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Zur freundlichen Erinnerung:
CORONA – WISSEN – Wie sich die Omikron- von der Delta-Situation unterscheidet – 13.1.2022
Die in Österreich mittlerweile dominante Omikron-Variante mit ihren vielen Veränderungen, vor allem im für das Andocken an Zellen wichtigen Spike-Protein, ändert die Spielregeln der Pandemie. Gegenüber der Delta-Variante sticht die deutlich höhere Übertragbarkeit und die „Immunflucht“ heraus, also die Fähigkeit einem bestehenden Corona-Immunschutz zu entkommen. Allerdings dürfte das Risiko von schweren Erkrankungen sinken, wie Daten aus England zeigen. Eine Übersicht:
GRAPHIK: https://secure-psas.apa.at/apascience/?LfnudZuZUYNoEYhrBIvIiA1EeY2lFucEfd2C6oQhDcG5Mvj5QvJHh94QIdkzoAfRE4dMY9FrEAQ0Q_nukgZDCPyXf_Flnjj1qvd0e86-eDL3amRk2dqHOFKy4voYDw==
Bereits wenige Wochen nach dem ersten Nachweis der neuen Variante hat sich in vielen Ländern bewahrheitet, was Experten angesichts der von Omikron aufgegriffenen Erbgut-Mutationen befürchtet hatten. Die WHO stufte Omikron am 26. November 2021 als besorgniserregende „Variant of Concern“ (VOC) ein. Mittlerweile hat sie die zuvor dominante Delta-Variante verdrängt und sorgt für steigende Infektionszahlen. Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC schätzt das Risiko als „hoch bis sehr hoch“ ein (Stand: 7. Jänner 2022). Die WHO warnt, dass sich in zwei Monaten über die Hälfte der Europäer mit Omikron infiziert haben könnte.
*** Omikron befällt Lunge nicht so stark
Gegenüber früheren Wellen gibt es aber auch gute Nachrichten: erste, noch vorläufige Daten deuten auf ein weniger schweres klinisches Erkrankungsbild hin. So zitierte die WHO zuletzt Studien, wonach Omikron vor allem die oberen Atemwege wie Nase, Rachen und Bronchien befällt und weniger stark die Lunge.
Auch von den britischen Gesundheitsbehörden ausgewertete Daten lassen etwas mildere Krankheitsverläufe vermuten. Demnach ist das Risiko, mit Omikron auf einer Intensivstation zu landen, um rund die Hälfte geringer als bei der Delta-Variante. Das Risiko eines „normalen“ Spitalsaufenthalts sinkt auf ein Drittel. Auch wenn die Impfung gegen Omikron weniger stark anschlägt als gegen Delta, reduziert sie das Risiko einer schweren Erkrankung den britischen Zahlen zufolge doch deutlich (auf bis zu 19 Prozent gegenüber Ungeimpften).
Allerdings nimmt der Impfschutz im Lauf der Zeit rasch ab, wie eine Untersuchung anhand von fast 374.000 britischen Coronafällen zeigt. Demnach schützt eine doppelte Impfung mit Biontech-Pfizer auch nach fünf Monaten (20 bis 24 Wochen) noch zu über 60 Prozent gegen symptomatische Erkrankungen mit der Delta-Variante. Mit Omikron sinkt der Impfschutz dagegen auf rund zehn Prozent. Eine Booster-Impfung erhöht die Wirksamkeit dann zwar wieder auf fast 70 Prozent, aber auch hier lässt der Impfschutz nach fünf bis neun Wochen deutlich nach.
*** Omikron keine „milde“ Variante
In Österreich warnte zuletzt der Komplexitätsforscher Peter Klimek davor, Omikron als „milde“ Variante zu bezeichnen. Er betonte, dass sie beim Kontakt mit einer ungeschützten Bevölkerung möglicherweise nur etwas weniger gefährlich wäre als Delta. Auch die ECDC betont, dass die Risikoeinschätzung anders ausfallen könnte, wenn im Verlauf der Infektionswelle immer mehr ältere Menschen erkranken sollten.
In Österreich trifft Omikron auf eine Bevölkerung, die nur zu etwas mehr als der Hälfte gegen die neue Variante geschützt sein dürfte. Das Team um Simulationsforscher Niki Popper berechnete den Immunschutz auf Basis von Impfdaten, Infektionszahlen und Dunkelzifferschätzungen zuletzt mit 55 Prozent der Einwohner (Stand 1. Jänner). Zum Vergleich: Gegen die Delta-Variante waren 80 Prozent der Bevölkerung geschützt, so die „Modellbasierte Schätzung des Immunisierungsgrades in Österreich“.
Das liegt daran, dass Omikron mit seinen rund 30 Mutationen im Spike-Protein und anderen Regionen des Erregers eine deutlich erhöhte Fähigkeit zur „Immunflucht“ hat. Allerdings zeigen Studien, dass auch der Schutz vor einer symptomatischen Erkrankung relativ kurz nach der Boosterimpfung sehr hoch sein dürfte. Auch bei schon länger Genesenen erhöht der „Booster“ die Anzahl der neutralisierenden Antikörper deutlich, wie eine im Fachmagazin „Nature“ erschienene Studie des in den USA tätigen österreichischen Virologen Florian Krammer kürzlich zeigte.
*** Infektionskurve mit Boostern abflachen
Hier liegt auch ein Schlüssel, warum viele Experten trotz hoher Omikron-Infektionszahlen mit einem weniger stark steigenden Krankenhaus-Belag rechnen als in früheren Wellen. Popper schätzt, dass bis zu 90 Prozent der Österreicher schon mit dem Erreger Kontakt hatten – sei es durch Impfung oder Infektion. Dies könnte den Anteil der schweren Covid-19-Verläufe reduzieren. Der Nachteil: ab welcher Anzahl von Neuinfektionen eine Überlastung des Spitalswesens droht, können Expertinnen und Experten damit nicht zuverlässig einschätzen. Weitgehend einig sind sie, dass der beste Weg, um die kommende steile Infektionskurve abzuflachen, die Boosterimpfungen sind.
Die ECDC warnt jedenfalls vor einer Überlastung der Gesundheitssysteme bei sehr hohen Infektionszahlen. Dazu kommt, dass durch die hohe Übertragbarkeit viele Menschen im Gesundheitsbereich und anderen wichtigen Arbeitsfeldern ausfallen könnten und Test- und Kontaktnachverfolgungssysteme überlastet werden.
Bei all den Unterschieden zu früheren Varianten bleibt aber zumindest etwas gleich: Die häufigsten Symptome einer Covid-19-Erkrankung haben sich Daten aus Großbritannien zufolge von der Delta- zur Omikron-Variante nicht grundlegend verändert. Die Top-Fünf-Krankheitsbilder sind nach wie vor eine rinnende Nase, gefolgt von Kopfschmerzen, Müdigkeit, Niesen und einer Halsentzündung.
Service:
ECDC-Bericht: http://go.apa.at/9qJq1b2B; Daten aus Südafrika: http://dx.doi.org/10.2139/ssrn.3996320;
UK Health Security Agency: http://go.apa.at/tmw1QPj3;
„Modellbasierte Schätzung des Immunisierungsgrades in Österreich“: http://www.dexhelpp.at/de/immunisierungsgrad/;
Krammer-Studie in „Nature“: https://doi.org/10.1038/d41586-021-03846-z
https://science.apa.at/power-search/6667962809756690162
FERNER: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/130782/Haelfte-Europas-koennte-laut-WHO-in-acht-Wochen-mit-Omikron-infiziert-sein
CORONA – EPIDEMIOLOGIE – Omikron: Forscher warnen vor „gefährlichem Fatalismus“ – 13.1.2022
Im Angesicht der Omikronwelle mahnen mehr als 30 Wissenschafter im Fachmagazin „British Medical Journal (BMJ)“ ein europaweites Vorgehen zur Eindämmung der Verbreitung der neuen Variante ein. Zuletzt sei vielfach der Eindruck entstanden, dass es sich hier um eine „milde“ Variante handle, deren Eindämmung keinen Sinn mehr macht. Der an dem Aufruf beteiligte IHS-Forscher Thomas Czypionka warnt in dem Zusammenhang vor einem „unangebrachten und sogar gefährlichen“ Fatalismus.
