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Zur freundlichen Erinnerung:
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Ein Hoffnungsschimmer glimmt auf: England und Israel weisen darauf hin, dass Boosterimpfungen gegen die Omikron-Variante des Coronavirus einen gewissen Schutz bieten. Die Wirksamkeit soll zwischen 70 und 75 Prozent liegen – zumindest in der ersten Zeit nach der Boosterung. Israel sieht gar ein Ende der Pandemie kommen, ausgelöst durch die stark infektiöse, aber wenig krankmachende Omikron-Variante. Ich träumte davon hier schon vor zwei Wochen. Wie auch immer: Pandemien kommen, Pandemien gehen. Es gibt keinen Grund zur Panik.
Lichtblicke auch hinsichtlich der Lieferketten: Hinweis dafür gibt unter anderem die deutsche Exportwirtschaft, die im Oktober kräftig expandierte; die Blockaden für deutsche Exporteure seien gelöst, heißt es. Der Wermutstropfen kommt allerdings in Gestalt einer schwächeren deutschen Auftragslage – ebenfalls im Oktober.
Wo man hinblickt, die Wirtschaftsnachrichten halten mäßig Erfreuliches und Unerfreuliches nebeneinander bereit – aber das auf relativ hohem Niveau.
Störfeuer gibt es allerdings von der Inflationsfront, insbesondere der US-amerikanischen und der deutschen. Die Anlegerstimmung bezüglich Aktien und Anleihen ist ebenfalls durchwachsen. Droht ein stärkerer Ausverkauf von Anleihen? Sollte dies eintreten, steigen die Sekundärmarktrenditen, in zunehmenden Maße werden Aktienveranlagungen uninteressant. Es geht dabei nicht um Kleinanleger*innen und Kleinstspekulanten*innen im privaten Bereich, hier ist die Rede von professionellen Vermögensverwalter*innen von Fonds und speziell von Pensionsfonds, die große, von der Potenz her Index-verändernde Volumina bewegen.
Ein weiterer Aspekt liefern die Staatsverschuldungen: diese spielten keine Rolle, für Europa wird die Anhebung der Neuverschuldungsrate gefordert, ebenso die Anhebung der Obergrenze der staatlcihen Gesamtschuldenstände in der Europäischen Union von 60 auf 80 Prozent. Freuen dürfen sich die Kapitalhalter: deren Vermögen wird zunehmen. Eine Umverteilungspolitik via Schuldenmachen, welche die Ungleichheit weiter befördern wird.
Vom weltpolitischen Parkett erschallen vermehrt aggressivere Töne. Das nährt die Unsicherheit: Ukrainekonflikt, USA-China-Konflikt in doppelter Hinsicht: Handel und Taiwan. Wie steht es um das Verhältnis Russland-China? Zwischendrin ringt die Europäische Union um Positionierung: zwischen Drohen und – aus wirtschaftlichen und machtpolitischen Gründen – Gewährenlassen. Heikel: die EU ist weder mit den USA oder China gleichzusetzen, wohl auch nicht mit Russland. Aus der weltpolitischen Ecke drohen somit weitere Störfeuer für Anleger*innen.
Ein drittes Störfeuer bilden die großen Immobilienunternehmen Chinas, welche finanziell am Rande des Grabes wanken. Werden sie zum Auslöser einer Weltfinanzkrise? Experten verneinen dies.
Dauerbrenner ist der Klimawandel. In dieser Hinsicht gibt es Unerfreuliches: die Einhaltung der Klimaziele ist nicht gewährleistet, die Zerstörung von Korallenriffen schreitet weiter fort. Umwelttechnologisches tut sich Gutes: Batteriebau ohne Lithium. Das beflügelt vermutlich die Elektromobilisierung und würde so den Klimawandel mit einbremsen.
Deutsche Betriebswirtschaftler haben sich dem Thema Studienabbrecher gewidmet: Studienabbruch bedeute eine Verlustposition für Studienabbrecher und den kostentragenden Staat. Betriebswirtschaftliche Perspektiven sind m.E. nicht alles: es gibt auch Gewinne für die Gesellschaft in Form eines höheren Bildungsgrades derjenigen, die vor einem erfolgreichen Abschluss eines Studiums eine Hochschule verlassen. Aber: wie lässt sich das messen?
Mit dieser Frage setze ich meinen hochschulpolitisch kritischen Schlusspunkt.
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Die Parlamentswoche vom 13. bis 17. Dezember 2021
Nationalrat, EU-Hauptausschuss, Bautenausschuss, Politik am Ring, internationaler Besuch, Präsentation der Wahlbeisitzer-Befragung
https://www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAHR_2021/PK1443/index.shtml
NACHTRAG: Parlament: TOP im Nationalrat am 16. Dezember 2021 – Sterbehilfe, COVID-19-Hilfen, Steueranpassungen, Bahn-Infrastruktur, Familie
https://www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAHR_2021/PK1449/index.shtml
NACHTRAG: Parlament: TOP im Nationalrat am 15. Dezember 2022
Volksbegehren, Dienstrechts-Novelle, Sommerschule, EU-Rahmenabkommen mit Australien, Verlängerung coronabedingter Regelungen
https://www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAHR_2021/PK1448/index.shtml
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ÜBERSICHT
CORONA – WISSEN
* Studie: FFP2-Masken bieten sehr hohen Coronaschutz – 6.12.2021
CORONA – VAKZINOLOGIE
* Aufwändige Studie: Eine Booster-Kombination enttäuscht, andere geben Hoffnung – 7.12.2021
CORONA – FORSCHUNG – mRNA-Impfstoffe: Kühlung bald überflüssig – McMaster-University-Ableger Elarex erhält eine finanzielle Zuwendung von der Gates Foundation – 10.12.2021
CORONA – USA
* Fauci zu Auffrischimpfung: Definition von „vollständig geimpft“ könnte sich bald ändern – „Es wird eine Frage des Wann und nicht des Ob sein“ – Omikron: Dritter Stich gibt nach bisheriger Datenlage Hoffnung – 9.12.2021
CORONA – SÜDAFRIKA
* Omikron – Mehrere Infektionen in Südafrika trotz Booster – 10.12.2021
CORONA – ISRAEL
* Israeli study finds Pfizer COVID-19 booster protects against Omicron – 11.12.2021
* Trotz der Omikron-Variante sehen israelische Experten erste Hinweise auf ein mögliches Ende der Pandemie – 11.12.2021
CORONA – EUROPA – WHO Europa: Coronaimpfpflicht muss „absolut letztes Mittel“ sein – Vorpreschendes Österreich, abwägendes Deutschland – Fünf- bis 14-jährige am häufigsten infiziert: Schutz der Kinder nötig – Kinder als Infektoren – Omikron macht Sorgen – 7.12.2021
CORONA – GROSSBRITANNIEN
* Omicron continues to grow rapidly in all regions of England – Omicron is transmitting more effectively than Delta – Omicron will become the dominant strain, accounting for more than 50% of all COVID-19 infections in the UK by mid-December – Preliminary data showed effectiveness against the new variant appears to increase considerably in the early period after a booster dose, providing around 70% to 75% protection against symptomatic infection – 10.12.2021
CORONA – DEUTSCHLAND
* Bundesamt für IT-Sicherheit warnt vor kritischer Bedrohungslage – 12.12.2021
* HDE fordert Erleichterung bei der 2G-Regel für den Einzelhandel – 12.12.2021
* Impfpflicht für Einrichtungen ist unter Dach und Fach – 10.12.2021
* Klare Mehrheit für allgemeine Impfpflicht – 10.12.2021
* Lauterbach: Corona auch in vier Jahren nicht besiegt – „Impfen ist keine Privatsache“ – 10.12.2021
* Radikale Impfgegner: Von Telegram zum Fackelzug zum Attentat? | quer vom BR – 5:08-min-Video – 10.12.2021
* STIKO: Kinderimpfung gegen Corona bei Vorerkrankung empfohlen, möglich auch ohne – 9.12.2021
* Drei von vier Deutschen begrüßen Maßnahmen gegen Ungeimpfte – Bericht – 6.12.2021
* Extremismusforscher fordert härteres Vorgehen gegen gewaltbereite Demonstrierende – 6.12.2021
CORONA – ÖSTERREICH – DEUTSCHLAND
* 40.000 protestieren in Wien gegen Corona-Maßnahmen – Viele Demos auch in Deutschland – NACHTRAG: 4.12.2021
CORONA – ÖSTERREICH
* CoV-Kommission skeptisch – Nur kurze „Atempause“ zu erwarten – 11.12.2021
* Experten plädieren für regelmäßige PCR-Tests für alle – 9.12.2021
* Weiter Maßnahmen für Ungeimpfte Österreich beendet Lockdown für fast alle – 8.12.2021
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KLIMAWANDEL
* Korallenriffe von völliger Zerstörung bedroht – Klimawandel und Dynamitfischerei setzen Mauritius, Madagaskar, Komoren und Seychellen zu – 9.12.2021
* KLIMAZIELE – Die ehrgeizigen Ziele in der Energie- und Klimapolitik der Ampel-Koalition sind Berechnungen des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Uni Köln schwer zu erreichen. – 6.12.2021
* Studie: Klimawandel erhöht Gefahr langanhaltender Wetterlagen in Europa – 6.12.2021
UMELTTECHNOLOGIE – KLIMASCHUTZ
* Batterien: Lithium bald nicht mehr nötig – 7.12.2021
DIGITALISIERUNG – DEUTSCHLAND
* Elektronische Patientenakte trotz großer Zustimmung kaum verbreitet – 6.12.2021
CYBERSICHERHEIT
* Bund prüft schärferes Vorgehen bei Messenger-Diensten – 10.12.2021
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ
* Bitkom: Knapp drei Viertel sehen künstliche Intelligenz als Chance – Einsatz in Medizin, Bildung, Verwaltung und bei Polizei – 10.12.2021
HOCHSCHULÖKONOMISIERUNG
* Studienabbrecher für deutschen Staat ein Milliardengrab – Für öffentliche Haushalte entsteht laut ZEW-Analyse eine negative Rendite von minus 5,9 Prozent – Erfolgreich abgeschlossenes Studium erbringt 6,6 Prozent Rendite – 6.12.2021
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INTERNATIONAL
* Welternährungsorganisation sieht Ökosysteme am Rande des Zusammenbruchs – 9.12.2021
