N+C – Zeitenblick KW 50/51 – Teil 1

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Zu Teil 2: https://www.news-and-comment.at/2021/12/20/nc-zeitenblick-kw-50-51-teil-2/

Zur freundlichen Erinnerung:

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Nicht ein, gleich mehrere Hoffnungsschimmer glimmen, besser: leuchten auf, folgt man den Aussagen der Wirtschaftsinstitute Deutschlands und Österreichs. Motto: die Hoffnung stirbt zuletzt. Der Wirtschaftsrückgang der letzten Wochen wird nicht übersehen, aber “weggesteckt”, dafür glänzen die Äuglein der Forscher, geht es um Voraussagen in 2022 und insbesondere 2023. Gerade auch Österreichs Institute tun sich hervor, speziell das WIFO, vertreten durch Herrn Felbermayer. Und dieser ist – richtig! – geborener Österreicher.

Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.

Ist sie wirklich hoffnungslos?

Nein, das zuletzt eingebremste Wirtschaftswachstum bremst sich – Basiseffekt hin oder her – auf relativ hohem Niveau ein. Das macht die hoffnungsvollen Prognosen, auch wenn ein paar Stirnfalten im Gesicht aufziehen, letztlich nachvollziehbar.

Das Damoklesschwert, das über all diesen Prognosen schwebt, hat einen Namen: Omikron. Und wie fest das Seil oder der Faden ist, an dem dieses Schwert hängt, lässt sich noch nicht ausmachen.

Das zweite Damoklesschwert, das schon länger über unseren Köpfen schwebt, trägt den Namen Inflation – und da gibt es auch in der zurückliegenden Wochen einige Meldungen, die von einem Anschwellen der Teuerung ebenso berichten wie von Zentralbanken, die den Pfad der Tauben zu verlassen beginnen, allen voran die Federal Reserve Bank der Vereinigten Staaten von Amerika.

Anderes zaubert aber eher Sorgenfalten auf die Stirn: die zunehmende Fragmentierung der Gesellschaften Österreichs und Deutschlands und überhaupt in den europäischen Staaten, ja, in vielen Staaten der Welt. Der Demokratiemonitor des Sora-Instituts liefert dafür ein beredtes Beispiel.

Hier könnte sich ein Aggressionspotential aufbauen, dass über gehässige und untergriffige Worte handgreiflich hinausgeht.

Dazu kommen aus den weltpolitischen Gegenden nicht gerade Glückswallungen hervorrufende Meldungen, wie im Zeitenblickt KW 49/50 summarisch aufgezählt.

Angst und Unsicherheit – ein geniales Geschwisterpaar – lassen nach dem starken Staat rufen, der in seiner so erwünschten Totalität endlich einmal “aufräumt” – den Augiasstall nämlich, wie Jörg Haider einst meinte. Auch ein gewisser Herr A.H. versprach in martialischem Tonfall aufzuräumen und auszumisten.

Angst und Unsicherheit könnte sich auch an den Börsen ausbreiten. Betrifft das nun nur jene, die als Professionelle oder Private an den Börsen handeln?

Mitnichten. Börsen sind feine, seismographisch empfindliche Gradmesser mit der Neigung, stark nach oben oder unten auszuschlagen. Sie zu beobachten, dazu muss man an Börsen nicht aktiv sein. Aber sehen, was dort vorgeht, ist lehrreich und lässt besser abschätzen, wohin die Reise geht.

Um es klarer auszudrücken: der Gang der Börsen betrifft den Wirtschaftsgang mit all seinen internationalen Verflechtungen und damit die Gesellschaft mit all ihren Interdependenzen mit anderen Gesellschaften rund um die Welt auf das Nachhaltigste. Börsenspekulant oder Börsenspekulantin braucht man wirklich nicht zu sein, um den Sturm, der von den Finanzmärkten ausgeht – sei es vorwärts oder zurück, gen Norden oder Süden – wahrnehmen zu können.

Börsen und Warenterminmärkte abschaffen? Kein Problem. Besagter Herr A.H. schloss die Bremer Kaffeebörse. Fortan tranken die deutschen Volksgenossen Blümchenkaffee. So teuer wurde der Kaffee, dass sein dünner Sud die Blümchen am Grunde der sonntäglichen Kaffeetassen sichtbar werden ließ.

Aus der Corona-Welt kommen Meldungen, die eher apokalyptischen Charakter tragen – Gradmesser der kakophonischen Hysterie, die sich inzwischen landauf, landab meldungsüberreich breit macht. Omikron, oh Omikron, dich haben wir zu unserem Glück noch gebraucht. Wie war das doch mit der Hoffnung: diese stürbe zuletzt? Womit ich meinen hoffnungsvollen Schlusspunkt setze.

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Die Parlamentswochen vom 20. Dezember 2021 bis 7. Jänner 2022
Bundesrat, BR-EU-Ausschuss, Hauptausschuss, Jahresbilanz-Pressekonferenz
https://www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAHR_2021/PK1485/index.shtml

Inflationsmonitor des IHS
https://www.myinflationtool.com/
Thema Inflation – Sebastian Koch vom IHS erklärt die Teuerung – 5:53-min-Video
https://www.youtube.com/watch?v=w4NNuwGVbGw&t=129s

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ÜBERSICHT – Teil 1: Montag, 13.12., bis Mittwoch, 15.12.2021

CORONA – EPIDEMIOLOGIE
* Omikron: Experten prognostizieren britische Verhältnisse – Experte: Omikron bereits im Januar in Deutschland dominant – 15.12.2021
* Rasante Omikron-Ausbreitung in Großbritannien, Impfstoffe ohne Booster kaum noch wirksam – 13.12.2021
CORONA – VAKZINOLOGIE
* Omikron – Versichertendaten zeigen geringere Impfwirksamkeit – 14.12.2021
CORONA – MEDIZIN
* Corona-Impfung – B-Zellen zeigen Erfolg bei Immungeschwächten an – 15.12.2021
* Schlechtes Ansprechen auf Coronaimpfung vor allem bei Non-Hodgkin-Lymphom und aktiver Therapie – 14.12.2021
* Long Covid: Häufig Menschen mittleren Alters mit Multiorgan-Symptomen – 15.12.2021
CORONA – FORSCHUNG
* COVID-19: Laborstudie bestätigt geringe Schutzwirkung der Impfung gegen Omikron – 15.12.2021
* Pfizer-Studie bestätigt hohe Wirksamkeit von Corona-Pille Paxlovid – 14.12.2021
* Forschende suchen mit KI nach neuen Corona-Wirkstoffen – 14.12.2021
* CORONA – SOZIALPSYCHOLOGIE
* Corona – Weniger Gefährdete ziehen in maßnahmentreuem Umfeld eher mit – 13.12.2021
CORONA – PSYCHOLOGIE
* Psychische Belastung bei Schülern „besorgniserregend“ – 15.12.2021
CORONA – IRRATIONAL
* Immer mehr Ärzte sind gegen mRNA-Impfung und gegen Impfpflicht – Offener Brief von 200 Ärzt*innen an ÄK-Präsident Szekeres mit dringender Rücktrittsaufforderung – 14.12.2021
CORONA – INTERNATIONAL
* WHO-Chef befürchtet Überlastung der Gesundheitssysteme – 15.12.2021
CORONA – SÜDAFRIKA
* Südafrika: Mehr Impfdurchbrüche durch Omikron, aber bisher weniger schwere Verläufe – 15.12.2021
CORONA – EUROPÄISCHE UNION
* Coronaimpfkampagne für Kinder zwischen fünf und elf Jahren in mehreren EU-Staaten angelaufen – Österreich seit November in einigen Regionen dabei – 15.12.2021
CORONA – DEUTSCHLAND
* Zahl der Intensivpflegekräfte seit 2019 um 3,3% gestiegen – 15.12.2021
* TELEGRAM – Angesichts der Vernetzung radikaler Corona-Leugner auf dem Onlinedienst Telegram fordert der Deutsche Richterbund (DRB) die Bundesregierung auf, das Problem auf EU-Ebene anzugehen. – 15.12.2021
* Razzia wegen Mordplänen gegen sächsischen Regierungschef Kretschmer bei Telegram – 15.12.2021
* Lauterbach bestätigt Impfstoff-Mangel im ersten Quartal – 15.12.2021
* Corona: STIKO verteidigt Impfempfehlung für Kinder – 14.12.2021
* LOGISTIK – Die Transportbranche warnt vor einer vorschnellen Einführung einer allgemeinen Impfpflicht in Deutschland. Diese könne im Zweifel dazu führen, dass Tausenden aus dem Ausland kommenden Fahrern die Einreise nach Deutschland verweigert werde, weil sie mit Vakzinen wie Sputnik geimpft sind … – 13.12.2021
* STIKO-Chef bezeichnet eigene Aussage zur Kinderimpfung als Fehler – Aus dem Zusammenhang gerissen: Medien hypen persönliche Aussage – 13.12.2021
CORONA – ÖSTERREICH
* Sommerschule wurde gesetzlich verankert – 15.12.2021
* Grünes Licht für Beschaffung von COVID-19-Medikamenten – Nationalrat fasst zahlreiche Beschlüsse im Gesundheitsbereich – Umfangreiche Agenda – 15.12.2021
* Lifebrain macht Millionen mit PCR-Gurgeltests – inkl. 2:43min-Video – 15.12.2021
* Bisher 59 Infektionen mit Omikron in Österreich bestätigt – Nationale Impfgremium (NIG) vor Veröffentlichung einer Impfempfehlung für Kinder – Unklarer Krankheitswert der hochinfektiösen Omikron-Variante – Bergthaler: Infektionszahlen werden ansteigen – Ostermann erwartet Infektionsspitze im Jänner – Reich: Impfstoff genügend vorhanden, Proteinimpfstff Novavax vor Zulassung und Auslieferung nach Österreich – 14.12.2021
* Expertin warnt vor Doppelinfektionen mit Influenza und SARS-CoV-2 – Grippevirus bereits in Deutschland angekommen – Impfungen können Doppelinfektionen verhindern – 14.12.2021
* Neuer Bildungsminister will Weg der offenen Schulen fortsetzen – 14.12.2021
* Bergthaler rechnet in Österreich in Januar/Februar mit Omikron-Dominanz – Pädoyer für Preventionsmaßnahmen – Ausbau der Testkapazitäten empfehlenswert – 13.12.2021
* Extremismusforscher Thomas Schmidinger sieht Gefahr der Eskalation – Interview – 13.12.2021
* Corona – 85 Prozent der Lehrer sind geimpft, an AHS über 90 Prozent – 13.12.2021
* Lockdown in Österreich fast überall zu Ende – 13.12.2021

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ALKOHOLISMUS – DEUTSCHLAND
* Zahl der Rauschtrinker 2020 in Deutschland gestiegen – Rolle der Pandemie beim Anstieg der Alkoholexzesse unklar – 13.12.2021
KLIMAWANDEL
* Russland verhindert Resolution von UN-Sicherheitsrat zu Klimawandel – 14.12.2021
* Studie: Europäische Fleisch- und Milchkonzerne stoßen immer mehr Treibhausgase aus – 13.12.2021
TIERWOHL
* Fast alle Legehennen leiden Hohe Zahl an Brustbeinbrüchen sorgt Özdemir – 13.12.2021
DEMOGRAPHIE
* Raffelhüschen: EU finanziell nicht auf demografische Alterung eingestellt – 13.12.2021
MIGRATION – DEUTSCHLAND
* Bildungsgrad potenzieller Migranten mit Ziel Deutschland steigt – 15.12.2021
GESELLSCHAFT – SCHWEIZ
* Studie: Covid-19-Erkrankung verringert prosoziales Verhalten – 13.12.2021
GESELLSCHAFT – ÖSTERREICH
* Systemvertrauen auf Tiefpunkt – 14.12.2021
* Pandemie und Korruption: Jugend verliert Vertrauen in Politik – Nationalratspräsident Sobotka zur SORA-Studie: Demokratiebewusstsein weiter stärken – 14.12.2021
* „Wie geht’s Österreich?“ im Corona-Jahr 2020: deutliche Einbrüche beim materiellen Wohlstand, Rückgänge bei Energieverbrauch und Treibhausgasen, Lebenszufriedenheit im 1. Halbjahr stabil – 14.12.2021
HOCHSCHULDIGITALISIERUNG
* Junge halten digital Kontakt zu Hochschulen – „Bildungseinrichtungen müssen verstehen, dass viele Digital Natives ganz anders interagieren“ – Ansprache per E-Mail favorisiert – Kontaktnahme durch Ausbildungsstätten und Arbeitgeber von mehr als der Hälfte via Socialmedia erwünscht – Trotz fragwürdiger Auswirkung auf das Wohlbefinden: Social Media auf dem Vormarsch – Rangreihung der Nutzung: TikTok 34%, Instagram 26%, Facebook 4%, Twitter 2% – 13.12.2021

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INTERNATIONAL
* IEA: Omikron wird Öl-Markterholung bremsen, aber nicht zerstören – 14.12.2021
* G20 GDP growth accelerates in the third quarter of 2021 – inkl. Schaubilder – 14.12.2021
* Opec: Auswirkung von Omikron „gering und von kurzer Dauer“ – Ölnachfrage-Pronose für 2021 und 2022 unverändert – 13.12.2021
BÖRSE
* SEC will Anlegerflucht aus Geldmarktfonds verhindern – 15.12.2021
ZENTRALBANKEN – NORWEGEN
* Nato-Generalsekretär Stoltenberg will Norwegens Zentralbankchef werden – 14.12.2021
ZENTRALBANKEN – GROSSBRITANNIEN
* Bank of England erhöht Kapitalanforderungen für britische Banken 13.12.2021
ZENTRALBANKEN – USA – EUROPÄISCHE UNION
* Fed und EZB vor Entscheidungen: Notenbanken stecken in der Omikron-Falle – 15.12.2021
* Woche der Entscheidung: Die Fed läuft der EZB davon – Die beiden wichtigsten Notenbanken der Welt beraten über einen strafferen Kurs. Schon jetzt steht fest: Die Schere zwischen den USA und Europa geht 2022 auseinander – 14.12.2021
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION
* Deutsche Ex-Politiker und Wirtschaftslenker fordern EZB-Wende – 15.12.2021
* Sinn: EZB wird geldpolitische Bremsung schwerfallen – 14.12.2021
* EZB: Höhere PEPP-Nettokäufe in der Vorwoche – Tabelle – 14.12.2021
USA – EUROPA
* Designierte US-Botschafterin in Deutschland kritisiert Nord Stream 2 – 14.12.2021
USA
* US-Rohöllagerbestände sinken stärker als erwartet – 15.12.2021
* US-Importpreise steigen etwas stärker als erwartet auf 11,7 Prozent, die Exportpreise auf 18,2 Prozent auf Jahressicht – 15.12.2021
* New Yorker Empire-State-Konjunkturindex steigt im Dezember unerwartet – 15.12.2021
* US-Einzelhandelsumsatz im November schwächer als erwartet – 15.12.2021
* USA: NAHB-Immobilienindex steigt wie erwartet – 15.12.2021
* US-Senat stimmt für Erhöhung der Schuldenobergrenze – 15.12.2021
* API-Daten zeigen Rückgang der US-Rohöllagerbestände – 14.12.2021
* US-Erzeugerpreise steigen im November stärker als erwartet auf 9,6, die Kernerzeugerpreise um 6,9 Prozent im Jahresvergleich – Höchste Teuerung seit 2010 – Nahrungsmittelpreise stiegen um 1,2, Energiepreise um 2,6 Prozent – 14.12.2021
* ISM: US-Einkaufsmanager erwarten Fortsetzung des Wachstumstrends – 13.12.2021
CHINA – USA
* Die USA wollen offenbar acht chinesische Unternehmen, darunter den weltgrößten Hersteller kommerzieller Drohnen DJI, wegen ihrer angeblichen Beteiligung an der Überwachung der muslimischen Minderheit der Uiguren auf die schwarze Liste setzen. – 15.12.2021
* Blinken fordert von China Ende „aggressiver Handlungen“ im Indopazifik – 14.12.2021
CHINA – SÜDKOREA
* Südkorea schließt Boykott Olympischer Winterspiele in Peking aus – 13.12.2021
CHINA – NATO – RUSSLAND
* Sicherheitsgarantien gefordert: Xi unterstützt Putin im Konflikt mit NATO – 15.12.2021
CHINA
* Chinesische Industrieproduktion im November höher als erwartet – 15.12.2021
* China: Einzelhandel und Investitionen bleiben hinter Erwartungen zurück – 15.12.2021
* Chinas Immobilienmarkt schwächt sich weiter ab – 15.12.2021
JAPAN
* Stimmung japanischer Hersteller stabil – 13.12.2021
IRAN
* Iran stimmt Installation von Kameras in Zentrifugenproduktion zu – 15.12.2021
* Iran sieht Fortschritte bei Verhandlungen über Atomabkommen – 13.12.2021
RUSSLAND – UN
* Russland verhindert Resolution von UN-Sicherheitsrat zu Klimawandel – 14.12.2021 (Duplikat; KLIMAWANDEL)
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – USA
* EU redet mit USA, London über mögliche russische Sanktionen – Kreise – 14.12.2021
RUSSLAND – UKRAINE – USA – GROSSBRITANNIEN – EUROPÄISCHE UNION
* Vorbereitung für „totalen Krieg“ EU plant für Fall des Ukraine-Angriffs -13.12.2021
RUSSLAND – UKRAINE – NATO – USA
* Putin fordert sofortige Nato-Verhandlungen über Sicherheit Russlands – 14.12.2021
RUSSLAND – UKRAINE – USA
* US-Abgeordnete fordern von US-Regierung im Ukraine-Konflikt mehr Abschreckung – 15.12.2021
* Russland übermittelt Liste mit geforderten Sicherheitsgarantien an die USA – 15.12.2021
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION
* EU belegt russische Söldnertruppe mit Sanktionen – 13.12.2021
* Sanktionen gegen Söldnertruppe: EU bestraft „Russlands Schattenarmee“ – 13.12.2021
RUSSLAND – MOLDAU – EUROPÄISCHE UNION
* EU besiegelt Millionenhilfe für Moldau im Gasstreit mit Russland – 15.12.2021
RUSSLAND – FRANKREICH
* Russische Flotte observiert im Schwarzen Meer französische Fregatte – 14.12.2021
UKRAINE – DEUTSCHLAND
* Ukrainischer Präsident wirft Deutschland Verhinderung von Waffenlieferungen vor – 14.12.2021
TÜRKEI – DEUTSCHLAND
* Pleitewelle befürchtet Lira-Absturz schockt deutsche Händler – 13.12.2021
GROSSBRITANNIEN
* Großbritannien: Inflationsrate steigt auf Zehnjahreshoch – 15.12.2021
EUROPA
* Commerzbank: Russland-Spannungen dürften Erdgaspreise weiter antreiben – Niedrige EU-Erdgasvorräte verschärfen die Lage – Pipline Nord Stream liegt auf Eis, russische Erdgaslieferungen aktuell reduziert – 2 14.12.2021
EUROPÄISCHE UNION
* EU-Kommission legt Vorschläge für neue Gebäuderichtlinie vor – 15.12.2021
* Binnenmarktausschuss des EU-Parlaments für mehr Kontrolle von Online-Riesen – 14.12.2021
* EU gespalten bei politischem Boykott von Olympia – 13.12.2021
EUROZONE
* Industrie in der Eurozone steigert Produktion im Oktober – 14.12.2021
GRIECHENLAND
* SCHULDENREGELN – Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis plädiert dafür, die Regeln des EU-Stabilitäts- und -Wachstumspakts zu reformieren. „Die derzeitigen Vorgaben sind obsolet“, sagte Mitsotakis dem Handelsblatt. – 15.12.2021
ITALIEN
* Italien: Inflation steigt auf 13-jährigen Höchststand – 15.12.2021
FRANKREICH – EUROPÄISCHE UNION – UNGARN
* Macron zeigt sich im Rechtsstaats-Streit der EU mit Ungarn unnachgiebig – 14.12.2021
FRANKREICH
* Frankreich: Inflation zieht weiter an – 15.12.2021
* Französische Regierung verschickt Energie-Schecks an ärmere Haushalte – 13.12.2021
DEUTSCHLAND
* IfW: Aussichten für 2022 deutlich verschlechtert – BIP-Erwartungen revidiert: 2,6 (2021) | 4,0 statt zuvor 5,1 (2022) | 3,3 statt zuvor 2,3 Prozent (2023) – Inflation weiter über 3 Prozent: 3,1 für jeweils 2021 und 2022, 2,0 Prozent für 2023 – Hohe Zahlungsbereitschaft der Privathaushalte dank hoher Ersparnisse – Probleme neben der Pandemie: Überalterung, Decarbonisierung – Arbeitsmarkt wird sich erholen: Arbeitslosigkeit fällt von 5,7 (2021) auf 5,2 Prozent (2023) – 15.12.2021
* BGA: Großhandel betrachtet Konjunkturentwicklung skeptisch – 2022 nominaler Umsatzanstieg von 8 Prozenht erwartet – 15.12.2021
* Deutscher Einzelhandelsumsatz für Oktober nach oben revidiert – Umsatz auf Jahressicht 2,1 Prozent iedriger – 15.12.2021
* Zahl der Wohnungsbaugenehmigungen in Deutschland sinkt im Oktober – 15.12.2021
* Mehr als jeder fünfte Hartz-IV-Empfänger geht Erwerbstätigkeit nach – Studie – 15.12.2021
* Beschäftigtenzahl in der deutschen Industrie sinkt im Oktober – 15.12.2021
* Markteingriff wegen funktionierender Energiemärkte nicht nötig – Kreise – 14.12.2021
* Ifo-Institut senkt Wachstumsprognose für 2022 deutlich um 1,4 Prozentpunkte auf 3,7 Prozent, hebt aber für 2023 Prognose um 1,4 Prozentpunkte auf 2,9 Prozent an – Abebben der Pandemie und der Lieferkettenprobleme für Sommer erwartet – Erwartete Inflation: 2021 31, 2022 3,3, 2023 1,8 Prozent – Privater Konsum und Ausrüstungsinvestitionen werden 2022 und 2023 deutlich zunehmen – Abnahme der Arbeitslosigkeit von 5,7 Prozent 2021 auf bis 4,9 Prozent – Stattsschuldreduktion von 2021 162 Mrd Euro auf bis 2023 20 Mrd Euro – 14.12.2021
* Regierung: Konjunkturrisiken haben wieder zugenommen – 14.12.2021
* IWH: Pandemie, Warenmangel und zuletzt Omikron belastet 2021, aber Konjunktur kommt 2022 wieder kräftig in Schwung – BIP-Erwartungen: 2,7 Prozent in 2021, 3,5 in 2022, 1,8 in 2023 – Privatkonsum und geringe Investitionsfinanzierungen als Treiber – Inflationsprognose: 3,1 Prozent jeweils in 2021und 2022, 2,5 in 2023 – Wirtschaftsgang 2021 besser als 2020 – Aussicht auf abflauende Pandemie im Frühjahr – Omikron sorgt für hohe Prognoseunsicherheit – 14.12.2021
* IMK: Rezessionsrisikoauf 45,2 (November: 40,8) Prozent gestiegen, moderater Aufschwung hält aber an – Omikron und Finanzmärkte als Warnleuchten – Auf Wirtschaftsabkühlung folgt moderater Aufschwung – Aktuelle Stimmungsverschlechterung in deutscher Wirtschaft – 14.12.2021
* VDMA: Produktion steigt 2021 und 2022 um je 7 Prozent – Prognose für 2021 gesenkt, für 2022 angehoben – 14.12.2012
* VDMA: Unternehmen können mit Fachkräftemangel umgehen – 14.12.2021
* Trendwende am Wohnungsmarkt: Leerstand steigt erstmals seit 14 Jahren – 14.12.2021
Hohe Wohnkosten: teils außen vor In Europas Inflationsstatistik klafft eine Lücke – NACHTRAG: 8.12.2021
* Angebotsmieten sinken teilweise: Deutschlands heißeste Wohnungsmärkte kühlen ab – Steigende Mieten im Umland und kleineren Städten – NACHTRAG: 5.12.2021
* Deutsche Großhandelspreise steigen im November mit Rekordrate von 16.6 (Vormonat: 15.2) Prozent auf Jahressicht – Starke Steigerungen für Mineralölprodukte (u.a. Benzin), Altmeterial und Reststoffe, Roh- und Schnittholz, Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermittel – 13.12.2021
* Kabinett billigt Nachtragshaushalt über 60 Milliarden Euro – Neuverschuldung von 180 Mrd Euro nötig – 13.122021
* Habeck verlängert Innovationsprämie für E-Autos bis Ende 2022 – 13.12.2021
ÖSTERREICH – EUROPÄISCHE UNION
* Österreich fordert Inbetriebnahme von Nord Stream 2 – 13.12.2021
ÖSTERREICH – STATISTIK
* Zahlenspiegel Dezember 2021 – 12.15.2021
* Regionale Wirtschaft 2020 in allen Bundesländern pandemiebedingt eingebrochen, Tirol am stärksten betroffen – 14.12.2021
* Baukosten im November 2021 deutlich über Vorjahresniveau – 14.12.2021
ÖSTERREICH
* Pressekonferenz zur Konjunkturprognose des IHS und des WIFO – 15.12.2021
* Prognose für 2021 bis 2023: Neuerlicher – Lockdown verzögert Konjunkturerholung in Österreich – Video: Prognose für 2021 bis 2023 15.12.2021
* Nationalrat für Erstanlaufstelle bei Zahlungsschwierigkeiten und Fachstelle für Verbraucherinteressen – Abgeordnete debattieren Anträge zum Konsumentenschutz – 15.12.2021
* UG-Novelle: „Beste Köpfe werden Österreich verlassen“ – 15.12.2021
* Nachwuchswissenschafter wollen Aus für Kettenverträge an Unis – 15.12.2021
* Lifebrain macht Millionen mit PCR-Gurgeltests – inkl. 2:43min-Video -15.12.2021 siehe CORONA – ÖSTERREICH
* Politik am Ring: „Luxus“ Heizen – Was tun gegen rasant steigende Energiepreise? – Experten erwarten starke Preissteigerungen in den kommenden Monaten – Direkte Unterstützungsmaßnahmen und Ausbau der erneuerbaren Energien – Zu spät und zu langsam: Opposition kritisiert Maßnahmen der Regierung – 14.12.2021
* Weiterer Anstieg der Güterexporte im November – Ergebnisse des OeNB-Exportindikators vom Dezember 2021 – inkl. Tabelle – 14.12.2021
* FISKALPROGNOSE 2021 bis 2025 – Jahresbericht 2021 und Empfehlungen des Fiskalrates – Erfüllung der Maastricht-Kriterien ab dem Jahr 2022 – 14.12.2021

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15.12.2021, Mittwoch

CORONA – EPIDEMIOLOGIE – Omikron: Experten prognostizieren britische Verhältnisse – Experte: Omikron bereits im Januar in Deutschland dominant – 15.12.2021
Braunschweig/Köln – Im Vereinigten Königreich verdoppeln sich die Infektionszahlen mit Omikron aktuell alle 2 bis 3 Tage, der R-Wert liegt bei 3,7. „Außerordentlich besorgt“ bezüglich des weiteren Verlaufs in Deutschland äußerten sich heute die Experten bei einer Pressekonferenz des Science Media Center. Bereits im Januar könnte die SARS-CoV-2-Variante hierzulande dominant sein, schätzte Christoph Neumann-Haefelin vom Universitätsklinikum Freiburg.
In Großbritannien müsse man basierend auf einer Modellierung damit rechnen, dass das Virus noch mal 20 bis 34 Millionen Menschen im Zeitraum Dezember bis April infizieren wird, was 50 % der Bevölkerung entsprechen würde, erklärte Dirk Brockmann, Leiter der Projektgruppe Epidemiologische Modellierung von Infektionskrankheiten, Robert-Koch-Institut (RKI), Berlin. Dieses Szenario könne man auch auf Deutschland übertragen, ist der Komplexitätsforscher überzeugt. „Weil es so wenig immunologische Gegenwehr in der Bevölkerung gibt, müssen wir mit solchen Zahlen rechnen. Es wäre eher ein Wunder, wenn es nicht so kommen würde.“
Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt betonte, dass Booster und zusätzliche Erstimpfungen in der aktuellen Situation nicht ausreichen würden. Mit den derzeitigen Maßnahmen zeigte sie sich unzufrieden. Sie warnte davor, die Testpflicht für geboosterte Personen abzuschaffen.
Als gutes Beispiel führte die Virologin Dänemark an. Das Land hätte schnell gehandelt und trotz bereits ausgerufenem Freedom Day wieder deutliche Beschränkungen eingeführt – das Nachtleben wurde geschlossen und Versammlungen mit mehr als 50 Personen untersagt. „Man kann nur darum bitten, dass alle prüfen, ob sie auf Kontakte und Veranstaltungen bis nächsten Frühjahr, Sommer verzichten können.“ Man könne die Dynamik nur entschleunigen, bekräftigte auch Brockmann und plädierte dafür wieder das Prinzip „flatten the curve“ in den Mittelpunkt zu stellen. Zu stoppen sei Omikron nicht.
Erste Erkenntnisse zur Immunflucht von Omikron
Omikron besitzt eine Vielzahl von Mutationen, die es der Variante ermöglichen, sich noch schneller zu verbreiten als Delta und einer bestehenden Immunität zumindest teilweise zu entkommen. Vergangene Woche publizierten mehrere Forschungsgruppen erste Erkenntnisse zur Immunflucht der Variante. In Südafrika konnten Experimente mit der Variante Omikron zeigen, dass die neutralisierende Wirkung der Antikörper gegenüber Delta 41-fach schwächer ist.
Eine Auswertung aus dem Vereinigten Königreich weist darauf hin, dass der Schutz vor einer symptoma­tischen Infektion bei 2-fach geimpften Personen stark reduziert ist. Eine 3. Dosis BNT162b2 (Booster) steigerte die Schutzwirkung nach 2 Wochen wieder auf 75,5 % (56,1-86,3 %). Dass eine Boosterimpfung den Schutz durch neutralisierende Antikörper wieder erhöhen kann, zeigten auch Labordaten von Pfizer und Biontech.
Eine noch nicht publizierte Studie eines Braunschweiger Forscherteams deutet darauf hin, dass die neue Virusvariante die Erkennung bei Geimpften und Genesenen umgehen kann. Die Forschenden hatten 64 Serumproben analysiert und mit der Bindungsstärke gegen die aktuellen Varianten Wuhan, Beta und Delta verglichen.
Antikörper vom Typ Immunglobulin G (IgG) gegen Omikron fanden sie sowohl im Blut von COVID-19-Patienten als auch in den nach der Impfung entnommenen Proben.
„Überraschenderweise stellen wir fest, dass die Omikron-Variante des Spikeproteins den Zelloberflä­chen­rezeptor weniger effizient bindet als das derzeit zirkulierende Virus. Andererseits haben sowohl COVID-Patientinnen und Patienten als auch geimpfte Personen verminderte Antikörperreaktionen gegen Omikron“, sagte Luka Cicin-Sain vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig. Dies deute darauf hin, dass die 15 Mutationen in der Omikron-Rezeptorbindungsdomäne eher dazu dienen, dass das Virus der Erkennung entgeht, aber nicht um Zellen effizienter zu infizieren.
Im Vergleich zum ursprünglichen Wuhan-Virus oder den Delta-Varianten konnten IgG-Antikörper die Omikron-Variante schlechter neutralisieren, selbst nach der Auffrischungsimpfung. Dies deutet darauf hin, dass ein teilweiser Schutz gegen SARS-CoV-2 gegeben ist, dass aber möglicherweise neue Impfstoff­formulierungen erforderlich werden, entsprechend den neutralisierenden Effekten von Antikörpern gegen lebende Viren, wie sie von anderen Labors beobachtet wurden. © gie/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/130095/Omikron-Experten-prognostizieren-britische-Verhaeltnisse

CORONA – MEDIZIN – Corona-Impfung – B-Zellen zeigen Erfolg bei Immungeschwächten an – 15.12.2021
Menschen, die aufgrund einer angeborenen oder erworbenen Krankheit oder wegen einer Therapie an einem geschwächten Immunsystem leiden, sind besonders gefährdet, an Covid-19 schwer zu erkranken. Allerdings hat nicht jede Immunschwäche dieselben Folgen. Die Anzahl sogenannter B-Lymphozyten dürfte eine wichtige Rolle spielen, wie eine Grazer Studie aufzeigt. Die Ergebnisse wurden in der jüngsten Ausgabe von „Frontiers in Immunology“ veröffentlicht.
*** Von 199 Personen wurden Blutproben genommen
Personen mit eingeschränktem Immunsystem gehören seit Beginn der Impfkampagne zu den priorisierten Personen. Bei diesen Personen setzen die Mediziner auf mRNA-Impfstoffe. Die Forschenden der Med-Uni Graz wollen grundlegend klären, wie die Covid-19-Schutzimpfungen bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem ansprechen und welche Faktoren eine positive Immunantwort begünstigen, teilte die Med-Uni Graz anlässlich der Veröffentlichung der aktuellen Publikation mit.
*** Anleitung zur Produktion von Spike-Proteinen
Mit den in Österreich zugelassenen mRNA-Impfstoffen wird den Körperzellen vereinfacht gesprochen eine Anleitung gegeben, wie sie die Spike-Proteine des Coronavirus produzieren können. Teile der fertiggestellten Spike-Proteine werden dann auf der Oberfläche der Zellen „präsentiert“, damit T-Zellen des Immunsystems diese erkennen können. Sie aktivieren im Anschluss unter anderem sogenannte B-Lymphozyten (auch B-Zellen genannt). Diese wiederum gehören zu den eigentlichen „Waffenfabriken“ des Immunsystems und produzieren die Antikörper, die schließlich den Erreger bekämpfen sollen. Ein Teil der aktivierten B-Zellen wird zu Gedächtniszellen, damit der Körper bei einem späteren Eindringen von SARS-CoV-2 rasch weitere Antikörper produzieren und eine weitere Ausbreitung des Virus im Körper verhindern kann.
Die Grazer Studie mit rund 200 Teilnehmern hat daher den Fokus auf die B-Zellen und ihre Subtypen vor der Impfung und auf die Antikörperantwort nach der Covid-19-mRNA-Impfung gelegt. Bei der Auswertung der Probe nach der Impfung zeigte sich, dass bei vielen Probanden mit beeinträchtigtem Immunsystem die Stärke der Antikörperantwort (die Zahl der Covid-19-spezifischen Antikörper im Blut, Anm.) im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe tatsächlich deutlich vermindert war.
*** Indikator für Bildung von Antikörpern
Es habe sich aber vor allem auch gezeigt, dass die Anzahl an B-Lymphozyten im Blut vor der Impfung ein guter Indikator dafür war, welche Personen in der Gruppe der Immungeschwächten dennoch ausreichend Antikörper nach der Impfung bilden würden. Bei der Analyse ist insbesondere der Subtyp der sogenannten naiven B-Zellen – das sind B-Zellen, die noch keinen Kontakt zu einer körperfremden Struktur hatten – als spezifischer Vorhersagemarker für die Antikörperproduktion aufgefallen.
Die Autoren nehmen an, dass es künftig von Nutzen sein könnte, bei einigen immundefizienten Patienten vor Impfungen die naiven B-Zellen zu bestimmen. So könnte man eine Vorhersage treffen, ob überhaupt mit einer Antikörperproduktion nach der Covid-Impfung zu rechnen ist. Der Test könnte etwa dazu dienen, einen besseren Zeitpunkt abzuwarten.
Um die Daten zu erheben, wurden von 199 Personen Blutproben genommen: vor der ersten Impfung und 21 bis 28 Tage nach Erhalt der zweiten Impfdosis. Von den Studienteilnehmenden hatten 120 ein eingeschränktes Immunsystem, 79 gehörten einer gesunden Kontrollgruppe an.
Service: E. Schulz. I. Hodl, P. Forstner, I. Steinmetz et al.: „CD19+IgD+CD27- naïve B Cells as predictors of humoral response to COVID 19 mRNA vaccination in immunocompromised patients“, Frontiers of Immunology, 12. 2021
https://science.apa.at/power-search/17405639986654575414

CORONA – MEDIZIN – Long Covid: Häufig Menschen mittleren Alters mit Multiorgan-Symptomen – 15.12.2021
In Sachen Long Covid gibt es neue Erkenntnisse durch eine Studie im Rahmen des interdisziplinären Forschungsprojekts „Gesundheit nach COVID-19“ unter Federführung von Experten der Medizinischen Universität Innsbruck und unter Südtiroler Beteiligung. Überraschend war dabei vor allem, dass Menschen im mittleren und arbeitsfähigen Alter zwischen 35 und 55 Jahren einen akuten Infekt mit durchschnittlich 13 Multiorgan-Symptomen zu Hause durchmachten, hieß es in einer Aussendung.
Bei dem Infekt handelte es sich häufig um Beschwerden in den Bereichen Herz, Lunge und Bauch. Unter anderem die Anzahl der akuten Symptome kristallisierten sich schließlich als Risikofaktoren für eine verzögerte Genesung heraus, wobei Männer ein um 35 bis 55 Prozent vermindertes Risiko für Long Covid hatten, berichtete Studienleiterin Judith Löffler-Ragg von der Univ.-Klinik für Innere Medizin II. Auch andere internationale Studien würden belegen, dass von Long Covid mehrheitlich Frauen betroffen sind, wenngleich sie ein geringeres Risiko für einen schweren akuten Verlauf und eine niedrigere Hospitalisierungsrate hätten.
Die Studie, über deren Ergebnisse im Fachjournal „Clinical Infectious Diseases“ berichtet wurde, fußt auf einer zwischen September 2020 und Juli 2021 durchgeführten Online-Umfrage. An der vom Land Tirol geförderten Online-Befragung beteiligten sich bisher insgesamt 2.065 Tiroler und 1.075 Südtiroler. In die aktuelle Auswertung seien aber ausschließlich die Angaben jener Befragten einbezogen worden, die nicht im Krankenhaus behandelt werden mussten und 28 Tage oder länger nach dem Infekt noch Symptome hatten, wurde betont. „Nahezu die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gab an, dass die Symptome über 28 Tage hinaus fortbestanden,“ so Löffler-Ragg, die in diesem Zusammenhang auf eine mögliche Verzerrung durch Studienteilnehmer mit erhöhtem Leidensdruck hinwies.
https://science.apa.at/power-search/9912998433356809887