Der am Donnerstag veröffentlichte Beitrag vereint Forscher aus verschiedensten Wissenschaftsbereichen. Aus Österreich ist neben dem am Institut für Höhere Studien (IHS) in Wien tätigen Czypionka auch die Politikwissenschafterin Barbara Prainsack von der Universität Wien beteiligt. Beide Forscher hatten sich im Verlauf der Pandemie mehrfach dahingehen engagiert, dass Covid-19-Fallzahlen möglichst niedrig gehalten und es grenzüberschreitende Koordination brauche.
Spätestens jetzt gelte es, entschlossen und europäisch abgestimmt dem fortschreitenden massiven Fallzahlenanstieg in Europa gemeinschaftlich entgegenzutreten. „Es ist an der Zeit, die europäische und auch die globale Dimension dieser Pandemie endlich auch in der Politikgestaltung ernst zu nehmen. Das Problem kann nicht auf nationaler Ebene gelöst werden“, so Prainsack in einer Aussendung des IHS. „Nach zwei Jahren Pandemie sollten die Gefahren von verzögerten, ineffektiven und unkoordinierten Eindämmungsmaßnahmen bekannt sein“, heißt es in dem Aufruf.
*** Maßnahmen „immer noch wirksam“
Zuletzt habe sich hingegen aber vielfach eine Haltung dahin gehend etabliert, dass Versuche, der Verbreitung der deutlich ansteckenderen SARS-CoV-2-Variante möglichst Einhalt zu gebieten, kaum sinnvoll seien, weil sich so und so nahezu jeder mit Omikron infizieren werde. „Dieser Fatalismus ist nach unseren Erkenntnissen unangebracht und sogar gefährlich“, so Czypionka: „Bewährte evidenzbasierte Maßnahmen sind immer noch wirksam, um Infektionen zu reduzieren und damit kritische Infrastruktur und Gesundheitsversorgung nicht zu überlasten.“
Die Forscher weisen in dem Papier konkret auf drei Handlungsfelder hin: Den weiter entscheidenden Zusammenhang zwischen hohen Infektionszahlen und drohenden hohen Belastungen im Gesundheitssystem, den besonderen Schutz der weiter europaweit großteils ungeimpften Kindern sowie das Hintanhalten der Welle, um Zeit für das Vorantreiben der Drittimpfungen zu schaffen, die laut aktuellen Studien vor allem vor schweren Erkrankung schützt.
Möglichst niedrige Fallzahlen würden nicht zuletzt auch die kritischen Infrastrukturen schützen, die durch besonders viele gleichzeitig in Quarantäne befindliche Personen unter Druck zu geraten drohen. Außerdem weisen die Wissenschafter darauf hin, dass Krankenhauskapazitäten für Kinder begrenzt sind. Die Auslastungsgrenzen könnten bei einer unkontrolliert durch Europa schwappenden Infektionswelle rasch erreicht werden. „Daher ist es wichtig, Infektionen zu reduzieren und die pädiatrischen Kapazitäten besser zu überwachen“, so Emil Iftekhar vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen (Deutschland). Schulen und Kindergärten sollten mit möglichst dichten Sicherheitsnetzen möglichst offen gehalten werden. Erneute Schließungen sollten als letztes Mittel angesehen werden.
*** Boosterimpfung erhöht Schutz
Wie auch viele andere Experten, verweist die Gruppe auf die Wichtigkeit der Boosterimpfungen, um etwa den Anteil an schweren Krankheitsverläufen unter den zahlreichen Omikron-Infektionen gering zu halten. „Die Immunisierung mit nur zwei Dosen bringt nur einen geringen Schutz gegenüber Infektion, aber der Schutz erhöht sich markant durch die dritte Dosis“, schreiben die Forscher. Es gelte so auch das Übergreifen der Welle in für schwere Verläufe gefährdete höhere Altersgruppen möglichst zu verhindern bzw. hinauszuzögern, um die Booster-Raten dort und in der Gesamtbevölkerung weiter zu erhöhen.
Die Politik und die Behörden müssten sich darum bemühen, in Zeiten von Falschinformationen und Co das Vertrauen der Bevölkerung aufrechtzuerhalten bzw. wieder zurückzugewinnen. Letztlich bleibe es auch unter Omikron-Bedingungen dabei, dass die Umsetzung bekannter wirksamer Maßnahmen, wie Homeoffice, Maskentragen und Einschränkungen bei Versammlungen in Innenräumen rasch Effekte zeitigen. Das nehme Druck aus der Situation und verringere die Wahrscheinlichkeit, dass es zu strengeren Maßnahmen wie Schließungen, Ausgangssperren oder Lockdowns komm, so die Wissenschafter.
Service: https://doi.org/10.1136/bmj.o90
https://science.apa.at/power-search/14463701822005130074
CORONA – VAKZINOLOGIE – Studie: Nur Boosterimpfung schützt vor Omikron – 13.1.2022
Eine neue internationale Studie unterstreicht die Bedeutung der Drittimpfung im Kampf gegen die grassierende Omikron-Variante des Coronavirus. Laut der Untersuchung von Experten aus Boston und Harvard sind nur mit mRNA-Impfstoffen geboosterte Personen gegen die neue Variante geschützt, Genesene und Geimpfte dagegen nicht. Untersucht wurden Blutproben von 239 Personen, die mit Moderna, Biontech/Pfizer oder Janssen geimpft worden waren.
Die Studie ergab, dass die Antikörper nach dem Booster mit mRNA-Impfstoffen kaum schwächer gegen Omikron wirkten als gegen das ursprüngliche Virus, den sogenannten Wildtyp. Andere Impfschemata zeigten hingegen kaum oder keine Wirkung gegenüber der neuen Virusvariante. Berücksichtigt bei der Studie wurde auch, wie lange die Impfung zurücklag und ob die Geimpften zusätzlich eine Ansteckung mit SARS-CoV-2 durchgemacht hatten. Die Blutproben wurden hinsichtlich ihrer neutralisierenden Wirkung gegen den Wildtyp, Delta und Omikron getestet.
Neutralisierende Wirkung auf die Omikron-Variante konnte bei den meisten Proben nicht festgestellt werden. Lediglich mit mRNA-Impfstoffen geboosterte Personen wiesen neutralisierende Antikörper und Wirksamkeit gegen Omikron auf – und zwar nahezu in derselben Stärke wie gegen die ursprüngliche Variante. Personen, die geimpft (mRNA) und genesen waren, entwickelten nur zum Teil neutralisierende Antikörper gegen Omikron.
Die detaillierte Analyse des Wirkungsmusters gegenüber den drei Virustypen legte zudem nahe, dass der Booster nicht nur zu höheren Antikörperzahlen mit neutralisierender Wirkung führt, sondern auch die Breite der Immunität vergrößerte und dadurch gegen alle drei Virustypen gute Wirkung zeigte. Die Studie von Wissenschaftern vom Massachusetts General Hospital in Boston und dem Ragon Institute of MGH in Harvard, Cambridge, wurde erst als Preprint veröffentlicht, das heißt, sie wurde noch nicht im Peer-Review-Verfahren überprüft.
https://science.apa.at/power-search/13656145105809056696
CORONA – MEDIZIN – COVID-19: Impfung von Jugendlichen vermeidet schwere Erkrankungen und Todesfälle – 13.1.2022
Atlanta – Der seit Mai vergangenen Jahres in den USA für die Altersgruppe der 12- bis 15-Jährigen zugelassene Impfstoff BNT162b2 hat sich in der Praxis als hocheffektiv erwiesen. Zu schweren Erkrankungen und Todesfällen ist es laut einer Test-negativen Fall-Kontrollstudie der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) im New England Journal of Medicine (2022; DOI: 10.1056/NEJMoa2117995) bisher fast nur bei ungeimpften Jugendlichen gekommen.