* OECD-Frühindikator weist auf Gipfelpunkt in kommenden Monaten hin – 9.12.2021
* RÜSTUNGSBOOM – Die 100 größten Waffenverkäufer der Erde haben 2020 Rüstungsgüter und Militärdienstleistungen im Wert von 531 Milliarden US-Dollar verkauft, was einem währungsbereinigten Anstieg um 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entsprach. – 6.12.2021
BÖRSEN
* SENTIX-Sentimente: Ergebnisse des sentix Global Investor Survey 50-2021 – Bias dümpelt: Erosion des strategischen Bias – Anleihen: kommt ein Ausverkauf? -12.12.2021
BANK FÜR INTERNATIONALEN ZAHLUNGSAUSGLEICH
* IZ-Chef Carsten für systematische Regulierung von Schattenbanken – 6.12.2021
ZENTRALBANKEN – BRASILIEN
* Brasiliens Zentralbank erhöht Leitzins zum siebten Mal in Folge – 9.12.2021
ZENTRALBANKEN
* AUSTRALIEN – Australische Notenbank lässt Leitzins bei 0,10 Prozent – 7.12.2021
ZENTRALBANKEN – CHINA
* Chinas Notenbank erhöht Reservesatz für Fremdwährungseinlagen – 9.12.2021
* Chinas Zentralbank senkt Mindestreserveanforderung um 50 Basispunkte – 6.12.2021
ZENTRALBANKEN – JAPAN
* Bank of Japan entscheidet frühzeitig über Pandemie-Kreditprogramm – 8.12.2021
ZENTRALBANKEN – GROSSBRITANNIEN
* Bank of England: Inflation in Großbritannien im April 2022 wohl über 5% – 6.12.2021
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION
* EZB: Banken zahlen vorfristig 60,206 Mrd Euro aus TLTRO3 zurück – Expertenerwartung: Banken fragen bei vorerst letztem TLTRO3 am 16.12.2021 bis 100 Mrd. Euro nach – 10.12.2021
* EZB/Panetta warnt vor „Kolonisierung“ durch Stablecoins – 10.12.2021
* Schnabel: Keine EZB-Zinsanhebung vor Ende der Nettokäufe – 8.12.2021
* Lagarde: ESRB muss sich um Klima- und Cyber-Risiken kümmern – 8.12.2021
* EZB: Makroprudenzielle Maßnahmen machen Geldpolitik wirksamer gegenüber Finanzstabilitätsrisiken – 8.12.2021
* EZB/Schnabel: Deutschland noch ohne makroprudenziellen Puffer – 8.12.2021
* EZB: PEPP-Nettokäufe sinken im Okt/Nov – EZB kauft Commercial Paper – 7.12.2021
* EZB: PEPP-Anleihebestände wachsen im November um 68,085 Mrd Euro – 7.12.2021
* EZB: PEPP-Anleihebestände wachsen in Vorwoche weniger stark – Tabelle – 7.12.2021
* EZB: Keine Anleihekäufe zwischen 22. Dezember und 2. Januar – 7.12.2021
* Enria: EZB prüft korrekte Verbuchung von Problemkrediten – 7.12.2021
* EZB will Euro-Banknoten neu gestalten – 6.12.2021
SYSTEMIC RISK BOARD – EUROPÄISCHE UNION
* ESRB: Staatsanteil an EU-Banken-Assets sinkt etwas – 9.12.2021
ZENTRALBANKEN – DEUTSCHLAND
* Bundesbank/Buch: Stabiler Bankensektor notwendig für unabhängige EZB – 8.12.2021
ZENTRALBANKEN – ÖSTERREICH
* Holzmann: EZB könnte Zinsen vor Ende der Anleihekäufe anheben – 7.12.2021
* Anzahl an Kartenzahlungen nimmt 2020 weiter zu – Anzahl der von Zahlungssystembetreibern aus Österreich abgewickelten unbaren Zahlungstransaktionen – inkl. Schaubild – NACHTRAG: 24.11.2021
USA – IRAN
* USA bereiten sich auf mögliches Scheitern der Atomverhandlungen mit Iran vor – 10.12.2021
* USA verhängen neuen Sanktionen gegen den Iran – 8.12.2021
USA
* USA – USA nach Tornado-Katastrophe unter Schock – 12.12.2021
* US-Inflationsrate steigt im November auf 6,8 Prozent – Höchster Stand seit Juni 1982 – 10.12.2021
* Michigan-Index: Stimmung der US-Verbraucher im Dezember verbessert [N=500!, M. Sch.]- 10.12.2021
* US-Realeinkommen sinken im November um 0,2 Prozent – 10.12.2021
* Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe fallen auf 52-Jahrestief – 9.12.2021
* USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf niedrigstem Stand seit 1969 – 9.12.2021
* EIA: US-Rohöllagerbestände sinken nicht so stark wie erwartet – 8.12.2021
* Demokraten und Republikaner einigen sich auf Erhöhung der US-Schuldengrenze – 8.12.2021
* API-Daten zeigen Rückgang der US-Rohöllagerbestände – 7.12.2021
* USA: Handelsbilanzdefizit fällt deutlich – 7.12.2021
* US-Produktivität sinkt im dritten Quartal um 5,2 Prozent – 7.12.2021
* USA: Kreditvergabe an Verbraucher bleibt hinter Erwartungen zurück – 7.12.2021
CHINA – USA
* USA/CHINA – Die USA verlieren das Wettrennen mit China um Künstliche Intelligenz, warnt Nicolas Chaillan, der Ex-Softwarechef des Pentagons im Interview mit dem Handelsblatt. – 7.12.2021
* USA verkünden diplomatischen Boykott der Olympischen Winterspiele in Peking – 7.12.2021
CHINA – AUSTRALIEN
* Australien schließt sich diplomatischem Boykott der Winterspiele in Peking an – 8.12.2021
CHINA – TAIWAN – NICARAGUA
* Nicaragua bricht diplomatische Beziehungen zu Taiwan ab – 10.12.2021
CHINA – GROSSBRITANNIEN
* Großbritannien kündigt „diplomatischen Boykott“ der Winterspiele in Peking an – 8.12.2021
CHINA – EUROPÄISCHE UNION – LITAUEN
* Nachdem China laut der litauischen Regierung den heimischen Markt für Produkte aus Litauen geschlossen hat, fordern führende Abgeordnete des Europäischen Parlaments Solidarität der EU mit dem baltischen Land. „Das ist kein Angriff auf ein einzelnes Land, sondern ein Angriff auf die gesamte EU“ – 7.12.2021
CHINA – EUROPÄISCHE UNION – FRANKREICH
* Macron sieht möglichen diplomatischen Olympia-Boykott der EU kritisch – 10.12.2021
* Strauchelnde Immobilienfinanzierer Fitch sieht Zahlungsausfall bei Evergrande und Kaisa – Chinas Regierung lehnt Hilfe ab – Fitch ist die erste große Ratingagentur, die die beiden Unternehmen auf „Restricted Default“ herunterstuft. Es droht ein Totalausfall. Die Märkte reagieren dennoch besonnen – 9./10.12.2021
CHINA
* Chinas Führung strebt 2022 wirtschaftliche Stabilität an – 10.12.2021
* Chinas Top-Notenbanker: Markt kann Evergrande-Krise überstehen – 9.12.2021
* China warnt westliche Staaten vor Konsequenzen von Olympia-Boykott – 9.12.2.2021
* China: Anstieg der Erzeugerpreise verlangsamt sich etwas – 9.12.2021
* WF-Chefin: Wirtschaftswachstum in China „merklich verlangsamt“ – 7.12.2021
* Chinas Exporte steigen im November stärker als erwartet – 7.12.2021
* Weiterer chinesischer Immobilienentwickler in Zahlungsverzug – 6.12.2021
JAPAN
* Japans Wirtschaft schrumpft im 3Q stärker als zunächst erwartet – 8.12.2021
SÜDAFRIKA
* Umstrittenes Enteignungsgesetz in Südafrika scheitert im Parlament – 8.12.2021
* Südafrikas Wirtschaft schrumpft im dritten Quartal – 7.12.2021
RUSSLAND – UKRAINE – USA
* USA bekräftigen bei G7-Treffen Sanktionsdrohungen gegen Russland – 12.12.2021
* Biden droht Putin im Ukraine-Konflikt mit beispiellosen, starken wirtschaftlichen Sanktionen – 8.12.2021
* Moskau erwartet keinen „Durchbruch“ bei Gespräch von Putin und Biden – 6.12.2021
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – USA
* Biden sucht vor Gespräch mit Putin Schulterschluss mit Europa – 7.12.2021
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION
* Von der Leyen droht Russland mit möglichen neuen Sanktionen – 10.12.2021
* Von der Leyen droht Russland wegen Ukraine mit neuen Sanktionen – 7.12.2021
RUSSLAND – UKRAINE – FRANKREICH – DEUTSCHLAND
* Scholz und Macron wollen Normandie-Gespräche zu Ukraine-Konflikt – 10.12.2021
RUSSLAND – UKRAINE
* Putin: Konflikt in der Ostukraine „ähnelt einem Völkermord“ – Russischer Truppenaufmarsch an Ukraine mit neuer Brisanz – 10.12.2021
WEISSRUSSLAND – LITAUEN
* Litauen bietet rückkehrwilligen Migranten 1.000 Euro Unterstützung an – 10.12.2021
IRAN – FRANKREICH
* Frankreich kritisiert iranische Vorschläge für Atomgespräche – 7.12.2021
IRAN
* Iran erklärt sich zur Fortsetzung der Atomgespräche in Wien bereit – 6.12.2021
GROSSBRITANNIEN
* Britisches Gericht hebt Verbot einer Auslieferung von Assange an die USA auf – 10.12.2021
SCHWEIZ
* Schweizer Regierung senkt BIP-Prognose für 2022 – 9.12.2021
EUROPÄISCHE UNION – FRANKREICH – GROSSBRITANNIEN
* Großbritannien erteilt 23 zusätzliche Fischerei-Lizenzen an Frankreich – 12.12.2021
* Kommission: Durchbruch in Fischereistreit – 11.12.2021
EUROPÄISCHE UNION – POLEN
* Europarat fordert von Polen Einhaltung der Menschenrechtskonvention – 8.12.2021
EUROPÄISCHE UNION
* EU schlägt Beschäftigungs-Kriterien für Online-Lieferdienste vor – 9.12.2021
* EU einigt sich auf Aussetzung der Roaming-Gebühren bis 2032 – 9.12.2021
* EU-MINDESTLOHN – Die EU-Staaten müssen sich bei der Festlegung nationaler Mindestlöhne künftig an einheitlichen EU-Kriterien orientieren. – 7.12.2021
* EU-19: Eurozone-BIP wächst im dritten Quartal um 2,2 Prozent – EU-27-BIP wächst vergleichbar stark – 7.12.2021
* EU-19 und EU-27: BIP 3Q nach Ländern (3. Veröffentlichung) – Tabelle – 7.12.2021
* Sparkassen-Chefvolkswirte: EU-Schuldenobergrenze von 80% vertretbar – 7.12.2021
* EU-Staaten einigen sich auf Rahmen für Mindestlöhne – 6.12.2021
UNGARN
* Ungarns Verfassungsgericht weist Orban-Einspruch gegen EU-Recht ab – 10.12.2021
KROATIEN – EUROPÄISCHE UNION
* Kroatien kommt Aufnahme in den Schengenraum näher – 10.12.2021
* EU-Kommission will sich stärker gegen Handelsstreitigkeiten wappnen – 8.12.2021
FRANKREICH
* Macron will neuen EU-Mechanismus zum Schutz der Außengrenzen – Macron fordert Überarbeitung der strikten EU-Regeln zur Staatsverschuldung – 9.12.2021
DEUTSCHLAND
* Deutsche HVPI-Inflation steigt im November auf 6,0 Prozent – 10.12.2021
