Tagesblick 3.1.2022, Montag

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Zur freundlichen Erinnerung:

CORONA – WISSEN – Jahresrückblick: Im 2. Jahr von Alpha bis Omikron – 3.1.2022
Berlin – Die Impfungen gegen COVID-19 haben im vergangenen Jahr vielen Menschen das Leben geret­tet. Die hohe Mutationsrate des Virus SARS-CoV-2 hat jedoch mehrere Varianten hervorgebracht, die den Immunschutz von Geimpften und Genesenen untergraben haben.
Omikron gefährdet auch den Einsatz der gerade zuge­lassenen Antikörperpräparate. Die Entwicklung der 1. oralen Virustatika könnte künftig die Behandlung erleichtern. Long COVID und die Herkunft des Virus dürften auch 2022 ein Thema bleiben.
[Es folgt eine Reihe von Meldungen]
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/130525/Jahresrueckblick-Im-2-Jahr-von-Alpha-bis-Omikron

CORONA – EPIDEMIOLOGIE – Biontech-Chef im Interview: „Das Virus wird fitter werden“ – 11:21-min-Video – NACHTRAG: 22.12.2021
Ab dem 27. Dezember soll die Verabreichung des Impfstoffs von Biontech und Pfizer zeitgleich in allen EU-Staaten beginnen. Über den Ausnahme-Kraftakt für das Entwicklerteam und den besonderen Prozess der EU-Zulassung spricht ntv mit Biontech-Chef Ugur Sahin.
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/panorama/Das-Virus-wird-fitter-werden-article22251722.html

CORONA – VAKZINOLOGIE – Studie: Hohe Wirksamkeit gegen schwere Omikron-Infektionen nach 2 J&J-Impfdosen – 3.1.2022
Johannesburg – Vorläufige Ergebnisse einer südafrikanischen Studie deuten auf eine hohe Wirksamkeit einer Boosterimpfung mit dem Vakzin von Johnson & Johnson gegen schwere Erkrankungen durch die Coronavirusvariante Omikron hin.
Der Vektorimpfstoff von J&J, bei dem für eine Immunisierung anders als bei den Vakzinen von Bion­tech/Pfizer, Moderna oder Astrazeneca nur eine Dosis nötig ist, biete bei 2-maliger Verabreichung einen 85-prozentigen Schutz gegen eine Krankenhauseinweisung wegen einer Omikron-Infektion, teilte der Südafrikanische Medizinische Forschungsrat am Donnerstag mit.
Das staatliche Gremium hatte für seine Studie 69.000 Mitglieder des medizinischen Personals, die 2 J&J-Dosen erhalten hatten, mit einer Gruppe ungeimpfter Menschen verglichen. Die Untersuchung fand zwi­schen dem 15. November und dem 20. Dezember statt, also in einer Zeit, in der in Südafrika der Anteil der Coronainfektionen mit der Omikron-Variante von 82 % auf 98 % stieg.
Die Studie, die noch nicht in einem Peer-Review-Verfahren von außenstehenden Wissen­schaftlern begut­achtet wurde, gibt auch Hinweise darauf, wie sich die Wirkung der Boosterimpfung entfaltet. Ihre Wirk­samkeit gegen eine Krankenhauseinweisung wegen einer Omikron-Infektion lag demnach in den ersten 2 Wochen nach der 2. Impfdosis bei 63 %, 1 bis 2 Monate nach dem Boostern betrug sie hingegen 85 %.
Der Vektorimpfstoff des US-Konzerns Johnson & Johnson ist wegen seiner logistischen Vorteile für den afrikanischen Kontinent besonders interessant.
Die Studienautoren kommentierten entsprechend, ihre Ergebnisse seien bedeutend, da Afrika verstärkt auf das J&J-Vakzin setze. Der J&J-Wissenschaftler Mathai Mammen erklärte, die Studie zeige, dass das Vakzin „über die Zeit stark und stabil bleibt, auch gegen zirkulierenden Varianten wie Omikron und Delta“.
Frühere Laborstudien hatten ergeben, dass der Impfstoff von Johnson & Johnson die Produktion von das Coronavirus neutralisierenden Antikörpern gegen Omikron weniger stark anrege als mRNA-Impfstoffe wie der von Biontech/Pfizer.
Dass das J&J-Vakzin im menschlichen Körper aber offenbar besser wirkt als angenommen, könnte an einer verstärkten Reaktion eines anderen Teils des menschlichen Immunsystems, der zellulären Immun­antwort, liegen.
Eine kleine Studie des Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston weist darauf hin, dass eine Boos­terimpfung mit dem J&J-Vakzin nach 2 Impfdosen von Biontech/Pfizer mehr Schutz gegen schwere CO­VID-19-Erkrankungen bieten könnte als 3 Biontech/Pfizer-Dosen. Nach 3 Dosen Biontech/Pfizer nahmen demnach die Antikörper deutlich zu, gingen allerdings innerhalb weniger Wochen auch wieder zurück.
Nach einer J&J-Boosterimpfung sei das Niveau der Antikörper nach 4 Wochen hingegen deutlich höher gewesen, schilderten die Studienautoren. Allerdings waren nur 65 Probanden an der Untersuchung beteiligt. © afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/130533/Studie-Hohe-Wirksamkeit-gegen-schwere-Omikron-Infektionen-nach-2-J-J-Impfdosen

CORONA – MEDIZIN – Paxlovid soll bald einsatzbereit sein – 3.1.2022
Berlin – Mit dem Medikament Paxlovid soll möglichst noch im Januar ein neues Mittel zur Behandlung schwerer COVID-19-Verläufe in Deutschland eingesetzt werden können.
„Ich bin zuversichtlich, dass wir bis Ende dieses Monats das dafür notwendige Paket geschnürt haben, dass wir also Lieferungen des Medikaments erhalten und eine Notfallzulassung erreicht haben“, sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach der Welt am Sonntag.
Laut dem SPD-Minister bereitet das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) derzeit eine solche nationale Zulassung des Medikament des US-Pharmakonzerns Pfizer vor. Deutschland solle so bereits vor der noch ausstehenden Zulassung durch die Europäische Arzneimittelagentur EMA in der Lage sein, Paxlovid einzusetzen.
Vor knapp einer Woche hatte Lauterbach die Order von einer Million Packungen Paxlovid bekannt­gege­ben. Der SPD-Politiker geht davon aus, dass damit der absehbare Bedarf ausreichend abgedeckt werde. „Das Mittel eignet sich insbesondere für die Behandlung ungeimpfter Risikopatienten.“ Die US-Arznei­mittelbehörde FDA hatte kurz vor Weihnachten eine Notfallzulassung für Paxlovid ausgesprochen.
Patienten nehmen nach Angaben des Herstellers über fünf Tage zwei Mal täglich jeweils drei Tabletten ein. Paxlovid besteht unter anderem aus dem Wirkstoff Nirmatrelvir, der ein SARS-CoV-2-Protein hemmt. Damit soll die Vermehrung des Virus gestoppt werden. Nach Angaben von Pfizer von Anfang November verhindern die Coronapillen sehr erfolgreich schwere Krankheitsverläufe bei Hochrisikopatienten.
Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören eine Beeinträchtigung des Geschmackssinns, Durchfall, Bluthochdruck und Muskelschmerzen.
Die EU-Arzneimittelbehörde hatte außerdem mitgeteilt, dass Paxlovid nicht von Patienten mit schweren Nieren- oder Leberfunktionsstörungen eingenommen werden dürfe und wegen Wechselwirkungen auch nicht in Kombination mit bestimmten anderen Arzneimitteln. Nicht empfohlen wird das Medikament für Schwangere. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/130513/Paxlovid-soll-bald-einsatzbereit-sein