Der mRNA-Impfstoff BNT162b2 wurde in den USA am 10. Mai (und kurze Zeit später auch in Europa) auf Basis einer Phase-3-Studie zugelassen. In der Studie war zunächst nur die Sicherheit und die Immunogenität von BNT162b2 untersucht worden, da dies Grundvoraussetzung für eine Notfallzulassung war.
Es war allerdings 7 oder mehr Tage nach der 2. Dosis bei keinem der 1.005 Geimpften zu einer Erkrankung an COVID-19 gekommen gegenüber 16 Fällen auf 978 Teilnehmer der Placebogruppe. Die Impfstoffwirksamkeit betrug demnach 100 %, allerdings versehen mit einem doch weiten 95-%-Konfidenzintervall von 75,3 % bis 100 %. In einem Update vom Dezember bestätigte sich die Zahl bei inzwischen 30 Erkrankungen in der Placebogruppe gegenüber 0 in der Impfstoffgruppe.
Da in der Studie keine schweren Erkrankungen auftraten, blieb unklar, wie gut die Schutzwirkung wirklich war. Ein Team um Manish Patel von den CDC in Atlanta hat jetzt untersucht, ob die Impfungen zu einem Rückgang von schweren Erkrankungen geführt hat. Dazu wurden die Erkrankungsfälle an den 31 Kliniken ausgewertet, die sich am „Overcoming-COVID-19 Network“ der CDC beteiligt haben.
Dort waren bis Ende Oktober 445 Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren wegen COVID-19 behandelt worden. Von diesen waren nur 18 vollständig oder teilweise geimpft. Nur 2 der 18 geimpften Patienten (11 %) waren schwer erkrankt.
Bei einem Patienten lag eine chronische Erkrankung mit Immunschwäche vor, der andere war vorher gesund. Beide überlebten COVID-19. Keiner benötigte eine extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO). Von den 427 nicht geimpften Jugendlichen erlitten 194 (45 %) einen schweren Verlauf: 13 benötigten eine ECMO und 7 starben an COVID-19.
Diese Zahlen deuten schon darauf hin, dass COVID-19 bei geimpften Jugendlichen sehr viel seltener einen schweren lebensbedrohlichen Verlauf nimmt. In der Virologie ist es üblich, dies durch eine Test-negative Fall-Kontroll-Studie zu dokumentieren. Die CDC-Epidemiologen bildeten zwei Kontroll-Gruppen.
Die erste bestand aus Patienten, die mit den Symptomen von COVID-19 in die Klinik aufgenommen wurden, deren PCR-Test oder Antigentest jedoch negativ ausgefallen war. Patel ermittelt hier eine Schutzwirkung des BNT162b2-Impfstoffs gegen eine Krankenhauseinweisung wegen COVID-19 von 95 % mit einem 95-%-Konfidenzintervall von 91 % bis 97 %.
In der zweiten sogenannten Syndrom-negativen Fall-Kontrollstudie bestand die Vergleichsgruppe aus Patienten, die wegen anderer Erkrankungen in der Klinik aufgenommen worden waren. Die Schutzwirkung betrug hier 94 % (89-96 %). Die Schutzwirkung vor einer Aufnahme auf die Intensivstation und vor der Notwendigkeit lebenserhaltender Maßnahmen betrug beide Male 98 %.
Die klinischen Erfahrungen bestätigen damit die Ergebnisse der Zulassungsstudien, nach denen 2 Dosierungen des Impfstoffs BNT162b2 einen hochwirksamen Schutz vor COVID-19 bieten. Darüber hinaus verhindern sie bei einer Erkrankung einen schweren Verlauf oder einen Todesfall, der an den Kliniken bei geimpften Jugendlichen bisher in keinem einzigen Fall aufgetreten ist. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/130886/COVID-19-Impfung-von-Jugendlichen-vermeidet-schwere-Erkrankungen-und-Todesfaelle
CORONA – DEUTSCHLAND – STIKO spricht sich für Auffrischimpfung bei 12- bis 17-Jährigen gegen Corona aus – 13.1.2022
Berlin – Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen 12- bis 17-jährigen Kindern und Jugendlichen eine Auffrischimpfung gegen SARS-CoV-2. Wie das beim Robert-Koch-Institut (RKI) angesiedelte Gremium heute mitteilte, wurde ein entsprechender Beschlussentwurf in das vorgeschriebene Stellungnahmeverfahren geleitet. Änderungen sind daher noch möglich.
Die aktuelle Lage mit den stark ansteigenden SARS-CoV-2-Fallzahlen durch die Omikron-Variante und den befürchteten Konsequenzen für das Gesundheitssystem in Deutschland, mache eine Ausweitung der Impfkampagne erforderlich, so das Expertengremium.
Die STIKO empfiehlt daher die Auffrischimpfung für 12- bis 17-jährige Kinder und Jugendliche mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty (Biontech/Pfizer) in der altersentsprechenden Dosierung (30 µg). Die drtte Impfstoffdosis soll in einem Mindestabstand von drei Monaten zur vorangegangenen Impfung verabreicht werden.
Der Schutz vor SARS-CoV-2-Infektionen durch die derzeit verfügbaren Impfstoffe nehme auch in der Altersgruppe der 12- bis 17-Jährigen nach wenigen Monaten ab. Zudem sei die Wirksamkeit der Impfung im Hinblick auf die Verhinderung von symptomatischen Infektionen durch die Omikron-Variante im Vergleich zu Delta-Infektionen deutlich reduziert, so die STIKO.
Durch eine Auffrischimpfung (dritte Impfung) werde der Impfschutz wieder verbessert und auch die Übertragungswahrscheinlichkeit von SARS-CoV-2-Infektionen reduziert. Ziel sei es, die derzeitige exponentielle Zunahme der SARS-CoV-2-Infektionen abzuschwächen sowie schwere COVID-19-Erkrankungen in der Gesamtbevölkerung Deutschlands so weit wie möglich zu reduzieren.
Die STIKO weist darauf hin, dass die Datenlage zur Effektivität und zur Sicherheit der Auffrischimpfung bei 12- bis 17-Jährigen noch limitiert ist. Das Risiko für schwere Impfnebenwirkungen werde jedoch als sehr gering eingeschätzt – es seien Impfreaktionen zu erwarten wie nach der zweiten Impfstoffdosis beziehungsweise der Auffrischimpfung bei 18-25-Jährigen.
Empfehlungen gibt es zudem zur Optimierung der Grundimmunisierung nach einmaliger Impfung mit der COVID-19 Vaccine Janssen. Von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) wurde im Dezember 2021 eine zweite Impfstoffdosis der COVID-19 Vaccine Janssen zur Zweitimpfung zugelassen.
Die STIKO empfiehlt jedoch weiterhin allen Personen über 18 Jahre, die eine erste Impfstoffdosis der COVID-19-Vakzine von Janssen erhalten haben, ihre Grundimmunisierung mit einer zweiten Impfstoffdosis mit einem mRNA-Impfstoff zu optimieren. Auch für die Auffrischimpfung im Mindestabstand von drei Monaten zur zweiten Dosis der Grundimmunisierung wird ein mRNA-Impfstoff empfohlen.
Das Gremium rief im Zusammenhang mit den neuen Empfehlungen weiterhin alle bisher Nichtgeimpften dringend auf, das COVID-19-Impfangebot wahrzunehmen. © aha/EB/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/130880/STIKO-spricht-sich-fuer-Auffrischimpfung-bei-12-bis-17-Jaehrigen-gegen-Corona-aus
CORONA – ÖSTERREICH – Coronavirus: Rotes Kreuz rät zu Quarantäne-Vorbereitung – 13.1.2022
Knapp 16.000 neue Infektionen, davon etwa ein Drittel allein in Wien, sind in den vergangenen 24 Stunden registriert worden. Omikron lässt die Zahlen weiter steigen. Das Rote Kreuz rät, sich für den Fall von Quarantäne vorzubereiten.
Grundsätzlich ist es aus den verschiedensten Gründen klug, den eigenen Haushalt krisenfest zu machen. Es können alle möglichen Szenarien unerwartet eintreffen. Momentan kann es jeden treffen, sofort in Quarantäne gehen zu müssen. Rund 100.000 Wienerinnen und Wiener sind derzeit in Quarantäne. Der Bundesrettungskommandant des Österreichischen Roten Kreuzes, Gerry Foitik, empfiehlt daher gegenüber Radio Wien, sich für diesen Fall zu rüsten.
