Views: 65
ÜBERSICHT
CORONA – IRRATIONAL – „Querdenker“-Szene: radikal und einsam – Wer derzeit an den „Querdenker“-Spaziergängen teilnimmt, scheint gut vernetzt zu sein – Doch es gibt auch eine andere Theorie – Menschen, die sich radikalisieren, sind demnach nur theoretisch vernetzt, in Wahrheit aber vor allem eins: allein – 30.1.2022
# # # # # # # # #
CHINA – Chinas Caixin-Index fällt im Januar in den kontraktiven Bereich – 30.1.2022
NORDKOREA – Nordkorea hat offenbar erneut Rakete getestet – 30.1.2022
TÜRKEI – Erdogan entlässt Leiter der Statistikbehörde – Unliebsame Inflationsmeldung Anfang Januar – 30.1.2022
RUSSLAND – UKRAINE – USA – Biden will US-Soldaten nach Osteuropa verlegen – 30.1.2022
RUSSLAND – UKRAINE – GROSSBRITANNIEN – Johnson will Zahl britischer Soldaten in Osteuropa verdoppeln – 30.1.2022
ITALIEN – Mattarella als Präsident Italiens wiedergewählt – 30.1.2022
DEUTSCHLAND – Experten: Energie aus Russland kurzfristig kaum zu ersetzen – 28.1.2022
DEUTSCHLAND – Netzagentur: Keine Nord-Stream-2-Entscheidung vor dem Sommer – 30.1.2022
DEUTSCHLAND – Habeck stellt Verlängerung der Corona-Hilfen in Aussicht – 30.1.2022
Zur freundlichen Erinnerung:
CORONA – IRRATIONAL – „Querdenker“-Szene: radikal und einsam – 30.1.2022
§ Wer derzeit an den „Querdenker“-Spaziergängen teilnimmt, scheint gut vernetzt zu sein.
§ Doch es gibt auch eine andere Theorie.
§ Menschen, die sich radikalisieren, sind demnach nur theoretisch vernetzt, in Wahrheit aber vor allem eins: allein.
Der damalige Leiter des Verfassungsschutzes in Nordrhein-Westfalen klang schon im Mai vergangenen Jahres verzweifelt. Dabei hatte die „Querdenker“-Bewegung da ihren Höhepunkt noch gar nicht erreicht. „Wir müssen ganz grundlegend ansetzen und uns fragen: Welche Emotionen sind die Triebfeder?“, sagte Burkhard Freier und fuhr fort: „Da ist vor allem die Angst. Nicht nur die Angst vor der Krankheit, sondern auch existenzielle Nöte, etwa Angst vor Einsamkeit.“ Wenn Menschen das Gefühl hätten, nichts tun zu können, dann böten Verschwörungsmythen ein Ventil.
Kürzlich war zu lesen, wer vor allem dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) Hassbriefe schreibe: meist Männer über 50, die alleinstehend seien. Dazu passt, dass, wenn es in den vergangenen Jahren um politische Gewalttäter ging, zunehmend von vermeintlichen oder tatsächlichen „Einzeltätern“ wie in Idar-Oberstein die Rede war. Dort schoss ein Mann den jungen Mitarbeiter einer Tankstelle nieder, weil dieser ihn um das Tragen einer Maske gebeten hatte.
*** Solosessions in Chatgruppen
Was also, wenn der Irrsinn dieser Tage und die mittlerweile nahezu täglichen „Spaziergänge“ gegen die Corona-Politik mit der Tatsache zu tun haben, dass die Irrsinnigen niemanden mehr zum Reden finden – und damit auch niemanden, der sie bremst? Indizien dafür gibt es.
Auf den ersten Blick wirken all die „Spaziergänge“ und Chatrooms bei Messengerdiensten wie Telegram und andernorts wie große Vernetzungen. Der Glaube an Verschwörungsmythen erscheint verbindend. Im Hintergrund ziehen tatsächlich Netzwerke Strippen.