CORONA – FORSCHUNG – COVID-19: Laborstudie bestätigt geringe Schutzwirkung der Impfung gegen Omikron – 15.12.2021
Oxford – Erste Laborstudien unter Verwendung von „lebenden“ Omikron-Viren, die bei einem Patienten isoliert wurden, bestätigen den Verdacht, dass die neue Variante von SARS-CoV-2 sich weitgehend dem Immunschutz durch eine doppelte Impfung mit AZD1222 oder BNT162b2 entzieht. Ergebnisse wurden in medRxiv (2021; DOI: 10.1101/2021.12.10.21267534) veröffentlicht.
Die Omikron-Variante breitet sich schneller aus als im Sommer die Delta-Variante und im letzten Winter die Alpha-Variante. In Großbritannien gab es zuletzt 4.713 bestätigte Fälle und einen 1. Todesfall. Die Gesundheitsbehörde UKHSA schätzt die tatsächliche Zahl jedoch auf täglich etwa 200.000 Neuinfektio­nen. In London fallen bereits mehr als 44 % der Fälle auf Omikron und innerhalb der nächsten Tage wird sie dort Delta überflügelt haben.
Der Grund für die rasche Ausbreitung wird in den zahlreichen Mutationen vermutet, die sich um das Rezeptorbindungsmotiv herum gruppieren, mit denen das Virus am ACE2-Rezeptor andockt. Dies könnte die erhöhte Übertragbarkeit erklären. Die insgesamt 30 Veränderungen der Aminosäuresequenz plus Deletionen und einer Insertion im Spikegen könnten jedoch auch dazu führen, dass die durch frühere Infektionen oder Impfungen erzeugten Antikörper ins Leere greifen. Ohne diese Immunevasion wäre die rasche Ausbreitung in Südafrika, wo 60 % bis 80 % der Bevölkerung überwiegend durch frühere Infektio­nen seropositiv sind, und jetzt in Großbritannien, wo 70 % vollständig geimpft sind, nicht vorstellbar.
Am Wochenende hatte bereits eine Test-negative Fallkontrollstudie gezeigt, dass die Schutzwirkung nach 2 Dosen BNT162b2 gering ist. Nach 2 Dosen von AZD1222 fehlte sie völlig. Jetzt liefert ein Team um Matthew Snape von der Universität Oxford die Erklärung. Die Forscher haben Neutralisationstests mit der Omikron-Variante durchgeführt, die bei einem Infizierten in Großbritannien isoliert worden war.
In dem Test wurde untersucht, ob die Seren von Geimpften verhindern können, dass Omikron Zellkultu­ren infiziert und zerstört. Die Seren stammten von 22 Probanden, deren 2. Dosis von AZD1222 4 Wochen zurücklag. Weitere 21 Personen hatten vor 4 Wochen ihre 2.Dosis von BNT162b2 erhalten. Zu diesem Zeitpunkt haben die Antikörperkonzentrationen in etwa ihr Maximum erreicht und die Seren sollten in den Tests eine Zerstörung der Zellen durch Omikron verhindern.
Bei BNT162b2 war dies nur eingeschränkt der Fall. Der mediane Titer der neutralisierenden Antikörper war von 1.609 beim Victoria-Stamm (der weitgehend dem Wildtyp entspricht) auf 54 bei der Omikron-Variante gefallen. Bei 1 Teilnehmer fiel der Titer unter die Nachweisgrenze. Bei AZD1222 lag der Titer mit einer Ausnahme bei allen Teilnehmern unter der Nachweisgrenze.
Die Studie zeigt, dass es tatsächlich zu einer erheblichen Immunevasion durch Omikron kommt. Die Hoffnungen ruhen jetzt auf einer Boosterung, die einen Teilschutz wieder herstellen könnte. Eine zuverlässige Wirkung würde nach Einschätzung von Snape nur durch einen speziellen Impfstoff gegen Omikron erzielt.
Dieser wäre wegen der zahlreichen Veränderungen dann möglicherweise nicht mehr gegen andere Varianten wirksam. Es sollte deshalb nach Ansicht von Snape erwogen werden, den derzeitigen monova­lenten Impfstoff durch multivalente zu ersetzen. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/130078/COVID-19-Laborstudie-bestaetigt-geringe-Schutzwirkung-der-Impfung-gegen-Omikron

CORONA – PSYCHOLOGIE – Psychische Belastung bei Schülern „besorgniserregend“ – 15.12.2021
62 Prozent der Mädchen und 38 Prozent der Burschen weisen eine mittelgradige depressive Symptomatik auf. Das geht nach Angaben vom Mittwoch aus einer weiterführende Studie des Departments für Psychotherapie und Biopsychosoziale Gesundheit der Donau-Universität Krems zur psychischen Gesundheit von Schülerinnen und Schülern hervor. „Die psychische Belastung ist besorgniserregend“, erklärte Autor Christoph Pieh.
Etwa 1.500 Schülerinnen und Schüler im Alter von 14 bis 20 Jahren waren im Oktober und November österreichweit untersucht worden. Pieh fordert einer Aussendung zufolge mehr Unterstützung. Rund ein Fünftel der Mädchen und 14 Prozent der Burschen würden unter wiederkehrenden suizidalen Gedanken leiden. Das heiße, sie denken entweder täglich oder an mehr als der Hälfte der Tage an Selbstmord. „Die bisherigen Maßnahmen reichen hier ganz offensichtlich nicht. Ich kann mich nur wiederholen, aber es besteht dringender Handlungsbedarf“, so Pieh.
„Die Belastungsgrenze der Jugendlichen ist weit überschritten“, betonte der Autor. Seine Studie soll laut der Donau-Universität in Kürze publiziert werden. Aufgrund der Dringlichkeit seien die Daten schon am Mittwoch veröffentlicht worden.
Pieh sprach von einem dringenden Appell an alle Beteiligten, sofort mehr für die psychische Gesundheit der Jugendlichen zu tun. Mädchen und Burschen wiederum sollten psychische Probleme auch ernst nehmen. „Hilfe in Anspruch zu nehmen, ist ein Zeichen der Stärke und ist gerade in schweren Fällen dringend anzuraten“, erklärte der Studienautor.
https://science.apa.at/power-search/2377141963198571047

CORONA – INTERNATIONAL – WHO-Chef befürchtet Überlastung der Gesundheitssysteme . 15.12.2021
Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vor einer rasanten Verbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus gewarnt. Seitdem die Variante mit zahlreichen Mutationen im November erstmals im Süden Afrikas entdeckt worden sei, habe sie sich in 77 Ländern ausgebreitet, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus gestern vor Journalisten.
„Die Realität ist, dass Omikron wahrscheinlich in den meisten Ländern vorkommt, auch wenn es noch nicht entdeckt worden ist.“ Omikron breite sich mit einer Geschwindigkeit aus, „die wir bei keiner frühe­ren Variante gesehen haben“, warnte Tedros.
Selbst wenn die Variante weniger schwere Krankheitsverläufe zur Folge habe, könne sie die Gesundheits­sys­teme allein durch die Zahl der neuen Fälle überlasten. Der WHO-Chef zeigte sich besorgt über die Re­aktion vieler reicher Länder, die angesichts der Omikron-Variante zahlreiche Impfdosen für Boosterim­pfungen bestellt haben – während ärmere Länder kaum Zugang zu den Vakzinen haben.
„Die WHO ist nicht gegen Auffrischungsimpfungen. Wir sind gegen Ungleichheit. Unser Hauptanliegen ist es, überall Leben zu retten“, betonte Tedros.
Er gebe noch nicht genügend Daten, um nachzuweisen, dass eine dritte Dosis erforderlich sei, um ge­sunde Erwachsene wirksam gegen Omikron zu schützen, sagte der WHO-Generaldirektor. Er räumte aber ein, dass Auffrischungsimpfungen künftig „eine wichtige Rolle spielen könnten“. © afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/130101/WHO-Chef-befuerchtet-Ueberlastung-der-Gesundheitssysteme

CORONA – SÜDAFRIKA – Südafrika: Mehr Impfdurchbrüche durch Omikron, aber bisher weniger schwere Verläufe – 15.12.2021
Johannesburg – Eine Analyse von SARS-CoV-2-Tests durch die größte private Krankenkasse in Südafkrika bestätigt die Befürchtung, dass eine komplette Impfung nur einen begrenzten Schutz vor der Omikron-Variante erzeugt. Auch die Immunität durch frühere Infektionen ist nicht ausreichend.
Der Anstieg von schweren Erkrankungen ist laut einer Pressemitteilung von Discovery Health bei Infektionen mit Omikron jedoch bisher flacher ausgefallen als während der 1. Welle der Erkrankung Mitte letzten Jahres. Auffällig ist eine erhöhte Rate von schweren Infektionen bei Kindern.
Nach den Daten des „Network for Genomic Surveillance in South Africa“, das nach der 1. Welle eingerich­tet wurde, entfallen bereits mehr als 90 % aller neuen Infektionen in Südafrika auf Omikron. Die besorg­niserregende Variante (VOC) hat sich demnach rascher ausgebreitet als zuvor die VOC Delta und Alpha, eine Erfahrung, die derzeit auch aus England und Dänemark berichtet wird. Neuinfektionen und der Anteil der positiven Tests (ein Marker für die Dunkelziffer) sind ebenfalls steil angestiegen.
Mitarbeiter von „Discovery Health“, mit 3,7 Millionen Versicherten (von 60 Millionen Einwohnern) der größte private Krankenversicherer des Landes, haben zusammen mit dem „South African Medical Research Council“ mehr als 211.000 COVID-19-Testergebnisse ausgewertet. Darunter waren 41 % von erwachsenen Mitgliedern, die 2 Dosen des Pfizer-Biontech-Impfstoffs BNT162b2 erhalten hatten. Ungefähr 78.000 dieser COVID-19-Testergebnisse waren im Zeitraum vom 15. November bis 7. Dezember 2021 auf Omikron-Infektionen zurückzuführen.
Eine testnegative Fallkontrollstudie ergab, dass geimpfte Personen, die 2 Dosen von BNT162b2 erhalten hatten, zu 33 % seltener ein positives Testergebnis hatten als ungeimpfte Personen. Dies stellt laut dem Team um Shirley Collie von „Discovery Health“ einen signifikanten Rückgang gegenüber dem 80 %-igen Infektionsschutz dar, den eine Impfung in der Zeit vor dem Auftreten von Omikron gewährt hatte.
Der Schutz vor schweren Erkrankungen scheint weitgehend erhalten geblieben zu sein. Die Studie deutet auf eine 70 % niedrigere Zahl von Krankenhauseinweisungen wegen COVID-19 gegenüber Ungeimpften hin. Auf dem Höhepunkt der Delta-Welle hatte die Schutzwirkung in Südafrika noch bei 93 % gelegen. Die Schutzwirkung ist damit gesunken, mit 70 % wird nach Einschätzung von Collie aber immer noch ein „sehr guter Schutz“ erreicht.
Der Schutz vor einer Hospitalisierung war laut der Pressemitteilung über alle Altersgruppen zwischen 18 und 79 Jahren nachweisbar. Für Senioren im Alter von 60 bis 69 Jahren war er mit 67 % und für Perso­nen im Alter von 70 bis 79 Jahren mit 60 % nur leicht abgefallen. Eine „konsistente“ Schutzwirkung besteht den Angaben zufolge auch für Personen mit einer Reihe von Vorerkrankungen wie Diabetes, Bluthoch­druck, Hypercholesterinämie und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Das Risiko einer erneuten Infektion ist hoch. Es beträgt der Untersuchung zufolge 40 % für Personen, die sich in der 3. Welle mit Delta infiziert hatten, 60 % für Personen, die sich in der 2. Welle mit Beta infiziert hatten und 73 % für Personen, die im letzten Jahr während der 1. Welle erkrankt waren, die noch vom Wildtyp (mit der D614G-Mutation) getragen wurde.
Nach dem steilen Ansteigen der Infektionen mit Omikron ist es bisher zu einem flacheren Verlauf der Krankenhauseinweisungen gekommen. Laut Collie haben Erwachsene, die sich mit der Omikron-Variante infiziert haben, ein um 29 % geringeres Hospitalisierungsrisiko im Vergleich zur 1. Infektionswelle von Mitte 2020. Auch die Zahl der Intensivbehandlungen liege bisher niedriger als bei früheren Erkrankungs­wellen.
Eine weitere Besonderheit von Omikron könnte sein, dass Kinder schwerer erkranken. Komplikationen seien zwar absolut gesehen immer noch sehr selten, berichtet Collie. Das Risiko, dass Kinder unter 18 Jahren bei einer Infektion mit Omikron im Krankenhaus behandelt werden müssen, sei jedoch um 20 % höher als in früheren Erkrankungswellen.
Es handele sich hierbei um eine vorläufige Einschätzung, das „National Institute for Communicable Diseases“ habe jedoch bereits in der 3. Welle einen Trend zu häufigeren schweren Verläufen im Kindes­alter beobachtet, so Collie. Es bleibe allerdings dabei, dass die Tests bei Kindern zu 51 % seltener positiv ausfallen als bei Erwachsenen. Bei den meisten Kindern bleibe es bei einer leichten Erkrankung mit Halsschmerzen, verstopfter Nase, Kopfschmerzen und Fieber, die innerhalb von 3 Tagen abklingen.
In Südafrika werden vor allem die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Johnson & Johnson eingesetzt. Die Impfquote ist mit 26 % vollständig Geimpfter relativ niedrig. Hinzu kommt noch einmal eine unbekannte Zahl von Personen, die aufgrund einer früheren Infektion eine begrenzte Immunität haben. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/130111/Suedafrika-Mehr-Impfdurchbrueche-durch-Omikron-aber-bisher-weniger-schwere-Verlaeufe
https://science.apa.at/power-search/15843682584181794575
SIEHE DAZU:
https://www.samrc.ac.za/
https://www.krisp.org.za/ngs-sa/ngs-sa_network_for_genomic_surveillance_south_africa/
https://www.discovery.co.za/corporate/news-room#/pressreleases/discovery-health-south-africas-largest-private-health-insurance-administrator-releases-at-scale-real-world-analysis-of-omicron-outbreak-based-dot-dot-dot-3150697

CORONA – EUROPÄISCHE UNION – Coronaimpfkampagne für Kinder zwischen fünf und elf Jahren in mehreren EU-Staaten angelaufen – Österreich seit November in einigen Regionen dabei – 15.12.2021
Brüssel – Mehrere EU-Staaten haben heute mit den Coronaimpfungen für Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren begonnen. Nach Deutschland liefen die Kinderimpfungen auch in Spanien, Griechenland und Ungarn an, Ärzte meldeten großen Andrang.
Wegen der Omikron-Variante des Coronavirus zogen die Niederlande derweil den Beginn der Weih­nachts­ferien vor, EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen erwartet, dass die Variante schon im Januar in der EU vorherrschend sein wird.
In Athen gehörte Griechenlands Bildungsministerin Niki Kerameus mit ihrem Sohn zu den Ersten, die vor einem Impfzentrum eintrafen. Insgesamt wurden in dem Land bislang mehr als 30.000 Impftermine für Kinder zwischen fünf und elf Jahren vereinbart.
In Spanien rief die Regierung das Ziel aus, mit den Kinderimpfungen die Infektionsketten „im Familien­kreis, in den Schulen und Gemeinden“ zu durchbrechen und schaltete einen speziellen Werbespot. Einer Umfrage zufolge wollen 74 Prozent der spanischen Eltern ihre fünf bis elf Jahre alten Kinder gegen das Coronavirus impfen lassen.
In Dänemark und einigen österreichischen Regionen werden Kinder der betroffenen Altersgruppe schon seit November gegen Corona geimpft, in Italien, Portugal, Polen, Tschechien, Zypern und den baltischen Staaten sollen die Kinderimpfungen in den kommenden Tagen anlaufen.
Die Niederlande ziehen wegen der Omikron-Variante des Coronavirus den Beginn der Weihnachtsferien an Grundschulen um fünf Tage auf den 20. Dezember vor. Restaurants, Bars und die meisten Geschäfte müssen bis Mitte Januar schon um 17 Uhr schließen, wie die Regierung gestern Abend erklärte. Die Men­schen dürfen zu Hause nur vier Gäste empfangen.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erwartet, dass die Omikron-Variante schon bald in Europa vorherrschend sein wird. „Die Wissenschaft sagt uns, dass wir damit rechnen müssen, dass Mitte Januar bereits Omikron die neue dominante Variante in Europa sein wird“, sagte sie im EU-Parlament.
Der Pandemie sind seit Ende 2019 weltweit nach Angaben der offiziellen Statistiken und Gesundheits­behörden mindestens 5,3 Millionen Menschen zum Opfer gefallen. Laut Weltgesundheitsorganisation WHO könnte die tatsächliche Zahl jedoch zwei- bis dreimal so hoch sein. © afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/130115/Coronaimpfkampagne-fuer-Kinder-in-mehreren-EU-Staaten-angelaufen

CORONA – DEUTSCHLAND – Zahl der Intensivpflegekräfte seit 2019 um 3,3% gestiegen – 15.12.2021
Die Zahl der Intensivkrankenpflegekräfte in Deutschland ist seit Beginn der Coronapandemie in Deutschland etwas gestiegen. Wie die Bild-Zeitung am Mittwoch unter Berufung auf statistische Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA) berichtete, erhöhte sie sich von Januar 2020 bis Juni 2021 um 3,3 Prozent auf fast genau 25.000. In deutschen Krankenhäusern gibt es 28.000 Intensivbetten, wovon laut Fachverbänden rund 22.00 auch über Beatmungskapazitäten verfügen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54761305-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

CORONA – DEUTSCHLAND – TELEGRAM – Angesichts der Vernetzung radikaler Corona-Leugner auf dem Onlinedienst Telegram fordert der Deutsche Richterbund (DRB) die Bundesregierung auf, das Problem auf EU-Ebene anzugehen. „Der Rechtsstaat ist gefordert, einer wachsenden Radikalisierung in Teilen der sozialen Netzwerke entschlossener entgegenzutreten“, sagte DRB-Bundesgeschäftsführer Sven Rebehn den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Nachdem Telegram bisher jede Kooperation nach dem Netzwerkdurchsetzungsgesetz verweigere, solle die Bundesregierung versuchen, den Druck auf das Unternehmen durch ein gemeinsames Vorgehen aller EU-Länder zu erhöhen. (Funke-Mediengruppe) – 15.12.2021
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54756087-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm

CORONA – DEUTSCHLAND – Razzia wegen Mordplänen gegen sächsischen Regierungschef Kretschmer bei Telegram – 15.12.2021
Wegen bei Telegram [von Corona-Leugnern, M. Schüller] geäußerter Mordpläne gegen den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) hat das Landeskriminalamt Sachsen in Dresden eine Razzia gestartet. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Vorbereitung einer „schweren staatsgefährdenden Gewalttat“ gegen die Mitglieder einer Chatgruppe in dem Onlinedienst. Da die Behörden vermuten, dass die Mitglieder der Gruppe bewaffnet sein könnten, waren Spezialeinsatzkräfte der Polizei beteiligt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54757521-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

CORONA – DEUTSCHLAND – Lauterbach bestätigt Impfstoff-Mangel im ersten Quartal – 15.12.2021
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat bestätigt, dass im ersten Quartal 2022 ein Mangel an Corona-Impfstoff droht. „In der Tat, wir haben zu wenig Impfstoff. Das hat viele überrascht – mich auch“, sagte Lauterbach am Dienstagabend in den ARD-„Tagesthemen“. Lauterbach hatte vergangene Woche angekündigt, sich einen Überblick über die vorrätigen Impfstoff-Mengen zu verschaffen. Das Ergebnis dieser Inventur ist nun, dass die Reserven und Bestellungen für Januar bis März nicht ausreichen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54757521-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

CORONA – ÖSTERREICH – Grünes Licht für Beschaffung von COVID-19-Medikamenten – Nationalrat fasst zahlreiche Beschlüsse im Gesundheitsbereich – Umfangreiche Agenda – 15.12.2021
Wien (PK) — Eine Reihe von gesetzlichen Änderungen und Neuerungen, die heute im Nationalrat gefasst wurden, betrafen Gesundheitsberufe und Themen der Gesundheitsvorsorge. Ein Großteil der Beschlüsse wurde in Hinblick auf die anhaltende COVID-19-Pandemie gefasst.
Die Anpassungen der Gesetze basierten auf Initiativanträgen der Koalitionsfraktionen. So sprach sich der Nationalrat mehrheitlich dafür aus, dem Gesundheitsminister eine Ermächtigung zur Beschaffung von COVID-19-Medikamenten zu geben. Einstimmig fiel der Beschluss über Fristverlängerungen, um Personalengpässe aufgrund der Pandemie zu vermeiden. Pandemiebedingt ist auch eine Bestimmung im Suchtmittelgesetz, um Substitutions-Dauerverschreibungen zu erleichtern, die vom Nationalrat verlängert wurde. Ebenfalls mehrheitlich sprachen sich die Abgeordneten für Mindeststrafen bei Verstößen gegen COVID-19-Maßnahmen aus. Außerdem wurde mit Stimmenmehrheit ein Gesetzespaket verabschiedet, mit dem eine Reihe von Sozialversicherungsgesetzen an die pandemiebedingten Gegebenheiten angepasst werden sollen. Die Mehrheit der Abgeordneten unterstützte außerdem zwei Entschließungen in Zusammenhang mit COVID-19. Die SPÖ hatte den Start einer Informationsoffensive über die Kinderimpfung angeregt, die NEOS eine Kampagne gegen Fake News.
Das Gesetz zur Schaffung des Gesundheitsberufs der qualifizierten operationstechnischen Assistenz (OTA-Gesetz) wurde mehrheitlich beschlossen und soll den Personalengpass entschärfen. Auf EU-Recht basieren neue Bestimmungen, wonach Kontrollen in Schlachthäusern künftig auch durch speziell geschultes Personal erfolgen können, sowie Vorgaben zur Qualitätssicherung für biologische Lebensmittel, die von der Mehrheit des Nationalrats gebilligt wurden. Einstimmig genehmigt wurden Maßnahmen gegen die Verbreitung von Tierseuchen durch Wildtiere.
FERNER: * Beschaffung von COVID-19-Medikamenten * Fristverlängerungen in Gesundheitsberufen * Fristverlängerung für Substitutions-Dauerverschreibung * Strafen bei Verstößen gegen COVID-19-Maßnahmen * Pandemiebedingte Gesetzesänderungen * Informationsoffensive zur Kinderimpfung * COVID-19: Anti-Fake-News-Kampagne * Gesundheitsberuf „Operationstechnische Assistenz soll qualifiziertes Personal sicherstellen * Nationalrat setzt EU-Vorgaben zu Kontrollen in Schlachthäusern und Qualitätssicherung von Lebensmitteln um * Maßnahmen gegen Verbreitung von Tierseuchen durch Wild
https://www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAHR_2021/PK1468/index.shtml

CORONA – ÖSTERREICH – Lifebrain macht Millionen mit PCR-Gurgeltests – inkl. 2:43min-Video – 15.12.2021
Hightech und Millionenumsätze hinter verblassten Jugendstilmauern: Seit einem Jahr sorgt Österreichs größtes Corona-Diagnostiklabor Lifebrain für hektische Betriebsamkeit auf der Baumgartner Höhe in Wien. Direkt unterhalb der Otto-Wagner-Kirche am Steinhof werden täglich bis zu 350.000 PCR-Proben angekarrt, um Covid-Infektionen frühzeitig auf die Spur zu kommen. „Seit 29. November wird auch auf die Virusmutation Omikron untersucht“, sagte Laborleiterin Anna Edermayr zur APA.
Wo einst die Psychiatrie angesiedelt war, werden nun nonstop Tausende von Reagenzgläsern bearbeitet. In Pavillon 16 und 17 arbeitet das Personal im Schichtdienst rund um die Uhr. Im ersten Jahr seines Bestehens ist das Covid-Testlabor an seinem einzigen Inlandsstandort rasant gewachsen. „Mit der Auswertung der angelieferten Gurgelate machen wir heuer einen Umsatz von rund 300 Mio. Euro“, schätzte Geschäftsführer und Firmengründer Michael Havel im Gespräch mit der APA. Pro Test werden der Stadt Wien knapp 6 Euro verrechnet. Aktuell wird bei Lifebrain weiter ausgebaut – die nächsten Expansionsschritte werden gerade gesetzt.
Ende 2020 werkten für Lifebrain 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Logistik und im Labor am Gelände der Klinik Penzing, mittlerweile sind es „mehr als 1.000 aus 48 Nationen mit einem Durchschnittsalter von 27 Jahren“, wie Havel ausführte. Zwei Drittel davon arbeiten im Labor, das andere Drittel ist mit Anliefern, Aus- und Umpacken beschäftigt. Ein Stressjob. Binnen 24 Stunden muss das jeweilige Testergebnis vorliegen. Die Beschäftigten sind über eine Leiharbeitsfirma (salexius Personalleasing GmbH) angestellt.
*** Ungebremstes Wachstum
Lifebrain wächst vorerst ungebremst weiter. Derzeit werden die Firmenaktivitäten auf zweieinhalb zusätzliche Pavillons ausgedehnt – die Umbauarbeiten dazu sind im Gange. „Bis Mitte Jänner kommen 600 Mitarbeiter hinzu – 100 in der Logistik und 500 im Labor“, kündigte der ausgebildete Herzchirurg Havel an. Die Testkapazität wird zum Jahresstart 2022 auf 750.000 bis 800.000 pro Tag nochmals spürbar nach oben geschraubt. Dafür werden 18 Mio. Euro investiert, nachdem bisher bereits 40 Millionen in das Projekt geflossen sind.
Die Ausbeute für den ganzen Aufwand: Von den 2021 bisher analysierten rund 23 Millionen Gurgelproben waren knapp 356.000 positiv. Das entspricht rund 1,5 Prozent.
Das PCR-Test-Labor startete Mitte Dezember 2020 mit einer Testkapazität von 30.000 Proben täglich – an einem stärkeren Tag de facto analysiert wurden anfangs 20.000. Heuer im Sommer hielt das Unternehmen bereits eine Analysekapazität für 500.000 Gurgelate täglich vor. Der bisher intensivste Tag war der 16. November 2021, an dem rund 354.000 Proben zur Untersuchung einlangten.
Gerührt und geschüttelt wird dort allerdings nicht von Menschenhand – unterstützt wird das Labor-Team von rund 150 Pipettierrobotern sowie von etwa 120 PCR-Maschinen. Weitere 130 Janus-Roboter zu je 80.000 Euro sind bereits beim US-Hersteller PerkinElmer bestellt – die ersten davon sind ab dieser Woche in Wien. „Wir sind der größte Kunde des Konzerns, wir haben die gesamt Produktion bis Jänner aufgekauft“, so Havel. Zudem sind zusätzlich 100 PCR-Maschinen aus China geordert.
Analysegeräte Mangelware
„Weltweit sind die Analysegeräte und auch das Verbrauchsmaterial extreme Mangelware“, strich der Firmenchef hervor. Lifebrain habe international sehr gute Kontakte zu den Lieferfirmen. „Wir haben für 500.000 Tests pro Tag das Material für fünf Wochen.“ Der Großteil davon liegt in einem Logistiklager in Schwechat.
Das Unternehmen betreibt auch 350 Standorte in Italien, wo es als einer der größten medizinisch-diagnostischen Laborbetreiber mit rund 2.500 Mitarbeitern „von klinischer Chemie bis Genetik alles“ anbietet. …
*** Partner von „Alles gurgelt“

*** Hohe Preise „Skandal“
Die davor hohen Preise hätten ihn [den Lifebrain-Eigentümer Dr. Havel, M. Schüller] geärgert. „Das ist in der Pandemie ein Skandal.“ Es sei „indiskutabel“, wenn die Pandemie dafür benutzt werde, „die Leute auszurauben“. „Wir haben gesehen, dass in Wien viel zu wenig PCR-Kapazitäten vorhanden waren und wir wussten aus Italien, wie hoch die Kosten tatsächlich sind.“ Nun sei das Testangebot „extrem niederschwellig und günstig“.
Ähnlich billig, aber den Angaben zufolge wesentlich kleiner, ist das Salzburger Labor Novogenia. Weitere Anbieter sind die COVID Fighters oder das Salzburger Unternehmen Procomcure.
Lifebrain ist längst nicht mehr in österreichischer Hand. Vor drei Jahren wurde das Unternehmen um rund 700 Mio. Euro an den größten italienischen Private-Equity-Fonds Investindustrial veräußert. Diese Beteiligungsgesellschaft verkaufte die Firma heuer im Sommer um 1,2 Mrd. Euro an den französischen Diagnostik-Spezialisten Cerba HealthCare weiter. Das ist eine der größten Laborketten, die wiederum dem schwedischen Finanzinvestor EQT gehört.
Den Standort in Wien soll es noch länger geben. „Wir sind gekommen, um zu bleiben“, hielt Havel fest. „Wenn diese Pandemie vorbei ist, werden wir natürlich das Spektrum verändern – wir werden dann Infektionsdiagnostik machen.“ Doch bis nicht 90 oder 95 Prozent der Bevölkerung geimpft seien, werde diese Pandemie wohl nicht vorbei sein. Und nicht auszuschließen sei die Gefahr, dass die nächste Corona-Mutation „so bösartig ist, dass die Impfung überhaupt nicht wirkt“. „Das weiß derzeit niemand so genau.“
https://science.apa.at/power-search/2461778138218063070

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MIGRATION – DEUTSCHLAND – Bildungsgrad potenzieller Migranten mit Ziel Deutschland steigt – 15.12.2021
Der Bildungsgrad von potenziellen Migranten nach Deutschland steigt. Dies zeigt eine Analyse und Prognose von Migrationsbewegungen für 137 Herkunftsländer. Demnach wird sich in den nächsten zehn Jahren der Anteil der Einreisewilligen mit einem hohen Bildungsabschluss verdoppeln. „Die Alterung der Erwerbsbevölkerung wird in Deutschland ein zunehmend gravierendes Problem. Die neue Bundesregierung kann dem effektiv entgegenwirken, wenn sie das wachsende Potenzial besser ausgebildeter Menschen nutzt und ihnen die Einwanderung ermöglicht“, sagt Tobias Heidland, Migrationsforscher am IfW Kiel.
Als Migrationspotenzial nach Deutschland definiert die Studie des IfW Kiel und des IAW (2021 „Analyse und Prognose von Migrationsbewegungen“) die Bevölkerung der Herkunftsländer, die gerne dauerhaft in Deutschland leben würde. Trotz wachsender Weltbevölkerung bleibt die Anzahl dieser Menschen stabil, da sich in vielen für Deutschland wichtigen Herkunftsländern die Demografie verändert. So schrumpfen in Teilen Osteuropas, die wichtigste Herkunftsregion von Arbeitsmigration nach Deutschland in den vergangenen Jahren, die Erwerbsbevölkerungen. Damit geht das dortige Migrationspotenzial nach Deutschland zurück. Dagegen wird in vielen Entwicklungsländern die Zahl junger Erwachsener in den kommenden Jahren stark zunehmen.
Bisher weitgehend unbekannt: Vergleicht man die Qualifikation potenzieller Migranten nach Deutschland aus anderen EU- und Nicht-EU-Ländern, ist der Anteil der Personen mit niedriger Bildung aus Herkunftsländern in der EU deutlich höher. Gründe dafür sind der deutlich bessere Arbeitsmarktzugang in Deutschland für Niedrigqualifizierte aus anderen EU-Ländern und die größeren bestehenden Netzwerke. Da die niedriggebildete Bevölkerungsgruppe in Europa altert und weniger mobil wird und zugleich weltweit insbesondere das Migrationspotenzial von Personen mit hoher Bildung steigt, verbessert sich der Bildungsgrad des Migrationspotenzials nach Deutschland.
„Selbst in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara, die oft nur als Herkunftsländer niedrigqualifizierter Zuwanderung wahrgenommen werden, wächst die Zahl mittel- und hochgebildeter Menschen deutlich stärker als die niedriggebildeter“, berichtet Heidland. „Sofern sich die Trends aus der Zeit vor der COVID-19-Pandemie wie erwartet weiterentwickeln, wird das Migrationspotenzial nach Deutschland in zehn Jahren etwa unverändert zwischen 45 bis 50 Millionen Personen liegen. Davon haben voraussichtlich 24 Millionen einen mittleren Bildungsabschluss, und die Gruppe mit einem hohen Bildungsabschluss wird sich auf 15 Millionen verdoppelt haben.“
Im Normalfall entscheidet sich der Großteil dieser potenziellen Migranten gegen einen Wegzug aus ihrem Herkunftsland. Das hohe Potenzial schlägt sich daher bisher nicht in ausreichender Fachkräftezuwanderung nieder, um die durch die Alterung der Gesellschaft entstehenden Lücken auf dem Arbeitsmarkt zu füllen. Viele Migranten bleiben zudem nicht dauerhaft in Deutschland. „Die Politik sollte drei Wege nutzen, die Migration von Fachkräften und von Bildungsmigranten nach Deutschland besser zu gestalten:
* Menschen, die bisher andere Zielländer vorziehen, von der Attraktivität Deutschlands überzeugen und verhindern, dass Talente lieber in andere Zielländer gehen.
* Einen höheren Anteil der potenziellen Migranten nach Deutschland zur Einwanderung in Arbeits- und Bildungssektor bewegen.
* Die Bedingungen so verbessern, dass mehr Menschen auch langfristig in Deutschland arbeiten.“
Eine vielversprechende Möglichkeit wäre, das Fachkräfteeinwanderungsgesetz zu überarbeiten. Dessen unnötig restriktive Vorgaben hinsichtlich anerkannter Qualifikation, Sprachkenntnisse und notwendiger finanzieller Rücklagen könnten gelockert werden. Auch Kanada kann als Vorbild dienen. Dort erhalten Menschen mit guten Integrationschancen einen Vertrauensvorschuss und können einwandern, auch wenn sie noch kein konkretes Jobangebot haben.
Weitergehende Informationen:
Die Studie wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) vom Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) gemeinsam mit dem Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) in Tübingen erarbeitet.
Die vollständige Studie kann hier heruntergeladen werden:
https://www.ifw-kiel.de/de/publikationen/kieler-beitraege-zur-wirtschaftspolitik/analyse-und-prognose-von-migrationsbewegungen-0/
https://www.pressetext.com/news/20211217030
(Studie, 193-Seiten-PDF inkl. Schaubildern etc.): https://www.ifw-kiel.de/fileadmin/Dateiverwaltung/IfW-Publications/-ifw/Kieler_Beitraege_zur_Wirtschaftspolitik/2021/wipo_34.pdf

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BÖRSE – SEC will Anlegerflucht aus Geldmarktfonds verhindern – 15.12.2021
Die Aufsichtsbehörden der Wall Street werden am Mittwoch neue Anforderungen für einige Geldmarktfonds vorschlagen, um die Tendenz der Anleger zu verringern, während Finanzkrisen aus diesen Instrumenten zu flüchten. Solche Regeln sollen Episoden wie die während der letzten beiden Rezessionen (2007 bis 2009 und 2020) verhindern.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54765237-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ZENTRALBANKEN – USA – EUROPÄISCHE UNION – Fed und EZB vor Entscheidungen: Notenbanken stecken in der Omikron-Falle – 15.12.2021
Die Inflation zieht an, der Druck auf die amerikanische Federal Reserve und die EZB wächst, die Geldpolitik zu straffen. Doch eine überstürzte Zinserhöhung ist riskant. Sie könnte die durch die Omikron-Welle ohnehin gefährdete Konjunkturerholung im Keim ersticken.
2022 könnte das Jahr werden, in dem die Geldpolitik einen neuen Kurs einschlägt. Heute Abend berät die US-Zentralbank Federal Reserve (Fed) und morgen die Europäische Zentralbank (EZB) über ihre nächsten Schritte. Sie stehen vor einer Herausforderung: Die Pandemie droht mit der Omikron-Variante in neuer Stärke zurückzukehren, weswegen die Wirtschaft billiges Geld zu niedrigen Zinsen braucht. Eben diese Niedrigzinspolitik befeuert aber auch die zuletzt stark angestiegenen Inflationsraten.
Ihre Ankündigungen müssen die Zentralbanken genau abwägen: Entsteht der Eindruck, dass sie ihre lockere Geldpolitik frühzeitig beenden, könnte dies den wirtschaftlichen Aufschwung ausbremsen. Je länger sie jedoch mit der Ankündigung warten, desto schwieriger wird es, die hohen Inflationsraten wieder unter Kontrolle zu kriegen.
In den USA hat die Wirtschaft die Rezession hinter sich gelassen, doch die Beschäftigung ist noch immer nicht auf dem Niveau vor der Pandemie angekommen. Die Corona-Variante Omikron könnte nun auch die Lieferketten-Probleme wieder verschärfen. Andererseits bereitet den Zentralbankern auch die Inflation zunehmend Sorgen – sie erreichte in den USA mit 6,8 Prozent im Vorjahresvergleich im November ein 40-Jahres-Hoch.
Die Märkte rechnen als erste Maßnahme mit einem schnelleren Rückzug der Fed aus den großzügigen Anleihekäufen. Bereits im November hatte die Zentralbank angekündigt, den Rhythmus der Käufe zu verlangsamen: Von derzeit 120 Milliarden Dollar (rund 106 Milliarden Euro) monatlich sollen die Käufe jeden Monat um 15 Milliarden Dollar abgesenkt werden und somit Mitte Juni 2022 auslaufen. Denkbar wäre danach auch eine schrittweise Erhöhung der Leitzinsen ab 2022.
*** Fed-Entscheid könnte EZB unter Druck setzen
Diese im Fachjargon als Tapering bekannte Operation zum Herunterfahren der Anleihenkäufe markiert eine geldpolitische Trendwende, die an den Finanzmärkten bereits Spekulationen auf eine Zinserhöhung im nächsten Jahr auslöste. Für den heutigen Entscheid steht fest: Der Leitzins, der in der extrem niedrigen Spanne zwischen 0,0 und 0,25 Prozent liegt, wird noch nicht angetastet.
Eine verfrühte Zinserhöhung könne „ein politischer Fehler“ sein, warnt die Chefökonomin bei Oxford Economics, Kathy Bostjancic. Es bestehe das Risiko, dass dadurch das Wirtschaftswachstum abgebremst werde. Sollte die Fed eine Zinserhöhung im Jahr 2022 andeuten, steigt auch der Druck auf die EZB – bisher zeigten sich die im EZB-Rat versammelten europäischen Zentralbanker sehr zurückhaltend, was eine konkrete Aussage zum Zeitplan der Normalisierung ihrer Geldpolitik angeht.
Uneinig sind sich EZB und Fed außerdem bei der Bewertung der aktuellen Inflationsraten: Während Fed-Präsident Jerome Powell kürzlich anerkannte, dass diese nicht mehr als „vorläufig“ bezeichnet werden können, sieht EZB-Präsidentin Christine Lagarde das anders. Lagarde zeigte sich noch kürzlich überzeugt, dass die Inflation im Jahr 2022 zurückgehen werde, insbesondere wenn die Energiepreise wieder sinken. Auch in der Eurozone war die Inflation mit 4,9 Prozent im Vorjahresvergleich im November auf ihren höchsten Stand seit 30 Jahren geklettert. Das Argument der vorübergehenden Inflation verliert indes zunehmend an Glaubwürdigkeit.
*** APP statt PEPP
Auch in der Eurozone könnte die Omikron-Variante all jenen einen Strich durch die Rechnung machen, die auf einen früheren Ausstieg aus dem umfangreichen Anleihekaufprogramm der EZB hoffen. Die Verantwortlichen bei der EZB betonten immer wieder, dass die Anleihekäufe im Rahmen des PEPP-Programms wie angekündigt im zweiten Quartal 2022 eingestellt würden. Aktuell kauft die EZB monatlich Anleihen im Wert von 80 Milliarden Euro, insgesamt hat das Corona-Notprogramm ein Volumen von 1,85 Billionen Euro.
Eine Option für die EZB wäre die Verlängerung und Ausweitung des ursprünglichen Anleihekaufprogramms APP, über das aktuell monatlich rund 20 Milliarden Euro an Anleihen aufgekauft werden. Mit einer solchen Ankündigung ist aber laut Analysten erst bei der nächsten EZB-Ratssitzung Anfang Februar 2022 zu rechnen.
Eine Zinserhöhung im Euroraum im Jahr 2022 sei „sehr unwahrscheinlich“, betonte Lagarde immer wieder. Der ING-Analyst Carsten Brzeski erwartet gleichwohl, dass die EZB der Fed bei aller Vorsicht „folgen“ und dann ebenso in eine neue Phase eintreten werde: Auf die Phase der massiven finanziellen Unterstützung folge dann eine Phase des Risikomanagements. Quelle: ntv.de, mbo/AFP
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Notenbanken-stecken-in-der-Omikron-Falle-article23002174.html

ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Deutsche Ex-Politiker und Wirtschaftslenker fordern EZB-Wende – 15.12.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Eine Gruppe ehemaliger deutscher Politiker und amtierender Aufsichtsratsvorsitzender hat die Europäische Zentralbank (EZB) zu stärkeren Anstrengungen bei der Inflationsbekämpfung aufgefordert. „Wir erwarten vom EZB-Rat, in seiner Sitzung ein klares Signal für eine geldpolitische Wende zu setzen und in einem ersten Schritt die Anleihekäufe substanziell zurückzuführen“, heißt es in einer Erklärung der Gruppe um die ehemaligen Ministerpräsidenten Peer Steinbrück und Edmund Stoiber.
Die EZB vernachlässige ihre ureigene Aufgabe der Wahrung der Preisstabilität, indem sie ihre ultralockere Geldpolitik trotz steigender Inflationsraten nicht anpasse. „Das Risiko ist groß, dass sich – entgegen der Annahme der EZB einer temporären Entwicklung – Inflationserwartungen verfestigen und damit die Inflation weitertreiben“, heißt es in der Erklärung, die neben Steinbrück und Stoiber unter anderem die Aufsichtsratsvorsitzenden Paul Achleitner (Deutsche Bank) und Nikolaus von Bomhard (Münchener Rück, Deutsche Post) sowie Linde-Chairman Wolfgang Reitzle unterzeichnet haben.
Die Gruppe sieht außerdem die Gefahr, dass die Staatsanleihekäufe in Verbindung mit der Nullzinspolitik der EZB zu Anreizen für eine höhere Verschuldung in der Eurozone führen. Eine uferlose Rücksichtnahme auf hochverschuldete Staaten dürfe es aber nicht geben. „Die EZB fördert die Illusion, auch ohne wachstumsstärkende Reformen steigende Staatsausgaben dauerhaft zu Null- und Negativzinsen finanzieren zu können“, heißt es weiter. Je später die EZB die notwendige zinspolitische Wende einleite, umso negativer fielen die wirtschafts- und finanzpolitischen Konsequenzen aus.
Analysten erwarten mehrheitlich, dass der EZB-Rat am Donnerstag eine Beendigung der Nettoanleihekäufe unter dem Pandemiekaufprogramm PEPP beschließen wird. Ein Ende aller Anleihekäufe wird jedoch nicht prognostiziert.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54760605-deutsche-ex-politiker-und-wirtschaftslenker-fordern-ezb-wende-015.htm

USA – US-Rohöllagerbestände sinken stärker als erwartet – 15.12.2021
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 10. Dezember stärker verringert als erwartet. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 4,584 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten nur einen Rückgang um 2 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 0,241 Millionen Barrel reduziert.
Bei den bereits am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) war mit 0,815 Millionen Barrel eine Abnahme registriert worden.
Die Benzinbestände nahmen nach EIA-Angaben um 0,719 Millionen Barrel ab. Analysten hatten ein Plus von 1,2 Millionen Barrel erwartet, nachdem die Vorräte in der vorangegangenen Woche um 3,882 Millionen gestiegen waren. Die API-Daten hatten einen Anstieg von 0,426 Millionen Barrel angezeigt.
Webseite: http://www.eia.gov/petroleum/supply/weekly/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54763955-us-rohoellagerbestaende-sinken-staerker-als-erwartet-015.htm

USA – US-Importpreise steigen etwas stärker als erwartet auf 11,7 Prozent, die Exportpreise auf 18,2 Prozent auf Jahressicht – 15.12.2021
WASHINGTON (Dow Jones)–Die US-Importpreise sind im November etwas stärker als erwartet gestiegen. Nach Mitteilung des Arbeitsministeriums erhöhten sie sich im Vergleich zum Vormonat um 0,7 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Zuwachs von 0,6 Prozent prognostiziert. Die Einfuhrpreise sind eine Einflussgröße für Erzeuger- und Verbraucherpreise.
Die Einfuhrpreise unter Herausrechnung von Öl stiegen ebenfalls um 0,7 Prozent. Für die Ölpreise wurde verglichen mit dem Vormonat ein Plus von 0,4 Prozent gemeldet. Auf Jahressicht lagen die gesamten Importpreise um 11,7 Prozent höher.
Die Exportpreise erhöhten sich um 1,0 Prozent. Auf Jahressicht wurde ein Plus von 18,2 Prozent verzeichnet. Die Exportpreise lassen Rückschlüsse auf die globale Wettbewerbsfähigkeit der US-Wirtschaft zu.
&&& dpa-AFX: …Die Importpreise beeinflussen die Verbraucherpreise, an denen die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik ausrichtet. Die Inflationsrate hatte im November ein 39-jährigen Höchststand von 6,8 Prozent erreicht. Das liegt deutlich über dem Zwei-Prozent-Ziel der US-Notenbank Fed. Die Fed hat den Preisauftrieb lange als zeitweilig abgetan, ihre Einschätzung unlängst aber tendenziell revidiert. Am Mittwochabend dürfte die Fed daher den bereits begonnenen Ausstieg aus ihrer extrem lockeren Geldpolitik beschleunigen./bgf/jsl/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54762494-us-importpreise-steigen-etwas-staerker-als-erwartet-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54762516-usa-einfuhrpreise-steigen-so-stark-wie-seit-zehn-jahren-nicht-016.htm

USA – New Yorker Empire-State-Konjunkturindex steigt im Dezember unerwartet – 15.12.2021
NEW YORK (Dow Jones)–Die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York hat im Dezember stärker als erwartet zugenommen. Der von der Federal Reserve Bank of New York ermittelte Index für die allgemeine Geschäftstätigkeit im verarbeitenden Gewerbe des Distrikts stieg auf 31,9 (November: 30,9) Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen einen Rückgang auf 25,9 Punkte prognostiziert.
Ein Wert über null signalisiert eine Expansion, ein Stand darunter eine Kontraktion. Der Index gewährt einen guten Einblick in die Lagebeurteilungen sowie die Erwartungen auf sechs Monate der Hersteller in New York.
Die Indexkomponente für den Ordereingang verringerte sich auf 27,1 (28,8) Punkte und die für die Beschäftigung auf 21,4 (26,0) Punkte. Für die erzielten Preise wurde ein Wert von 44,6 (50,8) gemeldet.
Der New Yorker Konjunkturindex ist meist der erste regionale Indikator, der von den Fed-Filialen in einem Monat veröffentlicht wird. Ökonomen betrachten ihn ebenso wie den Indikator der Philadelphia Fed als vergleichsweise verlässlichen Vorläufer für den viel beachteten ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe der USA.
&&& Der Indikator signalisiert ein robustes wirtschaftliches Wachstum, da er deutlich über Null Punkten liegt./jsl/bgf/mis
Website: http://www.newyorkfed.org/survey/empire/empiresurvey_overview.html
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54762493-new-yorker-konjunkturindex-steigt-im-dezember-unerwartet-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54762082-usa-empire-state-index-steigt-ueberraschend-016.htm

USA – US-Einzelhandelsumsatz im November schwächer als erwartet – 15.12.2021
WASHINGTON (Dow Jones)–Der US-Einzelhandelsumsatz ist im November schwächer als erwartet gewesen. Nach Mitteilung des Handelsministeriums erhöhte er sich gegenüber dem Vormonat um nur 0,3 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Anstieg von 0,8 Prozent gerechnet. Die Umsätze ohne Kfz erhöhten sich gleichfalls um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Ökonomen hatten einen Zuwachs von 1,0 Prozent prognostiziert.
Der ursprünglich für Oktober gemeldet Anstieg des Gesamtumsatzes von 1,7 Prozent wurde auf 1,8 Prozent revidiert. Die Veränderung ex Kfz wurde von plus 1,7 auf ebenfalls 1,8 Prozent korrigiert.
Die Einzelhandelsdaten gelten als wichtiger Indikator für die Konsumausgaben der US-Verbraucher, die mit einem Anteil von rund 70 Prozent am Bruttoinlandsprodukt eine Schlüsselrolle für die US-Wirtschaft spielen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten/konjunktur-news.htm

USA – USA: NAHB-Immobilienindex steigt wie erwartet – 15.12.2021
WASHINGTON (dpa-AFX) – Die Stimmung auf dem US-Häusermarkt hat sich im Dezember etwas aufgehellt. Der NAHB-Hausmarktindex stieg um einen Punkt auf 84 Punkte, wie die National Association of Home Builders am Mittwoch in Washington mitteilte. Analysten hatten diesen Anstieg im Schnitt erwartet.
„Das drängendste Problem für den Immobiliensektor bleibt das mangelnde Angebot“, sagte Robert Dietz, Chefökonom des NAHB. Die Bautätigkeit habe zwar zugenommen. Die Branche leide jedoch unter hohen Kosten und mangelnder Verfügbarkeit von Materialien, Arbeitskräften sowie Grundstücken.
Der NAHB-Index ist ein Stimmungsbarometer der nationalen Organisation der Wohnungsbauunternehmen. In einer monatlichen Umfrage werden die aktuelle Lage und die Erwartungen der Branche abgefragt./jsl/jha/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54763437-usa-nahb-immobilienindex-steigt-wie-erwartet-016.htm

USA – US-Senat stimmt für Erhöhung der Schuldenobergrenze – 15.12.2021
Der US-Senat hat für eine Anhebung der Schuldenobergrenze gestimmt, um eine drohende Zahlungsunfähigkeit des Landes zu verhindern. Die Kongresskammer votierte am Dienstag mit einer äußerst knappen Mehrheit von 50 zu 49 Stimmen für eine Erhöhung des Schuldenlimits um 2,5 Billionen Dollar (rund 2,2 Billionen Euro). Die Demokraten von Präsident Joe Biden stimmten geschlossen für die Maßnahme, die oppositionellen Republikaner, bei denen ein Senator fehlte, geschlossen dagegen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54757521-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

CHINA – USA – Die USA wollen offenbar acht chinesische Unternehmen, darunter den weltgrößten Hersteller kommerzieller Drohnen DJI, wegen ihrer angeblichen Beteiligung an der Überwachung der muslimischen Minderheit der Uiguren auf die schwarze Liste setzen. Das US-Finanzministerium werde diesen Schritt am Donnerstag machen, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Financial Times. (Financial Times) – 15.12.2021
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54756087-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm

CHINA – NATO – RUSSLAND – Sicherheitsgarantien gefordert: Xi unterstützt Putin im Konflikt mit NATO – 15.12.2021
In der Ukraine-Krise pocht Russland auf Zugeständnisse des Westens. Mit dem chinesischen Präsidenten Xi gewinnt Staatschef Putin nun einen einflussreichen Fürsprecher seiner Forderungen. Beide Länder sehen das Völkerrecht „mit Füßen getreten“.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach Angaben seines Präsidialamtes die Unterstützung Chinas für seine Forderung nach bindenden Sicherheitsgarantien des Westens gewonnen. Dies habe der chinesische Präsident Xi Jinping in einer Videokonferenz Putin zugesichert, teilte der Vertreter des Präsidialamtes in Moskau, Juri Uschakow, mit.
Zuvor habe Putin Xi über sein jüngstes Gespräch mit US-Präsident Joe Biden unterrichtet. Xi habe Putin zugesichert, dass er dessen Bedenken verstehe und die russische Initiative unterstütze. Xi selbst sagte chinesischen Staatsmedien zufolge, beide Länder sollten die Sicherheitsinteressen des jeweils anderen wahren. Xi habe Putin gesagt, dass derzeit „bestimmte internationale Kräfte“ unter dem Deckmantel der Demokratie sich in die inneren Angelegenheiten Chinas und Russlands einmischten. Diese Kräfte träten das Völkerrecht und anerkannte Normen der internationalen Beziehungen mit Füßen.
Russland will erreichen, dass die USA und die NATO garantieren, dass das westliche Militärbündnis sich nicht weiter nach Osten ausdehnt oder bestimmte Waffensystem in der Ukraine und anderen Ländern stationiert, die an Russland grenzen. Am heutigen Mittwoch seien der stellvertretenden US-Außenministerin Karen Donfried in Moskau konkrete Vorschläge für verbindliche Sicherheitsgarantien übergeben worden, teilte das russische Präsidialamt mit. Donfried war inmitten der wachsenden Spannungen zwischen Ost und West in der Ukraine-Krise nach Moskau geflogen.
*** Russland wirft NATO Wortbruch vor
Die Ukraine strebt seit geraumer Zeit die Mitgliedschaft in der NATO an. Das Land hat im Konflikt mit seinem Nachbarn Russland bereits Militärhilfen der USA erhalten. Die russische Führung argumentiert, eine Ost-Erweiterung der NATO bedrohe Russland und widerspreche den Zusicherungen, die die NATO 1991 beim Zusammenbruch der Sowjetunion gegeben habe.
Der NATO zufolge sind ihre eigenen Aktivitäten rein defensiver Natur und dienen der Abschreckung neuer Aggressionen Russlands. Die Regierung in Kiew befürchtet eine Offensive des russischen Militärs, das nach ukrainischen Angaben rund 100.000 Soldaten zu deren Vorbereitung in Grenznähe zusammengezogen hat.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen drohte Russland für den Fall einer weiteren Verschärfung des Ukraine-Konflikts mit bislang beispiellosen, schwerwiegenden Folgen. Die Europäische Union könne auf jede weitere Aggression mit einer Verschärfung oder Ausweitung bereits bestehender Sanktionen reagieren, sagte sie im EU-Parlament in Straßburg einen Tag vor dem EU-Gipfel. Quelle: ntv.de, mdi/rts
https://www.n-tv.de/politik/Xi-unterstuetzt-Putin-im-Konflikt-mit-NATO-article23001246.html

CHINA – Chinesische Industrieproduktion im November höher als erwartet – 15.12.2021
Die chinesische Industrieproduktion hat im November stärker zugelegt als erwartet. Sie stieg um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, nachdem sie bereits im Oktober um 3,5 Prozent gewachsen war, wie die Nationale Statistikbehörde mitteilte. Ökonomen hatten im Konsens des Wall Street Journal nur mit einem Plus von 3,7 Prozent gerechnet. Der Einzelhandelsumsatz kletterte um 3,9 Prozent nach 4,9 Prozent im Vormonat. Hier hatten die Ökonomen mit einem stärkeren Plus von 4,5 Prozent gerechnet.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54757521-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

CHINA – China: Einzelhandel und Investitionen bleiben hinter Erwartungen zurück – 15.12.2021
PEKING (dpa-AFX) – Die Probleme im Immobiliensektor und immer wieder auftretende Corona-Ausbrüche haben wichtige Bereiche der chinesischen Wirtschaft im November stärker belastet als erwartet. So habe der Umsatz im Einzelhandel im Vergleich zum Vorjahr nur noch um 3,9 Prozent zugelegt, teilte die Regierung am Mittwoch in Peking mit. Im Oktober hatte der Einzelhandelsumsatz noch um 4,9 Prozent zugelegt. Experten hatten zwar mit einer Abschwächung gerechnet, dabei aber im Schnitt mit einem Plus von 4,7 Prozent gerechnet. Ebenfalls schwächer als erwartet haben sich die Sachinvestitionen entwickelt. Etwas besser als von Experten prognostiziert, fiel dagegen die Industrieproduktion aus.
Bei den Sachinvestitionen lag das Volumen bis Ende November 5,2 Prozent über dem Vorjahresniveau und damit etwas niedriger als von Analysten erwartet. In den ersten zehn Monaten hatte der Anstieg noch bei 6,1 Prozent gelegen. Das Wachstum der Immobilieninvestitionen ging dabei überproportional zurück. Die Produktion in den Industriebetrieben zog im November im Vergleich zum Vorjahr um 3,8 Prozent an und damit etwas stärker als zuletzt. Volkswirte hatten mit einem Plus von 3,7 Prozent gerechnet. Der Anstieg bleibt damit aber nach der kräftigen Erholung im Sommer auf vergleichsweise niedrigem Niveau.
Die Industriebetriebe hatten in den vergangenen Monaten unter Engpässen bei Strom und Rohstoffen zu kämpfen. Diese drückten vor allem im September auf die Produktion. Zudem ringen die Industriekonzerne immer wieder mit harten Maßnahmen, mit denen die Regierung lokale Corona-Ausbrüche strikt begrenzen will. Die Aktivitäten in den betroffenen Regionen liegen dann meist weitestgehend still. Die Corona-Maßnahmen drücken auch immer wieder auf das Geschäft im Einzelhandel./zb/bgf/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54756099-china-einzelhandel-und-investitionen-bleiben-hinter-erwartungen-zurueck-016.htm

CHINA – Chinas Immobilienmarkt schwächt sich weiter ab – 15.12.2021
Die Schwäche im chinesischen Immobiliensektor hat sich wegen der strengen Maßnahmen Pekings auch im November in allen Bereichen fortgesetzt. Die Immobilieninvestitionen ermäßigten sich um 4,3 Prozent, nach einem Minus von 5,4 Prozent im Oktober, wie das Wall Street Journal errechnete. In den elf Monaten von Januar bis November stiegen die Gesamtinvestitionen der Bauträger um 6 Prozent, und damit langsamer als in den ersten zehn Monaten des Jahres mit 7,2 Prozent, wie die offiziellen Daten zeigen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54757521-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

IRAN – Iran stimmt Installation von Kameras in Zentrifugenproduktion zu – 15.12.2021
Der Iran hat sich bereit erklärt, der Atombehörde der Vereinten Nationen (IAEA) zu gestatten, wieder Kameras an der Zentrifugenproduktionsstätte in Karaj zu installieren. Damit wurde eine dreimonatige Blockade in dieser Frage beendet, wie der Iran und ein hoher westlicher Beamter mitteilten. Mit diesem Schritt wird ein abermaliger Konflikt zwischen den USA und dem Iran über die nuklearen Aktivitäten Teherans abgewendet. Gleichwohl sind die Verhandlungen über die Wiederaufnahme des Atomabkommens von 2015 festgefahren.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54765237-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – USA – US-Abgeordnete fordern von US-Regierung im Ukraine-Konflikt mehr Abschreckung – 15.12.2021
Eine Gruppe US-Abgeordneter hat im Ukraine-Konflikt mehr präventive Maßnahmen von der US-Regierung gefordert. „Wir müssen mehr darauf bedacht sein, (den russischen Präsidenten Wladimir) Putin abzuschrecken, als ihn zu provozieren“, sagte der demokratische Abgeordnete Seth Moulton am Dienstag nach einem Besuch in der Ukraine. Der republikanische Abgeordnete Mike Waltz forderte US-Präsident Joe Biden dazu auf, sofort Waffen an die Ukraine zu liefern, darunter Luftabwehrraketen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54757521-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – USA – Russland übermittelt Liste mit geforderten Sicherheitsgarantien an die USA – 15.12.2021
Russland hat im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt eine Liste mit geforderten Sicherheitsgarantien an die USA übermittelt. Der Europabeauftragten des US-Außenministeriums, Karen Donfried, seien bei ihrem Besuch in Moskau „unsere konkreten Vorschläge“ überreicht worden, sagte der außenpolitische Berater von Präsident Wladimir Putin, Juri Uschakow, in Moskau.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54765237-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – MOLDAU – EUROPÄISCHE UNION – EU besiegelt Millionenhilfe für Moldau im Gasstreit mit Russland – 15.12.2021
Im Gasstreit zwischen Russland und der Republik Moldau unterstützt die EU die frühere Sowjetrepublik mit 60 Millionen Euro. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Moldaus Präsidentin Maia Sandu unterzeichneten am Mittwoch in Brüssel ein Abkommen für das angekündigte Nothilfepaket. Von der Leyen erklärte, damit sollten die „Folgen der steigenden Gaspreise für die bedürftigsten Menschen in Moldau abgefedert werden“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54765237-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

GROSSBRITANNIEN – Großbritannien: Inflationsrate steigt auf Zehnjahreshoch – 15.12.2021
LONDON (dpa-AFX) – Die Inflation in Großbritannien hat im November von hohem Niveau aus weiter angezogen. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,1 Prozent, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch in London mitteilte. Das ist die höchste Rate seit etwa zehn Jahren. Analysten hatten mit einer Teuerung von 4,8 Prozent gerechnet. Im Vormonat hatte die Rate noch deutlich niedriger bei 4,2 Prozent gelegen.
Die Entwicklung bringt die britische Notenbank in die Zwickmühle: Einerseits spricht die hohe Teuerung für eine geldpolitische Reaktion, etwa in Form von Zinsanhebungen. Andererseits herrscht große Ungewissheit über die konjunkturelle Entwicklung aufgrund der neuen Corona-Variante Omikron. Wie sich die Bank of England am Donnerstag nach ihrer Zinssitzung entscheiden wird, ist daher unter Experten nicht ganz sicher./bgf/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54756791-grossbritannien-inflationsrate-steigt-auf-zehnjahreshoch-016.htm

EUROPÄISCHE UNION – EU-Kommission legt Vorschläge für neue Gebäuderichtlinie vor – 15.12.2021
Die EU-Kommission hat Pläne für eine neue Richtlinie für mehr Klimaschutz im Gebäudesektor vorgelegt. Ziel ist die Sanierung von mehr Gebäuden für mehr Energieeffizienz, wie die Kommission in Brüssel mitteilte. Ab 2030 sollen alle neuen Gebäude komplett klimaneutral sein. Die Kommission hob die große Bedeutung des Sektors für den Klimaschutz hervor. Gebäude stünden für 40 Prozent des Energieverbrauchs in der EU und 36 Prozent der Treibhausgasemissionen, erklärte Energiekommissarin Kadri Simson.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54765237-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

GRIECHENLAND – SCHULDENREGELN – Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis plädiert dafür, die Regeln des EU-Stabilitäts- und -Wachstumspakts zu reformieren. „Die derzeitigen Vorgaben sind obsolet“, sagte Mitsotakis dem Handelsblatt. Der Pakt sieht eine Obergrenze beim Haushaltsdefizit von 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und eine Staatsschuldenquote von maximal 60 Prozent des BIP vor. Er wurde während der Pandemie außer Kraft gesetzt. (Handelsblatt) – 15.12.2021
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54756087-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm

ITALIEN – Italien: Inflation steigt auf 13-jährigen Höchststand – 15.12.2021
ROM (dpa-AFX) – Die Teuerung in Italien hat im November weiter angezogen und einen 13-jährigen Höchststand markiert. Nach Angaben des Statistikamts Istat vom Mittwoch stiegen die Verbraucherpreise gemäß europäischer Methode (HVPI) um 3,9 Prozent zum Vorjahresmonat. Eine erste Schätzung wurde zwar leicht nach unten korrigiert, dennoch ist es die höchste Inflationsrate seit dem Jahr 2008. Im Oktober hatte die Rate noch deutlich niedriger bei 3,2 Prozent gelegen. Gegenüber dem Vormonat erhöhten sich die Lebenshaltungskosten im November um 0,7 Prozent./bgf/stk
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54758425-italien-inflation-steigt-auf-13-jaehrigen-hoechststand-016.htm

FRANKREICH – Frankreich: Inflation zieht weiter an – 15.12.2021
PARIS (dpa-AFX) – Die Teuerung in Frankreich hat im November weiter angezogen. Die nach europäischer Methode erfassten Verbraucherpreise (HVPI) seien gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,4 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt Insee am Mittwoch in Paris mit und bestätigte damit vorläufige Zahlen. Im Vormonat hatte die Rate 3,2 Prozent betragen.
Erneut waren vor allem die Energiepreise für den Anstieg verantwortlich. Es zogen aber auch die Preise für industriell gefertigte Waren und Dienstleistungen an. Die Lebensmittelpreise stiegen hingegen etwas langsamer als im Monat zuvor./bgf/stk
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54757423-frankreich-inflation-zieht-weiter-an-016.htm

DEUTSCHLAND – IfW: Aussichten für 2022 deutlich verschlechtert – BIP-Erwartungen revidiert: 2,6 (2021) | 4,0 statt zuvor 5,1 (2022) | 3,3 statt zuvor 2,3 Prozent (2023) – Inflation weiter über 3 Prozent: 3,1 für jeweils 2021 und 2022, 2,0 Prozent für 2023 – Hohe Zahlungsbereitschaft der Privathaushalte dank hoher Ersparnisse – Probleme neben der Pandemie: Überalterung, Decarbonisierung – Arbeitsmarkt wird sich erholen: Arbeitslosigkeit fällt von 5,7 (2021) auf 5,2 Prozent (2023) – 15.12.2021
Von Andreas Kißler
KIEL/BERLIN (Dow Jones)–Das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat seine Prognose für die Entwicklung des deutschen Wirtschaftswachstums im kommenden Jahr deutlich gesenkt. Die Ökonomen erwarten nun 2022 eine Zunahme des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 4,0 Prozent nach einem Plus von 2,6 Prozent dieses Jahr. Die Aussichten für 2022 hätten sich „deutlich verschlechtert“, die Erholung der deutschen Wirtschaft werde „abermals ausgebremst“, erklärten sie. „Lieferengpässe und die vierte Corona-Welle belasten Deutschlands Aufschwung“, betonte das Institut. „Er bekommt einen spürbaren Dämpfer, der Aufholprozess verschiebt sich um mehrere Monate nach hinten.“
Dafür werde es dann 2023 mit 3,3 Prozent „voraussichtlich steiler nach oben gehen“. Bisher hatten die Forscher für 2023 ein BIP-Plus von 2,3 Prozent nach einem Zuwachs um 5,1 Prozent im Jahr 2022 erwartet. In der Schlussabrechnung für das Jahr 2021 dürften die gegen Jahresende fälligen Lizenzeinnahmen des Impfstoffentwicklers Biontech von seinem US-amerikanischen Produktionspartner Pfizer den BIP-Zuwachs sogar auf rund 3 Prozent erhöhen, erwartete das IfW. Dieser Effekt sei aber nicht in die Prognose eingeflossen, da der Gesamtbetrag voraussichtlich unterjährig verbucht werde und deshalb mit amtlichen Revisionen für die Vorquartale zu rechnen sei.
„Insgesamt fällt die durch die laufende Infektionswelle verursachte Delle im Erholungsprozess etwas größer aus, als wir noch in unserer Herbst-Prognose erwartet hatten“, sagte IfW-Vizepräsident Stefan Kooths. „Der Rückschlag wird aber dank eines größeren Impffortschritts bei weitem nicht so gravierend sein wie im vergangenen Winterhalbjahr.“ Die ökonomischen Folgen der Pandemie seien weiterhin empfindlich, aber sie nähmen „von Welle zu Welle ab“.
Das BIP dürfte nach der Kieler Prognose in den beiden Quartalen des Winterhalbjahrs jeweils um 0,3 Prozent schrumpfen, bevor der Aufschwung ab dem Frühjahr 2022 wieder kräftig Fahrt aufnimmt, wenn die Belastungen durch die Pandemie nachlassen. Zusätzlicher Schwung rühre daher, dass nach und nach auch die Lieferengpässe überwunden werden dürften, die die Industrieproduktion derzeit massiv belasteten. Das Vorkrisenniveau des BIP werde nunmehr erst im zweiten Quartal 2022 erreicht und die Normalauslastung der gesamtwirtschaftlichen Produktionskapazitäten erst im dritten Quartal.
*** Inflation weiter über 3 Prozent
Bis dahin kostet die stärkere Verzögerung im Aufholprozess infolge der heftigeren vierten Corona-Welle nach den Berechnungen Wirtschaftsleistung in Höhe von rund 40 Milliarden Euro, wobei vor allem konsumnahe Dienstleistungsbereiche betroffen seien. Die Inflationsrate dürfte in diesem und im kommenden Jahr bei je 3,1 Prozent und 2023 bei 2,0 Prozent liegen. Ursächlich für die vorerst weiter hohe Teuerung seien zum einen Lieferengpässe, die weiterhin die Herstellungskosten erhöhten und das Konsumgüterangebot verknappten. Gleichzeitig hätten die Privathaushalte rund 200 Milliarden Euro an zusätzlichen Ersparnissen angehäuft und besäßen so „eine recht hohe Zahlungsbereitschaft“.
Die öffentlichen Haushalte blieben deutlich im Defizit, obwohl die Einnahmen kräftig sprudelten und die Steuereinnahmen ihr Vorkrisenniveau überschritten hätten. Das Defizit sinke nach 3,8 Prozent des BIP 2021 auf 1,8 Prozent 2022, weil die Belastungen durch die Pandemie nachließen. Auch 2023 würden die Haushalte voraussichtlich mit einem deutlichen Defizit von 1,4 Prozent abschließen. „Die finanzpolitische Ausrichtung passt nicht in die gesamtwirtschaftliche Landschaft der nächsten Jahre“, kritisierte Kooths. Die Demografie zehre an den Wachstumskräften, und die Dekarbonisierung strapaziere die Produktionsmöglichkeiten zusätzlich. „Da hilft kein Defizit-Boostern, sondern eine an den Kapazitäten orientierte Priorisierung der Staatsausgaben“, betonte der IfW-Konjunkturchef.
Die Erholung am Arbeitsmarkt werde durch die vierte Welle unterbrochen, ein erheblicher Teil des Arbeitsausfalls dürfte abermals über Kurzarbeit abgefangen werden. Insgesamt erwartet das IfW aber einen Rückgang der Arbeitslosenquote von 5,7 Prozent in diesem auf 5,2 Prozent im kommenden und 5,0 Prozent im übernächsten Jahr.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54758802-ifw-aussichten-fuer-2022-deutlich-verschlechtert-015.htm

DEUTSCHLAND – BGA: Großhandel betrachtet Konjunkturentwicklung skeptisch – 2022 nominaler Umsatzanstieg von 8 Prozenht erwartet – 15.12.2021
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Die Unternehmen des deutschen Großhandels sehen der weiteren Konjunkturentwicklung nach Angaben ihres Branchenverbandes BGA kurz vor dem Jahreswechsel coronabedingt „mit großer Vorsicht“ entgegen. Der BGA erwartet im laufenden Jahr einen nominalen Umsatzanstieg um 8 Prozent auf 1.465 Milliarden Euro, dem ein reales Plus von 3 Prozent zugrunde liege.
Für 2022 rechnet der Verband mit einem Anstieg von nominal bis zu 5,5 Prozent auf 1.545 Milliarden Euro und real bis 3 Prozent. Gesamtwirtschaftlich sieht der Verband nach 2,6 Prozent realem Wachstum in diesem Jahr einen Zuwachs der Wirtschaftsleistung um rund 3 Prozent im kommenden.
„Das Wiederaufflammen der Corona-Pandemie drückt auf die Stimmung und die Erwartungen der Großhandelsunternehmen. „Zusätzlich belasten sie die Engpässe in den Lieferketten“, sagte der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Dirk Jandura. „Diese werden uns noch bis ins nächste Jahr begleiten.“ Der Markt regele dies aber von alleine.
„Was wir von der Politik brauchen, sind effektive Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie und eine Regierung, die Deutschland schneller, moderner und digitaler macht“, machte Jandura klar. Dringend notwendig seien Investitionen in Digitalisierung und Infrastruktur, eine Bekämpfung des Fachkräftemangels und eine Beschleunigung von Genehmigungsverfahren.
Die Stimmung im Großhandel habe sich seit dem Sommer verschlechtert. Der BGA-Großhandelsklimaindikator sei in kurzer Zeit von 119 Punkten um rund 8 Prozent auf 110 Punkte gesunken, wobei Werte über 100 eine positive Stimmung und Werte darunter eine negative Stimmung zum Ausdruck brächten.
Die Erwartungen an die künftige Entwicklung hätten sich deutlich abgekühlt. Der Wert sei von rund 114 Punkten um 11 Prozent auf unter 102 Punkte abgesackt und drohe somit in eine wieder skeptische Stimmung zu kippen. Insbesondere der Konsumgütergroßhandel als Lieferant für Hotellerie, Gastronomie und Einzelhandel sehe sich „schon wieder in schwierigem Fahrwasser“.
Jandura erklärte, Ursache für die skeptische Stimmung sei neben der Corona-Situation die Versorgungslage mit Rohstoffen und Vorleistungen, die 44 Prozent der Unternehmer beklagten. Die starke Abhängigkeit von weltweit stabilen Lieferketten, Rohstoffen und Vorprodukten sei „die Achillesferse für unseren wirtschaftlichen Erfolg“. Schwierigkeiten zeigten sich auch immer stärker in der Logistik. Nur jeder sechste Großhändler könne seine Waren fristgerecht liefern. „Es dominieren Engpässe, insbesondere auch bei Fachkräften wie Berufskraftfahrern.“
Zur Bewältigung der pandemischen Lage erklärte Jandura, der Verband unterstütze die Politik in der Frage der Impfpflicht. „Das sehen 80 Prozent der Großhändler so“, sagte er mit Blick auf die jüngste Unternehmensumfrage des Verbandes. „Ein weiterer Lockdown wäre auch für uns Großhändler und die gesamte Wirtschaft ein schwerer Schlag.“
Auch die Finanzen ständen im Fokus. Deutschland müsse wirtschaftlich dynamischer werden, auch um die öffentlichen Finanzen zu stabilisieren. Ebenfalls als prioritär werde mit 61 Prozent eine Beschleunigung von Genehmigungen und administrativen Prozessen sowie mit 57 Prozent die Sicherung der Energieversorgung gesehen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54759004-bga-grosshandel-betrachtet-konjunkturentwicklung-skeptisch-015.htm

DEUTSCHLAND – Deutscher Einzelhandelsumsatz für Oktober nach oben revidiert – Umsatz auf Jahressicht 2,1 Prozent iedriger – 15.12.2021
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Umsätze des deutschen Einzelhandels haben sich im Oktober besser entwickelt als zunächst angenommen. Wie die Bundesbank mitteilte, stiegen die Umsätze gegenüber dem Vormonat preisbereinigt um 0,1 Prozent. Vorläufig war vom Statistischen Bundesamt ein Rückgang von 0,3 Prozent gemeldet worden.
Auf Jahressicht lagen die Umsätze der Revision zufolge um 2,1 Prozent niedriger.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54762887-deutscher-einzelhandelsumsatz-fuer-oktober-nach-oben-revidiert-015.htm

DEUTSCHLAND – Zahl der Wohnungsbaugenehmigungen in Deutschland sinkt im Oktober – 15.12.2021
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Zahl der Wohnungsbaugenehmigungen in Deutschland ist im Oktober gesunken. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) wurde der Bau von 29.597 Wohnungen genehmigt. Das waren 3,2 Prozent weniger als im Vormonat. Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Ein- und Zweifamilienhäusern stieg dagegen um 1,4 beziehungsweise 2,5 Prozent. Bei den Wohnungen in neuen Mehrfamilienhäusern war hingegen ein Rückgang um 6,7 Prozent zu verzeichnen. Auch die Zahl der Genehmigungen für Wohnungen, die durch Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden entstehen, verringerte sich um 5,6 Prozent. Im Zeitraum Januar bis Oktober wurden insgesamt 4,2 Prozent mehr Wohnungen genehmigt als im Vorjahreszeitraum.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54757397-zahl-der-wohnungsbaugenehmigungen-in-deutschland-sinkt-im-oktober-015.htm

