Tagesblick 4.2.2022, Freitag

Views: 33

ÜBERSICHT

CORONA – MEDIZIN – Antikörper-Cocktail zeigt keine Wirkung bei Omikron – 4.2.2022
CORONA – USA – CDC: Geboosterte sterben 97 Mal seltener an COVID-19 – 4.2.2022
CORONA – INDIEN – Mehr als 500.000 Coronatote in Indien – Hohe Dunkelziffer wahrscheinlich – 4.2.2022
CORONA – DEUTSCHLAND – Importierte Masken und Corona-Schutzausrüstungen haben oft Mängel – 4.2.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Klimek trotz Unsicherheit bei Omikron BA.2 mittelfristig optimistisch – 4.2.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Coronaimpfpflicht in Österreich nimmt letzte parlamentarische Hürde – 4.2.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Aktuell 13 Schulen und 2.700 Klassen im Distance Learning – 4.2.2022
…………………….

ENERGIEWENDE – Mehr erneuerbare Energie statt Gas. – Chart des Tages – 4.2.2022
KLIMAWANDEL – Klimawandel hat große Wirkung auf Schneelage in Österreich – Starke Abnahmen unterhalb von 1.500 Meter Seehöhe – Massive Auswirkungen auf Wintersportorte – 4.2.2022
GESELLSCHAFT – Forscher: Soziale Stabilität lässt sich mit einfacher Regel erklären – 4.2.2022

# # # # # # # # #

BÖRSE – WAGNISKAPITAL: Mit seinem Wagniskapitalfonds Lakestar zählt Klaus Hommels zu Europas größten Venture-Capital-Investoren. Er warnt vor der strukturellen Abhängigkeit junger deutscher Wachstumsunternehmen von amerikanischen Geldgebern und konstatiert eine milliardenschwere Finanzierungslücke für hiesige Startups. – 4.2.2022
BÖRSE – HAUPTVERSAMMLUNGEN VIRTUELL: Aktionärstreffen sollen auch nach der Pandemie in rein virtueller Form möglich sein. Die neue Bundesregierung will mit einer Änderung des Aktiengesetzes dauerhaft die Voraussetzungen dafür schaffen. – 4.2.2022
ZENTRALBANKEN – NORWEGEN – Stoltenberg wechselt von der Nato zur norwegischen Notenbank – 4.2.2022
ZENTRALBANKEN – NORWEGEN – SEB: Ernennung von Stoltenberg ist kontrovers – 4.2.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: Ökonomen heben Inflationsprognose 2022 auf 3,0 Prozent an – 4.2.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Rabobank sieht bei EZB überraschende „hawkishen“ Wende: EZB optiert für weniger tiefe Rezession – 4.2.2022
ZENTRALBANKEN – EZB: Unternehmen sehen bis weit ins Jahr 2022 hinein Preisanstiege – 4.2.2022
USA – USA: Lohnanstieg beschleunigt sich erneut – 4.2.2022
USA – US-Jobmarkt zeigt große Stärke im Januar – US-Stundenlöhne stiegen im Vormonatsvergleich um 0,7 Prozent auf 31,63 Dollar – 4.2.2022
USA – USA: Beschäftigung steigt erheblich stärker als erwartet – 4.2.2022
USA – USA: Arbeitslosenquote steigt überraschend auf 4,0 Prozent – 4.2.2022
CHINA – USA – US-Repräsentantenhaus stimmt für Gesetz zu Wettbewerb mit China – 4.2.2022
CHINA – ENTWICKLUNGSLÄNDER: Zahlungsausfälle gegenüber China: Entwicklungsländern droht dauerhafte Überschuldung – 4.2.2022
CHINA – Olympische Winterspiele in Peking werden feierlich eröffnet – 4.2.2022
NORDKOREA – CHINA – USA – China: USA halten Schlüssel für Konfliktlösung mit Nordkorea: USA möge flexibel auf Nordkoreas Anliegen eingehen – Test mit atomwaffenfähiger Mittelstreckenrakete, die Insel Guam treffen kann – Diverse andere Raketentests – 4.2.2022
RUSSLAND – UKRAINE – CHINA – Russland und China fordern gemeinsam Stopp von Nato-Erweiterung – 4.2.2022
RUSSLAND – UKRAINE – TÜRKEI – Erdogan kritisiert Nato-Partner für Vorgehen in Ukraine-Krise – 4.2.2022
RUSSLAND -EUROPÄISCHE UNION – RUSSISCHES GAS: Die Chefin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, droht Moskau bei einem Überfall auf die Ukraine mit Finanzsanktionen und einem Technologie-Embargo. – 4.2.2022
SPANIEN – Abstimmungsirrtum rettet Arbeitsmarktreform in Spanien – 4.2.2022
FRANKREICH – Frankreich: Industrie produziert erneut weniger – 4.2.2022
DEUTSCHLAND – Deutscher Auftragseingang steigt im Dezember um 2,8 Prozent – 4.2.2022
DEUTSCHLAND – Deutscher Industrieumsatz steigt im Dezember um 0,2 Prozent – 4.2.2022
DEUTSCHLAND – Ifo-Institut: Corona treibt Kurzarbeit hoch – 4.2.2022
DEUTSCHLAND – EEG-UMLAGE: Die Spitzen der Ampelkoalition haben sich darauf verständigt, die EEG-Umlage schon zum 1. Juli dieses Jahres statt Anfang 2023 zu streichen. Die Bürger werden 2022 damit um mehr als 6 Milliarden Euro entlastet. – 4.2.2022
DEUTSCHLAND – WIRTSCHAFTSMINISTERIUM: Knapp zwei Monate ist Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck im Amt. Nun stellt der Grünen-Politiker die Führungsspitze seines Ministeriums nach Information der FAZ neu auf. – 4.2.2022
DEUTSCHLAND – Buschmann droht Telegram mit „Bußgeld in Millionenhöhe“ – 4.2.2022
DEUTSCHLAND – Behörden nehmen offenbar erstmals Kontakt mit Telegram-Betreibern auf – 4.2.2022
ÖSTERREICH – STATISTIK – Österreichischer Einzelhandel 2021 mit Umsatzplus gegenüber 2020 – 4.2.2022
ÖSTERREICH – STATISTIK – 146.000 offene Stellen im Jahresdurchschnitt 2021: Höchststand seit Beginn der Zeitreihe – 4.2.2022
ÖSTERREICH – Industrie beklagt Fehlen von 10.000 Lehrlingen – Höhere Durchlässigkeit im Bildungssystem notwendig – Demografischer Wandel schon spürbar – 4.2.2022
ÖSTERREICH – Ökonom Feld tritt Stelle als IHS-Chef nicht an – Wechsel zu riskant: zu starke Abhängigkeit von Geldgebern – Mühsame Wende: österreichische Forschungsinstitute sollten „ihre Unabhängigkeit sichern“ – Vorbild: deutsche Leibniz-Gesellschaft als unabhängiger Geldgeber – 4.2.2022

Zur freundlichen Erinnerung:

CORONA – MEDIZIN – Antikörper-Cocktail zeigt keine Wirkung bei Omikron – 4.2.2022
Ein von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlener Antikörper-Cocktail hilft nach neuen Daten nicht bei Corona-Patienten, die mit der Omikron-Variante infiziert sind. Es handelt sich um die Kombination von Casirivimab und Imdevimab. „Es sieht danach aus, dass dieser Antikörpercocktail mangelnde Wirksamkeit gegen Omikron zeigt“, sagte Janet Diaz, WHO-Expertin für die Behandlung von Covid-19, in Genf. Die WHO-Richtlinien würden im Februar entsprechend angepasst.
Die WHO hatte die Präparate für zwei Patienten-Kategorien empfohlen: Solche, die infiziert und noch nicht schwer krank sind, aber ein hohes Risiko haben, ins Krankenhaus zu müssen – etwa Ältere, Vorerkrankte und Ungeimpfte. Ebenfalls empfohlen wurden die Präparate für schwer kranke Covid-19-Patienten, die keine Antikörper gegen das Coronavirus entwickelt haben.
*** Baricitinib und Sotrovimab weiter wirksam
Zwei andere Mittel, die die WHO erst im Jänner für die Behandlung von Covid-19-Patienten empfohlen hatte, seien nach bisherigen Erkenntnissen weiter wirksam, sagte Diaz. Dabei handelt es sich um den Wirkstoff Baricitinib, der ursprünglich zur Behandlung von rheumatoider Arthritis entwickelt worden war, und Sotrovimab, ein eigens für Covid-19-Patienten entwickelter monoklonaler Antikörper.
Von Einsatz zweier anderer Mittel, Ruxolitinib and Tofacitinib, riet die WHO schon vorher ab. Kleine Studien hätten bisher keinen Nutzen gezeigt, und bei Tofacitinib könnten sich womöglich schwere Nebenwirkungen entwickeln, hieß es von der WHO im Jänner.
https://science.apa.at/power-search/946268514850981750
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131566/WHO-Empfohlener-Antikoerpercocktail-zeigt-keine-Wirkung-bei-Omikron

CORONA – USA – CDC: Geboosterte sterben 97 Mal seltener an COVID-19 – 4.2.2022
Atlanta – In den USA sterben derzeit täglich 2.500 Menschen an COVID-19. Die meisten sind ungeimpft. Nach neuen Zahlen der Centers for Disease Control and Prevention (CDC), die auf einer Pressekonferenz im Weißen Haus vorgestellt wurden, haben Menschen nach einer abgeschlossenen Impfung mit 2 Dosen ein 14-fach geringeres Risiko an COVID-19 zu sterben. Für Geboosterte ist das Risiko sogar um dem Fak­tor 97 geringer.
Bis Ende Januar zählten die CDC 884.853 bestätigte Todesfälle. Bei der jetzigen Zunahme könnte die Grenze von einer Millionen im März erreicht werden. Während die Zahl der Hospitalisierungen zuletzt leicht gefallen ist, steigt die Zahl der Todesfälle weiter an. Die meisten sind nicht geimpft.
Nach den von der CDC-Direktorin Rochelle Walensky vorgestellten Daten kommen pro Woche auf 100.000 ungeimpfte Menschen 9,7 Todesfälle. Bei den Personen, die die primäre Impfserie abgeschlos­sen haben, sind es 0,7 auf 100.000 Menschen und damit 14 mal weniger.
Von den Geboosterten starben nur 0,1 auf 100.000. Das sind 97 mal weniger als bei den Ungeimpften. Die Zahlen beruhen auf eine Analyse der Woche vor dem 4. Dezember.
Von den hospitalisierten Patienten mit COVID-19 im Alter über 65 Jahren waren 54 % ungeimpft gegen­über 12 % in der Gesamtbevölkerung der Senioren. Nur 8 % der Senioren, die mit COVID-19 im Kranken­haus liegen, waren geboostert gegenüber 57 % in der Gesamtbevölkerung. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131575/CDC-Geboosterte-sterben-97-Mal-seltener-an-COVID-19