Auf den zweiten Blick wird freilich viel Vereinzelung sichtbar. Den „kulturellen Treibstoff“ bezögen die Mitglieder der Szene aus derselben Quelle, schreibt der Journalist Nils Minkmar in der „Süddeutschen Zeitung“: „Stundenlange Solosessions vor Radikalisierungsfilmen und Chatgruppen der großen Plattformen, theoretisch vernetzt, faktisch aber ganz allein.“
Milieus lösen sich auf
Je nach Perspektive ausgelöst oder verschärft wird dieser Prozess dadurch, dass reale Vernetzung und damit echte Gespräche mit Rede und Gegenrede abnehmen, weil der Organisationsgrad nahezu überall zurückgeht: in Vereinen, Kirchen, Parteien oder Gewerkschaften. Von den privaten Beziehungen in Einzelpersonenhaushalten ganz zu schweigen. Eine weitere Stufe der Vereinzelung ist das Homeoffice, forciert durch Covid-19.
Minkmar schreibt: „Als der Alltag noch kommunikativ durch Großfamilie, Firma, Nachbarschaft, Kirche und Gewerkschaften geprägt war, wären die gröbsten historischen Verirrungen noch vor dem Mittagessen ausgeräumt worden. Heute hingegen werkeln viele Menschen an ihren Privatideologien wie einst Modellbauer im Hobbykeller an komplexen Holzschiffen.“ Oft ist keiner mehr da, der sagt: Nein! Großorganisationen dienten auch dem Abgleich von Positionen und vermittelten die hohe Kunst des Kompromisses, so der Journalist weiter. Solche Foren seien rar geworden.
Als ein Beispiel für öffentliche Vereinzelung nennt Minkmar den Publizisten Ken Jebsen, der einst Journalist beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) war, dort nach Antisemitismusvorwürfen gehen musste und sich mit fortschreitender Radikalisierung sozial weiter isolierte – was eine weitere Radikalisierung nach sich zog.
Es fielen einem noch andere Beispiele ein, wenn auch weit weniger radikal: die einstige Linksfraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht etwa, von der es in der Linken seit Längerem heißt, dass sie eher ungern an Gremiensitzungen teilnehme und für Small Talk nicht zu haben sei. So driftet die 52-Jährige, die sich zuletzt in die Reihen der Impfskeptiker begeben hat, mehr und mehr ab. Die Folge: Beim letzten nordrhein-westfälischen Landesparteitag wollte die Mehrheit der Delegierten sie nicht hören.
Ex-Verfassungsschützer Freier sagt mit Blick auf die „Querdenker“-Szene: „Wir erleben, dass Freundschaften zerbrechen über diese Streitfragen. Menschen verheddern sich in Verschwörungsmythen. Sie brechen ihre bisherigen Kontakte ab – zu ihrer Familie, teils sogar zu ihrer Arbeitsstätte. Das befeuert eine regelrechte Abwärtsspirale, die dazu führt, dass diese Menschen sich immer stärker radikalisieren.“
*** Gegenbeispiel: Spanien
Das Paradox besteht darin, dass Menschen, die insgeheim unter einem Mangel an Zusammenhalt leiden, ausgerechnet solidarischen Lösungen, die Zusammenhalt stärken würden, eine Absage erteilen – ob in der Flüchtlings- oder der Corona-Krise. Als positives Gegenbeispiel gilt, jedenfalls aktuell, Spanien. Dort ist die Impfquote hoch und die Zahl der „Querdenker“ überschaubar. Und die Spanier sind Menschen, die gern Zeit miteinander verbringen.
In den „Querdenker“-Kontext passt, wie die österreichische Psychiaterin Heidi Kastner „Dummheit“ definiert: nicht als Mangel an Intelligenz, sondern als Mangel an Rücksichtnahme im Denken. „Dumme Menschen verstehen sich nicht als Teil eines Gefüges, für sie kommen immer nur die eigenen Belange an erster Stelle“, sagt die Linzer Fachärztin, die ein Buch zum Thema geschrieben hat. „Das zentrale Merkmal von dummen Leuten ist, dass sie ausschließlich die eigene Position priorisieren und alles andere ignorieren. Das sieht man auch in dieser Corona-Pandemie, wo die Leute sagen: ‚Ich bleibe ganz bei mir.‘“
*** Spirale nach unten
Schließlich droht individuell wie gesellschaftlich eine Spirale nach unten. So warnte der Konfliktforscher Andreas Zick unlängst, dass der Verlauf des Corona-Konflikts negative Konsequenzen für die Lösung anderer politischer Probleme haben könnte. „Eine starke kohärente Gesellschaft erzeugt Herdenimmunität“, sagte er – durch Impfungen. Diese Herdenimmunität trete jedoch nicht ein. „Jetzt kann es sein, dass wir am Ende der Pandemie weniger gesellschaftlichen Zusammenhalt haben als vorher“, meinte Zick. Das werde sich auf den Umgang mit künftigen Herausforderungen auswirken.