DEUTSCHLAND – Mehr als jeder fünfte Hartz-IV-Empfänger geht Erwerbstätigkeit nach – Studie – 15.12.2021
Sie haben einen Arbeitsplatz und sind trotzdem auf Sozialleistungen angewiesen: Rund 860.000 Menschen müssen einer Studie zufolge aufstocken. Besonders häufig betroffen sind Alleinerziehende, wie die Bertelsmann Stiftung am Mittwoch erklärte. „Es ist erschreckend, dass ein so hoher Anteil der Alleinerziehenden trotz Arbeit auf Transferleistungen angewiesen ist, um das Existenzminimum für sich und ihre Kinder zu sichern“, erklärte die Direktorin für Bildung bei der Stiftung, Anette Stein.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54761305-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

DEUTSCHLAND – Beschäftigtenzahl in der deutschen Industrie sinkt im Oktober – 15.12.2021
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Zahl der Beschäftigte im verarbeitenden Gewerbe Deutschlands ist im Oktober leicht gesunken. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) waren Ende Oktober knapp 5,5 Millionen Personen in Betrieben mit 50 und mehr Beschäftigten tätig. Das waren 0,5 Prozent weniger als im Oktober 2020 und 0,1 Prozent weniger als im September. Gegenüber Oktober 2019 ergab sich ein Rückgang von 3,4 Prozent. Die Zahl der im Oktober 2021 geleisteten Arbeitsstunden lag im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,9 Prozent niedriger, wobei der Oktober 2021 einen Arbeitstag weniger hatte. Die Entgelte für die Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe stiegen um 1,3 Prozent.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54757134-beschaeftigtenzahl-in-der-deutschen-industrie-sinkt-im-oktober-015.htm

ÖSTERREICH – STATISTIK – Zahlenspiegel Dezember 2021 – 15.12.2021
www.statistik.at/wcm/idc/idcplg?IdcService=GET_PDF_FILE&RevisionSelectionMethod=LatestReleased&dDocName=063812

ÖSTERREICH – Pressekonferenz zur Konjunkturprognose des IHS und des WIFO – 15.12.2021
In der Öffentlichkeit besonders bekannt sind die Wirtschaftsprognosen für das laufende und das folgende Jahr, die das IHS vierteljährlich erstellt und die eine der zentralen Aufgaben der Forschungsgruppe Makroökonomie und Wirtschaftspolitik darstellen. Zusätzlich erscheint einmal jährlich die mittelfristige Prognose über die Entwicklung der nächsten fünf Jahre. Ebenfalls werden regionale Prognosen für ausgewählte Bundesländer erstellt.
Die Präsentation der nächsten Konjunkturprognose der österreichen Wirtschaft findet am 15. Dezember, um 10.30 Uhr in einer virtuellen Pressekonferenz statt.
https://www.ihs.ac.at/de/forschung/tools-modelle-daten/konjunkturprognose/

ÖSTERREICH – Prognose für 2021 bis 2023: Neuerlicher – Lockdown verzögert Konjunkturerholung in Österreich – Video: Prognose für 2021 bis 2023 15.12.2021
Nach 4,1% im Jahr 2021 wird das BIP gemäß der aktuellen Konjunkturprognose des WIFO 2022 um 5,2% und 2023 um 2,5% wachsen. Eine Aufzeichnung der digitalen Pressekonferenz vom 15. Dezember 2021 ist bereits abrufbar: https://www.youtube.com/watch?v=fkQmOU5UNpk
„2022 werden jene Bereiche kräftig wachsen, die 2021 von den behördlichen Einschränkungen betroffen waren, insbesondere der Handel, die Beherbergung und Gastronomie sowie andere konsumnahe Dienstleistungen. Der Aufschwung in der Industrie wird sich zwar fortsetzen, da sich die Lieferengpässe allmählich auflösen. Das Aufholpotential ist hier aber bereits ausgeschöpft“, so die Autoren der aktuellen WIFO-Prognose Stefan Ederer und Stefan Schiman.
Die kräftige Konjunkturerholung in Österreich im Frühjahr und Sommer 2021 wird im 2. Halbjahr durch den neuerlichen Lockdown, anhaltende Lieferengpässe und hohe Rohstoffpreise gebremst. 2022 dürfte sich die Wirtschaft nach der Aufhebung der Einschränkungen rasch wieder erholen. Aufgrund der schrittweisen Auflösung der Hemmnisse wird für das Gesamtjahr 2022 ein kräftiges Wachstum erwartet. 2023 schwenkt die österreichische Wirtschaft dann auf einen moderaten Wachstumskurs ein. Der Arbeitsmarkt entwickelt sich im Prognosezeitraum günstig. Die Inflation wird auch 2022 hoch bleiben.
Die österreichische Wirtschaft wächst 2021 kräftig. Die neuerlichen behördlichen Einschränkungen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie, anhaltende Lieferengpässe und hohe Rohstoffpreise dämpfen in der zweiten Jahreshälfte jedoch die Erholung. Im IV. Quartal wird das BIP voraussichtlich schrumpfen.
Der Aufschwung dürfte sich dennoch 2022 fortsetzen. Wie schon in vergangenen Öffnungsphasen werden die Konsumausgaben der privaten Haushalte nach Aufhebung der Einschränkungen kräftig zunehmen. Auch die Lieferengpässe dürften sich im Jahresverlauf 2022 allmählich auflösen, wodurch Produktionshemmnisse wegfallen und geplante Investitionsvorhaben umgesetzt werden. Ab der zweiten Jahreshälfte 2022 wird die österreichische Wirtschaft auf einen moderaten Wachstumskurs einschwenken. Nach 4,1% im Jahr 2021 wird das BIP 2022 um 5,2% und 2023 um 2,5% wachsen.
Die günstige Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt hält auch im Prognosezeitraum an. Die Beschäftigung dürfte weiter steigen und die Arbeitslosenquote zurückgehen. 2022 wird die Arbeitslosenquote wieder unter ihrem Vorkrisenniveau liegen.
Die Rohstoffpreise bleiben zwar noch bis weit in das Jahr 2022 hinein auf hohem Niveau; aufgrund des Nachlassens der weltweiten Nachfrage dürften sie jedoch allmählich sinken und so den Preisauftrieb im Inland dämpfen. 2023 nähert sich die Inflation wieder dem Zielwert der Europäischen Zentralbank von 2%.
Der gesamtstaatliche Finanzierungssaldo ist auch 2021 von den hohen Ausgaben für die Bewältigung der Gesundheitskrise und den staatlichen Hilfsprogrammen geprägt und wird erneut deutlich negativ ausfallen. Automatische Stabilisatoren und das Auslaufen zahlreicher Stützungsmaßnahmen werden 2022 und 2023 trotz der Einnahmenausfälle durch die Steuerreform zu einer deutlichen Verbesserung des Saldos beitragen.
Die vorliegende Prognose beruht auf der Annahme, dass die Mitte Dezember verlautbarte Aufhebung der Einschränkungen in Österreich entsprechend umgesetzt wird. Weiters wurde angenommen, dass die Einführung der Impfpflicht einen Anstieg der Impfquote nach sich zieht, sodass sich die dämpfende Wirkung der weiter bestehenden Einschränkungen für Ungeimpfte auf die Konjunktur allmählich abschwächt. Ein mögliches neuerliches Aufflammen der Pandemie, etwa durch die Omikron-Variante des SARS-CoV-2-Virus, und etwaige erneute Einschränkungen des Wirtschaftsgeschehens wurden in der vorliegenden Prognose dagegen nicht berücksichtigt.
https://www.wifo.ac.at/news/neuerlicher_lockdown_verzoegert_konjunkturerholung_in_oesterreich
https://wifo.us20.list-manage.com/track/click?u=e811909f28cbfdec8a0be58de&id=632a9c9522&e=367c5f16d3

ÖSTERREICH – Nationalrat für Erstanlaufstelle bei Zahlungsschwierigkeiten und Fachstelle für Verbraucherinteressen – Abgeordnete debattieren Anträge zum Konsumentenschutz – 15.12.2021
Wien (PK) – Auf breite Zustimmung stießen heute im Nationalrat zwei Entschließungsanträge der Koalitionsfraktionen. So soll künftig eine Erstanlaufstelle für Betroffene von Zahlungsschwierigkeiten im Zusammenhang mit Kreditverbindlichkeiten im Konsumentenschutzministerium schnelle und niederschwellige Hilfestellung anbieten. Die ebenfalls von ÖVP und Grünen beantragte Errichtung einer Fachstelle zur Wahrnehmung der Interessen von VerbraucherInnen in der Normung für eine stärkere Berücksichtigung der Barrierefreiheit wurde einstimmig angenommen.
Keine Mehrheit fand ein Antrag der SPÖ, in dem die Einrichtung einer unabhängigen Ombudsstelle zur Beratung bei finanziellen Problemen durch das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz gefordert wird. Zwei Initiativen der FPÖ für einen 1.000 € Österreich-Gutschein zur Ankurbelung der Wirtschaft und für Maßnahmen zur Verhinderung von Energiearmut wurden ebenfalls abgelehnt.
Nicht durchsetzen konnten sich die Freiheitlichen ferner mit einem Fristsetzungsantrag für den Verfassungsausschuss in Zusammenhang mit von ihnen geforderten Neuwahlen. …
https://www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAHR_2021/PK1469/index.shtml

ÖSTERREICH – Sommerschule wurde gesetzlich verankert – 15.12.2021
Mit den Stimmen von ÖVP, Grünen und NEOS ist am Mittwoch im Nationalrat die 2020 ins Leben gerufene Sommerschule in den letzten beiden Ferienwochen gesetzlich implementiert worden. Konkret wird sie an den Volksschulen, den Mittelschulen, den Sonderschulen und in der AHS-Unterstufe verankert. Die Teilnahme ist freiwillig, es gibt auch keine Noten. Abgehalten wird der Unterricht durch Lehramtsstudierende und Lehrer.
https://science.apa.at/power-search/16562099099907103871

ÖSTERREICH – UG-Novelle: „Beste Köpfe werden Österreich verlassen“ – 15.12.2021
Das novellierte Universitätsgesetz begrenzt befristete Arbeitsverhältnisse an Universitäten auf eine Dauer von maximal acht Jahre. Ein viel zu kurzer Zeitraum, um eine Professur zu erlangen, kritisiert nun der wissenschaftliche Nachwuchs. Wenn sich nichts an den Plänen zu den Kettenverträgen ändert, würden „die besten Köpfe Österreichs Unis verlassen“. …
https://science.orf.at/stories/3210426/

ÖSTERREICH – Nachwuchswissenschafter wollen Aus für Kettenverträge an Unis – 15.12.2021
Nachwuchswissenschafter fordern eine Abschaffung der Kettenvertragsregelung an den Universitäten. Stattdessen sollten unbefristete Verträge zur Normalität werden, hieß es am Mittwoch bei einem Online-Pressegespräch der Initiative „Diskurs. Das Wissenschaftsnetzwerk“. Generell als problematisch empfunden wurde der Fokus auf Wettbewerb in der Wissenschaft – das führe zu zahlreichen negativen Implikationen.
https://science.apa.at/power-search/10875319899849651356

ÖSTERREICH – Lifebrain macht Millionen mit PCR-Gurgeltests – inkl. 2:43min-Video -15.12.2021 siehe CORONA – ÖSTERREICH

14.12.2021, Dienstag

CORONA – VAKZINOLOGIE – Omikron – Versichertendaten zeigen geringere Impfwirksamkeit – 14.12.2021
Eine vorläufige Auswertung der südafrikanischen Krankenversicherungsgruppe Discovery weist auf einen merklich verminderten Impfschutz bei der Corona-Variante Omikron hin. Der Schutz vor Ansteckung sinke auf 33 Prozent, verglichen mit 80 Prozent bei der zuvor kursierenden Delta-Variante, teilte die Gruppe am Dienstag mit. Ausgewertet wurden Fälle nach doppelter Impfung mit dem Präparat von Biontech/Pfizer.
Die Wirksamkeit mit Blick auf eine schwere Erkrankung ist demnach von 93 Prozent auf 70 Prozent reduziert. Grundlage der Analyse waren den Angaben zufolge rund 211.000 positive Testergebnisse aus dem Zeitraum 15. November bis 7. Dezember, von denen etwa 78.000 auf Omikron zurückgeführt wurden.
*** Ergebnisse mit Vorsicht zu interpretieren
Am Wochenende hatten bereits britische Experten berichtet, dass der Impfschutz bei Omikron Daten aus einer Bevölkerungsstudie zufolge bei den Corona-Impfstoffen von Biontech und Astrazeneca merklich vermindert ist. Eine Auffrischungsimpfung hebt den Schutz vor symptomatischer Infektion wieder an, wie die Forscher um Nick Andrews von der UK Health Security Agency (UKHSA) in der noch nicht von Fachkollegen geprüften Studie berichten. Die Forscher betonen auch, dass die Ergebnisse unter anderem aufgrund der noch geringen Zahl von Ansteckungen mit der Omikron-Variante mit Vorsicht zu interpretieren seien.
Die Auswertung der Daten ergab, dass der Schutz vor symptomatischer Infektion mit Omikron 15 Wochen nach der zweiten Dosis Biontech auf 34 Prozent sinkt. Menschen, die mit zwei Dosen des Astrazeneca-Präparats geimpft worden waren, hatten keinen Schutz mehr vor symptomatischer Infektion. Zwei Wochen nach einer Booster-Impfung stieg die Schutzwirkung bei beiden Präparaten auf über 70 Prozent. Bei der Delta-Variante sank der Impfschutz ab der 25. Woche nach der zweiten Dosis auf knapp 42 Prozent (Astrazeneca) beziehungsweise auf 63,5 Prozent (Biontech). Eine Auffrischungsimpfung ließ den Schutz auf über 90 Prozent steigen.
*** Antikörperantwort bis zu 37-fach geringer
Die Ergebnisse der Forscher weisen in die gleiche Richtung wie zuvor vorgestellte Ergebnisse erster Laboruntersuchungen. Die Virologin Sandra Ciesek vom Universitätsklinikum Frankfurt hatte etwa nach entsprechenden Tests berichtet, dass die Antikörperantwort gegen Omikron im Vergleich zur Delta-Variante drastisch reduziert sei – sie sei bis zu 37-fach geringer. Auch die Unternehmen Biontech und Pfizer hatten mitgeteilt, dass vorläufigen Ergebnissen zufolge zwei Dosen ihres Impfstoffes nicht ausreichend vor einer Infektion mit Omikron schützen.
https://science.apa.at/power-search/7680072253911561958

CORONA – MEDIZIN – Schlechtes Ansprechen auf Coronaimpfung vor allem bei Non-Hodgkin-Lymphom und aktiver Therapie – 14.12.2021
Atlanta – Tumorpatienten und vor allem solche mit hämatoonkologischen Erkrankungen haben ein deutlich erhöhtes Risiko durch COVID-19, so dass schon früh in der SARS-CoV-2-Pandemie empfohlen wurde, diese Bevölkerungsgruppe prioritär zu impfen.
Noch allerdings gibt es keine umfassenden Erkenntnisse dazu, wie Patienten aus verschiedenen Tumor­entitäten auf die SARS-CoV-2-Vakzine ansprechen und welche Zusammenhänge es beim Anspre­chen zu spezifischen Tumortherapien gibt. …
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/130058/Schlechtes-Ansprechen-auf-Coronaimpfung-vor-allem-bei-Non-Hodgkin-Lymphom-und-aktiver-Therapie

CORONA – FORSCHUNG – Pfizer-Studie bestätigt hohe Wirksamkeit von Corona-Pille Paxlovid – 14.12.2021
Die endgültigen Daten einer klinischen Studie des Corona-Medikaments Paxlovid des US-Pharmariesen Pfizer haben die hohe Wirksamkeit der Pille bestätigt. Wie der Konzern am Montag mitteilte, senkt das antivirale Medikament bei Risikopatienten die Gefahr einer Krankenhauseinweisung oder eines Todes um 89 Prozent. Dies gilt, wenn die Behandlung innerhalb von drei Tagen nach Auftreten der Krankheitssymptome begonnen wurde.
Startete die Behandlung innerhalb von fünf Tagen nach Auftreten der Symptome, lag der Schutz bei 88 Prozent. Die Auswertung der Daten der klinischen Studie mit 2246 Erwachsenen bestätigen vorläufige Ergebnisse zur Wirksamkeit von Paxlovid, die Pfizer Anfang November vorgelegt hatte.
Der Konzern erklärte nun zudem, dass das Medikament auch bei der Omikron-Variante des Coronavirus wirksam sein dürfte. Darauf ließen In-Vitro-Untersuchungen schließen.
Pfizer-Chef Albert Bourla erklärte, das Medikament könnte „das Leben von Patienten in aller Welt retten“. Eine Behandlung mit Paxlovid könnte – auch in Anbetracht der Ausbreitung von Virus-Varianten – ein wichtiges „Werkzeug“ im Kampf gegen die Pandemie werden.
*** Antrag auf Notfallzulassung
Der Pharmakonzern, der gemeinsam mit dem deutschen Unternehmen Biontech bereits einen der meistgenutzten Corona-Impfstoffe herstellt, hat bei der US-Arzneimittelbehörde FDA einen Antrag auf eine Notfallzulassung für das Medikament gestellt. Auch die EU-Arzneimittelbehörde EMA prüft Paxlovid.
Das Medikament verringert die Fähigkeit des Coronavirus, sich in den Körperzellen zu vermehren, und bremsen damit die Weiterentwicklung der Krankheit Covid-19. Kombiniert wird der neue Wirkstoff mit dem Medikament Ritonavir, das bereits zur Behandlung von HIV-Patienten eingesetzt wird.
Auch der US-Pharmakonzern Merck Sharp & Dohme (MSD) hat mit Molnupiravir ein antivirales Medikament gegen das Coronavirus entwickelt. Dessen Wirksamkeit liegt laut Unternehmensangaben aber bei lediglich 30 Prozent.
https://science.apa.at/power-search/1719507806393221495

CORONA – FORSCHUNG – Forschende suchen mit KI nach neuen Corona-Wirkstoffen – 14.12.2021
Wissenschafter rund um den Globus entwickeln auf Künstlicher Intelligenz (KI) beruhende Programme, um neue Wirkstoffe zu entdecken. Im Fachjournal „Machine Learning: Science and Technology“ stellten etwa Expertinnen und Experten von IBM Research in Zürich eine Fallstudie vor, in der sie KI-gestützt nach potenziell antiviralen Molekülen gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 suchten.
Die Entwicklung neuer Wirkstoffe ist normalerweise mühselige Laborarbeit, der Großteil der Kandidaten stellt sich bei Tests als unwirksam heraus, was viel Geld und wertvolle Zeit kostet. Während wirksame und sichere Covid-Impfstoffe in Windeseile entwickelt wurden, taten sich Forschende schwer bei der Suche nach antiviralen Corona-Medikamenten. Mit Künstlicher Intelligenz versuchen sie dies zu beschleunigen.
*** Bessere Algorithmen, größere Datenmengen
„Die KI getriebene Wirkstoffsuche ist definitiv aus ihrem Winterschlaf erwacht“, sagte Gisbert Schneider, Professor für computergestützte Wirkstoffsuche an der ETH Zürich, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Dank immer besserer Algorithmen und größerer Datenmengen sei der Wettlauf um die Entdeckung neuer Medikamente mithilfe von KI weltweit in vollem Gange. „Es gibt sicher über tausend Projekte weltweit, die mit diesem Ansatz nach Corona-Arzneien gesucht haben“, so Schneider.
Die Ansätze beruhen oft auf einem Spracherkennungsmodell. Der Algorithmus behandelt Chemie wie eine Sprache, in der jedes Molekül aus Zeichen und Buchstaben besteht. Genauso wie eine KI in Smartphones vorschlägt, wie ein angefangen geschriebenes Wort zu Ende gehen könnte, vervollständigt die Chemie-KI ein Molekül, welches beispielsweise einem antiviralen Wirkstoff ähnlich sieht. Schneider ist einer der Pioniere auf diesem Gebiet und wurde dafür im Herbst in Berlin mit einem der diesjährigen „Science Breakthroughs of the Year Awards“ ausgezeichnet.
Die IBM-Forscher trainierten für ihre Studie ein auf Deep-Learning beruhendes Modell mit hunderttausenden bekannten Wirkstoff-Protein-Wechselwirkungen und koppelten dieses mit pharmakologischen Toxizitätsvorhersagen. Anschließend präsentierten sie der KI die Baupläne von 41 SARS-CoV-2-Oberflächenproteinen – Angriffspunkte für Wirkstoffe, die das Virus neutralisieren sollen. Daraufhin schlug das Programm über 3.000 Verbindungen vor, die die Zielproteine neutralisieren sollen.
„Die Suche nach Molekülen, die Proteine binden, dauert normalerweise Jahre“, sagte IBM-Forscher Jannis Born, der an der ETH Zürich doktoriert. „Zumindest das Auffinden geeigneter Kandidaten kann unsere KI enorm beschleunigen.“
Tatsächlich gehen theoretische Schätzungen von 10 hoch 30 bis 10 hoch 60 wirkstoffartigen Molekülen aus (das ist ein Einser mit 30 respektive 60 Nullen). In diesem Molekül-Dschungel kann KI Orientierung bieten und erlauben, dass weniger Substanzen getestet werden müssen, die sich später als unwirksam herausstellen.
*** KI lernt „kochen“
Das KI-System kann den IBM-Forschern zufolge so trainiert werden, dass es potenzielle Wirkstoffe gegen beliebige Strukturen entwickelt. So berichteten sie im Fachmagazin „iScience“ von der Generierung von neuartigen Molekülen, die sich gegen Krebszellen richten. Nur: Ein entdecktes Molekül in einem Computerprogramm hilft wenig. Es braucht ein „Kochrezept“, wie sich die Substanz im Labor synthetisieren lässt. Auch bei diesem Schritt setzt das IBM-Team auf künstliche Intelligenz. Es speiste die Moleküle in einen KI-Chemiker, der Synthese-Anleitungen auf Basis von bekannten Rezepten kreiert.
Das sei enorm wichtig, sagte Jannis Born, denn: „Die große Mehrheit der heutzutage von Computern vorgeschlagenen Wirkstoffe entpuppen sich als chemisch instabil oder äußerst komplex in der Herstellung.“ Gemäß ETH-Professor Schneider ist dieser Schritt denn auch das wirklich Neue an der Studie – die Planung des Synthesewegs.
Auf die Frage, warum bisher noch kein Covid-Medikament, entsprungen aus einer KI-Suche, auf dem Markt ist, antwortete Schneider: „Es fehlt schlicht die Datenbasis, um die KI zu trainieren.“ Denn diese könne kein grundsätzlich neues Wissen erzeugen, sondern einzig in riesigen Datenmengen nach Mustern und Zusammenhängen suchen. Er zeigt sich denn auch wenig besorgt darüber, dass KI-Chemiker menschliche Chemiker bald vollständig ersetzen können. Vielmehr sieht er die KI als einen kreativen Partner, der wie menschliche Forschungskollegen neue und inspirierende Vorschläge liefere: „Diesen sollten wir aber nicht blind vertrauen, sondern sie kritisch und mit gesundem Menschenverstand hinterfragen.“
Ohnehin lässt sich aus einem Computerprogramm nicht lesen, wie wirksam und sicher eine Arznei schlussendlich ist. Dafür braucht es unter anderem Experimente in Zellkulturen und klinische Studien. „Auch wenn es sich um ein noch so schönes Wirkstoff-Design handelt – ein Medikament kann bei einer Person wirken, bei der anderen nicht“, sagte Schneider. Die zugrunde liegenden Mechanismen hierfür seien oftmals komplex – es bleibe zu erforschen, wie weit eine Maschine dabei weiterhelfen könne.
IBM-Krebsstudie: https://www.cell.com/iscience/fulltext/S2589-0042(21)00237-6
IBM-Coronastudie: https://iopscience.iop.org/article/10.1088/2632-2153/abe808
https://science.apa.at/power-search/5602447994222611153

CORONA – IRRATIONAL – Immer mehr Ärzte sind gegen mRNA-Impfung und gegen Impfpflicht – Offener Brief von 200 Ärzt*innen an ÄK-Präsident Szekeres mit dringender Rücktrittsaufforderung – 14.12.2021
IWien (OTS) – Es muss schon viel passieren, dass Ärzte auf die Straße gehen. So geschehen heute in Wien, im Rahmen einer Pressekonferenz, die im Freien angemeldet werden musste, damit sie überhaupt stattfinden konnte. Denn immer mehr Ärzt*innen wollen nicht länger schweigen: „Das ist der größte Medizinskandal aller Zeiten“, sagt etwa Univ.-Prof. Dr. Andreas Sönnichsen, Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin. Er kritisiert eine fehlende Datenbasis für die Impfpflicht. „Die hochgelobte Impfung hat doch versagt!“, so Sönnichsen. In Großbritannien werde bereits offen zugegeben, was hier noch vertuscht wird: „Die vierte Welle ist eine Welle der Geimpften. In den Krankenhäusern und auf den Intensivstationen liegen überwiegend Geimpfte. Nur hierzulande wird gemogelt, indem Geimpfte ohne Impfpass und Geimpfte, deren Impfung mehr als sechs Monate zurückliegt, als „Ungeimpfte“ deklariert werden. Nachdem zwei Impfungen versagt haben, wird uns jetzt glauben gemacht, dass der Booster alternativlos hilft“, ärgert sich Sönnichsen. Er hat einen offenen Brief an Ärztekammer Präsident Szekeres verfasst, der in der Zwischenzeit von 200 Medizinerinnen und Mediziner unterzeichnet wurde – und es werden täglich mehr. Offener Brief auf: www.initiative-corona.info
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20211214_OTS0171/immer-mehr-aerzte-sind-gegen-mrna-impfung-und-gegen-impfpflicht

CORONA – DEUTSCHLAND – Corona: STIKO verteidigt Impfempfehlung für Kinder – 14.12.2021
Mannheim – Das Mitglied der Ständigen Impfkommission (STIKO) Eva Hummers hat die eingeschränkte Coronaimpfempfehlung für fünf- bis elfjährige Kinder verteidigt. „Ich würde immer dazu raten, dass sich erwachsene Menschen vorrangig impfen lassen sollten, dass alles, was es im Moment an Impfkapazität und -logistik gibt, dafür eingesetzt wird. Denn die Älteren sind diejenigen, die am schwersten an COVID-19 erkranken“, sagte die Ärztin dem Mannheimer Morgen heute.
Auch seien Daten aus den USA, wo bereits mehrere Millionen Kinder immunisiert wurden, nicht abschlie­ßend zu interpretieren. „Diese Kinder sind alle erst im letzten Monat geimpft worden, und wir wissen von Jugendlichen, dass seltene schwere Nebenwirkungen meist erst nach der zweiten Impfung auftreten“, so das STIKO-Mitglied. Von amerikanischen Gesundheitsbehörden seien inzwischen zudem ganz wenige Fälle von Herzmuskelentzündungen bei jüngeren Kindern berichtet worden.
Zugleich verwies die Medizinerin darauf, dass die STIKO kein Impfverbot für gesunde Kinder ausge­spro­chen habe. Die Nichtempfehlung solle nicht als Impfverbot interpretiert werden. Von politischer Seite habe es viel Druck gegeben und es seien Erwartungen geweckt worden, so dass man explizit dazuge­schrieben habe, dass Eltern, die den dringenden Wunsch haben, ihre gesunden Kinder gegen COVID-19 zu impfen, dies auch tun könnten, sagte Hummers.
Die Ständige Impfkommission empfiehlt Impfungen für Kinder, die Risikofaktoren für einen schweren COVID-19-Verlauf oder Angehörige mit hohem Risiko haben. Es können nach individueller Entscheidung und ärztlicher Aufklärung aber auch alle Kinder geimpft werden. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/130042/Corona-STIKO-verteidigt-Impfempfehlung-fuer-Kinder

CORONA – ÖSTERREICH – Bisher 59 Infektionen mit Omikron in Österreich bestätigt – Nationale Impfgremium (NIG) vor Veröffentlichung einer Impfempfehlung für Kinder – Unklarer Krankheitswert der hochinfektiösen Omikron-Variante – Bergthaler: Infektionszahlen werden ansteigen – Ostermann erwartet Infektionsspitze im Jänner – Reich: Impfstoff genügend vorhanden, Proteinimpfstff Novavax vor Zulassung und Auslieferung nach Österreich – 14.12.2021
In Österreich sind bisher 59 Infektionen mit der neuen Omikron-Variante des Coronavirus bestätigt worden. Das sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien. 49 davon wurden mittels PCR-Test festgestellt, die weiteren zehn wurden sequenziert. Allein sechs Fälle gab es bisher in der Bundeshauptstadt.
Mückstein kündigte zudem an, dass das Nationale Impfgremium (NIG) demnächst eine Empfehlung für eine Booster-Impfung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren abgeben wird. Demnach erwartet der Ressortchef die Empfehlung des NIG bereits für Mittwoch. Bisher gab es das Booster-Angebot nur für über 18-Jährige. Lediglich in Wien wurde die Drittimpfung ab 16 angeboten.
Mückstein und Experten hatten bei der Pressekonferenz schlechte, aber auch gute Nachrichten zu der neuen Variante: „Die Daten belegen, dass Omikron tatsächlich ansteckender als Delta ist“, sagte der Gesundheitsminister. Allerdings sei bisher nicht klar, ob die neue Variante auch schwerere oder leichtere Krankheitsverläufe mit sich bringt. Die gute Nachricht überbrachte der Molekularbiologe Andreas Bergthaler: Daten aus Großbritannien belegen demnach, dass Dreifach-Geimpfte bzw. Genesene mit zwei Impfdosen einen relativ guten Schutz gegen eine Infektion mit Omikron haben. Menschen mit lediglich zwei Impfdosen sind hingegen kaum gegen diese infektiösere Variante geschützt.
Folgerichtig lautete Mücksteins Appell: „Holen Sie sich bitte vor dem Weihnachtsfest Ihren Booster.“ Das schütze auch das Gesundheitspersonal. Und die herkömmlichen Maßnahmen seien „nach wie vor wirkungsvoll: Hände waschen, Abstand halten, Maske tragen“.
Bergthaler betonte, dass in den kommenden Wochen mit einer absoluten Erhöhung der Infektionsraten zu rechnen ist. Omikron sei „um vieles infektiöser“ als Delta. Dies unterstrich auch Herwig Ostermann, Geschäftsführer der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG), der von einer Verdoppelung der Zahlen alle zwei bis drei Tage ausging. Die Spitzen an Neuinfektionen mit Omikron erwartete der Experte für Jänner.
Ziel sei nun, die Verbreitung der neuen Variante möglichst lange hinauszuzögern – bis es im Frühjahr einen eigenen Impfstoff gegen Omikron geben soll. Neben den bekannten Hygienemaßnahmen verwiesen die Wissenschafter vor allem auf die Impfung: Vor allem eine Dreifach-Immunisierung würde nach derzeitigem Wissensstand ein Ansteckungsrisiko um etwa 70 Prozent senken und auch schwere Verläufe verhindern.
Impfstoff ist laut Katharina Reich, Generaldirektorin für die öffentliche Gesundheit, genügend vorhanden. Zudem rechnete Reich damit, dass der neue Proteinimpfstoff Novavax in den kommenden Tagen zugelassen und noch im Dezember nach Österreich geliefert wird.
https://science.apa.at/power-search/1080876617555212902

CORONA – ÖSTERREICH – Expertin warnt vor Doppelinfektionen mit Influenza und SARS-CoV-2 – Grippevirus bereits in Deutschland angekommen – Impfungen können Doppelinfektionen verhindern – 14.12.2021
Die strikten Covid-19 Maßnahmen verpatzten dem Influenzavirus die vergangene Wintersaison (2020/21) gänzlich. „Heuer gibt es hingegen in Europa schon breite Influenza-Aktivitäten“, berichtete Monika Redlberger-Fritz von der Medizinischen Universität Wien. Bei den hohen Covid-19-Fallzahlen müsse man „mit Doppelinfektionen rechnen, die besonders schwer verlaufen, weil das Immunsystem nicht mit beiden Erregern gleichzeitig zurande kommt“, sagte sie am Dienstag vor Journalisten.
Derzeit gäbe es in Europa schon 41 Patienten, die wegen Influenzavirus-Infektionen auf der Intensivstation versorgt werden mussten, obwohl die Grippesaison noch gar nicht begonnen hat, erklärte die Expertin vom Zentrum für Virologie der Meduni Wien: „Im Vorjahr waren es über die gesamte Saison verteilt lediglich vier Personen.“ Viele der Intensivpatienten wären Kinder. „Es trifft also nicht nur die älteren Personen, wie viele Menschen glauben“, sagte sie. Durch die schweren Influenza-Erkrankungen würden freilich auch die Intensivstationen zusätzlich zu den Covid-19-Fällen belastet.
*** Grippevirus bereits in Deutschland angekommen
Laut dem europäischen Überwachungssystem „Sentinel“ gäbe es vor allem in Russland und teils in Schweden verbreitet Infektionsaktivitäten des Grippevirus, es ist aber auch schon im Nachbarland Deutschland angekommen, so Redlberger-Fritz: „Influenza ist ein reisendes Virus, es wird heuer ganz sicher auch nach Österreich eingeschleppt werden.“ Sie rechne spätestens damit, wenn nach dem Lockdown wieder vermehrt Reisende nach Österreich kommen.
„Das ergibt eine Situation, die wir zuvor noch nicht hatten“, erklärte sie. Wenn Influenza und SARS-CoV-2 zeitgleich zirkulieren, wären Doppelinfektionen möglich. Weil es im Vorjahr quasi Null Prozent Grippeaktivität gab, existierte diese Problematik damals nicht. Man kenne aber Fallberichte vom Beginn der Covid-19-Pandemie in China, wo Doppelinfektionen „ganz besonders schwer verlaufen sind“, berichtete die Expertin. Für das Immunsystem wäre es wohl schwer, mit beiden Erregern gleichzeitig zurecht zu kommen. „Es kann zu einem sogenannten Zytokinsturm kommen, wo viele Botenstoffe ausgeschieden werden und es zu einer massiven Überreaktion des Immunsystems kommt.“ Für die Betroffenen ist dies eine akut lebensbedrohliche Situation.
*** Impfungen können Doppelinfektionen verhindern
Verhindern könne man solche Doppelinfektionen durch Impfungen. „Man sollte dabei nicht nur auf SARS-CoV-2 schauen, sondern auch gegen Influenza impfen“, meint sie. Bei Kindern bis 14 Jahren wäre die Influenza-Impfung heuer kostenlos, und sie ist schon ab einem Alter von sechs Monaten zugelassen.
„Medizinisch gesehen kann man beide Seren gleichzeitig verabreichen“, erklärte Redlberger-Fritz. Wenn die Kinder oder Erwachsenen verunsichert sind, könnte man dazwischen ein paar Tage verstreichen lassen. „Ein Zeitabstand ist nicht notwendig, aber O.K., wenn man sich dabei wohler fühlt“, sagte sie.
https://science.apa.at/power-search/13098637019759632332

CORONA – ÖSTERREICH – Neuer Bildungsminister will Weg der offenen Schulen fortsetzen – 14.12.2021
Der neue Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) will den unter Vorgänger Heinz Faßmann eingeschlagenen Weg der offenen Schulen fortsetzen. „Ich halte es für ganz wichtig, dass Kinder so viel wie möglich vor Ort an den Schulen sind“, so Polaschek im APA-Gespräch. Anders als in den beiden vergangenen Schuljahren soll es außer der Einrechnung der Note der Abschlussklasse aus derzeitiger Sicht keine Matura-Erleichterungen geben. Wie geplant kommen soll die TU Oberösterreich.
https://science.apa.at/power-search/6854107922309233623

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KLIMAWANDEL – RUSSLAND – Russland verhindert Resolution von UN-Sicherheitsrat zu Klimawandel – 14.12.2021
Russland hat mit einem Veto im UN-Sicherheitsrat eine Resolution zum Thema Klimawandel und internationale Sicherheit verhindert. Im mächtigsten Gremium der Vereinten Nationen stimmten zwölf der 15 Mitgliedstaaten für den von Irland und vom Niger vorgelegten Resolutionstext. Neben der Veto-Macht Russland stimmte auch Indien, das kein Veto-Recht hat, gegen den Text. China enthielt sich.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54745198-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