CORONA – INDIEN – Mehr als 500.000 Coronatote in Indien – Hohe Dunkelziffer wahrscheinlich – 4.2.2022
Neu Delhi – Indien hat die Schwelle von 500.000 gemeldeten Coronatoten überschritten. Wie das Ge­sund­­heitsministerium heute in Neu Delhi mitteilte, stieg die Zahl der Todesopfer binnen 24 Stunden um 1.072 auf nunmehr 500.055.
Experten gehen jedoch von einer hohen Dunkelziffer aus, da landesweit viele Fälle nicht gemeldet wer­den. Seit Pandemiebeginn haben sich in Indien laut offiziellen Zahlen 41,9 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert. Damit steht das Land weltweit an zweiter Stelle hinter den USA.
Die Infektionszahlen waren in den vergangenen Wochen aufgrund der ansteckenderen Omikron-Variante sprunghaft gestiegen. Laut Angaben des Gesundheitsministeriums stagnierten die Fallzahlen zuletzt je­doch, was darauf hindeuten könnte, dass der Höhepunkt der Welle in mehreren Teilen des Landes er­reicht oder gar überschritten wurde.
Viele Experten glauben, dass Indien bereits im vergangenen Jahr die Marke von 500.000 Todesfällen erreicht hat. Damals wurde das Land von einer verheerenden Welle mit der Delta-Variante getroffen, die das Gesundheitssystem an den Rand des Zusammenbruchs brachte.
Innerhalb weniger Wochen starben damals mehr als 200.000 Menschen, in den Krankenhäusern mangel­te es an Beatmungsgeräten. Viele Menschen versuchten verzweifelt, ein Krankenhausbett für ihre infi­zier­ten Angehörigen zu finden. © afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131557/Mehr-als-500-000-Coronatote-in-Indien

CORONA – DEUTSCHLAND – Importierte Masken und Corona-Schutzausrüstungen haben oft Mängel – 4.2.2022
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Marktüberwachungsstellen der Länder haben 2020 und 2021 bei bis zu 70 Prozent der importierten Masken, Schnelltests und Corona-Schutzausrüstungen teils schwere Mängel festgestellt. Das berichtet „Business Insider“.
Demnach wurden tonnenweise Produkte eingeführt, die minderwertig waren und nicht ausreichend Schutz vor mit dem Coronavirus bieten konnten. Hintergrund ist, dass die Bundesregierung im Frühjahr 2020 die Import-Auflagen für Masken und andere Schutzgüter herabsetzte. Weil Deutschland keine eigene Produktionsstätten zum Beispiel für FFP2-Masken hatte, sollten Hersteller auch Produkte, die nicht nach europäischen Qualitätsstandards zertifiziert sind, auf den deutschen Markt einführen dürfen. Die übliche Prüfung vor der Einführung entfiel.
Doch die Umfrage unter den Behörden zeigt, dass offenbar Hersteller und Importeure diese Freiheit in hohem Maße ausnutzten. Nach Angaben der Prüfer wurden häufig gefälschte und unvollständige Dokumente vorgelegt. Zudem war vielfach die Nachverfolgung der Lieferkette eine Herausforderung für die Prüfer. Zum Teil weigerten sich die Händler nach einer mangelhaften Beurteilung freiwillige Maßnahmen zu ergreifen.
Manchmal konnten die Überwachungsbehörden nicht einmal den Importeur ausfindig machen, der für die Einfuhr in Deutschland verantwortlich war. „In den meisten Fällen waren die Wirtschaftsakteure uneinsichtig und argumentierten mit der vermeintlichen technischen Wirksamkeit der Masken, der Mangelsituation und den negativen wirtschaftlichen Folgen“, sagt ein Sprecher der Darmstädter Behörde. Neben der hohen Mängelquote besonders brisant: Bis heute sind Schrott-Masken ohne das Produktsicherheits-Gütesiegel „CE“ oder anderweitige Überprüfungen in Umlauf. Denn obwohl die Einfuhr von Masken und anderen Schutzgütern ohne Extra-Untersuchung zum 1. Oktober 2020 verboten wurde, können Importeure, die vor dem Stichtag bei den Herstellern eingekauft haben, diese noch weiter in den Handel bringen.
Eine Nutzung ist bis zum 31. Mai 2022 erlaubt, so das Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Trotz Omikron-Welle und obwohl es längst nicht mehr den Notstand bei den Produkten wie zu Beginn der Pandemie gibt, will das Ministerium die Regel nicht früher außer Kraft setzen, sagte ein Sprecher zu „Business Insider“. © 2022 dts Nachrichtenagentur
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55155958-importierte-masken-und-corona-schutzausruestungen-haben-oft-maengel-003.htm

CORONA – ÖSTERREICH – Klimek trotz Unsicherheit bei Omikron BA.2 mittelfristig optimistisch – 4.2.2022
Die Wahrscheinlichkeit, dass es durch die vielen Omikron-Infektionen zu dem gefürchteten Zusammenbruch im Gesundheitssystem kommt, hat sich für den Komplexitätsforscher Peter Klimek zuletzt deutlich reduziert. Als „große Unsicherheit“ in den nächsten Wochen bezeichnete er im Gespräch mit der APA aber die Entwicklung bei der Omikron-Untervariante BA.2. Mittelfristig müsse die Bevölkerung wahrscheinlich nicht mehr im „Dauerkrisenmodus“ verharren, die Politik aber schon.
Durch BA.2 könnte eine Art Welle in der Omikron-Welle entstehen, die die Zahlen vielleicht noch länger auf hohem Niveau stabilisiert, oder sie sogar noch einmal anhebt. Darum spreche man aktuell auch vom „vorläufigen Höhepunkt“. Je stärker der Subtyp schon im aktuellen Infektionsgeschehen mitmischt, umso eher sei davon auszugehen, dass die weitere Entwicklung weniger dramatisch wird. Ist dem aber nicht so, würden Daten aus Dänemark zeigen, dass „wir da noch Raum für Dynamik haben“, so Klimek, der Teil des Covid-Prognosekonsortiums ist.
*** Momentan noch hohes Niveau
Im Konsortium geht man nun von einer Art Plateau bei den Neuinfektionen aus. Diese bleiben demnach voraussichtlich nächste Woche noch ungefähr auf dem hohen Niveau der aktuelle Woche. In den Normalstationen dürften die Belegungszahlen noch etwas weiter hinauf gehen, auf den Intensivstationen „sehen wir, dass sich kaum etwas tut“, sagte der Wissenschafter.
In Wien sehe man momentan eine höhere Belastung auf den Normalstationen, die aber noch nicht an die bisherigen Höchststände in der Pandemie heranreicht. „Wenn sich jetzt nochmals eine BA.2-Welle auf die BA.1.-Welle drauf setzt, macht das die Situation nicht besser.“ Allerdings ist eine stärkere Auslastung der Normalstationen nicht mehr so dramatisch wie das Damoklesschwert der komplett ausgelasteten Intensivstationen. Wo hier in Österreich die Belastungsgrenze liegt, könne man schwer sagen. Sie könne aber recht hoch sein, weil es hierzulande doch relativ viele Spitalsbetten gibt.
Ebenfalls dänische Daten zeigen, dass dort zwar die Normalstationen-Zahlen weiter anwachsen, die Covid-19-Patienten in Intensivbetten aber weniger werden. Vereinfacht gesagt, sorgt dort Omikron für mehr Normal-Belag, während die Anzahl der Menschen, die noch durch die Delta-Variante in die Intensivbetreuung kamen, sinkt.
*** Zusammenbruch des Gesundheitssystems weniger wahrscheinlich
Die Gesamtsituation sieht Klimek ein Stück weit entspannt, „auch weil wir in Österreich vermutlich kaum noch jemanden haben, der immunologisch naiv ist“. Auch die neben den Impfungen mittlerweile verfügbaren antiviralen Therapien tragen dazu bei, dass „viele Zeichen in die Richtung zeigen, dass einfach dieses gesellschaftskritische Element – der Zusammenbruch des Gesundheitssystems – weniger wahrscheinlich wird“. Andere Länder seien hier mit höheren Impfquoten und Durchseuchungsraten noch ein Stück weiter und können deshalb auch wieder Maßnahmen aufheben. Wann man diesen Weg in Österreich gehen kann, sei noch mit „Unsicherheitsfaktoren“ behaftet.
Die Gesellschaft müsse wahrscheinlich nicht mehr im Dauerkrisenmodus bleiben. „Wen wir aber im Krisenmodus halten müssen, ist die Politik“, so der Wissenschafter. Klar sei, dass man spätestens in Richtung Herbst die Immunisierungsraten und das Infektionsgeschehen gut im Auge haben müsse, um nicht mit einer eventuellen neuen Variante wieder in eine schwierige Situation zu geraten. „Wir müssen irgendwie Fühlung behalten, wie viel zirkuliert“, sagte Klimek. Dazu brauche es nicht unbedingt das momentane Testsystem, sondern das in Österreich gut ausgebaute Abwasser-Monitoringsystem, das auch einen Blick auf das Aufkommen neuer Varianten erlaubt.
Schafft man es, hier einen guten Überblick zu bekommen, „bin ich zuversichtlich, dass man für viele Szenarien besser gerüstet ist“. Lässt die Politik aber wieder das Bild aufkommen, dass man hierzulande nach Omikron „eh nichts mehr tun muss, dann kann man schon ein entsprechendes Problem im Herbst entwickeln“. Klimek: „Wenn man sagt: ‚Es ist nicht mehr gesellschaftskritisch‘, heißt das aber nicht, dass es nicht gemanagt werden muss.“
https://science.apa.at/power-search/5645252831064040968

