Tagesblick 27.1.2022, Donnerstag

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27.1.2022, Donnerstag

CORONA – MEDIZIN – Besorgniserregender Anstieg von Kindern mit Übergewicht – Buben stärker betroffen – Weniger Sport, mehr Sitzen – 27.1.2022
CORONA – MEDIZIN – Geringe Auswirkung der Corona-Impfung auf weiblichen Zyklus – Stärkere Regelblutung als häufigste Veränderung – 27.1.2022
CORONA – MEDIZIN – Fünffaches Sterberisiko nach Covid-19 und Spitalsaufenthalt – 27.1.2022
CORONA – MEDIZIN – COVID-19-Impfung beeinflusst den weiblichen Zyklus kaum – 27.1.2022
CORONA – FORSCHUNG – Moderna startet klinische Studie zu Omikron-Impfstoff – 27.1.2022
CORONA – INNOVATION – Salzburger entwickelte selbstdesinfizierende Hülle für FFP2-Masken – 27.1.2022
CORONA – FORSCHUNG – Laborstudie: Virustatika anders als Antikörperpräparate bei Omikron vermutlich weiter wirksam – 27.1.2022
CORONA – FORSCHUNG – Masken wirken sich nicht auf die Leistungsfähigkeit von Schülern aus – 27.1.2022
CORONA – ISRAEL – Israel: Vierte Impfung für alle Risikogruppen – 27.1.2022
CORONA – RUSSLAND – Die Coronalage in Russland spitzt sich zu – 27.1.2922
CORONA – EUROPÄISCHE UNION – Europäische Arzneimittelagentur empfiehlt Marktzulassung für Paxlovid – 27.1.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Long Covid – Patientenorganisationen fordern bessere Versorgung – 27.1.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Omikron erschwert laut Studie Eindämmung an Schulen massiv – 27.1.2022
CORONA – ÖSTERREICH – WU stellt ab dem Sommersemester auf 2G und Präsenzlehre um – 2G seit November an Uni Klagenfurt Wirklichkeit – Privatunis: 2G bei Neueinschreibungen – 27.1.2022
CORONA – ÖSTERREICH – Omikron mit kürzerer Inkubationszeit: derzeit 2.600 Klassen und neun Schulen geschlossen – Auch Personal fällt wegen Erkrankung aus – 27.1.2022
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KREBSERKRANKUNGEN – ÖSTERREICH – Krebs: 42.000 Neuerkrankungen und 20.000 Tote pro Jahr in Österreich – Krebsrisiko steigt mit dem Alter – Brustkrebs bei Frauen tödlichste Krebsart – 27.1.2022
INTERNETNUTZUNG – Wenn Mediennutzung bei Jugendlichen zur Sucht wird – 27.1.2022
DIGITALISIERUNG – Digitalisierung stresst Arbeitnehmer nur anfangs – 27.1.2022

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ZENTRALBANKEN – USA – Fed kündigt Zinserhöhung für März an – 27.1.2022
ZENTRALBANKEN – USA -CMC: Powell bleibt wichtige Antworten schuldig – 27.1.2022
ZENTRALBANKEN – USA -LBBW: Powell lässt Märkte im Unklaren – 27.1.2022
ZENTRALBANKEN – SÜDAFRIKA – Südafrikas Notenbank erhöht Leitzins um 25 Basispunkte – 27.1.2022
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB-Bankenaufsicht startet Klimastresstest – Ergebnisse im Juli – 27.1.2022
USA – USA: Wirtschaft im Jahr 2021 um starke 5,7 Prozent gewachsen – 27.1.2022
USA – US-Wirtschaft wächst im vierten Quartal um 6,9 Prozent – 27.1.2022
USA – USA: Wirtschaft wächst im Herbst stärker als erwartet – 27.1.2022
USA – US-Aufträge für langlebige Güter sinken im Dezember – 27.1.2022
USA – USA: Schwebende Hausverkäufe fallen deutlich stärker als erwartet – 27.1.2022
USA – USA: Weniger Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe – Unter der magischen Grenze: 260.000 Erstanträge – 27.1.2022
CHINA – LITAUEN – EUROPÄISCHE UNION – EU: WTO-Verfahren gegen China wegen Litauen eingeleitet – 27.1.2022
NORDKOREA – Nordkorea feuert laut Südkorea erneut ballistische Raketen ins Meer – 27.1.2022
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – USA und Nato unterbreiten in Antwort an Russland erneut Dialog-Angebot – 27.1.2022
RUSSLAND – UKRAINE – USA – Russland schließt nach erneutem Dialog-Angebot der USA Gespräche nicht aus – 27.1.2022
RUSSLAND – UKRAINE – FRANKREICH – DEUTSCHLAND – Zweite Gesprächsrunde im Normandie-Format soll in Berlin stattfinden – 27.1.2022
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Baerbock droht Russland starkes Sanktionspaket inklusive Nord Stream 2 an – 27.1.2022
USSLAND – UKRAINE – OSTUKRAINE – Separatisten in der Ostukraine bitten Moskau um Lieferung moderner Waffen – 27.1.2022
UKRAINE – UKRAINE: Die Ukraine will ihre Bindung an das russische Stromnetz kappen. Im Februar werde man das ukrainische Stromnetz mehrere Tage lang vom russischen und belarussischen Stromnetz abkoppeln. – 27.1.2022
GROSSBRITANNIEN – Britische Regionen verlieren durch Brexit finanziell deutlich – 27.1.2022
GROSSBRITANNIEN – BRITISCHE AUTOINDUSTRIE: Die britische Autoindustrie blickt nach dem schwächsten Jahr seit 1956 optimistischer in die Zukunft. – 27.1.2022
POLEN – EUROPÄISCHE UNION – ZWANGSGELDER – EU-Justizkommissar Didier Reynders droht Polens Regierung, ausstehende Zwangsgelder eisern einzutreiben. – 27.1.2022
FRANKREICH – Frankreich: Bürgerbündnis lässt zu Präsidentschaftskandidat abstimmen – 27.1.2022
DEUTSCHLAND – GASRESERVE: Die Bundesregierung ist besorgt über die hohen Gaspreise und die leeren Speicher und denkt daher über staatliche Eingriffe nach. – 27.1.2022
DEUTSCHLAND – DIW: Omikron-Welle bremst deutsche Wirtschaft zum Jahresauftakt aus – Aussicht auf Minderung der Materialengpässe – Kontaktintensive Dienstleider leiden unter Pandemiverschärfungen – Hoffnung auf Frühjahrserholung – 27.1.2022
DEUTSCHLAND – Umsatz in gewerblicher Wirtschaft Deutschlands steigt im 4Q kräftig – 27.1.2022
DEUTSCHLAND – Commerzbank: Deutscher Umsatzzuwachs wirft Fragen auf – 27.1.2022
DEUTSCHLAND – GfK: Konsumklima stoppt Abwärtstrend – 27.1.2022
DEUTSCHLAND – IG Metall will Tarifforderungen 2022 nicht an hoher Inflation ausrichten – Mittelfristige Planung und Anlehnung an Zielinflationsrate der EZB – 27.1.2022
DEUTSCHLAND – Ifo-Beschäftigungsbarometer sinkt im Januar – 27.1.2022
DEUTSCHLAND – IAB-Arbeitsmarktbarometer steigt im Januar nach vier Rückgängen – 27.1.2022
DEUTSCHLAND – KRANKENVERSICHERUNG: Im vergangenen Jahr sind erneut mehr Menschen von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung (PKV) gewechselt als umgekehrt. – 27.1.2022
ÖSTERREICH – STATISTIK – Krebserkrankungen in Österreich: 375.749 Betroffene, 41.775 Neuerkrankungsfälle, 20.337 Sterbefälle – 27.1.2022
ÖSTERREICH – STATISTIK – Zahl der Sterbefälle Mitte Jänner weiter gesunken – 27.1.2022
ÖSTERREICH – Sobotka: Judenhass ist eine Gefahr für die Demokratie, der mit allen Mitteln zu begegnen ist – Zeit zum Reden: Parlament begeht mit Podiumsdiskussion den Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust – 27.1.2022
ÖSTERREICH – Bericht der Expertengruppe Bleiburg liegt vor – Umstrittene Gedenkveranstaltung an Opfer des Massakers von Bleiburg sei künftig zu untersagen – 27.1.2022
ÖSTERREICH – Ethikunterricht – Zahlen im katholischen Religionsunterricht stabil – 27.1.2022

Zur freundlichen Erinnerung:

CORONA – MEDIZIN – Besorgniserregender Anstieg von Kindern mit Übergewicht – Buben stärker betroffen – Weniger Sport, mehr Sitzen – 27.1.2022
Einen besorgniserregenden Anstieg des Anteils von Kindern mit Übergewicht oder Adipositas während der Corona-Pandemie hat der Kärntner Sportwissenschafter Gerald Jarnig in einer Studie mit mehr als 700 Klagenfurter Volksschülern festgestellt. Wie das Forscherteam um Jarnig im Fachjournal „Pediatrics Obesity“ berichtet, stieg der Anteil der Kinder mit Übergewicht oder Adipositas von September 2019, also noch vor der Pandemie, bis März 2021 von 20,7 auf 26,2 Prozent.
Gerald Jarnig vom Institut für Sportwissenschaften der Universität Graz wollte ursprünglich in einer Studie herausfinden, wie es sich auswirkt, wenn in der Volksschule der gesamte Sportunterricht von externen Trainern durchgeführt wird. Dazu erhob er im September 2019 unter anderem das Gewicht von 738 Kindern im Alter von sieben bis zehn Jahren an zwölf Volksschulen aus dem Bezirk Klagenfurt. Dann kam Corona und es durften keine externen Trainer mehr an die Schulen. Dennoch führte der Wissenschafter die Studie mit anderer Zielsetzung weiter und erhob im Juni und September 2020 sowie im März 2021 u.a. Größe und Gewicht der Kinder.
Konkret hat sich unter den 738 Studienteilnehmern die Zahl der extrem adipösen Kinder von sieben auf 14 verdoppelt, jene der adipösen Kinder ist von 26 auf 33 gestiegen und jene der übergewichtigen Kinder von 79 auf 104. Gesunken ist dagegen die Zahl der Normalgewichtigen (von 582 auf 555) und der untergewichtigen Kinder (44 auf 32).
*** Buben stärker betroffen
Die Buben waren von der Gewichtszunahme deutlich stärker betroffen: Waren bei den Mädchen unter den Studienteilnehmern vor der Pandemie 15 Prozent übergewichtig oder adipös, waren es im März 2021 bereits 19,6 Prozent. Dagegen stieg der Anteil der übergewichtigen oder adipösen Buben von 15,4 auf 21,3 Prozent.
In der Arbeit, an der u.a. auch Reinhold Kerbl und Volker Strenger von der Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) mitgewirkt haben, verwendeten die Forscher u.a. den sogenannten äquivalenten Body Mass Index (BMI). „Dieser Wert ermöglicht die Hochrechnung des tatsächlichen BMI auf die Grenzwerte im Alter von 18 Jahren, die relevant sind, um das Risiko für kardiovaskuläre Komplikationen im weiteren Lebensverlauf definieren zu können“, erklärte Jarnig im Gespräch mit der APA. Der Mittelwert dieses äquivalenten BMI ist im Untersuchungszeitraum von 22,28 auf 22,92 gestiegen. „Wenn man berücksichtigt, dass das der Mittelwert ist, ist das ist eine extreme Steigerung.“
Dabei zeigte sich ein deutlicher Unterschied zwischen Kindern städtischer und ländlicher Schulen: Während am Land der äquivalente BMI von 22,18 auf 22,45 gestiegen ist, legte dieser Wert in der Stadt von 22,35 auf 23,18 zu. „Das zeigt, dass die Kinder am Land durch die Bewegungsmöglichkeiten vor der Haustür, nicht so stark betroffen waren“, so der Sportwissenschafter. Große Unterschiede zeigten sich auch zwischen den Geschlechtern: Bei den Mädchen stieg der äquivalente BMI von 22,15 auf 22,45, bei den Buben von 22,42 auf 23,38.
*** Weniger Sport, mehr Sitzen
„Der Anstieg des BMI ist mit hoher Wahrscheinlichkeit der kombinierten Wirkung von reduzierter körperlicher Aktivität, vermehrt sitzendem Verhalten und einer Ernährungsumstellung zuzuschreiben“, sagte Jarnig. Wenn man bedenke, dass Kinder und Jugendliche in der Unter- und Oberstufe noch stärker zu Übergewicht und Fettleibigkeit neigen, „werden die Auswirkungen dort noch viel mehr zu spüren sein“, betonte der Sportwissenschafter.
In der Studie bezeichnen die Wissenschafter die Entwicklung als „besorgniserregend und langfristige nachteilige Folgen sind wahrscheinlich“. Um dem entgegenzuwirken, plädieren sie für gezielte Interventionsprogramme mit Fokus auf körperliche Aktivität und gesunde Ernährung. „Es wird immer wieder gesagt, dass nichts teurer sei als keine Bildung. Man sollte dabei die körperliche Bildung nicht vernachlässigen“, so Jarnig.
Service: Internet: https://doi.org/10.1111/ijpo.12890
https://science.apa.at/power-search/10157866633287303398

CORONA – MEDIZIN – Geringe Auswirkung der Corona-Impfung auf weiblichen Zyklus – Stärkere Regelblutung als häufigste Veränderung – 27.1.2022
Eine Corona-Impfung kann zwar Einfluss auf den weiblichen Zyklus haben, die Schwankungen sind aber gering und vorübergehend. Zu diesem Schluss kommt ein Überblicksartikel in der Fachzeitschrift BMJ. Die Reproduktionsmedizinerin Victoria Male vom Imperial College London hat sich dafür unter anderem Studien aus den USA und Norwegen angesehen.
In der US-Studie wurde die Regel von tausenden Frauen sechs Zyklen lang mit einer Perioden-App überwacht. 2.400 der knapp 4.000 Probandinnen waren geimpft, der Rest war ungeimpft. Die erste Dosis hatte keinen Einfluss auf die Monatsblutung. Nach der zweiten Dosis kam die Regel im Schnitt einen halben Tag später.
Am stärksten war die Verzögerung bei den 358 Frauen, die beide Impfungen innerhalb desselben Zyklus bekamen. Bei ihnen setzte die Blutung mehr als zwei Tage später ein. Innerhalb dieser Gruppe dauerte sie bei elf Prozent auch deutlich länger. Bei allen Frauen normalisierte sich das nach zwei Zyklen.
*** Stärkere Regelblutung als häufigste Veränderung
In der anderen Studie wurden 5.688 Norwegerinnen gefragt, ob sie Veränderungen vor oder nach der Impfung bemerkt haben. 38 Prozent berichteten von Unregelmäßigkeiten vor der Impfung, 39 Prozent nach der ersten Dosis, 41 Prozent nach der zweiten Spritze. Die häufigste Veränderung, über die berichtet wurde, war eine stärkere Blutung.
„Die Ergebnisse beider Studien geben Sicherheit“, fasst Male zusammen: „Veränderungen bei der Menstruation kommen nach der Impfung vor, aber sie sind gering im Vergleich zur natürlichen Schwankung und gehen schnell wieder weg.“ Dass das überhaupt ein Thema ist, liegt Male zufolge an der widerlegten Falschinformation, dass Corona-Impfungen unfruchtbar machen soll.
https://science.apa.at/power-search/4266703654792377036