* Deutschland: Inflation auf höchstem Stand seit fast 30 Jahren – 10.12.2021
* IW: Besonders ärmere Haushalte und Rentner spüren Folgen der Inflation – 10.12.2021
* IW: Anhaltende Produktionsausfälle durch fehlende Vorleistungen – 10.12.2021
* Amtsgerichte: Rückläufiger Trend bei Insolvenzen in Deutschland hält an – 10.12.2021
* Ifo-Institut: 2020 weniger Insolvenzen als erwartet – Modellprognosen erlauben derzeit keine Einschätzung der Insolvenzentwicklung in 2021 – Nach Wiederaufnahme der Insolvenzantragspflicht Frühjahr 2021 spürbare Zunahme der Insolvenzanzahl: „im Jahr 2021 wird es einen deutlichen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr geben“ – 10.12.2021
* Stabilitätsrat: 2022 und 2023 wird europäische Defizit-Obergrenze überschritten – 10.12.2021
* Scholz: Bund und Länder entscheiden notfalls schnell weitere Corona-Maßnahmen – 10.12.2021
* Scholz: Wachstum und solide Finanzen sind kein Gegensatz – Macrons drei Ziele – Deutschland will Europäischen Stabilität- und Wachstumspakt nicht neu verhandeln – Südliche EU-Länder fordern Aufweichung der Mastricht-Richtlinien – 10.12.2021
* Scholz und Ampel-Regierung starten mit Vertrauensbonus – 10.12.2021
* Deutsche Exporte steigen im Oktober kräftig um 4.1 Prozent MM, auf Jahressicht um 17,3 Prozent, mit Blick auf Februar um plus 3,8 Prozent – Blockaden gelöst – 9.12.2021
* DIHK: Exportplus nur auf den ersten Blick sehr erfreulich – 9.12.2021
* Umfrage zeigt stark gestiegenen Optimismus im Russland-Geschäft – 9.12.2021
* Deutsche Arbeitskosten steigen im dritten Quartal moderat – 9.12.2021
* Hotelbranche in Deutschland erholt sich von Corona-Krise – 9.12.2021
* GfK-Studie: Kaufkraft der Deutschen steigt 2022 deutlich an – 8.12.2021
* Creditreform: Insolvenzen von Firmen weiter rückläufig – 8.12.2021
* Unfallschutz auch auf dem Weg vom Bett ins Homeoffice – 8.12.2021
* ZEW-Konjunkturerwartungen sinken im Dezember leicht – 7.12.2021
* IfW: Deutsche Exporte steigen im November um 1,2 Prozent – 7.12.2021
* Deutsche Produktion steigt im Oktober um 2,8 Prozent – 7.12.2021
* IWH: Leichter Aufwärtstrend bei Insolvenzen setzt sich fort – 7.12.2021
* HAUSHALT 2022 – Die Sozialdemokraten haben gut verhandelt: Die sieben Minister der Partei und Kanzler Olaf Scholz verfügen künftig allein über 72 Prozent der Haushaltsmittel, legt man die Haushaltsplanung für 2022 zugrunde. – 7.12.2021
* Sentix: Anti-Corona-Maßnahmen bremsen deutsche Wirtschaft – 6.12.2021
* Deutscher Auftragseingang im Oktober weitaus schwächer als erwartet – 6.12.2021
* Deutscher Industrieumsatz steigt im Oktober um 3,6 Prozent – 6.12.2021
* Deutsche Industrie verbraucht 2020 1,9% weniger Strom – 6.12.2021
* Deutsche Reisebüros und -veranstalter verlieren 2020 über 70% Umsatz – 6.12.2021
* Bundesausgaben steigen zwischen 2005 und 2020 um mehr als die Hälfte – 6.12.2021
ÖSTERREICH
* Zahl der Sterbefälle weiterhin auf erhöhtem Niveau – 10.12.2021
* Wohnen 3. Quartal 2021: Mieten bleiben bei 8,3 Euro pro Quadratmeter – 9.12.2021
* Arbeitsmarkt im 3. Quartal 2021: vor dem vierten Lockdown weiter deutliche Erholung – 9.12.2021
* Außenhandel im September 2021: Zunahme bei Importen und Exporten gegenüber dem Vorkrisenzeitraum im siebten Monat in Folge – 7.12.2021
* Großhandelspreise zogen im November 2021 um 16,6% an – 6.12.2021
* Lohnsteueraufkommen 2020 um 3,0% gesunken, Bruttobezüge um 1,5% gestiegen – 6.12.2021
* Wöchentlicher WIFO-Wirtschaftsindex KW 49 – inkl. Schaubildern – 6. 12. 2021
* Neues Kabinett unter Kanzler Nehammer in Österreich vereidigt – 6.12.2021
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12.12.2021, Sonntag
CORONA – DEUTSCHLAND – Bundesamt für IT-Sicherheit warnt vor kritischer Bedrohungslage – 12.12.2021
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt vor einer weit verbreiteten kritischen Schwachstelle, die zahlreiche Server und Anwendungen verwundbar machen könnte. Ein erfolgreiches Ausnutzen der Sicherheitslücke ermögliche „eine vollständige Übernahme des betroffenen Systems“, erklärte die Behörde am Samstagabend in Bonn und stufte ihre Cyber-Sicherheitswarnung auf die Warnstufe Rot hoch.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54731571-wochenend-ueberblick-wirtschaft-politik-11-und-12-dezember-2021-015.htm
CORONA – DEUTSCHLAND – HDE fordert Erleichterung bei der 2G-Regel für den Einzelhandel – 12.12.2021
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Einführung der 2G-Regelung für den Einzelhandel mit nicht-täglichem Bedarf führt bei den Unternehmen zu schweren Umsatzeinbrüchen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) unter 1.100 Händlern. Demnach blicken mehr als 70 Prozent der Handelsunternehmen mit negativen Erwartungen auf die restlichen Tage des Jahres. Der HDE fordert deshalb schnelle Anpassungen bei der Umsetzung der 2G-Vorgaben.
„Das Weihnachtsgeschäft ist in diesem Jahr für viele Händler eine Katastrophe. Was eigentlich der positive Höhepunkt des Jahres sein sollte, ist jetzt oft ein Loch ohne Boden“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Die aktuelle Umfrage mache deutlich, dass die Handelsunternehmen, die unter 2G-Zugangsbeschränkungen arbeiteten, in der abgelaufenen Woche knapp ein Drittel ihrer Vorkrisenumsätze verloren haben. Gut läuft es demnach nur im Lebensmitteleinzelhandel sowie im Onlinebereich.
*** Existenzen stehen auf dem Spiel
Gerade nach dem langen Lockdown mitten im letzten Weihnachtsgeschäft seien viele Händler eigentlich auf einen guten Jahresabschluss angewiesen. Wenn dieser nun ausbliebe, bringe dies eine große Zahl an Unternehmen in massive Existenznot. So sehen laut der Umfrage 38 Prozent ihr Geschäft in Gefahr, wenn die 2G-Restriktionen länger andauern sollten. Insgesamt sind nur 17 Prozent der befragten Unternehmen mit dem bisherigen Geschäftsverlauf zufrieden.
Die Bändchenregelung müsse bundesweit zugelassen werden, damit nicht jeder einzelne Kunde an jeder Ladentür erneut kontrolliert werden müsse. Die Bändchenlösung sieht vor, dass jeder Kunde nur einmal auf 2G kontrolliert wird und dann ein Bändchen bekommt, mit dem er an diesem Tag Zutritt zu allen Geschäften hat. Zudem fordert der HDE, dass künftig Stichprobenkontrollen im Einzelhandel ausreichen sollen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54729571-hde-fordert-erleichterung-bei-der-2g-regel-fuer-den-einzelhandel-015.htm
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BÖRSEN – SENTIX-Sentimente: Ergebnisse des sentix Global Investor Survey 50-2021 – Bias dümpelt -12.12.2021
Die Kurserholung bei Aktien eröffnet den Anlegern keine neue Perspektive. Vielmehr erodiert der Strategische Bias und zeigt erneut Gewinnmitnahme-Bereitschaft an. Auch von den Bonds könnte Ungemach drohen. Der Bias kippt abermals deutlicher ab. Letztlich verschlechtert sich auch die Ausgangslage bei den Edelmetallen. „Risk off“ scheint ein Thema zu sein. Weitere Ergebnisse: * Gold: Problematisch * Bonds: Ausverkauf könnte kommen * sentix Sektor Sentiment
https://www.sentix.de/index.php/sentix-Weekly/ergebnisse-des-sentix-global-investor-survey-kw-50-2021.html
USA – USA nach Tornado-Katastrophe unter Schock – 12.12.2021
Die USA stehen nach dem verheerenden Durchzug einer ganzen Serie von Tornados durch mehrere Bundesstaaten unter Schock. Präsident Joe Biden sprach am Wochenende von „einer der schlimmsten Tornado-Serien in unserer Geschichte“ und einer „Tragödie“. Bis zum Sonntagmorgen wurden in den betroffenen Regionen im Zentrum und Südosten des Landes 83 Todesopfer gezählt. Die Behörden befürchteten, dass die Zahl noch deutlich steigt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54731571-wochenend-ueberblick-wirtschaft-politik-11-und-12-dezember-2021-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – USA – USA bekräftigen bei G7-Treffen Sanktionsdrohungen gegen Russland – 12.12.2021
Die USA haben Russland erneut zur Deeskalation im Ukraine-Konflikt aufgerufen. Die G7-Staaten und ihre Verbündeten seien bereit, im Falle einer militärischen Eskalation „massive“ Sanktionen gegen Moskau zu verhängen, sagte eine US-Regierungsvertreterin am Samstag bei einem Treffen der G7-Außenminister in Liverpool. Bei den Beratungen wollen die Außenminister gemeinsam ein Zeichen gegen „Aggressoren“ auf der Weltbühne setzen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54731571-wochenend-ueberblick-wirtschaft-politik-11-und-12-dezember-2021-015.htm
EUROPÄISCHE UNION – FRANKREICH – GROSSBRITANNIEN – Großbritannien erteilt 23 zusätzliche Fischerei-Lizenzen an Frankreich – 12.12.2021
Im Streit zwischen Frankreich und Großbritannien um Fischerei-Rechte im Ärmelkanal hat London 23 zusätzliche Lizenzen an französische Fischer erteilt. Nachdem die EU-Kommission „weitere Nachweise“ erbracht habe, habe Großbritannien 18 Lizenzen ausgestellt, teilte ein britischer Regierungssprecher am Samstag mit. Die Kanalinsel Jersey habe ihrerseits fünf Lizenzen erteilt. Am Freitag war eine Frist im Fischerei-Streit abgelaufen.