*** Vorbereitung und Vernetzung
Im ersten Fall geht es um das Zuhausebleiben. Um eine Woche oder zehn Tage durchzustehen oder keine fremde Hilfe in Anspruch nehmen zu müssen, müsse man Vorräte anlegen. Das betreffe Lebensmittel, aber auch Kommunikationsmittel und Medikamente. Im zweiten Fall geht es darum, das Zuhause sofort verlassen zu müssen. „Da würde ich Ihnen empfehlen, die Team Österreich App herunterzuladen. Da gibt es unter ‚Ich bereite mich vor‘ jede Menge Tipps für den Haushalt, aber auch für alle anderen Situationen, die im Leben möglich sind und sehr unangenehme Folgen haben können“, so Foitik.
Alleinstehende Menschen sollten sich für den Krisenfall mit Nachbarn oder Freunden vernetzen. Man könne vereinbaren, dass Besorgungen erledigt werden, falls jemand in Quarantäne müsse. Insgesamt sei das eine gute Gelegenheit, Kontakt mit Nachbarn aufzunehmen, was auch in Form zum Beispiel einer Whatsapp-Gruppe passieren könne. So werde es möglich, sich gegenseitig zu informieren und sich auch gegenseitig zu helfen, wenn es nötig werde.
*** Vorsicht bei Betreuung infizierter Kinder
Kinderbetreuung könne für Menschen, die in Quarantäne müssen, kompliziert werden, aber auch für Kinder, die selbst in Quarantäne müssen. Das bedeute unter anderem, dafür zu sorgen, dass Lernmaterialien aus der Schule nach Hause kommen. Sind die Kinder noch minderjährig, führe wohl kein Weg daran vorbei, Urlaub zu nehmen und die Kinder zu betreuen.
Sollte das nicht gehen, schlägt Foitik vor, diese Aufgabe eventuell Freunden oder Verwandten zu übertragen. Allerdings sei auch daran zu denken, dass gerade bei Großeltern die Infektionsgefahr höher ist. Sie sollten daher nicht auf Kinder aufpassen, die mit dem Coronavirus infiziert sind.
*** Ziel ist, nicht infiziert zu werden
Zu guter Letzt betonte Foitik noch, dass sich die Omikronwelle zwar nicht mehr aufhalten lasse, aber jeder einzelne sehr wohl Möglichkeiten habe, sich zu schützen. Konkret gebe es dafür vor allem zwei Möglichkeiten: Impfung und Maske. Der Impfschutz sollte so aktuell wie möglich gehalten werden. Wer noch nicht geimpft sei, sollte das rasch tun.
International sei zu beobachten, dass FFP2-Masken einen sehr guten Schutz davor bieten, sich zu infizieren. Daher sollten sie in Innenräumen oder dort, wo man in Kontakt mit anderen kommt, auch selbstverständlich getragen werden. Nicht infiziert zu werden „ist ja eigentlich unser aller Ziel“, so Foitik. red, wien.ORF.at
https://wien.orf.at/stories/3138416/
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INTERNATIONAL – BIZ-Verwaltungsrat wählt Villeroy de Galhau zum Vorsitzenden – 13.1.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Verwaltungsrat der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hat Francois Villeroy de Galhau zu seinem Vorsitzenden gewählt. Wie die BIZ mitteilte, folgt der Gouverneur der Banque de France am 12. Januar dem ausgeschiedenen Jens Weidmann. Die Amtszeit des Franzosen beträgt drei Jahre.
Der Verwaltungsrat ist verantwortlich für die Festlegung der strategischen und politischen Ausrichtung der BIZ, die Überwachung der Geschäftsleitung und die Erfüllung der spezifischen Aufgaben, die ihm durch die Statuten der Bank übertragen wurden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54967748-biz-verwaltungsrat-waehlt-villeroy-de-galhau-zum-vorsitzenden-015.htm
BÖRSEN – FINANZMÄRKTE: US-Ökonom Robert Shiller warnt vor heftigen Rückschlägen an den Finanzmärkten. „Die Märkte sind stark überbewertet – vor allem in den USA“, sagte Shiller. Die Börsen könnten um „bis zu 50 Prozent einbrechen“. Shiller genießt an den Märkten den Ruf eines Propheten. Der Nobelpreisträger hatte das Platzen der Internetblase 2001 und die Finanzkrise 2007 vorhergesagt. Die Rückkehr der Inflation und die drohende Entkopplung von China hält er für die größten Risiken. (Handelsblatt) – 13.1.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54973050-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
BÖRSEN – Indexfonds verschleiern, dass der Bärenmarkt längst begonnen hat – 13.1.2022
Die Aktienmärkte befinden sich längst in einem Bärenmarkt. Dies wird jedoch dadurch verschleiert, dass passive ETFs die Kurse weniger Top-Aktien in die Höhe treiben.
Der enorme Einfluss passiver ETFs verschleiert die Tatsache, dass an der Börse längt ein neuer Bärenmarkt begonnen hat. Zwar sind die großen Aktienindizes zuletzt von Rekordhoch zu Rekordhoch gestiegen. Doch wenn man genauer hinschaut, erkennt man, dass die Rekorde ausschließlich von ein paar wenigen Aktien getrieben werden.
Mit Ausnahme des Dow Jones Industrial Average sind die wichtigsten Marktindizes nach der Marktkapitalisierung gewichtet. Wenn also der Aktienkurs eines Unternehmens steigt, wird es zu einem wichtigeren Bestandteil des Index. Das bedeutet, dass Kursveränderungen bei den größten Aktien einen übergroßen Einfluss auf den Index haben.
*** Einige wenige dominieren
Derzeit machen die führenden zehn Aktien im S&P 500 Index mehr als ein Drittel des gesamten Index aus. Und wenn im vergangenen Jahr Unternehmen wie Apple, Google, Microsoft, Tesla und Nvidia nicht so enorme Renditen erbracht hätten, so sähe die Kursentwicklung für dieses Jahr viel schlechter anders aus. Das Gleiche gilt für den Technologieindex Nasdaq, der von denselben Aktien dominiert wird wie der S&P 500.
Doch die große Mehrheit der kleineren Aktien in den Indizes verzeichnet Kurse, die deutlich unter ihren jeweiligen 52-Wochen-Hochs liegen. Stand letzte Woche liegen mehr als 38 Prozent der an der Nasdaq gehandelten Aktien um krasse 50 Prozent oder mehr unter ihren 52-Wochen-Höchstständen, schreibt der Analyst Lance Roberts.
Und weiter: „Zu keinem anderen Zeitpunkt seit mindestens 1999 haben sich die Kurse so vieler Aktien halbiert, während der Nasdaq Composite Index so nahe an seinem Höchststand war. Niemals zuvor befanden sich so viele Aktien in einem Bärenmarkt, während zugleich der Index nahe seinen historischen Höchstständen lag.
*** Auf dem Höchststand
Doch trotz dieser breiten krassen Kursverluste auf breiter Front notieren weiterhin viele Indizes in der Nähe ihrer Höchststände. Eine Ursache ist das passive Indexing. Derzeit werden in den USA mehr als 1750 börsengehandelte Fonds (ETFs) gehandelt, denen oftmals dieselben Aktien zugrunde liegen. Nach Angaben von ETF.com besitzen unter diesen ETFs:
363 Apple-Aktien
532 Microsoft
322 Google (GOOG)
213 Google (GOOGL)
424 Amazon
330 Netflix
445 Nvidia
339 Tesla
271 Bershire Hathaway
350 JP Morgan
Von den rund 1750 ETFs in den USA machen die zehn führenden Aktien im Index etwa 25 Prozent aller Investments aus. Denn damit ein ETF-Emittent ein Produkt an Investoren verkaufen kann, braucht er eine gute Performance. Darüber hinaus ist es in einem späten Marktzyklus, der von der Dynamik angetrieben wird, nicht ungewöhnlich, dass dieselben Aktien mit der besten Performance in vielen ETFs vertreten sind.