GESELLSCHAFT – ÖSTERREICH – Systemvertrauen auf Tiefpunkt – 14.12.2021
Zum vierten Mal berichtet der Österreichische Demokratie Monitor, wie es mit Blick auf die Bevölkerung um die Demokratie in Österreich bestellt ist. Erste Ergebnisse wurden am 14.12.2021 im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert. Der wissenschaftliche Endbericht wird im Frühjahr 2022 veröffentlicht.
Systemvertrauen auf tiefstem Punkt seit Erhebungsbeginn
Derzeit sind beinahe sechs von zehn Menschen davon überzeugt, dass das politische System in Österreich weniger oder gar nicht gut funktioniert.
* Das Systemvertrauen lag bereits Anfang Oktober deutlich unter dem Wert des Vorjahres.
* Die dann erst so richtig ins Rollen gekommene Inseraten-Affäre und der erneute Lockdown haben die Entwicklung dann noch einmal verschärft.
*** Vertrauensverlust in oberen Gesellschaftsdritteln
Gesunken ist das Vertrauen in allen Bevölkerungsgruppen, der Vertrauensverlust fällt im oberen und mittleren Drittel der Gesellschaft jedoch stärker aus. Dahinter stehen insbesondere Erfahrungen im Zuge der Pandemiebekämpfung:
* So berichten für die Zeit vor der Pandemie 70% der Menschen im oberen Drittel und 57% der Menschen in der Mitte, dass bei politischen Entscheidungen auch ihre Lebensumstände berücksichtigt wurden.
* Für die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung denken dies jedoch nur 51% des oberen Drittels und 38% der Mitte.
ZITAT – Studienautorin Martina Zandonella:
„Hierbei geht es nicht um ein für oder gegen die Maßnahmen. Im Vordergrund steht ein Nicht-gesehen-werden bei deren Ausgestaltung, das allen voran junge Menschen, Eltern von Kindergarten- und Schulkindern, Menschen in systemrelevanten Berufen und arbeitslose Menschen ausdrücken. Diese Erfahrung steht in engem Zusammenhang mit dem Vertrauensverlust in der Mitte und im oberen Drittel der Gesellschaft.“
*** Ökonomische Unsicherheit schwächt das Vertrauen nachhaltig
Im unteren Drittel der Gesellschaft ist das Vertrauen in das politische System seit Erhebungsbeginn 2018 durchgehend am geringsten. Aktuell (2021 Nov-Dez) denkt nur knapp ein Drittel (31%) der Menschen im unteren Drittel, dass das politische System gut funktioniert – im Vergleich zu 42% in der Mitte und 54% im oberen Drittel.
Mit der ökonomischen Unsicherheit gehen Erfahrungen von Ungleichwertigkeit und fehlender Repräsentation einher, die mit dem geringen Vertrauen in Zusammenhang stehen:
* Die überwiegende Mehrzahl der Menschen im unteren Drittel fühlt sich als Menschen zweiter Klasse behandelt (84%),
* vier Fünftel (79%) von ihnen sehen sich im Parlament nicht vertreten;
* nur ein Fünftel (18%) erlebt zumindest hin und wieder, dass politische Entscheidungen ihre Lebensumstände mit einbeziehen.
*** Vertrauen infolge der „Inseraten-Affäre“ weiter eingebrochen
Ende November (Erhebung 22.11.-3.12.2021) waren rund 90% der Menschen davon überzeugt, dass die österreichische Politik ein Korruptionsproblem hat. Dabei wird Korruption nicht nur mit einzelnen Personen oder Parteien verbunden:
* 41% der Menschen gehen davon aus, dass das, was die Chats rund um Sebastian Kurz gezeigt haben, typisch für alle Parteien ist.
* Den Schaden derartiger Entgleisungen politischer Eliten tragen also nicht nur die direkt Beteiligten, sondern das gesamte politische System.
Dennoch sind neun von zehn Menschen von der Demokratie überzeugt
Nach wie vor denken 88% der Menschen in Österreich, dass die Demokratie – trotz mancher Probleme – die beste Staatsform ist. Dieser Wert bleibt über die Erhebungsjahre hinweg auch weitgehend konstant. Das grundlegende demokratische Bewusstsein der Bevölkerung ist also nicht so leicht zu erschüttern.
Weit verbreitete Forderung nach Stärkung der Demokratie
Mit dem Vertrauensverlust in Bezug auf die aktuelle Ausgestaltung des politischen Systems einher geht daher in erster Linie die Forderung nach einer Stärkung unserer Demokratie:
* Knapp zwei Drittel (64%) verlangen mehr Transparenz im Regierungshandeln.
* Mehr als die Hälfte (56%) fordert eine grundlegende Änderung der politischen Kultur von Politiker*innen.
* Mit Blick auf die Checks & Balances einer Demokratie sprechen sich 58% der Menschen für eine unabhängigere Justiz und 40% für mehr Oppositionsrechte aus.
*** Weitere Ergebnisse finden Sie in den Presseunterlagen. – Der wissenschaftliche Endbericht wird im Frühjahr 2022 veröffentlicht.
Zur Datengrundlage
METHODIK: Die diesjährige repräsentative Befragung von 2.003 Menschen fand zwischen dem 13. August und dem 5. Oktober mittels Telefon- und Online-Interviews statt.
Um auch die Auswirkungen der Inseraten-Affäre und der sich wieder zugespitzten Pandemie auf das Systemvertrauen einschätzen zu können, wurden vom 22. November bis 3. Dezember 500 dieser Befragten erneut interviewt.
Der Österreichische Demokratie Monitor
Der Demokratie Monitor wurde 2018 von SORA ins Leben gerufen und wird seitdem jährlich erhoben. Als fundiertes Messinstrument gibt er Auskunft darüber, wie es den Menschen mit dem politischen System in Österreich geht und wie sie zur Demokratie im Allgemeinen stehen.
SORA-Geschäftsführer Günther Ogris: „Österreich braucht fundierte und langfristige Zeitreihen zur Demokratie: einen Monitor, der regelmäßig beobachtet und frühzeitig Warnsignale erkennbar macht.“
https://www.sora.at/nc/news-presse/news/news-einzelansicht/news/systemvertrauen-auf-tiefpunkt-1091.html
=> Presseunterlagen: Vertrauen im Keller – Demokratie unter Druck – Erste Ergebnisse Österreichischer Demokratie Monitor 2021 – 14.12.2021
(6-Seiten-PDF inkl. Tabelle) https://www.sora.at/fileadmin/downloads/projekte/2021_SORA_Presseunterlage_OeDM21.pdf
=> Folien zur Presseaussendung
(15-Seiten-PDF): https://www.sora.at/fileadmin/downloads/projekte/2021_SORA_Praesentation-Demokratie-Monitor-2021.pdf

GESELLSCHAFT – ÖSTERREICH – Pandemie und Korruption: Jugend verliert Vertrauen in Politik – Nationalratspräsident Sobotka zur SORA-Studie: Demokratiebewusstsein weiter stärken – 14.12.2021
Wien (PK) – Wie geht es jungen Menschen in Österreich nach beinahe zwei Jahren Corona-Pandemie? Zur Beantwortung dieser und anderer Fragen der Jugendpolitik beauftragte das Parlament beim Institut SORA heuer erneut eine Studie im Rahmen des jährlichen Demokratie-Monitors. Das Resultat, das heute bei einer Online-Pressekonferenz präsentiert wurde: Fast die Hälfte (47%) der befragten Jugendlichen wies einen verschlechterten psychischen Zustand auf. Besonders betroffen davon sind sozioökonomisch schwächere Gruppen.
Schlechter geworden ist auch der Eindruck von der heimischen Innenpolitik bei Teenagern und jungen Erwachsenen. 70% der Jugendlichen sind den SORA-Erhebungen zufolge der Ansicht, dass Korruption ein sehr oder eher großes Problem der Politik in Österreich darstellt. Die Demokratie hierzulande wird von 33% dieser jungen Menschen als schwach bewertet. Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka betont in diesem Zusammenhang, er empfinde auch als Staatsbürger die Ergebnisse des Demokratie-Monitors besorgniserregend. „Es ist unerlässlich, dass wir das Vertrauen in unser politisches System nicht nur aufrechterhalten, sondern noch weiter stärken. Es gibt keine Alternative zur Demokratie“. Man müsse weiter daran arbeiten, die Diskussions- und die Medienkompetenz zu fördern, sowie das Geschichtsbewusstsein und die Bildungspolitik zu intensivieren. Die Demokratiewerkstatt des Parlaments sei in diesem Zusammenhang ein Vorzeigeprojekt.
Seit 2018 erhebt das SORA-Institut im Auftrag des Parlaments jährlich das Demokratieverständnis Jugendlicher. Damit soll der Zugang junger Menschen in Österreich zur Demokratie und zu den Institutionen in Erfahrung gebracht werden. Zwischen 15. August und 5. Oktober 2021 wurden bei den Untersuchungen 300 Jugendliche im Alter zwischen 16 und 24 Jahren befragt. Für Parlamentsdirektor Harald Dossi bildet die Studie eine wichtige Basis für „evidenzbasierte Politik“. Im Fokus der SORA-Beauftragung steht die Entwicklung des demokratischen Verständnisses bei der Zielgruppe, erfasst werden aber auch aktuelle Ereignisse.
*** Hauptanliegen Pandemie-Bewältigung
Besonders gravierend (61%) ist der Anteil von Jugendlichen in finanziell prekärer Lage, die angaben, dass die Pandemie ihre psychische Gesundheit verschlechtert hat. Grünen-Jugendsprecherin Barbara Neßler appelliert an Jugendliche, sich bei psychischen Problemen helfen zu lassen: Viele junge Menschen seien von der großen Belastung der Pandemie betroffen, es sei daher völlig in Ordnung, zuzugeben, „mir geht es nicht gut“. Die Probleme der Pandemie seien „in der vollen Breite der Jugend angekommen“, fasst NEOS-Jugendsprecher Yannick Shetty die Ergebnisse des SORA-Berichts zusammen. Jugendliche aus allen sozialen Schichten seien mittlerweile von den Folgen der Corona-Krise betroffen.
Die Bundesjugendvertretung sieht im SORA-Bericht ihre Vermutung mit Zahlen belegt und folgert, die Pandemie-Bewältigung müsse ganz oben auf der politischen Agenda stehen. Tatsächlich werten 48% der Befragten die Überwindung der Corona-Krise als das dringendste politische Anliegen, während nur 24% den Klimaschutz und 13% die ökonomische Sicherheit nennen. Letzterer Punkt umfasst ausreichendes Einkommen und die Leistbarkeit des täglichen Lebens.
*** Pandemie schränkt politische Partizipation ein
Für Jugendliche aus prekären finanziellen Verhältnissen stellt laut SORA-Analyse der Wegfall des schulischen Normalbetriebs als bedeutender Ort der politischen Bildung ein Hindernis bei der politischen Partizipation dar. Vielen (53%) sei unklar, welche Rechte ihnen als BürgerInnen zustehen; wie sie sich politisch beteiligen können, wissen 45% nicht genau. SPÖ-Jugendsprecherin Eva Maria Holzleitner folgert aus den Erhebungen, politische Bildung müsse endlich als „eigenständiges Schulfach“ Eingang in alle Schultypen finden, um zu vermitteln, wie politische Beteiligung möglich ist. Generell erkennt sie beim Großteil der Jugendlichen eine Schwächung des Vertrauens an das politische System.
Wie bei der Gesamtbevölkerung sind Wahlen für junge Menschen die häufigste Form der Beteiligung: Rund zwei Drittel der 16- bis 26-Jährigen (68%) haben in den letzten fünf Jahren ihre Stimme bei einer Wahl abgegeben. Gleich dahinter (62%) folgt die Partizipation bei Initiativen im direkten Umfeld wie Schule, Arbeit oder Nachbarschaft. Bei beiden Beteiligungsformen war im Jahresvergleich ein leichter Rückgang bemerkbar, den SORA nicht zuletzt mit den Einschränkungen durch die Pandemie erklärt.
*** Ibiza-Affäre & Co. schwächten Demokratie-Vertrauen
Der Anteil der Jugendlichen, die der Auffassung sind, dass das politische System in Österreich „gar nicht gut“ funktioniert, hat sich dem Bericht zufolge gegenüber 2018 von 6% auf 14% gesteigert, wobei SORA unter anderem auf die Ibiza-Affäre von 2019 hinweist. Auch Chatverläufe zur „Inseraten-Affäre“, die heuer publik wurden, werden als maßgeblich für den Vertrauensverlust genannt.
Hervor steche jedenfalls ein starker Zusammenhang mit der Betroffenheit von den Folgen der Pandemie. In den Befragungen ergaben sich bei beinahe der Hälfte (48%) der jungen Menschen, deren psychische Gesundheit sich infolge der Pandemie verschlechtert hat, und bei 38% der durch die Pandemie ökonomisch schlechter gestellten Jugendlichen Zweifel an der Funktionsfähigkeit des politischen Systems. Konkret dem Parlament gegenüber ist das Vertrauen unter Jugendlichen seit dem Vorjahr ebenfalls gesunken, von 55 auf 43 %, geht aus der Studie hervor. Unter den Jugendlichen, für die Korruption ein großes Problem der österreichischen Politik ist, ergaben die Erhebungen ein noch geringeres Vertrauen in das Parlament (38%). Dasselbe gilt für jene jungen Menschen, die infolge der Pandemie verstärkt in finanziell prekärer und/oder psychisch belasteter Situation sind. Nur 37% beziehungsweise 36% dieser jungen Menschen vertrauen dem Parlament. Das Vertrauen in andere Institutionen wie Bundespräsident, Justiz, Polizei, Behörden & Ämter sei dagegen gleich geblieben oder habe sich leicht verbessert.
*** Informationsbedürfnis und Medienverhalten
Einen Mangel an politischem Interesse erkannten die StudienautorInnen nicht, im Gegenteil: Das Informationsbedürfnis junger Menschen ist seit 2018 angestiegen, wobei vor allem soziale Medien als Informationsquellen von Jugendlichen angegeben werden (59% Instagram, 36% Facebook, 28% WhatsApp, 12% Twitter). Medienkompetenz sei in Verbindung mit Sozialen Medien außerordentlich wichtig, betont die junge ÖVP-Abgeordnete Carina Reiter. Da Social-Media-Kanäle immer mehr an Bedeutung bei der Informationsweitergabe gewännen, müsse die Politik dafür sorgen, dass Jugendliche bei der Befassung damit über „das richtige Werkzeug“, also ausreichendes Know-how, verfügen.
Allerdings sind auch wieder mehr ZeitungsleserInnen unter den Jugendlichen. 53% nutzen Zeitungen gedruckt oder online als Informationsquelle, 51% nannten andere Internetseiten. Die Homepage beziehungsweise Social Media-Kanäle des Parlaments besuchten 2021 mehrmals 24% der Befragten, 2020 waren es noch 29% gewesen. Nationalratssitzungen verfolgten 31% der Jugendlichen zumindest einmal, 29% mehrmals.
*** Ehrenamt weiterhin wichtig
Unverändert hoch geblieben ist gemäß Befragung das ehrenamtliche und zivilgesellschaftliche Engagement junger Menschen. Rund ein Fünftel der Jugendlichen gibt an, ehrenamtlich bei Blaulichtorganisationen, im Kultur- und Kunstbereich, bei sozialen Organisationen oder für Umwelt- und Tierschutz aktiv zu sen. Die hohe Bedeutung sozialer Interaktion – gerade in Form persönlicher Treffen – für junge Menschen sei augenscheinlich, unterstreicht FPÖ-Mandatar Phillip Schrangl. Vor allem junge Abgeordnete seien sich vor diesem Hintergrund der Einschränkungen bewusst, die mit der Pandemie einhergingen. „Wir sind eure Stimme in diesem Parlament“, sichert er das Engagement der JungmandatarInnen für junge Generationen zu. Immerhin hat mehr als die Hälfte (52%) der 16- bis 26-Jährigen nicht den Eindruck, ihre Anliegen werden bei politischen Entscheidungen beachtet.
Alle Ergebnisse des Demokratie-Monitors 2021 sind auf der Website www.demokratiemonitor.at abrufbar. Mehr Informationen zu den Studienergebnissen finden Sie auch auf der Website des Parlaments. Ein Kurzvideo zur Studie mit Statements der JugendsprecherInnen der parlamentarischen Klubs ist in der Mediathek abrufbar. (Schluss) rei
https://www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAHR_2021/PK1454/index.shtml

GESELLSCHAFT – ÖSTERREICH – „Wie geht’s Österreich?“ im Corona-Jahr 2020: deutliche Einbrüche beim materiellen Wohlstand, Rückgänge bei Energieverbrauch und Treibhausgasen, Lebenszufriedenheit im 1. Halbjahr stabil – 14.12.2021
Wien, 2021-12-14 – „Wie geht’s Österreich“, was materiellen Wohlstand, Lebensqualität und Umwelt betrifft? In der Studie von Statistik Austria bewertet ein unabhängiges wissenschaftliches Expertinnen- und Expertengremium jährlich die Entwicklung von 31 Schlüsselindikatoren in Österreich. Wesentliche Indikatoren des materiellen Wohlstands wurden im COVID-19-Krisenjahr 2020 tendenziell negativ bewertet: Das Bruttoinlandsprodukt (-7,1%, real, pro Kopf ggü. 2019) und der Konsum (-7,7%, real, pro Kopf) zeigten deutliche Rückgänge, die Arbeitslosenquote (von 4,5% auf 5,4%) und der öffentliche Schuldenstand (von 70,6% auf 83,2%) stiegen im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 an. Für einen Großteil der Schlüsselindikatoren im Bereich Lebensqualität gab es positive oder tendenziell positive Bewertungen: Die subjektive Lebenszufriedenheit lag weiterhin auf einem sehr hohen Niveau, das subjektive physische Unsicherheitsempfinden aufgrund von Kriminalität, Gewalt oder Vandalismus ging 2020 deutlich zurück (von 8,4% auf 5,7%). Etwas positiver als in den vergangenen Jahren, aber durchaus noch kritisch, bewertet das Expertengremium die kurzfristige Entwicklung der meisten Schlüsselindikatoren im Umweltbereich. Aufgrund des hohen Niveaus wurden der Energieverbrauch wie auch die Treibhausgasemissionen insgesamt trotz der Rückgänge im Jahr 2020 (Energie: -7,6%, Treibhausgase: -7,7%) neutral bzw. tendenziell negativ bewertet. Weiterhin sehr positiv wurden die Zunahme der Bio-Flächen sowie der Rückgang der Feinstaubexposition gesehen.
„Die Corona-Pandemie hat Österreich gesundheitlich und wirtschaftlich hart getroffen. Nach der Bewältigung der akuten Krise wird es darum gehen, Herausforderungen zu meistern, vor denen Österreich bereits vor der Krise stand: die langfristige Sicherung des hohen Wohlstandsniveaus, die Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme in Zeiten des demografischen Wandels oder der nachhaltige Schutz von Klima und Umwelt, auch wenn mit den Corona-Einschränkungen der Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen zeitweise kräftig zurückgegangen sind“, sagt Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
*** Materieller Wohlstand: Auswirkungen der Corona-Krise deutlich sichtbar, BIP pro Kopf 2020 stark eingebrochen, Arbeitslosigkeit gestiegen
Im Jahr 2020 schrumpfte die gesamte österreichische Wirtschaftsleistung real um 6,7  %, die Bevölkerung wuchs um 0,4 % und das reale BIP pro Kopf reduzierte sich damit um 7,1 %. Für die EU-27 betrug der Rückgang des realen BIP pro Kopf 2020 6,0 %, Österreich lag jedoch weiterhin mit 37.180 Euro (in Kaufkraftstandards) und Rang fünf deutlich über dem EU-27-Schnitt von 29.894 Euro. Der reale Konsum ging im Jahr 2020 um 7,7% zurück (EU-27: -6,1%). Dieser massive Rückgang lässt sich vor allem auf die Einschränkungen in den Bereichen Beherbergung und Gastronomie zurückführen, die in Österreich einen vergleichsweise hohen Anteil der Wirtschaftsleistung ausmachen.
Nach einem Rückgang der Arbeitslosigkeit aufgrund der besseren konjunkturellen Lage bis 2019 führte die COVID-19-Krise 2020 zu einem deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit von 4,5% auf 5,4% (EU-27: 7,1%). Dass der Anstieg nicht noch kräftiger ausfiel, lag insbesondere an den vielen Erwerbstätigen in Kurzarbeit.
Die Staatsverschuldung stieg in Österreich im Jahr 2020 in Folge der Mindereinnahmen und Mehrausgaben zur Eindämmung der Corona-Folgen um rund 35 Mrd. Euro auf 315,6 Mrd. Euro. Die Staatsschuldenquote wuchs im Laufe des Jahres von 70,6% auf 83,2 % des BIP, laut Maastricht-Vertrag darf der Schuldenstand eines EU-Mitgliedslands 60 % des BIP nicht überschreiten.
*** Lebensqualität: Zufriedenheit 2020 weiter hoch; signifikanter Rückgang des physischen Unsicherheitsempfindens
Die mittlere allgemeine Lebenszufriedenheit lag 2020 bei 8,1 von 10 Punkten (Bewertungsmöglichkeiten zwischen 0 „überhaupt nicht zufrieden“ und 10 „vollkommen zufrieden“) und damit geringfügig (nicht signifikant) höher als im Vorjahr. Dieser Wert liegt damit stabil auf deutlich höherem Niveau als der letztverfügbare EU-Wert (7,3 im Jahr 2018). Die positive Einschätzung der Lebensqualität setzte sich bemerkenswerterweise auch im COVID-19-Jahr 2020 fort. Hier ist anzumerken, dass die Erhebung der Daten zu Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC-Erhebung), die hierfür als Datenquelle dient, zwischen März und Juli 2020 stattfand, also zu Beginn der Pandemie- bzw. während des ersten Lockdowns, und die Frage nach der allgemeinen Zufriedenheit „Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Leben insgesamt?“ nicht kurzfristige Einflüsse widerspiegelt, sondern eine längerfristige Bewertung vielfältiger Aspekte des eigenen Lebens im Sinne einer Gesamtbeurteilung der Lebenssituation darstellt. Die hohe allgemeine Lebenszufriedenheit zu Beginn der Pandemie schließt nicht aus, dass die COVID-19-Krise bzw. deren Folgen für einzelne Personengruppen eine erhebliche Rolle spielt.
Das subjektive physische Unsicherheitsempfinden ist 2020 signifikant zurückgegangen: 5,7 % der Bevölkerung gaben an, in ihrer Wohngegend Probleme mit Gewalt, Kriminalität oder Vandalismus zu haben, was einen Rückgang um 2,7 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr (8,4%) darstellt. Der Trend ist seit 2014 eindeutig abnehmend, die kurzfristig deutliche Veränderung ist wohl zu einem Gutteil ein positiver Nebeneffekt der COVID-19-Pandemie.
Die Auswirkungen der COVID-19-Krise auf die Armuts- und Ausgrenzungsgefährdung sind noch abzuwarten. In der längerfristigen Betrachtung ist der Anteil der Bevölkerung, der sich regelmäßig größere Ausgaben nicht leisten kann, seit 2008 bis 2020 von 5,9% auf 2,7% zurückgegangen.
*** Umwelt: Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen liegen zwar weiterhin auf zu hohem Niveau, Corona-Krise wirkte 2020 jedoch deutlich verbrauchs- und emissionsmindernd
Im Umweltbereich bewertet das externe Gremium unabhängiger wissenschaftlicher Expertinnen und Experten wesentliche Schlüsselindikatoren aufgrund des zu hohen Ausgangsniveaus weiterhin kritisch, auch wenn es im COVID-19-Jahr 2020 deutliche Rückgänge etwas bei den Treibhausgasemissionen oder dem Energieverbrauch gab. So gingen die Treibhausgasemissionen 2020 laut vorläufigen Daten um 7,7% zurück, im EU-Vergleich pro Kopf lag Österreich bei den nationalen Emissionen 2019 (letztverfügbares Jahr der internationalen Daten) an 18. Stelle. Der energetische Endverbrauch reduzierte sich 2020 um 7,6%, trotzdem zeigte sich über den gesamten Zeitraum 2000 bis 2020 ein Anstieg von 12,5% (EU-27: von 2000 bis 2019 +0,4%). Eindeutig negativ sahen die Expertinnen und Experten weiterhin die zunehmende Flächenversiegelung.
Auch für die Dimension Verkehr ergaben sich trotz temporär starker Rückgänge tendenziell negativ bewertete Entwicklungen: Der Energieverbrauch des Verkehrs ging 2020 um 18% stark zurück, die Treibhausgasemissionen des Verkehrs sanken zeitgleich um 14,3% (vorläufiger Wert). Für 2020 zeigte sich für das Inland ein geringer Rückgang der Transportleistung mit österreichischen Lkw von rund 1% auf 18,7 Mrd. tkm, die Transportleistung mit ausländischen Fahrzeugen auf österreichischen Straßen reduzierte sich um 5,6%.
Sehr positive Entwicklungen gab es 2020 beim Anteil der Bio-Flächen an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche (ohne Almen), der sich seit 2000 (11,5%) auf 25,2% mehr als verdoppelte und auch 2020 um 1,8% weiter anstieg (EU-27-Durchschnitt 2019: 8,5%). Zudem sanken die Emissionen von Feinstaub (PM2,5) weiter und lagen zuletzt bei weniger als der Hälfte von 2005.
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen zum Thema finden Sie auf unserer Webseite sowie in der Publikation „Wie geht’s Österreich?“ 2021 (161-Seiten-PDF): https://statistik.at/web_de/services/publikationen/1/index.html?includePage=detailedView&sectionName=Allgemein&pubId=716
METHODISCHE INFORMATIONEN, DEFINITIONEN: Statistik Austria setzte 2012 bei der Zusammenstellung des Indikatorensets die Empfehlungen der „Sponsorship Group on Measuring Progress, Well-being and Sustainable Development“ entsprechend der nationalen statistischen Datenlage weitgehend um. Weitere definierte Zielindikatoren auf EU-Ebene (z. B. Europa-2020-Indikatoren) und UN-Ebene sowie nationale Initiativen flossen ebenfalls in die ursprüngliche Auswahl ein. Bei der Erstellung der Indikatoren wird auf offizielle Datenquellen zurückgegriffen. Seither wird das Indikatorenset in einem breiten Kommunikationsprozess mit wissenschaftlichen Expertinnen und Experten sowie Vertreterinnen und Vertretern von Interessensvertretungen und Ministerien weiterentwickelt.
Das Indikatorenset beinhaltet neben dem BIP 30 Schlüsselindikatoren, die die zentralen Maßzahlen der jeweiligen Dimensionen von „Wie geht’s Österreich?“ darstellen. Die Bewertung der Schlüsselindikatoren erfolgt durch ein Gremium unabhängiger wissenschaftlicher Expertinnen und Experten anhand einer fünfteiligen Skala. Gegenstand der Bewertung sind die kurzfristigen (letzte drei Jahre) und langfristigen Entwicklungen des jeweiligen Indikators (ab Beginn der Zeitreihe, zumindest zehn Jahre) sowie das Niveau.
Das Gremium unabhängiger wissenschaftlicher Expertinnen und Experten setzt sich wie folgt zusammen: em.o.Univ.-Prof. Dr. Christoph Badelt (WU Wien), Univ.-Prof. Dr. Jesus Crespo Cuaresma (WU Wien), Univ.-Prof. Dr. Alexia Fürnkranz-Prskawetz (TU Wien), Univ.-Prof. Dr. Sabine Theresia Köszegi (TU Wien), Univ.-Prof. Dr. Nadia Steiber (Universität Wien & IHS), Univ.-Prof. Dr. Karl W. Steininger (Universität Graz), Univ.-Prof. Dr. Hannelore Weck-Hannemann (Universität Innsbruck) und Univ.-Prof. Dr. Rudolf Winter-Ebmer (Universität Linz & IHS).
http://www.statistik.at/web_de/presse/127236.html

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INTERNATIONAL – IEA: Omikron wird Öl-Markterholung bremsen, aber nicht zerstören – 14.12.2021
Die Internationale Energie-Agentur (IEA) erwartet, dass das Auftreten der Omikron-Variante dazu führen wird, dass das Ölangebot den weltweiten Verbrauch übersteigen und sich die Versorgungsengpässe der letzten Monate auf dem Markt verringern werden. In ihrem monatlichen Marktbericht senkte die IEA ihre Prognose für das Ölangebot der Nicht-OPEC-Produzenten für 2022 um 100.000 Barrel pro Tag.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54748956-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

INTERNATIONAL – G20 GDP growth accelerates in the third quarter of 2021 – inkl. Schaubilder – 14.12.2021
14 Dec 2021 – Gross domestic product (GDP) of the G20 area grew by 1.7% between the second and the third quarter of 2021, up from a moderate quarter-on-quarter growth rate of 0.4% in the second quarter, according to provisional estimates. This is in contrast with the slowing trend recorded in the OECD area over the same period (from 1.7% in Q2 to 1.1% in Q3).
The relatively strong growth of the G20 area in the third quarter of 2021 reflects a rebound in India, where GDP rose by 12.7% in Q3, after a contraction of 11.6% in Q2, mainly driven by fixed investment and private consumption. GDP also rose markedly in Saudi Arabia (by 5.8% in Q3, from 1.1% in Q2), exceeding its pre-pandemic level for the first time, and in Turkey (by 2.7%, from 1.5%). Growth recovered more than previously estimated in Canada (by 1.3%, from minus 0.8%),1 and there was a robust contribution from some European countries including France and Italy.
However, several other G20 countries recorded a deceleration or a contraction in GDP growth. In China, quarter-on-quarter GDP growth slowed to just 0.2%, from 1.2%, and in Korea to 0.3%, from 0.8%, in the third quarter of 2021. Growth slipped into negative territory in Australia (minus 1.9%), South Africa (minus 1.5%), Japan (minus 0.9%), Indonesia (minus 0.6%) and Mexico (minus 0.4%), and it continued to contract in Brazil (minus 0.1%, after minus 0.4%). These contractions reflected mainly negative contributions from private consumption in Australia, Indonesia and South Africa, and from exports in Brazil and South Africa.
Indeed, while GDP for the G20 area as a whole exceeded its pre-pandemic level in the first quarter of 2021, half of the G20 economies, including all G7 economies except the United States, remain below pre-pandemic levels (see second chart).
https://www.oecd.org/newsroom/g20-gdp-growth-third-quarter-2021-oecd.htm

ZENTRALBANKEN – NORWEGEN – Nato-Generalsekretär Stoltenberg will Norwegens Zentralbankchef werden – 14.12.2021
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat schon den nächsten hohen Posten im Visier: Er bewirbt sich um den Chefposten der norwegischen Zentralbank. „Das ist ein Amt, das mich stark motiviert“, sagte der 62-Jährige am Dienstag der norwegischen Nachrichtenagentur NTB. Die Nato führt er noch bis Ende September 2022. Der aktuelle Zentralbankchef Öystein Olsen tritt im Februar ab.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54752787-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ZENTRALBANKEN – USA – EUROPÄISCHE UNION – Woche der Entscheidung: Die Fed läuft der EZB davon – Die beiden wichtigsten Notenbanken der Welt beraten über einen strafferen Kurs. Schon jetzt steht fest: Die Schere zwischen den USA und Europa geht 2022 auseinander – 14.12.2021
dieser Weckdienst beginnt mit ein paar tektonischen Verschiebungen der Weltwirtschaft. Passiert ja auch nicht jeden Morgen. Die eine betrifft das Thema Inflation, das die Gilde der Ökonomen verlässlich in zwei Lager teilt. Das eine glaubt an ein baldiges Ende des Preisspuks, das andere sieht dunkle Mächte einer fehlgeleiteten Globalisierung am Werk, die Teuerung auf einem hohen Level hält.
Position bezieht Weltbankpräsident David Malpass im Interview mit meinen Kollegen: Die Notenbanken sollten entschiedener gegen Inflation vorgehen, um kleinen Firmen und Entwicklungsländern zu helfen. Seine Argumentation: „Der Anstieg der Inflation trifft die Armen am härtesten. Sie sind weniger in der Lage, sich gegen Preissteigerungen zu schützen.“ (Intratextlink)
Dem Appell des alarmierten Weltbankers könnten bald Taten folgen:
* Die USA melden fast sieben Prozent Preissteigerung. Auch die Löhne legen zu. Morgen dürfte Jerome Powell, Chef der Notenbank Fed, daher eine schnellere Straffung der Geldpolitik verkünden – die Käufe von Anleihen werden gedrosselt. Baldige Zinserhöhungen sind möglich.
* Im Euro-Raum liegt die Inflation bei knapp fünf Prozent. Allerdings gibt es keinen größeren Lohndruck. Am Donnerstag wird Christine Lagarde, Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB), wohl erst einmal das Ende von PEPP ab März 2022 verkünden – jenes Anleihekaufprogramms, das extra wegen Corona gestartet wurde.
Wir erleben also eine Wirtschaftspolitik der zwei Geschwindigkeiten. Weil die USA unter Donald Trump und Joe Biden die größeren Ausgabenprogramme verwirklichten und sogar Bargeld für alle spendierten, sind die Ausschläge dort viel größer – und damit auch die Korrekturen. So steigt aber die berühmte Zinsdifferenz zwischen den Vereinigten Staaten und Europa. Auf die Verkündungsrunden von Washington und Frankfurt stimmt Christian Morgenstern ein: „Worte sind wie Rettungsringe, die dem Leben dienen; auf den tiefen Grund der Dinge kommst du schwer mit ihnen.“
https://www.handelsblatt.com/finanzen/geldpolitik/geldpolitik-woche-der-entscheidung-die-fed-laeuft-der-ezb-davon/27889066.html
Intratext-Link: David Malpass im Interview Weltbank-Chef greift Notenbanken scharf an: „Wir brauchen eine andere Geldpolitik“ – Der Präsident der Weltbank warnt vor einer globalen Inflations- und Schuldenkrise. Für die Entwicklung macht er auch die großen Zentralbanken verantwortlich – 13.12.2021
https://www.handelsblatt.com/politik/international/david-malpass-im-interview-weltbank-chef-greift-notenbanken-scharf-an-wir-brauchen-eine-andere-geldpolitik/27888520.html

ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Sinn: EZB wird geldpolitische Bremsung schwerfallen – 14.12.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Europäischen Zentralbank (EZB) wird es nach Aussage des ehemaligen Präsidenten des Ifo-Instituts, Hans-Werner-Sinn, schwerfallen, die in den vergangenen Jahren geschaffene Liquidität wieder einzusammeln, um dem sich aufbauenden Inflationsdruck entgegenzuwirken. In einer „Weihnachtsvorlesung“ des Ifo-Instituts sagte Sinn, die Fähigkeit der EZB, eine solche „Bremsung“ durchzuführen, werde eingeschränkt durch den Unwillen der Staaten, höhere Zinsen zu akzeptieren und durch die Gefahr, dass ein Verkauf von Staatsanleihen auch die Banken in Bedrängnis bringt. Sinn bezweifelte zudem, dass es der EZB erlaubt wäre, Liquidität über hohe Einlagenzinsen zu absorbieren.
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) dürfte am Donnerstag beschließen, die Nettokäufe unter dem Pandemieprogramm PEPP per Ende März 2022 einzustellen. Das würde aber nur bedeuten, dass die EZB ihre Bilanz via PEPP nicht mehr vergrößert. Fällig werdende Papiere werden weiterhin ersetzt. Außerdem vergrößert die EZB ihre Anleihebestände weiterhin über das APP-Programm.
Sinn zufolge müsste die EZB die Überschussliquidität von rund 4,9 Billionen Euro abbauen, um Inflationsdruck aus dem System zu nehmen. „Der Verkauf ist schwierig, weil die Zinsen für neu emittierte Staatspapiere hochgehen würden. Staaten hätten höhere Zinslasten und die wollen sie nicht haben“, sagte Sinn. Banken bekämen wegen des dann einsetzenden Kursverfalls Schwierigkeiten, weil sie rechnerisches Eigenkapital verlieren würden, was sie über kurz oder lang verbuchen müssten. „Dann würden viele Banken in die Überschuldung kommen“, prophezeit Sinn.
Für technisch möglich hielte der Ökonom die Lösung, dass die EZB hohe Zinsen bei der Einlagenfazilität oder den Termindepositen einführt, um der Wirtschaft so Geld zu entziehen. Allerdings glaubt Sinn nicht, dass das rechtlich möglich wäre. „Sie darf nicht Kredite zu höheren Zinsen aufnehmen, wenn sie selbst noch niedrig verzinste Papiere hält – diese Reihenfolge, die manchen vorschwebt, wird rechtlich nicht gehen“, sagte er. Sinn zufolge hat außerdem das Bundesverfassungsgericht in seinem Urteil zum OMT-Programm festgestellt, dass die EZB Papiere in der Regel nicht bis zur Endfälligkeit halten darf.
Der ehemalige Ifo-Chef sagte in seiner Vorlesung eine für längere Zeit erhöhte Inflation voraus, wollte sich aber nicht auf Prognosen festlegen. Das früher von ihm geleitete Ifo-Institut prognostiziert für den Euroraum in den Jahren 2021 bis 2023 Inflationsraten von 2,4, 3,2 und 1,6 Prozent. Sollte der volkswirtschaftliche Stab der EZB das bei seinen am Donnerstag anstehenden Prognosen genauso sehen, dann würde das auf eine anhaltend lockere Geldpolitik hindeuten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54746291-sinn-ezb-wird-geldpolitische-bremsung-schwerfallen-015.htm

ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: Höhere PEPP-Nettokäufe in der Vorwoche – Tabelle – 14.12.2021
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Anleihebestände der Zentralbanken des Eurosystems haben sich in der vergangenen Woche im Rahmen der Anleihekaufprogramms PEPP stärker als zuvor erhöht. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) stiegen sie um 19 (zuvor: 11) Milliarden Euro. Zum APP-Programm nannte die EZB folgende Zahlen, aufgelistet in einer Tabelle.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54750479-tabelle-ezb-hoehere-pepp-nettokaeufe-in-der-vorwoche-015.htm

USA – EUROPA – Designierte US-Botschafterin in Deutschland kritisiert Nord Stream 2 – 14.12.2021
Die designierte US-Botschafterin in Deutschland, Amy Gutmann, hat die umstrittene Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 scharf kritisiert. Die Pipeline, die Gas von Russland nach Deutschland bringen soll, sei ein „schlechter Deal“ für Deutschland und „furchtbar“ für die Ukraine, die Europäische Union und die USA, sagte Gutmann am Dienstag bei einer Bestätigungsanhörung im US-Senat.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54752787-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

USA – API-Daten zeigen Rückgang der US-Rohöllagerbestände – 14.12.2021
NEW YORK (Dow Jones)–Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 0,8 Millionen Barrel zurückgegangen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. In der Vorwoche war ein Minus von 3,1 Millionen Barrel gemeldet worden. Die Benzinbestände erhöhten sich um 0,4 Millionen Barrel nach plus 3,7 Millionen eine Woche zuvor. Für die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Administration (EIA), die am Mittwoch veröffentlicht werden, erwarten Volkswirte beim Rohöl eine Abnahme von 2,0 Millionen und bei Benzin ein Plus von 1,2 Millionen Barrel.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54754232-api-daten-zeigen-rueckgang-der-us-rohoellagerbestaende-015.htm