CORONA – FORSCHUNG – Studien: Omikron scheint Lungen zu verschonen – 3.1.2022
St. Louis, Liverpool, Löwen und Hongkong – Die Omikron-Variante von SARS-CoV-2 scheint sich in den Atemwegen besser zu vermehren als im Lungengewebe. Dies kam in Experimenten mit Nagern und an menschlichen Lungenbiopsien heraus, die Ende des Jahres veröffentlicht wurden. Die Ergebnisse liefern eine Erklärung für den häufig milden Verlauf von COVID-19 durch Omikron.
Bei Mäusen kommt es nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 zu einem Gewichtsverlust, was ein einfacher Marker für eine COVID-19-Erkrankung ist. Doch die 129 Mäuse, die 3 US-Forscherteams in den vergange­nen Wochen mit Omikron infizierten, blieben gesund.
Trotz der erhöhten Infektiosität, die Omikron aufgrund der Mutationen und erster Laborexperimente nachgesagt wird, kam es in den Nasen- und vor allem in den Lungen kaum zu einer Vermehrung der Viren.
Die Konzentration war teilweise 1.000-fach niedriger, wie Michael Diamond und Mitarbeiter von der Washington University in St. Louis/Missouri in Nature Portfolio (2021; DOI: 10.21203/rs.3.rs-1189219/v1) berichten. Auch transgene Mäuse (K18-hACE2), die mit dem menschlichen ACE2-Rezeptor ausgestattet sind, überstanden die Infektionen weitgehend unbeschadet.
Bei den etwas größeren Hamstern wurden im Mikro-CT nur fleckenhafte Milchglastrübungen als Zeichen einer milden Pneumonie beobachtet. Der CT-Score lag bei 2 gegenüber 12 nach einer Infektion mit dem Delta-Virus. Die Lungen waren makroskopisch frei von Ödemen und Einblutungen. Mikroskopisch fehlten die ausgedehnten Infiltrationen von Neutrophilen und Lymphozyten in den Alveolen, die sonst für SARS-CoV-2 typisch sind.
Ähnliche Beobachtungen machte ein Team um James Stewart von der Universität Liverpool, das eben­falls Experimente an K18-hACE2-Mäusen durchgeführt hat und die Ergebnisse in bioRxiv (2021; DOI: 10.1101/2021.12.26.474085) vorstellt. Die Tiere verloren zwar 15 % an Gewicht, erholten sich aber in­nerhalb weniger Tage. Die Viruslast in den oralen Abstrichen war 100-mal niedriger als nach einer In­fektion mit der Delta-Variante und die histologischen Veränderungen blieben minimal.
Ein Team um Johan Neyts von der Katholischen Universität Löwen in Belgien hat Goldhamster mit dem Wildtyp von SARS-CoV-2 oder Omikron infiziert. Vier Tage später waren die mit dem Wildtyp infizierten Hamster an einer Bronchopneumonie erkrankt mit ausgedehnten entzündlichen Infiltraten in der Um­gebung der Bronchien und der Gefäße, während die Lungen laut der Publikation in bioRxiv (2021; DOI: 10.1101/2021.12.24.474086) eine nahezu normale Histologie hatten.
Tierexperimentelle Ergebnisse sind nur bedingt auf den Menschen übertragbar. Aufschlussreich sind des­halb die Beobachtungen, die ein Team um Michael Chan von der Universität Hongkong an Zellkultu­ren durchgeführt hat. Die Zellen stammten von 12 nicht infizierten Patienten, die sich einer elektiven Lun­gen­operation unterzogen hatten. Die Biopsien wurden mit dem Wildtyp und verschiedenen Varianten von SARS-CoV-2 infiziert.
Auf den in Nature Portfolio (2021; DOI: 10.21203/rs.3.rs-1189219/v1) veröffentlichten Gewebeschnitten ist zu sehen, dass sich Omikron in der Bronchialschleimhaut stärker vermehrt als die anderen Varianten. In den Lungenpräparaten war dies anders: Die anderen Varianten sind nach einer immunhistochemi­schen Anfärbung auf den Gewebeschnitten deutlich zu erkennen. Bei Omikron fällt der Nachweis negativ aus.
Worauf das Aussparen der Lunge bei Omikron zurückzuführen ist, konnten die Forscher nicht klären. Ein besonderer Zell-Tropismus war nicht nachweisbar: Omikron infizierte dieselben Zellen wie die anderen Varianten. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/130534/Studien-Omikron-scheint-Lungen-zu-verschonen

CORONA – FORSCHUNG – PEI mit erster bedingter positiver Einschätzung zu Schnelltests bei Omikron – 3.1.2022
Washington – Die meisten der in Deutschland angebotenen Coronaschnelltests sind nach Einschätzung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) auch zum Nachweis der neuen Omikron-Variante des Coronavirus SARS-CoV-2 geeignet. Davon sei „auf der Grundlage der aktuellen Datenlage auszugehen“, schreibt das PEI auf seiner Internetseite.
Bis Mitte Dezember hätten 245 verschiedene Antigentests ein allgemeines Prüfverfahren durch ein PEI-Labor durchlaufen, 199 hätten die Untersuchung bestanden. Von diesen 199 könnten wiederum die allermeisten eine Omikron-Infektion nachweisen.
Der Grund: Die große Mehrheit der in Deutschland angebotenen Tests schlage auf ein Protein des Virus an, dass von den Omikron-Mutationen vergleichsweise wenig betroffen sei.
Das PEI schränkt aber ein: „Für eine endgültige, qualitative und quantitative Aussage sind allerdings wei­tere Untersuchungen, insbesondere Vergleichsstudien mit Proben von Omikron-infizierten Personen er­forderlich.“
Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte zuvor mitgeteilt, dass vorläufige Daten einer Studie mit Lebend­viren von Patienten darauf hindeuteten, „dass Antigentests die Omikron-Variante erkennen, aber mögli­cher­weise eine verringerte Sensitivität aufweisen“. Die FDA betonte dabei, dass die Untersuchungen weitergingen und noch kein abschließendes Ergebnis vorliege.
Die Behörde verwies außerdem darauf, dass es bereits Untersuchungen mit Proben gegeben habe, die durch Erhitzung unschädlich gemacht wurden. Bei dieser Studie hätten die Schnelltests Omikron mit ähnlicher Leistung erkannt wie andere Varianten. Versuche mit Lebendviren seien aber die beste Option, um die Eignung von Tests bestimmen zu können.
Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt am Main, verwies auf einen Preprint zu einer Studie aus Genf, die die Sensitivität von Schnelltests bei der Omikronvariante untersucht hat.
Es seien gängige Antigenschnelltests verglichen worden. „Prinzipiell waren alle untersuchten Antigen­tests in der Lage, die Omikron Variante zu detektieren. Einige der Tests schnitten jedoch bei der Omikron-Variante etwas schlechter ab.“
Ein Grund für das schlechtere Ergebnis könnte sein, dass Mutationen im sogenannten Nukleokapsid des Virus den Antigenschnelltest beeinflussen, sagte Ciesek. „Einschrän­­kend ist zu sagen, dass diese Studie mit kultivierten Viren aus dem Labor durchgeführt wurde und nicht mit Abstrichen von Patienten“. Inwieweit diese Ergebnisse also übertragbar sind, sei derzeit noch unklar. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/130501/PEI-mit-erster-positiver-Einschaetzung-zu-Schnelltests-bei-Omikron

CORONA – GESELLSCHAFT – Bildung und Erwerbstätigkeit erhöhen Impfquoten – 3.1.2022
Der Geimpft-Genesen-Status der Wohnbevölkerung Österreichs variiert in Abhängigkeit von sozioökonomischen Merkmalen. Das geht aus Auswertungen von Statistik Austria im Auftrag des Wissenschaftsministeriums zum Impfverhalten hervor. „Die individuelle Impfbereitschaft hängt wesentlich vom Bildungsniveau als auch von der Teilnahme am Erwerbsleben ab“, erläuterte Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas am Dienstag anlässlich einer Pressekonferenz in Wien.
Die Impfquote liegt demnach unter 25- bis 64-Jährigen mit Hochschulabschluss mit knapp 84 Prozent deutlich höher als bei Personen mit höchstens Pflichtschulabschluss mit 68 Prozent. Auch Erwerbstätige in dieser Altersgruppe haben mit 76 Prozent eine deutlich höhere Impfquote als diejenigen, die nicht erwerbstätig sind mit 69 Prozent. Dass die Impfquote mit dem Bildungsniveau steige, zeigt laut Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP), wie wichtig die Bildung im Zusammenhang mit der eigenen Gesundheit sei.
Die Impfquote bei Personen mit österreichischer Staatsangehörigkeit liegt mit 69,5 Prozent deutlich über jener von Personen ohne (51,5 Prozent). Bei der Betrachtung nach Geburtsland ist der Unterschied mit rund fünf Prozentpunkten weniger stark ausgeprägt (in Österreich Geborene: 67,6 Prozent, nicht in Österreich Geborene: 62,7 Prozent). Dass es nicht nur eine migrantische Community gebe, betonte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne). Denn deutlich über der Impfquote der in Österreich Geborenen liegt diese bei in der Türkei (73,2 Prozent), Tschechien (73 Prozent), Deutschland (72,4 Prozent) und Afghanistan (72,3 Prozent) geborenen Personen. Deutlich darunter liegt sie bei in Rumänien (42,6 Prozent) und in Russland Geborenen (44,5 Prozent).
Erhebliche Unterschiede bestehen laut Auswertung auch zwischen Wirtschaftszweigen: Hohe Impfquoten sind zum Beispiel in der Informations- und Kommunikationsbranche, der öffentlichen Verwaltung oder der Finanz- und Versicherungswirtschaft zu beobachten, die geringsten Impfquoten in der Baubranche oder der Land- und Forstwirtschaft.
„Die Zahlen zeigen uns, wo wir ansetzen müssen“, sagte Mückstein bei dem Medientermin. Damit, wie man diese Zielgruppen nun am besten erreichen könnte, soll sich nun auch die gesamtstaatliche CoV-Krisenkoordination „Gecko“ beschäftigen. Bildung und Aufklärung seien jedenfalls immens wichtig, um von der Impfung überzeugen zu können, betonte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP).
*** Mit zunehmendem Alter öfter geimpft oder genesen
Über alle Altersgruppen hinweg liegt der Anteil der Geimpften inklusive der geimpften Genesenen bei insgesamt rund 67 Prozent. „Mit zunehmendem Alter sinkt der Anteil derer, die weder geimpft noch genesen sind“, erklärte Thomas. Knapp unter vier Prozent der Bevölkerung sind nur genesen und rund 30 Prozent sind weder geimpft noch genesen. Zwischen Männern und Frauen bestehen dabei keine wesentlichen Unterschiede. Allein die Impfquote von 25- bis 35-jährigen nicht aktiv erwerbstätigen Frauen sei niedriger. Mutterschaft könne hier laut Thomas Einfluss haben, jedoch seien keine Motivlagen erforscht worden.
Zum Zeitpunkt des Datenabzuges aus dem Nationalen Impfregister am 30. November waren erst sehr wenige Kinder unter zwölf Jahren geimpft (0,6 Prozent). Ab dem zwölften Geburtstag steigen die Anteile der geimpften bzw. geimpft und genesenen Jugendlichen aber steil an und liegen in der Altersgruppe von 20 bis 24 Jahren bei 71,1 Prozent.
Dass es nichts Neues sei, dass die Impfquote etwa vom Bildungsniveau sowie der Erwerbstätigkeit abhänge, kritisierte der Stellvertretende Klubobmann der NEOS Gerald Loacker. „Einmal mehr wurde nur eine Problemaufriss präsentiert, konkrete Lösungen bleiben aber weiterhin aus“, sagte er laut Aussendung. Der Vorschlag der NEOS, fixe Impftermine zu vergeben, sei nicht umgesetzt worden. „Wieder einmal zu wenig, wieder einmal zu spät“, kommentierte er, dass die Regierung sich zwölf Monate nach der ersten verabreichten Impfdosis Gedanken über eine zielgerichtetere Aufklärung innerhalb der Bevölkerung mache.
Zu Loackers Aussage hinsichtlich fixer Impftermine erinnerte das Gesundheitsministerium an die rund 980.000 Briefsendungen an Ungeimpfte in sechs Bundesländern Anfang Dezember mit der Einladung zum persönlichen Impftermin. Der Versand der Briefe durch den Dachverband der Sozialversicherungsträger wurde mit 15. Dezember abgeschlossen, wurde am Dienstag mitgeteilt.
https://science.apa.at/power-search/7514724969418599770