CORONA – MEDIZIN – Fünffaches Sterberisiko nach Covid-19 und Spitalsaufenthalt – 27.1.2022
Für einen erheblichen Anteil der Menschen mit Covid-19 ist dieses Gesundheitsproblem auch noch ein Jahr nach der Akuterkrankung nicht vorbei. Die Sterblichkeit von Personen nach einem Krankenhausaufenthalt wegen SARS-CoV-2 ist fünfmal höher als unter anderen Menschen. Besonders häufig sind lang dauernde Probleme nach Betreuung auf einer Intensivstation. Das belegen aktuelle Studien aus Großbritannien und den Niederlanden.
Krishnan Bhaskaran und Co-Autoren haben eine riesige Datenanalyse in der Open Access-Fachzeitschrift Plos Medicine veröffentlicht. Die Wissenschafter der London School of Hygiene & Trocpical Medicine verwendeten die Informationen der britischen OpenSaFELY-Datenbank, die Zugriff auf etwa 40 Prozent der elektronischen Kran¬ken¬akten der englischen Bevölkerung bietet. Darunter waren etwa 25.000 Patienten, die 2020 wegen Covid-19 im Krankenhaus behandelt wurden und eine Woche nach der Entlassung noch am Leben waren, wie das Deutsche Ärzteblatt am Mittwoch resümierte.
Die Epidemiologen verglichen die Daten zunächst mit einer fünf Mal größeren Gruppe von Erwachsenen (rund 123.000 Menschen) gleichen Alters und Geschlechts, die nicht an Covid-19 erkrankt waren. Eine zweite Gruppe bestand aus etwa 16.000 Patienten, die in den Jahren 2017 bis 2019 wegen einer schweren Influenza im Krankenhaus behandelt werden mussten.
*** Risiko für erneuten Spitalsaufenthalt erheblich höher
Das Ergebnis, wie in Plos Medicine (https://journals.plos.org/plosmedicine/article?id=10.1371/journal.pmed.1003871) zu lesen ist: „Das Gesamtrisiko, für eine (neuerliche; Anm.) Spitalsaufnahme oder den Tod war in der Gruppe nach Covid-19 höher (um den Faktor 2,22; Anm.) als in der Allgemeinbevölkerung (ohne diese Erkrankung; Anm.), aber etwas geringer als nach einer Influenza (Faktor 0,95). Die Gesamtmortalität aus allen Ursachen war am höchsten in der Covid-19-Gruppe (um den Faktor 4,82) im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung und höher als in der Kontrollgruppe der Influenzakranken (Faktor 1,74). Die Spezifika der einzelnen Personengruppen in den Vergleichen wurden statistisch ausgeglichen.
Besonders schwer fällt die vollständige Genesung Patienten, die wegen Covid-19 auf einer Intensivstation behandelt wurden. In einer Umfrage, die Hidde Heesakkers und Mitarbeiter von der Radboud Universität in Nijmegen in den Niederlanden im Rahmen der MONITOR-IC-Studie (https://jamanetwork.com/journals/jama/fullarticle/2788504) an elf Kliniken in den Niederlanden durchgeführt haben, berichteten 74,3 Prozent der Patienten auch ein Jahr nach der Spitalsentlassung weiterhin über körperliche Symptome.
Laut der in der Online-Ausgabe der führenden amerikanischen Ärztezeitschrift JAMA am Sonntag (24. Jänner) veröffentlichten Studie klagten über psychische Beschwerden klagten 26,2 Prozent, 16,2 Prozent hatten kognitive Probleme. Die häufigsten physischen Symptome waren ein geschwächter körperlicher Zustand (38,9 Prozent), Gelenks¬steif¬heit (26,3 Prozent), Gelenksschmerzen (25,5 Prozent), Muskelschwäche (24,8 Prozent) und Muskelschmerzen (21,3 Prozent) vor Luftnot (20,8 Prozent). Angstzustände betrafen 17,9 Prozent der ehemaligen Intensivpatienten, Depressionen sogar 18,3 Prozent.
https://science.apa.at/power-search/14443091255877829792

CORONA – MEDIZIN – COVID-19-Impfung beeinflusst den weiblichen Zyklus kaum . 27.1.2022
London – Eine Coronaimpfung kann zwar Einfluss auf den weiblichen Zyklus haben, die Schwankungen sind aber gering und vorübergehend. Zu diesem Schluss kommt Victoria Male vom Imperial College London in einem Editorial, das im BMJ erschienen ist. Die Reproduktionsmedizinerin hat sich dafür unter anderem Studien aus den USA und Norwegen angesehen.
In der US-Studie wurde die Regel von tausenden Frauen 6 Zyklen lang mit einer Perioden-App überwacht (Obstetrics & Gynecology 2022). 2.400 der knapp 4.000 Probandinnen waren geimpft, der Rest war unge­impft. Die 1. Dosis hatte keinen Einfluss auf die Monatsblutung. Nach der 2. Dosis kam die Regel im Schnitt weniger als 1 Tag später.
Am stärksten war die Verzögerung bei den 358 Frauen, die beide Impfungen innerhalb desselben Zyklus bekamen – was nach dem deutschen Impfschema unmöglich ist. Bei ihnen setzte die Blutung mehr als 2 Tage später ein. Innerhalb dieser Gruppe dauerte sie bei 11 % auch deutlich länger. Bei allen Frauen nor­m­alisierte sich das nach 2 Zyklen.
In der anderen Preprint-Studie wurden 5.688 Norwegerinnen gefragt, ob sie Veränderungen vor oder nach der Impfung bemerkt haben. 38 % berichteten von Unregelmäßigkeiten vor der Impfung, 39 % nach der 1. Dosis, 41 % nach der 2. Spritze. Die häufigste Veränderung, über die berichtet wurde, war eine stärkere Blutung.
„Die Ergebnisse beider Studien geben Sicherheit“, fasst Male zusammen: „Veränderungen bei der Mens­tru­ation kommen nach der Impfung vor, aber sie sind gering im Vergleich zur natürlichen Schwan­kung und gehen schnell wieder weg.“ Dass das überhaupt ein Thema ist, liegt Male zufolge an der bereits widerlegten Information, dass Coronaimpfungen unfruchtbar machen sollen. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131313/COVID-19-Impfung-beeinflusst-den-weiblichen-Zyklus-kaum

CORONA – FORSCHUNG – Moderna startet klinische Studie zu Omikron-Impfstoff – 27.1.2022
Der Hersteller Moderna hat seine erste klinische Studie zur Untersuchung eines speziell auf die Omikron-Variante zugeschnittenen Corona-Impfstoffs begonnen. Insgesamt 600 Freiwillige – teils mit zwei oder bereits drei Injektionen – würden daran an 24 Standorten in den USA teilnehmen, teilte Moderna mit.
Die Beständigkeit der Antikörper mit der normalen Booster-Impfung stimme zwar zuversichtlich, sagte Moderna-Chef Stéphane Bancel. „In Anbetracht der langfristigen Bedrohung durch die sogenannte Immunflucht von Omikron treiben wir unseren Omikron-spezifischen Impfstoffkandidaten dennoch weiter voran.“
Zuletzt hatten auch Biontech und Pfizer die Erprobung ihres Impfstoffkandidaten gegen Omikron angekündigt. Dabei sollen Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit geprüft werden, wie die beiden Unternehmen am Dienstag mitgeteilt hatten. Die Studie soll bis zu 1.420 Testpersonen umfassen, die in drei Gruppen unterteilt werden.
Unterdessen veröffentlichte das Fachmagazin „New England Journal of Medicine“ eine Untersuchung zur Wirksamkeit des bisher bereits zugelassenen Boosters von Moderna gegen die Omikron-Variante. Demnach ist der Antikörperspiegel gegen die hochansteckende Mutation des Coronavirus einen Monat nach der dritten Injektion 20 Mal höher als nach der zweiten – er nehme in den darauffolgenden Monaten jedoch deutlich ab.
https://science.apa.at/power-search/3806238615197435883

CORONA – INNOVATION – Salzburger entwickelte selbstdesinfizierende Hülle für FFP2-Masken – 27.1.2022
Die FFP2-Maske hat sich neben Impfung und Kontaktbeschränkungen als wichtigstes Instrument in der Pandemie-Bekämpfung erwiesen. Sie ist aber ein Einwegprodukt, eine Tragezeit über wenige Stunden hinaus wird nicht empfohlen. Kaum ein Nutzer dekontaminiert benutzte Masken bei 80 Grad im Backrohr oder einer Woche in der Raumluft. Wer sie regelmäßig austauscht, produziert Müll. Ein Salzburger Unternehmer will das ändern und setzt dabei auf die desinfizierende Wirkung von Kupfer.
„Je länger eine Maske getragen wird, desto feuchter und durchlässiger wird der Stoff. Infektionen oder Erkrankungen können da ab einem bestimmen Zeitpunkt nicht mehr ausgeschlossen werden“, sagt Sebastian Schröcker aus Hallein zur APA. Der umtriebige Entrepreneur hat eine Schutzhülle entwickelt, welche handelsübliche FFP2-Masken innen und außen umschließt. Sie besteht aus Baumwolle und ist mit Kupfer-Partikeln beschichtet, die dafür sorgen sollen, dass Keime in kurzer Zeit zerstört werden. „Diese Wirkung von Kupfer ist schon seit Hunderten Jahren bekannt.“
*** Verlängert Nutzungsdauer auf sieben Tage
Laut Schröcker verlängert die Hülle, die mit der FFP2-Maske getragen wird, deren mögliche Nutzungsdauer von wenigen Stunden auf sieben Tage. Durch das Cover bleibe die Maske keimfrei und müsse nur mehr jede Woche ersetzt werden. Die Hülle hält laut dem Hersteller mindestens ein Jahr und sei hautverträglich. Dem Unternehmer zufolge können mit einem Cover rund 300 FFP2-Masken pro Person und Jahr eingespart werden. „Das bedeutet nicht nur 80 Prozent weniger Müll, sondern auch weniger Anschaffungskosten für die Nutzer.“ Die Hüllen, die der Halleiner unter dem Namen „CuSANA“ vor allem online vertreibt, kosten ab 20 Euro. Hergestellt werden sie gemeinsam mit seinem langjährigen Geschäftspartner Thomas Lehner in der Nähe von Passau in Bayern.
„Die Baumwolle der Hülle ist sehr luftdurchlässig, es ist beim Atmen kein merkbarer Unterschied zwischen Maske mit oder ohne Hülle feststellbar“, versichert Schröcker. Die Entwicklung sei von einem Chemiker wissenschaftlich begleitet worden. Zertifizieren lassen habe man sich die Wirkung der Hülle beim deutschen Hohenstein Institute, einer offiziellen Prüf- und Zertifizierungsstelle für textile Produkte. „Es konnte in Tests nachgewiesen werden, dass sich die Keimzahlen binnen weniger Minuten um Zehnerpotenzen verringern“, sagte der Unternehmer.
*** Oberfläche desinfiziert sich selbst
Die Herausforderung sei es vielmehr gewesen, die feinen Kupferpartikel so aufzutragen, dass sie dauerhaft an der Baumwolle anhaften und auch beim Waschen nicht abgehen. Waschen sei aber nur aus ästhetischen Gründen notwendig, da sich die Oberfläche permanent selbst desinfiziere. Nur bei vollständigem Beschichtungsverlust sei die antimikrobielle Wirkung nicht mehr vorhanden.
An der Entwicklung kupferbeschichteter Textilien und selbstentkeimender Oberflächen hat Schröcker bereits vor Corona gearbeitet. Die Produktion von FFP2-Masken bzw. Mund-Nasen-Schutz-Masken für Länder, die anders als Österreich in vielen Bereichen des Alltags nicht auf FFP2-Pflicht setzen, sei aus der Situation heraus entstanden. Mittelfristig will der Halleiner Unternehmer Kupferteilchen auch auf eine Reihe anderer Produkte aufbringen – etwa Stoffbezüge, Bettwäsche, Kleidungsbestandteile oder Luftfiltereinsätze.
Service: www.sesch.com
https://science.apa.at/power-search/9962698459458710784

CORONA – FORSCHUNG – Laborstudie: Virustatika anders als Antikörperpräparate bei Omikron vermutlich weiter wirksam – 27.1.2022
Tokio – Laborstudien japanischer Virologen bestätigen, dass die meisten Antikörperpräparate die Omikron-Variante von SARS-CoV-2 nicht neutralisieren können. Die getesteten Virustatika könnten nach den im New England Journal of Medicine (2022; DOI: 10.1056/NEJMc2119407 [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] ) publizierten Ergebnissen jedoch weiter wirksam bleiben.
Viren können sich im Prinzip durch eine einzelne Mutation dem Zugriff von Antikörpern entziehen, wenn die Mutation die Oberflächenstruktur (Antigenität) des Virus an der Stelle verändert, an der der Antikör­per bindet. Die Hersteller der zur Prävention und Therapie von COVID-19 zugelassenen Präparate sind sich der Gefahr bewusst. Einige bieten deshalb „Cocktails“ aus 2 Antikörpern an in der Hoffnung, dass nicht beide durch Mutationen wirkungslos werden.
Gegen Omikron hat diese Vorsichtsmaßnahme nicht gewirkt. Bereits im Dezember war klar, dass Bamlanivimab/Etesevimab von Lilly und Casirivimab/Imdevimab von Regeneron bei Omikron nicht „greifen“, was eine klinische Wirksamkeit sehr unwahrscheinlich macht. Die US-Arzneimittelagentur (FDA) hat bereits die Konsequenzen gezogen und beide Mittel faktisch vom Markt genommen.
Die jetzt von einem Team um Yoshihiro Kawaoka von der Universität Tokio vorgestellten Ergebnisse eines Neutralisationstests (FRNT) bestätigen dies. Bei 3 der 4 Antikörper wurde auch mit einer Konzentration von über 50.000 ng/ml keine Neutralisierung erzielt, bei Casirivimab lag der FRNT50 bei über 14.000 ng/ml, was ebenfalls weit über den therapeutisch erzielbaren Titern liegt.
Andere Antikörper könnten weiterhin wirksam sein. Den niedrigsten FRNT50, sprich die beste Aussicht auf eine Wirksamkeit, erzielte Sotrovimab als einzelner Antikörper mit 373 ng/ml. Das ist deutlich mehr (und deshalb ungünstiger) als gegenüber dem Wildtyp und auch gegen Delta.
Die in Europa noch nicht zugelassenen Cilgavimab und Tixagevimab sind mit einer FRNT50 von 443 ng/ml und fast 1300 ng/ml schon eher von einem Wirkungsverlust bedroht. Bei der Kombination der bei­den Antikörper, die Astrazeneca als Evusheld einführen will, wurden 255 ng/ml benötigt, um die Infek­tion der Zellen um die Hälfte zu reduzieren. Das ist weniger als für Sotrovimab. Ob es für eine Wirkung reicht, bleibt abzuwarten. Die Ergebnisse von Laborstudien lassen sich nicht 1 zu 1 auf die Klinik über­tragen.
Wesentlich günstiger waren die Ergebnisse zu den Virustatika GS-441524 (aktive Form von Remdesivir), EIDD-1931 (aktive Form von Molnupiravir) und PF-00835231 (aktive Form von Lufotrelvir). Auch hier können Mutationen schnell zum Wirkungsverlust führen, wenn sie die Angriffspunkte auf der RNA-Poly­me­rase (Remdesivir, Molnupiravir) oder der Protease (Lufotrelvir) so verändern, dass die Wirkstoffe ihr Ziel nicht mehr finden.
Bei Omikron gibt es Mutationen in den Genen für die beiden Enzyme. Sie scheinen jedoch die Wirksam­keit nicht herabzusetzen. Kawaoka ermittelte eine für GS-441524 eine FRNT50 von 1,28 ng/ml, für EIDD-1931 betrug sie 0,43 ng/ml und für PF-00835231 12,71 ng/ml. Dies sollte ausreichen, Omikron zu stop­pen, wobei der häufige Einsatz der Virustatika natürlich die Gefahr birgt, dass sich resistente Mutanten bilden. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131322/Laborstudie-Virustatika-anders-als-Antikoerperpraeparate-bei-Omikron-vermutlich-weiter-wirksam