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11.12.2021, Samstag
CORONA – ISRAEL – Israeli study finds Pfizer COVID-19 booster protects against Omicron – 11.12.2021
JERUSALEM, Dec 11 (Reuters) – Israeli researchers said on Saturday they found that a three-shot course of the Pfizer/BioNTech (PFE.N), (22UAy.DE) COVID-19 vaccine provided significant protection against the new Omicron variant.
The findings were similar to those presented by BioNTech and Pfizer earlier in the week, which were an early signal that booster shots could be key to protect against infection from the newly identified variant.
The study, carried out by Sheba Medical Center and the Health Ministry’s Central Virology Laboratory, compared the blood of 20 people who had received two vaccine doses 5-6 months earlier to the same number of individuals who had received a booster a month before.
„People who received the second dose 5 or 6 months ago do not have any neutralization ability against the Omicron. While they do have some against the Delta (strain),“ Gili Regev-Yochay, director of the Infectious Diseases Unit at Sheba, told reporters.
„The good news is that with the booster dose it increases about a hundred fold. There is a significant protection of the booster dose. It is lower than the neutralization ability against the Delta, about four times lower,“ she said.
The Israeli team said they worked with the actual virus while the companies used what is known as a pseudovirus, which was bio-engineered to have the hallmark mutations of Omicron.
The Israeli research follows a study from South Africa that found the Omicron variant can partially evade protection from two doses.
https://www.reuters.com/world/middle-east/israeli-study-finds-pfizer-covid-19-booster-protects-against-omicron-2021-12-11/
Intratextlinks:
BioNTech-Mitteilung: https://www.reuters.com/business/healthcare-pharmaceuticals/biontech-pfizer-say-test-shows-3-doses-vaccine-neutralise-omicron-2021-12-08
Südafrika-Studie: https://www.reuters.com/business/healthcare-pharmaceuticals/pfizer-covid-19-vaccine-partially-protective-against-omicron-bloomberg-news-2021-12-07
CORONA – ISRAEL – Trotz der Omikron-Variante sehen israelische Experten erste Hinweise auf ein mögliches Ende der Pandemie – 11.12.2021
… Obwohl Omikron in Israel angekommen ist, gehen dort die Zahlen der Neuinfektionen zurück. Zwei israelische Experten äußern nun die vorsichtige Hoffnung, dass die neue Variante das Ende der Pandemie einläuten könnte.
In diese Richtung äußerte sich Zvika Granot, Professor der Hebräischen Universität in Jerusalem. Der Immunologe meint, eine hochinfektiöse, aber weniger krankmachende Variante könnte ein Wendepunkt im Kampf gegen die Pandemie sein. »Vielleicht ist es diese neue Variante. Sie könnte aus meiner Sicht das Licht am Ende des Tunnels sein.
Granot zitiert Daten aus Südafrika, wo die mutierte Version von Covid-19 erstmals entdeckt wurde. Die dortigen Gesundheitsbehörden berichteten von vielen Neuinfektionen, die Symptome bei den Betroffenen seien jedoch mild. …
Granot geht davon aus, dass SARS-CoV-2 wahrscheinlich viele Jahre mit neuen Varianten im Umlauf sein wird, aber nicht auf dem Niveau einer Pandemie. »Denn wenn sich das Coronavirus entwickelt, wird es immer weniger aggressiv.«
Er warnt zudem davor, derzeit bereits Schlussfolgerungen zur Wirksamkeit von Impfungen gegen die neue Variante zu ziehen. Es bedürfe umfangreicherer Tests. »Wenn man versucht sich vorzustellen, wie die Pandemie eines Tages endet, wird es wahrscheinlich nicht so sein, dass wir einen herausragenden Impfstoff haben. So funktioniert es einfach nicht. Meiner Meinung nach wird es enden, wenn wir auf diese neue Variante stoßen, die hochansteckend ist, aber nicht sehr aggressiv.«
Das bedeute, dass sich viele Menschen infizieren, aber kaum jemand ernsthafte Symptome entwickelt. »In gewisser Weise kann die Bevölkerung so tatsächlich eine Herdenimmunität erlangen – und dann wird das Coronavirus einfach verschwinden.« Auch der Leiter der Corona-Abteilung im Hadassah-Krankenhaus in Jerusalem, Professor Dror Mevorach, spricht »von etwas Licht am Ende des Corona-Tunnels«.
Er äußert die Hoffnung, dass Omikron die Schwere der Covid-19-Erkrankung senken könnte. »Wir müssen dies mit viel Zurückhaltung sagen, doch wenn wir uns die derzeitigen Informationen ansehen, gibt es Grund anzunehmen, dass die Variante sich zwar schnell verbreitet, jedoch nicht so gefährlich ist.« Zugleich ruft er zur Vorsicht auf: »Nachdem ich mehr als 5000 Patienten in vier Wellen behandelt habe, weiß ich, dass dies eine sehr gefährliche Krankheit ist.« …
https://www.juedische-allgemeine.de/israel/vorsichtige-hoffnung/
CORONA – ÖSTERREICH – CoV-Kommission skeptisch – Nur kurze „Atempause“ zu erwarten – 11.12.2021
Ab Sonntag können in Österreich die Maßnahmen gelockert werden. ÖVP, Grüne und SPÖ gaben am Freitag im Hauptausschuss des Nationalrates der neuen CoV-Schutzmaßnahmenverordnung ihren Segen. In der CoV-Kommission wird das mit gewisser Skepsis betrachtet: Angesichts der Omikron-Variante wird eine baldige Verschlechterung der Lage erwartet. …
https://orf.at/stories/3239802/
CORONA – ÖSTERREICH – 44.000 bei Demo gegen CoV-Maßnahmen – 11.12.2021
Am Samstag haben in der Wiener Innenstadt wieder Gegner der CoV-Maßnahmen protestiert. Laut Polizeiangaben nahmen etwa 44.000 Menschen an der Demonstration teil. Zudem kam es bis zum späten Nachmittag zu vier Festnahmen. …
https://wien.orf.at/stories/3133905/
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EUROPÄISCHE UNION – FRANKREICH – GROSSBRITANNIEN – Kommission: Durchbruch in Fischereistreit – 11.12.2021
Die Europäische Kommission hat im Streit zwischen Frankreich und Großbritannien um Fischereirechte im Ärmelkanal einen Durchbruch verkündet. Zuvor hatte die britische Regierung kurz nach Ablauf einer Frist 18 weitere Lizenzen an EU-Schiffe für das Fischen in britischen Gewässern sowie fünf vor der Kanalinsel Jersey vergeben, wie die EU-Kommission mitteilte.
Unklar war zunächst, ob diese jüngste Vergabe Frankreich zufriedenstellen wird. Paris hatte eine Geste des guten Willens in den Gesprächen gefordert und vor dem Wochenende von noch etwa 100 fehlenden Lizenzen gesprochen.
Keine formelle Einigung verkündet
Ziel der EU-Kommission war es, das Lizensierungsverfahren bis zum 10. Dezember um Mitternacht abzuschließen. Eine formelle Einigung zum Ablauf dieser Frist wurde aber nicht verkündet. Die EU-Kommission sprach heute indes von einem wichtigen Schritt in einem langen Prozess zur Umsetzung des zwischen Brüssel und dem Königreich nach dessen Austritt aus der EU geschlossenen Handels- und Kooperationsabkommens (TCA).
Bis heute seien in den seit Ende November intensivierten Gesprächen insgesamt 83 zusätzliche Fischereigenehmigungen hinzugekommen. Auf die noch fehlenden Lizenzen wollten Frankreich und die EU-Kommission nun gemeinsam hinwirken.
Seit dem EU-Austritt Großbritanniens müssen Frankreichs Fischer Lizenzen beantragen. Weil diverse Anträge abgelehnt wurden, wirft Frankreich Großbritannien vor, sich nicht an die Brexit-Abmachungen zu halten. London weist das zurück. Die Kanalinseln liegen sehr viel näher an der französischen Küste als an der englischen.
https://orf.at/stories/3239855/
CORONA – ÖSTERREICH – 44.000 bei Demo gegen CoV-Maßnahmen – 11.12.2021
Am Samstag haben in der Wiener Innenstadt wieder Gegner der CoV-Maßnahmen protestiert. Laut Polizeiangaben nahmen etwa 44.000 Menschen an der Demonstration teil. Zudem kam es bis zum späten Nachmittag zu vier Festnahmen. …
https://wien.orf.at/stories/3133905/
ÖSTERREICH – ÖVP in Umfragen hinter oder gleichauf mit SPÖ – 11.12.2021
In ersten Umfragen nach dem Wechsel an der Regierungsspitze ist der neue ÖVP-Chef Karl Nehammer – zumindest derzeit – noch kein Auftrieb für seine Partei: In einer „Standard“-Umfrage des Market-Instituts liegt die SPÖ in der Sonntagsfrage mit 26 Prozent vor der ÖVP mit 24 Prozent.
Eine Umfrage des Instituts für Demoskopie & Datenanalyse für Puls 24 weist ebenfalls 26 Prozent für die SPÖ aus und 23 Prozent für die ÖVP. Im „profil“ (Unique Research) liegen SPÖ und ÖVP mit jeweils 27 Prozent gleichauf. Für die Impfgegner MFG werden in den Umfragen zwischen vier und sechs Prozent ausgewiesen.