CORONA – ANTARKTIS – Ausbruch trotz Isolation Forscher in Antarktis mit Corona infiziert – 3.1.2022
Sie waren in Quarantäne, haben mehrere PCR-Tests absolviert und sind trotzdem infiziert: Polarforscher aus Belgien haben das Coronavirus in die Antarktis gebracht. Eine Woche nach ihrer Ankunft gibt es den ersten Fall, seitdem haben sich viele Personen angesteckt.
In der Isolation und trotzdem infiziert: Belgische Antarktis-Forscher haben sich mit dem Coronavirus angesteckt. Auf der Prinzessin-Elisabeth-Polarstation gibt es einen Ausbruch des Virus, von den 25 Personen vor Ort sei das Virus bei etwa zwei Dritteln nachgewiesen worden, meldet die belgische Tageszeitung „Le Soir“.
Bereits am 14. Dezember war eine Person positiv getestet worden, sie war sieben Tage zuvor auf der Polarstation angekommen. Derjenige wurde isoliert, hatte aber offenbar bereits andere Personen angesteckt. Zwei weitere Forscher wurden ebenfalls positiv getestet. Alle drei wurden am 23. Dezember evakuiert, das Virus aber verbreitete sich weiter.
Zwei Drittel der 25 Personen auf der Station sind infiziert, sie sollen aber keine schweren Symptome haben. Alle auf der Polarstation befindlichen Personen sind doppelt geimpft, eine hatte bereits einen Booster erhalten. Zudem sind fünf Personen auf einer Expedition unterwegs. Zwei Notärzte sind mit vor Ort, alle notwendigen Mittel für die Behandlung ebenfalls, sagte der Leiter der Polarstation, Alain Hubert, laut „Le Soir“.
*** Quarantäne und mehrere PCR-Tests
Es sei laut Virologen sehr wahrscheinlich, dass es sich bei den Infektionen um die Omikron-Variante handle. Diese macht 99 Prozent der Fälle in Südafrika aus, dem Land, das als letzte Station auf dem Weg in die Antarktis liegt. Zehn Tage hielte sich die Crew dort in Quarantäne auf. Vor und während der Reise in die Antarktis haben alle Beteiligten mehrere PCR-Tests gemacht, alle mit negativem Ergebnis. Laut „Le Soir“ gab es PCR-Tests noch in Belgien vor dem Abflug nach Südafrika, dann fünf Tage nach der Ankunft in Kapstadt, zusätzlich die Quarantäne. Auch fünf Tage nach der Ankunft auf der Prinzessin-Elisabeth-Polarstation wurde noch mal getestet. Erst zwei Tage danach aber gab es den ersten positiven Test.
Aufgrund der Isolation wurde eine der geplanten Expeditionen abgesagt. Hubert sei der einzige Leiter vor Ort, da die anderen beiden derzeit keinen Zutritt zur Forschungsstation haben. Er könne nicht zwei Expeditionen gleichzeitig betreuen. Ob sein Gesundheitszustand es zulässt, die eine verbleibende zu betreuen, werde von den Ärzten geprüft.
Mittlerweile ist jeder Zutritt zur Station verboten, solange der Infektionsherd noch schwelt. Erst am 12. Januar sollen zwei neue Expeditionsteams eintreffen. Die Forschungssaison, die normalerweise in den antarktischen Sommermonaten von November bis März laufe, werde verkürzt. – Quelle: ntv.de, ara
https://www.n-tv.de/panorama/Forscher-in-Antarktis-mit-Corona-infiziert-article23033221.html
SIEHE DAZU:
=> 36 Infizierte in Station: Corona erreicht nun auch die Antarktis – 22.12.2021
https://www.n-tv.de/panorama/Corona-erreicht-nun-auch-die-Antarktis-article22252212.html

CORONA – SÜDAFRIKA – Südafrikas Regierung sieht Höhepunkt von Omikron-Welle überschritten – Keine alarmierend hohe Krankenhausbelastung – 3.1.2021
Johannesburg – Gut einen Monat nach der Entdeckung der Omikron-Variante des Coronavirus SARS-CoV-2 in Süd­afrika sieht die Regierung den Höhepunkt der neuen Infektionswelle überschritten. Das Land habe die Omikron-Welle ohne einen deutlichen Anstieg der Krankenhausanweisungen und Todesfälle über­stan­den, hob die Regierung kürzlich hervor.
Staatschef Cyril Ramaphosa ließ daher erklären, dass die seit fast zwei Jahren geltende nächtliche Aus­gangssperre und weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens aufgehoben werden. Das galt bereits zu Silvester.
„Laut unseren Experten hat Omikron seinen Höhepunkt erreicht – ohne eine deutliche oder alarmie­rende Veränderung bei der Zahl der Krankenhauseinweisungen“, erklärte der dem Präsidenten zugeteilte Minister Mondli Gungubele bei einer Online-Pressekonferenz. Die Regierung hege die Hoff­nung, dass die positive Entwicklung andauere. Sie werte die Lage aber weiterhin „stündlich“ aus, um jede gegenteilige Entwicklung rechtzeitig zu bemerken.
Die Zahl der Neuinfektionen in Südafrika war in den vergangenen Tagen um fast 30 Prozent im Vergleich zur Vorwoche gesunken. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen wegen des Virus war in acht der neun Provinzen des Landes rückläufig.
„Die Omikron-Variante ist zwar hochgradig übertragbar, aber die Zahl der Krankenhauseinweisungen war niedriger als bei früheren Wellen“, erklärte das Präsidialamt. „Dies bedeutet, dass das Land über freie Kapazitäten für die Aufnahme von Patienten verfügt, selbst für Routineleistungen.“
Die stark mutierte Omikron-Variante war Ende November erstmals in Südafrika und Botsuana nachge­wiesen worden. Sie entwickelte sich schnell zur vorherrschenden Coronavirusvariante in Südafrika und ließ die dortige Zahl der Coronaneuinfektionen bis Mitte Dezember auf mehr als 26.000 Fälle pro Tag schnellen. Am vergangenen Freitag wurden weniger als 13.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden ge­meldet.
„Die Schnelligkeit, mit der die vierte, von Omikron angetriebene Welle angestiegen, einen Höhepunkt erreicht und sich dann abgeschwächt hat, ist atemberaubend“, schrieb Fareed Abdullah von Südafrikas Medizinischem Forschungsrat (SAMRC) im Onlinedienst Twitter. „Ein Höhepunkt in vier Wochen und ein überstürzter Abfall in zwei Wochen.“
Die Omikron-Variante wurde laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) mittlerweile in rund hundert Län­dern nachgewiesen, darunter Deutschland. In einigen europäischen Ländern wie Portugal und Frankreich hat sie sich bereits zur vorherrschenden Coronavariante entwickelt. © afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/130508/Suedafrikas-Regierung-sieht-Hoehepunkt-von-Omikron-Welle-ueberschritten

CORONA – ISRAEL – Israel weitet Verabreichung von vierter Coronaimpfdosis aus – 3.1.2022
Jerusalem – Israel weitet die Verabreichung einer vierten Coronaimpfdosis aus. Auch alle Menschen über 60 Jahre sowie das medizinische Personal sollten nun eine nochmalige Boosterimpfung erhalten, sagte der israelische Regierungschef Naftali Bennett gestern bei einer Pressekonferenz.
Dem habe das Gesund­heitsministerium angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante von SARS-CoV-2 zugestimmt. „Die Omikron-Welle ist hier und wir müssen uns schützen“, sagte Bennett.
Am vergangenen Donnerstag hatte das Gesundheitsministerium eine vierte Coronaimpfung für Men­schen mit geschwächtem Immun­system genehmigt. Damit ist Israel eines der ersten Länder weltweit, das vierte Coronaimpfdosen verab­reicht. Kurz darauf wurde die Kampagne auf Bewohner von Alters­heimen und Patienten geriatrischer Stationen in Israel ausgeweitet.
Wie die israelischen Behörden mitteilten, stieg die Zahl der Coronaneuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen um 195 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Gestern wurden 4.206 Ansteckungen bin­nen 24 Stunden nachgewiesen.
Bennett warnte, die Ansteckungen könnten schon bald auf rund „50.000 Fälle täglich“ ansteigen. Er rief alle Erwachsenen und Kinder im Land auf, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen.
Von Israels 9,2 Millionen Einwohnern haben mehr als vier Millionen bereits drei Coronaimpfdosen er­halten. Seit Pandemiebeginn wurden in dem Land knapp 1,4 Millionen Coronainfektionen registriert, von denen 8.244 tödlich endeten. © afp/dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/130507/Israel-weitet-Verabreichung-von-vierter-Coronaimpfdosis-aus