CORONA – FORSCHUNG – Masken wirken sich nicht auf die Leistungsfähigkeit von Schülern aus – 27.1.2022
Bochum – Das Tragen von Atemschutzmasken wirkt sich nicht negativ auf die Leistungs- und Aufnahme­fähigkeit von Schülern aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine Arbeitsgruppe der Universitätskinderklinik Bochum.
Die Forschenden um Anne Schlegtendal und Lynn Eitner berichten darüber in Children (2022; DOI: 10.3390/children9010095). Eine weitere Studie in JAMA Network Open konnte zudem zeigen, dass Ein­rich­tungen für Kinder, in denen MAsken getragen werden, seltener aufgrund von COVID-19 geschlos­sen werden mussten (2022, DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2021.41227).
An der Studie nahmen 133 Schülerinnen und Schüler im Alter von 11 bis 14 Jahren aus insgesamt 13 Klassen der Jahrgangsstufen 5, 6 und 7 der Gesamtschule „Berger Feld“ in Gelsenkirchen teil. In den ersten beiden Unterrichtsstunden trugen alle beteiligten Kinder eine Maske – entweder eine FFP2-Maske oder eine chirurgische Maske. Danach wurden die Gruppen geteilt und 2 weitere Stunden in getrennten Räumen unterrichtet. In dieser Phase trugen 65 Kinder eine Maske, 68 keine.
Es folgte ein computerbasierter Leistungstest in Kleingruppen auf Basis einer vom „ALA-Institut für Ar­bei­­ten Lernen Altern“ in Bochum entwickelten standardisierten Messmethode. Alle Räume hatten laut der Forschungsgruppe gute Ventilationssysteme und waren mit einem Luftfilter ausgestattet.
Das Ergebnis: Die Forschenden erfassten in keiner der 3 Jahrgangsstufen signifikante Abweichungen in den Testergebnissen bezogen auf das Tragen der Maske. Über das Resultat äußert sich die Schulleiterin Maike Selter-Beer sehr erfreut, zeige es doch, dass die Ängste vieler Eltern unbegründet seien.
„Die Durchführung einer fundierten Studie war eine hilfreiche Chance, dieser Besorgnis wissenschaft­liche Ergebnisse entgegenzusetzen.“ „Gut zu wissen, dass die schulische Leistung durch die Maske nicht geschmälert wird. Das ist beruhigend“, zog auch Thomas Lücke ein Fazit – er ist Direktor der Universitäts­kinderklinik der Ruhr-Universität Bochum.
*** Masken bei kleinen Kindern verhindern Kitaschließungen teilweise
In einer weiteren prospektiven Studie, die heute in JAMA Network Open erschienen ist, hatten Forschen­de um den Erstautor Thomas S. Murray von der Yale School of Medicine in New Haven 6.654 Kinderbe­treu­ungsfachkräfte aus 50 US-Staaten online befragt.
Während im 1. Befragungszeitfenster (Mai/Juni 2020) noch 572 (8,6 %) Kinder Masken nutzten, waren es ein Jahr später (Mai/Juni 2021) bereits 2.060 (32,7 %) Kinder. Bei den Erzieherinnen erhöhte sich die Mas­ken­quote nach einem Jahr von anfangs 31,9 % auf 64,4 %.
Tatsächlich mussten die Gruppen, in denen Kinder Masken trugen, im 1. Zeitfenster 13 % seltener auf­grund von bestätigten COVID-19-Fällen schließen im Verglich zu jenen Kindergruppen ohne Masken (adjusted risk ratio [aRR], 0,87; 95-%-Konfidenzintervall 0,77-0,99; p = 0,04). Eine fortgesetzte Masken­stra­te­gie sorgte im Folgejahr führte zu einer Reduzierung um 14 % der Schließungen.
Die Autoren empfehlen daher die Maskierung von Kindern ab 2 Jahren als einen wichtigen Bestandteil zur Risikominderung für jüngere Kinder in Gemeinschaftseinrichtungen, für die noch keine Impfung ver­fügbar ist.
*** Falsche Maskenstudien analysiert
Ende Juni 2021 hatte ein inzwischen zurückgerufener Research Letter in JAMA Pediatrics für Unruhe bei vielen Eltern gesorgt (DOI: 10.1001/jamapediatrics.2021.3252).
Ein Autorenteam um den klinischen Psychologen, Philosophen und Wissenschafts­historiker Harald Walach hatte die Kohlendioxidkonzentration in der Ein- und Ausatemluft bei 45 Kindern unter einer FFP2- und einer chirurgischen Maske gemessen. Bei den unter 11-jährigen fanden sie einen bis 6-fach höheren Anstieg des Kohlendioxids in der Einatemluft als vom Bundesarbeitsministerium empfohlen.
Es dauerte aber nur 15 Tage, bis die Fachzeitschrift die Arbeit zurückzog. Die Begründung, die Autorinnen und Autoren hätten nicht überzeugend auf wissenschaftliche Bedenken antworten können, kritisieren jetzt zwei Autoren im Deutschen Ärzteblatt (DÄ) als „eher vage“. Wie es zu den hohen Kohlendioxidwerten kommen konnte, erklären sie daher ausführlich. Zudem verweisen sie auf diverse Studien zu Masken, die den Ergebnissen von Walach widersprechen.
*** Studienrückrufe: Fake News in Fachzeitschriften
Die Öffentlichkeit sollte darauf vertrauen können, dass Inhalte in wissenschaftlichen Journalen korrekt sind. Eine zunehmende Anzahl an zurückgerufenen Studien zeigt jedoch, dass das Peer Review Verfahren immer häufiger versagt – vor allem seit Beginn der Coronapandemie. Selten sind Akzeptanz und Glaubwürdigkeit für die Wissenschaft so wichtig wie in Zeiten einer Pandemie. Sie beruhen auch auf dem
*** Immer mehr „Fake“-Studien – vor allem zu COVID-19
Die DÄ-Autoren Christoph Maier von der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin der Ruhr-Universität Bochum und Tobias Ankermann von der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Städtisches Krankenhaus Kiel setzen sich in ihrem DÄ-Beitrag aber auch mit anderen „Fake“-Studien auseinander.
Tatsächlich sei es seit Beginn der Coronapandemie zu einem nahezu exponentiellen Anstieg von Rück­rufen gekommen, schreiben sie. Im August 2020 sei diese Zahlen bei COVID-19-assoziierten Themen mit 9 von 1.000 Publikationen mehr als doppelt so hoch gewesen als bei anderen Themen.
Meyer und Ankermann stellen klar, dass fehlerhafte oder gefälschte Arbeiten nicht häufiger in Preprint-Journalen erscheinen würden. Sie erläutern mehrere Anhaltspunkte für ein Systemversagen beim Publikationsprozess. Eine obligatorische Veröffentlichung als Preprint könnte ihrer Ansicht nach dazu beitragen, die Effektivität des Peer-Review-Verfahrens zu verbessern. © hil/gie/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131305/Masken-wirken-sich-nicht-auf-die-Leistungsfaehigkeit-von-Schuelern-aus
https://www.aerzteblatt.de/archiv/222986/Studienrueckrufe-Fake-News-in-Fachzeitschriften

CORONA – ISRAEL – Israel: Vierte Impfung für alle Risikogruppen – 27.1.2022
Tel Aviv – Israel beginnt mit der vierten Impfung gegen das Coronavirus für Erwachsene mit Vorerkran­kun­gen. Betroffene mit Risikofaktoren für schwere Erkrankungen bei einer Coronainfektion sowie ihre Betreuer könnten sich nun erneut impfen lassen, teilte des Gesundheitsministerium gestern Abend mit.
Außerdem berechtigt seien Erwachsene, die bei ihrer Arbeit einer besonderen Gefährdung für eine Infek­tion ausgesetzt sind. Dies habe Generaldirektor Nachman Asch entschieden. Voraussetzung für die vierte Impfung sei nur, dass die dritte Impfung mindestens vier Monate zurückliegt.
Asch folgt damit nur teilweise einer Empfehlung eines Expertenrates, der für das Gesundheitsminis­te­rium arbeitet. Das Gremium hatte vorgestern eine vierte Impfung gegen das Coronavirus für alle ab 18 Jahren empfohlen – ab fünf Monate nach der dritten Impfung.
Die Entscheidung Aschs sei auf Basis der positiven Erfahrungen mit der vierten Impfung für Menschen ab 60 Jahren gefällt worden, hieß es nun. Diese zeige einen Schutz vor Infektion, der doppelt so gut sei wie nach der dritten Impfung. Der Schutz vor einer schweren Erkrankung sei sogar drei- bis fünfmal so hoch.
In Israel haben bereits mehr als 610.000 Menschen eine vierte Impfdosis erhalten. Bisher galt die Empfehlung nur für über 60-Jährige, Immungeschwächte und medizinisches Personal. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131295/Israel-Vierte-Impfung-fuer-alle-Risikogruppen

CORONA – RUSSLAND – Die Coronalage in Russland spitzt sich zu – 27.1.2922
Moskau – In Russland hat die Zahl der Coronaneuinfektionen mit fast 74.700 Fällen pro Tag einen neuen Höchstwert erreicht. Das seien 6.800 Neuinfektionen mehr als noch am Vortag, wie aus der Statistik der Regierung in Moskau von vorgestern hervorgeht. 12.200 Menschen seien innerhalb von 24 Stunden in Kranken­häuser gebracht worden.
Mittlerweile sei die Omikron-Variante des Coronavirus in den meisten Regionen des flächenmäßig größ­ten Landes der Erde nachgewiesen worden, hieß es. Besonders in Europas größter Metropole Moskau spitzt sich die Lage mit fast 20.000 Neuinfektionen pro Tag deutlich zu. Es wird aber von einer hohen Dunkel­ziffer ausgegangen.
Die Gesundheitsbehörden der Hauptstadt sprachen von einem „beispiellosen Anstieg der Inzidenz bei Kindern“. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen sei in den vergangenen zwei Wochen stark gestiegen. Planmäßige Aufnahmen in Kinderkliniken würden für zunächst drei Wochen ausgesetzt. Die Behörden riefen die Moskauer auf, geplante Arztbesuche wegen hoher Auslastung zu verschieben.
Schärfere Einschränkungen gibt es in Russland dennoch nicht. In Moskau sind für Besuche etwa in Theatern und Museen QR-Codes notwendig, die eine Impfung, eine überstandene COVID-Erkrankung oder ein negatives Testergebnis belegen.
Nach wie vor läuft die Impfkampagne schleppend. Erst 53 Prozent der 146 Millionen Einwohner sind offiziellen Angaben zufolge vollständig geimpft. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131288/Die-Coronalage-in-Russland-spitzt-sich-zu

CORONA – EUROPÄISCHE UNION – Europäische Arzneimittelagentur empfiehlt Marktzulassung für Paxlovid – 27.1.2022
Amsterdam – Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat die bedingte Marktzulassung für das Coro­namedikament Paxlovid von Pfizer empfohlen. Das Mittel des US-Herstellers Pfizer könne bei Patienten eine schwere Erkrankung nach einer Coronainfektion verhindern, teilte die EMA heute in Amsterdam mit.
Nach der Zulassung ist dies das erste Medikament gegen COVID-19, das oral eingenommen werden kann. Die Pille gilt als sehr effektiv. Die EU-Kommission muss der Zulassung noch zustimmen, das aber gilt als Formsache.
Nach Angaben von Pfizer soll das Mittel das Risiko von Krankenhauseinweisungen und Todesfällen bei COVID-19-Patienten um 89 Prozent senken. „Das Sicherheitsprofil von Paxlovid war günstig und Neben­wirkungen im allgemeinen milde“, stellten die EMA-Experten fest. „Auf der Grundlage von Laborstudien wird erwartet, dass es auch gegen Omikron und andere Varianten wirkt.“
Patienten nehmen nach Angaben des Herstellers fünf Tage lange zwei Mal täglich jeweils drei Tabletten ein. Der Wirkstoff Nirmatrelvir soll ein SARS-CoV-2-Protein hemmen und dadurch die Vermehrung des Virus stoppen. Zu möglichen Nebenwirkungen gehören eine Beeinträchtigung des Geschmackssinns, Durchfall, Bluthochdruck und Muskelschmerzen. Das Mittel könnte aber die Wirkung anderer Medika­mente beeinträchtigen, warnt die EMA.
Die Experten der EMA hatten bereits seit Längerem Daten aus Studien des Herstellers geprüft und Vor­züge und Risiken bewertet. Und die Behörde hatte auch bereits den EU-Mitgliedstaaten grünes Licht für eine nationale Notfallzulassung gegeben.
Der US-Hersteller spricht von einer „überwältigenden Wirksamkeit“. Das Medikament könne das Virus an einer „verwundbaren Stelle“ treffen, sagte Daniel Kalanovic, Medizinischer Direktor bei Pfizer in Deutsch­land. „Der Wirkstoff blockiert eines der wichtigsten Enzyme, die das Coronavirus braucht, um sich zu vermehren.“ Er hoffe, dass auch damit der „Wendepunkt in der Pandemie“ erreicht werden könne.
EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides begrüßte die Empfehlung der EMA. Dieses Medikament könne „einen wirklichen Beitrag zur Linderung der Folgen von COVID“ leisten. Unklar ist noch, wann das Mittel auf Rezept bei der Apotheke zu kaufen ist. Nach Angaben von Bundes­gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wurden eine Million Packungen Paxlovid geordert.
„Das Mittel eignet sich insbesondere für die Behandlung ungeimpfter Risikopatienten“, hatte er gesagt. Mit diesem Präparat sind dann insgesamt sieben Medikamente zur Behandlung von COVID-19-Patienten in der EU zugelassen.
Der CDU-Europaabgeordnete und gesundheits­politische Sprecher der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, Peter Liese, sprach heute von „guten Nachrichten“. Es gebe nun eine neue Möglichkeit, erkrankten und gefährdeten Personen im Frühstadium einer Infektion zu helfen, sagte der Arzt. © dpa/may/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131317/Europaeische-Arzneimittelagentur-empfiehlt-Marktzulassung-fuer-Paxlovid