Wenn Anleger Anteile eines passiven börsengehandelten Fonds kaufen, müssen die Anteile aller zugrunde liegenden Unternehmen gekauft werden. Angesichts der massiven Zuflüsse in börsengehandelte Fonds im letzten Jahr und der anschließenden Zuflüsse in die führenden zehn Aktien ist die es nicht überraschend, dass die Marktstabilität tatsächlich eine Illusion ist.
Obwohl derzeit mehr 38 Prozent der Aktien im Nasdaq mehr als 50 Prozent von ihrem Höchststand verloren haben, ist der Index selbst nur geringfügig im Minus. Die Lage erinnert stark an die Phase vor dem Platzen der Dotcom-Blase Ende 1999. Nur der kontinuierliche Kauf führender Aktien durch die ETFs hält den Index derzeit noch hoch. Die folgende Grafik von Sentiment Trader veranschaulicht dies.
Rückgang wird beschleunigt
Die scheinbare Stabilität, die durch den passiven Kauf von Indizes erreicht wird, wird letztendlich auch die Quelle der kommenden Instabilität sein, sobald die passiv investierenden Anleger zu aktiven Verkäufern werden. Der frühere Chef der Bank of England, Mark Carney, warnte in diesem Zusammenhang vor dem Risiko einer „ungeordneten Auflösung von Portfolios“ aufgrund der fehlenden Marktliquidität.
Wenn der Verkauf von ETFs beginnt, so übertreffen diejenigen, die verkaufen wollen, diejenigen, die kaufen wollen, sodass die Kurse fallen müssen. Das Problem besteht darin, dass etwa die 363 börsengehandelten Fonds, die Apple-Aktien verkaufen wollen, dann um die gleichen Käufer buhlen, während zudem die Anleger, die direkt in Apple-Aktien investiert sind, ebenfalls Käufer suchen.
Roberts erwartet, dass irgendwann ein unerwartetes Ereignis die Psychologie der Anleger von „bullisch“ zu „bärisch“ verändern wird. Dann werde die Liquidierung ganzer Aktienkörbe den Rückgang weiter beschleunigen, sodass der Ausverkauf heftiger ausfällt als in der Vergangenheit. Der heftige Corona-Crash im März 2020 sei nur ein Vorgeschmack auf den kommenden Bärenmarkt gewesen.
„Diese Risikokonzentration, der Mangel an Liquidität und ein Markt, der zunehmend von ‚Roboter-Algorithmen‘ angetrieben wird, führen dazu, dass Umkehrungen nicht mehr ein langsamer und methodischer Prozess sind, sondern eher ein Ansturm ohne Rücksicht auf Preise, Bewertungen oder fundamentale Messgrößen, da der Ausweg sehr eng wird“, so Roberts.
https://altersvorsorge-neu-gedacht.de/507018/Indexfonds-verschleiern-dass-der-Baerenmarkt-laengst-begonnen-hat
ZENTRALBANKEN – USA – Bullard rechnet mit vier Fed-Zinserhöhungen 2022 – 13.1.2022
Die US-Notenbank muss in diesem Jahr aggressivere Zinserhöhungen vornehmen, um den Inflationsanstieg einzudämmen, so James Bullard, Präsident der Federal Reserve Bank of St. Louis. Während er noch vor kurzem der Meinung gewesen sei, dass die Fed die Zinsen in diesem Jahr dreimal anheben müsste, „denke ich jetzt, dass wir im Jahr 2022 vielleicht vier Erhöhungen vornehmen sollten“. Es sei wichtig, dass die Fed „eher früher als später“ mit den Zinserhöhungen beginne, da eine kurzfristige und stetige Rücknahme der Stimulierung das Risiko eines noch aggressiveren Kurses verringere, sollte die Inflation nicht in Richtung des Fed-Ziels zurückgehen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54962919-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – USA – Fed/Brainard: Begrenzung der Inflation oberste Priorität – Harker sieht in diesem Jahr „angemessenes Maß“ an Straffung – 13.1.2022
Die Fed-Gouverneuerin Lael Brainard will die ausufernde Teuerung in den USA bekämpfen. Die Bemühung zur Begrenzung der Inflation sei „die wichtigste Aufgabe“ der US-Notenbank, sagte sie bei ihrer Nominierungsanhörung vor dem Senatsausschuss für Banken, Wohnungswesen und Stadtentwicklung. US-Präsident Joe Biden hatte sie nominiert für den stellvertretenden Vorsitz der Federal Reserve.
*** Harker sieht in diesem Jahr „angemessenes Maß“ an Straffung
Da die Inflation in den USA höher als erwünscht und der Arbeitsmarkt sehr robust ist, können die Anleger „ein angemessenes Maß an Straffung im Jahr 2022“ erwarten, sagte Patrick Harker, der Präsident der Philadelphia- Fed. „Wir können wahrscheinlich mit einer Zinserhöhung von 25 Basispunkten rechnen. Je nach Entwicklung der Daten könnten wir die Zinsen im Laufe des Jahres weiter anheben“, sagte Harker in einer Rede über die Wirtschaftsaussichten bei einer vom Philadelphia Business Journal gesponserten Konferenz.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54970201-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: Swapsätze überzeichnen marktbasierte Inflationserwartungen – 13.1.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Inflationserwartungen von Marktteilnehmern für den Euroraum sind nach Aussage der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht so hoch, wie inflationsindexierte Swapsätze das auf den ersten Blick nahelegen. In einem Aufsatz ihres aktuellen Wirtschaftsberichts legt die EZB dar, dass der Anstieg dieser Sätze maßgeblich auf höheren Inflationsrisikoprämien beruhe, nicht auf tatsächlich gestiegenen Inflationserwartungen.
„In jüngerer Zeit haben sich die geschätzten Inflationsrisikoprämien mit dem allmählichen Nachlassen der Effekte der Corona-Pandemie deutlich erhöht“, heißt es in dem Aufsatz. Diese Prämien befänden sich nun wieder im positiven Bereich, was damit zusammenhängen könnte, dass Marktteilnehmer das Risiko anhaltender Angebotsengpässe sehen.
Laut EZB haben die Inflationsrisikoprämien bei Angebotsschocks eher ein positives Vorzeichen, bei Nachfrageschocks aber ein negatives.
Die EZB weist zudem darauf hin, dass fünfjährige Terminswapsatz in fünf Jahren wieder auf ein Niveau von nahe 2 Prozent gesunken sei. Das sei mit Blick auf das Ziel mittelfristiger Preisstabilität die relevante Größe.
Die Inflation im Euroraum ist derzeit mit 5 Prozent mehr als doppelt so hoch wie von der EZB mittelfristig angestrebt. Die EZB prognostizierte im Dezember, dass die Inflation in den Jahren 2023 und 2024 wieder bei 1,8 Prozent liegen wird. Allerdings gibt es das Risiko, dass die aktuell hohe Inflation die Inflationserwartungen steigen lässt, was wiederum zu höheren Lohnabschlüssen und damit dauerhaft höheren Erzeuger- und Verbraucherpreisen führen könnte. Eine solche Lohn-Preis-Spirale muss die EZB gemäß ihrem Mandat verhindern.
Die EZB beobachtet neben marktbasierten Inflationserwartungen auch die Erwartungen der sogenannten Professional Forecasters. Diese hatten im November für 2023 eine Inflationsrate von 1,7 Prozent prognostiziert. Der nächste Survey of Professional Forecasters wird im Februar veröffentlicht, aktuelle EZB-Prognosen kommen im März.
Am Geldmarkt wird derzeit eine erste EZB-Zinserhöhung für 2022 eingepreist. EZB-Offizielle haben in jüngster Zeit wiederholt gesagt, dass sie einen solchen Schritt für unwahrscheinlich halten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54964718-ezb-swapsaetze-ueberzeichnen-marktbasierte-inflationserwartungen-015.htm
USA – RUSSLAND – EUROPÄISCHE UNION – Gesetz für Nord-Stream-2-Sanktionen scheitert im US-Senat – 13.1.2022
Von Lindsay Wise
WASHINGTON (Dow Jones)–Der Senat hat am Donnerstag einen Gesetzentwurf zur Sanktionierung der Nord Stream 2 AG abgelehnt. Der vom republikanischen Senator Ted Cruz aus Texas eingebrachte Entwurf richtete sich gegen die Gesellschaft hinter der Ostseepipeline, die russisches Erdgas nach Deutschland liefern soll.
55 Senatoren stimmten für das Vorhaben von Cruz, 44 dagegen. 60 Stimmen wären erforderlich gewesen, um den Gesetzentwurf zu verabschieden. Sechs Demokraten stimmten mit den Republikanern und gegen die Position ihrer Partei. Der Gesetzentwurf sah vor, spätestens 15 Tage nach Inkrafttreten Sanktionen zu verhängen.
Die Regierung Biden lehnte das Vorhaben mit dem Argument ab, die USA hätten dann kein Druckmittel mehr, um Russland abzuschrecken. Überdies, so befürchtet das Weiße Haus, würde dies die Beziehungen zu Deutschland und anderen europäischen Verbündeten schädigen. Russland hat Zehntausende von Truppen um die Ukraine zusammengezogen, und die Gespräche zwischen den USA und Russland in Genf brachten in dieser Woche keinen Durchbruch.
Die Regierung unterstützt stattdessen einen alternativen Gesetzentwurf von Bob Menendez, der Vorsitzender des Ausschusses für auswärtige Beziehungen des Senats ist. Nach seiner Gesetzesvorlage müsste die Regierung ihren Verzicht auf Sanktionen gegen Nord Stream 2 nur überprüfen, zugleich wäre sie aber verpflichtet, Sanktionen gegen russische Führungskräfte, Banken und Unternehmen zu verhängen, wenn Moskau den Konflikt mit der Ukraine eskaliert. Es ist nicht bekannt, wann der Senat über diesen Gesetzentwurf abstimmen wird.
„Die Verhängung von Sanktionen gegen Nord Stream zu diesem entscheidenden Zeitpunkt hätte den gegenteiligen Effekt der Abschreckung [des russischen Präsidenten Wladimir] Putin“, sagte Menendez am Donnerstag. „Es könnte sogar der Vorwand sein, den Putin sucht.“
Wenn die USA jetzt keine Sanktionen gegen Nord Stream verhängen, bedeute das nicht, dass die Pipeline in Betrieb geht, sagte Menendez. „Es bedeutet nicht, dass Putin seinen Willen bekommt“, sagte er. „Was es bedeutet, ist, dass es ein Druckmittel gibt“.
Obwohl Cruz‘ Gesetzentwurf scheiterte, begrüßte der Republikaner die Abstimmung als politischen Sieg. „Trotz wütender Lobbyarbeit des Weißen Hauses hat eine große parteiübergreifende Mehrheit der Senatoren … erneut für sofortige Sanktionen gegen Putins Pipeline gestimmt“, sagte Cruz in einer Erklärung.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54973225-gesetz-fuer-nord-stream-2-sanktionen-scheitert-im-us-senat-015.htm
USA – US-Erzeugerpreise steigen moderat im Dezember – 13.1.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Der Preisanstieg auf der US-Produzentenebene hat weiter nachgelassen. Im Dezember stiegen die Erzeugerpreise um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat. Dieser Anstieg folgte auf Steigerungen von 1,0 Prozent im November und 0,6 Prozent im Oktober. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten für Dezember mit einem Anstieg um 0,4 Prozent gerechnet.
Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, erhöhten sich die Erzeugerpreise in der Kernrate – ohne die volatilen Preise für Nahrungsmittel und Energie – verglichen mit dem Vormonat um 0,5 Prozent. Ökonomen hatten einen Anstieg von 0,5 Prozent prognostiziert.
Ein wichtiger Faktor für den gedämpften Anstieg der Preise war der Index für Benzin, der um 6,1 Prozent zurückging. Die Preise für Fleisch, Gasbrennstoffe, frisches und trockenes Gemüse, Dieselkraftstoff und primäre Grundchemikalien waren ebenfalls rückläufig.
Auf Jahressicht stiegen die Erzeugerpreise im Dezember um 9,7 Prozent, für die Kernrate wurde ein Plus von 6,9 Prozent gemeldet.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54967636-us-erzeugerpreise-steigen-moderat-im-dezember-015.htm
USA – USA: Erzeugerpreise steigen erneut deutlich – 13.1.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – In den USA sind die Erzeugerpreise erneut deutlich gestiegen. Im Dezember legten die Preise auf Herstellerebene gegenüber dem Vorjahresmonat um 9,7 Prozent, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Analysten hatten mit einem noch etwas stärkeren Anstieg um 9,8 Prozent gerechnet. Im November hatte die Rate bei revidiert 9,8 Prozent gelegen. Dies war der stärkste Zuwachs seit Erhebungsbeginn.
Auch im Monatsvergleich stiegen die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, nicht ganz so stark wie erwartet. Gegenüber November erhöhten sie sich um 0,2 Prozent. Ohne Energie und andere im Preis schwankungsanfällige Waren stiegen die Erzeugerpreise um 8,3 Prozent zum Vorjahresmonat. Hier allerdings wurden die Erwartungen übertroffen. Im Vergleich zum Vormonat stieg diese Kernrate wie zuvor prognostiziert um 0,5 Prozent.
Getrieben werden die Herstellerpreise durch eine Reihe von Faktoren. Dazu zählt die zum Teil drastische Materialknappheit, die auf Lieferprobleme im weltweiten Handelsverkehr zurückgehen. Hinzu kommen stark steigende Preise für Energie, die den Produktionsprozess erschweren und verteuern.
Die Erzeugerpreise beeinflussen tendenziell die Verbraucherpreise, an denen die US-Notenbank (Fed) ihre Geldpolitik ausrichtet. Im Dezember waren sie zum Vorjahresmonat um sieben Prozent gestiegen. Die Rate liegt deutlich über dem Ziel der Fed von zwei Prozent. Die US-Notenbank sieht in dem Anstieg mittlerweile nicht mehr nur ein vorübergehendes Phänomen und will bis März aus ihren Anleihekäufen zur Stützung der Konjunktur aussteigen. Einige Fed-Mitglieder haben auch schon eine erste Zinserhöhung für den März signalisiert./la/jsl/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54967541-usa-erzeugerpreise-steigen-erneut-deutlich-016.htm
USA – Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe steigen wider Erwarten – 13.1.2022
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 8. Januar wider Erwarten zugelegt. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 23.000 auf 230.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 200.000 vorhergesagt. Für die Vorwoche wurde der Wert mit 207.000 bestätigt.
Der gleitende Vierwochendurchschnitt erhöhte sich gegenüber der Vorwoche um 6.250 auf 210.750. In der Woche zum 1. Januar erhielten 1,559 Millionen Personen Arbeitslosenunterstützung. Dies war eine Abnahme gegenüber der Vorwoche um 194.000. Das ist das niedrigste Niveau seit der Woche zum 2. Juni 1973; damals lag der Wert bei 1,556 Millionen.
Tabelle: http://www.dol.gov/ui/data.pdf
&&& dpa-AFX: … Die wöchentlichen Erstanträge gelten als Frühindikator für den amerikanischen Arbeitsmarkt. Die US-Notenbank (Fed) berücksichtigt die Lage am Arbeitsmarkt stark bei ihrer Geldpolitik. Sie will daher ihre Anleihekäufe bis März beenden. Zudem haben einige Notenbankvertreter schon für den März die erste Leitzinsanhebung seit Beginn der Pandemie prognostiziert./jsl/la/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54967521-erstantraege-auf-us-arbeitslosenhilfe-steigen-wider-erwarten-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54967329-usa-erstantraege-auf-arbeitslosenhilfe-ueberraschend-gestiegen-016.htm
CHINA – USA – USA legen Gutachten zu „unrechtmäßigen“ Ansprüchen Pekings im Südchinesischen Meer vor – 13.1.2022
Die USA haben eine detaillierte Begründung vorgelegt, warum Chinas Ansprüche auf weite Teile des Südchinesischen Meers „unrechtmäßig“ sein sollen. In dem am Mittwoch veröffentlichten 47 Seiten starken Forschungspapier erklärte das Büro für Ozeane und internationale Umwelt- und Wissenschaftsangelegenheiten des US-Außenministeriums, China habe weder völkerrechtliche, noch geografische oder historische Grundlagen für seine Ansprüche. Stattdessen „untergraben“ die chinesischen Aktivitäten in der Region den US-Juristen zufolge „zahlreiche allgemein anerkannte Bestimmungen des internationalen Rechts“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54962919-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – USA – OSZE ideal für gleichberechtigten Dialog mit Russland – 13.1.2022
WIEN (dpa-AFX) – Die USA wollen im Rahmen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) mit Russland und anderen Staaten über militärischen Informationsaustausch und vertrauensbildende Maßnahmen sprechen. Das Forum sei ideal für einen Dialog auf Augenhöhe, um die derzeitigen Spannungen abzubauen, sagte US-Diplomat Michael Carpenter am Donnerstag bei einer Sitzung der Organisation in Wien. „Nur in der OSZE können wir gemeinsam an einem Tisch sitzen, mit den gleichberechtigten Stimmen aller 57 Teilnehmerländer.“
Die Sitzung in Wien folgt auf bilaterale Krisengespräche zwischen USA und Russland in Genf am Montag und ein Treffen der 30 Nato-Staaten mit Russland in Brüssel am Mittwoch. Der Westen ist über den aktuellen russischen Truppenaufmarsch in der Nähe der Ukraine alarmiert. Moskau wiederum sieht sich durch das transatlantische Militärbündnis Nato bedroht und fordert, dass die Allianz keine neuen Mitglieder wie die Ukraine oder Georgien aufnimmt.
Bei künftigen OSZE-Gesprächen dürften keine regionalen Einflusssphären abgesteckt werden, betonte Carpenter. Das Recht von Staaten, sich ihre Allianzen frei auszuwählen, dürfe nicht beschnitten werden./al/DP/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54965387-usa-osze-ideal-fuer-gleichberechtigten-dialog-mit-russland-016.htm
RUSSLAND – UKRAINE – INTERNATIONAL – Moskau sieht keine Notwendigkeit Ukraine-Gespräche mit Westen – 13.1.2022
Nach der Krisen-Diplomatie der vergangenen Tage sieht Russland vorerst keine Notwendigkeit für weitere Gespräche mit dem Westen über den Ukraine-Konflikt. Dies betonte der russische Vize-Außenminister Sergej Rjabkow noch während die EU-Verteidigungs- und Außenminister im französischen Brest über eine harte Haltung berieten. Vertreter der EU-Staaten verlängerten in Brüssel um weitere sechs Monate die Wirtschaftssanktionen gegen Russland, die 2015 nach der Annexion der Krim verhängt worden waren.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54970201-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – USA – Russland warnt die USA vor Sanktionen gegen Putin – 13.1.2022
Russland hat die USA eindringlich davor gewarnt, Sanktionen gegen Staatschef Wladimir Putin zu erlassen. „Die Verhängung von Sanktionen gegen ein Staatsoberhaupt würde eine Grenze überschreiten, das käme einem Abbruch der Beziehungen gleich“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54966485-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
EUROPÄISCHE UNION – EU-Verteidigungsminister beraten in Brest über „strategischen Kompass“ – 13.1.2022
Die Verteidigungsminister der Europäischen Union sind im westfranzösischen Brest zu Beratungen zusammengekommen. Aus Teilnehmerkreisen hieß es am Mittwochabend, die französische Verteidigungsministerin Florence Parly habe das informelle Abendessen eröffnet. Wie viele Ministerinnen und Minister zu dem ersten Rat unter französischem Vorsitz anreisten, wurde nicht mitgeteilt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54962919-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
IRLAND – IRLAND – Irland stellt sich auf herbe Einnahmeverluste im Zuge der Neugestaltung des globalen Steuersystems ein. „Wir rechnen damit, dass wir ein Fünftel unserer Einnahmen aus der Körperschaftsteuer verlieren werden“, sagte Irlands Finanzminister Paschal Donohoe. Er will die Richtlinie abwarten, mit der die EU-Kommission die internationale Vereinbarung zur globalen Mindeststeuer in Europa umsetzen will. Wenn diese Richtlinie mit dem globalen Abkommen übereinstimme und attraktiv sei, „werden wir unseren Steuersatz auf 15 Prozent erhöhen“, sagte er. (FAZ) – 13.1.2022
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54973050-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
ITALIEN – Italiens Industrie übertrifft Prognose im November – 13.1.2022
Die italienische Industrieproduktion ist im November stark gestiegen und hat damit die Prognosen für einen moderaten Anstieg übertroffen, obwohl Versorgungsengpässe und steigende Inputkosten die Produktion dämpften. Die Industrieproduktion stieg um 1,9 Prozent gegenüber dem Vormonat, nachdem sie im Oktober um 0,5 Prozent gesunken war, wie das Statistikamt Istat berichtete. Ökonomen hatten nach dem Factset-Konsens nur mit einem Anstieg um 0,5 Prozent gerechnet. Binnen Jahresfrist lag die kalenderbereinigte Industrieproduktion um 6,3 Prozent höher.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54966485-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Commerzbank: Early Bird auf Allzeithoch – 13.1.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Early Bird, der Frühindikator für die deutsche Wirtschaft, ist im Dezember zum dritten Mal in Folge gestiegen. Mit 0,82 Punkten erreichte er den höchsten Stand seit Beginn der Datenreihe 1993. „Ein beträchtlicher Anteil des Anstiegs der vergangenen Monate ist auf den schwächeren Euro zurückzuführen, der die preisliche Wettbewerbsfähigkeit deutscher Produkte auf dem Weltmarkt merklich verbessert hat“, schreibt Volkswirt Ralph Solveen in einer Mitteilung.
Zudem drückt nach seiner Aussage die in den vergangenen Monaten deutlich gestiegene Kernteuerungsrate den kurzfristigen Realzins immer weiter nach unten, womit sich die Impulse von Seiten der Geldpolitik zuletzt noch einmal verstärkt haben. „Leicht verschlechtert hat sich dagegen das weltwirtschaftliche Umfeld, was aber angesichts der positiven Entwicklung der beiden anderen Unterkomponenten des Early Bird nicht weiter ins Gewicht fiel“, kalkuliert Solveen.
Bisher hätten die vom Early Bird signalisierten sehr guten konjunkturellen Rahmenbedingungen wegen der Pandemie noch keine durchschlagende Wirkung entfaltet. Sollte die Pandemie aber irgendwann überwunden sein und auch die mit ihr zusammenhängenden Lieferengpässe zumindest an Bedeutung verloren haben, dürfte in Deutschland ein kräftiger Aufschwung einsetzen, prognostiziert der Ökonom.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54974081-commerzbank-early-bird-auf-allzeithoch-015.htm
DEUTSCHLAND – Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) sieht bessere Aussichten auf erfolgreiche Wirtschaftspolitik – Wirtschaftswachstum von 4,5 Prozent für 2022 erwartet – Koalitionsvertrag der Ampelkoalition sorgt für gute wirtschaftliche Weichenstellung in die Zukunft – Investitionsbedarf bis zu 800 Milliarden Euro – IMK hält EZB-Politik für angemessen: geringeres Wachstum und höhere Arbeitslosigkeit mindern externe Preisschocks nicht – Höhere Inflation zwar schmerzhaft, aber nicht dauerhaft – 13.1.2022
Von Andreas Kißler
DÜSSELDORF/BERLIN (Dow Jones)–Deutschland ist nach der Analyse des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) „mit deutlich verbesserten Aussichten auf eine erfolgreiche Wirtschaftspolitik“ ins Jahr 2022 gestartet. Grund dafür seien wichtige Vorhaben der Ampel-Koalition wie eine Ausweitung der öffentlichen Investitionen, die deutliche Erhöhung des Mindestlohns oder eine bessere Förderung von Qualifizierung in der wirtschaftlichen Transformation. Hinzu kämen wirtschaftspolitische Reformoptionen auf EU-Ebene.