CORONA – ÖSTERREICH – Coronaimpfpflicht in Österreich nimmt letzte parlamentarische Hürde – 4.2.2022
Wien – In Österreich hat die Coronaimpfpflicht für Erwachsene die letzte parlamentarische Hürde ge­nom­men. Der Bundesrat stimmte gestern Abend mehrheitlich für den Gesetzentwurf, wie die österreichi­sche Nachrichtenagentur APA berichtete.
Damit das Gesetz in Kraft treten kann, muss es noch von Bundespräsident Alexander Van der Bellen un­terzeichnet werden. Eventuell trete die Impfpflicht bereits morgen in Kraft, berichtete APA. Damit ist Österreich das erste Land in der Europäischen Union (EU), das eine Impfpflicht für alle Erwachsenen beschlossen hat.
Die Regelung gilt für alle Menschen mit Wohnsitz in Österreich ab 18 Jahren. Ausnahmen soll es für Schwangere und für Menschen geben, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können.
Wer sich der Regelung widersetzt, muss mit einer Strafe von bis zu 3.600 Euro rechnen.
Österreichs Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) bezeichnete die Impfpflicht als „voraus­schauende“ und „besonders nachhaltige“ Maßnahme. Damit werde zwar die Omikron-Welle nicht sofort gebrochen, erklärte er.
Die Impfpflicht schütze aber sehr wohl vor weiteren Coronawellen und neuen Virusvarianten. Der Gesetz­entwurf wurde mit den Stimmen der Regierungsparteien ÖVP und Grüne, der liberalen Neos und dem Großteil der sozialdemokratischen SPÖ verabschiedet. © afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131551/Coronaimpfpflicht-in-Oesterreich-nimmt-letzte-parlamentarische-Huerde

CORONA – ÖSTERREICH – Aktuell 13 Schulen und 2.700 Klassen im Distance Learning – 4.2.2022
Die Omikron-Welle schlägt sich weiter im Schulbetrieb nieder: 13 der rund 6.000 Schulen und 2.700 Klassen (von insgesamt 58.000) befinden sich derzeit wegen gehäufter Corona-Infektionen im Distance Learning. Über die PCR-Tests des Bildungsministeriums wurden diese Woche (exklusive Wien) 2.584 Fälle entdeckt (Vorwoche: 2.703). Schüler aus Wien und Niederösterreich haben nächste Woche Test-Pause: Für sie beginnen heute die einwöchigen Semesterferien.
An den Schulen gelten seit Schulbeginn diverse Sicherheitsmaßnahmen: Schüler und Lehrer müssen etwa durchgehend Maske tragen, dreimal pro Woche wird getestet, davon mindestens einmal mit den aussagekräftigeren PCR-Tests. Eigentlich sollten seit 17. Jänner bundesweit zwei PCR-Tests pro Woche durchgeführt werden, wie das in Wien schon seit Beginn des Schuljahrs passiert. Nach technischen Problemen bei jenem Anbieter, der seit Ende der Weihnachtsferien abseits von Wien in allen Bundesländern für die Tests zuständig ist, musste der Start allerdings verschoben werden. Ab 7. Februar soll es nun allerdings soweit sein, hieß es gegenüber der APA im Ministerium mit Verweis auf Zusicherungen der ARGE für molekulare Diagnostik.
Diese Woche wurden bei den Tests der ARGE in der Steiermark 522 Infektionen entdeckt (Vorwoche: 603), gefolgt von Niederösterreich mit 500 (441), Kärnten mit 465 (234), Tirol mit 417 (337), Oberösterreich mit 292 (568), Salzburg mit 184 (Vorwoche 247), Vorarlberg mit 183 (201) und dem Burgenland mit 21 (72).
*** In Wien fast 8.400 infizierte Schüler
In Wien, wo man mit „Alles gurgelt“ auf einen anderen Testanbieter setzt, wurden laut dem Büro von Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) in der Vorwoche 8.367 Schülerinnen und Schüler positiv auf das Coronavirus getestet. Dazu kommen noch 467 Fälle beim Schulpersonal. Zahlen aus dieser Woche waren auf APA-Anfrage nicht erhältlich.
Mit den anderen Bundesländern sind die Wiener Zahlen generell nur eingeschränkt vergleichbar, weil in der Bundeshauptstadt jede Person, die über ihr Schulkonto einsteigt und einen positiven Test abgibt, in die Schulstatistik fällt – und zwar unabhängig davon, ob dies beim regulären Screening im Schulbereich passiert oder bei einem privaten Test. Dazu kommt, dass von den vorgeschriebenen drei Tests pro Schulwoche in Wien schon seit Schulbeginn zwei mit der aussagekräftigeren PCR-Methode abgenommen werden, in allen anderen Bundesländern nur einer (der Rest sind Antigenschnelltests). Derzeit sind in Wien 584 Schulklassen und 253 Kindergartengruppen gesperrt.
*** Kinder schon vor dem Schulstart testen lassen
Für Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) zeigen die aktuellen Zahlen, dass man sich noch immer mitten in der Omikron-Welle befinde, auch wenn eine Stabilisierung in Sicht sei. „Es ergeht meine Bitte an die Eltern, nach den wohlverdienten Semesterferien ihre Kinder schon vor dem Schulstart testen zu lassen, damit wir zuversichtlich ins neue Semester gehen können“, so Wiederkehrs Appell.
Unterdessen hat das Bildungsministerium jene Verordnung erlassen, in der das Ende der Maskenpflicht im Turnunterricht ab 7. Februar festgelegt wird. Noch nicht enthalten ist das angekündigte Aus für den Mund-Nasen-Schutz am Sitzplatz in den Volksschulen ab 14. Februar, die entsprechende Verordnung soll laut Bildungsministerium kommende Woche veröffentlicht werden.
Keine Änderungen gibt es laut Verordnung bei den Vorgaben zum Umgang mit Coronafällen in den Klassen: Bei einem einzigen Corona-Fall in der Klasse geht der Präsenzunterricht (ohne den betroffenen Schüler) weiter, die übrigen Kinder müssen dann fünf Tage lang täglich getestet werden. Tritt innerhalb von drei Tagen ein weiterer Corona-Fall in dieser Klasse auf, wird auf Distance Learning umgestellt.
https://science.apa.at/power-search/15602241947484951139

…………………….

ENERGIEWENDE – Mehr erneuerbare Energie statt Gas. – Chart des Tages – 4.2.2022
GRAPHIK: https://www.fuw.ch/wp-content/uploads/2022/02/grafik-cdt-4-feb-640×372.png
Im Konflikt mit der Ukraine steht die Abhängigkeit Westeuropas von russischem Gas im Zentrum. Deswegen regt sich auch Widerstand gegen die Eröffnung der Pipeline Nord Stream 2, die diese Abhängigkeit noch erhöhen könnte. Bei der Stromerzeugung haben sich die meisten europäischen Länder aber von Gas abgewendet.
Die obige Grafik zeigt mit dem Vergleich von 2019 und 2021, wie sich die Energiequellen bei der Stromerzeugung verändert haben.
Besonders in den Niederlanden und Spanien wurde ein grosser Teil des Gaskonsums durch erneuerbare Energien ersetzt. Das Atomland Frankreich hat besonders Nuklearenergie zugunsten der regenerativen Stromerzeugung abgebaut.
https://www.fuw.ch/article/der-chart-des-tages-2243/