CORONA – ÖSTERREICH – Long Covid – Patientenorganisationen fordern bessere Versorgung – 27.1.2022
Betroffene von Long-Covid-Erkankungen fordern eine bessere Versorgung. Einige Patientinnen und Patienten entwickeln ME/CFS (Myalgischen Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom) mit starker Erschöpfung. Das ist keine neue Krankheit, sondern wird etwa auch vom Epstein-Barr-Virus ausgelöst. ME/CFS sei aber bisher kaum beachtet und schlecht versorgt, heißt es von den Organisationen Long Covid Austria und der Gesellschaft für ME/CFS in einer Stellungnahme an die APA.
„Ich selbst musste sechs Ärzte aufsuchen, bis mir jemand sagen konnte, was mit mir los ist. Auch heute, eineinhalb Jahre später ist die Situation für die Betroffenen noch nicht grundlegend besser. Es gibt keine standardisierte Versorgung, nur vereinzelte Anlaufstellen ohne Abstimmung und die sind komplett überlaufen“, sagte Maarte Preller, die den Betroffenenverein Long Covid Austria gegründet hat.
*** ME/CFS bisher kaum beachtet
Während für Long Covid nur ein Stückwerk an Versorgung vorhanden ist, haben ME/CFS-Betroffene in ganz Österreich keine Anlaufstelle, kritisiert der Obmann der Österreichischen Gesellschaft für ME/CFS, Kevin Thonhofer. „Es gibt keine einzige öffentlich finanzierte Anlaufstelle, in der ME/CFS Betroffene diagnostiziert und behandelt werden. Wir haben nur eine Handvoll private Spezialisten, die den Bedarf bei weitem nicht decken können“, erläuterte er.
Kritik üben die beiden Patientenorganisationen auch an der Long-Covid-Leitlinie für Ärztinnen und Ärzte. „Schon in der Kurzversion der Leitlinie wurde die Möglichkeit einer Chronifizierung von Long Covid nicht ausreichend dargestellt. Stattdessen wurde vor allem darauf verwiesen, dass Long Covid ’selbstlimitierend‘ sei und dass Betroffenen nur abwarten müssen. Wir sehen aber in unserer täglichen Arbeit, dass es sehr viele Betroffene gibt, die seit mehr als einem Jahr mit schweren Langzeitfolgen von Covid kämpfen. Die werden in der Leitlinie nicht abgebildet“, betonte Preller.
Auch für ME/CFS-Betroffene sind gewisse Bereich der Leitlinie laut Thonhofer problematisch. „Während in der Kurzversion kein Hinweis auf ME/CFS als dokumentierte Langzeitfolge von Covid zu finden ist, wird ME/CFS in der Langversion als ‚wissenschaftlich umstritten‘ und ’schlecht definiert‘ dargestellt. Damit wird nicht nur ein Zusammenhang mit Long Covid, sondern die Krankheit insgesamt infrage gestellt“, kritisiert Thonhofer. Für von ME/CFS Betroffene verschärfe das die bereits schlechte Situation zusätzlich, denn sie werden trotz schwerer Erkrankung im Gesundheits- und Sozialsystem meist nicht ernst genommen.
Long Covid Austria und die Gesellschaft für ME/CFS wünschen sich eine Einbindung in den Leitlinienprozess und eine Berücksichtigung ihrer Anliegen. Die Primärversorgung könne aber nur einen ersten Schritt leisten, dazu sei eine umfassende Leitlinie wertvoll. Die weitere medizinische Versorgung müsse in spezialisierten, interdisziplinären Zentren passieren, die sowohl Long Covid als auch ME/CFS abdecken können. „Wir brauchen dringend Anlaufstellen, die die schwer kranken Betroffenen erreichen und sich leisten können. Wir haben es täglich mit völlig verzweifelten Menschen zu tun, die nicht mehr wissen, wohin sie sich wenden sollen und auch wir können ihnen nicht weiterhelfen. Das ist frustrierend“, berichtete Thonhofer.
Service: Leitlinien: https://oegam.at/artikel/long-covid-leitlinie-s1-lang-und-kurzversion – Gesellschaft für ME/CFS: https://cfs-hilfe.at/impressum/ – Long Covid Austria: https://www.longcovidaustria.at/
https://science.apa.at/power-search/12506532143081500864

CORONA – ÖSTERREICH – Omikron erschwert laut Studie Eindämmung an Schulen massiv – 27.1.2022
Die Omikron-Variante erschwert die Eindämmung eines Covid-19-Ausbruchs an Schulen deutlich. Laut einem von Komplexitätsforschern entwickelten Simulator für die Auswirkungen verschiedener Corona-Präventionsmaßnahmen bräuchte es mittlerweile an allen Schultypen den ganzen Strauß an Maßnahmen – vom Maskentragen über die Impfung bis zu Klassenteilungen – um Omikron Einhalt zu gebieten. Die Forscher stellen ihr überarbeitetes Tool nun im Fachblatt „Nature Communications“ vor.
Den „COVID19 Präventionsmaßnahmen Explorer für Schulen“ stellte das Team um die mittlerweile an der Technischen Universität (TU) Graz tätige Jana Lasser sowie Johannes Sorger, Stefan Thurner und Peter Klimek vom Complexity Science Hub (CSH) Vienna bereits im März vergangenen Jahres vor. Es folge eine Publikation dazu auf dem Preprint-Server „medRxiv“ und nun die von Fachkollegen überprüfte Studie. Dem Tool liegen Tausende Simulationsresultate zugrunde, mit denen die Wissenschafter in Zusammenarbeit mit der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) die verschiedenen Präventionsmaßnahmen an den unterschiedlichen Schultypen bewertet haben.
*** AGES-Daten und Interviewergebnisse berücksichtigt
Zur Kalibrierung der Simulationen haben die Forscher anonymisierte AGES-Daten aus 616 Schul-Clustern verwendet, die im Herbst 2020 gesammelt wurden. Dazu kamen Informationen aus Interviews mit Schulleitern und Lehrern über die Umsetzbarkeit von Maßnahmen. Immer ausgehend von einem Anlassfall unter Schülern oder Lehrern kann mit dem System ein Ausbreitungsszenario berechnet werden. Dazu braucht es Informationen zur Größe der Schule, zum Schultyp, zur Anzahl der Klassen oder deren Größe. Dazu können verschiedene Maßnahmen wie das Tragen von Masken, regelmäßiges Lüften und Testen von Schülern und Lehrern oder die Halbierung der Präsenz in den Klassen gesetzt werden. Dazu kommen Annahmen über verschiedene Durchimpfungsraten bei Lehrpersonal und Kindern.
In der nun erschienenen Studie liefen die Berechnungen noch unter der Annahme, dass man es mit der bis um den Jahreswechsel in Österreich dominanten Delta-Variante zu tun hat. „Wir können unser Modell aber jederzeit anpassen und verschiedenste andere Szenarien simulieren“, so die Erstautorin der Studie, Lasser.
Unter der Delta-Annahme zeigte sich etwa, dass an Volksschulen und Unterstufen mit ungeimpften Kindern und zu 80 Prozent geimpften Lehrern eine infizierte Person im Schnitt weniger als eine weitere ansteckt, wenn gelüftet wird, Masken getragen und die Klassen verkleinert werden. Wäre zusätzlich die Hälfte der Kinder geimpft, können mit diesem Maßnahmenbündel alle Schultypen relativ sicher öffnen, heißt es in einer Aussendung des CSH.
*** Omikron wesentlich infektiöser
Erste Berechnungen mit der Omikron-Variante, die nicht in der Arbeit enthalten sind, zeigen aber ein anderes Bild. „Meine – jetzt natürlich noch nicht begutachteten – Ergebnisse zeigen, dass wir durch die stark erhöhte Infektiosität von Omikron alle verfügbaren Maßnahmen in allen Schultypen brauchen, um große Ausbrüche an Schulen zu verhindern. Nur Volksschulen können eine Maßnahme weglassen, zum Beispiel das Teilen von Klassen“, erklärte Lasser.
Mit dem System könnten jedenfalls auch Laien einen anschaulichen Einblick in die Virusverbreitung bekommen – Variante hin oder her. Man sehe etwa, dass schon kleine Abweichungen von Vorgaben ausreichen können, „um die Clustergrößen nicht ein bisschen, sondern sofort exponentiell wachsen zu lassen“, so Klimek. Auf diese Weise könne man Überzeugungsarbeit leisten, so die Wissenschafter.
Service: Die neue Publikation in „Nature Comunications“: https://doi.org/10.1038/s41467-022-28170-6 [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] ; Die auf der Alpha-Variante basierende Visualisierung des Tools online: https://vis.csh.ac.at/covid-schools/
https://science.apa.at/power-search/5822874014584293045

CORONA – ÖSTERREICH – WU stellt ab dem Sommersemester auf 2G und Präsenzlehre um – 2G seit November an Uni Klagenfurt Wirklichkeit – Privatunis: 2G bei Neueinschreibungen – 27.1.2022
Die Wirtschaftsuniversität (WU) in Wien stellt mit dem Start des Sommersemesters auf „2G“ um. Ab 1. März wird das Betreten der Uni für Studierende und Mitarbeiter nur mehr mit Corona-Impf- oder Genesungsnachweis möglich sein. Alle Lehrveranstaltungen und Prüfungen werden in Präsenz stattfinden. Für Ungeimpfte wird es keine Kompensationen oder Online-Angebote geben, nur die Möglichkeit semesterweiser Beurlaubung, erklärt Rektorin Edeltraud Hanappi-Egger im „Standard“.
Die WU bekenne sich als „Institution der Wissenschaft“ zur Corona-Impfung – und 2G sei die „logische Konsequenz“ aus der Impfpflicht, erläuterte Hanappi-Egger die Entscheidung des Senats. Bisher hat 2G nur eine Universität – nämlich die Uni Klagenfurt schon seit November – verfügt. Eine einheitliche 2G-Regelung für alle Uni-Angehörigen haben jüngst die Senatsvorsitzenden der Unis gefordert, auch die ÖH ist dafür.
Die WU-Rektorin hofft, dass 2G wieder volle Präsenz erlaubt. Bis zum Ende des Wintersemesters gilt noch 2,5G und für die Präsenz-„Großprüfungswoche“ 2,5G+ (also plus PCR-Tests). Ab 1. März müssen Studierende und Mitarbeiter geimpft sein. Ungeimpften Mitarbeitern drohen da durchaus auch arbeitsrechtliche Konsequenzen wie die Einstellung der Gehaltszahlung.
Hanappi-Egger rechnet aber nicht mit großen Problemen. Denn schon im November seien 97 Prozent des Personals- und jetzt wohl noch mehr – geimpt gewesen, seit Herbst wurden neue Mitarbeitende nur mit 2G aufgenommen. Von den etwa 21.200 WU-Studierenden seien aktuell über 90 Prozent geimpft.
*** Maßnahmen an anderen Universitäten
An der Uni Klagenfurt haben bereits seit Mitte November nur noch Studierende sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Impf- oder Genesungszertifikat Zutritt. Und auch unter den 16 Privatuniversitäten wird 2G zumindest bei Neueinschreibungen zum Thema. Gleiches gilt für die Unis Graz und Linz.
An der größten Uni des Landes, der Universität Wien, wird indes auch im kommenden Semester 2,5G gelten, hieß es aus der Uni auf Anfrage der APA. Neben Impfungs und Genesungszertifikat werden also weiterhin auch PCR-Tests akzeptiert.
Zuletzt haben sich die Uni-Senate und die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) für eine einheitliche 2G-Regelung an den Unis stark gemacht und an Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) appelliert, eine solche Vorgabe zu vereinbaren. In seinem Ressort sieht man allerdings weiter keinen Handlungsbedarf: Mit dem 2. Covid-19-Hochschulgesetz gebe es einen rechtlichen Rahmen als Richtschnur für die autonomen Hochschulen, die seit fast zwei Jahren mit ihren individuellen Sicherheitskonzepten und unterschiedlichen Lehr- und Lernmodellen einen funktionierenden Universitäts- und Hochschulbetrieb sicherstellen würden, hieß es auf Anfrage der APA. Zentrales Ziel aller Interessensvertretungen sei jedenfalls ein möglichst sicherer Hochschulbetrieb in Präsenz, der einen möglichst reibungslosen Studienfortschritt ermögliche. Die Universitätenkonferenz (Uniko) wird sich nächste Woche mit dem Thema beschäftigen.
*** Unterschiedliche Regeln bei Privatuniversitäten
Bei den Privatuniversitäten gibt es ebenfalls keine einheitliche Linie punkto Impfvorgaben, einige diskutieren allerdings ebenfalls eine Verschärfung. Betroffen sind davon allerdings nur Neueinschreibungen, also Studienanfänger. In bereits bestehende Verträge mit den Studentinnen und Studenten kann laut dem Sprecher der Österreichischen Privatuniversitätenkonferenz (ÖPUK), Karl Wöber, nämlich gar nicht eingegriffen werden. An der von ihm geleiteten Modul University etwa wird ab dem Sommersemester bei der Immatrikulation ein Impf- oder Genesungszertifikat verlangt, ähnliche Regelungen sind laut Wöber auch an anderen Privatuniversitäten angedacht. Für bereits eingeschriebene Studierende wie auch Mitarbeiter wird an der Modul University indes weiterhin die 2,5G-Regel gelten, bei der auch PCR-Tests akzeptiert werden.
Eine gemeinsame Linie gibt es in der ÖPUK unterdessen bei der Forderung an die Politik nach transparenten Impfregeln für internationale Studierende, die einen großen Teil der Eingeschriebenen der Privatunis ausmachen. „Für die Anerkennung von Impfungen, die in Österreich derzeit nicht als zugelassen gelten, erwarten wir uns adäquate Regelungen“, so ihr Appell.
https://science.apa.at/power-search/9689248868040556501