USA – US-Erzeugerpreise steigen im November stärker als erwartet auf 9,6, die Kernerzeugerpreise um 6,9 Prozent im Jahresvergleich – Höchste Teuerung seit 2010 – Nahrungsmittelpreise stiegen um 1,2, Energiepreise um 2,6 Prozent – 14.12.2021
WASHINGTON (Dow Jones)–Der Preisdruck auf Produzentenebene hat in den USA im November zugenommen. Nach Mitteilung des Arbeitsministeriums stiegen die Erzeugerpreise gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent und lagen um 9,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Das war die höchste Jahresteuerung seit Beginn der Datenreihe 2010. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem monatlichen Anstieg um nur 0,5 Prozent gerechnet. Ohne die volatilen Preise für Nahrungsmittel und Energie erhöhten sich die Erzeugerpreise verglichen mit dem Vormonat um 0,7 Prozent. Ökonomen hatten einen Anstieg von nur 0,4 Prozent prognostiziert. Auf Jahressicht stiegen die Kernerzeugerpreise um 6,9 Prozent.
Die Nahrungsmittelerzeugerpreise stiegen um 1,2 Prozent, die Preise für Energie legten um 2,6 Prozent zu.
Die Erzeugerpreise geben einen frühen Hinweis auf die Entwicklung der Inflation. In der Regel schlagen veränderte Erzeugerpreise früher oder später auf den Handel und damit auf die Verbraucher durch.
&&& dpa-AFX … Getrieben werden die Herstellerpreise durch eine Reihe von Faktoren. Dazu zählt die zum Teil drastische Materialknappheit, die auf Lieferprobleme im weltweiten Handelsverkehr zurückgehen. Hinzu kommen stark steigende Preise für Energie, die den Produktionsprozess erschweren und verteuern.
Die Erzeugerpreise beeinflussen die Verbraucherpreise, an denen die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik ausrichtet. Im November waren sie zum Vorjahresmonat um 6,8 Prozent gestiegen. Die Rate liegt deutlich über dem Ziel der Fed von zwei Prozent. Die Fed sieht in dem Anstieg mittlerweile nicht mehr nur ein vorübergehendes Phänomen. Sie wird daher voraussichtlich an diesem Mittwoch einen beschleunigten Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik beschließen./jsl/bgf/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54750073-us-erzeugerpreise-steigen-im-november-staerker-als-erwartet-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54750027-usa-erzeugerpreise-mit-staerkstem-zuwachs-seit-erhebungsbeginn-016.htm

CHINA – USA – Blinken fordert von China Ende „aggressiver Handlungen“ im Indopazifik – 14.12.2021
US-Außenminister Antony Blinken hat China für sein Auftreten im Indopazifik-Raum scharf kritisiert. In einer Ansprache bei einem Besuch in Indonesien zählte Blinken kritische Verhaltensweisen der Regierung in Peking auf: „Sie beanspruchen die offenen Meere als ihr Eigentum, verzerren öffentliche Märkte durch Subventionen für staatlichen Unternehmen, verweigern Exporte oder widerrufen Verträge mit Ländern, mit deren Politik sie nicht einverstanden ist.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54745198-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UN – Russland verhindert Resolution von UN-Sicherheitsrat zu Klimawandel – 14.12.2021 (Duplikat; KLIMAWANDEL)
Russland hat mit einem Veto im UN-Sicherheitsrat eine Resolution zum Thema Klimawandel und internationale Sicherheit verhindert. Im mächtigsten Gremium der Vereinten Nationen stimmten zwölf der 15 Mitgliedstaaten für den von Irland und vom Niger vorgelegten Resolutionstext. Neben der Veto-Macht Russland stimmte auch Indien, das kein Veto-Recht hat, gegen den Text. China enthielt sich.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54745198-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – USA – EU redet mit USA, London über mögliche russische Sanktionen – Kreise – 14.12.2021
Die Europäische Union ist in Gesprächen mit den USA und Großbritannien über mögliche wirtschaftliche Sanktionen gegen Russland für den Fall, dass Moskau die Souveränität der Ukraine verletzt, erklärte ein hochrangiger deutscher Regierungsvertreter. Man wolle den Konflikt diplomatisch beilegen, aber sei notfalls auch zu harten Konsequenzen bereit, sagte der Regierungsvertreter, der nicht namentlich genannt werden wollte.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54752787-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – NATO – USA – Putin fordert sofortige Nato-Verhandlungen über Sicherheit Russlands – 14.12.2021
Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Nato und die USA im Ukraine-Konflikt zu „sofortigen“ Verhandlungen über Sicherheitsgarantien für Russland aufgerufen. Der Staatschef habe die Notwendigkeit von Verhandlungen über „rechtliche Garantien für die Sicherheit unseres Landes“ unterstrichen, erklärte der Kreml nach einem Treffen Putins mit seinem finnischen Kollegen Sauli Niinistö. Eine Osterweiterung des Militärbündnisses sowie die Stationierung von Waffensystemen in der Ukraine und anderen Nachbarstaaten Russlands müsse ausgeschlossen werden, betonte Putin den Angaben zufolge.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54752787-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – FRANKREICH – Russische Flotte observiert im Schwarzen Meer französische Fregatte – 14.12.2021
Russland observiert nach eigenen Angaben im Schwarzen Meer in der Nähe seiner Grenze das französische Kriegsschiff „Auvergne“. Die Beobachtung habe eingesetzt, nachdem die französische Fregatte das Schwarze Meer erreicht habe, teilte das russische Verteidigungsministerium laut russischen Nachrichtenagenturen mit. Kiew und seine Verbündeten werfen Russland Vorbereitungen für eine mögliche Invasion in die Ukraine vor. Moskau hält dem entgegen, dass der Westen Spannungen anheize.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54748956-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

UKRAINE – DEUTSCHLAND – Ukrainischer Präsident wirft Deutschland Verhinderung von Waffenlieferungen vor – 14.12.2021
Vor dem Hintergrund der Spannungen mit Russland hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Deutschland vorgeworfen, Waffenlieferungen an Kiew zu verhindern. „Deutschland hat uns kürzlich daran gehindert, im Rahmen der Nato-Zusammenarbeit Lieferungen von Waffensystemen zur Verteidigung zu erhalten“, sagte der Staatschef in einem Interview mit der italienischen Zeitung La Repubblica. „Jeder demokratische Staat, der sich gegen eine Aggression schützt, muss das Recht haben, diese Art von Defensivwaffen zu erwerben.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54752787-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

EUROPA – Commerzbank: Russland-Spannungen drüften Erdgaspreise weiter antreiben – Niedrige EU-Erdgasvorräte verschärfen die Lage – Pipline Nord Stream liegt auf Eis, russische Erdgaslieferungen aktuell reduziert – 2 14.12.2021
Der Preis für Erdgas legt weiter zu. Nachdem er am Vortag auf Schlusskursbasis nur knapp unter dem Anfang Oktober verzeichneten Rekordniveau notiert hat, geht es auch am Dienstag weiter nach oben. Der Anstieg werde durch eine Reihe von Faktoren begünstigt, merkt Rohstoff-Experte Carsten Fritsch von der Commerzbank an. Zu nennen seien vor allem die zunehmenden Spannungen zwischen Russland und dem Westen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt. Russland habe mit militärischen Maßnahmen gedroht, sollte der Westen keine Sicherheitsgarantien abgeben, die eine weitere Ausdehnung der Nato nach Osten und die Stationierung von Waffen nahe der russischen Grenze ausschllössen. Der Westen droht Russland im Falle eines Angriffs auf die Ukraine mit massiven Konsequenzen.
Dies dürfte insbesondere Wirtschaftssanktionen bedeuten, wovon auch Energielieferungen betroffen sein könnten. Dass im gegenwärtigen Umfeld die Pipeline Nord Stream 2 in Betrieb genommen werde, sei kaum vorstellbar. Die russischen Gaslieferungen blieben derweil auf einem reduzierten Niveau. So liege der Gaseingang am deutschen Knotenpunkt Mallnow seit Tagen bei nicht einmal einem Drittel der möglichen Auslastung. Zudem habe der belarussische Diktator Lukaschenko erneut damit gedroht, wegen der EU-Sanktionen gegen ihn und sein Land die Gaslieferungen in die EU zu blockieren.
All dies werde verschärft durch für die Jahreszeit sehr niedrigen EU-Gasvorräte, ergänzt der Experte. Aktuell seien die Gasspeicher in Europa noch zu 62,4 Prozent gefüllt. Normal wäre aber ein Füllstand von 80 Prozent. Der derzeitige Füllstand werde normalerweise erst Mitte Januar erreicht. Sollte nun noch der Winter kälter ausfallen und länger anhalten, könnten die Gasvorräte am Ende des Winters knapp werden. Vor diesem Hintergrund erwartet die Commerzbank einen weiteren Anstieg der Erdgaspreise.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54747774-commerzbank-russland-spannungen-drueften-erdgaspreise-weiter-antreiben-015.htm

EUROPÄISCHE UNION – EU-Kommission legt Entwurf für Reform des Schengenraums vor – 14.12.2021
Die EU-Kommission hat am Dienstag einen Entwurf für eine Reform des Schengenraums vorgestellt, mit dem Kontrollen an den Binnengrenzen künftig möglichst vermieden werden sollen. „Mit unseren heutigen Vorschlägen werden wir sicherstellen, dass Grenzkontrollen lediglich als letztes Mittel und nur so lange wie nötig wiedereingeführt werden, und zwar auf der Grundlage einer gemeinsamen Bewertung“, erklärte die EU-Innenkommissarin Ylva Johansson.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54752787-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

EUROPÄISCHE UNION – Binnenmarktausschuss des EU-Parlaments für mehr Kontrolle von Online-Riesen – 14.12.2021
Der Binnenmarktausschuss des EU-Parlaments hat für eine stärkere Verpflichtung von Internet-Giganten wie Google und Facebook zum Vorgehen gegen Hass- und Falschnachrichten gestimmt. „Wir schaffen einen neuen Gesetzesrahmen, damit das, was offline verboten ist, auch online verboten ist“, erklärte Christel Schaldemose von den Sozialdemokraten, die im EU-Parlament federführend den Entwurf ausarbeitet. Voraussichtlich im Januar stimmt das Gesamtplenum darüber ab.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54748956-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

EUROZONE – Industrie in der Eurozone steigert Produktion im Oktober – 14.12.2021
LUXEMBURG (Dow Jones)–Die Industrie im Euroraum hat ihre Produktion im Oktober erhöht. Dies könnte ein erstes Anzeichen sein, dass Lieferengpässe und Materialmangel nachlassen. Wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte, stieg die Produktion (ohne Bauwirtschaft) gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 1,1 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten ein Plus von 1,3 Prozent erwartet.
Im Vergleich zum Vorjahr lag die Industrieproduktion um 3,3 Prozent höher. Volkswirte hatten mit einem Zuwachs von 3,4 Prozent gerechnet.
Die Aussichten für den Industriesektor in der Eurozone sind grundsätzlich positiv, da die Impfprogramme helfen, die anhaltenden pandemiebedingten Einschränkungen zu überwinden und die Nachfrage anzukurbeln. Allerdings beeinträchtigten bisher Lieferengpässe die Produktion in einigen Sektoren, vor allem in der Automobilindustrie.
Wie Eurostat weiter mitteilte, stieg die Industrieproduktion in der EU-27 im Oktober um 1,2 Prozent gegenüber dem Vormonat und um 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54746921-industrie-in-der-eurozone-steigert-produktion-im-oktober-015.htm

FRANKREICH – UNGARN – Macron zeigt sich im Rechtsstaats-Streit der EU mit Ungarn unnachgiebig – 14.12.2021
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich im Rechtsstaats-Streit der EU mit Ungarn unnachgiebig gezeigt. Ungarn habe „den erklärten Willen“, sich bis zu den Parlamentswahlen im April in den Streitfragen mit Brüssel nicht zu bewegen, und deshalb werde die EU „keine Zahlungen“ aus dem Corona-Wiederaufbaufonds leisten, sagte Macron nach Gesprächen mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban in Budapest. Zugleich aber bekundete er mit Orban den gemeinsamen Willen zur Zusammenarbeit.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54745198-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

DEUTSCHLAND – Markteingriff wegen funktionierender Energiemärkte nicht nötig – Kreise – 14.12.2021
Die deutsche Regierung sieht keine Notwendigkeit für staatliche Markteingriffe auf den Energiemärkten, sagte ein hochrangiger deutscher Regierungsvertreter, der nicht namentlich genannt werden wollte. Diese Position werde Deutschland bei dem Gipfel der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union vertreten. Nach Ansicht der Regierung haben die jüngsten Energiepreissteigerungen fundamentale Ursachen, wie etwa den Rückgang beim Angebot und die starke Nachfrage.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54752787-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

DEUTSCHLAND – Ifo-Institut senkt Wachstumsprognose für 2022 deutlich um 1,4 Prozentpunkte auf 3,7 Prozent, hebt aber für 2023 Prognose um 1,4 Prozentpunkte auf 2,9 Prozent an – Abebben der Pandemie und der Lieferkettenprobleme für Sommer erwartet – Erwartete Inflation: 2021 31, 2022 3,3, 2023 1,8 Prozent – Privater Konsum und Ausrüstungsinvestitionen werden 2022 und 2023 deutlich zunehmen – Abnahme der Arbeitslosigkeit von 5,7 Prozent 2021 auf bis 4,9 Prozent – Stattsschuldreduktion von 2021 162 Mrd Euro auf bis 2023 20 Mrd Euro – 14.12.2021
Von Andreas Kißler
MÜNCHEN (Dow Jones)–Das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung hat seine Wachstumsprognose für 2022 um 1,4 Prozentpunkte auf 3,7 Prozent gesenkt und jene für das Jahr 2023 um 1,4 Prozentpunkte auf 2,9 Prozent angehoben. „Die anhaltenden Lieferengpässe und die vierte Corona-Welle bremsen die deutsche Wirtschaft spürbar aus. Die zunächst erwartete kräftige Erholung für 2022 verschiebt sich weiter nach hinten“, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Die Wirtschaftsleistung werde 2021 um 2,5 Prozent zulegen. Im laufenden Quartal dürfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,5 Prozent schrumpfen und am Jahresbeginn 2022 nur stagnieren.
„Im Sommerhalbjahr 2022 wird mit dem Abebben der Corona-Welle und dem allmählichen Ende der Lieferengpässe eine kräftige Erholung einsetzen“, erwartete Wollmershäuser. Die gesamtwirtschaftliche Produktion dürfte mit Raten von 2,3 sowie 1,8 Prozent im zweiten und dritten Quartal 2022 deutlich zulegen und dann langsam auf durchschnittliche Zuwächse einschwenken.
Die Inflationsrate dürfte zunächst noch einmal zunehmen: von 3,1 Prozent in diesem Jahr auf 3,3 Prozent im kommenden Jahr. Dabei spielen nach der Erwartung des Instituts steigende Kosten, die mit den Lieferengpässen einhergehen, eine treibende Rolle und auch die verzögerte Anpassung an die gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise. Erst im Jahr 2023 sollte sich der Anstieg der Verbraucherpreise wieder normalisieren und auf 1,8 Prozent zurückgehen.
*** Privater Konsum zieht deutlich an
Die privaten Konsumausgaben steigen nach der Prognose 2022 um 6,5 Prozent und 2023 um 3,3 Prozent nach einem Plus von 0,4 Prozent im laufenden Jahr. Die Ausrüstungsinvestitionen nehmen demnach 2022 um 5,2 Prozent und 2023 um 7,0 Prozent zu, nach einer Steigerung um 2,9 Prozent 2021. Für die Exporte rechnen die Ökonomen aus München mit Zuwächsen um 5,2 Prozent 2022 und 6,0 Prozent 2023 und für die Importe mit einer Steigerung um 5,4 Prozent beziehungsweise 5,6 Prozent.
Die Arbeitslosenquote fällt nach den Berechnungen der Ökonomen von voraussichtlich 5,7 Prozent 2021 auf durchschnittlich 5,2 Prozent im Jahr 2022 und 4,9 Prozent im Jahr 2023. Die Zahl der Arbeitslosen fällt demnach von 2,616 Millionen in diesem Jahr auf 2,359 Millionen im nächsten und 2,235 Millionen im übernächsten. Die Kurzarbeit dürfte von schätzungsweise knapp 1,7 Millionen Beschäftigten im Durchschnitt des laufenden Jahres auf etwa 313.000 im nächsten und 74.000 im Jahr 2023 zurückgehen.
Im laufenden Jahr werde das Defizit im Staatshaushalt bei voraussichtlich 162 Milliarden Euro liegen. Im weiteren Prognosezeitraum erhole sich der Staatshaushalt. 2022 und 2023 erwartet das Ifo-Institut ein Defizit von gut 80 Milliarden respektive 20 Milliarden Euro.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54746166-ifo-institut-senkt-wachstumsprognose-fuer-2022-deutlich-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54746421-deutschland-ifo-kappt-konjunkturerwartungen-fuer-2022-016.htm
https://www.ifo.de/node/67010
(vorläufige Pressefassung der Prognose; 88-Seiten-PDF inkl. Schaubildern und Tabellen): https://www.ifo.de/sites/default/files/docbase/docs/sd-2021-sonderausgabe-dezember-wollmershaeuser-etal-konjunkturprognose.pdf

DEUTSCHLAND – IWH: Pandemie, Warenmangel und zuletzt Omikron belastet 2021, aber Konjunktur kommt 2022 wieder kräftig in Schwung – BIP-Erwartungen: 2,7 Prozent in 2021, 3,5 in 2022, 1,8 in 2023 – Privatkonsum und geringe Investitionsfinanzierungen als Treiber – Inflationsprognose: 3,1 Prozent jeweils in 2021und 2022, 2,5 in 2023 – Wirtschaftsgang 2021 besser als 2020 – Aussicht auf abflauende Pandemie im Frühjahr – Omikron sorgt für hohe Prognoseunsicherheit – 14.12.2021
Von Andreas Kißler
HALLE/BERLIN (Dow Jones)–Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) erwartet, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2022 um 3,5 Prozent zunimmt nach 2,7 Prozent im laufenden Jahr. Für 2023 rechnen die Ökonomen mit einer Steigerung der Wirtschaftsleistung um 1,8 Prozent. Pandemiewelle und Lieferengpässe lassen die deutsche Wirtschaft laut der Prognose im Winter stagnieren. „Wenn ab dem Frühjahr das Infektionsgeschehen abflaut, wird der private Konsum deutlich zulegen“, sagte das Institut jedoch voraus. Auch die Angebotsrestriktionen würden nach und nach abgebaut. „Die Konjunktur wird daher wieder kräftig in Schwung kommen.“
Die Inflation dürfte „nur langsam zurückgehen“, prognostizierten die Konjunkturexperten zudem. Sie erwarteten eine Verbraucherpreisteuerung von jeweils 3,1 Prozent in diesem und im kommenden Jahr und von 2,5 Prozent im übernächsten Jahr. Die Zahl der Arbeitslosen sinkt laut der Prognose dieses Jahr auf 2,623 Millionen, nächstes auf 2,435 Millionen und übernächstes auf 2,369 Millionen. Die Arbeitslosenquote geht entsprechend auf 5,7 Prozent im Jahr 2021, 5,3 Prozent 2022 und 5,1 Prozent 2023 zurück.
Zum Ende des Jahres 2021 belaste eine neue Infektionswelle die wirtschaftliche Aktivität in Europa. Zudem habe das Auftauchen der neuen Omikron-Virusvariante die konjunkturellen Aussichten eingetrübt. Das verarbeitende Gewerbe leide weiter überall unter Knappheiten bei der Güterproduktion und hohen Rohstoffpreisen. Die hohen Inflationsraten würden die US-Zentralbank, vorerst aber nicht die Europäische Zentralbank (EZB) zu einer deutlichen Straffung der Geldpolitik veranlassen, auch weil sich in den USA anders als im Euroraum der Lohnauftrieb stark beschleunigt habe.
*** Geringerer Konjunkturdämpfer als vor einem Jahr
Im Sommer habe die Erholung der privaten Konsumnachfrage die deutsche Produktion kräftig expandieren lassen, trotz Produktionsrückgang im Verarbeitenden Gewerbe. „Die Pandemie-Welle im Winter bedeutet einen Rückschlag für das Gastgewerbe und in geringerem Maße auch für den Einzelhandel“, betonte das IWH. Weil aber die Eindämmungsmaßnahmen der Politik vermutlich nicht das Ausmaß des Lockdowns vom vorigen Winter erreichten, dürfte der Konjunkturdämpfer geringer ausfallen als vor einem Jahr. Auch deute sich für das Schlussquartal 2021 ein Ende des Produktionsrückgangs im verarbeitenden Gewerbe an.
„Ab dem Frühjahr dürften die Infektionszahlen jahreszeitlich bedingt weiter zurückgehen, und der private Konsum wird wieder deutlich expandieren“, sagte IWH-Vizepräsident Oliver Holtemöller voraus. Auch begünstigen die weiterhin sehr niedrigen Finanzierungskosten die Investitionen, insbesondere in Gebäude. Die derzeit ebenfalls kräftige Verbraucherpreisinflation ebbe nach dem Jahreswechsel etwas ab, bleibe aber deutlich höher als vor der Pandemie, weil die Unternehmen im produzierenden Gewerbe weiter Preissetzungsspielräume hätten und die Lohndynamik anziehen werde, auch wegen der geplanten deutlichen Erhöhungen des Mindestlohns.
Der ungewisse Fortgang des Pandemiegeschehens ist laut Holtemöller weiter „das Hauptrisiko für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland“. Die Politik werde die Restriktionen so lange nach und nach verschärfen, bis die Infektionszahlen deutlich sinken. Wenn es zu einem strengen Winter-Lockdown wie vor einem Jahr käme, wäre auch mit einem entsprechend deutlichen Rückgang der Produktion zu rechnen. „Für den weiteren Jahresverlauf wird entscheidend sein, wie beherrschbar die Omikron-Variante ist“, erklärte der Ökonom. Zudem bestehe die Möglichkeit, dass es zur Ausbreitung neuer Varianten komme.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54747714-iwh-konjunktur-kommt-2022-wieder-kraeftig-in-schwung-015.htm

DEUTSCHLAND – IMK: Rezessionsrisikoauf 45,2 (November: 40,8) Prozent gestiegen, moderater Aufschwung hält aber an – Omikron und Finanzmärkte als Warnleuchten – Auf Wirtschaftsabkühlung folgt moderater Aufschwung – Aktuelle Stimmungsverschlechterung in deutscher Wirtschaft – 14.12.2021
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)–Das Rezessionsrisiko hat sich in Deutschland aufgrund der neuen Virusvariante Omikron und negativer Signale von den Finanzmärkten erhöht, so Berechnungen des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK). Das Institut erwartet aber, dass der moderate Aufschwung nach einer vorübergehenden Abkühlung intakt bleibt.
Der IMK-Konjunkturindikator für Deutschland für den Zeitraum von Dezember 2021 bis Ende Februar 2022 weist eine Rezessionswahrscheinlichkeit von 45,2 Prozent aus. Die Wahrscheinlichkeit stieg damit um gut 4 Prozentpunkte von dem November-Wert von 40,8 Prozent und ist fast genauso groß wie im Oktober (44,1 Prozent). Dennoch werde die Wirtschaft sich weiter erholen, erklärte das Institut.
„Trotz der hohen Unsicherheit spricht die aktuelle Datenlage noch für einen aufwärtsgerichteten Konjunkturverlauf“, sagte IMK-Konjunkturexperte Peter Hohlfeld. „Es ist zwar jetzt klar, dass sich die Konjunktur über die Jahreswende vorübergehend abkühlen wird. Sofern sich aber die angedeutete Entspannung der Lieferengpässe verstetigt und sich die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie in Grenzen halten, wird die Produktion schon nach den Wintermonaten wieder deutlich an Fahrt aufnehmen“, sagte Hohlfeld.
Da die im Konjunkturbarometer berechnete Rezessionswahrscheinlichkeit [unter, M. Schüller] der 50 Prozent-Schwelle bleibt, deutet der Wert auf eine Fortsetzung des moderaten Aufschwungs hin.. Demnach ist die Wahrscheinlichkeit für einen Wirtschaftsboom mit deutlich überdurchschnittlichem Zuwachs für die folgenden drei Monate gegenüber November nur leicht auf jetzt 24,5 Prozent gesunken, so das IMK. Die statistische Streuung im Indikator, ein Maß für die Unsicherheit von Wirtschaftsakteuren, beträgt nun 20,7 Prozent nach 17,2 Prozent im November.
Ausschlaggebend für die neue pessimistischere Prognose des Indikators waren vor allem die eingetrübten Erwartungen, wie sie etwa im Ifo-Index gemessen werden. Angesichts des starken Covid-19-Infektionsgeschehens, zusätzlich notwendiger Kontaktbeschränkungen und der aufkommenden neuen Virusvariante Omikron habe sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft weiter verschlechtert, erklärte das Institut.
Hinzu kämen demnach einige negative Signale von den Finanzmärkten: So sei die Zinsdifferenz (Spread) zwischen Unternehmens- und Staatsanleihen etwas gestiegen, was auf leicht ungünstigere Finanzierungsbedingungen für Firmen hindeute. Nur eine geringe Rolle für den Indikatorwert spielten dagegen die zuletzt gegenläufigen Trends bei den Auftragseingängen an die Industrie aus dem Ausland (rückläufig) und dem Inland (zunehmend).
„Vor dem grundsätzlich positiven Hintergrund des insgesamt hohen Auftragsbestandes wirken sich solche Schwankungen aktuell nur geringfügig aus – zumal leicht steigende Produktionskennziffern erste Indizien dafür liefern, dass sich einige Lieferprobleme bei Vorprodukten langsam entschärfen“, erklärte das IMK.
Die Düsseldorfer Konjunkturforscher des IMK werden am 21. Dezember ihre neue Konjunkturprognose vorlegen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54746675-imk-rezessionsrisiko-gestiegen-moderater-aufschwung-haelt-aber-an-015.htm

DEUTSCHLAND – Trendwende am Wohnungsmarkt: Leerstand steigt erstmals seit 14 Jahren – 14.12.2021
GRAPHIK: https://www.empirica-institut.de/fileadmin/Redaktion/Publikationen_Referenzen/PDFs/leer-2020-1.png QUELLE: Empirica
Wohnungsmangel und steigende Mieten gehören seit Jahren zu den größten Problemen deutscher Großstädte. Doch nun deutet sich eine Trendwende an. Erstmals seit 14 Jahren steigt auch in sogenannten Schwarmstädten die Zahl leerstehender Wohnungen.
Erstmals seit 14 Jahren ist die Zahl leerstehender Mietwohnungen in Deutschland leicht gestiegen, und das nicht nur in strukturschwachen Abwanderungsregionen, sondern auch einigen Großstädten mit angespanntem Wohnungsmarkt. Laut Daten der Analysefirma Empirica wuchs der marktaktive Leerstand Ende 2020 – das sind die aktuellsten Zahlen dazu – geringfügig auf rund 611.000 Einheiten. Das sind etwa 8000 Wohnungen mehr als ein Jahr zuvor. Die Leerstandsquote bleibt damit unverändert bei 2,8 Prozent.
Marktaktiv heißt, dass die Wohnungen unmittelbar vermietbar oder mittelfristig aktivierbar sein müssen. Seit 2006 war die Zahl der leerstehenden Wohnungen deutschlandweit kontinuierlich gesunken. Lediglich einige ländliche, unter Abwanderung leidende Regionen hatten steigende Leerstände zu verzeichnen, während die Lage auf den Wohnungsmärkten in den sogenannten Schwarmstädten, die eine hohe Binnenzuwanderung erlebten, angespannter wurde.
Dieses Blatt hat sich nun im Corona-Jahr gewendet. Erstmals seit dem Jahr 2006 steigt der Leerstand jetzt sogar in den Schwarmstädten an: von 98.000 im Vorjahr auf nunmehr 102.000 Wohnungen im Jahr 2020. Die niedrigsten Leerstandsquoten finden sich derzeit in den Städten München und Frankfurt am Main mit 0,2 Prozent sowie Münster mit 0,3 Prozent. Am anderen Ende der Skala stehen Pirmasens und Frankfurt an der Oder mit 9,3 beziehungsweise 9,1 Prozent Leerstand.
*** Bei Angebot und Nachfrage tut sich etwas
Auch wenn der Anstieg des Leerstands in den Schwarmstädten zunächst nur minimal ist, und offen bleibt, ob die Corona-Pandemie die Statistik vorübergehend verzerrt hat, sehen die Experten von Empirica ein weiteres Anzeichen für eine beginnende Trendwende am Wohnungsmarkt. „Die Mieten in den Schwarmstädten wachsen schon seit drei Jahren langsamer als im Umland“, schreiben die Forscher. „Nun deutet auch die Entwicklung der Leerstände auf einen Trendbruch hin.“
Die „Zeiten der großen urbanen Zuzüge“ dürften erstmal vorbei sein, heißt es weiter. Dies zeige nicht zuletzt die seit Jahren anhaltende Zuwanderung in die Speckgürtel. Aber nicht nur die Nachfrageseite entlaste die Wohnungsmärkte der Großstädte. Auch auf der Angebotsseite habe sich etwas getan: Mittlerweile werden in den Schwarmstädten doppelt so viele Wohnungen neu gebaut wie noch vor zehn Jahren. Eine Entlastung ist daher zumindest mittelfristig vorprogrammiert. Quelle: ntv.de, mbo
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Leerstand-steigt-erstmals-seit-Jahren-article22999048.html
SIEHE DAZU:
=> CBRE-empirica-Leerstandsindex 2021 – Zeitreihe 2009-2020 – 15.12.2021
(11-Seiten-PDF inkl. Schaubildern und Tabellen): https://www.empirica-institut.de/fileadmin/Redaktion/Publikationen_Referenzen/PDFs/CBRE-empirica-Leerstandsindex-Methode-2021-v.pdf

DEUTSCHLAND – Hohe Wohnkosten: teils außen vor In Europas Inflationsstatistik klafft eine Lücke – NACHTRAG: 8.12.2021
Eine Ökonomin und ein Ökonom weisen nach: Weil die steigenden Kosten für selbstgenutztes Wohneigentum nicht berücksichtigt werden, sind die offiziellen europäischen Inflationsraten in den vergangenen Jahren zu niedrig. An der Geldpolitik hätte das zwar nichts geändert, problematisch ist es trotzdem.
Der Verdacht ist allgegenwärtig: Stimmt die „offizielle“ Inflationsrate? Sind die Preise im Supermarkt, an der Tankstelle, in der Kneipe und vor allem auf dem Immobilienmarkt nicht viel stärker gestiegen als die jahrelang weit unter der EZB-Zielmarke von „nahe bei, aber unter zwei Prozent“ Inflationszahlen von Statistischem Bundesamts und Eurostat? In vielen Bereichen lässt sich zeigen, dass das die Wahrnehmung trügt, und der Unterschied zwischen gefühlter und tatsächlicher Inflation auf einer Täuschung beruht, etwa weil hohe Preissteigerungen besonders im Gedächtnis bleiben, sinkende oder stabile Preise dagegen weniger auffallen. Ein wichtiger Kostenblock, der für viele Deutsche und Europäer deutlich größer geworden ist in den vergangenen Jahren, wird bisher allerdings tatsächlich nicht in der maßgeblichen europäischen Inflationsstatistik, dem Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), berücksichtigt: die Kosten für selbstgenutztes Wohneigentum.
Immerhin knapp die Hälfte der Deutschen lebt im eigenen Haus oder der eigenen Wohnung. In vielen anderen europäischen Ländern sind es noch deutlich mehr. Während die Mieten und ihr Anstieg, den der andere Teil der Bevölkerung schultern muss, voll in die Inflationsberechnung eingeht, wird bisher nur ein kleiner Teil der Ausgaben für das Wohneigentum berücksichtigt, etwa für Instandhaltung und kleinere Reparaturen. Der große Kostenblock des Kaufpreises beziehungsweise der Abzahlung entsprechender Schulden fällt dagegen unter den Tisch.
Wie die Ökonomin Geraldine Dany-Knedlik und ihr Kollege Andrea Papadia vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in einer Studie nachweisen, weist der HVPI dadurch seit Jahren um durchschnittlich 0,3 Prozentpunkte zu geringe Inflationsraten aus. In Ländern mit hohen Wohneigentumsquoten wie Spanien ist der Effekt sogar noch größer. Dort läge die Inflation um durchschnittlich 0,9 Prozentpunkte höher, wenn die Kosten für selbstgenutztes Wohneigentum berücksichtigt würden. Mit den in vielen Regionen stark gestiegen Immobilienpreisen ist die Verzerrung etwa für Deutschland zuletzt größer geworden. Betrug der Unterschied zwischen Berücksichtigung der Eigenheimkosten und der Nichtberücksichtigung in den Jahren 2011 bis 2014 nur 0,06 Prozentpunkte, so stieg diese Differenz für den Zeitraum von 2015 bis 2021 auf 0,35 Prozentpunkte.
*** Eine Frage der Glaubwürdigkeit
Auch ohne diese Verzerrung hätte die Inflation in den vergangenen Jahren in Europa über lange Zeiten unterhalb des EZB-Ziels gelegen. Daher hätte eine Einbeziehung der Wohneigentumskosten die Geldpolitik wohl nicht grundsätzlich geändert. Da für die meisten Haushalte die Wohnkosten einen erheblichen Anteil ihrer Ausgaben darstellen, ist es den Forschern zufolge aber dennoch wichtig, dies auch im Inflationsmaß zu berücksichtigen. Wenn die gefühlte Preisentwicklung von den Verlautbarungen der Notenbank abweiche, könne dies zulasten ihrer Glaubwürdigkeit gehen. Das sieht auch die EZB inzwischen so und will in den kommenden Jahren den HVPI reformieren. Wie das geschehen soll, ist bislang allerdings offen.
Dass die Kosten fürs Wohnen im Eigentum in der europäischen Statistik, anders als beispielsweise in den USA, bislang ignorierte werden, hat methodische Gründe. Der Kauf von Wohneigentum ist zumindest zum Teil eine Investition, denn eine Immobile kann später weiterverkauft werden, häufig sogar mit Gewinn. Ein „Verbraucher“-Preisindex soll aber per Definition nur Verbrauchskosten messen. Die Statistiker müssen also den Aspekt vom konsumierenden Wohnen in einer Immobilie von dem Investitionsaspekt trennen.
Die Ideen, wie das gehen könnte, reichen von der Heranziehung von Vergleichsmieten über eine Befragung der Hausbesitzer nach einer Selbsteinschätzung bis hin zu aufwendigen Berechnungen aller mit der Wohnimmobilie zusammenhängenden Kosten abzüglich möglicher Wertsteigerungen. All diese Methoden haben allerdings ihre Nachteile. Unter anderem enthalten sie geschätzte oder auf rein theoretischen Berechnungen beruhende Elemente. Laut Gesetz dürfen in den HVPI nur tatsächlich gezahlte Preise einfließen.
Allerdings weist die Statistikbehörde Eurostat inzwischen einen eigenen Index für die Kosten selbstgenutzten Wohneigentums aus. Auch wenn dieser aufgrund der aktuellen Gesetzeslage nicht in den HVPI einfließen darf, will die EZB diesen künftig bei ihren geldpolitischen Entscheidungen berücksichtigen. Quelle: ntv.de, mbo
https://www.n-tv.de/wirtschaft/In-Europas-Inflationsstatistik-klafft-eine-Luecke-article22986124.html

DEUTSCHLAND – Angebotsmieten sinken teilweise: Deutschlands heißeste Wohnungsmärkte kühlen ab – Steigende Mieten im Umland und kleineren Städten – NACHTRAG: 5.12.2021
Auf Deutschlands teuersten Wohnungsmärkten stagnieren die Angebotsmieten oder gehen teilweise sogar zurück. Laut einer Auswertung des Immobilienportals Immowelt blieben die inserierten Mieten in München, seit Jahren Deutschlands Spitzenreiter bei Mieten, im dritten Quartal 2021 zum zweiten Mal hintereinander stabil. Für eine Bestandswohnung werden in Durchschnitt 16,50 Euro pro Quadratmeter verlangt. In Deutschlands zweitteuerster Stadt, Frankfurt, haben die Mieten bereits zwei Quartale hintereinander nachgelassen – im dritten Quartal um ein Prozent auf 11,60 Euro pro Quadratmeter. In Stuttgart sinken die Mieten laut Immowelt bereits seit mehr als einem Jahr. In Hamburg stagnierten die Mieten zuletzt. Von 14 von Immowelt untersuchten Großstädten stiegen die inserierten Mieten nur noch in fünf. …
Eine der Ausnahmen bei der jüngsten Entwicklung bildet Berlin. …
Der Entspannung in den Metropolen stehen allerdings anziehende Mieten im Umland und kleineren Städten gegenüber, die in den vergangenen Jahren von dramatischen Mietsteigerungen verschont geblieben waren. Zuletzt hatte eine Erhebung des Maklerverbands Immobilienverband Deutschland (IVD) für das erste Halbjahr 2021 ergeben, dass sich Angebotsmieten für Bestandswohnungen in Städten über 100.000 Einwohner gegenüber dem Vorjahr um 2,1 Prozent gestiegen waren. In Mittelstädten bis 100.000 Einwohner dagegen um 4,1 Prozent in Kleinstädten unter 20.000 Einwohnern sogar um 5,1 Prozent.
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Deutschlands-heisseste-Wohnungsmaerkte-kuehlen-ab-article22848008.html

DEUTSCHLAND – Regierung: Konjunkturrisiken haben wieder zugenommen – 14.12.2021
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Die Bundesregierung hat die gegenwärtige Konjunkturlage als schwach bewertet. „Angesichts des aktuellen Pandemiegeschehens haben die konjunkturellen Risiken zuletzt wieder zugenommen“, konstatierte das Bundeswirtschaftsministerium in seinem jüngsten Monatsbericht. „Insgesamt dürfte die Wirtschaftsleistung im Schlussquartal des Jahres eher schwach ausfallen.“ Während die kontaktintensiven Dienstleistungsbereiche durch neue Beschränkungen wie 2G-Regelungen gebremst würden, leide die Industrie nach wie vor unter Engpässen bei Vorleistungsgütern.
„Dennoch dürfte der Höhepunkt dieser Engpässe bald überwunden sein“, erwarteten die Ökonomen des Ministeriums. „Wenn sich die Lieferengpässe über das nächste Jahr auflösen, wird es zu einer deutlichen Beschleunigung der wirtschaftlichen Erholung kommen“, sagten sie voraus. Die Produktion in der Industrie habe im Oktober wieder zugelegt. Insbesondere in den gewichtigen Bereichen Kfz und -Teile sowie im Maschinenbau habe es kräftige Steigerungen gegeben. Beide Industriezweige seien besonders von den Knappheiten vor allem bei Halbleitern beeinträchtigt. „Die Produktion liege allerdings weiter unter Vorkrisenniveau, und der Ausblick bleibe „verhalten“.
Die Umsätze im Einzelhandel hätten sich im Oktober erneut leicht verringert, ihr Vorkrisenniveau vom Februar 2020 allerdings weiterhin übertroffen. Angesichts des aktuellen Pandemiegeschehens und hoher Preise seien die privaten Verbraucher und Händler aber zuletzt wieder verunsichert worden. Die Erhöhung der Inflationsrate um 5,2 Prozent im November führten die Ökonomen „zum Teil auf einen Basiseffekt“ zurück. Aufgrund von Sonderfaktoren sei die Inflationsrate schon seit Jahresbeginn deutlich erhöht. Zu Beginn nächsten Jahres nach Auslaufen der Sondereffekte dürfte sich der Auftrieb der Verbraucherpreise aber nach der Erwartung im Ministerium „wieder merklich abschwächen“.
Auf dem Arbeitsmarkt sei die vierte Welle der Pandemie bislang kaum spürbar, die Erholung halte an. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen dürfte 2021 nochmals niedriger ausfallen als im Vorjahr und damit ein neues Rekordtief erreichen. Nach lediglich 10.682 Unternehmensinsolvenzen von Januar bis September und damit 14,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum deute sich auch im Herbst kein größerer Anstieg an, und große Nachholeffekte im kommenden Jahr seien aktuell nicht zu erwarten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54746394-regierung-konjunkturrisiken-haben-wieder-zugenommen-015.htm