Neuwahlen sind derzeit eher wenig populär: Bei Market sind 37 Prozent dafür. In der Umfrage von Unique Research wollen 41 Prozent „so schnell wie möglich“ Nationalratswahlen, eine relative Mehrheit von 47 Prozent der Befragten spricht sich dagegen für ein Weiterregieren aus.
https://orf.at/stories/3239826/
Wahlen in Österreich: https://docs.google.com/spreadsheets/d/1AffucoTdyqQbPG8zsA-jbwVZ8wgtvI1P3ruVdPv7mjY/edit#gid=129217432
10.12.2021, Freitag
CORONA – FORSCHUNG – mRNA-Impfstoffe: Kühlung bald überflüssig – McMaster-University-Ableger Elarex erhält eine finanzielle Zuwendung von der Gates Foundation – 10.12.2021
Burlington (pte013/10.12.2021/10:30) – Elarex http://elarexinc.com , ein Spin-off der McMaster University http://mcmaster.ca , entwickelt eine Technologie, die flüssige mRNA-Impfstoffe ohne das derzeit für die Lagerung und den Transport notwendige Tiefkühlen sicher und einsetzbar macht. Zu dem Zweck hat das Unternehmen von der Bill & Melinda Gates Foundation eine Förderung über 1,2 Mio Kanadische Dollar (rund 0,8 Mio Euro) erhalten.
*** Bessere Verteilung als Ziel
Das Aufrechterhalten der Kühlkette von der Herstellung bis zur Verabreichung einzelner Dosierungen ist nötig, stellt aber eine aufwendige, Ressoucen-intensive und teure Barriere für eine gerechte weltweite Verteilung von Impfstoffen dar. Davon betroffen sind vor allem Entwicklungsländer. Ein technologischer Durchbruch für bessere Thermostabilität von flüssigen mRNA-Nanopartikeln würde eine effizientere Nutzung und Verteilung von mRNA-Impfstoffen in Ländern mit mittleren und geringen Einkommen ermöglichen.
Elarex wurde 2019 gegründet, um eine Technologie zu vermarkten, die von einem Team um Carlos Filipe entwickelt wurde. Die Forscher haben eine Aufbewahrungsmethode für das Suspendieren von biologischen Nanopartikeln in einem auflösbaren, genusstauglichen Material aus Zucker und Stärke entwickelt. Diese Plattform ist darauf ausgerichtet, Impfstoffe und Therapien monatelang ohne Kühlung sogar bei heißem Wetter funktionsfähig zu halten.
*** Plattform sicher integrieren
Elarex-CEO und -Mitbegründer Robert DeWitte erklärt: „Es ist eine sehr motivierende, externe Bestätigung, dass wir in die richtige Richtung gehen. Wir hoffen, dass sie die Tür für weitere Kooperationen öffnet.“ Weltweit wird an den Impfstoffen der nächsten Generation gearbeitet, die helfen sollen die langfristige Bedrohung durch COVID-19 zu verringern. Dafür sind leistbare, langlebige und sofort einsetzbare Plattformen für flüssige Impfstoffe bedeutsam.
Ziel ist es, dass Innovationen direkt in bereits bestehende Herstellungsprozesse eingegliedert werden können, um die weltweite Nachfrage zu befriedigen. Elarex arbeitet nur mit Materialien, die bereits für die Injektion zugelassen sind. Damit soll der Weg zu einer breiten Anwendung verkürzt werden. Laut Filipe wird jeder, der das als Erster schafft, einen großen Vorteil haben.
„Gleichzeitig ist uns klar, dass die Lösung so einfach wie möglich zu sein hat, damit sie funktionieren kann. Was auch immer wir entwickeln, muss reibungslos, fast unsichtbar in die derzeitigen Herstellungsprozesse passen.“ DeWitte nach arbeiten die Wissenschaftler derzeit im Labormaßstab an einer Entwicklung von Herstellungsprozessen für ihre löslichen Impfstoffprototypen. Elarex würde es zudem freistehen, diese Arbeit selbst zu vermarkten und die Technologie auch der Foundation zur Verfügung zu stellen.
https://www.pressetext.com/news/20211210013
CORONA – SÜDAFRIKA – Omikron – Mehrere Infektionen in Südafrika trotz Booster – 10.12.2021
Sieben Deutsche haben sich nach einer Untersuchung in Südafrika trotz Booster-Impfung mit der Omikron-Variante des Coronavirus infiziert. „Durchbruchsinfektionen gibt es sehr viele. Was wir nicht wussten ist, dass auch eine Booster-Impfung mit Biontech/Pfizer das nicht verhindert“, sagte Wolfgang Preiser, Mitglied des Forschungskonsortiums, das die Variante entdeckt hat, dem „Tagesspiegel“. Aber: „Das darf man natürlich nicht falsch verstehen, dass die Impfung nicht helfe. …
Keiner der sieben Deutschen im Alter von 25 bis 39 Jahren hatte mit einem schweren Verlauf der Infektion zu kämpfen. „Man kann jetzt natürlich sagen: Das sind doch ohnehin junge Leute. Aber man kann schon davon ausgehen, dass zumindest ein schwerer Verlauf verhindert wird“, sagte Preiser von der Stellenbosch University in der Nähe von Kapstadt. Das Forscherteam zieht das Fazit: Obwohl die Ergebnisse die Notwendigkeit einer Impfstoff-Anpassung unterstreichen, ist der Schutz vor schwerer Erkrankung nach einer Booster-Impfung wahrscheinlich weiterhin intakt. …
https://science.apa.at/power-search/14078920871892819555
CORONA – GROSSBRITANNIEN – Omicron continues to grow rapidly in all regions of England – Omicron is transmitting more effectively than Delta – Omicron will become the dominant strain, accounting for more than 50% of all COVID-19 infections in the UK by mid-December – Preliminary data showed effectiveness against the new variant appears to increase considerably in the early period after a booster dose, providing around 70% to 75% protection against symptomatic infection – 10.12.2021
The latest variant technical briefing suggests that Omicron continues to grow rapidly in all regions of England as measured by confirmed cases and S gene target failure (SGTF). None of the cases to date is known to have been hospitalised or died.
Studies of contacts show that Omicron is transmitting more effectively than Delta. The UK Health Security Agency (UKHSA) estimates that if Omicron continues to grow at the present rate, the variant will become the dominant strain, accounting for more than 50% of all COVID-19 infections in the UK by mid-December. It is projected that if current trends continue unchanged, the UK will exceed one million infections a day by the end of this month.
The technical briefing also includes early analysis of vaccine effectiveness against the Omicron variant compared to Delta.
The analysis looked at 581 people with confirmed Omicron. It showed that the AstraZeneca and Pfizer-BioNTech vaccines provided much lower levels of protection against symptomatic infection compared to the protection that they provide against Delta. However, the preliminary data showed effectiveness against the new variant appears to increase considerably in the early period after a booster dose, providing around 70% to 75% protection against symptomatic infection.
The analysis included very small numbers of cases as only a few people in the UK currently have this variant, meaning this data should be interpreted with caution until more cases have been studied. Due to the early nature of the findings, all estimates are subject to significant uncertainty and are subject to change. The early observations for 2 doses of AstraZeneca are particularly likely to be unreliable as they are based on small numbers and are likely to reflect an older population and a population with more co-morbidities than those given the Pfizer vaccine.
https://www.gov.uk/government/news/covid-19-variants-identified-in-the-uk
Studie (42-Seiten-PDF inkl. Schaubildern): https://assets.publishing.service.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/1040076/Technical_Briefing_31.pdf
https://orf.at/stories/3239757/
CORONA – DEUTSCHLAND – Impfpflicht für Einrichtungen ist unter Dach und Fach – 10.12.2021
Die Impfpflicht für die Mitarbeiter des Gesundheitswesens und der Pflege ist unter Dach und Fach: Nach dem Bundestag billigte der Bundesrat einstimmig das neue Gesetz, das Impfungen für die Mitarbeiter in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen sowie etwa Arztpraxen vorsieht. Mit der Neuregelung wird auch der Kreis der Menschen erweitert, die Impfungen verabreichen dürfen. Dazu zählen fortan auch Apotheker und Tierärzte.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54725648-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
CORONA – DEUTSCHLAND – Klare Mehrheit für allgemeine Impfpflicht – 10.12.2021
Eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung befürwortet eine allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus. 68 Prozent der Befragten äußerten in dem ZDF-Politbarometer diese Ansicht. 31 Prozent wandten sich gegen eine Impfpflicht. Dies entspricht ungefähr dem Stimmungsbild der vorherigen Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen. Sogar 77 Prozent unterstützen die geltenden härteren Einschränkungen für Ungeimpfte. Ablehnend äußerten sich hier nur 21 Prozent. Lediglich Anhängerinnen und Anhänger der AfD lehnen diese Einschränkungen mehrheitlich ab.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54722378-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
CORONA – DEUTSCHLAND – Lauterbach: Corona auch in vier Jahren nicht besiegt – „Impfen ist keine Privatsache“ – 10.12.2021
Berlin – Der neue Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rechnet damit, die Corona-Pandemie während dieser Legislaturperiode nicht besiegen zu können. „Corona ganz zu besiegen wird uns über die absehbare Periode, vier Jahre, nicht gelingen“, sagte er der „Bild“.
Da müsse man realistisch sein. Der Grund dafür seien immer neue Corona-Varianten. „Diese Varianten gehen erstmal weiter, das muss man realistischerweise so sehen“, sagte der Minister. Wie gefährlich die neue in Südafrika aufgetretene Omikron-Variante ist, sei noch nicht klar, so der Gesundheitsminister.
„Wir wissen, dass Omikron deutlich ansteckender ist. Wir wissen, dass Omikron auch diejenigen befällt, die schon einmal infiziert waren – ja auch diejenigen, die schon zwei Mal infiziert waren. Über die Schwere der Erkrankung wissen wir noch sehr wenig“, sagte Lauterbach der „Bild“. Er hält es zudem für die Pflicht des Staates, die Bevölkerung vor einer Corona-Erkrankung zu schützen.