KLIMAWANDEL – Klimawandel hat große Wirkung auf Schneelage in Österreich – Starke Abnahmen unterhalb von 1.500 Meter Seehöhe – Massive Auswirkungen auf Wintersportorte – 4.2.2022
Der Klimawandel hat massive Auswirkungen auf die Schneedecken. Im Jahr 2100 wird in Österreich auf allen Höhen weniger lang Schnee liegen als heute. Diese Entwicklung ist unumkehrbar: Selbst bei Einhaltung des Pariser Klimaabkommens lässt sich der Status quo nicht aufrechterhalten. Das hat das Projekt FuSE-AT ergeben, eine Zusammenarbeit von Forschern unter der Leitung der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).
Drei Jahre haben die Experten der ZAMG, der Universität Innsbruck, von Climate Change Centre Austria und des Schneezentrums Tirol an dem Projekt gearbeitet. Dabei entstanden erstmals detaillierte regionale Daten der Schneelage in Vergangenheit und Zukunft für die gesamte Fläche Österreichs. FuSE-AT steht für „Future Snow Cover Evolution in Austria“. Neben Datensätzen für die Entwicklung der Schneelage seit 1961 wurden auch solche für drei unterschiedliche Klimaszenarien bis zum Jahr 2100 erstellt. Die Daten liegen auf einem Raster von 1×1 Kilometer vor, das entspricht rund 84.000 Datenpunkten in Österreich. Sie enthalten neben Schneehöhen auch viele für den Wintertourismus wichtige Kenngrößen, wie die Schneedeckendauer und das Potenzial für technische Beschneiung, erläuterte die ZAMG.
„Alle Zukunftsszenarien von FuSE-AT zeigen einheitlich: Die weitere Entwicklung der Schneelage in Österreich hängt direkt mit dem globalen Klimaschutz zusammen“, sagte Projektleiter Andreas Gobiet von der ZAMG. „Natürlich schwankt die Schneelage von Jahr zu Jahr und je nach Region stark. Und es gibt auch mehrjährige Perioden mit mehr oder weniger Schnee. Aber langfristig hängt die Schneelage stark vom Temperaturniveau ab und damit vom Ausmaß der Klimaerwärmung durch den menschlich verursachten Treibhauseffekt.“
*** Starke Abnahmen unterhalb von 1.500 Meter Seehöhe
Das sehe man auch deutlich in den Daten der Vergangenheit: Über die gesamte Fläche und alle Höhenlagen Österreichs gemittelt hat die Dauer der Schneedecke seit 1961 um 40 Tage abgenommen, erläuterte Gobiet: „Die Auswertung nach unterschiedlichen Höhenlagen ergibt besonders starke Abnahmen unterhalb von 1.500 Meter Seehöhe.“
Wie dramatisch die Entwicklung ist und wie es weitergehen dürfte, haben die Forscher in drei Fallbeispielen dargestellt. So wird in tiefen Lagen unter 400 Metern Seehöhe im Jahr 2100 kaum noch Schnee zu sehen sein. Ohne globalen Klimaschutz („der fossile Weg“) nimmt die Dauer der Schneedecke bis zum Jahr 2100 um 90 Prozent ab. Somit gäbe es hier in einem durchschnittlichen Winter nur noch zwei Tage mit einer geschlossen Schneedecke. Bei Einhaltung des Pariser Klimaabkommens („unvermeidlicher Klimawandel, 2-Grad-Weg“) geht die Schneedeckendauer bis 2100 „nur“ um 50 Prozent zurück. Damit wären in den tiefen Lagen Österreichs pro Winter acht Tage mit Schneedecke zu erwarten.
In Lagen um 1.000 Meter Seehöhe nimmt ohne globalen Klimaschutz die Dauer der natürlichen Schneedecke bis zum Jahr 2100 um 70 Prozent ab. Damit wären hier pro Winter nur noch rund 30 Tage mit Schneedecke zu erwarten. Bei Einhaltung des Pariser Klimaabkommens geht die Schneedeckendauer bis 2100 immer noch um 25 Prozent zurück. Damit wären hier pro Winter rund 60 Tage mit Schneedecke zu erwarten. Wichtig for den Wintertourismus: Die atmosphärischen Bedingungen für die technische Beschneiung gehen in dieser Höhenlage ohne Klimaschutz um 50 Prozent zurück, bei Einhaltung des Pariser-Ziels um 15 Prozent.
*** Massive Auswirkungen auf Wintersportorte
In Regionen von 1.500 bis 2.500 Metern Seehöhe, wo sich ein Großteil des Wintersports abspielt, nimmt die Dauer der natürlichen Schneedecke ohne globalen Klimaschutz bis zum Jahr 2100 um 25 Prozent ab. Damit wären hier pro Winter rund 160 Tage mit Schneedecke zu erwarten. Wenn das Pariser Klimaabkommen eingehalten wird, geht die Schneedeckendauer bis 2100 um zehn Prozent zurück, womit pro Winter 190 Tage mit Schneedecke zu erwarten wären. Die atmosphärischen Bedingungen für die technische Beschneiung gehen in dieser Höhenlage ohne Klimaschutz um 35 Prozent zurück, bei Einhaltung des Pariser-Ziels nur um zehn Prozent.
Im Zuge des Projekts wurden in enger Zusammenarbeit mit Tourismusbetrieben auch Fallstudien durchgeführt. Unter anderem wurden die klimatologischen Rahmenbedingungen für die zwei sehr unterschiedlichen Skigebiete Brunnalm/Hohe Veitsch (Steiermark) und Obergurgl (Tirol) im Detail untersucht. Dabei kam heraus, dass die Auswirkungen des Klimawandels unter Berücksichtigung des Naturschnees und der Beschneiung je nach geografischen Verhältnissen sehr unterschiedlich sind.
„Änderungen finden nun einmal statt und es wäre für einen Freizeitbetrieb auch im betriebswirtschaftlichen Sinne verantwortungslos sich damit nicht auseinanderzusetzen“, saget dazu der Geschäftsführer der Freizeitbetriebe Veitsch GmbH, Arno Russ. „Diese Klimawandel-Studie ist für uns eine wertvolle Informationsgrundlage für langfristige strategische Entscheidungen.“
Service: Nähere Informationen zu den Projektergebnissen auf https://fuse-at.ccca.ac.at/
https://science.apa.at/power-search/9031164243194005618

GESELLSCHAFT – Forscher: Soziale Stabilität lässt sich mit einfacher Regel erklären – 4.2.2022
Die Frage, wie soziale Ordnung entsteht, beschäftigt die Soziologie schon lange. Das Fach verwendet vorrangig zwei Konzepte, um den Hang der Menschen zu sozialer Stabilität zu beschreiben. Wiener Komplexitätsforscher schlagen nun im Fachjournal „PNAS“ einen einfacheren Ansatz vor – belegt mit Daten aus einem Online-Spiel: Demnach stellt sich automatisch ein soziales Gleichgewicht ein, wenn Menschen der einfachen Prämisse „Gleich und Gleich gesellt sich gern“ folgen.
Der Mensch ist ein Herdentier und bevorzugt üblicherweise stabile Beziehungen und vermeidet soziale Spannungen. Einer Theorie zufolge, mit der die Entstehung stabiler Gesellschaften beschrieben wird, bevorzugen Personen in ihren Beziehungen andere Personen mit ähnlichen Merkmalen. Zusammenfassen lässt sich diese Theorie der Homophilie mit dem Sprichwort „Gleich und Gleich gesellt sich gern“.
Eine zweite Theorie zur sozialen Stabilität stammt vom österreichischen Psychologen Fritz Heider (1896-1988). In seiner Balancetheorie schlug er das sogenannte „P-O-X-Modell“ vor, das die zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen drei Personen beschreibt. Demnach sind solche Verbindungen ausgewogen, wenn sich alle drei Personen gut miteinander verstehen oder wenn sie der Regel „Der Feind meines Freundes ist auch mein Feind“ folgen.
*** Unausgewogene Beziehungen seltener
Unausgewogen sind sie dagegen, wenn sich alle drei nicht riechen können, oder wenn sich zwei Freunde einer Person nicht verstehen. Empirische Untersuchungen hätten gezeigt, dass unausgewogene soziale Beziehungen in Gesellschaften sehr viel seltener sind als ausgewogene Beziehungen, schreiben die Wissenschafter um Stefan Thurner, Chef des Complexity Science Hub (CSH) Vienna, in einer Aussendung.
Weil ihnen dieses Dreiecks-Konzept sehr kompliziert erschien, hat Erstautor Tuan Minh Pham mit seinen Kollegen vom CSH versucht, nur die Theorie der Homophilie in den Modellen anzuwenden. Dabei benötigen die Akteure nur Informationen über ihre lokalen Nachbarn im Netzwerk und keine – oft unrealistischen – Infos über Dreiecksbeziehungen.
Sie gingen also nach dem Konzept „Gleich und Gleich gesellt sich gern“ nur von Eins-zu-Eins-Interaktionen aus, wo Akteure nur mit jenen Beziehungen eingehen, die ähnlicher Meinung, Religion oder Bildung sind. In der Computersimulation erzeugte dies eine Gesellschaft, „die sich auf fast magische Weise selbst organisiert und automatisch zu Stabilität führte. Die Gesellschaft sah genau so aus wie eine, die der Balancetheorie folgt, allerdings ohne dass die Individuen Dreiecksbeziehungen berücksichtigen müssen“, betonte Tuan Minh Pham.
*** Daten aus dem Online-Spiel Pardus
Überprüft haben die Forscher das anhand von Daten aus dem Online-Spiel Pardus. Dabei interagieren etwa 100.000 Spieler wirtschaftlich und sozial in einem futuristischen Universum, schließen Freundschaften, bekämpfen Feinde, kooperieren oder konkurrieren. Seit der Wiener Physiker Michael Szell das Spiel 2004 kostenlos zugänglich online gestellt hat, wird jede einzelne Interaktion zwischen den Spielern protokolliert. Bei der Anmeldung geben die Nutzer ihr Einverständnis, dass diese Daten für wissenschaftliche Zwecke genutzt werden können.
Die Forscher untersuchen mit diesen Daten soziale Dynamiken und haben bereits in mehreren Studien gezeigt, dass sich die Spieler online oft genauso verhalten wie im richtigen Leben. Sie wollen ihre Erkenntnisse aber auch mit Daten aus einem großen sozialen Online-Experiment testen, bei dem Probanden sich virtuell treffen und feststellen, wie ähnlich ihre Meinungen zu verschiedenen Themen sind und wie sich im Lauf der Zeit ihre Beziehungen untereinander verändern.
*** Stabilität auch zwischen Staaten
Als interessante Richtung erachten die Wissenschafter die Verallgemeinerung ihres Ansatzes – denn „soziale Stabilität besteht nicht nur zwischen Menschen, sondern auch zwischen Staaten“, so Thurner. So drücke sich die „Meinung“ von Staaten zum Beispiel durch ihr Abstimmungsverhalten bei der UN-Generalversammlung aus, wo sich Staaten durch ihre Entscheidungen unterstützen oder behindern. Als die Wissenschafter ihre Modelle mit diesem Abstimmungsverhalten der UN-Mitgliedsstaaten von 1946 bis 2019 fütterten, zeigte sich auch hier das Beziehungskonzept „Gleich und gleich gesellt sich gern“ und ein entsprechender Trend zu Stabilität.
Thurner, ein Physiker, verweist auf sein Fach, wo „wir einfache Formeln lieben – wir nennen sie schön. Mit dieser Arbeit erklären wir scheinbar komplizierte menschliche Interaktionen auf eine sehr einfache Weise. Homophilie als treibende Kraft für soziales Gleichgewicht und Stabilität – das ist eine wirklich schöne neue Erkenntnis in der Soziologie.“
Service: https://doi.org/10.1073/pnas.2121103119
https://science.apa.at/power-search/5864297560063330066