CORONA – SPANIEN – Spaniens Coronainzidenz überspringt 1.000er-Marke – 3.1.2022
Madrid – Trotz einer Impfquote von rund 80 Prozent hat Spanien das Jahr 2021 mit einer der höchsten Coronainzidenzen Europas verabschiedet. Die Zahl der neuerfassten Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen 24 Stunden kletterte auf 1.086, wie das Gesundheitsministerium in Madrid Ende vergangener Woche mitteilte. Damit wurde erstmals die 1.000er-Marke überschritten. Zum Vergleich: In Deutschland lag dieser Wert am vergangenen Freitag bei 214,9.
Mitte Oktober hatte Spanien noch einen Jahrestiefstwert von rund 18 verzeichnet. Die Behörden beteu­ern unterdessen, dass die Lage in den Krankenhäusern auch dank der hohen Impfquote weiterhin weitge­hend unter Kontrolle sei, da das Vakzin in dem meisten Fällen für eine Ansteckung ohne Symptome oder mit einem milderen Krankheitsverlauf sorge. Zuletzt waren in Spanien 8,8 Prozent aller Krankenhaus­betten sowie 19 Prozent aller Intensivbetten mit COVID-Patienten belegt. Auch diese Zahlen klettern, aber eher langsam.
Wegen der rapide steigenden Zahl der Fälle verkürzte Spanien die Dauer der Isolation nach einer An­ste­ckung ohne Symptome und auch mit leichten Symptomen von zehn auf sieben Tage. Das gilt auch für nicht geimpfte Verdachtsfälle. Die Reduzierung war von mehreren Regionalregierungen und Unterneh­mern gefordert worden. Damit will man Beeinträchtigungen der Grundversorgung etwa in den Kran­kenhäusern und im öffentlichen Verkehr verhindern.
Zur Eindämmung der Pandemie wurde landesweit die Maskenpflicht im Freien wieder eingeführt. In neun von 17 Regionen gelten 3G-Regel, Sperrstunden oder nächtliche Ausgangsbeschränkungen, in anderen – wie etwa in Madrid – gibt es derweil kaum Restriktionen. In der Hauptstadt wollten sich am Freitagabend rund 7.000 Menschen auf dem Platz Puerta del Sol versammeln, um das neue Jahr bei der traditionsreichsten Silvester-Massenparty des Landes zu begrüßen. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/130509/Spaniens-Coronainzidenz-ueberspringt-1-000er-Marke

CORONA – FRANKREICH – Frankreich lockert und vereinheitlicht Quarantäneregeln – 3.1.2021
Paris – Die Regierung in Frankreich hat eine Lockerung und Vereinheitlichung der Quarantäneregeln für Geimpfte angekündigt. Demnach müssen sich vollständig geimpfte Coronainfizierte ab heute unabhängig von der Variante in der Regel für sieben Tage isolieren, kündigte Gesundheitsminister Olivier Véran in einem Interview mit der Sonntagszeitung Journal du Dimanche an. Sie können sich aber bereits nach fünf Tagen durch einen negativen Antigen- oder PCR-Test freitesten.
Die Quarantäne für Kontaktpersonen, die vollständig geimpft sind, wird aufgehoben. Véran betonte aller­dings, dass Betroffene weiterhin Distanzregeln einhalten und sich „regelmäßig“ testen müssten. Bisher mussten sich Infizierte in Frankreich zehn Tage lang isolieren.
Kontaktpersonen einer mit der Omikron-Variante infizierten Person mussten mindestens sieben Tage lang in Quarantäne. Die Quarantänedauer konnte zudem unabhängig von der Variante bis zu 17 Tage betragen, wenn die Menschen mit einer infizierten Person in einer Wohnung lebte.
Die Lockerung und Harmonisierung der Regeln solle „der extrem schnellen Entwicklung der Verbreitung der Omikron-Variante in Frankreich Rechnung zu tragen“, erklärte das Gesundheitsministerium. Es soll „eine Nutzen-Risiko-Abwägung“ ermöglichen, die darauf abzielt, das Infektionsgeschehen „unter Kon­trolle“ zu halten und gleichzeitig das soziale und wirtschaftliche Leben „aufrechtzuerhalten“.
Die ersten verfügbaren Daten zeigen, dass die die Zeitspanne von der Ansteckung bis zum Beginn der Erkrankung bei der Omikron-Variante kürzer ist als bei den vorherigen Varianten. Dies spricht für eine Verkürzung der Quarantänedauer, wenn Omikron wie in Frankreich die vorherrschende Virusvariante ist.
Personen, die positiv getestet wurden und nicht alle nötigen Impfungen erhalten haben, müssen sich zehn Tage lang isolieren, wobei sie nach sieben Tagen freigetestet werden können. Die siebentägige Quarantäne wird auch für ungeimpfte Kontaktpersonen beibehalten. Diese müssen ebenfalls negativ testen, bevor sie aus der Selbstisolation dürfen.
Frankreich schließt sich einer Reihe von Ländern an, die bereits die Quarantänezeiten wegen der Omi­kron-Variante reduziert haben. In den USA wurde sie für symptomfreie Infizierte von zehn auf fünf Tage verringert. Spanien und Argentinien kündigten eine Verkürzung von zehn auf sieben Tage an.
In Deutschland empfiehlt das Robert-Koch-Institut (RKI) derzeit bei einer Ansteckung mit der Omikron-Variante noch, dass sich Infizierte und ihre Kontaktpersonen für 14 Tage isolieren sollen. Das schließt auch Geimpfte und Genesene ein. In der Politik wird jedoch über Quarantäneerleichterungen diskutiert. © afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/130523/Frankreich-lockert-und-vereinheitlicht-Quarantaeneregeln

CORONA – DEUTSCHLAND – Zentralrat der Muslime für allgemeine Corona-Impfpflicht – 3.1.2022
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) plädiert im Kampf gegen die Corona-Pandemie für eine allgemeine Impfpflicht. Der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek sagte: „Ich spreche mich für eine solche Verpflichtung in Deutschland aus.“ Dass die Impfquote nur langsam steige, sei „ärgerlich“. Impfen rette Leben und bedeute Solidarität. Dies entspreche „den Maßstäben des vernünftigen Bürgers und der Ethik des Islam“. (Neue Osnabrücker Zeitung)
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54877095-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm

CORONA – ÖSTERREICH – Experte Elling sieht Gecko als „Hinterzimmer-Debattierklub“ – 3.1.2022
Molekularbiologe Ulrich Elling kritisiert, dass die Politik bei der neuen Corona-Variante Omikron „wieder viel zu langsam“ reagiert. „Bei der Dynamik, die Omikron entfaltet, müssen wir mehr denn je bremsen, bevor es zu spät ist.“ Trotz der neuen Gecko-Kommission sei die Vorgangsweise in der Pandemie nicht transparent: „Auch ich weiß nicht genau, was in der Gecko läuft. Für mich ist das jetzt noch ein Hinterzimmer-Debattierklub“, meinte Elling vor kurzem im „Kurier“.
Bei Omikron verliefen die Wellen steiler und schneller, erklärte Elling. Es gebe aber sehr wohl die Möglichkeit, die Situation zu steuern. Die Regierung handelt nach Ansicht des Experten aber nicht schnell genug: „Die Reaktionszeit ist wieder viel zu langsam.“ Man habe bei der Deltawelle „hoffentlich gelernt, dass der Blick auf die Intensivstationen ein Fahren mit dem Blick in den Rückspiegel ist“, erinnerte Elling. „Das ist mit Omikron indiskutabel. Wir können auch nicht Weihnachtspause machen“, verwies er auf die Situation in den Krankenhäusern in London oder Dänemark.
*** Bremsen oder nicht bremsen
„Trotz der Gecko-Kommission schaut transparentes Fahren durch die Pandemie für mich anders aus“, merkte der Experte an. „Wir stehen vor der Entscheidung: Bremsen wir die Omikron-Welle jetzt oder bremsen wir sie nicht? Ich befürchte, dass wir die Entscheidung solange vertagen – möglicherweise auch mit Druck aus der Wirtschaft -, bis uns Omikron die Entscheidung abgenommen hat.“ Was dann passiere, sei „Durchseuchung“, sagte Elling. „Wenn wir Omikron durchlaufen lassen, weil wir die Schnauze von der Pandemie voll haben, dann nehmen wir auf die Schwachen keine Rücksicht mehr.“ Dies wäre ein Paradigmenwechsel, den die Politik dann auch klar definieren sollte, findet Elling.
Wenn man die Omikron-Variante durchlaufen lasse, werde man im Messezentrum Feldbetten aufstellen müssen, um alle, die parallel krank sind, zu versorgen, erwartet Elling. Es müsse jetzt eine Strategie definiert werden, „bevor wir wohl im Jänner noch die 50.000er-Marke knacken“. Was das Ende der Ferien betrifft, merkte der Experte an: „Wenn sich die Kinder in der Schule treffen, zündet Omikron durch.“
*** Gartlehner erwartet ebenfalls schwere Belastung
Epidemiologe Gerald Gartlehner erwartete in der „Presse“ ebenfalls, dass Omikron die Spitäler schwer belasten wird: Er halte es durchaus für möglich, dass das Gesundheitssystem während der Infektionswelle im Jänner und Februar vor große Herausforderungen gestellt wird. „Damit meine ich die akute Gefahr von einer Überlastung der Intensivstationen.“ Denn selbst dann, wenn Omikron seltener schwere Verläufe verursachen sollte, könne die zu erwartende hohe Zahl an Infektionen zu sehr vielen Spitalsaufenthalten führen.
Gartlehner spricht sich zur Aufrechterhaltung der Infrastruktur dafür aus, die Quarantäne für positiv Getestete sowie ihre engen Kontaktpersonen zu verkürzen und die Erlaubnis zu erteilen, zu arbeiten, wenn jemand zwar infiziert ist, aber nur milde Symptome zeigt. Dreifach Geimpfte sollten automatisch zu Kontaktpersonen der Kategorie zwei herabgestuft und damit von der Quarantäne befreit werden, obwohl sie die Kriterien für K1-Personen erfüllen. Die Chancen für einen neuerlichen harten Lockdown sieht Gartlehner „höher als die dagegen“.
Einmal mehr warb Gartlehner dafür, sich impfen zu lassen. Medikamente seien nicht die Lösung. „Praktisch alle, die derzeit noch vollkommen ohne Immunität sind, werden sich mit Omikron infizieren.“
https://science.apa.at/power-search/18213620696787709652