„Impfen ist keine Privatsache“, sagte der SPD-Politiker. Als Begründung verwies er auf Ungeimpfte, die mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit schwer an Corona erkranken könnten und somit das Gesundheitssystem unnötig belasteten. „Wir müssen für diejenigen, die hier gefährdet sind schwer zu erkranken kämpfen und da kann es nicht sein, dass eine gewaltbereite Minderheit glaubt, uns erpressen zu können“, sagte Lauterbach der „Bild“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54724012-lauterbach-corona-auch-in-vier-jahren-nicht-besiegt-003.htm
CORONA – DEUTSCHLAND – Radikale Impfgegner: Von Telegram zum Fackelzug zum Attentat? | quer vom BR – 5:08-min-Video – 10.12.2021
https://www.youtube.com/watch?v=6W0YJqezUfs
CYBERSICHERHEIT – Bund prüft schärferes Vorgehen bei Messenger-Diensten – 10.12.2021
Die neue Bundesregierung prüft ein schärferes Vorgehen gegen Messenger-Dienste, die für die Verbreitung von Hass und Hetze genutzt werden. Es habe von den Bundesländern den Wunsch gegeben, „wie man ganz gezielt sicherstellen kann, dass auch kein Netzwerk unbetrachtet bleibt“, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach Beratungen mit den Länder-Ministerpräsidenten am Donnerstag. Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) habe dazu erklärt, dass auch von Bundesseite ein „großes Interesse“ bestehe, „das jetzt auch schnell zu machen“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54718905-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ – Bitkom: Knapp drei Viertel sehen künstliche Intelligenz als Chance – Einsatz in Medizin, Bildung, Verwaltung und bei Polizei – 10.12.2021
In der Bevölkerung ist die Zustimmung zur künstlichen Intelligenz gestiegen. Eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom ergab, dass mit 72 Prozent knapp drei Viertel der Deutschen die künstliche Intelligenz positiv sehen und eine überwiegende Mehrheit für deren Einsatz in Medizin, Bildung, Verwaltung und bei der Polizei sind. Vor einem Jahr sahen lediglich 68 Prozent die künstliche Intelligenz positiv.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54722378-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
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ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: Banken zahlen vorfristig 60,206 Mrd Euro aus TLTRO3 zurück – Expertenerwartung: Banken fragen bei vorerst letztem TLTRO3 am 16.12.2021 bis 100 Mrd. Euro nach – 10.12.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Banken des Euroraums werden am 22. Dezember 60,206 Milliarden Euro an Krediten aus langfristigen und gezielten Refinanzierungsgeschäften der dritten Serien (TLTRO3) der Europäischen Zentralbank (EZB) vorfristig zurückzahlen. Laut Mitteilung der EZB betreffen die Rückzahlungen den ersten bis sechsten TLTRO3. Im September hatten die Institute 79,240 Milliarden aus den Tendern eins bis fünf zurückgezahlt.
Ob die bevorstehende Tilgung die Liquidität im Bankensystem überhaupt vermindert, wird davon abhängen, wie viel Liquidität die Banken sich bei dem am 16. Dezember anstehenden zehnten und vorerst letzten TLTRO3 besorgen. Analysten rechnen mit einer Nachfrage zwischen 70 und 100 Milliarden Euro.
Die Überschussliquidität im Bankensektor lag zuletzt bei rund 4,4 Billionen Euro.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54721605-ezb-banken-zahlen-vorfristig-60-206-mrd-euro-aus-tltro3-zurueck-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/Panetta warnt vor „Kolonisierung“ durch Stablecoins – 10.12.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–EZB-Direktor Fabio Panetta hat vor einer „Kolonisierung“ des europäischen Zahlungssystems durch die Währungen großer Tech-Konzerne (Stablecoins) gewarnt und die Einführung eines digitalen Euro als Gegenmittel empfohlen. „Die ‚Kolonisierung‘ des europäischen Zahlungssystems ist keine unmittelbare Gefahr – angesichts der Geschwindigkeit, mit der sich das digitale Finanzwesen verändert, ist sie aber auch keine weit entfernte“, sagte Panetta laut veröffentlichtem Text bei einer Vorlesung.
Seit Anfang 2020 sei der Wert der im Umlauf befindlichen Stablecoins von 5 auf 120 Milliarden US-Dollar gestiegen. Gleichzeitig hätten die Big-Tech-Unternehmen ihr Finanzgeschäft ausgebaut. „Das Zusammentreffen dieser beiden Tendenzen – das Wachstum von Stablecoins und die Expansion von Big Tech im Finanzsektor – könnte drastische Auswirkungen auf das Funktionieren der Finanzmärkte haben und die traditionellen Vermittlungs- und Zahlungsdienste verdrängen“, sagte er.
Mit der immer stärkeren Nutzung von Stablecoins gehen laut Panetta diverse Risiken einher. Ihre Verbreitung könnte nach seiner Aussage die Durchführung der Geldpolitik beeinflussen und die Effizienz der Wertpapiermärkte untergraben. „Um diese Gefahren zu vermeiden, müssen wir den Regulierungs- und Aufsichtsrahmen anpassen“, sagte er. Aber das reiche nicht aus.
Die laufenden Veränderungen sollten Panetta zufolge durch die Bereitstellung innovativer und effizienter Finanzdienstleistungen gesteuert werden, die in der Lage sind, dem entstehenden Bedürfnis nach Unmittelbarkeit in der Gesellschaft sowie dem allgemeinen Trend zur Digitalisierung der Wirtschaft gerecht zu werden. „Die Einführung eines digitalen Euro wäre ein Schritt in diese Richtung“, sagte er.
Die EZB will innerhalb der nächsten beiden Jahre entscheiden, ob sie die Einführung eines digitalen Euro befürwortet.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54721151-ezb-panetta-warnt-vor-kolonisierung-durch-stablecoins-015.htm
USA – IRAN – USA bereiten sich auf mögliches Scheitern der Atomverhandlungen mit Iran vor – 10.12.2021
Die US-Regierung bereitet sich auf ein mögliches Scheitern der Atomverhandlungen mit dem Iran vor. Präsident Joe Biden habe seine Mitarbeiter angewiesen, „zusätzliche Maßnahmen“ für den Fall vorzubereiten, „dass die Diplomatie scheitert und wir uns anderen Optionen zuwenden müssen“, sagte Jen Psaki, Sprecherin des Weißen Hauses in Washington. Psaki erwähnte in diesem Zusammenhang „zusätzliche Sanktionen“ gegen den Iran.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54718905-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
USA – US-Inflationsrate steigt im November auf 6,8 Prozent – Höchster Stand seit Juni 1982 – 10.12.2021
Von Hans Bentzien
WASHINGTON (Dow Jones)–Der Inflationsdruck in den USA hat im November erneut deutlicher als erwartet zugenommen. Nach Mitteilung des Arbeitsministeriums stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent und lagen um 6,8 (Oktober: 6,2) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Das war der höchste Stand seit Juni 1982. Die Verbraucherpreise ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise stiegen um 0,5 Prozent auf Monats- und um 4,9 (4,6) Prozent auf Jahressicht. Die Kernteuerung erreichte damit das höchste Niveau seit 13 Jahren.
Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten monatliche Preisanstiege von 0,7 und 0,5 Prozent erwartet sowie Jahresteuerungsraten von 6,7 und 4,9 Prozent. Die Energiepreise zogen im Monatsvergleich um 3,5 Prozent an und die Lebensmittelpreise um 0,7 Prozent.
&&& … Die Rate liegt damit noch deutlicher über dem Inflationsziel der US-Notenbank Fed von zwei Prozent. Die Federal Reserve hat die erhöhte Teuerung lange als von Corona-Sonderfaktoren bestimmte, übergangsweise Entwicklung betrachtet. Notenbankchef Jerome Powell hat zuletzt aber durchblicken lassen, dass diese Sichtweise nicht mehr uneingeschränkt haltbar sei./jsl/bgf/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54723431-us-inflationsrate-steigt-im-november-auf-6-8-prozent-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54723188-usa-inflation-so-hoch-wie-seit-1982-nicht-mehr-016.htm
USA – Michigan-Index: Stimmung der US-Verbraucher im Dezember verbessert – 10.12.2021
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Dezember stärker als erwartet aufgehellt. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den USA stieg bei der Umfrage zur Monatsmitte auf 70,4. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 68,0 erwartet. Bei der Umfrage Ende November lag er bei 67,4.
Der Index für die Erwartungen belief sich auf 67,8 (Vormonat: 63,5), der Index für die Einschätzung der aktuellen Lage wurde mit 74,6 (73,6) angegeben. Die Inflationserwartungen der Konsumenten auf Sicht von zwölf Monaten verharrten auf dem Vormonatsniveau von 4,9 Prozent. Auf Sicht von fünf Jahren blieben sie konstant bei 3,0 Prozent.
Die US-Verbraucher spielen eine Schlüsselrolle für die US-Wirtschaft, weil rund 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts vom Privatkonsum abhängen.
&&& … Die Verbraucher erwarten, dass die Inflation im nächsten Jahr um 4,9 Prozent steigen wird. Auf Sicht von den nächsten 5 bis 10 Jahren erwarten sie eine Jahresrate von drei Prozent. Beide Werte verharrten so auf dem Vormonatswert. Die US-Notenbank Fed strebt hingegen eine Rate von zwei Prozent an. „Die Verbraucher äußerten weiterhin ein hohes Maß an Unsicherheit über künftige Inflationsraten“, sagte Richard Curtin, Leiter der Umfrage. Dies gelte vor allem für die kurzfristige Entwicklung.
Der Indikator der Uni Michigan ist ein Maß für das Kaufverhalten der amerikanischen Verbraucher. Er basiert auf einer telefonischen Umfrage unter rund 500 [!, M. Schüller] Haushalten. Abgefragt werden die finanzielle und wirtschaftliche Lagebeurteilung sowie die entsprechenden Erwartungen./jsl/jha/
Webseite: http://www.sca.isr.umich.edu/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54724276-stimmung-der-us-verbraucher-im-dezember-verbessert-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54724431-usa-michigan-konsumklima-steigt-staerker-als-erwartet-016.htm
USA – US-Realeinkommen sinken im November um 0,2 Prozent – 10.12.2021
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Realeinkommen in den USA sind im November gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent gefallen. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, war im Oktober ein Rückgang um 0,9 Prozent zu verzeichnen. Das durchschnittliche Wocheneinkommen betrug im November saison- und inflationsbereinigt 387,21 US-Dollar, nach 388,10 Dollar im Vormonat.