# # # # # # # # #

BÖRSE – WAGNISKAPITAL: Mit seinem Wagniskapitalfonds Lakestar zählt Klaus Hommels zu Europas größten Venture-Capital-Investoren. Er warnt vor der strukturellen Abhängigkeit junger deutscher Wachstumsunternehmen von amerikanischen Geldgebern und konstatiert eine milliardenschwere Finanzierungslücke für hiesige Startups. „Problematisch ist, dass wir deutsches Kapital nicht mobilisieren. 100 Milliarden Euro müssen jährlich aufgebracht werden“, sagte Hommels im Interview. Als Lösung schlägt er unter anderem ein Abschreibungsmodell mit Steuerstundungseffekt vor. Sonst werde zum Beispiel eines Tages Tesla-Gründer Elon Musk mit seinen Starlink-Satelliten Europas Telekommunikation dominieren. (Börsen-Zeitung) – 4.2.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55155130-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm

BÖRSE – HAUPTVERSAMMLUNGEN VIRTUELL: Aktionärstreffen sollen auch nach der Pandemie in rein virtueller Form möglich sein. Die neue Bundesregierung will mit einer Änderung des Aktiengesetzes dauerhaft die Voraussetzungen dafür schaffen. Laut dem Referentenentwurf, der der FAZ vorliegt, sollen Aktionäre per Satzung den Vorstand des Unternehmens ermächtigen können, dass die Hauptversammlung auch ohne physische Präsenz der Aktionäre abgehalten wird – also rein virtuell. (FAZ) – 4.2.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55155130-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm

ZENTRALBANKEN – NORWEGEN – Stoltenberg wechselt von der Nato zur norwegischen Notenbank – 4.2.2022
Die norwegische Zentralbank hat den derzeitigen Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg zum neuen Gouverneur der Notenbank berufen. Stoltenberg, ehemaliger norwegischer Ministerpräsident, ist seit 2014 Generalsekretär der Nato und wird dieses Amt bis Ende des Jahres innehaben. Das neue Amt wird Stoltenberg erst im Dezember antreten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55159732-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ZENTRALBANKEN – NORWEGEN – SEB: Ernennung von Stoltenberg ist kontrovers – 4.2.2022
Obwohl die Regierung für die Ernennung des Gouverneurs der norwegischen Notenbank verantwortlich ist, ist die Entscheidung, Jens Stoltenberg zu ernennen, nach Ansicht der SEB umstritten, da eine Mehrheit im Parlament erklärt hatte, dass sie die Ernennung nicht unterstützen würde. „Stoltenbergs Eignung als Gouverneur wurde aufgrund seiner Vergangenheit als Vorsitzender der Arbeiterpartei, seiner zwei Amtszeiten als norwegischer Premierminister und seiner engen Beziehungen zum derzeitigen Premierminister Jonas Gahr Store weithin in Frage gestellt.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55162999-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: Ökonomen heben Inflationsprognose 2022 auf 3,0 Prozent an – 4.2.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die regelmäßig von der Europäischen Zentralbank (EZB) befragten Professional Forecasters haben ihre Prognosen für die Inflation im Euroraum angehoben, rechnen aber für 2023 und 2024 weiterhin mit Teuerungsraten von unter 2 Prozent. Laut dem aktuellen Survey of Professional Forecasters prognostizieren die Experten für 2022 einen Anstieg der Verbraucherpreise um 3,0 (bisher: 1,9) Prozent. Für die Jahre 2023 und 2024 werden Teuerungsraten von 1,8 (1,7) und 1,9 (1,9) Prozent erwartet. Langfristig sehen die Experten die Inflation bei 2,0 (1,9) Prozent.
Die Prognosen für die Verbraucherpreise ohne Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak lauten auf 2,0 (1,5), 1,8 (1,6), 1,9 und 1,9 (1,8) Prozent.
Ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr haben die Professional Forecasters etwas gesenkt. Für 2022 erwarten sie nun einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 4,2 (4,5) Prozent. Für 2023 und 2024 werden Wachstumsraten von 2,7 (2,2) und 1,7 Prozent prognostiziert, die langfristige Wachstumsrate wurde mit 1,5 Prozent bestätigt.
&&& dpa-AFX: … Die Umfrage „Survey of Professional Forecasters“ wird einmal pro Quartal durchgeführt. Die aktuelle Befragung stammt vom 7. bis 13. Januar unter Berücksichtigung von 62 Rückmeldungen./bgf/jsl
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55157246-ezb-oekonomen-heben-inflationsprognose-2022-auf-3-0-prozent-an-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55157586-ezb-experten-erwarten-hoehere-inflation-016.htm

ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Rabobank sieht bei EZB überraschende „hawkishen“ Wende: EZB optiert für weniger tiefe Rezession – 4.2.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) ist mit ihrer überraschenden „hawkishen“ Wende am Donnerstag nach Meinung der Rabobank-Analysten Mitglied im Club jener Zentralbanken geworden, die das Risiko einer zu frühen geldpolitischen Straffung mit anschließend leichter Rezession einzugehen bereit sind. Ein längeres Abwarten angesichts hoher Inflationsraten hätte ihrer Meinung nach das Risiko beinhaltet, die Geldpolitik zu einem späteren Zeitpunkt stärker straffen zu müssen, wodurch auch die anschließende Lockerung stärker hätte ausfallen müssen.
Die Rabobank-Analysten skizzieren zwei Optionen für den Umgang mit erhöhten kurzfristigen Inflationserwartungen:
1. Inflationserwartungen in die Knie zwingen
Die Zentralbank strafft die Geldpolitik, was die Nachfrage dämpft und damit die kurzfristigen Inflationserwartungen senkt. Die Gefahr bei dieser Strategie besteht laut Rabobank darin, dass die Zentralbank ihre Geldpolitik in Reaktion auf einen negativen Angebotsschock und trotz eines massiven Rückgangs der Reallöhne strafft. Damit beschwört sie die Gefahr einer Rezession herauf, was vielleicht auch nötig ist, um die Inflationserwartungen zu senken. Laut Rabobank ist das ein Drahtseilakt, vor allem wenn man bedenkt, wie stark die Nachfrage gedrosselt werden muss, um die Stärke des angebotsseitigen Inflationsdrucks auszugleichen. „Sie hofft wohl, dass sie die angedrohte Straffungen nicht voll umsetzen muss und eine sanfte Landung zu erreichen.“
2. Abwarten
Die Zentralbanken könnten den angebotsbedingten Anstieg der Inflation einfach aussitzen und hoffen, dass es nicht zu einer Lohnpreisspirale kommt. Dabei akzeptieren sie, dass ein gewisser Anstieg der Löhne erforderlich ist, um den Reallohnverlust durch die hohe Inflation auszugleichen, wobei längerfristig gesehen die Lohnverhandlungsmacht der Arbeitnehmer begrenzt ist. „Die Gefahr bei dieser Strategie besteht darin, dass eine reale Lohnpreisspirale in Gang kommen könnte und die Zentralbank erst dann Gewissheit darüber hätte, ob es sich um eine einmalige oder eine anhaltende Entwicklung handelt, wenn es zu spät ist“, merken die Analysten der Rabobank an.
Um einen anhaltenden Lohnanstieg zu stoppen, wäre ihrer Meinung nach eine wesentlich stärkere Straffung der Geldpolitik erforderlich, was wahrscheinlich zu einer weitaus tieferen Rezession führen würde als bei Option 1 – einer Rezession, für die die Zentralbanken angesichts der Nähe der Nullzinsgrenze schlecht gerüstet sind.
„Angesichts des Risikos einer flachen oder tiefen Rezession und in dem Wissen, dass ihre Instrumente zur Bekämpfung einer zu hohen Inflation sehr viel wirksamer sind als die zur Bekämpfung einer zu niedrigen Inflation, entschieden sich die Zentralbanken für die am wenigsten schlechte Option – nämlich diejenige, die zu einer Risikomanagement-Strategie passt“, schreiben die Analysten in ihrem Kommentar. Im Grunde sei es für Zentralbanken viel einfacher, im Falle einer flachen Konjunkturabschwächung den Kurs zu ändern, als den Inflationsgeist wieder in die Flasche pressen zu müssen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55158067-rabobank-zentralbanken-optieren-fuer-weniger-tiefe-rezession-015.htm

ZENTRALBANKEN – EZB: Unternehmen sehen bis weit ins Jahr 2022 hinein Preisanstiege – 4.2.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Führende Unternehmen im Euroraum wollen nach Aussage der Europäischen Zentralbank (EZB) im laufenden Jahr höhere Kosten durch Energie, Rohstoffe, Vormaterialien und Logistik an ihre Kunden weitergeben. Die Preise würden bis weit ins Jahr 2022 hinein steigen. Sie rechnen zudem im Durchschnitt mit höheren Lohnabschlüssen, wie eine EZB-Umfrage unter 74 Unternehmen ergab.
„Die meisten Kontaktpersonen im verarbeitenden Sektor und im Baugewerbe gaben an, dass die Verkaufspreise im letzten Quartal 2021 gestiegen sind, in einigen Fällen erheblich, und dass sie dies auch im ersten Quartal 2022 tun würden“, heißt es in dem Bericht. Die Preisanstiege bei Rohstoffen und in der Logistik im Jahr 2021 wirkten sich noch immer auf die Wertschöpfungskette aus, und das Nachfrageumfeld für die Weitergabe dieser Kosten bleibe in den meisten Sektoren günstig.
Viele Kontakte sagten demnach, dass die Preise häufiger als in der Vergangenheit angepasst würden, um Margendruck zu vermeiden und dass die Preise bis weit ins Jahr 2022 hinein weiter steigen würden. Auch in vielen Bereichen des Dienstleistungssektors stiegen die Preise, und zwar nicht nur in unternehmensorientierte Sektoren wie Verkehr und Beratung, sondern auch bei einigen verbraucherorientierte Dienstleistungen, wie etwa Telekommunikation.
Kontakte im Einzelhandels sagten dagegen, dass ein starker Wettbewerb und der Online-Handel Weitergabe der steigenden Kosten an die Endverbraucher etwas bremsten, auch wenn die Verkaufspreise in den kommenden Monaten voraussichtlich weiter steigen dürften.
Die meisten Gesprächspartner erwarteten, dass sich das Lohnwachstum in diesem Jahr etwas beschleunigen wird. In der Regel prognostizierten sie, dass die durchschnittlichen Lohnerhöhungen von rund 2 Prozent in der jüngsten Vergangenheit auf 3 Prozent oder mehr in diesem Jahr anziehen werden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55157245-ezb-unternehmen-sehen-bis-weit-ins-jahr-2022-hinein-preisanstiege-015.htm