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GESELLSCHAFT – DEUTSCHLAND – Wie sich Deutschland verändern wird: Das säkulare Jahrzehnt – 2022 fällt Anteil der Katholiken und Protestanten unter 50 Prozent der Bevölkerung – 3.1.2021
2022 wird der Bevölkerungsanteil der Katholiken und Protestanten erstmals unter 50 Prozent fallen, spätestens 2032 werden die konfessionsfreien Menschen die absolute Mehrheit in Deutschland stellen. In seiner Neujahrsansprache hat gbs-Vorstandssprecher Michael Schmidt-Salomon ausgeführt, welche politischen Veränderungen mit diesem gesellschaftlichen Wandel einhergehen sollten.
In den letzten 150 Jahren hat sich der Bevölkerungsanteil der Konfessionsfreien vervierzigfacht und der Anteil der Katholiken und Protestanten halbiert. Wie Schmidt-Salomon in seiner Ansprache betonte, hat mit Olaf Scholz erstmals in der deutschen Geschichte ein Konfessionsfreier die Regierungsverantwortung übernommen und haben fast die Hälfte der Kabinettsmitglieder auf die traditionelle Gottesformel bei der Vereidigung ins Amt verzichtet. Diese „neue Säkularität der verantwortlichen Politikerinnen und Politiker“ äußere sich, so der gbs-Sprecher, auch in dem Koalitionsvertrag, den SPD, FDP und Grüne ausgehandelt haben, etwa in der Streichung des umstrittenen §219a (die sogenannte „Werbung für den Schwangerschaftsabbruch“) aus dem Strafgesetzbuch.
Diese Streichung sei ein wichtiger erster Schritt, meinte Schmidt-Salomon, aber er dürfe keineswegs der letzte sein. Denn die Bandbreite der religiös begründeten Gesetze, welche die Freiheiten der Bürgerinnen und Bürger unzulässig einschränkten, reichten „von der Wiege bis zur Bahre, ja sogar darüber hinaus, nämlich vom sogenannten Embryonenschutz, der zur Kriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs geführt hat, bis hin zum Friedhofszwang, der uns verbietet, die Asche unserer Verstorbenen im eigenen Garten zu verstreuen“. Derartige Gesetze müssten in den nächsten Jahren fallen, forderte der Stiftungssprecher: „Denn warum auch sollte sich eine konfessionsfreie Mehrheit weiterhin Gesetzen unterwerfen, die von überkommenen religiösen Dogmen bestimmt sind?!“
*** Eine starke säkulare Lobbyorganisation
Es bestehe Hoffnung, dass die neue Bundesregierung „die historische Chance zu einer neuen, säkularen Rechtspolitik“ ergreife, allerdings werde dieses Projekt „kein Selbstläufer“ sein. Es brauche gesellschaftlichen Druck, damit sich die Dinge ändern, nötig sei nun vor allem „eine starke säkulare Lobbyorganisation, die den Politikerinnen und Politikern auf den Füßen steht und sie daran, erinnert, dass die Mehrheit der Deutschen – ob konfessionsfrei oder nicht – längst schon ein Leben jenseits religiöser Gängelungen führen will“. Im Rahmen des Schwerpunktthemas „Das säkulare Jahrzehnt“ werde die Giordano-Bruno-Stiftung die Etablierung einer solchen Lobbyorganisation mit ihren Mitteln maßgeblich unterstützen, nämlich den Aufbau des „Zentralrats der Konfessionsfreien“, der sich 2022 erstmals der Öffentlichkeit präsentieren wird.
Bis 2032, also bis zum Ende dieses ersten säkularen Jahrzehnts, will Schmidt-Salomon einiges erreicht haben: „So sollte die Kriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs bis 2032 Geschichte sein. 150 Jahre lang hat die Frauen-Bewegung gegen diese Kriminalisierung gekämpft, wir wollen alles daransetzen, dass es am Ende keine 160 oder noch mehr Jahre sein müssen. Fallen sollten natürlich auch die historischen Staatsleistungen, die seit über 100 Jahren verfassungswidriger Weise an die Kirchen gezahlt werden. Ebenso fallen muss das kirchliche Arbeitsrecht, das nicht nur Konfessionsfreie, sondern auch Juden und Muslime, Schwule und Lesben diskriminiert.“
*** Für einen modernen, weltanschaulich neutralen Staat
Am Schluss seiner Neujahrsansprache stellte der gbs-Vorstandssprecher klar, dass das Schwerpunktthema „Das säkulare Jahrzehnt“ zwar eine „Kampfansage an die herrschenden Rechtsverhältnisse“ sei, keineswegs aber eine „Kampfansage an Gläubige“: „Wir wissen sehr wohl, dass es in den Kirchen viele Menschen gibt, die die Dinge ähnlich sehen wie wir. Auch sie wollen in einer offenen Gesellschaft leben, in der niemand aufgrund seines Glaubens oder Unglaubens privilegiert oder diskriminiert wird.“
Diese säkulare Haltung werde auch wichtig sein, um der Herausforderung des politischen Islam zu begegnen: „Denn der moderne Rechtsstaat kann Muslimen nicht verwehren, was er Christinnen und Christen gewährt. Wer also nicht will, dass die Muslimbrüder in die Lage versetzt werden, religiöse Sonderrechte für ihre Propaganda-Zwecke auszunutzen, darf diese Möglichkeit auch den christlichen Kirchen nicht einräumen.“ Insofern sei der „Einsatz für den weltanschaulich neutralen Staat“ zugleich auch ein „Einsatz zur Verteidigung der offenen Gesellschaft gegen ihre wiedererstarkten Feinde“.
https://hpd.de/artikel/saekulare-jahrzehnt-19999

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VERMÖGEN – DZ Bank: Geldvermögen der Deutschen hat erneut zugenommen – 3.1.2022
Das Geldvermögen der Deutschen hat im vergangenen Jahr erneut zugenommen. Wie aus einer am Montag veröffentlichten Analyse der DZ Bank hervorgeht, betrug das Geldvermögen der privaten Haushalte Ende vergangenen Jahres 7,7 Billionen Euro. Das sind demnach 7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Ursachen seien die weiterhin sehr hohe Sparquote, aber auch zunehmende Einkünfte aus Aktien und Fonds. „Die Deutschen haben 2021 aufgrund der extrem niedrigen Zinsen mehr Geld in Wertpapiere gesteckt“, erklärte DZ-Volkswirt Michael Stappel. „Wegen der positiven Kursentwicklung haben Aktien die Haushalte um über 130 Milliarden Euro reicher gemacht.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54880267-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

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INTERNATIONAL – Fünf Atommächte wollen Verbreitung von Atomwaffen verhindern – 3.1.2022
Die fünf ständigen Mitglieder im UN-Sicherheitsrat wollen eine weitere Verbreitung von Atomwaffen verhindern. Die USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien gaben am Montag eine gemeinsame Erklärung ab. „Ein Atomkrieg kann nicht gewonnen werden und darf nie ausgefochten werden“, erklärten die fünf Atommächte.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54882547-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

BÖRSEN – Finanzexperte befürchtet neues Beben an internationalen Finanzmärkten – 3.1.2022
An den internationalen Finanzmärkten droht in den nächsten Jahren ein „richtig übles Beben“, befürchtet der Finanzexperte Gerhard Schick. „Man weiß nur nicht, wann und was der Auslöser ist“, sagte der Vorstand der Bürgerbewegung Finanzwende in einem Gespräch mit den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft (Südwest Presse, Märkische Oderzeitung, Lausitzer Rundschau, Schwäbische Zeitung). Der frühere Bundestagsabgeordnete der Grünen verwies darauf, dass es immer noch große strukturelle Probleme gebe. Der Finanzmarkt wachse schneller als die Realwirtschaft. (Neue Berliner Redaktionsgesellschaft)
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54877095-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm

USA – Markit: US-Industrieaktivität wächst im Dezember langsamer – 3.1.2022
NEW YORK (Dow Jones)–Das Wachstum der Aktivität in der US-Industrie hat sich im Dezember im Vergleich zum Vormonat etwas verlangsamt. Der von IHS Markit in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex sank auf 57,7 von 58,3 Punkten. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 57,8 ermittelt worden. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, unterhalb von 50 eine schrumpfende Wirtschaft. Materialengpässe und Lieferverzögerungen, so IHS-Markit-Volkswirt Sian Jones, hätten sich weiter ausgewirkt. Andererseits habe es Anzeichen gegeben, dass der Preisdruck etwas nachgellassen habe.
Link: https://www.markiteconomics.com/Public/Release/PressReleases?language=en
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54881547-markit-us-industrieaktivitaet-waechst-im-dezember-langsamer-015.htm