Webseite: http://www.bls.gov/news.release/realer.t01.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54723353-us-realeinkommen-sinken-im-november-um-0-2-prozent-015.htm
CHINA – TAIWAN – NICARAGUA – Nicaragua bricht diplomatische Beziehungen zu Taiwan ab – 10.12.2021
Nicaragua hat überraschend die diplomatischen Beziehungen zu Taiwan abgebrochen und erkennt nun die Volksrepublik China an. Außenminister Denis Moncada erklärte, dass die Volksrepublik China die „einzige legitime Regierung“ sei, die „ganz China“ vertritt. Am Freitag unterzeichnete eine Delegation des zentralamerikanischen Landes in China ein Dokument, das den Seitenwechsel besiegelte. Taipeh und Washington kritisierten den Schritt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54718905-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
CHINA – EUROPÄISCHE UNION – FRANKREICH – Macron sieht möglichen diplomatischen Olympia-Boykott der EU kritisch – 10.12.2021
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sieht einen möglichen diplomatischen Boykott der Olympischen Winterspiele in Peking durch die EU kritisch. Ein rein diplomatischer, aber nicht sportlicher Boykott wäre eine „sehr kleine und symbolische“ Maßnahme, sagte er in Paris. Es müsse klar entschieden werden, entweder keine Athleten zu entsenden oder aber international ein anderes gemeinsames Zeichen des Engagements zu setzen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54718905-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
CHINA – Chinas Führung strebt 2022 wirtschaftliche Stabilität an – 10.12.2021
Die chinesische Führung hat sich verpflichtet, der wirtschaftlichen Stabilität im nächsten Jahr Priorität einzuräumen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtet. Am Freitag sei die dreitägige Zentrale Wirtschaftsarbeitskonferenz zu Ende gegangen, ein jährliches Wirtschaftsplanungstreffen, an dem der chinesische Präsident Xi Jinping und andere Spitzenpolitiker teilnahmen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54725648-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
CHINA – Strauchelnde Immobilienfinanzierer Fitch sieht Zahlungsausfall bei Evergrande und Kaisa – Chinas Regierung lehnt Hilfe ab – Fitch ist die erste große Ratingagentur, die die beiden Unternehmen auf „Restricted Default“ herunterstuft. Es droht ein Totalausfall. Die Märkte reagieren dennoch besonnen – 9./10.12.2021
Fitch hat am Donnerstag als erste große Ratingagentur das Geschehen bei Evergrande und dem kleineren Rivalen Kaisa als vorläufigen Zahlungsausfall eingestuft. Diese Bewertung liegt nur eine Stufe über einem kompletten Ausfall.
Der befürchtete Ausverkauf an den internationalen Aktienmärkten blieb jedoch aus. Die Börsen in Shenzhen, Schanghai und Hongkong waren bereits geschlossen, als die Mitteilung von Fitch kam. Am Freitag kam es dort nur zu moderaten Verlusten. Die Börse in Shanghai lag 0,3 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 0,5 Prozent.
Die Ratingagentur Standard & Poor’s hatte bereits am Dienstag erklärt, dass sie einen Zahlungsausfall bei Evergrande für unvermeidbar halte. Evergrande und Kaisa sind überschuldet und hatten zuletzt Zahlungsfristen für internationale Gläubiger verstreichen lassen.
Mit Blick auf Evergrande, das unter einem Schuldenberg von rund 300 Milliarden Dollar ächzt, hatte die Regierung zuletzt schon sehr klar signalisiert, dass es keine staatliche Rettungsaktion geben werde, zugleich aber auch dafür gesorgt, dass der Krisenkonzern beim Herunterfahren der Risiken und den Verhandlungen mit den Gläubigern aus dem In- und Ausland Unterstützung bekommt.
Die meisten Marktstrategen glauben deshalb nicht mehr, dass Evergrande Chinas „Lehman-Moment“ sein könnte – in Anlehnung an die Insolvenz der gleichnamigen US-Investmentbank, die 2008 die internationale Finanzkrise auslöste. Im Vergleich dazu gebe es aktuell wenig systemische Risiken in Chinas Bankensystem, erklärte William Russell, leitender Aktienspezialist bei Allianz Global Investors in Hongkong. Andere Experten äußerten sich ähnlich.
Der Fall Evergrande könnte aber dazu führen, dass sich ausländische Investoren künftig vom chinesischen Anleihemarkt fernhalten, wenn ihnen die Risiken zu unkalkulierbar erscheinen. Erste Spuren lassen sich vor allem am Markt für chinesische Junkbonds, also für Anleihen von Unternehmen mit schwacher Bonität, ablesen. Seit Mitte September ist der entsprechende Anleiheindex um mehr als 30 Prozent eingebrochen.
https://www.handelsblatt.com/finanzen/immobilien/strauchelnde-immobilienfinanzierer-fitch-sieht-zahlungsausfall-bei-evergrande-und-kaisa-chinas-regierung-lehnt-hilfe-ab/27877188.html
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – Von der Leyen droht Russland mit möglichen neuen Sanktionen – 10.12.2021
Von Andrea Thomas
BRÜSSEL/BERLIN (Dow Jones)–Die Europäische Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat Russland mit möglichen neuen wirtschaftlichen Sanktionen gedroht, sollten die russischen Aggressionen gegen die Ukraine weiter eskalieren. Über die Form dieser Sanktionen wolle sie öffentlich nicht spekulieren. Klar sei aber: „Aggression muss ein Preisschild haben“, erklärte von der Leyen in Brüssel bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem neuen Bundeskanzler Olaf Scholz.
„Wir erwarten, dass Russland deeskaliert und jegliche Aggression gegenüber seinen Nachbarn unterlässt und die Rechte souveräner Staaten achtet. Andernfalls ist die Europäische Union bereit, nicht nur die bestehende Sanktionen zu verschärfen, sondern auch neue spürbare Maßnahmen zu ergreifen in anderen Feldern von Wirtschaft bis Finanzen“, sagte von der Leyen. Jeder Schritt der EU sei eng abgestimmt mit seinen Partnern.
„Wir möchten ein gutes Verhältnis mit Russland, aber ob das möglich ist, hängt zu allererst vom Verhalten Russlands ab. Zurzeit wählt Russland eher ein Bedrohungsszenario gegenüber seinen Nachbarn und untergräbt damit auch die Frage der Sicherheit Europas.“
Auf die Frage. ob zu den möglichen Sanktionen auch der Stopp der russisch-deutschen Gaspipeline Nord Stream 2 gehört, sagte von der Leyen, dass sie öffentlich nicht über möglichen Formen der Sanktionen Stellung nehmen wolle.
„Für uns ist wichtig: Aggression muss ein Preisschild haben. Deshalb werden wir diese Punkte vorweg in angemessener Form mit Russland oder nach Russland kommunizieren“, so von der Leyen. „Allgemein gilt, dass wichtig ist, dass Energie niemals als Druckmittel genutzt werden darf und dass die Energiesicherheit Europas und seiner Nachbarn gewährleistet sein muss.“
Zuletzt hatte ein massiver Aufmarsch von russischen Truppen am Grenzgebiet zur Ukraine im Westen Sorge ausgelöst, dass sich der seit 2014 andauernde Konflikt wischen der Ukraine und Russland erneut verschärfen könnte.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54725002-von-der-leyen-droht-russland-mit-moeglichen-neuen-sanktionen-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – FRANKREICH – DEUTSCHLAND – Scholz und Macron wollen Normandie-Gespräche zu Ukraine-Konflikt – 10.12.2021
Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben angekündigt, dass sie das Normandie-Format zur Lösung des Konflikts zwischen der Ukraine und Russland wiederbeleben wollen. Scholz appellierte zudem erneut an Russland, die Unverletzlichkeit der Außengrenzen der Ukraine zu respektieren.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54725648-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – Putin: Konflikt in der Ostukraine „ähnelt einem Völkermord“ – Russischer Truppenaufmarsch an Ukraine mit neuer Brisanz – 10.12.2021
Der russische Präsident Wladimir Putin hat den Konflikt in der Ostukraine zwischen pro-russischen Rebellen und der ukrainischen Armee mit einem Völkermord verglichen. „Sie und ich wissen, was im Donbass passiert“, sagte er mit Blick auf die Ostukraine während einer Sitzung des Menschenrechtsrats des Kremls. „Es ähnelt sicherlich einem Völkermord.“ Mit diesen Aussagen erhält der russische Truppenaufmarsch an den Grenzen zur Ukraine neue Brisanz.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54718905-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
WEISSRUSSLAND – LITAUEN – Litauen bietet rückkehrwilligen Migranten 1.000 Euro Unterstützung an – 10.12.2021
Litauen hat im Flüchtlingsstreit mit Belarus rückkehrwilligen Migranten 1.000 Euro Unterstützung zugesagt. Jeder Migrant, der freiwillig in seine Heimat zurückkehre, werde 1.000 statt wie bisher versprochen 300 Euro sowie ein Rückflugticket erhalten, sagte die litauische Innenministerin Agne Bilotaite der Nachrichtenagentur AFP. Das Geld stammt aus eigens wegen der Flüchtlingskrise an den EU-Außengrenzen ins Leben gerufenen EU-Fonds.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54718905-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
GROSSBRITANNIEN – Britisches Gericht hebt Verbot einer Auslieferung von Assange an die USA auf – 10.12.2021
Ein britisches Berufungsgericht hat das Verbot einer Auslieferung von Wikileaks-Gründer Julian Assange an die USA aufgehoben. Das Gericht folgte einem Berufungsantrag der USA, wie Richter Tim Holroyde erklärte. Damit wird eine vorherige britische Gerichtsentscheidung gegen die Auslieferung annulliert. Die britische Justiz muss nun erneut über das US-Auslieferungsersuchen entscheiden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54722378-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
UNGARN – Ungarns Verfassungsgericht weist Orban-Einspruch gegen EU-Recht ab – 10.12.2021
Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban ist mit seinem Versuch gescheitert, ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs vor dem Verfassungsgericht seines Landes anzufechten. Das ungarische Verfassungsgericht urteilte, dass es „nicht in der Lage sei, das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) in Frage zu stellen oder den Vorrang von EU-Recht zu prüfen“. Orbans rechtsnationalistische Regierung hatte das Gericht aufgefordert, ein EuGH-Urteil gegen Ungarns umstrittene Asylpolitik zu überprüfen. Dies wurde als Versuch kritisiert, den Vorrang von EU-Recht vor nationalem Recht zu kippen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54722378-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
KROATIEN – EUROPÄISCHE UNION – Kroatien kommt Aufnahme in den Schengenraum näher – 10.12.2021
Kroatien ist der Aufnahme in den Schengenraum einen wichtigen Schritt näher gekommen. Der Europäische Rat sei „zu dem Schluss gekommen, dass Kroatien die erforderlichen Voraussetzungen“ für die Anwendung des Abkommens erfülle, teilte das Gremium mit. Damit das seit 2013 zur EU gehörende Land dem Schengenraum endgültig beitreten kann, muss der Rat noch einstimmig die Aufhebung der Kontrollen an den Binnengrenzen beschließen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54718905-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Deutsche HVPI-Inflation steigt im November auf 6,0 Prozent – 10.12.2021
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Inflationsdruck in Deutschland hat im November deutlich zugenommen, was vor allem an den Energie- und Dienstleistungspreisen lag. Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) stieg mit einer Jahresrate von 6,0 (Vormonat: 4,6) Prozent, wie das Statistischen Bundesamt (Destatis) mitteilte. Die Statistiker bestätigten damit – wie von Volkswirten erwartet – ihre vorläufige Schätzung vom 29. November.