USA – USA: Lohnanstieg beschleunigt sich erneut – 4.2.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – In den USA hat sich die Lohnentwicklung zu Jahresbeginn weiter beschleunigt. Die durchschnittlichen Stundenlöhne seien im Januar gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,7 Prozent gestiegen, teilte das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mit. Das ist der stärkste Zuwachs seit Mitte 2020. Im Dezember hatte der Zuwachs 5,0 Prozent betragen.
Im Monatsvergleich stiegen die Stundenlöhne um 0,7 Prozent. Beide Entwicklungen lagen über den Erwartungen von Analysten. Sie hatten im Jahresvergleich im Schnitt 5,2 Prozent und im Monatsvergleich 0,5 Prozent erwartet./bgf/jsl/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55160386-usa-lohnanstieg-beschleunigt-sich-erneut-016.htm

USA – US-Jobmarkt zeigt große Stärke im Januar – US-Stundenlöhne stiegen im Vormonatsvergleich um 0,7 Prozent auf 31,63 Dollar – 4.2.2022
Von Sarah Chaney Cambon und Andreas Plecko
WASHINGTON (Dow Jones)–Das US-Jobwachstum hat im Januar die Erwartungen weit übertroffen. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, entstanden in der Privatwirtschaft und beim Staat 467.000 zusätzliche Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Zuwachs um 150.000 Jobs erwartet.
Nach dem extrem schwachen ADP-Report, dem zufolge die Privatwirtschaft im Januar 301.000 Stellen einbüßte, hatten viele Beobachter enttäuschende Zahlen zum Jobmarkt erwartet. Die überaus starken Zahlen lassen nun keinen Zweifel daran, dass die Federal Reserve bei ihrer Sitzung im März die Zinswende einläuten wird.
Die separat erhobene Arbeitslosenquote stieg im Januar auf 4,0 von 3,9 Prozent, während Ökonomen eine stabile Quote von 3,9 Prozent erwartet hatten. Für diese Statistik werden private Haushalte befragt, für die Beschäftigtenzahl hingegen Unternehmen und Behörden.
Die sogenannte Erwerbsquote – also der Anteil der Erwerbspersonen an der Gesamtheit der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter – verharrte bei 62,2 Prozent.
Die US-Stundenlöhne stiegen gegenüber dem Vormonat um 0,7 Prozent auf 31,63 Dollar
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55160613-us-jobmarkt-zeigt-grosse-staerke-im-januar-015.htm

USA – USA: Beschäftigung steigt erheblich stärker als erwartet – 4.2.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die US-Wirtschaft hat im Januar erheblich mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Außerhalb der Landwirtschaft seien 467 000 Stellen hinzugekommen, teilte das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mit. Analysten hatten im Schnitt lediglich mit 125 000 neuen Stellen gerechnet.
Zudem wurde der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten stark um insgesamt 709 000 Stellen nach oben revidiert. In der Corona-Krise war der Arbeitsmarkt zeitweise dramatisch eingebrochen. Mittlerweile hat er sich wieder deutlich erholt./jsl/bgf/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55160390-usa-beschaeftigung-steigt-erheblich-staerker-als-erwartet-016.htm

USA – USA: Arbeitslosenquote steigt überraschend auf 4,0 Prozent – 4.2.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – In den USA ist die Arbeitslosigkeit zu Beginn des Jahres erstmals seit einem halben Jahr wieder gestiegen. Die Arbeitslosenquote legte im Januar im Monatsvergleich um 0,1 Prozentpunkte auf 4,0 Prozent zu, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Es ist der erste Anstieg der Quote seit dem vergangenen Juni.
Analysten wurden von der Entwicklung überrascht. Sie hatten im Schnitt mit einer unveränderten Quote von 3,9 Prozent gerechnet. Im Dezember war die Arbeitslosigkeit auf diesen Wert gesunken und damit auf den niedrigsten Stand seit Februar 2020, und damit vor dem Beginn der Corona-Krise./jkr/jsl/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55160389-usa-arbeitslosenquote-steigt-ueberraschend-auf-4-0-prozent-016.htm

CHINA – USA – US-Repräsentantenhaus stimmt für Gesetz zu Wettbewerb mit China – 4.2.2022
Das US-Repräsentantenhaus hat für ein milliardenschweres Gesetz gestimmt, das die USA im Technologie-Wettbewerb mit China stärken soll. Der Gesetzentwurf mit einem Volumen von 350 Milliarden Dollar (rund 308 Milliarden Euro) passierte am Freitag mit einer Mehrheit von 222 zu 210 Stimmen die Kongresskammer. Vorgesehen sind unter anderem 52 Milliarden Dollar für die Entwicklung und Produktion von Halbleitern, eine Reaktion auf den weltweiten Mangel an Mikrochips.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55162999-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

CHINA – ENTWICKLUNGSLÄNDER: Zahlungsausfälle gegenüber China: Entwicklungsländern droht dauerhafte Überschuldung – 4.2.2022
Schwellen- und Entwicklungsländer können ihre Schuldenzahlungen an China überraschend oft nicht mehr planmäßig bedienen. Aufgrund von Chinas Geheimhaltungsklauseln in der Kreditvergabe ist das genaue Ausmaß der Zahlungsausfälle unklar. Eine neue Studie unter Beteiligung des IfW Kiel zeigt jedoch, dass chinesische Kreditgeber inzwischen mehr Kredite an Entwicklungsländer umschulden müssen als andere Gläubiger und bei Zahlungsschwierigkeiten nur sehr selten einen Schuldenerlass gewähren. Vielen Entwicklungsländern könnte daher ein Jahrzehnt wiederkehrender Krisen und Umschuldungen bevorstehen.
„Chinas Boom bei der Kreditvergabe an Entwicklungsländer geht offenbar zu Ende. Die Zahl der Zahlungsausfälle und Umstrukturierungen dieser Kredite sind seit 2019 drastisch angestiegen. Schwellen- und Entwicklungsländern mit hohen Schulden gegenüber China droht jetzt ein Déjà-vu der 1980er Jahre, als fortwährende Umschuldungen gegenüber westlichen Gläubigern zu einem verlorenen Jahrzehnt führten“, sagt Christoph Trebesch, Forschungsdirektor für Internationale Finanzmärkte und Makroökonomie am Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel).
Gemeinsam mit Carmen Reinhart, Chefökonomin der Weltbank, und dem Weltbankökonomen Sebastian Horn wertete er zahlreiche Dokumente und Statistiken der Jahre 2000 bis 2021 aus, etwa amtliche Meldungen, Presseberichte und Datensätze aus der Forschung, um erstmals Kreditausfälle und Umschuldungen chinesischer Auslandskredite systematisch zu dokumentieren (Horn, Reinhart, Trebesch: Kiel Working Paper „Hidden Defaults“). China hält seine Kreditgeschäfte vor der Öffentlichkeit weitgehend verborgen.
Die Autoren zeigen, dass China mittlerweile zum zentralen Akteur bei Kreditvergabe und Restrukturierungen öffentlicher Schulden in Entwicklungsländern geworden ist. Seit 2008 gab es 71 Umschuldungen mit chinesischen Gläubigern von 39 Entwicklungsländern.
Dies ist mehr als die Anzahl an Umschuldungen gegenüber dem sogenannten Pariser Club, ein Zusammenschluss der weltweit wichtigsten Gläubigerstaaten (68 Restrukturierungen), oder gegenüber privaten Gläubigern (21 Restrukturierungen internationaler Anleihen). Häufig betroffen sind afrikanische Länder. Sie finanzieren mit Chinas Krediten den Ausbau ihrer Infrastruktur, etwa Bahnverbindungen, Schiffs- oder Flughäfen.
GRAPHIK: https://www.ifw-kiel.de/fileadmin/_processed_/c/f/csm_mi2022-01-china-serial-debt_299f72bcd8.png
„Die Anzahl an Zahlungsproblemen gegenüber chinesischen Gläubigern ist überraschend hoch, zumal wenn man bedenkt, dass kaum etwas über die Vorgänge bekannt ist. Angesichts der Höhe des Kreditvolumens und der möglichen Folgen einer Schuldenkrise für das betroffene Land ist insbesondere die fehlende Dokumentation durch die internationalen Rating-Agenturen verwunderlich“, so Trebesch.
Viele der dokumentierten Zahlungsausfälle erstrecken sich über einen recht langen Zeitraum. Details zu den Zahlungsproblemen sind aufgrund von Chinas Klauseln bei der Kreditvergabe, die weitgehend eine Geheimhaltung fordern, aber größtenteils unklar.
„Zahlreiche Zahlungsausfälle dürften auch deshalb nicht dokumentierbar sein, weil bereits die Existenz des Kreditvertrages vor der Öffentlichkeit geheim gehalten wird. Das Problem geheimer Kreditverträge wird zu einem Problem geheimer Zahlungsausfälle. Der internationalen Gemeinschaft fehlen dadurch wichtige Daten für verlässliche Schuldentragfähigkeits- und Risikoanalysen von Schwellen- und Entwicklungsländern“, so Trebesch.
Das immense Ausmaß von Chinas Kreditvergabe an Entwicklungsländer und die Inhalte der Kreditverträge wurden in zwei vorhergehenden internationalen Forschungsarbeiten unter Beteiligung des Kiel Instituts für Weltwirtschaft untersucht (Zum Volumen der Kredite: „China vergibt viel mehr Auslandskredite als bislang bekannt“. Zum Inhalt von Chinas Kreditverträgen: „Geheime Verträge: Studie enthüllt Chinas Kreditvergabepraxis der Belt and Road Initiative“).
Auch wenn die Daten keine umfassende Analyse zum Umgang Chinas mit den Zahlungsausfällen erlauben, zeigen sie jedoch, dass es nur sehr selten zu nennenswerten Schuldenerleichterungen kommt. In der überwiegenden Mehrzahl der Zahlungsprobleme gewähren Chinas Banken lediglich eine Streckung der Rückzahlungszeiträume, bei ansonsten unveränderten Kreditbedingungen. Eine Reduzierung der Zinssätze wurde nur in 10 Fällen in den letzten 20 Jahren gewährt, eine Reduzierung der nominellen Schuldenlast nur in 4 Fällen.
GRAPHIK: https://www.ifw-kiel.de/fileadmin/_processed_/0/b/csm_mi2022-01-china-debt-relief_619dbdd721.png
„China scheint die Fehler des Westens aus den 1980er Jahren zu wiederholen, da es kaum Schuldenschnitte gewährt, sondern Tilgungen nur zeitlich streckt. Die Geschichte hat aber gezeigt, dass einkommensschwache Länder nur durch einen tiefgreifenden Schuldenerlass den Weg aus der Krise zurück in die Solvenz finden. Daher droht ihnen erneut ein Jahrzehnt serieller Umschuldungen“, so Trebesch.
23-Seiten-PDF: https://www.ifw-kiel.de/fileadmin/Dateiverwaltung/IfW-Publications/-ifw/Kiel_Working_Paper/2022/KWP_2208_Hidden_Defaults/KWP_2208.pdf