USA – USA: Bauausgaben legen weniger als erwartet zu – 3.1.2022
WASHINGTON (dpa-AFX) – In den USA sind die Bauausgaben im November weniger als erwartet gestiegen. Im Monatsvergleich legten sie um 0,4 Prozent zu, wie das US-Handelsministerium am Montag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem stärkeren Anstieg um 0,6 Prozent gerechnet. Allerdings wurde der Anstieg im Oktober von 0,2 Prozent auf 0,4 Prozent nach oben revidiert.
Der Bausektor profitiert seit längerem von der hohen Nachfrage nach Wohnraum. Seit einiger Zeit wird er jedoch von coronabedingten Materialengpässen geplagt./jsl/he
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54881456-usa-bauausgaben-legen-weniger-als-erwartet-zu-016.htm

USA – Umfrage: Knapp zwei Drittel der US-Bürger sehen US-Demokratie in Gefahr – 3.1.2022
Ein Jahr nach der Erstürmung des Kapitols in Washington durch Anhänger des damals frisch abgewählten Präsidenten Donald Trump steht es nach Auffassung vieler US-Bürger nicht gut um die Demokratie im Land. In einer am Sonntag veröffentlichten Umfrage des Senders CBS News sagten zwei Drittel der Befragten, die US-Demokratie sei „bedroht“. Den Sturm auf das Kapitol halten sie demnach für ein „Zeichen zunehmender politischer Gewalt“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54877859-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

SINGAPUR – Singapurs Wirtschaft wächst stärker als erwartet – 3.1.2022
Singapurs Wirtschaft ist im vierten Quartal 2021 stärker als erwartet gewachsen. Laut Mitteilung des Industrie- und Handelsministeriums stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) mit einer Jahresrate von 5,9 Prozent. Die vom Wall Street Journal befragten Ökonomen hatten einen Zuwachs von 4,6 Prozent prognostiziert. Im dritten Quartal war die Wirtschaft allerdings noch um 7,1 Prozent gewachsen. Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe stieg um 14,0 (Vorquartal: 7,9) Prozent. Für das Jahr 2021 meldete die Behörde ein Wirtschaftswachstum von 7,2 Prozent. Erwartet worden waren 7,0 Prozent.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54877859-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

TÜRKEI – Türkische Inflation im Dezember bei 36 Prozent – 3.1.2022
Der Inflationsdruck in der Türkei hat im Dezember den höchsten Stand seit 19 Jahren erreicht. Nach Mitteilung der Statistikbehörde Turkstat stiegen die Verbraucherpreise im Dezember mit einer Jahresrate von 36,1 (November: 21,3) Prozent. Gegenüber dem Vormonat erhöhten sich die Preise um 13,6 (3,5) Prozent.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54877859-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – USA – Biden sichert Selenskyj „entschlossene“ Reaktion bei russischer Invasion zu – 3.1.2022
US-Präsident Joe Biden hat in einem Telefonat mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj versichert, dass die USA und ihre Verbündeten „entschlossen“ auf eine russische Invasion der Ukraine reagieren würden. Biden habe in dem Gespräch am Sonntag auch die US-Unterstützung für „die Souveränität und territoriale Integrität“ der Ukraine bekräftigt, teilte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, mit.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54877859-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – TÜRKEI – Moskau und Ankara wollen Verhältnis nach Spannungen wegen Ukraine verbessern – 3.1.2022
Die Präsidenten Russlands und der Türkei, Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdogan, wollen die Beziehungen ihrer Länder wieder verbessern. Nach einem Telefonat der beiden Staatschefs am Sonntag teilten deren Büros jeweils mit, die Zusammenarbeit ihrer Länder intensivieren zu wollen. Zuletzt war das Verhältnis zwischen Moskau und Ankara unter anderem wegen des Ukraine-Konflikts angespannt. In dem Telefonat ging es auch um Russlands Forderungen an die Nato, der auch die Türkei angehört.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54877859-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – DEUTSCHLAND – FRANKREICH – USA – Regierung will diese Woche Gespräche zur Lösung des Ukraine-Konflikt – 3.1.2022
Die Bundesregierung sucht in dieser Woche das Gespräch mit den USA, Frankreich, Russland und der Ukraine, um den Konflikt in der ukrainischen Grenzregion diplomatisch beizulegen. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) wird am Mittwoch nach Washington zu einem Treffen mit ihrem US-Amtskollegen Antony Blinken reisen, wie ein Sprecher des Auswärtigen Amts erklärte.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54880267-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

EUROZONE – Euroraum-Industrie-PMI im Dezember wie erwartet bei 58,0 Punkten – 3.1.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Das Wachstum der Wirtschaftsaktivität im verarbeitenden Gewerbe des Euroraums hat im Dezember wie erwartet etwas abgenommen. Wie IHS Markit in zweiter Veröffentlichung mitteilte, sank der Einkaufsmanagerindex (PMI) für diesen Sektor auf 58,0 (November: 58,4) Punkte, womit wie erwartet das Ergebnis der ersten Veröffentlichung bestätigt wurde. Dahinter standen allerdings uneinheitliche Entwicklungen in den großen Volkswirtschaften.
So stagnierte Deutschlands Industrie-PMI in zweiter Veröffentlichung bei 57,4 Punkten, während eine Bestätigung des ersten Ausweises von 57,9 prognostiziert worden war. Frankreichs PMI sank dagegen lediglich auf 55,6 (55,9) Punkte und lag damit etwas höher als in erster Veröffentlichung (54,9) Auch Italiens Industrie-PMI überraschte leicht positiv. Er ging auf 62,0 (62,8) zurück, erwartet worden waren 61,5 Punkte.
Laut IHS Markit sorgten deutlich nachlassende Angebotsengpässe dafür, dass sich die Lieferkrise im Dezember weiter entspannte. Diesen Vorteil machten sich die Industrieunternehmen sogleich zu Nutze und stockten ihre Vormateriallager noch rasanter auf als im bisherigen Rekordmonat November. Gleichwohl verlief die Industriekonjunktur weiter enttäuschend. So fiel das Produktionswachstum genauso schwach aus wie im November, als die Steigerungsrate auf den zweitniedrigsten Wert seit Beginn des Aufschwungs im Juli 2020 gesunken war.
„Obwohl angesichts von Engpässen, Hafenüberlastungen und Transportproblemen unterm Strich nur wenig übrig blieb, zeigen die aktuellen PMI-Daten, dass die Lagerbestände im Dezember so rasant gestiegen sind wie nie zuvor“, kommentierte IHS-Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson die Daten. Dies könnte seiner Meinung nach in naher Zukunft zu einer dringend benötigten Erholung der Produktion führen. „Im Moment scheint das Produktionswachstum den aktuellen Umfragedaten zufolge jedenfalls jedoch gedämpft und gegenüber November unverändert geblieben zu sein“, merkte Williamson an.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54878819-euroraum-industrie-pmi-im-dezember-wie-erwartet-bei-58-0-punkten-015.htm

DEUTSCHLAND – IfW: Berlin sollte Atompläne der EU nicht rundheraus ablehnen – 3.1.2022
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)–Das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) rät der Bundesregierung, die umstrittenen Pläne der Europäischen Kommission zur Einstufung von Atomenergie und Gas als nachhaltig nicht rundheraus abzulehnen. Vielmehr sollte sie sich für eine stärkere Reduzierung der in der EU erlaubten Kohlendioxid-Emissionen starkmachen.
„Es könnte klimapolitisch ein Fehler sein, dass die Bundesregierung den EU-Vorschlag zur Kernenergie rundheraus ablehnt. Vielmehr sollte sie darauf dringen, dass im Gegenzug die Fitfor55-Klimaschutzpläne der EU weitreichend anerkannt werden“, erklärte Wilfried Rickels, Direktor des Forschungszentrums Global Commons und Klimapolitik am Kiel Institut für Weltwirtschaft. Insbesondere wäre es ein Gewinn für den Klimaschutz, wenn die im Rahmen des europäischen Emissionshandels erlaubte Maximalmenge wie von der EU vorgesehen über die nächsten Jahre stärker als bisher geplant linear sinken würde.
„Dann kann die kontroverse Einstufung der Kernkraft unterm Strich einen wichtigen Beitrag für geringere CO2-Emissionen liefern, ohne dass es am Ende zu einer Renaissance der Kernenergie kommen wird“, betonte Rickels.
Zuvor hatte die EU-Kommission vorgeschlagen, Kernkraft und Gas als klimafreundlich einzustufen. Damit würden diese beiden Formen der Energiegewinnung als nachhaltig in die sogenannte Taxonomieverordnung der EU-Kommission eingehen. Als Konsequenz könnte der Bau solcher Anlagen entsprechend gefördert und damit für Investoren attraktiver gemacht werden. Dazu hatten Länder wie Frankreich und Polen gedrängt. Österreich und auch der grüne Koalitionspartner in der Bundesregierung sind strikt dagegen.
Laut Rickels ist es aber richtig, dass Gaskraftwerke, die auf Wasserstoff umgerüstet werden können oder Kohlenstoffabscheidung und -lagerung (CCS) einsetzen, in der EU-Taxonomie als nachhaltig eingestuft werden sollen.
„Denn ein beschleunigter Ausbau wetterabhängiger erneuerbarer Energien braucht flankierend die regelbare Stromerzeugung“, so der Experte. Diese könne zwar auch die Kernenergie CO2-arm liefern, aber unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten sei es nicht effizient, dass sie einen großen Beitrag zur CO2-neutralen Stromerzeugung beitrage.
Dennoch bestehe ein starkes Interesse von einer Gruppe europäischer Staaten, diese Technologie aufzunehmen. „Dass die Bundesregierung dies anerkennt und im Gegenzug andere Zugeständnisse erreicht, wäre für den Klimaschutz am Ende wahrscheinlich nützlicher“, sagte Rickels.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54879035-ifw-berlin-sollte-atomplaene-der-eu-nicht-rundheraus-ablehnen-015.htm
IfW-Meldung: https://www.ifw-kiel.de/de/publikationen/medieninformationen/2021/bundesregierung-sollte-atomplaene-der-eu-nicht-rundheraus-ablehnen/