In ihrem wirtschaftspolitischen Jahresausblick konstatierten die Expertinnen und Experten des zur Hans-Böckler-Stiftung gehörenden Instituts allerdings trotz eines positiven Grundtenors nach eigenen Angaben auch Defizite, die möglichst rasch korrigiert werden sollten. Dazu zählte das IMK etwa angesichts eines zusätzlichen öffentlichen Investitionsbedarfs von 60 bis 80 Milliarden Euro im Jahr zu kleinteilige und teilweise rechtlich umstrittene Maßnahmen, mit denen die Bundesregierung fiskalische Spielräume eröffnen wolle, und die Ausweitung von Minijobs.
Das IMK betonte, ein für 2022 prognostiziertes Wirtschaftswachstum von 4,5 Prozent beruhe zum einen auf Aufholeffekten, weil nach einem schwierigen Winter durch eine erwartete schrittweise Überwindung der Pandemie ab dem Frühjahr der private Konsum wieder stärker in Schwung komme, während sich Lieferengpässe langsam entspannten. Positiv dürften nach der IMK-Analyse aber auch wesentliche Projekte der neuen Regierung wirken – auch in den kommenden Jahren, wenn nach den Auswirkungen der Pandemie die Herausforderungen einer sozial-ökologischen Umgestaltung der Wirtschaft wieder in den Vordergrund träten.
„Tatsächlich sind mit dem Koalitionsvertrag der neuen Ampel-Koalition für viele makroökonomisch relevante Bereiche wichtige Weichenstellungen angelegt“, schrieben die Wirtschaftsfachleute in ihrem Jahresausblick. Wesentliche Schwerpunkte seien richtig gesetzt, allerdings seien bei vielen wichtigen Fragen die Details „noch nicht ausreichend ausbuchstabiert“, und stellenweise seien Verbesserungen nötig.
*** Investitionsbedarf bis zu 800 Milliarden Euro
So veranschlage das IMK den zusätzlichen öffentlichen Investitionsbedarf für digitale und bauliche Infrastruktur, Dekarbonisierung und Bildung über zehn Jahre angesichts der verschärften Klimaziele inzwischen auf 600 bis 800 Milliarden Euro. Das entspräche 240 bis 320 Milliarden Euro in der laufenden Legislaturperiode. Angesichts von durch die Corona-Krise strapazierten, aber insgesamt soliden Staatsfinanzen und Niedrig- oder sogar Negativzinsen für Staatsanleihen sei es grundsätzlich kein Problem, diesen Bedarf über Kredite zu finanzieren.
Allerdings wirkten die Schuldengrenzen im Grundgesetz nach wie vor als „enges Korsett für öffentliche Investitionen“. Die Entscheidung, weder die Schuldenbremse zu reformieren noch Steuern zu erhöhen, zwinge die Koalitionäre somit „zur kreativen Suche nach einer Vielzahl kleinteiliger Lösungen zur Finanzierung von Zukunftsinvestitionen“. Dazu zählten neben der Nutzung von 60 Milliarden Euro aus nicht wahrgenommenen Kreditermächtigungen von 2021 für den Energie- und Klimafonds unter anderem die angekündigte Anpassung des Konjunkturbereinigungsverfahrens der Schuldenbremse oder die verstärkte Finanzierung über Bundesgesellschaften.
Allerdings kämen durch die von der Regierung angekündigten Maßnahmen bestenfalls Spielräume in der Größenordnung eines „niedrigen dreistelligen Milliardenbetrags“ in dieser Legislaturperiode zusammen. Das IMK forderte „eine umfassende Reform der Schuldenbremse“ anstelle der kleinteiligen Suche nach zusätzlichen Spielräumen und regte eine „goldene Regel“ in den Verschuldungsvorschriften an, um Nettoinvestitionen über Kredite zu finanzieren. Im Bereich der Arbeitsmarktpolitik kritisierte das IMK es als „schwerwiegenden arbeitsmarktpolitischen Fehler“, die Verdienstgrenze für Minijobs auf 520 Euro anheben und künftig weiter dynamisieren zu wollen.
Auf europäischer Ebene schlugen die Düsseldorfer Fachleute für die Reform des Stabilitäts- und Wachstumspakts eine deutliche Erhöhung des Referenzwerts für den Schuldenstand von 60 auf zum Beispiel 90 Prozent des Bruttoinlandsprodukts vor. So ließe sich der Druck mindern, dass etliche Euro-Länder nach Abklingen der akuten Corona-Krise einen wachstums- und investitionsschädlichen Sparkurs einlegen müssten. Zudem regten sie an, dem Deutschen Aufbau- und Resilienzplan, in den die von der EU aus Krediten bereitgestellten Mittel zur Überwindung der Corona-Krise fließen, über die Pandemie hinaus eine dauerhafte Perspektive zu geben.
** IMK hält EZB-Politik für angemessen
Die 2021 deutlich angestiegene Inflation sah das IMK als Belastung für viele Verbraucherinnen und Verbraucher. Die Strategie der Europäischen Zentralbank (EZB), ihre expansive Geldpolitik nur langsam zurückzufahren, hielt das Institut trotzdem für absolut angemessen. „Die EZB lässt sich zu Recht nicht durch die zahlreichen Preisschocks beirren, ist aber auch kurzfristig in der Lage zu handeln, sollte sich doch eine Preis-Lohn-Spirale andeuten“, erklärte das IMK. Die Belastungen von Preisschocks ließen sich nicht durch geringeres Wachstum und höhere Arbeitslosigkeit mindern.
Dahinter stehe die Analyse, dass die nach geringen Preissteigerungen in den sechs Vorjahren im Jahr 2021 erstmals über das EZB-Inflationsziel hinaus gestiegene Inflationsrate vor allem aus einer Kombination verschiedener Sonderfaktoren resultiere. Dazu zählten der statistische Basiseffekt durch die extrem schwache Preisentwicklung im ersten Corona-Jahr 2020, der massive Anstieg der Nahrungsmittelpreise sowie globale Transport- und Lieferengpässe nach Abklingen der akuten ersten Krisenphase. Hinzu komme die Auswirkung der zeitweilig abgesenkten Mehrwertsteuer.
Solche „Preisschocks“ könne die EZB durch eine straffere Geldpolitik nicht abfangen. Die stärkere Preissteigerung sei für viele Haushalte schmerzhaft, aber nicht dauerhaft, erwartete das IMK. Die Inflation dürfte „bereits in der ersten Jahreshälfte niedriger ausfallen als Ende 2021 und in der zweiten Jahreshälfte weiter sinken“. Für eine Preis-Lohn-Spirale gebe es aktuell keine Anzeichen. Ein kurzfristiger weiterer Anstieg der Energiepreise sei eher unwahrscheinlich, zumal die Senkung der EEG-Umlage dämpfend wirke.
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DEUTSCHLAND – BDI erwartet dieses Jahr rund 3,5 Prozent Wachstum – 13.1.2022
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) blickt nur mit „verhaltener Zuversicht“ auf die wirtschaftliche Erholung in der Industrie. Für Deutschland erwarte der BDI in diesem Jahr einen Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes in einer Größenordnung von 3,5 Prozent nach 2,5 Prozent im vergangenen Jahr, sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm bei einer Online-Pressekonferenz. „Gründe für diese vorsichtige Einschätzung sind neben Beeinträchtigungen des Wirtschaftslebens durch die Pandemie die Lieferengpässe“, erklärte er.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54966485-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Deutscher Einzelhandelsumsatz für November nach oben revidiert – 13.1.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Umsätze des deutschen Einzelhandels sind im November etwas stärker gewachsen als zunächst angenommen. Wie die Bundesbank mitteilte, stiegen die Umsätze gegenüber dem Vormonat preisbereinigt um 0,8 Prozent. Vorläufig war vom Statistischen Bundesamt ein Zuwachs von 0,6 Prozent gemeldet worden. Auf Jahressicht lagen die Umsätze der Revision zufolge um 2,2 Prozent niedriger.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54966241-deutscher-einzelhandelsumsatz-fuer-november-nach-oben-revidiert-015.htm