CHINA – Olympische Winterspiele in Peking werden feierlich eröffnet – 4.2.2022
Begleitet von scharfer Kritik an den Menschenrechtsverletzungen in China und von Corona-Sorgen werden am Freitag (13.00 Uhr MEZ) die Olympischen Winterspiele in Peking eröffnet. An der Zeremonie nimmt anders als die meisten westliche Staats- und Regierungschefs auch Russlands Präsident Wladimir Putin teil, der sich zuvor bereits mit Chinas Staatschef Xi Jinping zu einem persönlichen Gespräch getroffen hatte.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55159732-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

NORDKOREA – CHINA – USA – China: USA halten Schlüssel für Konfliktlösung mit Nordkorea: USA möge flexibel auf Nordkoreas Anliegen eingehen – Test mit atomwaffenfähiger Mittelstreckenrakete, die Insel Guam treffen kann – Diverse andere Raketentests – 4.2.2022
NEW YORK (dpa-AFX) – Nach dem jüngsten nordkoreanischen Test einer Mittelstreckenrakete hat China die USA zu verstärkten Anstrengungen für eine Lösung des Konflikts aufgefordert. „Sie sollten attraktivere und praktischere, flexiblere Ansätze, Strategien und Maßnahmen entwickeln, um den Anliegen Nordkoreas Rechnung zu tragen“, sagte Chinas UN-Botschafter Zhang Jun am Freitag vor einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats zu dem Thema. Peking beobachte die Situation auf der koreanischen Halbinsel sehr genau. Den Schlüssel zur Lösung des Problems halte allerdings Washington in der Hand, es müsse mehr Aufrichtigkeit zeigen. China ist der engste Verbündete Nordkoreas.
Nordkorea hatte am Montag den ersten Test einer atomwaffenfähigen Mittelstreckenrakete seit 2017 bestätigt, die auch die US-Pazifikinsel Guam treffen könnte. Der Test einer Rakete vom Typ Hwasong-12 habe die Genauigkeit und Wirksamkeit für ihren Einsatz belegt, berichteten die Staatsmedien einen Tag nach dem Testflug. Das Land hatte in den Wochen davor ballistische Raketen von kurzer Reichweite, Marschflugkörper und eigenen Angaben zufolge auch Hyperschallraketen getestet, die mit mehr als fünffacher Schallgeschwindigkeit fliegen können.
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen berät immer wieder über die nordkoreanischen Waffentests und andere Verstöße gegen die UN-Sanktionen. Die Treffen hinter verschlossenen Türen bleiben dabei meist ohne gemeinsame Beschlüsse und enden mit Stellungnahmen einzelner Länder oder Gruppen von Staaten./scb/DP/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55163661-china-usa-halten-schluessel-fuer-konfliktloesung-mit-nordkorea-016.htm

RUSSLAND – UKRAINE – CHINA – Russland und China fordern gemeinsam Stopp von Nato-Erweiterung – 4.2.2022
Russland und China haben sich gemeinsam gegen eine Erweiterung der Nato ausgesprochen. Nach Angaben des Kremls geht dies aus einer gemeinsamen Erklärung hervor, die der russische Präsident Wladimir Putin und sein chinesischer Kollegen Xi Jinping bei einem Treffen in Peking verabschiedeten. Das US-geführte westliche Militärbündnis müsse die Herangehensweise „aus der Ära des Kalten Krieges“ aufgeben, hieß es demnach weiter.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55159732-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – TÜRKEI – Erdogan kritisiert Nato-Partner für Vorgehen in Ukraine-Krise – 4.2.2022
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat seine Partner im Militärbündnis Nato für ihr Vorgehen im Streit mit Russland wegen des Ukraine-Konflikts kritisiert. „Leider hat der Westen bis jetzt keinen Beitrag zur Lösung dieses Problems geleistet“, sagte Erdogan auf dem Rückflug von einem Besuch in der Ukraine. „Ich kann sagen, dass sie es nur noch schlimmer machen.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55159732-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND -EUROPÄISCHE UNION – RUSSISCHES GAS: Die Chefin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, droht Moskau bei einem Überfall auf die Ukraine mit Finanzsanktionen und einem Technologie-Embargo. Zudem erläutert sie, warum Europa neue Energiepartnerschaften braucht – und was sie von Einlassungen Gerhard Schröders hält. Gazprom wirft sie eine Verschärfung der Energiekrise in Europa vor. „Wir sehen, dass die Speicher im vergangenen Sommer und Herbst nicht wie üblich voll nachgefüllt wurden, insbesondere durch den russischen Energiekonzern Gazprom“, sagte von der Leyen im Interview. (Handelsblatt) – 4.2.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55155130-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm

SPANIEN – Abstimmungsirrtum rettet Arbeitsmarktreform in Spanien – 4.2.2022
Ein Abstimmungsirrtum eines Abgeordneten aus der Opposition hat die Arbeitsmarktreform von Spaniens Ministerpräsidenten Pedro Sánchez durchs Parlament gerettet. Die linke Regierung erhielt eine knappe Mehrheit von 175 Ja- zu 174 Nein-Stimmen für ihren Gesetzesentwurf. Nach Angaben der oppositionellen Partido Popular (PP) war es einer ihrer Abgeordneten, der die entscheidende Ja-Stimme abgab. Es handle sich allerdings um einen „Computerfehler“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55156500-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

FRANKREICH – Frankreich: Industrie produziert erneut weniger – 4.2.2022
PARIS (dpa-AFX) – Die französische Industrie hat ihre Produktion zum Jahresende erneut eingeschränkt. Die Gesamtproduktion fiel von November auf Dezember um 0,2 Prozent, wie das Statistikamt Insee am Freitag in Paris mitteilte. Analysten hatten dagegen einen Zuwachs um 0,5 Prozent erwartet. Der Rückgang folgt auf ein Minus von 0,5 Prozent im Vormonat.
Die Warenherstellung im verarbeitenden Gewerbe stieg laut Insee hingegen leicht um 0,1 Prozent. Nach wie vor liegt sowohl die gesamte Produktion als auch der Ausstoß des verarbeitenden Gewerbes klar unter dem vor der Corona-Pandemie erreichten Niveau./bgf/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55156300-frankreich-industrie-produziert-erneut-weniger-016.htm

DEUTSCHLAND – Deutscher Auftragseingang steigt im Dezember um 2,8 Prozent – 4.2.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Auftragseingang der deutschen Industrie hat sich im Dezember deutlich besser als erwartet entwickelt. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg er gegenüber dem Vormonat um 2,8 Prozent und lag kalenderbereinigt um 5,5 (November: 2,3) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Anstieg von nur 0,3 Prozent prognostiziert. Ohne Großaufträge ergab sich ein Plus von 2,9 Prozent. Den für November gemeldeten Anstieg bei den gesamten Auftragseingängen von 3,7 Prozent revidierten die Statistiker auf 3,6 Prozent.
Die Inlandsbestellungen erhöhten sich im Dezember auf Monatssicht um 11,7 (minus 0,7) Prozent, während die Auslandsaufträge um 3,0 (plus 6,5) Prozent zurückgingen, darunter die aus dem Euroraum um 4,2 (plus 10,3) Prozent und die von außerhalb des Euroraums um 2,3 (plus 4,2) Prozent. Die Bestellungen von Vorleistungsgütern stiegen um 4,1 (plus 1,9) Prozent, die von Investitionsgütern um 1,8 (plus 4,7) Prozent und die von Konsumgütern um 5,3 (plus 2,7) Prozent.
Das Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) erklärte, mit der erwarteten allmählichen Auflösung der Lieferengpässe deute der hohe Auftragseingang auf eine dynamische Wirtschaftsentwicklung hin, sobald der hohe Auftragsbestand abgearbeitet werden könne.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55155961-deutscher-auftragseingang-steigt-im-dezember-um-2-8-prozent-015.htm

DEUTSCHLAND – Deutscher Industrieumsatz steigt im Dezember um 0,2 Prozent – 4.2.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Der preisbereinigte Umsatz im verarbeitenden Gewerbe Deutschlands ist im Dezember erneut gestiegen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts erhöhte er sich gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent. Der für November gemeldete Anstieg von 4,1 Prozent wurde auf 4,3 Prozent revidiert. Im Vergleich zu Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, war der Umsatz noch um 2,9 Prozent niedriger.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55155963-deutscher-industrieumsatz-steigt-im-dezember-um-0-2-prozent-015.htm

DEUTSCHLAND – Ifo-Institut: Corona treibt Kurzarbeit hoch – 4.2.2022
Die Zahl der Kurzarbeitenden in Deutschland ist nach Schätzungen des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung kräftig gestiegen. Im Januar zog sie demnach auf 900.000 Menschen von revidiert 780.000 im Vormonat an. Das seien 2,7 Prozent der Beschäftigten, nach 2,3 Prozent im Dezember. Die Schätzungen des Instituts beruhen nach dessen Angaben auf seinen Umfragen und den Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55156500-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