DEUTSCHLAND – VDMA: Produktion steigt 2021 und 2022 um je 7 Prozent – Prognose für 2021 gesenkt, für 2022 angehoben – 14.12.2012
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) hat seine Prognose für die Produktion im laufenden Jahr gesenkt, die für das nächste aber angehoben. Wie der VDMA zu seiner Jahrespressekonferenz mitteilte, rechnet er für 2021 nun mit einem Anstieg der Produktion um 7 (bisher: 10) Prozent. Grund sind die Zulieferprobleme, die bis mindestens zum zweiten Quartal 2022 anhalten dürften. Der VDMA geht nach den Worten seines Präsidenten Karl Haeusgen aber davon aus, dass diese Produktion im nächsten Jahr nachgeholt werden kann. „Wir sehen bisher praktisch keine Stornierungen in der Branche“, sagte Haeusgen bei der Vorstellung des Berichts. Die Prognose für das Produktionswachstum 2022 wurde daher auf 7 (5) Prozent angehoben.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54746402-vdma-produktion-steigt-2021-und-2022-um-je-7-prozent-015.htm

DEUTSCHLAND – VDMA: Unternehmen können mit Fachkräftemangel umgehen – 14.12.2021
Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer haben nach Aussage von VDMA-Präsident Karl Haeusgen trotz des bekannten Fachkräftemangels gute Aussichten, genug Personal für das Abarbeiten der sehr hohen Auftragseingänge zu finden. „Zum einen haben die Unternehmen sicherlich auf dem Weg aus der Corona-Delle Produktionsreserven, die sie heben können, zum anderen geht das auch über die eigene Ausbildung, das Anwerben und Sich-attraktiv-machen für das Facharbeiterpotenzial, das in Deutschland zur Verfügung steht“, sagte Haeusgen in der VDMA-Jahrespressekonferenz.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54748956-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ÖSTERREICH – STATISTIK – Baukosten im November 2021 deutlich über Vorjahresniveau – 14.12.2021
http://www.statistik.at/web_de/presse/127242.html

ÖSTERREICH – STATISTIK – Regionale Wirtschaft 2020 in allen Bundesländern pandemiebedingt eingebrochen, Tirol am stärksten betroffen – 14.12.2021
http://www.statistik.at/web_de/presse/127238.html

ÖSTERREICH – Politik am Ring: „Luxus“ Heizen – Was tun gegen rasant steigende Energiepreise? – Experten erwarten starke Preissteigerungen in den kommenden Monaten – Direkte Unterstützungsmaßnahmen und Ausbau der erneuerbaren Energien – Zu spät und zu langsam: Opposition kritisiert Maßnahmen der Regierung – 14.12.2021
Parlamentsfraktionen diskutieren darüber, warum die Energiepreise in die Höhe schnellen und was die Politik dagegen tun kann
Wien (PK) – Die Strom- und Gaspreise in Europa schießen in die Höhe. Viele Staaten reagieren darauf, indem sie Steuern senken oder Zuschüsse verteilen, um sowohl Privathaushalten als auch Unternehmen zumindest über diesen Winter zu helfen. Auch in Österreich sind die Rechnungen für Gas- und Stromkunden deutlich gestiegen. Heizen, Kochen, Tanken ist durchschnittlich um mehr als ein Fünftel teurer geworden, beim Heizöl beträgt die Steigerung sogar 60,8 %. Ein „Perfect Storm“ braut sich auch am Gasmarkt zusammen: Die Nachfrage ist mit der wirtschaftlichen Erholung vor allem in Asien wieder gestiegen, das Angebot konnte jedoch nicht in dem Ausmaß mithalten. Die EU-Kommission fordert ihre Mitgliedstaaten auf, ihren Bürgerinnen und Bürgern unter die Arme zu greifen, sei es durch direkte Einkommensunterstützung, durch Steuererleichterungen oder durch staatliche Hilfen. In Österreich wurde der Ökostromförderbeitrag für 2022 auf Null reduziert, zudem erhalten alle den vollen Klimabonus. Österreichs Energiewirtschaft betont, dass gerade jetzt der Ausbau erneuerbarer Energien wichtig ist, nicht zuletzt, um Österreich dadurch unabhängiger von den Preisschwankungen am Energiemarkt zu machen.
Über die Frage, wie man den gestiegenen Energiepreisen begegnen könnte, diskutierten gestern in der Internet-TV-Sendung des Parlaments Politik am Ring unter der Moderation von Gerald Groß VertreterInnen der fünf Parlamentsfraktionen mit dem Vorstand der E-Control Alfons Haber sowie mit dem Volkswirten Josef Thoman von der Arbeiterkammer Wien.
FERNER: * Direkte Unterstützungsmaßnahmen und Ausbau der erneuerbaren Energien * Zu spät und zu langsam: Opposition kritisiert Maßnahmen der Regierung * Experten erwarten starke Preissteigerungen in den kommenden Monaten
https://www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAHR_2021/PK1452/index.shtml

ÖSTERREICH – Weiterer Anstieg der Güterexporte im November – Ergebnisse des OeNB-Exportindikators vom Dezember 2021 – inkl. Tabelle – 14.12.2021
Laut aktueller Veröffentlichung von Statistik Austria lagen die österreichischen Güterexporte im September 2021 nominell um 15,9 % über dem Wert des Vorjahresmonats. Damit war das Exportwachstum etwas stärker als im Rahmen des letzten OeNB-Exportindikators erwartet wurde (+12,6 %).
In den ersten neun Monaten betrug das Exportwachstum im Durchschnitt 16,3 %. Am stärksten stiegen preisbedingt die Exporte von Rohstoffen (+39,3 %) sowie von Brennstoffen und Energie (+31,6 %). Die Exporte von bearbeiteten Waren (+22,3 %) sowie von Fahrzeugen (+20,2 %) konnten ebenfalls starke Zuwächse erzielen.
Gemäß den aktuellen Ergebnissen des auf LKW-Fahrleistungsdaten basierenden OeNB-Exportindikators konnte das hohe Niveau der Exporte im Oktober (-0,1 % zum Vormonat, saison- und arbeitstägig bereinigt) gehalten werden. Im November gab es einen Anstieg um +1,6 % zum Vormonat zu verzeichnen. Im Jahresabstand ergibt sich aufgrund des hohen Werts der Ausfuhren im November 2020 eine leicht rückläufige Dynamik mit Wachstumsraten von +12,2 % im Oktober und +10,0 % im November (nicht bereinigt).
Die Vorlaufindikatoren geben – wie auch schon in den letzten Monaten – uneinheitliche Signale. Der Index der Exportauftragseingänge lt. Unicredit Bank Austria zeigt einen sinkenden Trend und lag im November mit 51,3 Punkten nur noch knapp über der Expansionsschwelle von 50 Punkten. Die von der Europäischen Kommission monatlich erhobene Einschätzung der Auftragsbestände zeigt derzeit eine Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau und spricht für eine Fortsetzung der guten Exportentwicklung.
https://www.oenb.at/Geldpolitik/Konjunktur/oenb-exportindikator.html
=> Ein Exportfrühindikator für Österreich auf Basis der LKW-Fahrleistung
(Langfassung; 47-Seiten-PDF inkl. Schaubildern und Tabellen): https://www.oenb.at/dam/jcr:12d0bbbc-e42f-4300-b0fe-eb402641340f/gewi_2009_q1_schwerpunkt03_tcm14-99632.pdf

ÖSTERREICH – FISKALPROGNOSE 2021 bis 2025 – Jahresbericht 2021 und Empfehlungen des Fiskalrates – Erfüllung der Maastricht-Kriterien ab dem Jahr 2022 – 14.12.2021
Die aktuelle Prognose des Fiskalrates geht von einem gesamtstaatlichen Budgetdefizit im Jahr 2021in Höhe von 5,4% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus (2020: -8,3% des BIP), das sich 2022 (-1,6% des BIP) und in den Folgejahren rasch verringern wird. Dieser Budgetpfad spiegelt vorrangig die unterstellte Konjunkturerholung, ab 2022 zudem das Auslaufen der Corona-Unterstützungsmaßnahmen wider. Die gesamtstaatliche Schuldenquote geht im Prognosezeitraum – ausgehend von 83,2% des BIP im Jahr 2020 – kontinuierlich zurück, sodass bereits im Jahr 2025 der Vorkrisenwert des Jahres 2019 unterschritten wird. Der gegenwärtige „vierte“ Lockdown ist aufgrund großer Unsicherheiten in den Berechnungen nicht berücksichtigt, führt aber laut Abschätzung des FISK zu keiner qualitativen Änderung des erwarteten Budgetpfads. „Wenn auch weiterhin große Unsicherheit bezüglich der epidemiologischen Entwicklung und der Notwendigkeit zusätzlicher bzw. länger andauernder Einschränkungen besteht, können wir mittlerweile zumindest die fiskalischen Gesamtkosten eines Lockdowns gut abschätzen“, so Christoph Badelt, Präsident des Fiskalrates. So lässt sich die budgetäre Dimension des vierten Lockdowns auf Basis der Abschätzungen des Fiskalrates auf einen Gesamteffekt von 0,7 Mrd EUR pro harter Lockdown-Woche und 0,4 Mrd Euro pro partieller Lockdown-Woche festmachen. Damit würden sich die Finanzierungssalden 2021 und 2022 unter Annahme eines angekündigten dreiwöchigen harten und eines darauffolgenden siebenwöchigen partiellen Lockdowns bis zum Beginn der allgemeinen Impfpflicht um 0,8% und 0,4% des BIP auf -6,2% und -2,0% des BIP verschlechtern. …
*** Erfüllung der Maastricht-Kriterien ab dem Jahr 2022
Die erwartete wirtschaftliche Erholung und das Auslaufen der COVID-19-Unterstützungsleistungen ermöglichen ab dem Jahr 2022 die Erfüllung der Maastricht-Kriterien (Defizitobergrenze von 3% des BIP und rasche Rückführung der Staatsschuldenquote). Verfehlungen in den Jahren 2020 und 2021 ziehen kein Verfahren wegen eines übermäßigen Defizits (ÜD-Verfahren) nach sich, da die Europäische Kommission aufgrund der Corona-Pandemie – für alle Mitgliedstaaten der EU – Verfahrensschritte aussetzte. …
(2-Seiten-PDF): https://fiskalrat.at/dam/jcr:ac706c2d-c4e3-4cbc-9b04-4335758b7b15/20211214_PK_Pressetext.pdf

13.12.2021, Montag

CORONA – EPIDEMIOLOGIE – Rasante Omikron-Ausbreitung in Großbritannien, Impfstoffe ohne Booster kaum noch wirksam – 13.12.2021
London – In Großbritannien ist die Zahl der Omikron-Fälle in den letzten Tagen rasant gestiegen. Experten rechnen mittlerweile damit, dass die Omikron die Delta-Variante noch vor Weihnachten verdrängen wird.
Eine 1. Test-negative Fall-Kontrollstudie weist auf eine geringe Schutzwirkung von BNT162b2 hin, AZD1222 könnte völlig wirkungslos sein. Booster haben die Wirkung nach 2 Wochen deutlich verbessert. Die Erkrankungszahlen könnten nach mathematischen Projektionen höher ausfallen als in der Alpha-Welle.
Die Zahl der Infektionen mit Omikron ist in Großbritannien gestern auf 3.117 gestiegen (bei 48.854 Fällen insgesamt). Der R-Wert liegt derzeit bei 3,7. Die Fallzahl verdoppelt sich alle 2 bis 3 Tage. Eine Omikron-Welle scheint nicht mehr abwendbar zu sein.
Noch ist unklar, wie schwer die Infizierten erkranken werden, doch die 1. Patienten sind nach Auskunft der Regierung am Wochenende ins Krankenhaus eingeliefert worden. Am Freitag hat die UK Health Security Agency (UKHSA), die oberste Gesundheitsbehörde des Landes, mitgeteilt, dass sich Omikron in allen Region Englands ausgebreitet hat. Das Virus wurde teilweise auch in Abwasserproben oder in Klärwerken nachgewiesen.
Omikron breitet sich deutlich schneller aus als Delta. Das Risiko einer Übertragung im Haushalt ist laut dem aktuellen „Technical Briefing“ der UKHSA 3,2-fach höher mit einem 95-%-Konfidenzintervall von 2,0 bis 5,0. Das Ansteckungsrisiko von engen Kontakten ist 2-fach erhöht (adjustierte Odds Ratio 2,09; 1,54-2,79). Die Häufigkeit einer 2. Erkrankung im selben Haushalt beträgt 21,6 % (16,7-27,4 %) gegenüber 10,7 % (10,5-10,8%) bei der Delta-Variante. Die Wachstumsrate von Omikron liegt nach Schätzungen der UKHSA bei 0,35 pro Tag. Schon Mitte Dezember könnte es ebenso viele Erkrankungen geben wie mit der Delta-Variante.
Die Berechnungen beruhen vor allem auf den Ergebnissen von PCR-Tests und der Annahme, dass ein falsch-negatives Ergebnis im S-Gen (bei positiven Resultaten in 2 anderen Regionen) auf Omikron hinweist. Dieses “S-Gene Target Failure“ (SGTF) hatte es auch bei der Alpha-Variante gegeben. Grund ist eine Deletion im S-Gen. Bei der Delta-Variante war das Gen an dieser Stelle „intakt“. Da Alpha inzwischen völlig verdrängt wurde, weist SGTF auf die Omikron-Variante hin. Die bisherigen Sequenzierungen haben dies bestätigt.
Nach den 1. Ergebnissen einer Test-negativen Fall-Kontrollstudie, die ein Team um Jamie Lopez Bernal von der London School of Hygiene and Tropical Medicine vorgestern veröffentlicht hat, erzielt die Impfung mit BNT162b2 (ohne Booster) nur in den Wochen 2 bis 9 nach der 2. Dosis eine gute Schutzwirkung gegen Omikron von 88,0 %, wobei das 95-%-Konfidenzintervall hier wegen der insgesamt noch geringen Fallzahlen mit 65,9 % bis 95,8 % noch recht weit ist. Die Analyse beruht nur auf 115 Erkrankungen mit Omikron.
In den Wochen 10 bis 14 nach der 2. Dosis von BNT162b2 fällt die Schutzwirkung vor Omikron auf 48,5 % (24,3-65,0 %). Wenn die 2. Dosis 15 Wochen oder länger zurück liegt, beträgt die Schutzwirkung nur noch 34,1 % bis 36,6 %. Eine 3. Dosis BNT162b2 (Booster) steigerte die Schutzwirkung nach 2 Wochen wieder auf 75,5 % (56,1-86,3 %).
Noch ungünstiger ist die Situation nach einer homologen Impfung mit 2 Dosierungen AZD1222 von Astrazeneca. Eine Schutzwirkung war 15 Wochen nach der 2. Dosis nicht mehr nachweisbar (zu einem kürzeren Intervall liegen keine Zahlen vor). Ein Booster mit BNT162b2 könnte nach den Ergebnissen der Studie den Impfschutz jedoch wieder herstellen: 2 oder mehr Wochen nach dem Booster stieg die Schutzwirkung auf 71,4 % (41,8-86,0 %).
Die Zahlen betreffen symptomatische Erkrankungen. Da schwere Fälle bisher noch nicht aufgetreten sind, sind hierzu noch keine Angaben möglich. Erste Meldungen auf Südafrika deuten auf einen milderen Verlauf hin. Dies könnte jedoch täuschen, da von der Infektion bis zu einer schweren Erkrankung ein längerer Zeitraum vergehen kann.
Trotz der noch unklaren Lage haben Mathematiker der London School of Hygiene and Tropical Medicine Berechnungen zur kommenden Omikron-Welle durchgeführt. In einem optimistischen Szenario (geringer Rückgang der Impfstoffwirksamkeit auf Omikron und hohe Wirksamkeit von Boostern) könnte es laut Rosanna Barnard und Mitarbeitern bis Ende April nächsten Jahres zu 175.000 Hospitalisierungen und 24.700 Todesfällen kommen.
In einem pessimistischen Szenario (hohe Immunevasion und geringere Wirksamkeit von Boostern) müsste mit 492.000 Krankenhauseinweisungen und 74.800 Todesfällen gerechnet werden – wenn keine zusätzlichen Maßnahmen ergriffen würden. © rme/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/129970/Rasante-Omikron-Ausbreitung-in-Grossbritannien-Impfstoffe-ohne-Booster-kaum-noch-wirksam
Dies ist eine Zusammenfassung folgender Studie der sog. Bernal-Gruppe (preprint, not peer reviewed): Effectiveness of COVID-19 vaccines against the Omicron (B.1.1.529) variant of concern
https://khub.net/documents/135939561/430986542/Effectiveness+of+COVID-19+vaccines+against+Omicron+variant+of+concern.pdf/f423c9f4-91cb-0274-c8c5-70e8fad50074
HINWEIS: die Anzahl der untersuchten Omikron-Fälle ist mit n=581 relativ klein, worauf auch die UK Health Sekurity Agency hinweist, siehe dazu:
Omicron continues to grow rapidly in all regions of England – Omicron is transmitting more effectively than Delta – Omicron will become the dominant strain, accounting for more than 50% of all COVID-19 infections in the UK by mid-December – Preliminary data showed effectiveness against the new variant appears to increase considerably in the early period after a booster dose, providing around 70% to 75% protection against symptomatic infection – 10.12.2021
https://www.gov.uk/government/news/covid-19-variants-identified-in-the-uk Studie (42-Seiten-PDF inkl. Schaubildern): Studie: https://assets.publishing.service.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/1040076/Technical_Briefing_31.pdf
==> https://orf.at/stories/3239757/
SIEHE FERNER:
Modelling the potential impact of Omicron in England – 11.12.2021
https://www.lshtm.ac.uk/newsevents/news/2021/modelling-potential-impact-omicron-england
Imperial College London: Omicron – latest findings and commentary from Imperial experts – 10.12.2021
(inkl.Intratext-Links): https://www.imperial.ac.uk/news/232614/omicron-latest-findings-commentary-from-imperial/
SARS-CoV-2 variants of concern and variants under investigation in England – 10.12.2021
(42-Seiten-PDF): https://assets.publishing.service.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/1040076/Technical_Briefing_31.pdf
Modelling the potential consequences of the Omicron SARS-CoV-2 variant in England – Stand: 11.12.2021
(21.Seiten-PDF): https://cmmid.github.io/topics/covid19/reports/omicron_england/report_11_dec_2021.pdf

CORONA – SOZIALPSYCHOLOGIE – Corona – Weniger Gefährdete ziehen in maßnahmentreuem Umfeld eher mit – 13.12.2021
Die Beobachtung haben in der Pandemiezeit vermutlich viele Österreicher gemacht: Man betritt einen Raum mit Maske und spürt förmlich die Blicke jener, die sich im gleichen Raum ohne Schutz aufhalten. Daten von heimischen Forschern zufolge steigt in solch einem Umfeld die Chance, dass man selbst auch die Maske ablegt. Umgekehrt bringt eine maßnahmenkonforme Umgebung aber auch Menschen dazu, Abstände und Co. einzuhalten, die sich selbst durch Covid-19 wenig gefährdet sehen.
Die Analyse von Bernhard Kittel, Fabian Kalleitner und David Schiestl vom Institut für Wirtschaftssoziologie der Universität Wien fußt auf Daten aus der seit Pandemiebeginn wiederholt durchgeführten Austrian Corona Panel(ACP)-Befragung. In diese im Fachblatt „Plos One“ erschienene Auswertung gingen Angaben ein, die 2.030 Teilnehmer zwischen April 2020 und 2021 gemacht haben. Damals standen die Covid-19-Impfungen noch nicht allen Personen mehr oder weniger ohne Einschränkungen offen.
Maßnahmen zur Prävention von Infektionen vor allem anderer auch tatsächlich einzuhalten, wenn man sein eigenes Risiko zur Erkrankung bzw. auf einen schweren Verlauf als gering einschätzt, ist nicht für jedermann einleuchtend. Das hat die Pandemie relativ deutlich gezeigt. Als wichtigste Faktoren, die begünstigen, dass Menschen sich an der Mobilitätsreduktion, dem Abstandhalten und dem Maskentragen beteiligen, haben die Wissenschafter neben der Wahrnehmung des eigenen Risikos die herrschenden sozialen Normen identifiziert. Hinter letzterem verbirgt sich die Wahrnehmung des Verhaltens anderer und des von anderen erwünschten Verhaltens, heißt es in einer Aussendung der Uni Wien.
*** Eigene Wahrnehmung und soziale Normen
Die beiden Faktoren hängen der Studie zufolge relativ eng zusammen: Je niedriger das Level an wahrgenommener persönlicher Gesundheitsgefährdung war, umso wichtiger sind die sozialen Normen für die Einhaltung der Maßnahmen. Wenn umgekehrt die Risikoeinschätzung von niedrig bis moderat auf moderat bis hoch anstieg, war der Effekt der sozialen Normen um ein Viertel geringer, schreiben die Wissenschafter in ihrer Arbeit.
Insgesamt zeige sich, dass Menschen sich öfter an Präventionsmaßnahmen halten, die ihnen selbst keinen unmittelbaren Vorteil versprechen, wenn sich in ihrem Lebensumfeld andere eher regelkonform verhalten. Auf der anderen Seite steige wiederum der soziale Druck, genau dies nicht zu tun, in einer Personengruppe, wo sich kaum jemand an Maskenpflicht und Co. hält.
*** Einzelpersonen können sich nur schwer durchsetzen
Will man nun das Einhalten der Präventionsmaßnahmen fördern, müssten Menschen gefördert bzw. unterstützt werden, die dies auch tun, so Kittel, der als Projektleiter des ACP-Projekts fungiert. Es sei eben entsprechend schwierig für Einzelpersonen, sich in einem zum Beispiel durch einseitigen Medienkonsum oder Wahrnehmungsverzerrungen geprägten Umfeld durchzusetzen.
Für Kittel ist es daher „entscheidend, erwünschte Handlungsweisen politisch klar zu kommunizieren.“ Die Verantwortung zur Eindämmung des Infektionsgeschehens von politischer Seite aber in die Hände des Einzelnen zu legen – eine Strategie, die die Bundesregierung laut dem Forscher im heurigen Sommer gefahren ist -, „hat maßgeblich dazu beigetragen, dass sich im Herbst zu wenige Menschen an die Präventionsmaßnahmen gehalten haben – mit den bekannten Folgen.“
Studie: https://doi.org/10.1371/journal.pone.0260171
https://science.apa.at/power-search/15068592596292817756
https://www.diepresse.com/6073373/weniger-corona-gefahrdete-ziehen-in-massnahmentreuem-umfeld-eher-mit

CORONA – DEUTSCHLAND – LOGISTIK – Die Transportbranche warnt vor einer vorschnellen Einführung einer allgemeinen Impfpflicht in Deutschland. Diese könne im Zweifel dazu führen, dass Tausenden aus dem Ausland kommenden Fahrern die Einreise nach Deutschland verweigert werde, weil sie mit Vakzinen wie Sputnik geimpft sind, sagte Frank Huster, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Spedition und Logistik (DSLV). Der Stoff werde aber in der EU nicht anerkannt. Aufgrund des akuten Fahrermangels sei Frachtraum ohnehin zu knapp. „Vor einer Impfpflicht müssen wir offene Fragen vorab klären. (FAZ) – 13.12.2021
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54731837-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm

CORONA – DEUTSCHLAND – STIKO-Chef bezeichnet eigene Aussage zur Kinderimpfung als Fehler – Aus dem Zusammenhang gerissen: Medien hypen persönliche Aussage – 13.12.2021
Berlin – Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (STIKO), Thomas Mertens, hat eingeräumt, mit seiner persönlichen Aussage zur Ablehnung einer Kinderimpfung gegen Corona einen Fehler gemacht zu haben.
Mertens hatte in einem Podcast der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Anfang Dezember erklärt, wenn er ein sieben- oder achtjähriges Kind hätte, würde er es „wahrscheinlich jetzt nicht impfen lassen“.
Dem Nachrichtensender Welt sagte Mertens nun: „Die Entscheidung über die Impfung ist wirklich eine sehr persönliche Sache, und das reflektiert sich ja auch in unserer derzeitigen Impfempfehlung. Es war damals wahrscheinlich der einzige Fehler, den ich gemacht habe, dass ich überhaupt etwas Persönliches gesagt habe.“
Die STIKO hatte am vergangenen Donnerstag eine Impfung von Kindern von fünf bis elf Jahren empfoh­len, die Risikofaktoren für einen schweren COVID-19 Verlauf oder Angehörige mit hohem Risiko haben. Außerdem können Eltern nach einer Aufklärung auch ihre gesunden Kinder impfen lassen.
Das berühmte Zitat sei nach einer letzten Zusatzfrage in einem langen Interview gefallen, sagte Mertens. Er haben am Ende dieses Interviews gesagt, dass er derzeit ohne das Vorhandensein eines für Kinder konfektionierten Impfstoffes und ohne abschließende Bewertung durch die STIKO das Kind nicht impfen lassen würde.
Das sei ja auch eine völlig richtige und völlig verständliche Aussage. „Die ist dann völlig aus dem Zu­sammenhang genommen, sehr intensiv berichtet worden – dagegen kann ich letztlich nichts machen – aber es ist natürlich grober Unfug, wenn man mich als Impfgegner bezeichnen wollte“, sagte Mertens dem Nachrichtensender Welt.
Es gebe wissenschaftlich fundierte Gründe, warum die STIKO keine allgemeine Impfempfehlung für Kinder von fünf bis elf Jahren herausgegeben habe, sondern nur für vorerkrankte Kinder. Es gebe nicht genug Daten über die Sicherheit der Impfstoffe für Kinder, so Mertens. Auch der Blick in die USA helfe da nicht weiter. Dort seien zwar viele Kinder geimpft worden, nötig seien aber Daten darüber, was aus diesen Kindern geworden ist. Diese lägen derzeit nicht vor. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/129976/STIKO-Chef-bezeichnet-eigene-Aussage-zur-Kinderimpfung-als-Fehler

CORONA – ÖSTERREICH – Bergthaler rechnet in Österreich in Januar/Februar mit Omikron-Dominanz – Pädoyer für Preventionsmaßnahmen – Ausbau der Testkapazitäten empfehlenswert – 13.12.2021
Der Molekularbiologe Andreas Bergthaler rechnet in Österreich bald mit einer Dominanz der neuen Corona-Variante Omikron. In Großbritannien würden Experten davon ausgehen, dass Ende dieser Woche 50 Prozent aller Fälle darauf zurückzuführen sind, derzeit sind es geschätzt 30 Prozent. „Ich glaube, es ist wahrscheinlich, wenn das alles auch bei uns so eintritt, nur eine Frage von wenigen Wochen – Ende Dezember, Anfang Jänner -, dass wir es v.a. hier mit Omikron zu tun haben.“
Man habe es jetzt mit einem neuen „Gegner“ – der Omikron-Variante – zu tun. Vor allem internationale Daten würden sehr stark zeigen, „dass wir in den nächsten Wochen eine massive Zunahme der Infektionen aufgrund von Omikron zu erwarten haben“, sagte er im Ö1-„Morgenjournal“. „Grundsätzlich muss man sagen, dass das Virus leider ein Spielverderber bleibt“, so der Experte auf die Frage seiner Einschätzung hinsichtlich der aktuellen Öffnungsschritte. „Wir sehen live zu, wie sich ein Virus über die Zeit verändert. Dahin gehend ist es wichtig, weiterhin möglichst präventiv vorzugehen.“
Bergthaler plädierte für „präventive Konzepte“, um möglichst keinen Lockdown mehr nötig zu haben. Man habe jetzt noch zwei Wochen Zeit, um eine weitere Verbreitung des Virus allgemein, aber vor allem der Omikron-Variante abzubremsen. „Aber es wird wahrscheinlich, wenn wir den internationalen Daten Glauben schenken, nicht zu verhindern sein, dass wir im Jänner, Februar mit sehr hohen Infektionszahlen aufgrund dieser neuen Variante zu rechnen haben.“
*** Ausbau der Testkapazitäten
Wichtig dazu sei die Auffrischungsimpfung oder auch die Hybrid-Immunität (geimpft und genesen) – „die hat noch einen sehr guten Schutz, in England geht man von circa 70 Prozent aus, schlechter als bei Delta, aber besser als nichts“. Wichtig sei es, dass man sich möglichst noch im Dezember eine Auffrischungsimpfung abholt. Darüber hinaus appelliert Bergthaler, das System insgesamt „krisenresistenter“ zu machen. Dazu bedürfe es eines Ausbaus der Testkapazitäten und der Kontaktnachverfolgung, außerdem tritt er für mehr Homeoffice und Maskenpflicht ein.
Auch ein Ausbau des „2G plus Systems“ (geimpft oder genesen und PCR-Test) wäre „sehr sinnvoll, ist aber Leidergottes in der Peripherie nicht machbar. Da hat die Stadt Wien vorgelegt“, und dies wäre „ein ganz konkreter Punkt“, wo man versuchen sollte, österreichweit dieses System der PCR-Tests zum Laufen zu bringen, um die Infektionsketten zu unterbrechen.
https://science.apa.at/power-search/4141308505211878415

CORONA – ÖSTERREICH – Extremismusforscher Thomas Schmidinger sieht Gefahr der Eskalation – Interview – 13.12.2021
Der Politologe und Extremismusforscher Thomas Schmidinger macht sich Sorgen um den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Wenn auf CoV-Demos von „türkisem Ungeziefer“ die Rede ist, dann sei das eine Grenzüberschreitung. Allerdings würden auch die Ungeimpften von manchen auf eine Art und Weise zu Sündenböcken erklärt, die Schmidinger als bedenklich bezeichnet. …
https://vorarlberg.orf.at/stories/3134272/

CORONA – ÖSTERREICH – Corona – 85 Prozent der Lehrer sind geimpft, an AHS über 90 Prozent – 13.12.2021
Die Impfquote unter Österreichs Lehrerinnen und Lehrern steigt weiter: Ende November waren laut Statistik Austria 85,3 Prozent der Pädagogen geimpft, bei der letzten Auswertung Ende September waren es 84 Prozent. Am niedrigsten ist die Quote nach wie vor an Volksschulen, am höchsten an AHS. Nach Bundesländern gibt es die meisten geimpften Lehrer im Burgenland, die wenigsten in Salzburg und OÖ. Der Anteil Geimpfter ist aber überall höher als in der Gesamtbevölkerung.
https://science.apa.at/power-search/2049215084666155241

CORONA – ÖSTERREICH – Lockdown in Österreich fast überall zu Ende – 13.12.2021
Wien – Kurz vor Ende des Lockdowns in Österreich sind am Wochenende erneut Zehntausende gegen die Coronaauflagen auf die Straße gegangen. Allein in Wien nahmen vorgestern an einem Protestmarsch nach Angaben der Behörden rund 44.000 Menschen teil. Auch in anderen Städten des Landes kam es zu Kundgebungen.
Der Chef der rechten FPÖ, Herbert Kickl, rief in Wien zu Widerstand gegen den geplanten Impfzwang auf. Diese Maßnahme wie auch der zeitlich unbegrenzte Lockdown für Ungeimpfte seien ein „Anschlag auf die Menschlichkeit“.
„Diese Regierung handelt sadistisch“, sagte der Rechtspopulist vor seinen Anhängern. Die Regierung will mit Unterstützung von vier der fünf Parlamentsparteien ab Februar eine Impfpflicht als Vorbeugung ge­gen weitere Coronawellen. Es drohen hohe Geldstrafen für Impfverweigerer.
Seit gestern sind die landesweiten Ausgangsbeschränkungen für die Geimpften und Genesenen fast über­all vorbei. Ungeimpfte dürfen bis auf weiteres ihr Zuhause weiterhin nur für den Weg zur Arbeit, zur Erledigung von Einkäufen des täglichen Bedarfs oder zur Erholung verlassen.
Theater, Museen sowie Freizeiteinrichtungen öffneten wieder. Heute folgt der Handel. Unterschiedlich ist das Vorgehen bei Gastronomie und Hotellerie. Nur in den Bundesländern Tirol, Vorarlberg und Burgen­land durften Hotels und Restaurants bereits gestern wieder Gäste empfangen. Die Bundesländer Salz­burg, Niederösterreich, Kärnten und Wien erlauben dies erst in einigen Tagen oder in einer Woche wie­der.
Das Bundesland Oberösterreich bleibt bis zum 17. Dezember im Lockdown. Bundesweit gelten eine FFP2-Maskenpflicht in Innenräumen, eine weitreichende 2G-Regel sowie eine Sperrstunde für die Gastronomie um 23.00 Uhr
Alle, die einen Skiurlaub in Österreich planen, müssen berücksichtigen, dass in Lokalen, Hotels und Seil­bahnen die 2G-Regel gilt, also Zugang nur für Geimpfte und Genesene. Die Nachtgastronomie und die Après-Skilokale bleiben zu.
„Wir haben sensationellen Schnee. Das Wetter spielt uns in die Karten und steigert die Lust auf einen Skiurlaub“, so ein Gastronom aus Ellmau zur Tiroler Tageszeitung gestern. Die Gäste hätten sehnsüchtig auf die Wiederöffnung gewartet.
„Die Telefone glühen seit der Pressekonferenz der Regierung am vergangenen Mittwoch heiß.“ Für die Rückreise nach Deutschland müssen Touristen geimpft oder genesen sein, um einer sonst nötigen Qua­rantäne zu entgehen.
Angesichts der massiven vierten Coronawelle und der hohen Belastung der Kliniken mit COVID-19-Pa­tien­ten hatte die österreichische Bundesregierung am 22. November die Notbremse gezogen. Seitdem ist die Sieben-Tage-Inzidenz um zwei Drittel auf rund 370 Fälle unter 100.000 Einwohnern innerhalb einer Woche gefallen. Die Lage in den Kliniken hat sich leicht entspannt.
Die Impfdynamik hat trotz aller Drohungen und Appelle seit einer Woche wieder deutlich an Schwung eingebüßt. Die Impfquote liegt bei rund 68,4 Prozent der Gesamtbevölkerung. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/129968/Lockdown-in-Oesterreich-fast-ueberall-zu-Ende?rt=e260337935cc1f5277df6c1add14371c

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ALKOHOLISMUS – DEUTSCHLAND – Zahl der Rauschtrinker 2020 in Deutschland gestiegen – Rolle der Pandemie beim Anstieg der Alkoholexzesse unklar – 13.12.2021
Hannover – Die Zahl der Rauschtrinker in Deutschland ist deutlich gestiegen. Wie die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) heute in Hannover mitteilte, wurden im Coronajahr 2020 bundesweit rund 34 Pro­zent mehr Versicherte wegen einer Abhängigkeit, Entzugserscheinungen, eines akuten Rausches oder psychischer Probleme aufgrund von Alkohol ärztlich behandelt als noch vor zehn Jahren.
Der größte Anstieg wurde demnach mit rund 67 Prozent in Thüringen beobachtet, das geringste Plus registrierte Hamburg mit knapp zehn Prozent. Nach einer KKH-Hochrechnung legten im vergangenen Jahr rund 1,3 Millionen Menschen einen exzessiven Alkoholkonsum an den Tag, darunter etwa doppelt so viele Männer wie Frauen.
Ob die Coronakrise den Alkoholkonsum beeinflusst, ist der Kasse zufolge anhand der Daten für 2019 und 2020 bislang nicht erkennbar. Dies werde sich vermutlich erst in einigen Jahren zeigen.
Bis sich Betroffene ein Alkoholproblem eingestehen und zu einem Arztbesuch überwinden, könne viel Zeit vergehen. Zudem mussten wegen der Coronakrise etliche Hilfsangebote für alkoholkranke Menschen vorübergehend eingestellt werden, was wiederum zu vermehrten Rückfällen führen könne.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) spricht von Rauschtrinken, wenn bei einer Gelegenheit große Mengen Alkohol konsumiert werden. Bei Frauen ist dies bei mindestens vier Gläsern und bei Männern bei mindestens fünf Gläsern der Fall.
Als Maß dient ein kleines Glas Bier oder ein Glas Sekt mit einem reinen Alkoholgehalt zwischen zehn und zwölf Gramm. Laut BZgA bewegen sich gesunde Frauen bereits bei mehr als 0,3 Liter Bier und gesunde Männer bei mehr als 0,6 Liter Bier pro Tag in einem gesundheitlich riskanten Bereich. © afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/129986/Zahl-der-Rauschtrinker-in-Deutschland-gestiegen