CORONA – ÖSTERREICH – Omikron mit kürzerer Inkubationszeit: derzeit 2.600 Klassen und neun Schulen geschlossen – Auch Personal fällt wegen Erkrankung aus – 27.1.2022
In Österreich sind derzeit laut Einmeldungen der Länder an das Bildungsministerium 2.600 Klassen und neun Schulen coronabedingt auf Distance Learning umgestellt. Zur Einordnung: Es gibt in Österreich knapp 6.000 Schulen mit rund 58.000 Klassen, damit laufen rund 95 Prozent der Klassen weiter im Präsenzunterricht. Am Dienstag hatten die Länder noch 1.900 geschlossene Klassen eingemeldet, die Zahlen sind derzeit allerdings laut Ministerium nur „Momentaufnahmen“.
Grund ist die kürzere Inkubationszeit der Omikron-Variante und die mit fünf Tagen relativ kurze Dauer der Klassenschließungen. Während laufend neue geschlossene Klassen dazukommen, kehren auch laufend Klassen wieder in den Präsenzunterricht zurück. Derzeit wird bei einem einzigen Fall in einer Klasse weiter in Präsenz unterrichtet, allerdings müssen die übrigen Kinder dann fünf Tage lang täglich getestet werden. Tritt innerhalb von drei Tagen ein weiterer Corona-Fall in dieser Klasse auf, wird auf Distance Learning umgestellt.
An den Schulen gelten seit Schulbeginn Sicherheitsmaßnahmen, die im November noch einmal verschärft wurden: Schüler und Lehrer müssen etwa durchgehend Maske tragen, dreimal pro Woche wird getestet, davon mindestens einmal mit den aussagekräftigeren PCR-Tests.
Wegen der technischen Probleme des neuen Testanbieters abseits von Wien werden die PCR-Tests derzeit gestaffelt durchgeführt. Bei der Mittwoch-Testrunde haben dabei in Oberösterreich 568 Tests angeschlagen, im Burgenland waren 72 positiv. Beim Dienstags-Test in Niederösterreich waren es 441, am Montag wurden in Salzburg 247 Fälle entdeckt und 603 in der Steiermark.
Einen Einblick, wie es an den Kindergärten aussieht, liefern Zahlen aus Wien. Dort sind in den städtischen Einrichtungen aktuell elf Prozent der Kindergartengruppen wegen Corona-Infektionen geschlossen. Bei den Kinderfreunden sind rund sieben Prozent der 600 Gruppen coronabedingt zu, dazu noch vier kleine Standorte mit nur zwei Gruppen. Bei „Kinder in Wien – KIWI“ ist gegenüber der APA lediglich von einzelnen geschlossenen Gruppen die Rede. Zum Vergleich: In den Volksschulen sind derzeit laut Angaben der Stadt 17 Prozent der Klassen geschlossen.
*** Auch Personal fällt wegen Erkrankung aus
Bei der Stadt Wien sind von den rund 8.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Bereich Kindergarten (inklusive Verwaltung) derzeit 410 und damit knapp fünf Prozent positiv getestet. Bei den Kinderfreunden sind es nach Angaben der Pädagogischen Geschäftsführerin Alexandra Fischer aktuell acht Prozent der Pädagoginnen in Quarantäne, zwei Prozent sind wegen der Quarantäne ihrer eigenen Kinder nicht im Dienst und weitere zwei Prozent wegen anderer Krankheiten im Krankenstand.
Bei KIWI kann man keine exakte Zahl nennen, es sind laut Geschäftsführung aber im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie mehr Personen im Krankenstand. Man habe allerdings Vorsorge getroffen und könne die Ausfälle durch Überstunden, Mehrstunden und den Einsatz von freigestellten Leiterinnen ausgeglichen werden. Derzeit seien jedenfalls keine Gruppen aus Personalmangel geschlossen.
Wie oft bei den Kinderfreunden derzeit die jüngst wegen der hohen Infektionszahlen in der Omikron-Welle geschaffene Möglichkeit genutzt werden muss, mangels ausgebildeter Fachkräfte die Betreuung an Personen ohne entsprechende Ausbildung (etwa Assistentinnen) zu übergeben, schwanke „halbtägig“. „Wir sind bemüht, für die Familien und die Kinder vertraute Personen einzusetzen“, betont Fischer jedenfalls. Ähnlich klingt das bei KIWI: Sollte in seltenen Fällen kein Fachpersonal zur Verfügung stehen, könnten nach sorgfältigem Abwägen „langjährige und erfahrene Betreuungskräfte zur Überbrückung einspringen“.
https://science.apa.at/power-search/3479474716255885031

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KREBSERKRANKUNGEN – ÖSTERREICH – Krebs: 42.000 Neuerkrankungen und 20.000 Tote pro Jahr in Österreich – Krebsrisiko steigt mit dem Alter – Brustkrebs bei Frauen tödlichste Krebsart – 27.1.2022
GRAPHIK: https://secure-psas.apa.at/apascience/?SQHp5oeS2i4ZW_yVac4l0PYXRSURaJbMUPRZaHpe-PQT4WjaXRZpoA0yHRfswVLpqy1UFtm6AYmxhJL9OviNLGEGpsR0mep_gzkuo5T0McUmA9XH1yogvqGjmrb-aA==
Im Jahr 2019 sind in Österreich 41.775 Krebsneuerkrankungen festgestellt worden. Die häufigsten Tumore betrafen Prostata, Brust, Lunge und Darm, diese machten etwa die Hälfte der Diagnosen aus. Bei rund 20.300 Personen führte 2019 eine Krebserkrankung zum Tod. Das relative Fünf-Jahres-Überleben liegt bei 61 Prozent, aber immer mehr Menschen leben mit Krebs, berichtete die Statistik Austria am Donnerstag. Anfang 2020 waren es 375.749 Personen, vier Prozent der Bevölkerung.
„Bei einem Fünftel der Betroffenen (20,4 Prozent) wurde die Diagnose in den drei Jahren zuvor gestellt, fast die Hälfte der Betroffenen (46,7 Prozent) lebt bereits mehr als zehn Jahre mit Krebs“, erläuterte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas in einer Aussendung vor dem Weltkrebstag am 4. Februar. In den vergangenen zehn Jahren nahm die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen von rund 39.000 auf etwa 42.000 zu. Dementsprechend steigt die Krebsprävalenz (die Anzahl der mit Krebs lebenden Personen an einem bestimmten Stichtag) seit Jahren kontinuierlich an.
*** Krebsrisiko steigt mit dem Alter
2009 lebten 290.240 Personen mit einer Krebsdiagnose in Österreich, das waren noch etwa 85.500 weniger als 2019. Der Anstieg ist vor allem dadurch bedingt, dass es immer mehr Personen in höherem Lebensalter gibt und die Wahrscheinlichkeit an Krebs zu erkranken, mit steigendem Alter zunimmt. Auch verstärktes Screening sowie verbesserte Diagnosemethoden tragen dazu bei, Krebserkrankungen vermehrt und frühzeitiger zu erkennen. Außerdem verbessern sich die Überlebenswahrscheinlichkeiten im Falle von Krebserkrankungen, wodurch sich die Zahl der mit Krebs lebenden Personen ebenfalls erhöht.
2019 erhielten in Österreich 19.161 Frauen und 22.614 Männer eine Krebsdiagnose. Die häufigsten Diagnosen waren bösartige Tumore der Brust bei Frauen mit 5.682 Fällen und bösartige Tumore der Prostata bei Männern mit 6.039 Fällen, gefolgt von bösartigen Tumoren der Lunge (4.831 Fälle, beide Geschlechter zusammen) und bösartigen Tumoren des Dickdarms bzw. Enddarms (4.444 Fälle).
*** Brustkrebs bei Frauen tödlichste Krebsart
Auf Brustkrebs entfielen 2019 rund 30 Prozent der Neuerkrankungsfälle bei Frauen sowie 18 Prozent aller Krebssterbefälle. Damit war Brustkrebs bei Frauen auch die häufigste krebsbedingte Todesursache. Prostatakrebs machte etwas mehr als ein Viertel (27 Prozent) aller 2019 neu diagnostizierten bösartigen Neubildungen bei Männern aus und war 2019 für etwa jeden achten Krebstodesfall (zwölf Prozent) bei Männern verantwortlich.
Mit etwa jedem fünften Krebssterbefall nahm Lungenkrebs bei Männern den ersten Rang unter den krebsbedingten Todesursachen ein (21 Prozent), bei Frauen stand er nach Brustkrebs an zweiter Stelle (17 Prozent). Sowohl das Erkrankungs- als auch das Sterberisiko an Lungenkrebs nahmen in den vergangenen Jahren bei Frauen stark zu. Dickdarmkrebs war für rund zehn Prozent der Krebssterbefälle verantwortlich.
„Die Daten des Österreichischen Nationalen Krebsregisters von Statistik Austria sind ein wesentlicher Bestandteil des künftig jährlich erscheinenden Österreichischen Krebsreports, der im Vorfeld des Weltkrebstags erstmals veröffentlicht wird“, sagte Statistik Austria-Generaldirektor Thomas. Der erste Österreichische Krebsreport wurde von der Gesellschaft für Hämatologie & Medizinische Onkologie (OeGHO) und der Krebshilfe initiiert und wird kommenden Dienstag präsentiert.
https://science.apa.at/power-search/13024922579897325701

INTERNETNUTZUNG – Wenn Mediennutzung bei Jugendlichen zur Sucht wird

Kommunikation, Lernen, Freizeit – viele Dinge, die normalerweise im echten Leben stattfinden, sind seit Ausbruch der Corona-Pandemie ins Netz gewandert. Längere Zeit war Schulunterricht nur dank digitaler Lösungen möglich. Doch immer mehr Kinder und Jugendliche verbringen zu viel Zeit vor dem Bildschirm – das Problem der Mediensucht wächst.

Dass Kinder und Jugendliche sehr viel Zeit mit digitalen Medien verbringen, ist nicht erst seit der Corona-Pandemie so. Allerdings haben die vergangenen Lockdowns die Mediennutzung – vor allem die Zeit, die Jugendliche mit Videospielen verbringen – deutlich erhöht, wie die JIM-Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest zeigt (Grafik):

Während 2019 noch 63 Prozent der Jugendlichen täglich oder mehrmals die Woche Videospiele spielten, waren es 2021 bereits 72 Prozent.
GRAPHIK: https://www.iwd.de/fileadmin/Artikel/2022/Wenn_Mediennutzung_zur_Sucht_wird/iwd_2022_02_Seite_15_Grafik_Gaming_D.jpg
So verbrachten Jugendliche 2021 an einem Werktag im Durchschnitt 103 Minuten mit Computerspielen – das waren 31 Prozent mehr als 2019. Die Krankenkasse DAK-Gesundheit (DAK) spricht von einem Anstieg der Zahl der mediensüchtigen 10- bis 17-Jährigen um 52 Prozent im Vergleich zu 2019.
ZITAT: „In der Corona-Pandemie hat die Mediensucht bei Kindern und Jugendlichen stark zugenommen – 2021 war die Zahl der 10- bis 17-Jährigen, die Computerspiele so nutzen, dass es nicht mehr gesund für sie ist, um 52 Prozent höher als 2019.“
Als mediensüchtig gilt allerdings nicht gleich jeder, der Medien intensiv nutzt. Von einer pathologischen, also krankhaften Nutzung sprechen Experten erst, wenn zu der langen Zeit vor dem Bildschirm ein gewisser Kontrollverlust kommt – wenn die Gamer also das Gefühl dafür verlieren, wie lange sie schon spielen, und im Zuge dessen andere Lebensbereiche wie Freunde, Familie und Schule vernachlässigen. Das war im Jahr 2021 nach Hochrechnungen der DAK bei 220.000 Jungen und Mädchen in Deutschland der Fall.
*** Auch die Abhängigkeit von Social Media nimmt zu
Lockdowns, Isolation und Langeweile führen dazu, dass sich Jugendliche einsam fühlen. In einer Befragung der DAK gaben 73 Prozent der Jugendlichen an, digitale Medien zur Pflege sozialer Kontakte zu nutzen. Das schlägt sich auch in der Zahl der exzessiven Nutzer von sozialen Medien nieder:
4,6 Prozent der 10- bis 17-Jährigen nutzten im vergangenen Jahr Social Media krankhaft; 2019 waren es nur 3,2 Prozent – ein Anstieg um 44 Prozent.
Digitale Medien müssen allerdings nicht zwangsläufig negative Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche haben. So können Schülerinnen und Schüler mithilfe sogenannter Serious Games auf anschauliche Art Inhalte verstehen und lernen (siehe Serious Games: Wichtige Hilfsmittel im Bildungswesen).
Für den Erfolg solcher Lernspiele und zur Vorbeugung gegen problematische Mediennutzung ist es wichtig, die Medienkompetenz der Schüler gezielt zu fördern und das Thema Mediensucht im Schulunterricht konkret anzusprechen. Außerdem sind weitere Schulschließungen und Unterrichtsausfälle zu vermeiden, damit die Abhängigkeit Kinder und Jugendlicher von digitalen Medien nicht noch größer wird.
https://www.iwd.de/artikel/wenn-mediennutzung-zur-sucht-wird-533191/

DIGITALISIERUNG – Digitalisierung stresst Arbeitnehmer nur anfangs – 27.1.2022
Berlin – Die Digitalisierung im Job stresst Arbeitnehmer anfangs – wirkt sich dann aber offenbar positiv auf die Gesundheit aus. Zu diesem Schluss kommt eine heute in Berlin veröffentlichte Untersuchung der Barmer.
Wenn Unternehmen und Beschäftigte Spielregeln wie die Trennung von Beruf und Privatleben einhalten, haben flexibles Arbeiten und der digitale Wandel demnach keine negativen Folgen.
Laut Barmer steigt der Stress bei Einführung digitaler Arbeitsmethoden in der Regel zu Beginn um sechs Prozent. Danach fällt der Stresspegel aber um mehr als 14 Prozent wieder ab. Gleichzeitig steigt die Ar­beitsfähigkeit der Beschäftigten dank der neuen Arbeitsmethoden um acht Prozent.
Die Daten stammen aus einer Langzeitunterschung über dreieinhalb Jahre mit etwa 8.000 Erwerbstäti­gen. Die aktuelle Auswertung basiert auf den Ergebnissen der im Juli 2021 abgeschlossenen dritten Be­fragung.
„Die Coronapandemie hat in der Arbeitswelt den Digitalisierungsturbo gezündet“, erklärte Barmer-Chef Christoph Straub. Bereits jetzt arbeiteten knapp 60 Prozent der Beschäftigten mobil, darunter 80 Prozent im Homeoffice.
Dabei ist laut Straub eine klare Abgrenzung von Arbeit und Privatleben wichtig. So fühlten sich seit Beginn der Pandemie bis zum vergangenen Sommer rund ein Drittel (32 Prozent) der Frauen und etwa jeder vierte Mann (26 Prozent) erschöpft.
Die bewusste räumliche Trennung von Arbeits- und Privatbereich, auch im Homeoffice, scheine Männern besser zu gelingen. Während 64 Prozent der Männer einen abgetrennten Raum zum Arbeiten nutzen können, trifft das lediglich auf 54 Prozent der Frauen zu.
„Frauen müssen immer noch häufiger den Spagat zwischen Familie und Karriere leisten“, erklärte Straub. Das kann könne das ungestörte Arbeiten im Homeoffice enorm erschweren. © afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131304/Digitalisierung-stresst-Arbeitnehmer-nur-anfangs