DEUTSCHLAND – Knapp eine viertel Million Solarstromanlagen im Jahr 2021 installiert – 3.1.2022
Der Absatz von Solarmodulen hat sich im vergangenen Jahr um rund zehn Prozent erhöht. Insgesamt wurden 2021 rund 240.000 Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 5,3 Gigawatt installiert, wie der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) am Montag erklärte. Im Vorjahr waren rund 184.000 Anlagen mit einer Leistung von 4,8 Gigawatt neu installiert worden. Die Solarbranche forderte zeitnahe politische Unterstützung zur Umsetzung der Klimaziele.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54880267-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

DEUTSCHLAND – Deutscher Industrie-PMI in zweiter Veröffentlichung nur noch konstant – 3.1.2022
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Aktivität in der deutschen Industrie ist im Dezember nicht so hoch wie bisher angenommen. Wie IHS Markit in zweiter Veröffentlichung mitteilte, blieb der im verarbeitenden Gewerbe erhobene Einkaufsmanagerindex (PMI) auf dem Vormonatsstand von 57,4 Punkten. Volkswirte hatten eine Bestätigung der in erster Veröffentlichung gemeldeten 57,9 Punkte erwartet. Zuvor hatte dieser Index im Januar 2021 so niedrig gelegen. Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf eine Schrumpfung.
Laut IHS Markit zog das Produktionswachstum den zweiten Monat in Folge leicht an, nachdem es sich zuvor über weite Teile des vergangenen Jahres abgeschwächt hatte. Im Vergleich zum historischen Langzeit-Durchschnitt blieb es allerdings immer noch verhalten, da die Fertigung vielerorts von Materialknappheit gebremst wurde.
Nach Aussage von IHS-Markit-Ökonom Phil Smith liefern die Daten einige ermutigende Erkenntnisse: „So haben sich die Geschäftsaussichten verbessert und die Vorlaufzeiten so gering verlängert wie seit elf Monaten nicht mehr“, schrieb er in der Veröffentlichung. Zudem seien die Unternehmen in der Lage gewesen, ihre Vormateriallager kräftig aufzustocken. „Dessen ungeachtet stehen die Lieferketten immer noch unter enormem Druck und es besteht zweifellos die Gefahr weiterer Störungen infolge des erneuten Aufflammens der Coronavirus-Pandemie“, so Smith.
Link: https://www.markiteconomics.com/Public/Release/PressReleases?language=de
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54878647-deutscher-industrie-pmi-in-zweiter-veroeffentlichung-nur-noch-konstant-015.htm

DEUTSCHLAND – HDE: Verbraucherstimmung verschlechtert sich wegen Omikron weiter – 3.1.2022
BERLIN (Dow Jones)–Die Stimmung unter den Verbrauchern hat sich aufgrund der ansteckenden Omikron-Variante des Coronavirus weiter verschlechtert. Das vom Handelsverband Deutschland (HDE) erhobene Konsumbarometer für die kommenden Monate fiel im Januar auf 95,04 nach 95,36 Zählern im Vormonat. Die aktuelle vierte Corona-Welle und die zu erwartende fünfte Infektionswelle hätten die Konjunkturerwartungen sowie die Stimmung in der Wirtschaft gedrückt.
Die Aussichten sorgten „für eine rückläufige Anschaffungsneigung und steigende Bereitschaft zum Sparen“, erklärte der HDE. Der private Konsum dürfte sich im ersten Quartal eher verhalten entwickeln.
Für den Februar rechnet der HDE mit einer weiteren Eintrübung des Konsumbarometers, da die befragten Verbraucher die jüngsten Entwicklungen und neuesten Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens bei ihren Antworten noch nicht voll berücksichtigen konnten. Der zugrundeliegende Befragungszeitraum endete am 19. Dezember 2021.
Anders als im Dezember seien die Befragten allerdings überraschenderweise wieder etwas optimistischer über die weitere Entwicklung ihrer Einkommenssituation. Die Arbeitsmarktentwicklung begründet keine zunehmende Sorge um den Arbeitsplatz.
Das HDE-Konsumbarometer erscheint monatlich und basiert auf einer Umfrage unter 1.600 Personen zur Anschaffungsneigung, Sparneigung, finanziellen Situation und anderen konsumrelevanten Faktoren. Es bildet nicht das aktuelle Verbraucherverhalten ab, sondern die erwartete Stimmung in den kommenden drei Monaten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54878620-hde-verbraucherstimmung-verschlechtert-sich-wegen-omikron-weiter-015.htm

DEUTSCHLAND – BA-X-Stellenindex im Dezember bei 132 (Vm: 129) Punkten – 3.1.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) befindet sich weiter im Aufwärtstrend. Laut Mitteilung der BA stieg der BA-X im Dezember auf 132 (November: 129) Punkte und näherte sich damit dem Höchststand von 134 Punkten, den er zuletzt im Februar 2019 erreicht hatte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt der Index 33 Punkte im Plus und übertrifft um 18 Punkte den Wert vom März 2020, als die Auswirkungen der Pandemiemaßnahmen auf dem Arbeitsmarkt noch nicht sichtbar waren.
Laut BA sind 12 Prozent des Bestands an gemeldeten Stellen dem Handel zuzurechnen und je 11 Prozent dem verarbeitenden Gewerbe sowie dem Gesundheits- und Sozialwesen. Von Qualifizierten Unternehmensdienstleistern stammten 10 und von der Baubranche 7 Prozent. 25 Prozent der gemeldeten Arbeitsstellen gehen demnach auf Zeitarbeitsunternehmen zurück.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54879177-ba-x-stellenindex-im-dezember-bei-132-vm-129-punkten-015.htm

DEUTSCHLAND – Bitkom-Umfrage: IT-Fachkräftelücke um 12 Prozent gestiegen – 3.1.2022
Die Anzahl freier Stellen in der IT-Branche ist im vergangenen Jahr um 12 Prozent auf 96.000 gestiegen. Nach einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom fehlt der Wirtschaft für die Digitalisierung immer mehr Personal. Zwei von drei Unternehmen konstatierten Ende 2021 einen Mangel an IT-Fachkräften und ebenso viele erwarten eine weitere Verschärfung der Personalnot, wie eine repräsentative Bitkom-Befragung von mehr als 850 Unternehmen aller Branchen ergab.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54882547-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

DEUTSCHLAND – Erwerbstätigkeit in Deutschland bleibt 2021 stabil – 3.1.2022
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Erwerbstätigkeit in Deutschland ist im vergangenen Jahr nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) stabil geblieben. Laut Mitteilung von Destatis waren 2021 im Jahresdurchschnitt rund 44,9 Millionen Personen mit Arbeitsort in Deutschland erwerbstätig. Das waren 7.000 mehr als 2020, was einer Veränderungsrate von 0,0 Prozent entspricht. 2020 hatte die Corona-Krise den zuvor über 14 Jahre anhaltenden Anstieg der Erwerbstätigkeit beendet und zu einem Rückgang um 370.000 Personen bzw. 0,8 Prozent geführt.
In den Dienstleistungsbereichen nahm die Zahl der Erwerbstätigen 2021 um 94.000 oder 0,3 Prozent zu, nachdem sie 2020 um 197.000 Personen bzw. 0,6 Prozent gesunken war. Im produzierenden Gewerbe (ohne Baugewerbe) sank die Erwerbstätigenzahl dagegen um 96.000 (minus 1,2 Prozent) auf rund 8,1 Millionen. Vom Baugewerbe kamen mit einem Anstieg um 31.000 Erwerbstätige (plus 1,2 Prozent) auf rund 2,6 Millionen weiterhin sehr positive Impulse.
Die Zahl der Erwerbslosen (nach international vergleichbarer ILO-Definition) in Deutschland sank nach vorläufigen Schätzungen um 159.000 Personen oder 9,6 Prozent auf 1,5 Millionen. Die Zahl der aktiv am Arbeitsmarkt verfügbaren Erwerbspersonen, definiert als Summe der Erwerbstätigen und Erwerbslosen, ging im gleichen Zeitraum um 173.000 Personen (minus 0,4 Prozent) auf 46,3 Millionen zurück. Die Erwerbslosenquote, gemessen als Anteil der Erwerbslosen an der Zahl der Erwerbspersonen, reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr von 3,6 Prozent auf 3,3 Prozent.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54877636-erwerbstaetigkeit-in-deutschland-bleibt-2021-stabil-015.htm

DEUTSCHLAND – Erstmals seit langem wieder fast fünf Millionen Angestellte im öffentlichen Dienst – 3.1.2022
Erstmals seit Ende der 1990er Jahre arbeiten wieder fast fünf Millionen Menschen im öffentlichen Dienst. Knapp 4,97 Millionen Beschäftigte sind derzeit für Bund, Länder und Gemeinden tätig, wie der DBB Beamtenbund und Tarifunion am Montag in Berlin mitteilte. Der Verband forderte zugleich eine Einstellungsoffensive, weil trotz der Zuwächse „immer noch deutlich über 300.000 Leute“ fehlten, erklärte DBB-Chef Ulrich Silberbach.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54880267-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

DEUTSCHLAND – Bundesregierung streitet über EU-Pläne zur Atomkraft – 3.1.2022
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)–In der Koalition ist ein Streit entbrannt über die Pläne der Europäischen Kommission zur Einstufung von Atomkraft und Gas als nachhaltige Energiequellen. Die Grünen wollen auf EU-Ebene Änderungen an dieser als Taxonomie bekannten Regelung erreichen. Die FDP sieht einen Dissens in der Regierung und fordert von den Grünen die Akzeptanz von EU-Entscheidungen, auch wenn sie einem nicht passten sollten.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat eine schnelle Reaktion der Bundesregierung auf die EU-Pläne angekündigt, Atomkraft mit einem grünen Label zu versehen. „Wir werden die EU-Vorlage jetzt schnell prüfen und uns in der Bundesregierung abstimmen“, sagte Lemke der Rheinischen Post. Lemke betonte erneut, dass Atomkraft alles andere als nachhaltig, sondern eine Risikotechnologie sei.
„Sie an der Öffentlichkeit vorbei in die Taxonomie drücken zu wollen, ändert daran nichts“, sagte Lemke. „Die EU-Kommission erzeugt die große Gefahr, wirklich zukunftsfähige, nachhaltige Investments zugunsten der gefährlichen Atomkraft zu blockieren und zu beschädigen.“ Auch die Aufnahme von Erdgas halte sie für fragwürdig.
*** Grüne wollen Änderungen der EU-Regelung
Die stellvertretende Parteivorsitzende Ricarda Lang sagte im ARD-Morgenmagazin, dass man auf EU-Ebene Änderungen anstreben müsse, weil eine Energieform nachhaltig sein müsse, die als nachhaltig bezeichnet werde. Was die Kommission vorschlage sei eine Form von „Greenwashing“.
„Die Hochrisiko-Technologie Atomkraft als nachhaltig einzustufen, ist, als ob man bei der Lebensmittelkennzeichnung sagen würde, Alkohol ist besonders gesund“, sagte Lange. „Deutschland kann dem nicht zustimmen…Unser Ziel muss es jetzt sein, über die Bundesregierung aber natürlich auch über Kollegen im EU-Parlament, wo mit einfacher Mehrheit abgelehnt werden kann, Druck auszuüben, auf Verbesserungen hinzuwirken bei diesen Regeln zur Taxonomie.“
Sie betonte, Deutschland werde Gas als Übergang brauchen. Aber es sei eine Frage, ob man sage, man müsse es verwenden oder ob man sage, man stufe es als nachhaltig. „Gas ist immer noch ein fossiler Brennstoff und in keinster Weise klimafreundlich“, so Lange.
*** FDP sieht keinen Konsens in der Bundesregierung
Vize-FDP-Chef Wolfgang Kubicki sagte der Bild, dass es in der Ampel-Koalition von SPD, Grünen und FDP einen Dissens in Energiefragen gebe. „Man ist im Übrigen kein guter Europäer, wenn man nur Entscheidungen akzeptiert, die einem passen“, sagte er im Hinblick auf die Kritik der Grünen an den EU-Plänen.
Man werde über die Zukunft der bundesdeutschen Energiepolitik sprechen müssen, gerade auch im Lichte der aktuellen Pläne der EU-Kommission. Zur massiven Kritik seitens des Koalitionspartners Grüne sagte der Vize-Präsident des Bundestages: „Wir müssen jedenfalls innerhalb der Ampel einen Konsens darüber finden, wie wir den Ausgleich zwischen den Zielen der CO2-Reduktion und der stabilen Energieversorgung hinbekommen. Denkverbote jeglicher Art helfen dabei nicht weiter“, so Kubicki.
Kubicki machte zudem klar, dass das Abschalten deutscher Reaktoren nicht mit dem Aufkauf von Atomstrom aus anderen Ländern kompensiert werden sollte.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54877822-bundesregierung-streitet-ueber-eu-plaene-zur-atomkraft-015.htm

DEUTSCHLAND – Hebestreit: Bundesregierung lehnt EU-Pläne zur Atomkraft ab – 3.1.2022
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)–Die Bundesregierung hält die Pläne der Europäischen Kommission zur Einstufung der Atomkraft als nachhaltige Form der Energiegewinnung für falsch, sieht aber wenig Chancen, das Vorhaben zu stoppen. Die Bundesregierung plant nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Hebestreit keine Klage gegen die Förderwürdigkeit von Atomkraft, wie sie etwa Österreich angekündigt hat. Solch eine Klage sei aus Sicht der Bundesregierung nur möglich, wenn die EU-Kommission mit der Regelung ihren Kompetenzbereich überschritten hätte. „Da scheint die Europäische Kommission rechtlich auf sicherem Terrain“, so Hebestreit.
Positiv bewertete die Bundesregierung allerdings die Kommissionsvorschläge zur Klassifizierung von Gas als „nachhaltig“. Denn Deutschland wolle Gas als Brückentechnologie auf dem Weg hin zur Klimaneutralität nutzen, so Hebestreit.
Die Bundesregierung werde nun im Januar beraten, welche Stellung man insgesamt zu den vorgelegten Kommission-Pläne zur sogenannten „Taxonomie“ von Atom- und Gasenergie bezieht. Sie habe drei Möglichkeiten, um auf diesen sogenannten „Delegated Act“ der Kommission zu reagieren: Man könne zustimmen, man könne sich enthalten oder man könne ihn ablehnen.
Allerdings erlange ein solcher Akt Gesetzeskraft, wenn nicht 20 EU-Staaten, die mindestens zwei Drittel der EU-Bevölkerung abdeckten, oder wenn nicht eine Mehrheit des EU-Parlamentes dagegen stimmten, betonte Hebestreit. Bislang hat sich in den EU-Staaten jedoch keine Mehrheit gegen das Vorhaben der Kommission abgezeichnet.
*** Deutschland hält Atomstrom für gefährlich
Deutschland lehnt die friedliche Nutzung der Atomenergie und damit die Einschätzung der EU-Kommission zur Nachhaltigkeit von Atomenergie ab, wie Hebestreit betonte. „Wir halten die Atomtechnologie für gefährlich. Wir halten die Müllproblematik für weiterhin ungeklärt“, sagte Hebestreit. Deutschland habe sich in einer breiten gesellschaftlichen Debatte für den Ausstieg entschieden.
Positiv bewertete er allerdings die Einstufung von Gas als „nachhaltig“, womit diese Form der Energiegewinnung Investoren empfohlen und als förderwürdig eingeschätzt wird, um den Ausstoß von schädlichen Treibhausgasen zu reduzieren.
Deutschland werde aus der Kohleverstromung aussteigen. Man benötige daher Gas als Brückentechnologie, um die Volatilität der erneuerbaren Energien auszugleichen und um die industrielle Nutzung von sauberem Wasserstoff zu ermöglichen, sagte Hebestreit. Daher sei der Vorschlag der Kommission zur Nachhaltigkeit von Gas, der Brüssel in einem sogenannten „Delegated Act“ zur Taxonomie dargelegt hat, „im Einklang mit der Position der Bundesregierung“, auch wenn man einen solchen Akt aus deutscher Sicht nicht gebraucht hätte, so Hebestreit.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54880649-hebestreit-bundesregierung-lehnt-eu-plaene-zur-atomkraft-ab-015.htm

ÖSTERREICH – STATISTIK – Starke Zuwächse für den regionalen Außenhandel im 1. Halbjahr 2021 – 3.1.2022
http://www.statistik.at/web_de/presse/127355.html

ÖSTERREICH – DEUTSCHLAND – EUROPÄISCHE UNION – Empörung in Berlin und Wien über EU-Pläne für grünes Label für Atomkraft – 3.1.2022
Die EU-Kommission hat mit ihrem Vorstoß zur Einstufung von Atomkraft als grüne Energiequelle für Empörung in Deutschland und Österreich gesorgt. Berliner und Wiener Regierungsvertreter äußerten am Samstag scharfe Kritik an einem Verordnungsentwurf zur sogenannten Taxonomie, den die Kommission zuvor an die Regierungen der 27 EU-Staaten geschickt hatte. Österreich drohte gar mit einer Klage. Die ebenfalls vorgeschlagene mögliche Einstufung von Erdgas als klimafreundlich erhielt jedoch auch Lob.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2022-01/54877859-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ÖSTERREICH – AHS-Quote stagnierte zuletzt – 3.1.2022
Nach Jahren des stetigen Wachstums hat die Zahl der Schüler, die nach der Volksschule eine AHS-Unterstufe besuchen, zuletzt bei 38 Prozent stagniert. Das zeigt der neue Nationale Bildungsbericht. Im Jahr 1980 lag dieser Anteil laut Statistik Austria erst bei 22 Prozent, 2000 waren es knapp unter 30 Prozent, 2010 34 Prozent und 2016 dann 38 Prozent. In den Jahren bis 2020 blieb dieser Wert dann unverändert.
Die mit Abstand höchste AHS-Quote hat nach wie vor Wien – wobei auch diese seit Jahren bei 55 Prozent stagniert. Dahinter folgt etwas überraschend Kärnten, das als einziges Bundesland neben Wien die 40-Prozent-Marke überspringt. Im Zehn-Jahres-Vergleich seit 2010 wuchs die Quote im südlichsten Bundesland von 31 auf 42 Prozent und damit am stärksten an. Ebenfalls starke Zuwächse im Zehn-Jahres-Vergleich registrierte die Steiermark (von 29 auf 37 Prozent).
Genau im Schnitt bei 38 Prozent liegt Niederösterreich (2010: 35 Prozent), knapp darunter bei 36 Prozent das Burgenland und Salzburg (2010: ebenfalls je 31 Prozent). Am wenigsten Veränderungen bei der Quote gab es in Oberösterreich, wo nach 27 Prozent im Jahr 2010 zuletzt 29 Prozent nach der Volksschule in die AHS-Unterstufe wechselten. Am geringsten sind die Übertrittsquoten in AHS nach wie vor in Tirol mit 27 Prozent (2010: 24 Prozent) und Vorarlberg mit 26 Prozent (2010: 23 Prozent).
https://science.apa.at/power-search/2904078491131735520