DEUTSCHLAND – EEG-UMLAGE: Die Spitzen der Ampelkoalition haben sich darauf verständigt, die EEG-Umlage schon zum 1. Juli dieses Jahres statt Anfang 2023 zu streichen. Die Bürger werden 2022 damit um mehr als 6 Milliarden Euro entlastet – 1,1 Milliarden pro Monat. Nach anfänglichem Zögern hat nach Spiegel-Informationen auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) der Maßnahme zugestimmt. (Der Spiegel) – 4.2.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55155130-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm

DEUTSCHLAND – WIRTSCHAFTSMINISTERIUM: Knapp zwei Monate ist Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck im Amt. Nun stellt der Grünen-Politiker die Führungsspitze seines Ministeriums nach Information der FAZ neu auf. Der Umbau betrifft vor allem die Abteilungen für die Energiepolitik, die für die Umsetzung der deutschen Klimaziele so zentral sind. (FAZ)
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55155130-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm

DEUTSCHLAND – Buschmann droht Telegram mit „Bußgeld in Millionenhöhe“ – 4.2.2022
Im Kampf gegen strafbare Hass- und Gewaltaufrufe hat Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) dem umstrittenen Messengerdienst Telegram mit einem „Bußgeld in Millionenhöhe“ gedroht. Dieses könne am Ende der Bußgeldverfahren stehen, die das Bundesamt für Justiz gegen den Plattform-Betreiber eingeleitet habe, sagte Buschmann am Rande eines Treffens der EU-Justizminister im nordfranzösischen Lille.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55159732-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

DEUTSCHLAND – Behörden nehmen offenbar erstmals Kontakt mit Telegram-Betreibern auf – 4.2.2022
Das Bundesinnenministerium hat laut eigenen Angaben nach anhaltendem Druck einen direkten Kontakt zur Konzernspitze des umstrittenen Messengerdienstes Telegram herstellen können. Ein Ministeriumssprecher sagte den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND), dass „ein konstruktives Gespräch mit Vertretern aus der Konzernspitze von Telegram per Videokonferenz“ stattgefunden habe.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-02/55156500-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ÖSTERREICH – STATISTIK – Österreichischer Einzelhandel 2021 mit Umsatzplus gegenüber 2020 – 4.2.2022
http://www.statistik.at/web_de/presse/127560.html

ÖSTERREICH – STATISTIK – 146.000 offene Stellen im Jahresdurchschnitt 2021: Höchststand seit Beginn der Zeitreihe – 4.2.2022
http://www.statistik.at/web_de/presse/127562.html

ÖSTERREICH – Industrie beklagt Fehlen von 10.000 Lehrlingen – Höhere Durchlässigkeit im Bildungssystem notwendig – Demografischer Wandel schon spürbar – 4.2.2022
Den Unternehmen in Österreich fehlen laut IV-Chef Georg Knill durch die in der Pandemie lockere Notenvergabe an den Schulen mittlerweile an die 10.000 Jugendliche in der Lehrausbildung, wie er in einer Pressekonferenz sagte. Die Aufstiegsklausel habe dazu geführt, dass mehr Jugendliche im Schulbetrieb geblieben seien, was für die Lehre einen „Hemmschuh“ darstellte, so der Präsident der Industriellenvereinigung. Eine im Jänner durchgeführte Umfrage untermauert dies.
Der Umfrage zufolge haben 40 Prozent der 14- und 15-Jährigen derzeit keine Probleme in der Schule. Sie gaben an, dass ein Sitzenbleiben für sie unwahrscheinlich ist. Gleichzeitig ergab die Umfrage, dass nur mehr 62 Prozent der Jugendlichen die Lehre als attraktiv einschätzen. Vergangenes Jahr bei einer ähnlichen Befragung waren es noch 71 Prozent.
Für die Wirtschaft wird es immer schwieriger, genug geeignete Kandidatinnen und Kandidaten zu finden. Umgekehrt ist es für Jugendliche derzeit viel einfacher, eine gute Lehrstelle zu finden. Sie können sich sozusagen aussuchen, in welchem Unternehmen sie ihre Lehrausbildung beginnen, fasste Marktforscher David Pfarrhofer vom Market Institut die Ergebnisse der Befragung zusammen.
*** Höhere Durchlässigkeit im Bildungssystem notwendig
Pfarrhofer hat für die Firmeninitiative „zukunft.lehre.österreich“ (ZLÖ) und die IV 378 Schülerinnen und Schüler sowie je 300 Eltern und Lehrkräfte befragt. Dabei habe sich gezeigt, dass junge Menschen bei Karrierechancen eher an ein Studium denken, für Eltern und Lehrer bietet hingegen auch eine Lehre mit Matura Karrieremöglichkeiten. Pfarrhofer leitet daraus ab, dass die Entscheidung im Alter von 15 Jahren, ob Lehre oder Schule, durch eine höheren Durchlässigkeit im Bildungssystem, etwa durch eine Lehre mit Matura, erleichtert werden sollte.
IV-Chef Knill sagte, die Industrie müsse noch stärker als bisher die Chancen einer Lehre aufzeigen. Er sagte, eine Arbeiterin in der Metallindustrie verdiene in ihrer Lebenszeit doppelt so viel wie eine Friseurin und ähnlich viel wie ein Akademiker. Neben dem Bemühen gezielt Mädchen für technische Berufe zu begeistern, werde es künftig eventuell ein Thema werden, auch Abgängern von chancenlosen Studienrichtungen noch eine Lehrausbildung zu ermöglichen, sagte der Generaldirektor der Energie AG, Werner Steinecker.
*** Demografischer Wandel schon spürbar
Wie Verbund-Chef Michael Strugl erklärte, spüre das Unternehmen bereits den demografischen Wandel. So gebe es aufgrund der Geburtenrückgänge weniger Jugendliche im Alter von 15 Jahren, die für eine Lehre infrage kommen, gleichzeitig steige der Personalbedarf. Firmen sind derzeit nämlich damit konfrontiert, dass viele Mitarbeiter der geburtenstarken Babyboomer-Generation in Pension gehen. Britta Schindler, die bei A1 den Lehrlingscampus leitet, sagte, der Telekomnetzbetreiber suche auch via Snapchat und TikTok nach Lehrlingen. Miba-Personalmanager Bernhard Reisner versicherte den Jugendlichen eine zukunftssichere Ausbildung und, dass es die Industrie sein werde, die den Klimawandel schaffe.
In Richtung Politik sagte zlö-Initiator Steinecker, es bräuchte in der Bundesregierung einen Lehrlingsbeauftragten, wenn nicht sogar einen Staatssekretär. Immerhin gehe es aufgrund des Fachkräftemangels um Milliardenbeträge. In den neuen Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) setzt er große Erwartungen, mehr als es beim Vorgänger der Fall war, so Steinecker.
Für die Gewerkschaft haben es die Arbeitgeber selbst in der Hand, die Lehre aufzuwerten. Richard Tiefenbacher, Vorsitzender der Gewerkschaftsjugend, erklärte in einer Reaktion auf die Pressekonferenz, dass die Lehrlingseinkommen zu niedrig seien und Lehrlinge teilweise als Hilfsarbeiter ausgenutzt würden. Nur 10 bis 15 Prozent der Lehrlinge würden die Lehre mit Matura machen, weil die Maturakurse zusätzlich zur Vollzeitausbildung zu absolvieren sind. Im Handel und in der Gastronomie sei dies aufgrund der Arbeitszeiten für viele gar nicht möglich, so Tiefenbacher.
https://science.apa.at/power-search/13086212115617429987

ÖSTERREICH – Ökonom Feld tritt Stelle als IHS-Chef nicht an – Wechsel zu riskant: zu starke Abhängigkeit von Geldgebern – Mühsame Wende: österreichische Forschungsinstitute sollten „ihre Unabhängigkeit sichern“ – Vorbild: deutsche Leibniz-Gesellschaft als unabhängiger Geldgeber – 4.2.2022
Der deutsche Ökonom Lars Feld tritt doch nicht die Nachfolge von Martin Kocher als Chef des Instituts für Höhere Studien (IHS) an. Entsprechende Medienberichte bestätigte man im IHS gegenüber der APA. Der ehemalige Chef der deutschen Wirtschaftsweisen war im Sommer zum neuen wissenschaftlichen Leiter des Instituts designiert worden. Nun sagte er ab und bleibt Professor an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
In einem Mail an Journalistinnen und Journalisten, aus dem die Onlineausgaben mehrerer Zeitungen gestern Abend zitieren, ortete Feld am IHS „gewisse Notwendigkeiten zur Umstrukturierung“. Das Institut müsse vor allem im finanzwissenschaftlichen Bereich, dem Kernbereich von Felds Forschungsinteressen, deutlich gestärkt werden.
Das würde erhebliche Anstrengungen erfordern, „nicht ohne Querelen ablaufen und zu Belastungen führen“. Außerdem wird die Änderung der Grundfinanzierung durch die Österreichische Nationalbank (OeNB) angeführt.
*** Starke Abhängigkeit von Geldgebern
Eine Rolle habe auch gespielt, dass die Institute in Österreich stärker von ihren Geldgebern abhängen seien als jene in Deutschland, wo eine unabhängige Gesellschaft wie die Leibniz-Gemeinschaft die Mittel vergibt.
Das erfordere „kontinuierliche, im Umfang stärkere Anstrengungen der Leitungen der Institute, ihre Unabhängigkeit zu sichern“, insbesondere im Hinblick auf die Wahrnehmung durch die Öffentlichkeit. „Insgesamt“, so Feld, „wäre der Wechsel nach Wien also nicht ohne Risiken“. Die IHS-Chefstelle ist seit dem Wechsel Kochers als Arbeitsminister in die Regierung vor rund einem Jahr vakant.
Nach der Absage Felds verhandle IHS-Präsident Franz Fischler nun mit Guntram Wolff, Leiter des Bruegel Instituts in Brüssel, hieß es aus dem IHS zur APA. red, ORF.at/Agenturen
https://orf.at/stories/3246348/