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ZENTRALBANKEN – USA – Fed kündigt Zinserhöhung für März an – 27.1.2022
Die US-Notenbank hat das Zinsniveau stabil gehalten und ihre Absicht bekundet, den Leitzins im März anzuheben – der jüngste Schritt in Richtung eines Abbaus der Stimulierungsmaßnahmen zur Eindämmung der hohen Inflation. Der Beschluss, den Leitzins bei 0,00 bis 0,25 Prozent zu belassen, fiel einstimmig. Ökonomen und Börsianer hatten diese Entscheidung erwartet. Händler rechnen mit vier Zinserhöhungen in diesem Jahr, bevor die Zentralbank eine quantitative Straffung in Form einer Verkürzung ihrer Bilanz vornimmt. „Es wird bald angemessen sein, das Zielband für den Leitzins anzuheben“, hieß es in der Erklärung der Fed.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55081930-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ZENTRALBANKEN – USA -CMC: Powell bleibt wichtige Antworten schuldig – 27.1.2022
Fed-Chef Jerome Powell ist den Anlegern Konkretes über den Abbau der Notenbankbilanz schuldig geblieben, befindet Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst CMC Markets. Eines sei jedoch deutlich geworden: „Die Zeit der Nullzinspolitik in den USA geht zu Ende. Die Fed wird aber nicht mit einem Rammbock gegen die Inflation vorgehen“, meinte Stanzl in einem Kommentar. „Sie wird die Zinsen nur so oft und so weit erhöhen, wie es der Markt gut verträgt.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55081930-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ZENTRALBANKEN – USA -LBBW: Powell lässt Märkte im Unklaren – 27.1.2022
Nach Ansicht der LBBW-Experten hat die Unsicherheit darüber, wie weit die US-Notenbank bei ihrer geldpolitischen Straffung gehen wird, die Märkte belastet. Der Zinsentscheid selbst habe die Märkte zunächst einmal kalt gelassen. Erst die Ausführungen von Fed-Chef Jerome Powell während der Pressekonferenz hätten Kursverluste bei Aktien und Renten ausgelöst. Powell habe auf die weit über der Zielmarke liegende Inflation hingewiesen und sich so Spielraum für die anstehenden geldpolitischen Entscheidungen geschaffen. Es bleibe offen, wie straff die Fed ihre Zügel im Hinblick auf Zinsen und quantitative Straffung im weiteren Jahresverlauf tatsächlich anziehen werde.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55081930-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ZENTRALBANKEN – SÜDAFRIKA – Südafrikas Notenbank erhöht Leitzins um 25 Basispunkte – 27.1.2022
Die südafrikanische Zentralbank hat ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 4,00 Prozent angehoben und erklärt, dass eine allmähliche Anhebung des Reposatzes die Inflationserwartungen verankern und die künftige Entwicklung der Zinssätze abmildern wird. Gouverneur Lesetja Kganyago erklärte, die Notenbank habe diese Entscheidung getroffen, da das Umfeld unsicher sei und angemessene Maßnahmen zur Bekämpfung der Inflation nötig seien.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55089721-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB-Bankenaufsicht startet Klimastresstest – Ergebnisse im Juli – 27.1.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) hat einen Klimastresstest für Banken gestartet. Laut Mitteilung der EZB soll der Test im ersten Halbjahr stattfinden, seine Ergebnisse werden in aggregierter Form im Juli veröffentlicht. Die Institute können bei dem Test nicht „durchfallen“, er soll nur zeigen, wie vorbereitet sie auf finanzielle und wirtschaftliche Schocks sind, die sich aus dem Klimawandel ergeben können. Allerdings fließen die Ergebnisse in den laufenden Aufsichtsprozess (Srep) ein.
Der Klimastresstest besteht aus drei verschiedenen Modulen: Erstens einem Fragebogen zu den Klimastresstest-Fähigkeiten der Banken, zweitens einer Peer-Benchmark-Analyse, um die Nachhaltigkeit der Geschäftsmodelle der Banken und ihr Engagement in emissionsintensiven Unternehmen zu bewerten, und drittens einem Bottom-up-Stresstest. Um die Verhältnismäßigkeit des Verfahrens zu gewährleisten, werden kleinere Banken nicht aufgefordert, ihre eigenen Stresstest-Projektionen vorzulegen.
Der Stresstest zielt auf bestimmte, dem Klimarisiko ausgesetzte Anlageklassen und nicht auf die Gesamtbilanz der Banken. Er konzentriert sich auf Engagements und Einkommensquellen, die am anfälligsten für klimabedingte Risiken sind, und kombiniert traditionelle Verlustprognosen mit neuen qualitativen Datenerhebungen.
Bei dem Test werden makrofinanzielle Szenarien verwendet, die mögliche künftige klimapolitische Maßnahmen widerspiegeln. Sie bewerten sowohl physische Risiken, wie Hitze, Dürren und Überschwemmungen, als auch kurz- und langfristige Risiken, die sich aus dem Übergang zu einer grüneren Wirtschaft ergeben.
Ab März sollen die Banken ihre Stresstest-Vorlagen bei der EZB zur Bewertung einreichen. Die Aufsichtsbehörde soll den Instituten anschließend Feedback geben und für faire und einheitliche Ergebnisse sorgen. Die Ergebnisse werden qualitativ in den Srep einfließen. Das bedeutet, dass sie sich indirekt auf die Srep-Scores auswirken könnten, aber nicht direkt via Säule-2-Empfehlungen auf das Eigenkapital.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55085907-ezb-bankenaufsicht-startet-klimastresstest-ergebnisse-im-juli-015.htm

USA – USA: Wirtschaft im Jahr 2021 um starke 5,7 Prozent gewachsen – 27.1.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die US-Wirtschaft ist im vergangenen Jahr um starke 5,7 Prozent gewachsen. Das teilte das Handelsministerium am Donnerstag in Washington auf Basis einer ersten Schätzung mit. Das Wachstum sei besonders durch die Steigerung von Verbraucherausgaben, Anlageinvestitionen, Exporten und Investitionen in Lagerbestände angetrieben worden, hieß es. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der weltgrößten Volkswirtschaft stieg damit auf rund 22,99 Billionen US-Dollar. Im Jahr 2020 war die US-Wirtschaft wegen der Corona-Krise eingebrochen, das BIP war damals um 3,5 Prozent geschrumpft.
Das Wirtschaftswachstum im vergangenen Jahr entspricht in etwa den Erwartungen von Analysten und Regierung. Das Finanzministerium hatte für 2021 ein Wachstum von 5,3 Prozent erwartet, die Notenbank Federal Reserve (Fed) rechnete in ihrer Dezember-Prognose mit 5,5 Prozent./jbz/DP/jsl
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55086765-usa-wirtschaft-im-jahr-2021-um-starke-5-7-prozent-gewachsen-016.htm

USA – US-Wirtschaft wächst im vierten Quartal um 6,9 Prozent – 27.1.2022
Von Josh Mitchell
WASHINGTON (Dow Jones)–Die US-Wirtschaft hat im vierten Quartal 2021 kräftig Fahrt aufgenommen. Wegen der Omikron-Variante und Lieferengpässen dürfte sie in inzwischen aber wieder an Schwung verloren haben. Wie das Handelsministerium im Rahmen einer ersten Veröffentlichung mitteilte, erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen Oktober und Dezember gegenüber dem Vorquartal und auf das Jahr hochgerechnet um 6,9 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Anstieg von nur 5,5 Prozent gerechnet. Im dritten Quartal war das US-BIP um bestätigt 2,3 Prozent gewachsen.
Das höhere Wachstum im vierten Quartal wurde vor allem durch einen Aufschwung bei den Exporten sowie durch eine Verstärkung bei den Lagerinvestitionen und den Verbraucherausgaben ausgelöst.
Der von der US-Notenbank als Inflationsmaß favorisierte Preisindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE-Deflator) stieg um 6,5 Prozent nach einem Plus von 5,3 Prozent im Vorquartal.
Der BIP-Deflator stieg um 6,9 Prozent nach 6,0 Prozent im Vorquartal. Volkswirte hatten eine Rate von nur 6,1 Prozent erwartet. Der BIP-Deflator misst die Preisentwicklung anhand aller produzierten Waren und Dienstleistungen, wobei Importpreise ausgeklammert bleiben. Die Verbraucherpreise werden dagegen mittels eines repräsentativen Warenkorbs erhoben.
Mitarbeit: Andreas Plecko
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55087122-us-wirtschaft-waechst-im-vierten-quartal-um-6-9-prozent-015.htm

USA – USA: Wirtschaft wächst im Herbst stärker als erwartet – 27.1.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die US-Wirtschaft ist im Herbst stärker gewachsen als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im vierten Quartal annualisiert um 6,9 Prozent, wie das Handelsministerium am Donnerstag in Washington laut einer ersten Schätzung mitteilte. Volkswirte hatten lediglich mit einem Wachstum von 5,5 Prozent gerechnet.
Gestützt wurde die Entwicklung im Herbst durch steigende Konsumausgaben und einen Aufbau der Lagerbestände seitens der Unternehmen. Im dritten Quartal war das Wirtschaftswachstum mit 2,3 Prozent noch wesentlich schwächer ausgefallen.
US-Wachstumszahlen werden auf das Jahr hochgerechnet, also annualisiert. Sie sind daher nicht direkt mit Wachstumsdaten aus Europa vergleichbar, wo auf eine Annualisierung verzichtet wird. Um näherungsweise auf eine mit Europa vergleichbare Wachstumsrate zu kommen, müsste man die US-Rate durch vier teilen./jsl/bgf/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55086999-usa-wirtschaft-waechst-im-herbst-staerker-als-erwartet-016.htm

USA – US-Aufträge für langlebige Güter sinken im Dezember – 27.1.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA ist im Dezember gesunken. Wie das US-Handelsministerium berichtete, fielen die Orders gegenüber dem Vormonat um 0,9 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem Rückgang von 0,6 Prozent gerechnet. Der Anstieg im Vormonat wurde allerdings auf 3,2 (vorläufig: 2,6) Prozent revidiert.
Für den Ordereingang ohne den Transportbereich wurde ein Plus von 0,4 Prozent gemeldet. Bei den Auftragseingängen außerhalb des Rüstungsbereichs ergab sich eine Zunahme um 0,1 Prozent.
Die Bestellungen für zivile Investitionsgüter ohne Flugzeuge, die als wichtige Messgröße für die Unternehmensinvestitionen gelten, stagnierten gegenüber dem Vormonat. In die Kategorie langlebige Wirtschaftsgüter fallen Produkte, die eine Lebensdauer von mindestens drei Jahren haben.
&&& dpa-AFX: … Bei langlebigen Gütern handelt es sich um industriell gefertigte Waren wie Maschinen.
Ohne den Transportsektor, zu dem etwa Flugzeuge zählen, stiegen die Aufträge auf Monatssicht um 0,4 Prozent. Hier war ein Plus von 0,3 Prozent erwartet worden. Die Aufträge für Transportgüter fielen um 3,9 Prozent und belasteten so den Gesamtwert. Allerdings waren sie im Vormonat noch deutlich gestiegen. Die Bestellungen in dieser Branche schwanken üblicherweise stärker.
Die Aufträge für Kapitalgüter abseits des Militärbereichs und ohne Flugzeuge stagnierten. Diese Zahl gilt als Indikator für die Investitionsneigung der Unternehmen./la/jsl/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55086973-us-auftraege-fuer-langlebige-gueter-sinken-im-dezember-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55086997-usa-auftraege-fuer-langlebige-gueter-sinken-etwas-staerker-als-erwartet-016.htm

USA – USA: Schwebende Hausverkäufe fallen deutlich stärker als erwartet – 27.1.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – In den USA ist die Zahl der noch nicht ganz abgeschlossenen Hausverkäufe im Dezember deutlich stärker als erwartet gefallen. Die Verkäufe sanken im Monatsvergleich um 3,8 Prozent, wie die Maklervereinigung National Association of Realtors (Nar) am Donnerstag in Washington mitteilte. Analysten hatten nur mit einem Rückgang um 0,4 Prozent gerechnet.
Das verringerte Wohnungsangebot habe den Verbrauchern nur wenige Optionen geboten, kommentierte Lawrence Yun, der Chefökonom von Nar. Zudem seien die Hypothekenzinsen zuletzt stetig gestiegen.
Im November waren die Zahl noch um 2,3 Prozent gefallen. Die noch nicht ganz abgeschlossenen Hausverkäufe gelten als Indikator für den Häusermarkt in den USA, da sie die Lage zu einem frühen Zeitpunkt im Transaktionsprozess abbilden./jsl/la/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55088110-usa-schwebende-hausverkaeufe-fallen-deutlich-staerker-als-erwartet-016.htm

USA – USA: Weniger Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe – Unter der magischen Grenze: 260.000 Erstanträge – 27.1.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – In den USA hat sich die Lage am Arbeitsmarkt etwas aufgehellt. Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, ein Kurzfristindikator, gab nach. In der vergangenen Woche sanken die Erstanträge um 30 000 auf 260 000, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Analysten hatten mit einem etwas höheren Wert von 265 000 Anträgen gerechnet.
Die wöchentlichen Erstanträge gelten als zeitnaher Indikator für den amerikanischen Arbeitsmarkt. Die US-Notenbank Fed berücksichtigt die dortige Lage stark in ihrer Geldpolitik. Seit dem Einbruch in der ersten Corona-Welle hat sich die Arbeitsmarktsituation deutlich gebessert. Zusammen mit der hohen Inflation hat dies die Fed zu einer strafferen Haltung veranlasst. Ihre Wertpapierkäufe will sie im März einstellen, eine erste Zinsanhebung in der Pandemie wird für denselben Zeitpunkt erwartet./bgf/la/eas
&&& DJ: … Für die Vorwoche wurde der Wert nach oben revidiert, auf 290.000 von ursprünglich 286.000. Der gleitende Vierwochendurchschnitt erhöhte sich gegenüber der Vorwoche um 15.000 auf 247.000.
In der Woche zum 15. Januar erhielten 1,675 Millionen Personen Arbeitslosenunterstützung. Dies war eine Zunahme gegenüber der Vorwoche um 51.000.
Tabelle: http://www.dol.gov/ui/data.pdf
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55086768-usa-weniger-erstantraege-auf-arbeitslosenhilfe-016.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55086807-erstantraege-auf-us-arbeitslosenhilfe-gesunken-015.htm