DEMOGRAPHIE – Raffelhüschen: EU finanziell nicht auf demografische Alterung eingestellt – 13.12.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die wenigsten Länder der EU sind nach Aussage des Freiburger Finanzwissenschaftlers Bernd Raffelhüschen darauf eingestellt, dass die altersbedingten Staatsausgaben durch den Prozess der demografischen Alterung stark zunehmen werden. In einer Veranstaltung der Stiftung Marktwirtschaft kritisierte Raffelhüschen, dass der vom aktuellen Aging Report der EU vermittelte Eindruck der Nachhaltigkeit der französischen, italienischen und spanischen Staatsfinanzen auf optimistischen Annahmen hinsichtlich der Reform ihrer Rentensysteme beruht.
„Die gute Stellung Frankreichs, Italiens und Spaniens wundert uns“, sagte Raffelhüschen. Der Ökonom hat neben der expliziten auch die implizite Verschuldung der EU-Länder und die voraussichtliche Entwicklung der Ausgaben für Rente, Pflege, Gesundheit und Ausbildung bis 2070 untersucht. Dabei hat er herausgefunden, dass die finanzielle Nachhaltigkeit dieser drei Länder höher ist als die Deutschlands. Grund sind die in diesen Ländern für die Jahre 2030 bis 2040 beschlossenen Rentensenkungen.
So soll das Niveau der italienischen Bruttorente gemäß Parlamentsbeschluss bis 2070 auf 45,6 (2019: 60,8) Prozent des Bruttodurchschnittslohns reduziert werden, Frankreichs auf 27,9 (40,9) Prozent und Spaniens auf 29,4 (60,0) Prozent. Deutschlands Zahlen basierten dagegen auf der Annahme einen Rentenniveaus 2070 von 39,1 (41,8) Prozent. Italiens Nachhaltigkeitslücke betrüge dann 145 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), Frankreichs 210 Prozent, Spaniens 198 und Deutschlands 164. „Die Frage ist: Wie glaubwürdig ist das?“, meint Raffelhüschen.
Der Finanzwissenschaftler weist darauf hin, dass Italien schon einmal starke Rentenkürzungen beschlossen, diese dann aber wieder „zurückgepfiffen“ habe. Aber Deutschland ist nach seiner Aussage nicht in der Position, den Zeigefinger zu heben, weil auch hier Rentenreformen verwässert worden seien – zum Beispiel die Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre durch die abschlagsfreie Rente mit 63 für Personen mit mindestens 45 Beitragsjahren.
Raffelhüschen hat ausgerechnet, wie sich die Nachhaltigkeitslücke entwickeln würde, wenn die Renten bis 2070 nicht in einem noch nie dagewesenen Ausmaß, sondern nur um 10 Prozent gesenkt würden. Deutschlands Lücke bliebe dann bei 164 Prozent, Frankreichs stiege auf 353 Prozent, Italiens auf 259 Prozent und Spaniens auf 698 Prozent.
Sein Fazit: „Mit ausgesetzten und kaum umsetzbaren Reformen ist das demografische Problem nicht zu lösen. Es ist Zeit zum Handeln – nicht irgendwann, sondern sofort und verlässlich.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54737412-raffelhueschen-eu-finanziell-nicht-auf-demografische-alterung-eingestellt-015.htm

KLIMAWANDEL – Studie: Europäische Fleisch- und Milchkonzerne stoßen immer mehr Treibhausgase aus – 13.12.2021
Die 35 größten Fleisch- und Milchkonzerne in Europa stoßen laut einer Studie immer mehr Treibhausgase aus. Im Jahr 2018 machten sie fast 7 Prozent der gesamten Emissionen der EU aus, wie es in einer Studie des Instituts für Landwirtschafts- und Handelspolitik (IATP) heißt. Es wirft den Konzernen vor, den Beitrag der Branche zum Klimawandel zu „verschleiern“ statt Emissionen zu reduzieren.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54736814-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

TIERWOHL – Fast alle Legehennen leiden Hohe Zahl an Brustbeinbrüchen sorgt Özdemir – 13.12.2021
Hühner werden immer kleiner, die Eier immer größer. Mit fatalen Konsequenzen, wie eine Studie nahelegt: Beinahe jede Henne bricht sich beim Eierlegen das Brustbein. Der neue Landwirtschaftsminister Özdemir will prüfen, was dagegen getan werden kann.
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir sieht die Ergebnisse einer Studie zu Brustbeinbrüchen bei Legehennen „mit großer Besorgnis“. Der Grünen-Politiker verwies am Rande eines Treffens der EU-Agrarministerinnen und -minister auf eine Studie aus Dänemark, wonach 85 Prozent der Legehennen Brustbeinbrüche aufweisen – unabhängig von der Haltungsform. „Die Ursache, soweit man das heute sagen kann, ist vermutlich genetisch bedingt. Die Zucht scheint eine wichtige Rolle zu spielen“, so Özdemir.
Wie er bei seiner Amtseinführung betont habe, sehe er sich auch als oberster Tierschützer Deutschlands, so Özdemir. „Wenn man sich das Recht nimmt, Tiere zu nutzen, dann hat man auch die Pflicht, die Tiere bestmöglich zu schützen“, sagte er. Deswegen solle geprüft werden, was in Deutschland bei dem Thema getan werden müsse.
*** „Ein Gips ist keine Option“
Die Universität Kopenhagen hatte ihre Ergebnisse in einer Pressemitteilung mit dem Titel „Große Eier bringen kleinen Hennen an die Belastungsgrenze“ vorgestellt. Der Brustbeinbruch werde „allem Anschein nach“ durch große Eier verursacht, die von innen auf den Körper der Hennen drücken, heißt es. Generell könne festgestellt werden, dass das Problem größer werde, je größer die Eier und je kleiner die Hühner seien.
Verbot der Kükentötung Handelsketten stellen ihr Eiersortiment um
„Wir wussten, dass es ein Problem gibt, aber sicherlich nicht, dass fast alle Legehennen im Land betroffen sein würden“, sagt Ida Thofner, eine der Autorinnen der Studie. „Falls Sie sich jemals einen Knochen gebrochen haben, wissen Sie, wie sehr das wehtut“, ergänzte ihr Kollege Jens Peter Christensen. „Ein Gips ist keine Option für eine Legehenne, deren Brüche wahrscheinlich sehr starke Schmerzen verursachen und sehr lange zum Heilen brauchen.“
Die beiden Forscher haben zusammen für ihre Studie insgesamt 4800 Legehennen in 40 unterschiedlichen Hühnerscharen untersucht. In fast 4100 Fällen konnten sich Brustbeinbrüche nachweisen. Die Körper seien zu stark belastet, da die Hennen darauf gezüchtet würden, klein zu sein, aber viele große Eier zu legen, lautet ihr Fazit. Quelle: ntv.de, chr/dpa
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Hohe-Zahl-an-Brustbeinbruechen-sorgt-Ozdemir-article22995928.html

GESELLSCHAFT – SCHWEIZ – Studie: Covid-19-Erkrankung verringert prosoziales Verhalten – 13.12.2021
Eine Covid-Erkrankung in der Familie schlägt sich negativ auf das prosoziale Verhalten insbesondere von Jugendlichen aus schlechter gestellten Haushalten nieder. Ihr Vertrauen sowie ihre Bereitschaft, anderen Personen zu helfen und mit ihnen zu kooperieren, sinkt. Das geht aus einer Schweizer Studie der Universität Lausanne hervor, die im Fachmagazin „PNAS“ erschienen ist.
Während das prosoziale Verhalten bei sozial schlechter gestellten Schülerinnen und Schülern bereits vor der Pandemie geringer war als bei anderen Jugendlichen, verstärkt eine Covid-19-Erkrankungen in der Familie die soziale Kluft nochmals: Der Unterschied in der Prosozialität zwischen Jugendlichen mit hohem und niedrigem sozioökonomischem Status verdreifachte sich laut der Studie.
Dieser Befund ist insofern bedeutungsvoll, weil verschiedentlich gezeigt wurde, dass die Prosozialität mit Berufserfolg zusammenhängt. Demnach könnte eine Covid-Erkrankung schwerwiegende und negative Langzeitfolgen für sozioökonomisch schwächer gestellte Jugendliche haben, so die Wissenschafter.
*** Zwei Befragungen unter Schülerinnen und Schülern
Das Team um Erstautorin Camille Terrier von der Universität Lausanne stützt sich auf zwei Befragungen unter Schülerinnen und Schülern zwischen 15 und 17 Jahren aus Frankreich. Im Herbst 2019 – vor der Corona-Pandemie – nahmen mehr als 5.000 Jugendliche teil. Im Frühjahr 2020 wiederholten die Forschenden die Befragung nochmals, wobei 363 Jugendliche mitmachten.
Das prosoziale Verhalten wurde in vier verschiedenen Experimenten erfasst, in denen die Fähigkeiten zu vertrauen und zu kooperieren sowie der Grad an Altruismus und Großzügigkeit gemessen wurden. Künftige Forschungsarbeiten sollten untersuchen, ob die Effekte in prosozialem Verhalten länger bestehen bleiben und ob mögliche Interventionen die sozioökonomischen Unterschiede ausgleichen könnten, schreiben die Studienautoren.
STUDIE: COVID-19 within families amplifies the prosociality gap between adolescents of high and low socioeconomic status – 16.11.2021
ABSTRACT: COVID-19 has had worse health, education, and labor market effects on groups with low socioeconomic status (SES) than on those with high SES. Little is known, however, about whether COVID-19 has also had differential effects on noncognitive skills that are important for life outcomes. Using panel data from before and during the pandemic, we show that COVID-19 affects one key noncognitive skill, that is, prosociality. While prosociality is already lower for low-SES students prior to the pandemic, we show that COVID-19 infections within families amplify the prosociality gap between French high school students of high and low SES by almost tripling its size in comparison to pre–COVID-19 levels.
https://doi.org/10.1073/pnas.2110891118
https://science.apa.at/power-search/18393700097132374054
https://www.vienna.at/corona-erkrankung-beeintraechtigt-prosoziales-verhalten/7225858

HOCHSCHULDIGITALISIERUNG – Junge halten digital Kontakt zu Hochschulen – „Bildungseinrichtungen müssen verstehen, dass viele Digital Natives ganz anders interagieren“ – Ansprache per E-Mail favorisiert – Kontaktnahme durch Ausbildungsstätten und Arbeitgeber von mehr als der Hälfte via Socialmedia erwünscht – Trotz fragwürdiger Auswirkung auf das Wohlbefinden: Social Media auf dem Vormarsch – Rangreihung der Nutzung: TikTok 34%, Instagram 26%, Facebook 4%, Twitter 2% – 13.12.2021
Mount Pleasant (pte003/13.12.2021/06:10) – Schüler und Studenten verbringen zwar viel Zeit im Social Web, doch wenn es um Beruf und Karriere oder auch Kontakte zu Hochschulen geht, die sie künftig besuchen wollen, setzen sie auch auf andere Plattformen, etwa auf Tallo http://tallo.com . Das hat eine Umfrage im Auftrag des Portals ergeben. Tallo versteht sich als Vermittler zwischen Menschen, die eine Herausforderung im Bildungs- und Berufsbereich suchen, und denen, die sie erfüllen können – wie Schulen, Universitäten und Arbeitgeber.
*** Interaktionen auf andere Art
„Schulen und Arbeitgeber müssen verstehen, dass Digital Natives mit ihren Partnern auf eine ganz andere Weise interagieren werden als Generationen vor ihnen“, sagt Casey Welch, CEO und Mitbegründer von Tallo. „Sie sollten neue Wege in Betracht ziehen, um Schüler und Absolventen dort zu treffen, wo sie die meiste Zeit verbringen und das ist online.“
Die Umfrage zeigt auch, dass 82 Prozent der Angehörigen der Generation Z (neun bis 24 Jahre als) soziale Medien bei schulischen Arbeiten als Ablenkung sehen. Drei von vier weiblichen Befragten sagen zudem, dass soziale Medien dazu geführt haben, dass sie sich mit Gleichaltrigen vergleichen, während nur 56 Prozent der jungen Männer dies so sehen.
*** Ansprache per E-Mail favorisiert – Kontaktnahme durch Ausbildungsstätten und Arbeitgeber von mehr als der Hälfte via Socialmedia erwünscht
54 Prozent der Befragten jungen Leute fänden es gut finden, wenn Ausbildungsstätten und künftige Arbeitgeber sie über ihre Social-Media-Konten kontaktieren, 34 Prozent finden das nicht so gut. Unabhängig davon bevorzugt eine Mehrheit von 71 Prozent den Kontakt mit Hochschulen per E-Mail, was sich auch als die häufigste Kommunikationsmethode der Schulen selbst erwiesen hat.
*** Trotz fragwürdiger Auswirkung auf das Wohlbefinden: Social Media auf dem Vormarsch – Rangreihung der Nutzung: TikTok 34%, Instagram 26%, Facebook 4%, Twitter 2%
Trotz der fragwürdigen Auswirkungen auf ihr Wohlbefinden durchdringen die sozialen Medien fast alle Bereiche des Lebens der Studenten und werden sogar bei ihren College-Suchen genutzt. 59 Prozent der befragten Studenten sagen, dass sie potenziellen Hochschulen und Universitäten auf Instagram folgen.
Diese Infos könnten Schulen nützliche Einblicke geben, wenn es um die Rekrutierung und die Interaktion mit potenziellen Teilnehmern über soziale Medien geht. Die beliebteste Plattform unter den Befragten ist TikTok, auf der 34 Prozent der Befragten die meiste Zeit verbringen. Mit 26 Prozent folgt Instagram. Mit gerade einmal vier Prozent landet Facebook abgeschlagen auf Platz vier. Das Schlusslicht bildet Twitter mit zwei Prozent.
https://www.pressetext.com/news/20211213003

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INTERNATIONAL – Opec: Auswirkung von Omikron „gering und von kurzer Dauer“ – Ölnachfrage-Pronose für 2021 und 2022 unverändert – 13.12.2021
Die Auswirkungen des Omikron-Coronavirus auf die globalen Ölmärkte werden nach Ansicht der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) nicht so dramatisch sein wie ursprünglich befürchtet, da Regierungen und Unternehmen nun besser mit der Pandemie umgehen können. In ihrem monatlichen Marktbericht ließ die Opec ihre Prognosen für die weltweite Ölnachfrage und das Ölangebot in diesem und im nächsten Jahr unverändert.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54736814-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ZENTRALBANKEN – GROSSBRITANNIEN – Bank of England erhöht Kapitalanforderungen für britische Banken
Die britische Notenbank schreibt den Banken des Landes ab dem kommenden Dezember einen höheren Kapitalpuffer zum Schutz vor Verlusten vor. Wie der finanzpolitische Ausschuss der Bank of England (BoE) mitteilte, steigt der antizyklische Kapitalpuffer für britische Banken ab dem 13. Dezember 2022 auf 1 Prozent von null aktuell.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54740504-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

USA – ISM: US-Einkaufsmanager erwarten Fortsetzung des Wachstumstrends – 13.12.2021
NEW YORK (Dow Jones)–Die Einkaufsmanager sowohl des Dienstleistungssektors als auch des verarbeitenden Gewerbes in den USA erwarten für das kommende Jahr eine Fortsetzung der wirtschaftlichen Erholung. Wie aus dem halbjährlichen Wirtschaftsausblick des Institute for Supply Management (ISM) hervorgeht, dürfte sich das Wachstum aber im Vergleich zu diesem Jahr aber abschwächen.
Für das verarbeitende Gewerbe wird 2022 ein Umsatzwachstum von 6,5 Prozent vorausgesagt, nach einem Plus von 14,1 Prozent im laufenden Jahr. Für das Dienstleistungsgewerbe prognostiziert das ISM wird ein Umsatzplus von 4,3 Prozent, verglichen mit einem Wachstum von 4,8 Prozent 2021.
Die Beschäftigung im verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor wird sich den Prognosen zufolge um 1 Prozent erhöhen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54739816-ism-us-einkaufsmanager-erwarten-fortsetzung-des-wachstumstrends-015.htm

CHINA – SÜDKOREA – Südkorea schließt Boykott Olympischer Winterspiele in Peking aus – 13.12.2021
Südkorea hat einen Boykott der Olympischen Winterspiele in Peking ausgeschlossen. „Wir haben von keinem anderen Land, auch nicht von den USA, eine Anfrage erhalten, uns an dem diplomatischen Boykott zu beteiligen“, sagte Präsident Moon Jae-In bei einem Besuch in Australien. Ein derartiger Schritt werde nicht erwogen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54736814-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

JAPAN – Stimmung japanischer Hersteller stabil – 13.12.2021
Die Stimmung unter Japans großen Herstellern hat sich in den drei Monaten bis Dezember nicht verändert. Viele Unternehmen seien wegen Lieferengpässen und höherer Rohstoffpreise vorsichtig. Der Hauptindex, der die Stimmung der großen Hersteller misst, lag im Dezember bei plus 18, wie aus der veröffentlichten vierteljährlichen Tankan-Unternehmensumfrage der Bank of Japan hervorgeht. Ökonomen hatten einer Umfrage des Datenanbieters Quick zufolge mit diesem Wert gerechnet. – 13.12.2021
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54733211-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

IRAN – Iran sieht Fortschritte bei Verhandlungen über Atomabkommen – 13.12.2021
Bei den Verhandlungen über eine Wiederbelebung des internationalen Atomabkommens zeichnen sich nach iranischen Angaben Fortschritte ab. „Beide Seiten stehen kurz davor, sich auf die Themen zu einigen, die auf der Tagesordnung stehen sollen“, sagte Irans Chef-Unterhändler Ali Bagheri am Sonntag der Nachrichtenagentur Irna. Dies sei eine „positive und wichtige Entwicklung“, denn anfangs habe nicht einmal Einigkeit über die zu verhandelnden Themen geherrscht.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54733211-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – EU belegt russische Söldnertruppe mit Sanktionen – 13.12.2021
Die Europäische Union belegt eine russische Söldnertruppe mit Sanktionen, die mit Einsätzen in Konfliktgebieten wie der Ukraine und Mali in Zusammenhang gebracht wird. Die EU-Außenminister setzten bei ihrem Treffen in Brüssel Verantwortliche rund um die sogenannte Wagner-Gruppe auf die Sanktionsliste, wie Diplomaten bestätigten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54740504-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – Sanktionen gegen Söldnertruppe: EU bestraft „Russlands Schattenarmee“ – 13.12.2021
Die russische Söldnerfirma Wagner ist in Krisenländern wie Syrien und der Ukraine aktiv, ihr werden schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Nun sanktioniert die Europäische Union die Truppe. So sollen etwa Vermögenswerte eingefroren werden.
Die Außenminister der EU-Staaten haben Sanktionen gegen die russische Söldnerfirma Wagner und mit ihr verbundene Unternehmen und Personen beschlossen. Grund für den Schritt sind insbesondere die Aktivitäten von Wagner in Syrien, Libyen und der Ukraine, wie der Rat der Mitgliedstaaten und Diplomaten bestätigte. Bei den Einsätzen des Unternehmens kommt es nach Erkenntnissen der EU auch immer wieder zu schweren Menschenrechtsverletzungen. Moskau bestreitet jegliche offizielle Verbindung zu den Einheiten, die auch als „Russlands Schattenarmee“ gelten.
Der Beschluss der Außenminister sieht den Angaben zufolge konkret vor, die Wagner Group sowie drei mit ihr verbundene Firmen und acht Personen auf die EU-Sanktionsliste zu setzen. Dies bedeutet, dass ihre in der EU vorhandenen Vermögenswerte eingefroren werden und betroffene Personen nicht mehr in die EU einreisen dürfen. Auch dürfen Unternehmen und Bürger aus der EU mit den Betroffenen keine Geschäfte mehr machen. Der Sanktionsbeschluss sollte noch am heutigen Montag im EU-Amtsblatt veröffentlicht werden und damit in Kraft treten. …
https://www.n-tv.de/politik/EU-bestraft-Russlands-Schattenarmee-article22996301.html

RUSSLAND – UKRAINE – USA – GROSSBRITANNIEN – EUROPÄISCHE UNION – Vorbereitung für „totalen Krieg“ EU plant für Fall des Ukraine-Angriffs -13.12.2021
Die USA, Großbritannien und die EU bereiten sich auf den Ernstfall vor: Wenn Russland die Ukraine angreift, wollen sie mit Sanktionen reagieren. Bevor es so weit kommt, fordern einige Staaten ein „Abrüsten der Worte“. Andere sprechen bereits von Russlands Vorbereitung auf den „totalen Krieg“.
Die EU bereitet gemeinsam mit den USA und Großbritannien mögliche Vergeltungsmaßnahmen für den Fall eines russischen Angriffs auf die Ukraine vor. Man prüfe, welche Sanktionen in koordinierter Weise verhängt werden könnten sowie wann und wie, sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borell am Rande eines EU-Außenministertreffens in Brüssel. Seinen Angaben zufolge geht es dabei vor allem darum, Russland zu zeigen, dass jegliche Aggression gegen die Ukraine einen hohen Preis hätte.
Litauens Außenminister Gabrielius Landsbergis sagte: „Wir sind davon überzeugt, dass Russland sich tatsächlich auf einen totalen Krieg gegen die Ukraine vorbereitet. Und das ist ein beispielloses Ereignis – wahrscheinlich seit dem Zweiten Weltkrieg.“ Das bedeute, dass die Antwort der westlichen Staaten ebenfalls beispiellos sein müsse. Andere Teilnehmer des Treffens warnten vor Scharfmacherei. „Was wir jetzt wirklich brauchen, ist ein Abrüsten der Worte und der Taten von beiden Seiten“, sagte der österreichische Außenminister Alexander Schallenberg. Die Linie, dass man nicht tatenlos zuschauen werde, wenn wieder versucht werde, Grenzen mit Gewalt in Europa zu verschieben, sei klar.
Ähnlich hatte sich auch der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion geäußert. „Wir müssen alles dran setzen, die reale Kriegsgefahr zu mindern und die Spirale von Drohungen und Gegendrohungen zu durchbrechen“, sagte Rolf Mützenich der „Rheinischen Post“. Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn sagte, man könne nicht nur über Sanktionen reden, sondern müsse sich in Verhandlungen einbringen.
*** Russische Söldnerfirma im Visier
Deutschlands neue Außenministerin Annalena Baerbock äußerte sich in Brüssel zunächst nicht öffentlich zu der Debatte. Sie hatte am Vorabend im ZDF-„heute journal“ deutlich gemacht, dass es im Fall eines russischen Angriffs auf die Ukraine ein Betriebsverbot für die umstrittene Ostseepipeline Nord Stream 2 zwischen Russland und Deutschland geben wird. Es sei zwischen den USA und der vorherigen Bundesregierung besprochen worden, „dass bei weiteren Eskalationen diese Pipeline so nicht weiter ans Netz gehen könnte“, sagte sie.
Die Außenminister beschlossen Sanktionen gegen die russische Söldnerfirma Wagner und mit ihr verbundene Unternehmen und Personen. Grund sind insbesondere die Aktivitäten von Wagner in Syrien, Libyen und der Ukraine, wie der Rat der Mitgliedstaaten und Diplomaten bestätigte. Bei den Einsätzen des Unternehmens kommt es nach EU-Erkenntnissen immer wieder zu schweren Menschenrechtsverletzungen. Der Beschluss sieht vor, die Wagner Group sowie drei mit ihr verbundene Firmen und acht Personen auf die EU-Sanktionsliste zu setzen. Damit werden ihre in der EU vorhandenen Vermögenswerte eingefroren, betroffene Personen dürfen nicht mehr einreisen. Auch dürfen Unternehmen und Bürger aus der EU mit den Betroffenen keine Geschäfte mehr machen.
Der Sanktionsbeschluss sollte noch am Montag im EU-Amtsblatt veröffentlicht werden und damit in Kraft treten. Hintergrund der Diskussionen über den Umgang mit Russland sind Erkenntnisse der NATO, wonach Russland in Gebieten unweit der Ukraine zwischen 75.000 und 100.000 Soldaten zusammengezogen hat. Die Entwicklungen wecken Erinnerungen an 2014. Damals hatte sich Russland nach dem Umsturz in der Ukraine die Halbinsel Krim einverleibt und mit der noch immer andauernden Unterstützung von Separatisten in der Ostukraine begonnen.
*** Russland wirft Westen „Dämonisierung“ vor
Nach Einschätzung westlicher Geheimdienste stehen hinter den russischen Truppenbewegungen vor allem Forderungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin an die NATO. Demnach will dieser das Militärbündnis über den Aufbau einer Drohkulisse dazu bewegen, eine Aufnahme der Ukraine auszuschließen. Zudem will er den Angaben zufolge, dass die NATO von einer Stationierung von Truppen und Ausrüstung in der Ukraine absieht, jede militärische Unterstützung einstellt und keine Übungen mehr in der Nähe zu Russland durchführt.
*** Warnung an Russland G7: „Massive Konsequenzen“ bei Ukraine-Einmarsch
Russland weist den Vorwurf von Angriffsplanungen gegen die Ukraine seit Wochen zurück. Moskau bedrohe niemanden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in einem im russischen Staatsfernsehen ausgestrahlten Interview. „Das Anheizen der gespannten Nachrichtenlage und so weiter, das wird einmal mehr mit dem Ziel einer weiteren Dämonisierung Russlands gemacht“, sagte er. Russland solle so als „Aggressor“ dargestellt werden.
Zugleich hat Moskau jüngst mehrfach bestätigt, Sicherheitsgarantien zu fordern. Zuletzt hieß es beispielsweise, eine Einbindung der Ukraine in die NATO stelle ein „unverantwortliches Verhalten“ dar und berge „große militärische Risiken für alle Beteiligten, bis hin zu einem großen Konflikt in Europa“. Quelle: ntv.de, spl/dpa
https://www.n-tv.de/politik/EU-plant-fuer-Fall-des-Ukraine-Angriffs-article22996152.html

UKRAINE – DEUTSCHLAND – Der neue ukrainische Verteidigungsminister hat Deutschland beschuldigt, die Lieferung von Waffen an Kiew durch die Nato zu blockieren, obwohl die USA vor einer drohenden Invasion der russischen Streitkräfte gewarnt haben. Oleksii Reznikov sagte der Financial Times, Berlin habe im vergangenen Monat ein Veto gegen den Kauf von Drohnenabwehrgewehren und Scharfschützenabwehrsystemen durch die Nato Support and Procurement Agency eingelegt. Beim ersten Punkt habe Deutschland jedoch nachgegeben, nachdem es diesen als nicht tödlich eingestuft hatte. „Sie bauen immer noch an der Nord Stream 2-Pipeline und blockieren gleichzeitig unsere Verteidigungswaffen. Das ist sehr unfair“, sagte Reznikov. (Financial Times) – 13.12.2021
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54731837-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm

TÜRKEI – DEUTSCHLAND – Pleitewelle befürchtet Lira-Absturz schockt deutsche Händler – 13.12.2021
Deutsche Firmen, die am Bosporus aktiv sind, sind alarmiert. Die türkische Lira hat sich innerhalb eines Jahres zum Dollar nahezu halbiert und der Abwärtssog hält an. Der Absturz stellt Unternehmen vor Ort vor Herausforderungen, die wohl nicht alle bewältigen werden.
Wer meint, die Türkei wäre angesichts seiner zunehmend billigeren Währung das perfekte Einkaufsparadies für deutsche Firmen, täuscht sich. Deutsche Produzenten in der Türkei ebenso wie Importeure leiden enorm unter dem Lira-Crash. Angesichts des schnellen Währungsverfalls sind Preise für Käufer und Verkäufer kaum mehr kalkulierbar.
Erst zum Wochenauftakt markierte die türkische Lira ein neues Rekordtief. Ihr Kurs gab bis auf 14,99 zum US-Dollar nach, am Freitag hatte die Währung noch bei 14,10 notiert. Damit hat die türkische Lira in diesem Jahr rund 47 Prozent an Wert verloren. Grund für den Abwärtssog am Montag ist die Erwartung einer weiteren Zinssenkung der türkischen Notenbank – obwohl die Inflation bereits bei mehr als 21 Prozent liegt.
Grundsätzlich profitieren exportorientierte Unternehmen zwar vom Lira-Verfall, weil dadurch ihre Produkte im Ausland wettbewerbsfähiger werden. Doch der Währungsverfall stellt die Unternehmen auch vor große Herausforderungen, wie Nachfragen bei deutschen Firmen ergeben haben.
So verweist die Mannheimer BLG Kardeşler GmbH, die an fünf Standorten in der Türkei Lebensmittel unter der Marke Suntat für den Export produziert, beispielsweise auf teure Verpackungen und Vorprodukte, die „auf Euro- oder US-Dollar-Basis aus dem Ausland“ gekauft werden müssten. Zusätzlich belasteten höhere Lohn- und Rohstoffkosten die Bilanz, wie ein Sprecher der „Lebensmittelzeitung“ sagte.
Der Allgäuer Naturkost-Spezialist Rapunzel, der eine Fabrik mit 150 Beschäftigten nahe Izmir hat, berichtet über ähnliche Probleme: „Die Rohstoffe, die wir von Juli bis September eingekauft haben, wurden zwar zunächst günstiger“, teilt das Unternehmen mit. Die Kursgewinne seien aber durch höhere Löhne und Finanzierungskosten aufgezehrt worden. Die Unsicherheiten am Standort Türkei seien groß: „Wir sorgen uns um unsere Mitarbeitenden und Anbaupartner in der Türkei und versuchen, sie so gut wie möglich zu unterstützen“, zitiert die Zeitung einen Unternehmenssprecher.
*** Preise hinken Währungsverfall hinterher
Ein Problem, vor dem die Händler stehen, ist die Schwierigkeit, Preise festzulegen. Wegen des schnellen Lira-Verfalls haben diese nur kurz Gültigkeit. Ein türkischer Exporteur entschuldigt sich deshalb mit folgenden Worten bei seinen deutschen Kunden: „Unter den aktuellen Bedingungen ist es für uns wegen der hohen Wechselkursrisiken schwierig, Angebote für größere Mengen zu erstellen.“
Kurzfristig profitiere man zwar, wie die Heinrich Brüning GmbH einräumt, die Nüsse und Trockenfrüchte nach Deutschland importiert. Denn die Lieferanten könnten die Preise nicht so schnell anheben, wie die türkische Lira falle. Langfristig aber könnten die türkischen Unternehmen den Währungsverfall nicht durchhalten, warnt Geschäftsführer Marc Brüning. Pleiten seien nicht ausgeschlossen.
Für die deutsche Lebensmittelbranche ist die Türkei ein wichtiger Handelspartner. Im vergangenen Jahr importierte Deutschland laut AHK Agrarprodukte und Nahrungsmittel im Wert von 1,6 Milliarden Euro aus dem Land. Umgekehrt lagen die Exporte mit rund 390 Millionen Euro deutlich niedriger.
*** Erdogans obskure Zinspolitik
Während Händler über den Währungsverfall klagen, freuen sich die Anleger. Der rasante Kursverfall der Landeswährung Lira beschert dem türkischen Aktienindex ein Rekordhoch nach dem anderen. Am Montag stieg er um 2,6 Prozent auf 2088,22 Punkte. Der BIST100 wird von exportorientierten Unternehmen dominiert.
In den vergangenen Monaten hat der türkische Aktienmarkt mehr als 40 Prozent zugelegt und steuert auf den größten Jahresgewinn seit vier Jahren zu. Allein in den vergangenen beiden Wochen legte er 15,4 Prozent zu, wodurch ihm der beste Dezember seit zwölf Jahren winkt.
*** Lira stürzt ab, Inflation wütet Erdogan zieht in den „Unabhängigkeitskrieg“
Trotz der hohen Inflation und der schwachen Währung hat die Zentralbank wiederholt ihren Leitzins gesenkt – auf aktuell 15 Prozent. Ökonomen gehen davon aus, dass sie ihn in den kommenden Wochen erneut senken wird. Die Zentralbank hat rapide an Ansehen bei Investoren verloren. Dazu hat Präsident Recep Tayyip Erdogan beigetragen, der drei Notenbankchefs binnen zweieinhalb Jahren verschlissen hat, was die Unabhängigkeit der Währungshüter massiv infrage stellt. Vorige Woche hat er zudem Finanzminister Lütfi Elvan nach nur rund einem Jahr Amtszeit gegen dessen bisherigen Stellvertreter Nureddin Nebati ausgetauscht.
„Zinsen sind ein Übel, das die Reichen reicher und die Armen ärmer macht“, hatte Erdogan zuletzt wieder gesagt. Ökonomen sind größtenteils dagegen der Auffassung, dass die Zinsen angesichts der hohen Inflation steigen müssen. Dann würde die Währung auch wieder attraktiver für Anleger. Quelle: ntv.de, ddi
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Lira-Absturz-schockt-deutsche-Haendler-article22995625.html
SIEHE DAZU:
=> Türkische Lira auf Talfahrt Erdogans Zinspolitik treibt Tausende auf Straße – 13.12.2021
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Lira-Absturz-schockt-deutsche-Haendler-article22995625.html

EUROPÄISCHE UNION – EU gespalten bei politischem Boykott von Olympia – 13.12.2021
In der Frage eines politischen Boykotts der Olympischen Winterspiele in Peking zeigt sich die Europäische Union vorerst gespalten. Österreich und Luxemburg stellten sich bei einem EU-Außenministertreffen in Brüssel hinter Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der sich kritisch zu einem rein diplomatischen Boykott der Spiele durch die EU geäußert hatte. Offen für einen Boykott zeigte sich dagegen Litauen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54736814-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

FRANKREICH – Französische Regierung verschickt Energie-Schecks an ärmere Haushalte – 13.12.2021
Wenige Tage vor Weihnachten lässt die französische Regierung einkommensschwachen Haushalten Energie-Schecks in Höhe von 100 Euro zukommen. „Damit soll den Haushalten, die finanzielle Schwierigkeiten haben, geholfen werden, die gestiegenen Energiepreise zu verkraften“, teilte das Energiewende-Ministerium mit. Etwa 5,8 Millionen Haushalte zählen demnach zu den Empfängern.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54740504-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

DEUTSCHLAND – Deutsche Großhandelspreise steigen im November mit Rekordrate von 16.6 (Vormonat: 15.2) Prozent auf Jahressicht – Starke Steigerungen für Mineralölprodukte (u.a. Benzin), Altmeterial und Reststoffe, Roh- und Schnittholz, Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermittel – 13.12.2021
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Preisauftrieb in Deutschland bleibt außergewöhnlich hoch. Im November stiegen die Großhandelspreise um 1,3 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Gegenüber dem Vorjahr betrug der Anstieg 16,6 Prozent. Das ist die höchste Steigerungsrate seit Beginn der Berechnung der Großhandelspreisindizes 1962. Im Oktober hatte der Anstieg gegenüber dem Vorjahr bei 15,2 Prozent und im September bei 13,2 Prozent gelegen.
Der hohe Anstieg der Großhandelspreise gegenüber dem Vorjahr ist vor allem durch stark gestiegene Preise für viele Rohstoffe und Vorprodukte begründet. Den größten Einfluss auf die Veränderungsrate des Großhandelspreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat hatte im November der Preisanstieg im Großhandel mit Mineralölerzeugnissen (62,4 Prozent).
Besonders kräftige Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr gab es ebenfalls im Großhandel mit Altmaterial und Reststoffen (77,4 Prozent) sowie mit Erzen, Metallen und Metallhalbzeug (60,3 Prozent). Erheblich stiegen auch die Preise im Großhandel mit Roh- und Schnittholz (41,1 Prozent) sowie mit Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermitteln (30,3 Prozent).
&&& dpa/AFX: … Die Preisanstiege sind überwiegend Folgewirkungen der Corona-Pandemie, die zu erheblichen Störungen im Welthandel geführt hat.
Der Großhandel ist eine von mehreren Wirtschaftsstufen, auf denen sich das allgemeine Preisniveau bildet. Neben dem Großhandel zählen dazu die Preise für nach Deutschland eingeführte Güter und die Preise, die Hersteller für ihre Produkte erhalten. Sie alle wirken auf die Verbraucherpreise, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. In Deutschland waren die Verbraucherpreise zuletzt mit 5,2 Prozent so stark gestiegen wie seit fast 30 Jahren nicht mehr./bgf/stk
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54732584-deutsche-grosshandelspreise-steigen-im-november-mit-rekordrate-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54732529-deutschland-grosshandelspreise-steigen-mit-rekordgeschwindigkeit-016.htm

DEUTSCHLAND – Kabinett billigt Nachtragshaushalt über 60 Milliarden Euro – Neuverschuldung von 180 Mrd Euro nötig – 13.122021
Das Bundeskabinett hat die Pläne von Finanzminister Christian Lindner (FDP) für einen Nachtragshaushalt für 2021 gebilligt, mit dem 60 Milliarden Euro für klimafreundliche Investitionen auf später übertragen werden sollen. Mit den Mitteln soll, wie im Koalitionsvertrag vereinbart, der Energie- und Klimafonds aufgestockt werden. Konkret sollen dafür nicht in Anspruch genommene Kreditermächtigungen genutzt werden, die für die Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie gebilligt worden waren. Nach Angaben aus dem Ministerium werden dafür nun nur rund 180 Milliarden an neuen Schulden benötigt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54736814-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

DEUTSCHLAND – Habeck verlängert Innovationsprämie für E-Autos bis Ende 2022 – 13.12.2021
Um den Umstieg auf saubere Mobilität voranzutreiben, verlängert Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) nach Angaben seines Ministeriums die aktuelle Innovationsprämie für Elektrofahrzeuge zunächst um ein Jahr und richtet danach die Förderung deutlich stärker auf Klimaschutz aus. So sollten ab 2023 nur noch Elektrofahrzeuge gefördert werden, die nachweislich einen positiven Klimaschutzeffekt haben. Dieser solle über den elektrischen Fahranteil und eine elektrische Mindestreichweite definiert werden. Die Arbeiten an diesem neuen Förderdesign seien gleich mit dem Start der neuen Regierung aufgenommen worden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54736814-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ÖSTERREICH – EUROPÄISCHE UNION – Österreich fordert Inbetriebnahme von Nord Stream 2 – 13.12.2021
Der österreichische Außenminister Alexander Schallenberg hat beim Rat der europäischen Außenminister eine schnelle Inbetriebnahme der umstrittenen Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 gefordert. Das Projekt sei „fertig gestellt, jetzt sollten wir es auch verwenden“, sagte Schallenberg in Brüssel. Er widersprach damit Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne), die erstmals an den Brüsseler Beratungen teilnahm.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54736814-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm