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CORONA – VAKZINOLOGIE – Nach COVID-19-Erstimpfung mit Johnson & Johnson wirkt ein mRNA-Booster am besten – 20.1.2022
Rotterdam – Nach einer Erstimpfung mit dem COVID-19-Vakzin Janssen von Johnson & Johnson ist sowohl eine homologe Boosterung mit dem Vektorimpfstoff selbst als auch eine Auffrischung mit einem mRNA-Vakzin mit einer ausreichenden Immunogenität verbunden. Die beste Wirkung verspricht allerdings ein mRNA-Impfstoff, wie eine randomisiert-kontrollierte Studie im New England Journal of Medicine zeigt (2022; DOI: 10.1056/NEJMoa2116747) .
Die einfach verblindete Studie schloss Gesundheitspersonal ein, das mit dem COVID-19-Vakzin Janssen von Johnson & Johnson erstgeimpft war. Die Auffrischungsimpfung erfolgte entweder erneut mit dem Vektorimpfstoff Ad26.COV2.S oder den mRNA-Vakzinen von Biontech/Pfizer (BNT162b2) und Moderna (mRNA-1273).
*** Stärkere Immunantwort als bei Erstimpfung
Roos S.G. Sablerolles und ihre Kollegen vom Erasmus University Medical Center, Rotterdam, berichten, dass sowohl die homologe als auch die heterologe Auffrischungsimpfung bei den 434 Studienteilnehmern zur Ausbildung höherer Konzentrationen an Antikörpern gegen das Spikeprotein sowie an neutralisierenden Antikörpern und einer stärkeren T-Zell-Antwort als die Erstimpfung mit Ad26.COV2.S geführt habe.
Die beste Immunität wurde mit einem mRNA-1273-Booster erreicht. Der Impfstoff von Moderna war mit einer höheren Reaktogenität assoziiert als eine Auffrischungsimpfung mit BNT162b2 oder Ad26.COV2.S.
*** Leichte bis mittelschwere, vorübergehende Nebenwirkungen
Das Nebenwirkungsprofil der Auffrischungsimpfungen bot keine Überraschungen: Die lokalen und systemischen Nebenwirkungen seien im Allgemeinen leicht bis mittelschwer ausgefallen und hätten sich auf die ersten beiden Tage nach der Impfung beschränkt, schreiben Sablerolles und ihre Kollegen.
Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass es zwar gewisse Unterschiede zwischen den Auffrischungsimpfungen gegeben habe, aber „eine Boosterung mit irgendeinem verfügbaren Vakzin ist besser als nicht zu Boostern“, betonen sie.
In Deutschland gelten Personen mit einer 1-Mal-Impfung mit dem Vakzin von Johnson&Johnson seit Kurzem nicht mehr als vollständig geimpft – sie erfüllen auch nicht mehr die Kriterien für die 2G-Regel. Für eine vollständige Grundimmunisierung ist eine Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff erforderlich, außerdem wird auch ihnen eine 3. Impfdosis zur Auffrischung empfohlen. © nec/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131099/Nach-COVID-19-Erstimpfung-mit-Johnson-Johnson-wirkt-ein-mRNA-Booster-am-besten
CORONA – MEDIZIN – US-Studie: Genesung schützt bei Delta besser als Impfung – 20.1.2022
Eine neue US-Studie wirft die Frage auf, ob von Covid genesene Menschen besser gegen eine erneute Corona-Infektion geschützt sind als „nur“ Geimpfte. Die vorgelegte Studie der US-Gesundheitsbehörde CDC kam zu dem Ergebnis, dass während der letzten Corona-Welle durch die Delta-Variante Menschen, die nicht geimpft, aber genesen waren, besser gegen eine Neuansteckung geschützt waren als solche, die zwar geimpft, aber nicht genesen waren.
Die Autoren des Papiers warnten jedoch davor, sich auf die Infektion als Immunisierungsstrategie zu verlassen, da ungeimpfte Personen, die zuvor nicht infiziert waren, im Vergleich zu geimpften Personen ein höheres Risiko für Krankenhausaufenthalte, Langzeitfolgen und Tod haben. Zudem bezog sich die Studie auf die Zeit vor dem Auftreten der Omikron-Variante in den USA. Diese gilt als deutlich ansteckender, dafür scheinen die Erkrankung allerdings milder zu verlaufen.
Für die Studie zogen die Wissenschafter Daten der US-Staaten New York und Kalifornien heran. Sie verwendete Falldaten von 1,1 Millionen Menschen, die dort zwischen dem 30. Mai und dem 30. November 2021 positiv auf Corona getestet worden waren. Bevor die Delta-Variante vorherrschend wurde, verlieh die Impfung demnach eine stärkere Immunität als die Infektion. Das Verhältnis verschob sich jedoch, als die Variante Ende Juni und im Juli vorherrschend wurde.
In der Woche vom 3. Oktober war die Wahrscheinlichkeit einer Infektion bei geimpften Personen, die noch kein Covid hatten, drei- bis viermal höher als bei ungeimpften, genesenen Personen. In den Wochen vom 13. Oktober bis 14. November war in Kalifornien die Wahrscheinlichkeit, dass geimpfte Personen, die zuvor kein Covid hatten, ins Krankenhaus eingeliefert wurden, etwa dreimal so hoch wie bei ungeimpften Personen mit vorheriger Covid-Erkrankung. Der Schutz war demnach bei den Menschen am höchsten, die sowohl geimpft als auch genesen waren.
*** Covid-Todesopfer könnten Ergebnisse verzerren
Allerdings wurden in der Studie Fälle von Menschen ausgeschlossen, die an Corona starben. Dies könnte die Ergebnisse verzerren, da viele Corona-Tote nicht geimpft waren. Frühere Studien, beispielsweise aus Israel vom vergangenen August, hatten ebenfalls ergeben, dass die natürliche Immunität während der Delta-Welle stärker war als der Impfschutz.
Die CDC warnt jedoch, dass die Wirksamkeit einer Impfung im Vergleich zur Genesung je nach Virusvariante unterschiedlich ausfallen könnte. Es brauche demnach weitere Studien, insbesondere zur neuen Omikron-Variante. „Die Impfung ist nach wie vor die sicherste Strategie zum Schutz vor Covid-19“, heißt es in der Studie.
https://science.apa.at/power-search/11388113821251382452
CORONA – MEDIZIN – Mütter mit COVID-19 können bedenkenlos stillen – 20.1.2022
San Diego – Es gibt keine Hinweise darauf, dass Mütter, die sich mit SARS-CoV-2 infiziert haben, durch das Stillen die Viren auf das Kind übertragen. Das berichten Mediziner im Fachblatt Pediatric Research (2022; DOI: 10.1038/s41390-021-01902-y [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] ).
Die Studie ist sehr klein. Sie bestätigt aber Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der deutschen Nationalen Stillkommission. Infizierte Mütter sollten beim Stillen indes einige Vorsichtsmaßnahmen beachten.
Konkret untersuchte ein Team um den Kindermediziner Paul Krogstad von der US-amerikanischen University of California Muttermilchproben von 110 stillenden Frauen, die diese zwischen März und September 2020 an das Projekt „Mommy’s Milk Human Milk Biorepository“ der Universität gespendet hatten. Von diesen Frauen wiesen 65 einen positiven PCR-Test auf, 9 zeigten trotz negativen Tests Symptome und 36 waren symptomatisch, wurden aber nicht getestet.
Bei der Analyse der Proben fanden die Mediziner zwar in der Muttermilch von 7 Frauen (6 %), die entweder positiv getestet wurden oder angegeben hatten, symptomatisch zu sein, genetisches Material von SARS-CoV-2. Allerdings konnten sie kein infektiöses SARS-CoV-2-Genmaterial, sogenannte subgenomische RNA (SgRNA), feststellen. Diese SgRNA ist ein Indikator dafür, ob sich das Virus aktiv vermehrt.
Ebenso gab es bei keinem der Säuglinge dieser 7 Mütter klinische Anzeichen einer Coronainfektion. Darüber hinaus enthielt eine 2. Muttermilchprobe der Frauen, die zwischen 1 und 97 Tagen später entnommen wurde, auch keine SARS-CoV-2-RNA mehr.
Aus ihren Beobachtungen folgern die Mediziner, dass Frauen, die mit COVID-19 infiziert sind und ihr Kind stillen, kein Risiko haben, das Virus über die Muttermilch zu übertragen – eine Sorge, die mit Blick auf andere Erreger durchaus nachvollziehbar ist.
So ist etwa von HI-, Ebola- oder Humanen T-lymphotropen Viren bekannt, dass diese übers Stillen aufs Baby übertragen werden können. Dem gegenüber werden etwa Hepatitisviren nach bisherigen Erkenntnissen nicht über die Muttermilch an Kinder weitergegeben.
„Muttermilch ist eine unschätzbare Nahrungsquelle für Säuglinge“, sagte Hauptautor Krogstad und fasst zusammen: „In unserer Studie fanden wir keine Hinweise darauf, dass die Muttermilch von mit Corona infizierten Müttern infektiöses genetisches Material enthielt, und es gab auch keine klinischen Anzeichen dafür, dass sich die Säuglinge infiziert hatten, was darauf hindeutet, dass das Stillen wahrscheinlich keine Gefahr darstellt.“
Allerdings weisen die Autoren selbst darauf hin, dass die Stichprobengröße in ihrer Studie gering sei und möglicherweise nicht alle potenziellen Faktoren erfasst worden seien, die das Vorhandensein von SARS-CoV-2-RNA in der Muttermilch vorhersagen würden. Nichtsdestotrotz handele es sich um die derzeit größte Untersuchung zu diesem Thema.
Zudem passt ihr Ergebnis zu früheren Veröffentlichungen: So hatten beispielsweise italienische Mediziner 2021 im Fachblatt JAMA Network Open von 21 Neugeborenen berichtet, deren Mütter sich in der späten Schwangerschaft mit COVID-19 angesteckt hatten.
Keines der Babys zeigte in den ersten beiden Monaten nach der Geburt Symptome. Zudem waren bei gestillten Kindern deutlich höhere Mengen spezifischer Antikörper gegen SARS-CoV-2 nachweisbar als bei solchen, die Säuglingsnahrung bekommen hatten.
Auf Basis der bisherigen Erkenntnisse raten sowohl die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als auch die deutsche Nationale Stillkommission (NSK) am Max-Rubner-Institut Müttern, während einer Coronainfektion weiter zu stillen, dabei jedoch einige Vorsichtsmaßnahmen zu beachten.
Mütter, die mit Corona infiziert oder möglicherweise infiziert seien, sollten beim Stillen durch gründliches Händewaschen vor und nach dem Kontakt mit dem Kind und durch Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes das Risiko einer Virusübertragung minimieren, heißt es dazu in einer NSK-Stellungnahme.
Zudem werde für infizierte oder möglicherweise infizierte Personen, die mit Kindern in Kontakt stehen, das Reinigen und/oder Desinfizieren von kontaminierten Oberflächen empfohlen. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131080/Muetter-mit-COVID-19-koennen-bedenkenlos-stillen
CORONA – INTERNATIONAL – WHO: Coronapandemie bleibt „Notlage von internationaler Tragweite“
Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hebt den Gesundheitsnotstand wegen der Coronapandemie vorerst nicht auf. Die Situation bleibe eine „Notlage von internationaler Tragweite“ (PHEIC), entschied die WHO, wie sie gestern in Genf mitteilte.
Die Erklärung einer solchen Notlage ist das höchste Alarmsignal, das die WHO geben kann. So sollen Regierungen wachgerüttelt werden, damit sie sich auf ein potenziell gefährliches Gesundheitsrisiko einstellen. Zudem sind damit besondere Meldepflichten der Mitgliedsländer verbunden.
Die WHO hatte den Notstand wegen Corona am 30. Januar 2020 erklärt. Zu dem Zeitpunkt waren außerhalb Chinas rund 100 Infektionen in 21 Ländern bekannt. Mit Stand dieser Woche waren es mehr als 326 Millionen gemeldete Infektionen weltweit und mehr als 5,5 Millionen Todesfälle.
Eine formelle WHO-Erklärung, ob eine Gesundheitslage eine Pandemie ist oder nicht, gibt es nicht. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus hatte die Coronalage am 11. März 2020 erstmals als Pandemie bezeichnet.
Die Erklärung eines Gesundheitsnotstands erfolgt auf Empfehlung eines Gremiums aus unabhängigen Experten. Dieser Notfallausschuss trifft sich anschließend alle drei Monate, um die Lage neu zu beurteilen. Das jüngste virtuelle Treffen fand vergangene Woche statt. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131087/WHO-Coronapandemie-bleibt-Notlage-von-internationaler-Tragweite
CORONA – CHINA – Konjunktur:China könnte die Weltwirtschaft in den Abgrund reißen – 20.1.2022
Zwei Jahre lang ist China besser durch die Pandemie gekommen als viele andere Staaten. Nun aber droht dem Land eine Katastrophe – mit womöglich verheerenden Folgen für Europa und Nordamerika.
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/weltwirtschaft-china-corona-pandemie-inflation-1.5511570
CORONA – EUROPÄISCHE UNION – Coronaimpfstoff von IDT Biologika: Keine EU-Zulassung vor 2023 – 20.1.2022
Dessau-Roßlau – Der Impfstoffhersteller IDT Biologika aus Dessau-Roßlau hofft auf eine EU-Zulassung des eigenen Coronaimpfstoffes ab 2023. Bereits seit 2020 arbeite IDT zusammen mit einem wissenschaftlichen Konsortium an dem neuen Impfstoff, sagte Simone Kardinahl, Entwicklungsleiterin bei IDT, heute.
Aktuell befinde sich der Vektorimpfstoff noch in der Prüfung in einer Phase-I-Studie. Für ein Zulassungsverfahren sind Daten aus einer Phase-III-Studie nötig. Sie rechne nicht mit einer EU-Zulassung in diesem Jahr, sagte Kardinahl.
Das Konstrukt zeige sich bisher als sicher und wirksam. „Wir sind auf einem guten Weg.“ Kardinahl räumte aber ein, dass die Datenbasis bisher recht klein sei. Es gebe derzeit nur wenige Probanden. Ende März erwarte das Konsortium dann das „komplette Datenset“.
„Wir brauchen in dieser Pandemie verschiedene Impfstoffe“, sagte Kardinahl mit Blick auf zahlreiche bereits zugelassene Vakzine. Das Virus verändere sich stetig, und man müsse das Immunsystem auf unterschiedliche Weise trainieren.
Dazu brauche es auch verschiedene Impfstoffe, so Kardinahl. Alle hätten ein anderes Wirkungsprofil und unterschiedliche Stärken. So scheine der IDT-Impfstoff besonders gut die zelluläre Immunität anzuregen.
IDT Biologika entwickelt nicht nur ein eigenes Vakzin, sondern produziert auch Impfstoffe für andere Hersteller, darunter Astrazeneca und Valneva, deren Totimpfstoff noch nicht zugelassen ist.
Das Unternehmen profitiert stark von der Coronaimpfstoffproduktion und legte nach Aussage von Chef Jürgen Betzing 2021 das erfolgreichste Jahr der rund 100-jährigen Firmengeschichte hin.
Das Unternehmen plant bis Ende 2022 seine Produktionskapazitäten deutlich auszuweiten. Mit einer zweiten High-Speed-Abfülllinie könnten laut einer Unternehmenssprecherin dann ab Anfang 2023 jede Woche zwei bis fünf Millionen Impfdosen hergestellt werden. Dazu sollen in diesem Jahr 200 weitere Arbeitsplätze entstehen. IDT Biologika beschäftigt aktuell rund 1.650 Mitarbeiter © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131114/Coronaimpfstoff-von-IDT-Biologika-Keine-EU-Zulassung-vor-2023
CORONA – TSCHECHISCHE REPUBLIK – Tschechien rudert bei geplanter Impfpflicht zurück – 20.1.2022
Prag – Tschechien macht seine Entscheidung für eine Impfpflicht von Senioren und bestimmten Berufsgruppen wieder rückgängig. Es werde unter seiner Regierung keine Impfpflicht geben, versicherte der neue Ministerpräsident Petr Fiala nach einer Kabinettssitzung gestern in Prag. Man wolle die Gräben in der Gesellschaft nicht vertiefen, führte der liberalkonservative Politiker zur Begründung an.
Die Vorgängerregierung unter Andrej Babis hatte die begrenzte Impfpflicht im Dezember als eine ihrer letzten Handlungen beschlossen. Die Verordnung sollte eigentlich im März in Kraft treten. Die Impfpflicht sollte unter anderem für Menschen ab 60 Jahren, Polizisten, Feuerwehrleute, Soldaten und Mitarbeiter im Gesundheitswesen und in Pflegeheimen gelten.
In Tschechien haben nach Angaben der EU-Gesundheitsbehörde ECDC bisher 62,9 Prozent der Bevölkerung eine Grundimmunisierung gegen COVID-19 erhalten. Knapp ein Drittel der Bevölkerung hat zusätzlich eine Auffrischimpfung bekommen.
Das ist weniger als in Deutschland und anderen westeuropäischen Ländern. Die Omikron-Welle sorgt derweil für eine Rekordzahl an Coronaneuinfektionen. Gestern meldeten die Gesundheitsbehörden 28.469 neue Fälle binnen 24 Stunden.
Auf seiner Sitzung brachte das Kabinett zudem eine Neuauflage des Pandemiegesetzes auf den Weg. Das Gesetz, das sonst Ende Februar auslaufen würde, gibt den Gesundheitsämtern weitreichende Befugnisse.
So können zum Beispiel Geschäfte geschlossen werden. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131070/Tschechien-rudert-bei-geplanter-Impfpflicht-zurueck
CORONA – ÖSTERREICH – Einigung auf Anreiz- und Belohnungspaket für Coronaimpfungen in Österreich – Impflotterie – 20.1.2022
Wien – Unmittelbar vor der Abstimmung von Österreichs Parlament über die Einführung einer allgemeinen Coronaimpfpflicht ab Februar hat die Regierung ein Anreiz- und Belohnungspaket zur Steigerung der Impfquote vereinbart.
Das Regierungsbündnis aus konservativer ÖVP und den Grünen verständigte sich darauf mit der oppositionellen SPÖ, wie der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und SPÖ-Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner heute Morgen mitteilten.
„Ich bin wirklich froh, dass es uns gelungen ist, neben dem Thema Pflicht auch das Thema Belohnung und Anreiz im breiten Konsens im Parlament heute beschließen zu können“, sagte Nehammer bei einer Pressekonferenz in Wien.
Vorgesehen ist demnach unter anderem eine Impflotterie, bei der unter Geimpften Konsumgutscheine im Wert von 500 Euro verlost werden. Außerdem sollen Gemeinden Finanzhilfen bekommen, deren Höhe sich nach der Impfquote in der jeweiligen Kommune richtet. Bei der Impflotterie soll jeder zehnte Geimpfte eine Gewinnchance haben.
Das gilt für jene, die sich schon haben impfen lassen und auch für jene, die sich erst noch impfen lassen. Die Gutscheine im Wert von 500 Euro sollen bei österreichischen Betrieben einzulösen sein – im Handel, der Gastronomie, in Hotels, Kultur- und Sporteinrichtungen.
Für die Gemeinden soll es ein finanzielles Anreizsystem geben. Bei einer Impfquote von 80 Prozent wird ein Basisbetrag von insgesamt 75 Millionen Euro ausgeschüttet, bei 85 Prozent sind es 150 Millionen und bei 90 Prozent werden 300 Millionen Euro ausgeschüttet.
Als Beispiel nannte Nehammer laut österreichischer Nachrichtenagentur APA eine durchschnittliche Gemeinde mit 3.000 Einwohnern, die bei einer Impfquote von 80 Prozent 30.000 Euro bekommen würde, bei 85 Prozent 60.000 Euro und bei 90 Prozent 120.000 Euro. Das ausgeschüttete Geld könne dann in Kindergärten, Spielplätze oder andere kommunale Aufgaben investiert werden.
Das Parlament in Wien stimmt heute über den von der Regierung vorgelegten Gesetzentwurf zur Impfpflicht ab. Erwachsene ab 18 Jahren sollen sich demnach ab Anfang Februar gegen das Coronavirus impfen lassen müssen – sonst drohen Geldstrafen.
Ausnahmen von der Impfpflicht soll es für Schwangere und für Menschen geben, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Auch Jugendliche sind von der Regelung ausgenommen.
Auf den Gesetzentwurf haben sich die Regierungsparteien ÖVP und Grüne mit der sozialdemokratischen SPÖ und den liberalen Neos geeinigt. Die Annahme der Vorlage gilt daher als sicher. Lediglich die rechtspopulistische FPÖ lehnt die Impfpflicht strikt ab. © dpa/afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131089/Einigung-auf-Anreiz-und-Belohnungspaket-fuer-Coronaimpfungen-in-Oesterreich
CORONA – ÖSTERREICH – Zahl der Sterbefälle zu Jahresbeginn auf Niveau von vor der Pandemie – 20.1.2022
http://www.statistik.at/web_de/presse/127465.html
CORONA – Corona-Aufwärtstrend in Abwässern, aber erste Anzeichen für Spitze – 20.1.2022
Der von Omikron verursachte große Infektionsanstieg schlägt sich etwas abgeschwächt auch im Abwassermonitoringsystem nieder. Die aktuellen Daten zeigen laut dem Leiter des „Schulstandortmonitorings“, Heribert Insam, weiterhin nahezu bundesweit steigende Tendenzen. Es gebe aber auch erste zarte Hinweise, dass sich die Entwicklung mancherorts einbremsen könnte – mit vielen Fragezeichen dahinter. In Wien waren die Kläranlagenwerte zuletzt auf hohem Niveau gleichbleibend.
Seit April 2020 untersucht ein weitreichender Forschungsverbund um den Leiter der Arbeitsgruppe Mikrobielles Ressourcenmanagement der Universität Innsbruck und Norbert Kreuzinger vom Institut für Wassergüte und Ressourcenmanagement der Technischen Universität (TU) Wien SARS-CoV-2-Erbgutrückstände im Abwasser. Im Rahmen des vom Bildungsministerium geförderten „Schulstandortmonitoring“ werden Proben aus dem Kläranlagen-Zulauf von 108 Anlagen in ganz Österreich laufend analysiert. Sie spiegeln einen Großteil der Bevölkerung wieder.
Mit an Bord ist auch der seit Beginn des Jahres als Professor für Molekulare Immunologie an der Medizinischen Universität Wien tätige Virologe Andreas Bergthaler, der die Erreger-RNA in den Proben mit seinem Team entschlüsselt (Ganzgenom-Sequenzierung), und die Anteile der jeweiligen Varianten bestimmt. An der MedUni Wien wird überdies von einem Team um Harald Esterbauer ein Variantenscreening durchgeführt. So lässt sich ein weitestgehend repräsentatives Bild über das Infektionsgeschehen und die Variantenanteile im Land abseits von Einzeltestungen zeichnen.
*** Hohe SARS-CoV-2-Konzentrationen im Abwasser
Die teils bis zum 16. Jänner reichenden neuen Daten weisen für ganz Österreich hohe SARS-CoV-2-Konzentrationen im Abwasser aus. Die Tendenzen zeigen nach zuletzt vielfach starken Anstiegen größtenteils auch weiter hinauf. „Omikron hat sich flächendeckend mit wenigen Ausnahmen durchgesetzt“, so Insam im Gespräch mit der APA. In Ballungsräumen wie Wien, Salzburg oder im Vorarlberger Rheintal kommt die neue dominante Variante mittlerweile auf Anteile um die 90 Prozent und darüber. Weltweit erstmalig konnte in den Abwasserproben auch die Omikron-Subvariante „BA.2“ nachgewiesen werden.
Die Viren-Levels gehen aber aktuell vielerorts nicht genau so stark durch die Decke, wie es zuletzt die Inzidenzen taten. „Man sieht einen Anstieg, der ist aber nicht wirklich drastisch“, sagte Insam. Das ist erstaunlich, da sich in vorhergehenden Wellen die Neuinfektionszahlen der kommenden Woche in den Kläranlagenanalysen der Vorwoche fast punktgenau vorhersehen ließen. Woher die relativ schaumgebremsten Werte in den Proben herrühren, lässt die Wissenschafter noch rätseln.
*** Verschiedene Theorien, warum nicht so starker Anstieg von Viren
Es könne sein, dass bei Omikron-Infektionen im Schnitt weniger Viren pro Person über den Stuhl ausgeschieden werden. Das diskutiere man gerade mit internationalen Teams, die ähnliche Analysen durchführen. Es sei aber auch denkbar, dass die mittlerweile hohen Impfraten die Virenlasten reduzieren. „Es ist noch nicht ganz klar, warum das Abwassersignal nicht mehr so deutlich ist wie früher“, so Insam.
Zum Beispiel in Wien war trotzdem in den vergangenen Wochen auch im Abwasser ein massiver Aufschwung zu sehen. Bei den letzten Messungen stagnieren nun aber die Werte bzw. zeigen leicht nach unten. Gleichzeitig gehen die Inzidenzen in der Bundeshauptstadt noch weiter stark hinauf. „Das zeigt uns auch, dass die Inzidenzen sehr stark von der Teststrategie abhängen“, so Insam. Manche ganz aktuelle Anlagen-Messwerte, wie eben jene aus der Hauptkläranlage Wien, präsentieren sich mittlerweile etwas abgeflacht. Dies könnten erste Anzeichen für das baldige Erreichen einer Infektionsspitze in der Omikron-Welle sein. Eine solche Einschätzung sei aber noch als äußerst vage anzusehen, betonte der Wissenschafter.
In Bezug auf die momentanen Diskussionen um Teststrategien glaubt der Mikrobiologe, dass man sich künftig Millionen von PCR- und Antigentests ersparen könnte. Mittelfristig kann sich Insam vorstellen, nur noch symptomatische Personen zu testen – „das ist aber meine ganz persönliche Meinung“. In Schulen oder in Risikobereichen wie dem Gesundheitssystem könne man ein leistungsfähiges PCR-Testsystem aber durchaus aufrechterhalten. Letztlich könnten das Abwassermonitoring und die Sequenzierungen sehr genau anzeigen, was sich großflächig epidemiologisch im Land tut. Gehen in einer Region die Zahlen stark hinauf, sollte dort dann wieder vermehrt getestet werden, so eine Idee für die Zeit niedriger Inzidenzen.
Das „weltweit führende“ Abwasserdatenprojekt wird nun jedenfalls mit Unterstützung des Gesundheitsministeriums zum „Österreich-Monitoring“ ausgebaut, wie Insam erklärte: „Wir hoffen, dass wir zusätzliche Anlagen mit aufnehmen können.“ Während Insam die Vorreiterrolle des Bildungsministeriums hervorhebt, kritisiert er einzelne Bundesländer heftig, „die eine Offenlegung der Daten hintertreiben und deren Verständnis von Informationsfreiheit noch aus dem vorletzten Jahrhundert zu stammen scheint“.
Service: https://corona.hydro-it.com
https://science.apa.at/power-search/16997080025960205451
CORONA – ÖSTERREICH – Schul-PCR-Testsystem funktionierte, 1.500 Klassen zu – 20.1.2022
Die Abwicklung der Schul-PCR-Tests durch den neuen Testanbieter hat beim am Dienstag in Vorarlberg und Salzburg durchgeführten Durchgang erstmals durchgehend funktioniert. Laut Bildungsministerium habe die ARGE für molekulare Diagnostik mitgeteilt, dass alle Ergebnisse zeitgerecht übermittelt worden seien. Am Mittwoch waren unterdessen deutlich mehr Klassen geschlossen als zuletzt: 1.496 Klassen waren coronabedingt im Fernunterricht, tags davor waren es erst 999.
Bemerkenswert ist dabei laut Bildungsministerium, dass nach wie vor keine einzige Schule geschlossen ist. Es gebe derzeit auch kaum Clusterbildung an Standorten. Derzeit wird bei einem einzigen Fall in einer Klasse weiter in Präsenz unterrichtet, allerdings müssen die übrigen Kinder dann fünf Tage lang täglich getestet werden. Tritt innerhalb von drei Tagen ein weiterer Corona-Fall in dieser Klasse auf, wird auf Distance Learning umgestellt.
Von den Dienstag-Tests fielen laut Mitteilung des Bildungsministeriums insgesamt 217 von 87.000 Tests positiv aus – 95 in Vorarlberg und 122 in Salzburg. Das entspricht einer Positivitätsrate von ca. 0,25 Prozent und damit in etwa jener der Schultests in den Bundesländern (außer Wien) von Ende November. Damals wurden in der Gesamtbevölkerung rund 14.000 bis 15.000 Neuinfektionen pro Tag registriert – Anfang der laufenden Woche waren es rund 16.000 bis 17.000, also etwas mehr. Auch in Niederösterreich, Oberösterreich und im Burgenland gab es bei den Tests am Montag eine Positivitätsrate von rund 0,2 Prozent (560 von 290.000), wobei allerdings weitere rund 30.000 Tests nicht ausgewertet werden konnten.
*** In Wien höhere Positivitätsrate
Auf traditionell höhere Werte bei der Positivitätsrate kommt regelmäßig Wien bei den Schultests. Das sorgte schon im Herbst für Diskussionen und führte zu Anpassungen beim CT-Wert bei den Tests in den Bundesländern – trotzdem war auch danach noch die Positivitätsrate in der Bundeshauptstadt höher.
Laut „Standard“ (online) waren von den Schultests in Wien in der Vorwoche 1,25 Prozent (bis neun Jahre) bzw. 2,16 Prozent (zehn bis 19 Jahre) positiv. Und auch beim ersten Durchgang in dieser Woche wurde bei 818 Kinder eine Infektion registriert – das sind mehr als in den von der Schülerzahl fast gleich großen Ländern Niederösterreich und Oberösterreich sowie im Burgenland zusammen. „Nachdem Schulkinder am Land genetisch nicht anders zusammengesetzt sind als Schulkinder in der Stadt, lässt sich diese Diskrepanz zwischen allgemeiner Positivitätsrate und jener in den Schulen in den anderen acht Bundesländern nur über die unterschiedlichen Testsysteme erklären“, so ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ).
Dem ist tatsächlich so – auch das wurde bereits im Herbst kritisiert. Die Zahlen der acht Bundesländer außer Wien erfassen nämlich ausschließlich den an den Schulen durchgeführten wöchentlichen PCR-Screening-Test. Wer zum Beispiel bei einem Schul-Antigentest positiv getestet wird und daher im Anschluss einen PCR-Test machen muss, der ebenfalls positiv ausfällt, wird nicht in der Schulstatistik mitgezählt. Gleiches gilt, wenn ein privater PCR-Test außerhalb der Schule positiv ausfällt.
In Wien ist das oft anders: Die Schultests werden nämlich über das „Alles Gurgelt“-System durchgeführt. Wer über sein Schulkonto einsteigt und einen positiven Test abgibt, fällt auch in die Schulstatistik – unabhängig davon, ob dies beim regulären Screening im Schulbereich passiert oder bei einem privaten Test.
https://science.apa.at/power-search/17507479603930827989
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ANTIBIOTIKARESISTENZ – 1,2 Millionen Todesfälle infolge von Antibiotika-Resistenzen 2019 – 20.1.2022
Mehr als 1,2 Millionen Menschen auf der Welt starben 2019 einer Schätzung zufolge unmittelbar an einer Infektion mit einem Antibiotika-resistenten Erreger. Bei fast fünf Millionen Todesfällen war eine solche Infektion demnach mindestens mitverantwortlich für den Tod, berichtet eine internationale Experten-Gruppe im Fachmagazin „The Lancet“. Antibiotika-Resistenzen gehörten so gesehen zu den häufigsten Todesursachen weltweit.
Die Forscher hatten für das Jahr 2019 Daten aus der Fachliteratur, aus Krankenhaus-Datenbanken, Überwachungssystemen und anderen Quellen zusammengetragen und diese analysiert. Über statistische Modellierungen prognostizierten die Wissenschafter die Krankheitslast für verschiedene Regionen, auch für solche, aus denen keine Daten vorlagen. Es habe bereits zuvor Studien zu einzelnen Regionen, bestimmten Erregern oder einzelnen Antibiotika gegeben. Die nun vorliegende Analyse sei die bisher umfassendste. Insgesamt betrachteten die Forschenden 204 Länder und Regionen, 23 krankmachende Bakterien und 88 Kombinationen von Bakterien und Antibiotika.
*** Mehr Tote als durch AIDS oder Malaria
Von Antibiotikaresistenz sprechen Ärzte in der Regel, wenn Patienten auf ein Antibiotikum nicht reagieren, das heißt, wenn die krankmachenden Bakterien durch das Antibiotikum – anders als erhofft – nicht vernichtet werden. 4,95 Millionen Todesfälle standen der Studie zufolge in Verbindung mit einer Antibiotika-resistenten bakteriellen Infektion, auch wenn die direkte Todesursache womöglich eine andere war. 1,27 Millionen Menschen starben unmittelbar an einer Infektion mit einem resistenten Bakterium – ohne Resistenzen seien diese Todesfälle also vermeidbar gewesen. Zum Vergleich: An HIV/Aids starben 2020 geschätzt 680.000 Menschen, an Malaria 627.000.
Zu Problemen mit Resistenzen kam es demnach besonders häufig bei Infektionen der unteren Atemwege, also etwa einer Lungenentzündung. Diese allein verursachten 400.000 Todesfälle. Besonders viele Menschen starben auch infolge von Blutvergiftungen und Blinddarmentzündungen, weil die Infektion aufgrund resistenter Erreger mit Antibiotika nicht beherrschbar war.
*** Westafrika am stärksten betroffen
Zu den Keimen, die am häufigsten Probleme mit Resistenzen verursachten, gehörten Escherichia coli, Staphylococcus aureus, Klebsiella pneumoniae und Streptococcus pneumoniae. Allein der gefürchtete Krankenhauskeim MRSA – Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus – verursachte demnach 100.000 Todesfälle.
Am stärksten betroffen waren der Studie zufolge Länder im westlichen Afrika südlich der Sahara. Dort habe es auf 100.000 Menschen fast 24 Todesfälle gegeben, die sich unmittelbar auf eine Infektion mit einem resistenten Erreger zurückführen ließen. In reichen Ländern lag die Rate bei 13 Todesfällen auf 100.000 Einwohner. Kinder unter fünf Jahren seien am stärksten gefährdet.
„Diese neuen Daten legen das wahre Ausmaß des Problems antimikrobieller Resistenzen weltweit offen und sind ein klares Signal, dass wir jetzt handeln müssen“, sagte Mitautor Chris Murray von der University of Washington laut einer Mitteilung des Fachmagazins. „Wir müssen diese Daten nutzen, um den Kurs zu korrigieren und Innovationen voranzutreiben, wenn wir im Wettlauf gegen die Antibiotika-Resistenz die Nase vorn haben wollen.“
*** „Übersehene Pandemie“
Ziel müsse sein, Infektionen weitgehend zu vermeiden durch verbesserte Hygiene oder durch Impfungen. Außerdem müsse der unangemessene Einsatz von Antibiotika – etwa bei viralen Infektionen, die grundsätzlich nicht auf Antibiotika ansprechen – reduziert werden. Neue Antibiotika müssten entwickelt und auf den Markt gebracht werden. Als Schwächen ihrer Studie nennen die Forscher die begrenzte Datenverfügbarkeit in einigen Teilen der Welt und die unterschiedlichen Quellen für die Daten, die zu Verzerrungen führen können.
Als „übersehene Pandemie“ beschreibt Ramanan Laxminarayan vom Center for Disease Dynamics das Problem antibakterieller Resistenzen in einem Kommentar zu der Studie. Obwohl viel mehr Menschen an solchen Infektionen sterben würden als etwa an HIV, fließen weit mehr Spendengelder in die Bekämpfung von HIV und Aids. Das müsse sich ändern. „Von einem unerkannten und versteckten Problem zeichnet sich nun endlich ein klareres Bild der Belastung durch antimikrobielle Resistenzen ab.“
https://science.apa.at/power-search/15403090900887129619
BILDUNG – Studie zeigt: Jeder*m zweiten Studierenden geht es psychisch schlecht
Laut einer aktuellen Studie von Studo und Instahelp stuft über die Hälfte der Studierenden in Deutschland und Österreich ihre psychische Gesundheit als nicht gut bis schlecht ein.
ZITAT: Es ist alarmierend, dass Studierende psychisch belastet sind, aber nicht wissen, wie sie sich um ihre mentale Gesundheit kümmern können. Wir brauchen, wie in den Bereichen Ernährung und Fitness, nun eine verstärkte Bewusstseinsbildung für Mental Health. Der Hilferuf nach professioneller Unterstützung ist nach den Corona-Jahren laut, aber diese muss für Studierende leistbar sein. – Dr. Bernadette Frech, Geschäftsführerin Instahelp
ZITAT: Die Pandemie hat die Situation der Studierenden noch verschärft. Uns erreichen täglich Nachrichten von Studierenden, die mit ihrem Arbeitsaufwand im Studium, Sorgen um ihre Familie und der Einsamkeit überfordert sind. Mit dieser Studie wollen wir den Studierenden, unserer Community, eine Stimme geben und ihre Erfahrungen teilen – und idealerweise können Entscheidungsträger*innen damit Verbesserungen erreichen. – Lorenz Schmoly, Geschäftsführer Studo Österreich
Graz (OTS/Studo) – Die Daten sind besorgniserregend: Über die Hälfte (52 %) der Studierenden in Deutschland und Österreich hat einen weniger guten bis schlechten psychischen Gesundheitszustand. Auch die Lebensqualität leidet aktuell und wird von einem Großteil (82 %) der Befragten als mittelmäßig bis sehr schlecht eingestuft. Hierbei wird ein Zusammenhang deutlich: Je schlechter die psychische Gesundheit eingeschätzt wird, desto schlechter wird auch die Lebensqualität bewertet. Gesellschaftlich sehen Studierende die psychische Gesundheit trotzdem nach wie vor als Tabuthema.
Das alles zeigt das aktuelle Mental-Health-Barometer, für das mehr als 2.000 Studierende in Deutschland und Österreich befragt wurden. Die Studie wurde gemeinsam von Studo, der meistgenutzten Studierenden-App in Österreich und Deutschland, und Instahelp, der Plattform für psychologische Beratung online, durchgeführt. Natürlich war in der Studie auch die Corona-Pandemie ein Thema, denn, so Studo-Geschäftsführer Lorenz Schmoly: „“Die Pandemie hat die Situation der Studierenden noch verschärft. Uns erreichen täglich Nachrichten von Studierenden, die mit ihrem Arbeitsaufwand im Studium, Sorgen um ihre Familie und der Einsamkeit überfordert sind. Mit dieser Studie wollen wir den Studierenden, unserer Community, eine Stimme geben und ihre Erfahrungen teilen – und idealerweise können Entscheidungsträger*innen damit Verbesserungen erreichen.““
Die Pandemie macht das Studieren schwerer
Insgesamt fühlen sich 40 Prozent der Studierenden durch die Pandemie stark oder sehr stark in ihrer Studienleistung, zum Beispiel beim Absolvieren von Prüfungen, beeinträchtigt. Besonders belastend sind laut Studie für knapp die Hälfte (49 %) der Studierenden die Überforderung bzw. der Arbeitsaufwand im Studium. Hinzu kommen ein Mangel an sozialen Kontakten für mehr als ein Drittel (36 %) und psychische Probleme (35 %). Es folgen Prüfungen (32 %) und Einsamkeit (30 %).
Wichtigste Ansprechpersonen für Studierende: Freund*innen und Familie
Bei psychischen Problemen wenden sich Studierende laut Studie im ersten Schritt an Freund*innen und Familie oder vertrauen auf Selbsthilfe (zum Beispiel Recherche im Internet oder in Büchern). Dennoch sehen Studierende in professioneller Unterstützung, wie psychologischer Beratung, die bevorzugte Lösung – vorausgesetzt, sie wäre kostenlos. 85 Prozent der Studierenden geben an, unbedingt oder zumindest manchmal professionelle Unterstützung bei mentalen Herausforderungen wie Stress in Anspruch nehmen zu wollen. Nur 13 Prozent glauben, dies nicht zu brauchen.
Grenzen der Selbsthilfe erreicht
„“Es ist alarmierend, dass Studierende psychisch belastet sind, aber nicht wissen, wie sie sich um ihre mentale Gesundheit kümmern können. Wir brauchen, wie in den Bereichen Ernährung und Fitness, nun eine verstärkte Bewusstseinsbildung für Mental Health. Der Hilferuf nach professioneller Unterstützung ist nach den Corona-Jahren laut, aber diese muss für Studierende leistbar sein““, fordert Instahelp-Geschäftsführerin Dr. Bernadette Frech. Es sei ein gutes Zeichen, dass unter Studierenden physische und psychische Gesundheit bereits denselben Stellenwert haben. Dennoch sei psychische Gesundheit ein Tabu, das mehr Bewusstseinsbildung notwendig mache.
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20220120_OTS0156/studie-zeigt-jederm-zweiten-studierenden-geht-es-psychisch-schlecht
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ZENTRALBANKEN – NORWEGEN – Norwegens Zentralbank signalisiert weiter Zinserhöhung im März – 20.1.2022
Die norwegische Zentralbank hat ihren Leitzins wie erwartet bei 0,50 Prozent belassen und bekräftigt, dass eine weitere Anhebung im März wahrscheinlich ist. Im September war die Norges Bank die erste große westliche Zentralbank, die seit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie die Zinsen erhöhte. Damals stieg der Leitzins von null auf 0,25 Prozent, und im Dezember folgte eine weitere Anhebung auf 0,50 Prozent.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55024923-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – TÜRKEI – Türkische Notenbank belässt Leitzins bei 14,00 Prozent – 20.1.2022
Die türkische Zentralbank hat ihren Leitzins bei 14,00 Prozent belassen. Dies wird von Ökonomen weitgehend als Unterbrechung des im September begonnenen Lockerungszyklus und nicht als dessen Ende gesehen. Die Entscheidung, den Leitzins beizubehalten, wurde allgemein erwartet und folgte auf eine Reihe von Zinssenkungen, die den Leitzins in den letzten vier Monaten des Jahres 2021 um insgesamt 500 Basispunkte reduzierten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55024923-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB-Rat schätzt Inflationsschub als temporär ein – 20.1.2022
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) war sich bei seinen Beratungen am 15. und 16. Dezember darüber einig, dass der jüngste Anstieg der Inflation weitgehend auf vorübergehende Faktoren zurückzuführen ist, die sich im Laufe des Jahres 2022 abschwächen sollten. „Obwohl die mittelfristigen Inflationsaussichten in den von Experten erstellten Projektionen nach oben korrigiert worden waren, dürfte sich die Inflation im Basisszenario immer noch unter dem vom EZB-Rat festgelegten Ziel von 2 Prozent einpendeln“, heißt es im Sitzungsprotokoll.
In den Diskussionen wurde aber auch darauf hingewiesen, dass ein Szenario mit einer „höheren Inflation über längere Dauer“ nicht ausgeschlossen werden könne. Für 2023 und 2024 liege die Inflation in der Basisprojektion bereits relativ nahe bei 2 Prozent und könnte in Anbetracht des Aufwärtsrisikos für die Projektion leicht über 2 Prozent liegen.
Es wurde als wichtig erachtet, sich die Flexibilität zu bewahren, entschlossen zu handeln, um die Inflationserwartungen in beiden Richtungen verankert zu halten, und damit auch die Glaubwürdigkeit des EZB-Rats zu wahren. Der Rat sollte daher klar kommunizieren, dass er zum Handeln bereit ist, falls sich der Preisdruck als hartnäckiger erweist und die Inflation nicht so schnell unter das Ziel fällt, wie in den Basisprojektionen vorhergesagt, heißt es im Protokoll.
Gleichzeitig wurde darauf hingewiesen, dass die Einstellung der Nettokäufe im Rahmen des PEPP zum Ende des ersten Quartals 2022 und das Auslaufen der günstigen Zinskonditionen der TLTRO-III-Geschäfte eine geldpolitische Straffung im Jahr 2022 bedeuten würde. Darüber hinaus wurde eine Abweichung vom geldpolitischen Kurs in anderen Ländern, der als weniger akkommodierend als im Euroraum wahrgenommen werden könnte, als durch unterschiedliche wirtschaftliche Bedingungen gerechtfertigt angesehen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55025354-ezb-rat-schaetzt-inflationsschub-als-temporaer-ein-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Lagarde: EZB kann nicht sofort die Zinsen erhöhen – Guter Wirtschaftsaufschwung soll nicht gebremst werden – 20.1.2022
PARIS (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) kann nach Ansicht ihrer Präsidentin Christine Lagarde nicht sofort auf die hohe Inflation in der Eurozone reagieren. „Wir können nicht sofort handeln. Wenn ich die Zinsen anhebe, wird sich das innerhalb von sechs bis neun Monaten auswirken. Wir bremsen das Wachstum“, sagte Lagarde in einem Interview mit dem Radiosender France Inter.
Die Inflation werde sich „stabilisieren und im Laufe des Jahres 2022 allmählich sinken“, versicherte Lagarde. „Die Inflation wird weniger stark sinken als wir erwartet hatten, aber sie wird sinken. Nach unseren Schätzungen vom Dezember wird die Inflation im Jahr 2022 bei 3,2 Prozent liegen.“ Auch für 2023 und 2024 rechnet die EZB-Präsidentin mit einem Rückgang. „Die Energiepreise werden nicht ewig weiter steigen und die Staus werden sich irgendwann auflösen.“
Zur Wirtschaftspolitik, die angesichts der Krise verfolgt werden soll, meinte Lagarde, dass „ein neuer Plan zur Ankurbelung der Wirtschaft mir beim derzeitigen Stand der Aktivität nicht notwendig erscheint. Wir haben eine solide Aktivität, ein bedeutendes Wachstum. Wir haben einen guten Aufschwung, den man auf keinen Fall bremsen sollte.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55022265-lagarde-ezb-kann-nicht-sofort-die-zinsen-erhoehen-015.htm
USA – US-Rohöllagerbestände unerwartet gestiegen – 20.1.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 14. Januar ausgeweitet. Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 0,515 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 0,8 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 4,553 Millionen Barrel reduziert.
Bei den bereits am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) war eine Zunahme um 1,4 Millionen Barrel registriert worden.
Die Benzinbestände nahmen nach EIA-Angaben um 5,873 Millionen Barrel zu. Analysten hatten ein Plus von 2,1 Millionen Barrel erwartet, nachdem die Vorräte in der vorangegangenen Woche um 7,961 Millionen gestiegen waren. Die API-Daten hatten einen Anstieg von 3,5 Millionen Barrel angezeigt. Die Ölproduktion in den USA war in der Woche mit 11,7 Millionen Barrel pro Tag auf dem Niveau der Vorwoche. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ergab sich ein Zuwachs von 0,7 Millionen Barrel.
Webseite: http://www.eia.gov/petroleum/supply/weekly/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55027767-us-rohoellagerbestaende-unerwartet-gestiegen-015.htm
USA – Philly-Fed-Index steigt im Januar – 20.1.2022
NEW YORK (Dow Jones)–Die Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia hat sich im Januar aufgehellt. Der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank of Philadelphia stieg auf 23,2 Punkte von 15,4 im Dezember. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 18,5 erwartet.
Liegt der Philly-Fed-Index über null geht man von einer positiven Konjunkturentwicklung aus. Fällt der Index jedoch unter null wird mit einem wirtschaftlichen Abschwung im verarbeitenden Gewerbe gerechnet.
Während der Subindex für die Beschäftigung auf 26,1 von 33,9 im Vormonat nachgab, stieg der Subindex für die Auftragseingänge auf 17,9 von 13,7 im Vormonat.
Der Philly-Fed-Index erfasst die Industrie in der Schlüsselregion im Nordosten und gilt als einer der wichtigsten Frühindikatoren für die US-Produktion.
&&&: dpa-AFX: … Ein Wert über null Punkten deutet auf einen Anstieg der Wirtschaftsaktivität hin, ein Wert unter null signalisiert einen Rückgang. Der Indikator signalisiert derzeit also ein robustes Wachstum./la/bgf/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55026034-philly-fed-index-steigt-im-januar-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55025696-usa-philly-fed-index-legt-unerwartet-deutlich-zu-016.htm
USA – USA: Verkäufe bestehender Häuser fallen deutlich stärker als erwartet – 20.1.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – In den USA sind die Verkäufe bestehender Häuser im Dezember überraschend deutlich gesunken. Sie fielen im Monatsvergleich um 4,6 Prozent, wie die Maklervereinigung National Association of Realtors (NAR) am Donnerstag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Rückgang um lediglich 0,6 Prozent gerechnet. Im November wurde noch ein Anstieg von 2,2 Prozent verzeichnet.
Der Markt profitiert zwar weiter von einem generell hohen Beschäftigungsaufbau, allerdings haben die Hypothekenzinsen zuletzt von niedrigem Niveau aus wieder zugelegt. Hintergrund dafür ist, dass die US-Notenbank im März die Zinsen erhöhen könnte, um der hohen Inflation zu begegnen. Auf das Jahr hochgerechnet betrug die Zahl der Verkäufe 6,18 Millionen./la/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55027052-usa-verkaeufe-bestehender-haeuser-fallen-deutlich-staerker-als-erwartet-016.htm
USA – USA: Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe steigen kräftig – 20.1.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 15. Januar wider Erwarten deutlich zugelegt. Der Arbeitsmarkt hat mit Gegenwind zu kämpfen, da die Zahl der Omikron-Fälle hoch bleibt. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 55.000 auf 286.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 225.000 vorhergesagt.
Für die Vorwoche wurde der Wert nach oben revidiert, auf 231.000 von ursprünglich 230.000. Der gleitende Vierwochendurchschnitt erhöhte sich gegenüber der Vorwoche um 20.000 auf 231.000. In der Woche zum 8. Januar erhielten 1,635 Millionen Personen Arbeitslosenunterstützung. Dies war eine Zunahme gegenüber der Vorwoche um 84.000.
Tabelle: http://www.dol.gov/ui/data.pdf
&&&: dpa-AFX: … Die wöchentlichen Erstanträge gelten als zeitnaher Indikator für den amerikanischen Arbeitsmarkt. Die US-Notenbank Fed berücksichtigt die dortige Lage stark in ihrer Geldpolitik. Seit dem Einbruch in der ersten Corona-Welle hat sich die Arbeitsmarktsituation deutlich gebessert. Zusammen mit der hohen Inflation hat dies die Fed zu einer strafferen Haltung veranlasst. Ihre Wertpapierkäufe will sie im März einstellen, eine erste Zinsanhebung seit der Pandemie wird für den selben Zeitpunkt erwartet./bgf/la/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55025965-erstantraege-auf-us-arbeitslosenhilfe-steigen-kraeftig-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55025864-usa-erstantraege-auf-arbeitslosenhilfe-legen-deutlich-zu-016.htm
USA – Bidens Wahlrechtsreform scheitert erwartungsgemäß im US-Senat – 20.1.2022
Die Wahlrechtsreform von US-Präsident Joe Biden ist erwartungsgemäß im Senat gescheitert. Am Mittwoch stimmten nicht genügend Senatoren für das Verfahren, das es den regierenden Demokraten erlaubt hätte, den Gesetzesentwurf ohne die Stimmen der Republikaner durch den Kongress zu bringen. Die Republikaner von Bidens Vorgänger Donald Trump nutzten ihre Sperrminorität, um die Wahlrechtsreform zu blockieren.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55021191-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
USA – Trump scheitert vor Supreme Court im Streit um Dokumente zu Kapitol-Erstürmung – 20.1.2022
Der frühere US-Präsident Donald Trump hat im Streit um die Herausgabe von Dokumenten zur Kapitol-Erstürmung eine Niederlage vor dem Obersten Gerichtshof erlitten. Der Supreme Court in Washington lehnte einen Antrag des 75-Jährigen ab, eine Übergabe der Unterlagen an den parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum Sturm auf den Kongress vor einem Jahr zu blockieren. Damit ist der Weg für eine Übergabe der Dokumente frei.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55021191-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
CHINA – FRANKREICH – Frankreichs Parlament verurteilt in Resolution „Genozid“ an Uiguren in China – 20.1.2022
Die französische Nationalversammlung hat kurz vor den Olympischen Winterspielen in Peking in einer Resolution einen „Genozid“ an den Uiguren in China angeprangert. Die Vorlage wurde in Paris nahezu einstimmig beschlossen, es gab nur eine Gegenstimme und fünf Enthaltungen. Auch die Partei von Staatschef Emmanuel Macron zählte zu den Unterstützern.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55024923-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
NORDKOREA – Nordkorea deutet Wiederaufnahme von Atom- und Langstreckenraketentests an – 20.1.2022
Nordkoreas Führung hat eine Wiederaufnahme der ausgesetzten Tests von Atom- und Langstreckenraketen angedeutet. Auf einer Sitzung des Politbüros des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei wurde einem „betroffenen Sektor“ die Anweisung erteilt, die „Frage der Wiederaufnahme aller vorübergehend ausgesetzten Aktivitäten unverzüglich zu prüfen“, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Damit bezog sie sich wahrscheinlich auf Pjöngjangs Atom- und Interkontinentalraketenprogramm.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55021191-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
TÜRKEI – Brzeski zu Erdogans Optionen „Inflationsrate in Türkei wird auf 50 Prozent steigen“ – 2:31-min-Video – 20.1.2022
Die Inflationslage in der Türkei ist dramatisch. „Wenn Erdogan so weitermacht, drückt er die Wirtschaft Richtung Wand“, erklärt Carsten Brzeski. Der Chefvolkswirt der ING Deutschland zeigt Optionen auf, mit denen das Land gegensteuern könnte.
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/wirtschaft/Inflationsrate-in-Tuerkei-wird-auf-50-Prozent-steigen-article23072499.html
RUSSLAND – UKRAINE – USA – Biden sorgt mit Äußerung über möglichen russischen Angriff auf Ukraine für Wirbel – 20.1.2022
US-Präsident Joe Biden hat mit Äußerungen zu einem möglichen russischen Einmarsch in die Ukraine für Wirbel gesorgt. Biden sagte bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus, er erwarte zumindest einen begrenzten russischen Angriff auf die Ukraine. „Meine Einschätzung ist, dass er einrücken wird“, sagte Biden über den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Dieser wolle den Westen „testen“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55021191-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – FINNLAND – NATO: Der finnische Präsident Sauli Niinistö kritisiert die russischen Forderungen, einen Nato-Beitritt seines Landes auszuschließen. „Es geht dabei um einen Kern unserer nationalen Souveränität“, sagte er der Wochenzeitung Die Zeit. „Es mag evident klingen: Wir wollen selbst entscheiden dürfen, ob wir einem Sicherheitsbündnis beitreten. Durch die russische Forderung im letzten Dezember, künftige Nato-Beitritte seien kategorisch auszuschließen, ist diese Souveränität in Frage gestellt.“ (Die Zeit) – 20.1.2022
RUSSLAND – UKRAINE – USA – BALITSCHE STAATEN – Baltische Staaten erhalten US-Genehmigung für Waffenlieferungen an die Ukraine – 20.1.2022
Angesichts der zunehmenden Spannungen im Ukraine-Konflikt haben die USA auf Ersuchen der baltischen Staaten die Lieferung von Waffen aus US-Produktion für die Ukraine genehmigt. Die USA wollen „die genehmigten Transfers von Rüstungsgütern aus den USA durch andere Verbündete beschleunigen“, sagte am Donnerstag ein Vertreter des US-Außenministeriums in Berlin, wo Chefdiplomat Antony Blinken mit seinen europäischen Kollegen über die Ukraine-Krise beriet.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55028665-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – USA – Blinken: Russlands Vorgehen schürt Gefahr eines neuen Kalten Krieges – 20.1.2022
US-Außenminister Antony Blinken hat angesichts der zunehmenden Spannungen im Ukraine-Konflikt vor einem Rückfall in die Zeit des Kalten Krieges gewarnt. Russlands Vorgehen bedrohe die Ukraine und ihr Recht auf souveräne Entscheidungen, sagte Blinken am Donnerstag bei einer Rede in Berlin.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55028665-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – USA – Moskau wirft Biden in Ukraine-Krise „destabilisierende“ Äußerungen vor – 20.1.2022
In der Ukraine-Krise hat die russische Regierung US-Präsident Joe Biden „destabilisierende“ Äußerungen vorgeworfen. In dem Konflikt würden dieselben Äußerungen „immer wieder wiederholt“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. „Sie tragen nicht dazu bei, die Spannungen abzubauen. Vielmehr können sie dazu beitragen, die Situation zu destabilisieren.“ Biden hatte bei einer Pressekonferenz am Mittwoch im Weißen Haus erneut vor einem russischen Einmarsch in die Ukraine gewarnt und Moskau für diesen Fall „ernste“ Konsequenzen angedroht.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55024923-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – USA – USA genehmigen Lieferung von US-Waffen durch andere Länder an die Ukraine – 20.1.2022
Angesichts der zunehmenden Spannungen im Ukraine-Konflikt haben die USA auf Ersuchen der baltischen Staaten die Lieferung von Waffen aus US-Produktion für die Ukraine genehmigt. Die USA wollen „die genehmigten Transfers von Rüstungsgütern aus den USA durch andere Verbündete beschleunigen“, erklärte ein Vertreter des US-Außenministeriums in Berlin, wo Chefdiplomat Antony Blinken mit seinen europäischen Kollegen über die Ukraine-Krise beriet.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55024923-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – NORWEGEN – Norwegen mahnt zu Lösung im Ukraine-Konflikt – 20.1.2022
Der norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Store, dessen Land derzeit den Vorsitz im Weltsicherheitsrat führt, hat bei einer Pressekonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf eine diplomatische Lösung im Ukraine-Konflikt gedrungen. „Wir tragen die gemeinsame Verantwortung, hier eine Lösung zu finden, dass nicht die militärische Logik in Europa die Macht hat“, sagte er laut einer Dolmetscherin.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55021191-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – Von der Leyen droht bei russischem Einmarsch mit massiven Sanktionen – 20.1.2022
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat Russland vor einer Fehlkalkulation im Ukraine-Konflikt gewarnt. Für Russland seien die Wirtschaftsbeziehungen zur EU „sehr viel wichtiger“ als umgekehrt, betonte von der Leyen bei einer Online-Veranstaltung des Weltwirtschaftsforums (WEF). „Sollte sich die Situation verschlechtern und sollte es weitere Angriffe auf die territoriale Integrität der Ukraine geben, werden wir mit massiven Wirtschafts- und Finanzsanktionen reagieren.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55024923-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – Baerbock: Weitere russische Aggression hätte „gravierende Konsequenzen“ – 20.1.2022
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat Russland im Ukraine-Konflikt vor „gravierenden Konsequenzen“ gewarnt. „Wir fordern Russland dringend dazu auf, Schritte zu einer Deeskalation zu unternehmen“, sagte Baerbock am Donnerstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ihrem US-Kollegen Antony Blinken in Berlin. Jede weitere russische Aggression würde „gravierende Konsequenzen nach sich ziehen“, warnte sie. Dies bedeute „politisch, wirtschaftlich und vor allem auch strategisch“ einen hohen Preis.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55028665-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – IRAN – Putin rühmt die „enge Zusammenarbeit“ mit Teheran – 20.1.2022
Der russische Präsident Wladimir Putin und sein iranischer Kollege Ebrahim Raissi haben am Mittwoch in Moskau ihre enge Zusammenarbeit in internationalen Fragen bekräftigt. Putin rühmte bei dem Treffen in der russischen Hauptstadt den „ständigen Kontakt“ zwischen Moskau und Teheran. Es sei ihm „sehr wichtig“, die Ansicht seines iranischen Gesprächspartners in globalen Fragen zu kennen, sagte Putin.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55021191-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – Moskau kündigt Marinemanöver in Atlantik, Arktis, Pazifik und Mittelmeer an – 20.1.2022
Russland hat inmitten der Spannungen mit der Ukraine und deren westlichen Partnern großangelegte Marinemanöver in Atlantik, Arktis, Pazifik und Mittelmeer angekündigt. An den für Januar und Februar geplanten Übungen seien insgesamt mehr als 140 Schiffe, mehr als 60 Flugzeuge und etwa 1.000 Stück anderer militärischer Ausrüstung beteiligt, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen mit. Etwa 10.000 Soldaten sollen demnach teilnehmen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55028665-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
USA – Biden verteidigt ein Jahr nach Amtsantritt seine bisherige Regierungsbilanz – 20.1.2022
US-Präsident Joe Biden hat ein Jahr nach seinem Amtsantritt seine bisherige Regierungsbilanz gegen Kritik verteidigt. „Es war ein Jahr der Herausforderungen, aber auch ein Jahr des gewaltigen Fortschritts“, sagte Biden bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus. So seien beim Wirtschaftswachstum und bei der Schaffung von Arbeitsplätzen „Rekorde“ erzielt worden. Zugleich zeigte sich der in Umfragen abgesackte US-Demokrat optimistisch, zumindest Teile seiner derzeit blockierten Reformvorhaben noch durchbringen zu können.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55021191-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
EUROPA – TABELLE/EU-Verbraucherpreise Dezember nach Ländern – 20.1.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55022905-tabelle-eu-verbraucherpreise-dezember-nach-laendern-015.htm
EUROPÄISCHE UNION – EU-Parlament stimmt für stärkere Regulierung von Online-Riesen – 202.1.2022
Das EU-Parlament hat für eine stärkere Regulierung von Online-Riesen wie Google und Facebook gestimmt. Die Abgeordneten verabschiedeten am Donnerstag in Straßburg mit großer Mehrheit ihre Position zum Entwurf der EU-Kommission für die neue EU-Verordnung über digitale Dienste, den sogenannten Digital Services Act (DSA). Er soll klarere Regeln für die großen Online-Plattformen festlegen, etwa beim Vorgehen gegen Hass- und Falschnachrichten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55028665-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
EUROZONE – Inflation im Euroraum im Dezember auf Rekordhoch – 20.1.2022
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Inflation in der Eurozone hat im Dezember ein Rekordhoch markiert. Die jährliche Inflationsrate erhöhte sich auf 5,0 (November: 4,9) Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Das ist der höchste Wert seit 1997, dem Beginn der aktuellen Datenreihe. Die Statistiker bestätigten damit – wie von Volkswirten erwartet – ihre erste Schätzung vom 7. Januar. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig 2 Prozent an.
Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise außen vor lässt, blieb im Dezember stabil auf einem erhöhten Niveau. Die Kernrate (ohne die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak) verharrte bei 2,6 Prozent. Die Kernrate gilt unter Ökonomen als Richtgröße für den Inflationstrend.
Binnen Monatsfrist stiegen die Verbraucherpreise im Dezember in der Gesamtrate um 0,4 Prozent, in der Kernrate betrug die Steigerung ebenfalls 0,4 Prozent. Die vorläufigen Daten wurden damit – wie von Volkswirten erwartet – bestätigt.
Die EZB erwartet, dass die Inflation im Jahr 2022 deutlich zurückgehen wird. Allerdings ist auch ihrer Ansicht nach zunehmend unsicher, wie rasch es zu diesem Rückgang kommen wird.
Das Preisniveau zog in den vergangenen Monaten vor allem deshalb so kräftig an, weil die Güternachfrage nach dem Krisenjahr 2020 überraschend schnell wieder gestiegen ist. Hinzu kam, dass internationale Lieferketten gestört sind und dass es Engpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten gibt. Aus verschiedenen Gründen sind auch die Preise für Rohöl und Gas an den internationalen Energiemärkten stark gestiegen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55022904-inflation-im-euroraum-im-dezember-auf-rekordhoch-015.htm
FRANKREICH – Frankreich: Geschäftsklima trübt sich ein – bleibt aber überdurchschnittlich – 20.1.2022
PARIS (dpa-AFX) – Die Unternehmensstimmung in Frankreich hat sich zu Jahresbeginn eingetrübt. Das Geschäftsklima fiel von Dezember auf Januar um zwei Punkte auf 107 Zähler, wie das Statistikamt Insee am Donnerstag in Paris mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit 109 Punkten gerechnet. Trotz des Rückgangs liegt das Stimmungsbarometer über seinem langfristigen Durchschnitt. Bis auf die Industrie trübte sich die Stimmung in allen betrachteten Bereichen ein./bgf/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55021015-frankreich-geschaeftsklima-truebt-sich-ein-bleibt-aber-ueberdurchschnittlich-016.htm
DEUTSCHLAND – Deutschland: Bevölkerungszahl unverändert bei 83,2 Millionen – 20.1.2022
WIESBADEN (dpa-AFX) – Die Bevölkerungszahl in Deutschland stagniert Schätzungen zufolge erneut. Ende 2021 lebten hierzulande etwa 83,2 Millionen Menschen, also etwa so viele wie in den beiden Vorjahren. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag weiter mitteilte, lag die Zahl der Sterbefälle im vergangenen Jahr deutlich über der Anzahl der Neugeborenen.
„Die Lücke zwischen den Geburten und Sterbefällen konnte allerdings durch die gestiegene Nettozuwanderung geschlossen werden“, hieß es. 2020 war die Zuwanderung noch gesunken. Die Daten beziehen sich auf vorläufige Zahlen.
Seit Jahrzehnten war es hierzulande überwiegend zu einem Wachstum der Bevölkerung gekommen, 2020 stagnierten die Zahlen dann auch wegen der pandemiebedingt rückläufigen Zuwanderung./jto/DP/jha
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55021319-deutschland-bevoelkerungszahl-unveraendert-bei-83-2-millionen-016.htm
DEUTSCHLAND – Stärkster Anstieg der deutschen Erzeugerpreise seit 1949 – 20.1.2022
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Die deutschen Erzeugerpreise sind im Dezember kräftig gestiegen und haben die Prognosen deutlich übertroffen. Im Vergleich zum Vormonat erhöhten sich die Preise um 5,0 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Das ist der stärkste monatliche Anstieg seit Beginn der Ergebung im Jahr 1949. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Anstieg um 0,6 Prozent erwartet.
Gegenüber dem Vorjahr ergab sich eine Steigerung um 24,2 Prozent. Das ist die höchste Jahresrate seit Beginn der Erhebung 1949. Die Prognose von Ökonomen hatte auf ein Plus von 18,9 Prozent gelautet. Hauptverantwortlich für den Anstieg ist weiterhin die Preisentwicklung bei Energie.
Die Energiepreise waren im Dezember im Durchschnitt 69,0 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Gegenüber November stiegen diese Preise um 15,7 Prozent. Den größten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr bei Energie hatten Erdgas in der Verteilung (121,9 Prozent) und elektrischer Strom (74,3 Prozent). Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise 10,4 Prozent höher als im Vorjahr. Im Vergleich zum Vormonat betrug das Plus von 0,7 Prozent.
Vorleistungsgüter waren im Dezember um 19,3 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Gegenüber November stiegen diese Preise um 0,9 Prozent. Die Preise für Verbrauchsgüter waren im Dezember um 4,7 Prozent höher als im Vorjahr und erhöhten sich gegenüber November um 0,8 Prozent.
Im Jahresdurchschnitt 2021 stiegen die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte gegenüber dem Vorjahr um 10,5 Prozent. Im Jahr 2020 waren sie im Vergleich zu 2019 um 1,0 Prozent gefallen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55020604-staerkster-anstieg-der-deutschen-erzeugerpreise-seit-1949-015.htm
DEUTSCHLAND – Deutschland: Erzeugerpreise steigen im Dezember mit 24.2 Prozent in Rekordgeschwindigkeit – Energiepreise als Treiber, auch Verspannungen im Welthandel – 20.1.2022
WIESBADEN (dpa-AFX) – Der bereits hohe Preisauftrieb in Deutschland nimmt weiter zu. Im Dezember stiegen die Produzentenpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 24,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Das ist der stärkste Anstieg seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1949. Die Erwartungen von Analysten wurden klar übertroffen, sie hatten im Schnitt mit einem Zuwachs um 19,3 Prozent gerechnet. Im Monatsvergleich stiegen die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, um 5,0 Prozent. Auch das ist ein Rekordanstieg.
Hauptverantwortlich für die Entwicklung seien weiterhin die Energiepreise, erklärten die Statistiker. Energie war im Dezember 69 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Gegenüber November verteuerte sich Energie ebenfalls stark um 15,7 Prozent. Erdgas und Strom stiegen mit Jahresraten von 121,9 beziehungsweise 74,3 Prozent am stärksten. Hohe Preissteigerungen gab es auch bei Vorleistungsgütern wie Metallen, Düngemitteln oder Holz. Die Zuwächse sind Folge einer steigenden Nachfrage bei teils stark begrenztem Angebot aufgrund erheblicher Verspannungen im Welthandel.
Im Gesamtjahr 2021 stiegen die Produzentenpreise zum Vorjahr um 10,5 Prozent. Im Jahr 2020 waren sie dagegen noch um 1,0 Prozent gefallen.
Die Erzeugerpreise gehen in die Verbraucherpreise ein, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. Sowohl in Deutschland als auch der Eurozone liegt die Inflation derzeit deutlich über dem Zielwert der EZB von zwei Prozent. Die EZB betrachtet die Entwicklung nach wie vor als überwiegend temporär und von Sonderfaktoren getrieben./bgf/mis
DEUTSCHLAND – Hohe Energiepreise – Maßnahmen dagegen – 20.1.2022
* FRATZSCHER/ENERGIEGELD: Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hat die Bundesregierung angesichts der hohen Inflation aufgefordert, Menschen mit geringeren Einkommen mit einem Energiegeld zu helfen. „Es ist Aufgabe der Politik, Menschen mit geringen Einkommen und die von den explodierenden Energiepreisen am stärksten betroffenen Haushalte durch direkte Zahlungen eines Energiegeldes zu unterstützen“, sagte Fratzscher. (Rheinische Post)
* ENERGIEPREISE – Der langjährige Wirtschaftsweise Peter Bofinger fordert, die Mehrwertsteuer auf Gas und Heizöl auf 10 Prozent zu halbieren. „Die Regierung muss mehr gegen die hohen Energiepreise tun“, sagte Bofinger der Süddeutschen Zeitung. „Die Preisausschläge belasten untere Einkommen und auch die Mittelschicht massiv“. Am Mittwoch meldete das Statistische Bundesamt, die Verbraucherpreise seien im Dezember gegenüber dem Vorjahr um 5,3 Prozent gestiegen. (SZ)
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55019612-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
DEUTSCHLAND – HWWI: Erholung der deutschen Wirtschaft absehbar – 20.1.2022
Von Andreas Kißler
HAMBURG/BERLIN (Dow Jones)–Das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) hat eine Erholung der deutschen Wirtschaft von der coronabedingten Konjunkturabschwächung als „absehbar“ bezeichnet und erwartet unverändert für 2022 ein Wirtschaftswachstum von rund 3,5 Prozent. Im Jahr 2023, wenn die Aufholeffekte nachlassen, werde es dann rund 2,5 Prozent betragen, sagte das Institut voraus.
Corona bestimme die Wirtschaftsentwicklung seit zwei Jahren. Ähnlich den Pandemie- und Lockdown-Wellen sei seitdem auch der Konjunkturverlauf. Neuerliche Infektionswellen sowie anhaltende Material- und Lieferengpässe hätten die Erholung zuletzt wieder unterbrochen. Doch dürften die Produktionsausfälle im Jahresverlauf von 2022 und 2023 nachgeholt werden. Das Vor-Corona-Niveau würde bei dieser Entwicklung etwa zur Jahresmitte 2022 wieder erreicht.
Die Verbraucherpreise seien zunächst infolge von Basis- und Sonderfaktoren, dann auch wegen der Material- und Lieferprobleme deutlich gestiegen. Da diese Effekte aber im Jahresverlauf zunehmend an Bedeutung verlieren würden, sollte sich nach Einschätzung des HWWI der Inflationsdruck wieder merklich vermindern.
„Im günstigen Fall dürfte die Inflationsrate nach der Jahresmitte 2022 sogar unterhalb von 2 Prozent fallen“, sagten die Ökonomen voraus. Im Jahresdurchschnitt 2022 betrüge der Preisanstieg dann rund 2,75 Prozent und 2023 dann knapp 2 Prozent. Bedeutsam für die Eindämmung der Inflationsrisiken sei allerdings auch, „dass die Tarifpolitik hierzulande die bislang temporären Preissteigerungen nicht zum Anlass für erhöhte Lohnforderungen nimmt“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55025722-hwwi-erholung-der-deutschen-wirtschaft-absehbar-015.htm
DEUTSCHLAND – Ifo: Abkehr von globalen Lieferketten würde BIP um 10 Prozent verringern – 20.1.2022
Eine Rückverlagerung internationaler Produktion nach Deutschland würde die deutsche Wirtschaftsleistung nach Berechnungen des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung um fast 10 Prozent schmälern. Zu einem entsprechenden Ergebnis komme eine Studie im Ifo-Schnelldienst, teilte das Institut mit. „Wenn wir ausgelagerte Teile der Wertschöpfung nach Deutschland zurückholen, führt das dazu, dass weniger wettbewerbsstarke Tätigkeiten plötzlich große Anteile im Mix der deutschen Wertschöpfung gewinnen“, sagte Ifo-Ökonomin Lisandra Flach. „Die damit verbundene geringere Produktivität würde die Wirtschaftskraft schwächen.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/55024923-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Abkehr von internationaler Produktion fatal – Rückverlagerung würde die deutsche Wirtschaftsleistung laut ifo fast zehn Prozent schmälern – 20.1.2022München (pte029/20.01.2022/12:32) – Eine Rückverlagerung internationaler Produktion nach Deutschland würde die deutsche Wirtschaftsleistung fast zehn Prozent schmälern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im ifo-Schnelldienst http://ifo.de . „Wenn wir ausgelagerte Teile der Wertschöpfung nach Deutschland zurückholen, führt das dazu, dass weniger wettbewerbsstarke Tätigkeiten plötzlich große Anteile im Mix der deutschen Wertschöpfung gewinnen“, so ifo-Außenwirtschaftsexpertin Lisandra Flach.
*** „Stünde sehr viel auf dem Spiel“
Laut der Untersuchung bedeutet eine Rückverlagerung der internationalen Produktion nach Deutschland eine geringere Produktivität, was wiederum die Wirtschaftskraft schwächt. Diese Ergebnisse basieren auf Berechnungen des ifo-Handelsmodells. „Dabei wird angenommen, dass kein anderes Land eine ähnliche Strategie verfolgt oder Vergeltungszölle als Gegenreaktion erhebt. Die negativen Auswirkungen der Nationalisierung von Lieferketten könnten daher tendenziell noch höher ausfallen“, sagt Flach.
„Gäbe es einen globalen Trend hin zu stärker national ausgerichteten Lieferketten, stünde für die deutsche Wirtschaft tatsächlich sehr viel auf dem Spiel. Die Produktion von deutschen Vorleistungen, die anschließend im Ausland weiterverarbeitet werden, trägt mit über 600 Mrd. Dollar zur deutschen Wertschöpfung bei“, ergänzt ifo-Forscher Andreas Baur.
ifo-Diskussionspapier „Strategien gegen die Flaschenhals-Rezession: Was hilft bei Lieferengpässen und steigenden Preisen?“: http://bit.ly/3rytMie
https://www.pressetext.com/news/20220120029
ÖSTERREICH – STATISTIK – Inflation im Jahr 2021 auf 2,8% gestiegen – 20.1.2022
http://www.statistik.at/web_de/presse/127416.html
ÖSTERREICH – STATISTIK – Spezialindizes 2021: Preisindex des privaten Pkw-Verkehrs stieg am stärksten, etwas geringer ist die Teuerung für den Wocheneinkauf, deutlich geringer jene des täglichen Einkaufs – 20.1.2022
http://www.statistik.at/web_de/presse/127418.html
ÖSTERREICH – Inflation bleibt im Dezember 2021 bei 4,3% – 20.1.2022
Wien, 2022-01-20 – Die Inflationsrate für Dezember 2021 lag laut Statistik Austria bei 4,3% (November 2021: ebenfalls 4,3%). Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2020 (VPI 2020) betrug im Dezember 2021 105,4. Gegenüber dem Vormonat November 2021 stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,6%.
*** Ausgaben für Verkehr und Wohnen waren für drei Fünftel der Inflation verantwortlich
Im Jahresvergleich stiegen die Preise für Verkehr durchschnittlich um 12,0% und damit etwas weniger als im November (+12,2%). Sie beeinflussten die allgemeine Teuerung mit +1,64 Prozentpunkten (November +1,68 Prozentpunkte) und waren damit nach wie vor der stärkste Preistreiber im Jahresabstand. Als hauptverantwortlich dafür erwiesen sich die Treibstoffpreise, die um 32,9% stiegen (Einfluss: +1,13 Prozentpunkte), etwas weniger als im November (+38,7%, Einfluss: +1,31 Prozentpunkte). Im Gegensatz dazu beschleunigte sich der Preisauftrieb bei Flugtickets markant (Dezember: +29,5%, Einfluss: +0,15 Prozentpunkte; November: +17,1%, Einfluss: +0,05 Prozentpunkte). Gebrauchte Kraftwagen kosteten um 10,9% mehr (Einfluss: +0,16 Prozentpunkte), neue um 4,6% (Einfluss: +0,09 Prozentpunkte). Reparaturen privater Verkehrsmittel verteuerten sich um 4,2% (Einfluss: +0,07 Prozentpunkte).
Für Wohnung, Wasser, Energie musste durchschnittlich um 5,4% mehr bezahlt werden (Einfluss: +1,00 Prozentpunkt), geringfügig mehr als im November (+5,3%, Einfluss: +1,00 Prozentpunkt). Ausschlaggebend dafür war die Preisentwicklung der Haushaltsenergie (Dezember: +16,9%, Einfluss: +0,64 Prozentpunkte; November: +16,1%, +0,63 Prozentpunkte). Die Strompreise stiegen um 12,4% (Einfluss: +0,23 Prozentpunkte), etwas mehr als im November (+10,2%, Einfluss: +0,20 Prozentpunkte). Die Gaspreise legten ebenfalls zu (Dezember: +27,8%, Einfluss: +0,16 Prozentpunkte; November: +20,4%, +0,12 Prozentpunkte). Die Heizölpreise hingegen kletterten nicht mehr so kräftig (Dezember: +44,3%, Einfluss: +0,19 Prozentpunkte; November: +64,5%, +0,26 Prozentpunkte). Die Preise für feste Brennstoffe stiegen um 10,0% und für Fernwärme um 3,5%. Die Instandhaltung von Wohnungen kostete insgesamt um 7,3% mehr (Einfluss: +0,41 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren vor allem die Materialkosten (+8,0%, Einfluss: +0,31 Prozentpunkte).
In Restaurants und Hotels wurden die Preise durchschnittlich um 4,3% erhöht (Einfluss: +0,54 Prozentpunkte), wozu überwiegend teurere Bewirtungsdienstleistungen beitrugen (+4,2%, Einfluss: +0,45 Prozentpunkte). Beherbergungsdienstleistungen kosteten um 5,2% mehr.
Für Freizeit und Kultur wurden die Preise durchschnittlich um 4,1% angehoben (Einfluss: +0,46 Prozentpunkte). Als ausschlaggebend dafür erwiesen sich teurere Pauschalreisen (+8,2%, Einfluss: +0,18 Prozentpunkte). Vor einem Jahr waren deren Preise vollständig imputiert worden.
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke kosteten durchschnittlich um 1,7% mehr (Einfluss: +0,19 Prozentpunkte). Nahrungsmittel allein verteuerten sich insgesamt um 1,8% (Einfluss: +0,18 Prozentpunkte). Die Preise für Gemüse stiegen um 5,8% (Einfluss: +0,07 Prozentpunkte), jene für Öle und Fette um 6,5% sowie jene für Brot und Getreideerzeugnisse um 3,0%. Fleisch kostete um 1,2% mehr und Obst um 1,7%. Alkoholfreie Getränke verteuerten sich um 0,9%.
Nachrichtenübermittlung wurde durchschnittlich um 2,2% günstiger (Einfluss: -0,05 Prozentpunkte) wozu beinahe nur die um 2,6% billigeren Telefon- und Telefaxdienste beitrugen.
*** Inflation Dezember 2021 gegenüber November 2021: +0,6%
Hauptpreistreiber im Vergleich zum Vormonat November 2021 waren die Pauschalreisen (durchschnittlich +15,3%, Einfluss: +0,30 Prozentpunkte). Als Hauptpreisdämpfer im Vergleich zum Vormonat erwiesen sich billigere Treibstoffe (-1,3%, Einfluss: -0,06 Prozentpunkte).
*** Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex liegt im Dezember 2021 bei 3,8%
*** Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im Dezember 2021 bei 113,95 (November 2021: 113,62 revidiert). Die harmonisierte Inflationsrate betrug 3,8% und war somit um 0,5 Prozentpunkte geringer als jene des VPI. Die Differenz beruht auf Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI (siehe Informationen zur Methodik). Massive Preisanstiege für die Instandhaltung von Wohnungen, für Treibstoffe sowie für Pauschalreisen (jeweils geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) verminderten den HVPI markant gegenüber dem VPI.
Teuerung beim täglichen Einkauf etwas höher als Gesamtinflation, Wocheneinkauf deutlich teurer
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf repräsentiert, stieg im Jahresvergleich um 4,6% (November: +3,9%).
Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresabstand um 9,4% (November: +10,0%).
Lockdown: Vorgangsweise bei der Erstellung des Dezember-Verbraucherpreisindex
Die Einschränkungen des öffentlichen Lebens zur Eindämmung von COVID-19 hatten im Dezember 2021 (Erhebungswoche: 6. bis 10.12.2021) merkliche Auswirkungen auf die Berechnung der Inflationsrate. Nur jene Waren und Dienstleistungen gingen als Preisausfälle in die Berechnung ein, die mehr als die Hälfte des Monats nicht verfügbar waren. Deshalb erstreckten sich in Oberösterreich die Preisausfälle auf die Bereiche Handel (Ausnahme: Lebensmittel und Drogeriewaren), Gastronomie (Ausnahme: gelieferte bzw. abholbereite Speisen und Getränke), Hotels, körpernahe Dienstleistungen sowie Kultur, Unterhaltung, Freizeit, Sport, touristische Attraktionen (jeweils letzter Lockdown-Tag: 16.12.). In Kärnten, Niederösterreich, Salzburg, der Steiermark und Wien waren nur die Gastronomie und Hotels von Preisausfällen betroffen (letzter Lockdown-Tag: 16.12. bzw. für Wien 19.12.). Im Burgenland, in Tirol und Vorarlberg gab es nahezu keine Preisausfälle, da die Gastronomie und Hotels bereits ab 12.12. wieder besucht werden konnten. Es wurden bewährte Methoden angewendet, um Erhebungsausfälle zu kompensieren bzw. um deren Einfluss auf die Inflationsrate zu begrenzen. Bei Handelsgeschäften (etwa für Bekleidung und Schuhe) wurden die Preise online erhoben. Eine Fortschreibung mit der Gesamtinflationsrate erfolgte bei hauptsächlich oder vollständig ausgefallenen Dienstleistungen wie Restaurants, eine Fortschreibung mit saisonalem Muster bei saisonalen Dienstleistungen wie Reisen und Beherbergung. Erhebungsausfälle betrafen 9,2% des Warenkorbgewichtes (siehe „Informationen zur Methodik“).
http://www.statistik.at/web_de/presse/127414.html
ÖSTERREICH – Wirtschaftsleistung nach Ende des vierten Lockdowns wieder auf Vorkrisenniveau – Wöchentlicher BIP-Indikator der OeNB – 20.1.2022
Mit Ende des vierten Lockdowns am 12. Dezember 2021 kehrte die Wirtschaftsleistung in Österreich rasch wieder auf das Vorkrisenniveau zurück. In den fünf Kalenderwochen 50/2021 bis 2/2022 (13. Dezember 2021 bis 16. Jänner 2022) lag das nachfrageseitig gemessen reale BIP durchschnittlich 0,4 % über den Werten der entsprechenden Vorkrisenwochen. Das entspricht ungefähr den Werten, die vor dem vierten Lockdown beobachtet wurden und zeigt erneut, dass die Wirtschaft inzwischen sehr gut gelernt hat, mit temporären Lockdownmaßnahmen umzugehen.
Die rasche Erholung nach Ende des vierten Lockdowns war auf eine kräftige Belebung in jenen Sektoren zurückzuführen, die unmittelbar von den gesundheitspolitischen Maßnahmen betroffen waren. So waren im Einzelhandel und in der Gastronomie und mit einer leichten zeitlichen Verzögerung auch im Tourismus deutliche Umsatzsteigerungen zu beobachten. Die Ausgaben ausländischer Gäste sind aber nach Ende der Weihnachtsferien im Vorkrisenvergleich wieder stärker zurückgegangen und deuten auf möglicherweise negative Folgen der zuletzt aufgrund von Omikron stark gestiegenen Infektionszahlen hin. Die aktuellen Daten zur LKW-Fahrleistung und dem Stromverbrauch signalisieren hingegen eine anhaltend positive Entwicklung in der exportorientierten heimischen Industrie und im Bausektor.
Beim Vergleich zur jeweiligen Vorjahreswoche ergaben sich im zweiten Quartal 2021 aufgrund eines ausgeprägten Basiseffektes stark positive Wachstumsraten (grüne Linie in der Grafik, siehe methodische Erläuterungen weiter unten). Die Basiseffekte wurden im weiteren Verlauf zunehmend schwächer. In Kalenderwoche 49, der letzten Woche des vierten vollen Lockdowns, lag die Wirtschaftsleistung wieder rund 2 % unter dem Wert der entsprechenden Vorjahreswoche (in der ein Teillockdown in Kraft war). In den darauffolgenden Wochen lag die wirtschaftliche Aktivität wieder deutlich über dem Vorjahresniveau (Vergleich Lockdown für Ungeimpfte vs. voller Lockdown im Vorjahr).
Die interaktive Grafik ist nur online erreichbar.
https://www.oenb.at/Publikationen/corona/bip-indikator-der-oenb.html
= >Wöchentlicher BIP-Indikator der OeNB für die Kalenderwochen 50/2021 bis 2/2022 (PDF, 0,3 MB)
https://www.oenb.at/dam/jcr:2cd9d702-f1c0-499e-9d1b-f8abfb7f6726/woechentlicher_bip-indikator_KW_50_2021_bis_2_2022.pdf
= >Daten zum wöchentlichen BIP-Indikator für KW 50/2021 bis 2/2022 (XLSX, 0,1 MB)
https://www.oenb.at/dam/jcr:a0f65a52-4729-4b50-a6ed-4d80b2c700b6/daten_bip-indikator_KW_50_2021_bis_2_2022.xlsx
ÖSTERREICH – Europas gemeinsame Währung feiert 20. Geburtstag – Nationalbank erinnert an die Einführung des Euro-Bargelds im Jahr 2002 – 20.1.2022
Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) widmet das Jahr 2022 dem 20-jährigen Jubiläum des Euro-Bargelds und erinnert damit an die historisch größte Währungsumstellung im Jahr 2002. Gestern Abend eröffnete der Bundesminister für Finanzen, Magnus Brunner, im Rahmen einer Veranstaltung vor dem OeNB-Hauptgebäude in Wien das Euro-Jubiläumsjahr, indem er die spezielle Illuminierung der OeNB-Fassade mit Motiven der Euro-Banknoten und des Euro-Symbols feierlich einschaltete. Die versammelte OeNB-Spitze freute sich, mit Robert Kalina auch den Designer der ersten Euro-Banknoten-Serie begrüßen zu können. Finanzminister Brunner hob dabei auch die gute Zusammenarbeit mit der Notenbank hervor: „Die OeNB ist eine wichtige Partnerin im europäischen Kampf für Preisstabilität. Auf nationaler Ebene haben wir mit ihr eine profunde Ansprechpartnerin im Kampf gegen die Auswirkungen der Corona-Krise.“
Der Festakt fand angesichts der pandemischen Entwicklungen im kleinen Rahmen und ausschließlich im Freien statt, wurde aber im Livestream über die Website bzw. die Social-Media-Kanäle der OeNB übertragen. OeNB-Gouverneur Robert Holzmann betonte die besondere Bedeutung des Euro, aber auch von Bargeld überhaupt: „Bargeld ist nach wie vor das beliebteste Zahlungsmittel der Österreicherinnen und Österreicher und das vor allem auf Grund seiner drei Vorzüge, die so etwas wie die Alleinstellungsmerkmale des Bargelds darstellen: die Sicherheit, die Anonymität und die gesellschaftliche Fairness.“ Als für Bargeld zuständiges Mitglied des OeNB-Direktoriums ergänzt Eduard Schock: „Diese Vorzüge sind unter anderem dafür verantwortlich, dass die Österreicherinnen und Österreicher zu 97 % auf keinen Fall auf ihr Bargeld verzichten wollen. Weder jetzt noch in Zukunft. Mit ihrem Vertrauen in das Euro-Bargeld haben Millionen von Menschen maßgeblich zu seinem Erfolg beigetragen. Aus diesem Grund projizieren wir auch als weithin sichtbares Zeichen der zwanzigjährigen Erfolgsgeschichte des Euro eine kreative Video-Installation an die Fassade der OeNB.“
Mit der buchstäblich sichtbaren Einführung des Euro als Bargeld im Jahr 2002 gelang dem Eurosystem die weltweit größten Währungsumstellung der Geschichte – die gemeinsame Währung wurde rasch zur zweitwichtigsten Weltwährung. Heute ist der Euro für über 340 Millionen Menschen in 19 EU-Mitgliedstaaten offizielles Zahlungsmittel und seit nunmehr 20 Jahren halten wir dieses Symbol europäischer Integration täglich in Händen. …
https://www.oenb.at/Presse/20220120.html