CHINA – LITAUEN – EUROPÄISCHE UNION – EU: WTO-Verfahren gegen China wegen Litauen eingeleitet – 27.1.2022
Von Cristina Roca
BRÜSSEL (Dow Jones)–Die Europäische Union hat bei der Welthandelsorganisation (WTO) ein Streitbeilegungsverfahren gegen China wegen der diskriminierenden Handelspraktiken des Landes gegenüber Litauen eingeleitet. „Diese Maßnahmen, die nach den WTO-Regeln diskriminierend und illegal zu sein scheinen, schaden den Exporteuren sowohl in Litauen als auch in anderen EU-Ländern, da sie sich auch gegen Produkte mit litauischem Bestandteilen richten, die aus anderen EU-Ländern exportiert werden“, erklärte die Europäische Kommission.
Versuche, das Problem auf bilateraler Ebene zu lösen, seien gescheitert. Peking blockierte im Dezember den Zugang litauischer Unternehmen zu seinem Markt als Vergeltung für die Annäherung des Landes an Taiwan. Litauen ist Mitglied der EU.
„Von chinesischer Seite bleibt die Tür zur Kommunikation mit Litauen offen. Wenn die litauische Seite wirklich hofft, die Wogen zu glätten, sollte sie ihre Aufrichtigkeit mit konkreten Taten zeigen“, sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Zhao Lijian, letzte Woche. Das Ministerium reagierte nicht sofort, als es um einen Kommentar gebeten wurde.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55081778-eu-wto-verfahren-gegen-china-wegen-litauen-eingeleitet-015.htm

NORDKOREA – Nordkorea feuert laut Südkorea erneut ballistische Raketen ins Meer – 27.1.2022
Nordkorea hat laut Südkorea offenbar erneut zwei ballistische Raketen getestet. Das südkoreanische Militär meldete zwei mutmaßliche ballistische Kurzstreckenraketen, die am Donnerstagmorgen (Ortszeit) aus dem Gebiet der Stadt Hamhung auf das Meer östlich der koreanischen Halbinsel abgefeuert wurden. Sollte sich der Raketentest bestätigen, wäre es bereits der sechste von Pjöngjang vorgenommene seit Jahresbeginn.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55081930-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – USA und Nato unterbreiten in Antwort an Russland erneut Dialog-Angebot – 27.1.2022
Vor dem Hintergrund des sich zuspitzenden Ukraine-Konflikts haben die USA und die Nato am Mittwoch ihre Antworten auf Russlands Forderungen nach Sicherheitsgarantien übergeben. Die von Moskau verlangte Absage an eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine wiesen die USA darin zurück, wie US-Außenminister Antony Blinken in Washington sagte. Sowohl die US-Regierung als auch die Nato schlugen Moskau einen „diplomatischen Weg“ vor, um den Konflikt beizulegen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55081930-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – USA – Russland schließt nach erneutem Dialog-Angebot der USA Gespräche nicht aus – 27.1.2022
Angesichts der Spannungen im Ukraine-Konflikt sieht Russland seine Sicherheitsbedenken von den USA nicht berücksichtigt, will aber weitere Gespräche nicht ausschließen. „Es gibt keine positive Antwort auf die Hauptfrage“, aber „es gibt eine Reaktion, die auf den Beginn eines ernsthaften Gesprächs über zweitrangige Fragen hoffen lässt“, erklärte der russische Außenminister Sergej Lawrow. Am Vortag hatten die USA und auch die Nato erneut Dialogbereitschaft betont und die Beilegung des Konflikts auf „diplomatischem Weg“ vorgeschlagen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55085875-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – FRANKREICH – DEUTSCHLAND – Zweite Gesprächsrunde im Normandie-Format soll in Berlin stattfinden – 27.1.2022
Die Verhandlungen im sogenannten Normandie-Format über den Ukraine-Konflikt sollen in zwei Wochen in Berlin fortgesetzt werden. Das teilte der Kreml-Vertreter Dmitri Kosak am Mittwoch nach der ersten Gesprächsrunde vor Journalisten in Paris mit. Die Gespräche seien „nicht einfach“ gewesen, fügte er hinzu. Das bislang wichtigste Ergebnis der Vierergespräche sei, dass „wir uns trotz aller unterschiedlichen Interpretationen darauf geeinigt haben, dass der Waffenstillstand (in der Ostukraine) von allen Parteien“ eingehalten werden müsse.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55081930-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Baerbock droht Russland starkes Sanktionspaket inklusive Nord Stream 2 an – 27.1.2022
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat die Entschlossenheit der Bundesregierung betont, auf ein militärisches Eingreifen Russlands in der Ukraine mit harten Sanktionen auch zur Ostseepipeline Nord Stream 2 zu antworten. In enger internationaler Abstimmung mit EU, Nato und G7 habe man „klipp und klar deutlich gemacht, dass ein erneutes militärisches Vorgehen gegen die Ukraine massive Konsequenzen für Russland hätte“, sagte Baerbock im Bundestag. „Auf dieser Basis arbeiten wir an einem starken Sanktionspaket. Bei neuer Aggression steht die Bandbreite unserer Antworten zur Verfügung, inklusive Nord Stream 2“, betonte die Außenministerin.
Man erlebe aktuell eine Zeit, „die für Frieden und Sicherheit auf unserem Kontinent entscheidend ist“. Baerbock wiederholte, es sei „schwer nicht als Drohung zu verstehen“, wenn sich über 100.000 Soldaten mit Panzern und Geschützen ohne nachvollziehbare Gründe in der Nähe der Ukraine versammelten und in Belarus weitere Truppen zusammengezogen würden. „Die russische Regierung hat uns mit der Forderung nach so genannten Sicherheitsgarantien konfrontiert, die mit der europäischen Sicherheitsordnung nicht vereinbar sind. Die Bundesregierung reagiert darauf geschlossen und entschlossen“, stellte sie klar.
„Wir wollen jederzeit Dialog, aber es braucht angesichts der aktuellen Lage auch Härte.“ Die souveräne Gleichheit von Staaten und die Grundpfeiler der europäischen Friedensordnung seien nicht verhandelbar. Zu den wieder aufgenommenen Gesprächen im Normandie-Format zwischen Deutschland, Frankreich, Russland und der Ukraine erklärte sie, niemand könne sagen, ob dabei etwas herauskomme, „aber wer redet, schießt nicht“. Baerbock kündigte an, sie werde gemeinsam mit dem französischen Außenminister Jean-Yves Le Drian übernächste Woche wieder in die Ukraine reisen. Essentiell sei eine wirtschaftliche Zusammenarbeit mit dem Land, hob die Grünen-Politikerin hervor.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55085330-baerbock-droht-russland-starkes-sanktionspaket-inklusive-nord-stream-2-an-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – OSTUKRAINE – Separatisten in der Ostukraine bitten Moskau um Lieferung moderner Waffen – 27.1.2022
Die prorussischen Separatisten in der Ostukraine haben Russland um die Ausstattung mit modernen Waffen gebeten. Der Anführer der selbsternannten Volksrepublik Donezk, Denis Puschilin, beklagte laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Ria Nowosti „Schwachstellen“ in der Bewaffnung der Separatisten. Demnach verwies Puschilin auf westliche Waffenlieferungen an die ukrainische Armee in den vergangenen Tagen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55085875-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

UKRAINE – UKRAINE: Die Ukraine will ihre Bindung an das russische Stromnetz kappen. Im Februar werde man das ukrainische Stromnetz mehrere Tage lang vom russischen und belarussischen Stromnetz abkoppeln, sagte der Vorstandsvorsitzende des staatlichen ukrainischen Netzbetreibers Ukrenergo, Wolodymyr Kudritskyi. Der Test ist eine Voraussetzung für die im kommenden Jahr geplante Anbindung der Ukraine an das westeuropäische Stromnetz. Mitten im Winter will die Regierung in Kiew nun beweisen, dass ihre Atom-, Kohle- und Gaskraftwerke eine sichere Versorgung der 40 Millionen Einwohner mit Strom und Fernwärme garantieren können. (FAZ) – 27.1.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55080270-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm

GROSSBRITANNIEN – Britische Regionen verlieren durch Brexit finanziell deutlich – 27.1.2022
Die britischen Regionen sind einem Parlamentsbericht zufolge seit dem Brexit finanziell deutlich schlechter gestellt. „Die Regierung behauptete, dass der Fonds des Vereinigten Königreichs für gemeinsamen Wohlstand der Nachfolger der EU-Strukturinvestitionsfonds sein würde“, stellte der Bericht des parlamentarischen Ausschusses für das Finanzministerium am Donnerstag fest. Tatsächlich bringt er „jedoch nur 60 Prozent des Geldes auf, das aus den EU-Fonds bereitgestellt“ wurde.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55081930-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

GROSSBRITANNIEN – BRITISCHE AUTOINDUSTRIE: Die britische Autoindustrie blickt nach dem schwächsten Jahr seit 1956 optimistischer in die Zukunft. Das führt zu mehr Investitionsbereitschaft der meist ausländischen Konzerne, in deren Besitz sich die Branche im Vereinigten Königreich befindet. „Potenziell war es das beste Jahr seit 2013 für Investitionen“, sagt Mike Hawes, der CEO des Autoverbands SMMT. Die Branche habe das erste Jahr jenseits der Außengrenzen der EU hinter sich. Bislang betraf das vor allem Exporte in die Staatengemeinschaft. Doch seit Anfang diesen Jahres gibt es auch Importrestriktionen. „Wir haben noch keine nennenswerten Auswirkungen beobachtet“, sagt Hawes. (Börsen-Zeitung) – 27.1.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55080270-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm

POLEN – EUROPÄISCHE UNION – ZWANGSGELDER – EU-Justizkommissar Didier Reynders droht Polens Regierung, ausstehende Zwangsgelder eisern einzutreiben. „Wir werden jeden Monat einen neuen Brief schicken“, sagte der belgische Liberale. Vor einer Woche hatte die Kommission eine Zahlungsaufforderung über 69 Millionen Euro nach Warschau gesendet. Das sind die bis Anfang Januar aufgelaufenen Strafgelder, die der Europäische Gerichtshof (EuGH) Polen Ende Oktober aufgebrummt hat. Polen überweist das Geld aber bisher nicht. Ignoriert die nationalkonservative Regierung die Zahlungsaufforderung, wird die Kommission nach zweieinhalb Monaten die Strafen mit EU-Fördermitteln für Polen verrechnen. (SZ) – 27.1.2022
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FRANKREICH – Frankreich: Bürgerbündnis lässt zu Präsidentschaftskandidat abstimmen – 27.1.2022
PARIS (dpa-AFX) – Anhänger der im Anlauf zur Präsidentschaftswahl in Frankreich im April abgeschlagenen Linken wollen mit einer Abstimmung einen gemeinsamen Kandidaten für das zersplitterte Lager finden. Die von einem Bürgerbündnis organisierte Abstimmung, zu der sich rund 467 000 Menschen registriert haben, läuft von Donnerstag bis Sonntag, teilten die Organisatoren mit. Die Idee wurde zwischenzeitlich von der sozialistischen Kandidatin Anne Hidalgo aufgegriffen, die sich nach der Absage des Grünen Yannick Jadot und des Linken Jean-Luc Mélenchon aber ebenfalls nicht an das Votum gebunden fühlt. Die Relevanz der Abstimmung, zu der sich Menschen unabhängig von einer Parteizugehörigkeit registrieren konnten, scheint damit fraglich.
Anfang Dezember war die von den Sozialisten schon zur Kandidatin bestimmte Hidalgo mit dem Vorstoß eines gemeinsamen Kandidaten gekommen – zu diesem Zeitpunkt stand die Abstimmung des Bürgerbündnisses bereits fest. Ihre Umfragewerte verharren bei rund fünf Prozent – ein ernüchternder Wert für die Sozialisten, die mit François Hollande von 2012 bis 2017 letztmals den Präsidenten stellten.
Als weitere Links-Kandidatin ist inzwischen Ex-Justizministerin Christiane Taubira ins Rennen um den Präsidentenpalast eingestiegen. Sie hält die Abstimmung für eine gute Idee, lässt aber offen, ob sie sich an das Ergebnis gebunden fühlen wird. Allesamt stehen die Kandidaten und Kandidatinnen dennoch zu der Abstimmung, die von linken Unterstützern außerhalb der Parteien organisiert wird.
In den Umfragen hat derzeit der amtierende Staatschef Emmanuel Macron mit 25 bis 26 Prozent die Nase vorn, ohne eine Kandidatur bisher offiziell verkündet zu haben. Als aussichtsreich gelten zudem die Konservative Valérie Pécresse und die extrem Rechte Marine Le Pen mit je 16 bis 17 Prozent./evs/DP/zb https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55087518-frankreich-buergerbuendnis-laesst-zu-praesidentschaftskandidat-abstimmen-016.htm

DEUTSCHLAND – GASRESERVE: Die Bundesregierung ist besorgt über die hohen Gaspreise und die leeren Speicher und denkt daher über staatliche Eingriffe nach: Es werde geprüft, entweder Mindestspeicherfüllstände festzulegen oder eine strategische Gasreserve aufzubauen, erfuhr die FAZ. Auch andere Optionen seien auf dem Tisch, dazu seien Analysen in Auftrag gegeben worden. Im Frühjahr will die Regierung entscheiden, welchen Weg sie beschreitet, um die Gasversorgung sicherzustellen. Die deutschen Gaslager sind momentan nur zu 40 Prozent gefüllt, weniger als zur gleichen Zeit in früheren Jahren. (FAZ) – 27.1.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55080270-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm

DEUTSCHLAND – DIW: Omikron-Welle bremst deutsche Wirtschaft zum Jahresauftakt aus – Aussicht auf Minderung der Materialengpässe – Kontaktintensive Dienstleider leiden unter Pandemiverschärfungen – Hoffnung auf Frühjahrserholung – 27.1.2022
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hat im Januar nach Angaben des Instituts leicht nachgegeben. Nachdem es im vierten Quartal 2021 noch knapp über der 100-Punkte-Schwelle gelegen habe, sei es mit einem Indexstand von 99,5 Punkten für das erste Quartal 2022 nun darunter gefallen. „Die Wirtschaftsleistung dürfte in Deutschland bereits im Schlussquartal etwas nachgegeben haben“, erklärte das DIW. Vor allem aufgrund der aktuellen Omikron-Welle zeichne sich nun auch für den Jahresbeginn ein leichter Rückgang ab. „Die derzeit enorm hohen Corona-Infektionszahlen bremsen die deutsche Wirtschaft aus“, sagte der DIW-Experte für die deutsche Wirtschaft, Simon Junker.
In der Industrie deute jedoch immer mehr darauf hin, dass sich die Materialengpässe nach und nach lösten. Immerhin ziehe die Produktion in der Automobilindustrie, der größten und besonders von Lieferengpässen betroffenen Branche, kräftig an. Auch insgesamt dürften die Unternehmen in Deutschland nach Einschätzung des DIW allmählich wieder mehr produzieren. „Sofern sich die Lieferketten in einigen Monaten erholt haben, dürfte die rosige Auftragslage zu einem kräftigen Produktionsschub führen“, sagte Junker.
Die kontaktintensiven Dienstleister seien hingegen erneut direkt von den jüngsten Infektionswellen betroffen. So seien etwa die Umsätze im Gastgewerbe bereits im November knapp zweistellig gesunken, und Unternehmensumfragen, Daten zu Restaurant-Reservierungen sowie Mobilitätsdaten deuteten auf weitere Rückgänge um die Jahreswende hin. Falls die Omikron-Welle wie prognostiziert Mitte Februar ihren Höhepunkt erreiche, müssten sich die betroffenen Dienstleistungsbranchen zwar noch bis kurz vor Ostern zurücknehmen. Allerdings sei, nicht zuletzt aufgrund des Impffortschrittes, deutlich mehr an Aktivität möglich als vor einem Jahr.
„Alles in allem steht der Jahresbeginn weiter im Zeichen der Pandemie, die Aussichten auf eine Erholung im Frühjahr sind aber gut“, erklärte das DIW. Der Arbeitsmarkt werde unter diesen Vorzeichen wohl nur vorübergehend ins Straucheln geraten, bei im Vergleich mit den vergangenen zwei Jahren nur moderat steigender Kurzarbeit.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55083294-diw-omikron-welle-bremst-deutsche-wirtschaft-zum-jahresauftakt-aus-015.htm