Ex-Verfassungsschützer Freier denkt in eine ähnliche Richtung. Die Frage laute, „wie man präventiv auf Menschen zugeht und auch ihre Lebensbedingungen in den Blick nimmt“, sagte er – hin zu mehr Gemeinschaft. Das sei „eine wirklich komplexe Aufgabe“ und habe „jetzt hohe Priorität“.
https://www.rnd.de/politik/corona-querdenker-bewegung-der-corona-leugner-ist-radikal-einsam-XRH6GLOKLZEBZFTIPHDG3KEJCM.html
# # # # # # # # #
CHINA – Chinas Caixin-Index fällt im Januar in den kontraktiven Bereich – 30.1.2022
Der Caixin-Einkaufsmanagerindex für Chinas Industrie ist im Januar auf 49,1 von 50,9 im Dezember gefallen. Der von Caixin Media und IHS Markit erhobene Indikator sank damit in den kontraktiven Bereich, was die schnelle Abkühlung in einem Sektor widerspiegelt, der durch die jüngste Zunahme von Covid-19-Fällen und neue staatliche Beschränkungen unter Druck geraten ist. Der Index liegt jetzt auf dem tiefsten Stand seit fast zwei Jahren. Sowohl die Teilindizes für die Produktion als auch für die Auftragseingänge insgesamt fielen auf den niedrigsten Stand seit August.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55107374-wochenend-ueberblick-wirtschaft-politik-29-und-30-januar-2022-015.htm
NORDKOREA – Nordkorea hat offenbar erneut Rakete getestet – 30.1.2022
Nordkorea hat offenbar erneut eine Rakete getestet. Wie das südkoreanische Militär mitteilte, feuerte Nordkorea ein zunächst „nicht identifiziertes Geschoss“ auf das Meer östlich der koreanischen Halbinsel ab. Die japanische Küstenwache meldete den Start einer „möglichen ballistischen Rakete“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55107374-wochenend-ueberblick-wirtschaft-politik-29-und-30-januar-2022-015.htm
TÜRKEI – Erdogan entlässt Leiter der Statistikbehörde – Unliebsame Inflationsmeldung Anfang Januar – 30.1.2022
Nach einer Debatte über den rasanten Anstieg der Inflationsrate in der Türkei hat Präsident Recep Tayyip Erdogan den Leiter der nationalen Statistikbehörde entlassen. Erdogan ernannte den früheren Vizechef der türkischen Bankenaufsicht, Erhan Cetinkaya, zum Nachfolger des bisherigen Behördenchefs Sait Erdal Dincer. Der Präsident nannte keinen Grund für seine Entscheidung. Dincer war Anfang Januar in die Kritik geraten, nachdem seine Behörde einen Anstieg der Inflationsrate um gut 36 Prozent im Vorjahresvergleich gemeldet hatte.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55107374-wochenend-ueberblick-wirtschaft-politik-29-und-30-januar-2022-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – USA – Biden will US-Soldaten nach Osteuropa verlegen – 30.1.2022
Die USA werden sich nach Angaben von Präsident Joe Biden an der geplanten Verstärkung der Militärpräsenz der Nato in Osteuropa beteiligen. „Ich werde kurzfristig Soldaten nach Osteuropa und in die Nato-Staaten verlegen“, sagte Biden vor Journalisten. Es gehe aber nur um eine geringe Zahl von Soldaten. Die USA haben für die Verstärkung der Nato bereits 8.500 Soldaten in Alarmbereitschaft versetzt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55107374-wochenend-ueberblick-wirtschaft-politik-29-und-30-januar-2022-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – GROSSBRITANNIEN – Johnson will Zahl britischer Soldaten in Osteuropa verdoppeln – 30.1.2022
Nach US-Präsident Joe Biden hat auch der britische Premierminister Boris Johnson angekündigt, die Militärpräsenz der Nato in Osteuropa zu verstärken. Wie Johnson mitteilte, will London der Nato anbieten, die Zahl der britischen Soldaten in der Region zu verdoppeln, um auf die zunehmende „russische Feindseligkeit“ gegenüber der Ukraine zu reagieren. Derzeit sind rund 1.150 britische Soldaten in Osteuropa stationiert.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55107374-wochenend-ueberblick-wirtschaft-politik-29-und-30-januar-2022-015.htm
ITALIEN – Mattarella als Präsident Italiens wiedergewählt – 30.1.2022
Nach tagelangem Gezerre im italienischen Parlament ist Präsident Sergio Mattarella für eine weitere Amtszeit gewählt worden. Der 80-Jährige, der sein Amt an der Staatsspitze eigentlich Anfang Februar aufgeben wollte, hatte zuvor nach mehreren erfolglosen Wahlgängen seit Montag den Fraktionschefs signalisiert, „zur Verfügung“ zu stehen, wenn er gewählt werde. Mattarella erhielt im achten Wahlgang 759 von 1.009 möglichen Stimmen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55107374-wochenend-ueberblick-wirtschaft-politik-29-und-30-januar-2022-015.htm
DEUTSCHLAND – Experten: Energie aus Russland kurzfristig kaum zu ersetzen – 28.1.2022
Ein möglicher russischer Lieferstopp im Falle einer Eskalation des Ukraine-Konflikts könnte nach Einschätzung von Experten zu Problemen bei der Energieversorgung in Deutschland führen. Russlands Anteil an den deutschen Erdölimporten habe 2020 bei 34 Prozent gelegen, berichtete die Welt am Sonntag unter Berufung auf Daten der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR). Bezogen auf den deutschen Verbrauch betrug der Anteil russischer Erdgas-Lieferungen demnach knapp über 50 Prozent. Die Steinkohlen-Importe stammten zu 45 Prozent aus Russland.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55107374-wochenend-ueberblick-wirtschaft-politik-29-und-30-januar-2022-015.htm
DEUTSCHLAND – Netzagentur: Keine Nord-Stream-2-Entscheidung vor dem Sommer – 30.1.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Für die umstrittene Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 wird es trotz der Gründung einer deutschen Tochtergesellschaft keine schnelle Zulassung geben. Die Eintragung ins Handelsregister sei erfolgt, „es fehlen aber weitere Schritte“, sagte Netzagenturpräsident Jochen Homann der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Bei einem Blick auf die noch ausstehenden Prüfungen „kommt man schnell zu dem Ergebnis, dass ein Abschluss im ersten Halbjahr kaum mehr möglich sein wird“.
Die Netzagentur hatte das Verfahren ausgesetzt und wartet immer noch darauf, dass Nord Stream 2 alle erforderlichen Unterlagen einreicht. Sollten die Russen im Prüfverfahren der Regulierungsbörde scheitern, wäre dies nicht das letzte Wort: „Würden wir aus irgendwelchen Gründen das Unternehmen nicht zertifizieren können, stünde Nord Stream der Gerichtsweg offen. Das könnte sich alles lange hinziehen“, sagte Homann.
Am Mittwoch hatte die Nord Stream 2 AG über die Gründung einer deutschen Tochtergesellschaft informiert. Dem deutschen Energiewirtschaftsgesetz entsprechend solle die neue Gesellschaft Eigentümerin und Betreiberin der Gaspipeline in den deutschen Hoheitsgewässern und der Anlandungsstelle in Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern sein. Die in Schwerin angesiedelte Gas for Europe GmbH erklärte, sie werde nun „alle Anstrengungen darauf ausrichten, die Anforderungen zur Fortsetzung des Zertifizierungsverfahrens zu erfüllen“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55105150-netzagentur-keine-nord-stream-2-entscheidung-vor-dem-sommer-015.htm
DEUTSCHLAND – Habeck stellt Verlängerung der Corona-Hilfen in Aussicht – 30.1.2022
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat eine Verlängerung der Corona-Hilfen in Aussicht gestellt. „Ich hoffe, dass wir Ende März in einer anderen Situation sind. Sollte es aber nötig sein, die Hilfen erneut zu verlängern, um das Überleben hart betroffenen Betriebe zu sichern, dann werden wir in der Bundesregierung die Gelder hierfür bereitstellen“, sagte der Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55107374-wochenend-ueberblick-wirtschaft-politik-29-und-30-januar-2022-015.htm