DEUTSCHLAND – Umsatz in gewerblicher Wirtschaft Deutschlands steigt im 4Q kräftig – 27.1.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Umsatz in der gewerblichen Wirtschaft Deutschlands hat im vierten Quartal 2021 kräftig zugelegt. Der vom Statistischen Bundesamt (Destatis) auf Basis von Umsatzsteuervoranmeldungen erhobene Frühindikator deutet darauf hin, dass die nominalen Umsätze gegenüber dem Vorquartal kalender- und saisonbereinigt um 6,7 Prozent gestiegen sind. Für Dezember meldete Destatis einen Umsatzzuwachs von 1,7 Prozent. Das für November vorläufig gemeldete Plus von 3,5 Prozent wurde auf 3,0 Prozent revidiert.
Destatis veröffentlicht am Freitag eine erste Schätzung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im vierten Quartal. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten einen Rückgang gegenüber dem Vorquartal um 0,5 Prozent.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55081344-umsatz-in-gewerblicher-wirtschaft-deutschlands-steigt-im-4q-kraeftig-015.htm

DEUTSCHLAND – Commerzbank: Deutscher Umsatzzuwachs wirft Fragen auf – 27.1.2022
Der starke Zuwachs der nominalen Umsätze in der gewerblichen Wirtschaft Deutschlands im vierten Quartal passt nach Aussage von Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer nicht zur Prognose des Statistischen Bundesamts (Destatis), dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) deutlich gesunken ist. „Die Umsätze der gewerblichen Wirtschaft sind im vierten Quartal gegenüber dem dritten Quartal um 6,7 Prozent gestiegen – warum ist das reale Bruttoinlandsprodukt trotzdem um 0,5 bis 1 Prozent gefallen?“, fragt Krämer im Kurznachrichtendienst Twitter. So hoch sei die Inflation nun auch wieder nicht gewesen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55085875-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

DEUTSCHLAND – GfK: Konsumklima stoppt Abwärtstrend – 27.1.2022
Von Andreas Plecko
NÜRNBERG (Dow Jones)–Das Konsumklima hat nach der Analyse der Konsumforscher der GfK seinen Abwärtstrend gestoppt. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung verbesserten sich. Die GfK prognostiziert für das Konsumklima für Februar einen Wert von minus 6,7 Punkte und damit 0,2 Punkte mehr als im Januar dieses Jahres (revidiert minus 6,9 Punkte). Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Rückgang auf minus 8,0 Punkte erwartet.
Damit legte das Konsumklima nach zwei Rückgängen in Folge wieder leicht zu. Die steigende Sparneigung verhinderte jedoch derzeit einen deutlicheren Anstieg des Konsumklimas.
„Trotz steigender Inzidenzen und Inflation zeigen sich die Verbraucher zu Jahresbeginn wieder etwas optimistischer“, erklärte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. „Vor allem bei der Preisentwicklung erhoffen sie sich eine leichte Entspannung, da im Januar 2022 der Basiseffekt aus der Rücknahme der Mehrwertsteuersenkung im Januar 2021 die Inflationsrate etwas moderater werden lässt. Dennoch bleibt die Preiserwartung der Konsumenten deutlich höher als im Vergleich zu den letzten Jahren.“
Nach drei Rückgängen in Folge stieg die Konjunkturstimmung der Verbraucher wieder. Der Indikator verbesserte sich um 5,7 Punkte und kletterte auf 22,8 Punkte. Gegenüber dem entsprechenden Zeitraum des Vorjahres ist ein Plus von mehr als 21 Punkten zu verzeichnen.
Auch die Einkommenserwartung gewann nach drei sinkenden Monaten wieder dazu. Mit einem Plus von 10 Punkten stieg der Indikator auf 16,9 Punkte. Und vergleichbar zur Konjunkturstimmung lag auch der Einkommensindikator um 19,8 Zähler deutlich über seinem entsprechenden Vorjahreswert.
Neben der Konjunktur- und Einkommenserwartung profitierte auch die Anschaffungsneigung von der generellen Stimmungsaufhellung. Der Indikator gewann 4,4 Punkte hinzu und weist aktuell 5,2 Zähler auf.
„Trotz des aktuellen Anstiegs bleibt die Konsumneigung der Bundesbürger bislang noch verhalten“, hieß es von der GfK. „Neben der Inflation dürften hier vor allem die pandemiebedingten Beschränkungen eine deutlichere Erholung der Konsumstimmung verhindern. Maskenpflicht sowie die 2G-Regel lassen noch immer keine rechte Kauflust aufkommen.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55081114-gfk-konsumklima-stoppt-abwaertstrend-015.htm

DEUTSCHLAND – IG Metall will Tarifforderungen 2022 nicht an hoher Inflation ausrichten – Mittelfristige Planung und Anlehnung an Zielinflationsrate der EZB – 27.1.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die IG Metall wird ihre Tariferhöhungsforderungen in der Tarifrunde 2022 nach den Worten ihres Ersten Vorsitzenden Jörg Hofmann nicht an den derzeit erhöhten Inflationsraten ausrichten. „Die IG Metall wird sich auch in diesem Jahr an den Kernpunkten unserer Tarifpolitik orientieren: Gesamtwirtschaftliche Produktivität, Zielinflationsrate der EZB und eine gerechte Verteilung sind und bleiben die tariflichen Leitplanken in allen Branchen“, sagte Hofmannn in der Jahrespressekonferenz in Frankfurt.
Die IG Metall habe ihre Lohnpolitik in den vergangenen Jahrzehnten nie am aktuellen Datenrand ausgerichtet, sondern immer an mittelfristigen volkswirtschaftlichen Zielkriterien. Derzeit seien die Produktivitätsdaten sehr vom Auf und Ab der Corona-Pandemie geprägt. „Natürlich werden wir ins Auge fassen, wie die Verteilungslage in unsere Branchen aussieht“. sagte Hofmann.
Die IG Metall sehe die erkennbar guten Unternehmensergebnisse „mit Interesse“ und beobachte auch die Entwicklung der Inflation. „Die Erwartungen unserer Mitglieder sind klar: steigende Reallöhne, die sich in Tabellen wiederfinden und im Geldbeutel unserer Kolleginnen und Kollegen ankommen“, sagte Hofmann.
Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig 2 Prozent Inflation an. In Deutschland lag die Inflationsrate zuletzt allerdings bei 5,7 Prozent. Die gesamtwirtschaftliche Produktivität hat in den vergangenen 20 Jahren im Schnitt um 1 Prozent pro Jahr zugenommen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55083915-ig-metall-will-tarifforderungen-2022-nicht-an-hoher-inflation-ausrichten-015.htm

DEUTSCHLAND – Ifo-Beschäftigungsbarometer sinkt im Januar – 27.1.2022
MÜNCHEN (Dow Jones)–Das Ifo-Beschäftigungsbarometer ist im Januar auf 102,4 Punkte von 102,9 im Dezember gesunken. „Die Bereitschaft der deutschen Unternehmen, Personal einzustellen, hat abgenommen“, erklärte das Ifo-Institut. „Insbesondere im Gastgewerbe und bei den Veranstaltern planen die Unternehmen eher Entlassungen als Einstellungen.“
In der Industrie legte das Beschäftigungsbarometer dagegen zu. Besonders Firmen im Maschinenbau und in der Elektroindustrie suchen viele neue Mitarbeiter. Ein Lichtblick sind auch die IT-Dienstleister, die weiter kräftig einstellen.
Dagegen haben die Dienstleister insgesamt ihre Personalplanungen nochmals merklich nach unten korrigiert. Im Handel gibt es im Moment nur wenige Unternehmen, die ihre Belegschaft ausweiten möchten. Gleiches gilt auch für das Baugewerbe.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55080915-ifo-beschaeftigungsbarometer-sinkt-im-januar-015.htm

DEUTSCHLAND – IAB-Arbeitsmarktbarometer steigt im Januar nach vier Rückgängen – 27.1.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ist im Januar zum ersten Mal seit August 2021 wieder leicht gestiegen. Laut Mitteilung des IAB erhöhte sich das Barometer gegenüber dem Vormonat um 0,6 Punkte auf 102,3. „Omikron wächst sich zur bislang höchsten Corona-Welle aus, aber der Arbeitsmarkt könnte ohne große Schrammen durchkommen“, berichtet Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen. Ein Grund für die etwas besseren Erwartungen sei die Hoffnung, dass trotz vieler Infektionen zusätzliche Eindämmungsmaßnahmen nicht notwendig sein würden. Dabei gebe es aber Unwägbarkeiten.
Beide Komponenten des Barometers legten leicht zu. Die Komponente des Frühindikators für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit stieg gegenüber Dezember um 0,5 Punkte auf 99,7 Punkte und nähert sich wieder der mittleren Marke von 100 Punkten. „Damit wird sich in den nächsten Monaten saisonbereinigt bei der Entwicklung der Arbeitslosigkeit wenig ändern“, konstatierten die Arbeitsmarktforscher.
Die Beschäftigungskomponente lag bei 104,8 Punkten und damit um 0,6 Punkte höher als im Dezember, was auf eine weiter steigende Beschäftigung im laufenden Jahr hin. „Im Herbst war die Wirtschaft durch die Delta-Welle und Lieferengpässe belastet. Die Engpässe könnten sich aber langsam entschärfen“, so Weber.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55082766-iab-arbeitsmarktbarometer-steigt-im-januar-nach-vier-rueckgaengen-015.htm

DEUTSCHLAND – KRANKENVERSICHERUNG: Im vergangenen Jahr sind erneut mehr Menschen von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung (PKV) gewechselt als umgekehrt. Laut unveröffentlichten Zahlen des PKV-Verbands gingen 145.700 gesetzlich Versicherte in die private. Den umgekehrten Weg gingen 123.000 Menschen. Insgesamt ergab sich damit für die PKV ein Plus von 22.500 neuen Mitgliedern. 2020 waren es 21.400 Menschen. (Handelsblatt) – 27.1.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55080270-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm

ÖSTERREICH – STATISTIK – Krebserkrankungen in Österreich: 375.749 Betroffene, 41.775 Neuerkrankungsfälle, 20.337 Sterbefälle – 27.1.2022
http://www.statistik.at/web_de/presse/127501.html

ÖSTERREICH – STATISTIK – Zahl der Sterbefälle Mitte Jänner weiter gesunken – 27.1.2022
http://www.statistik.at/web_de/presse/127499.html

ÖSTERREICH – Sobotka: Judenhass ist eine Gefahr für die Demokratie, der mit allen Mitteln zu begegnen ist – Zeit zum Reden: Parlament begeht mit Podiumsdiskussion den Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust – 27.1.2022
https://www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAHR_2022/PK0080/index.shtml

ÖSTERREICH – Bericht der Expertengruppe Bleiburg liegt vor – Umstrittene Gedenkveranstaltung an Opfer des Massakers von Bleiburg sei künftig zu untersagen – 27.1.2022
https://www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAHR_2022/PK0081/index.shtml

ÖSTERREICH – Ethikunterricht – Zahlen im katholischen Religionsunterricht stabil – 27.1.2022
Die Einführung von Ethik als Pflichtfach für all jene, die ohne Bekenntnis sind oder sich vom Fach Religion abgemeldet haben, hatte im ersten Jahr offenbar keinen Einfluss auf den katholischen Religionsunterricht. Insgesamt seien die Zahlen im katholischen Religionsunterricht stabil, im laufenden Schuljahr besuchten in etwa gleich viele Schülerinnen und Schüler der 9. Schulstufe den Religionsunterricht wie im Vorjahr, berichtete die Kathpress.
Ethikunterricht als Ersatzfach wurde bisher an 233 AHS und BMHS (berufsbildenden mittleren und höheren Schulen) als Schulversuch angeboten, mit diesem Schuljahr wurde er ins Regelschulwesen überführt und damit im Ausmaß von zwei Wochenstunden an 922 Standorten verpflichtend. Gestartet wurde mit den neunten Schulstufen, der Endausbau soll 2024/25 (AHS) bzw. 2025/26 (BMHS) erreicht sein.
Laut Schulamt der Erzdiözese Wien besuchen im Bereich der Erzdiözese (Wien und der östliche Teil von Niederösterreich) an öffentlichen Schulen rund 23.000 Schülerinnen und Schüler die 9. Schulstufe, etwa 46 Prozent davon sind katholisch. Von diesen mehr als 10.000 katholischen Schülern besuchen in diesem Schuljahr 7.715 den Religionsunterricht (plus 3,6 Prozent).
Inklusive Teilnehmern ohne religiöses Bekenntnis, die sich zu Religion angemeldet haben, besuchen insgesamt 8.196 der Schüler der 9. Schulstufe den katholischen Religionsunterricht (35,5 Prozent), das sind 0,65 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Diese Zahlen beinhalten nicht die konfessionellen Privatschulen, wo es keinen Ethikunterricht gibt und die Kinder den Religionsunterricht entsprechend ihrer Konfession besuchen. Andrea Pinz, Leiterin des Wiener Erzbischöflichen Schulamtes, führt die stabilen Teilnehmerzahlen darauf zurück, dass durch Corona „Fragen der Lebensgestaltung, des Umganges mit persönlichen Sorgen und Ängsten und der Zukunftsorientierung verstärkt im Fokus stehen“.
*** Jeder vierte Ethiklehrer unterrichtet auch Religion
Die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der NEOS durch Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) zeigt unterdessen, dass jeder vierte Ethiklehrer auch das Fach Religion unterrichtet. Konkret waren von den 1.118 Ethik-Lehrerinnen und -Lehrerin im Schuljahr 2021/22 303 auch als Religionslehrer im Einsatz. Den berufsbegleitenden Hochschullehrgang für Fort- und Weiterbildung im Umfang von 60 ECTS (Studienleistung von einem Jahr Vollzeitstudium) besuchen im laufenden Semester 677 Personen, ein Drittel davon in Wien.
NEOS-Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre forderte gegenüber der APA „deutlich mehr Lehrpersonal mit breitem fachlichem Background über den Religionsunterricht hinaus“. Sie vermisst außerdem ein ausreichendes Monitoring, um den Personalbedarf genau zu erheben, sagte sie mit Verweis auf die Antworten in der Anfragebeantwortung. Darüber hinaus forderte sie Ethikunterricht-Angebote für alle Schulen, auch für die Berufsschulen.
https://science.apa.at/power-search/16362163741711746026