Gegenüber dem Vormonat erhöhte sich der HVPI um 0,3 Prozent, womit die vorläufigen Daten ebenfalls bestätigt wurden. Die HVPI-Rate ist maßgeblich für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB).
Der nationale deutsche Verbraucherpreisindex sank gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent. Die jährliche Inflationsrate betrug 5,2 Prozent. Die Zahlen entsprachen der ersten Veröffentlichung und den Prognosen von Volkswirten.
„Damit ist die Inflationsrate zum sechsten Mal in Folge gestiegen und hat im November den bisher höchsten Wert im Jahr 2021 erreicht“, sagte Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes. „Eine höhere Inflationsrate gab es zuletzt vor fast 30 Jahren. Im Juni 1992 hatte die Inflationsrate bei 5,8 Prozent gelegen.“
Seit Monaten wird die Inflation angeheizt von steigenden Energiepreisen im Zuge der weltweiten Konjunkturerholung nach der Corona-Krise. Zudem wirkt sich die Rücknahme der temporären Mehrwertsteuersenkung aus; seit Januar gelten wieder die regulären Mehrwertsteuersätze. Hinzu kommen Materialmangel und Lieferengpässe sowie die Einführung der CO2-Abgabe zu Jahresanfang. Ökonomen erwarten, dass die Inflationsrate zu Beginn des nächsten Jahres wieder sinkt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54718378-deutsche-hvpi-inflation-steigt-im-november-auf-6-0-prozent-015.htm
DEUTSCHLAND – Deutschland: Inflation auf höchstem Stand seit fast 30 Jahren – 10.12.2021
WIESBADEN (dpa-AFX) – Die Inflation in Deutschland ist im November auf den höchsten Stand seit fast 30 Jahren gestiegen. Die Verbraucherpreise legten gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,2 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Die Wiesbadener Behörde bestätigte damit eine erste Schätzung. Eine höhere Teuerungsrate war zuletzt im Juni 1992 mit damals 5,8 Prozent gemessen worden.
Im Oktober des laufenden Jahres hatte die Jahresrate noch bei 4,5 Prozent gelegen. Eine höhere Inflation schwächt die Kaufkraft von Verbrauchern, weil sie sich für einen Euro dann weniger kaufen können als zuvor.
Besonders tief mussten die Menschen in Deutschland im November erneut für Energie in die Tasche greifen. Haushaltsenergie verteuerte sich innerhalb eines Jahres um 22,1 Prozent. Den stärksten Anstieg gab es dabei bei Heizöl, dessen Preis sich binnen eines Jahres verdoppelte. Sprit kostetet 43,2 Prozent mehr als im November 2020. Auch Erdgas (plus 9,6 Prozent) und Strom (plus 3,1 Prozent) wurden teuerer. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise hätte die Inflationsrate im November bei 3,4 Prozent gelegen.
Die Teuerung wird seit Monaten angeheizt von steigenden Energiepreisen im Zuge der weltweiten Konjunkturerholung nach der Corona-Krise 2020. Zudem schlägt die Rücknahme der temporären Mehrwertsteuersenkung durch. Seit Januar 2021 gelten wieder die regulären Mehrwertsteuersätze, Waren und Dienstleistungen werden also tendenziell wieder teurer. Hinzu kommen Materialmangel und Lieferengpässe sowie die Einführung der CO2-Abgabe Anfang 2021.
Gegenüber dem Vormonat Oktober sanken die Verbraucherpreise im November um 0,2 Prozent. Ein wesentlicher Grund dafür war den Angaben zufolge der saisonbedingte Preisrückgang bei Pauschalreisen (minus 21,6 Prozent)./mar/DP/bgf
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54718340-deutschland-inflation-auf-hoechstem-stand-seit-fast-30-jahren-016.htm
DEUTSCHLAND – IW: Besonders ärmere Haushalte und Rentner spüren Folgen der Inflation – 10.12.2021
BERLIN (Dow Jones)–Vor allem ärmere Haushalte und Rentner leiden unter den Folgen der Inflation, ergibt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Zwar spürten Reiche die Folgen der Inflation der vergangenen Monate stärker als Arme. Aber sobald die vergangenen Jahrzehnte betrachtet würden, treffe die Inflation vor allem ärmere Haushalte und Rentner.
So sind für die einkommensärmsten Deutschen die Lebenshaltungskosten laut der IW-Studie seit 1995 um fast 34 Prozent gestiegen, die der einkommensreichsten Haushalte dagegen nur um rund 28 Prozent. Ein 80-Jähriger mit durchschnittlichem Konsumverhalten zahle heute knapp 43 Prozent mehr für seinen Lebensstandard als ein vergleichbarer 80-Jähriger im Jahr 1995. Junge Erwachsene im Alter von 18 bis 24 müssten dagegen nur rund 19 Prozent mehr aufwenden.
Als Ursache für die Unterschiede machte das IW die verschiedenen Konsumgewohnheiten der Deutschen aus. Arme Haushalte gäben einen großen Teil ihres Einkommens für Miete, Gas, Strom und Lebensmittel aus, während reiche Haushalte vergleichsweise viele Elektrogeräte kauften. Diese seien gemessen an der Qualität deutlich günstiger geworden, so das IW.
Grundsätzlich hätten ärmere Haushalte kaum Ausweichmöglichkeiten und sie hätten in wirtschaftlich schwierigen Zeiten auch ein größeres Risiko, arbeitslos zu werden, erklärte das arbeitgebernahe Institut. „Gleichzeitig tragen sie die Hauptlast von Preissteigerungen“, sagte IW-Studienautor Markus Demary. „Sie geben einen großen Teil ihres Einkommens für lebensnotwendige Güter aus. Steigt dort der Preis, gibt es kaum Ausweichmöglichkeiten.“
Es sei nicht Aufgabe der Geldpolitik, individuelle Inflationsraten zu kontrollieren. Dennoch würde eine geringere Inflation alle Bevölkerungsschichten entlasten und müsse deshalb zentrales Ziel bleiben, so das Fazit des IW-Ökonomen.
Die IW-Studie beruht auf der Auswertung und dem Vergleich der Preissteigerung seit 1995 und der Konsumgewohnheiten der Deutschen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54720615-iw-besonders-aermere-haushalte-und-rentner-spueren-folgen-der-inflation-015.htm
DEUTSCHLAND – IW: Anhaltende Produktionsausfälle durch fehlende Vorleistungen – 10.12.2021
Die anhaltenden Probleme bei der Beschaffung von Vorleistungen belasten die deutsche Wirtschaft. Drei Viertel der Unternehmen berichten derzeit von Produktionsausfällen von im Durchschnitt 7 Prozent. Erst ab dem zweiten Halbjahr 2022 wird sich die Situation deutlich verbessern. Aber auch im Jahr 2023 rechnet noch knapp die Hälfte der privatwirtschaftlichen Unternehmen mit Ausfällen. Die Lücke infolge fehlender Vorleistungen beläuft sich dann noch auf 3 Prozent.
https://www.iwkoeln.de/studien/hubertus-bardt-michael-groemling-anhaltende-produktionsausfaelle-durch-fehlende-vorleistungen.html
DEUTSCHLAND – Amtsgerichte: Rückläufiger Trend bei Insolvenzen in Deutschland hält an – 10.12.2021
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Unternehmensinsolvenzen in Deutschland sind trotz der Corona-Krise weiter rückläufig. Von Januar bis September meldeten die deutschen Amtsgerichte 10.682 beantragte Unternehmensinsolvenzen. Das sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 14,5 Prozent weniger als im entsprechenden Zeitraum 2020 und 25,7 Prozent weniger als 2019. Der rückläufige Trend der vergangenen Monate setzte sich somit auch nach Auslaufen vieler Sonderregelungen, wie der ausgesetzten Insolvenzantragspflicht für überschuldete Unternehmen, fort.
Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmensinsolvenzen beliefen sich von Januar bis September 2021 auf rund 45,5 Milliarden Euro. Im entsprechenden Zeitraum 2020 hatten sie bei etwa 39,3 Milliarden Euro gelegen.
Die meisten Unternehmensinsolvenzen gab es von Januar bis September im Baugewerbe mit 1.821 Fällen. Im Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) waren es 1.593 Verfahren. Im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen wurden 1.141 Insolvenzen gemeldet.
Hinweise auf die künftige Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen gibt die Zahl der beantragten Regelinsolvenzverfahren. Im November stieg diese Zahl laut vorläufigen Angaben um 43,8 Prozent gegenüber Oktober, nachdem sie zuletzt gesunken war (minus 29,2 Prozent im Oktober gegenüber September).
Im Vergleich zum November 2020 lag die Zahl im November 2021 um 20,3 Prozent höher. Damals war die Antragspflicht noch vollumfänglich ausgesetzt, was zu einem deutlichen Rückgang im Vergleich zu November 2019 (minus 29,4 Prozent) geführt hatte.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54718631-ruecklaeufiger-trend-bei-insolvenzen-in-deutschland-haelt-an-015.htm
DEUTSCHLAND – Ifo-Institut: 2020 weniger Insolvenzen als erwartet – Modellprognosen erlauben derzeit keine Einschätzung der Insolvenzentwicklung in 2021 – Nach Wiederaufnahme der Insolvenzantragspflicht Frühjahr 2021 spürbare Zunahme der Insolvenzanzahl: „im Jahr 2021 wird es einen deutlichen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr geben“ – 10.12.2021
MÜNCHEN (Dow Jones)–Im Zuge der Corona-Krise und des damit einhergehenden Konjunktureinbruchs haben 2020 nach Berechnungen des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung weniger Unternehmen Insolvenz angemeldet als erwartet. Zu dem Ergebnis kommt das Institut in einer Kurzexpertise für das Bundesfinanzministerium. „Laut unseren Schätzungen hätten die voraussichtlichen Forderungen aus beantragten Insolvenzverfahren auf 60 bis 100 Milliarden Euro steigen müssen, wenn man historische Zusammenhänge zwischen Konjunktur und Insolvenzgeschehen fortschreibt. Tatsächlich sind sie im Jahr 2020 nur auf 48 Milliarden Euro gestiegen, von 34 Milliarden Euro im Jahr 2019“, sagte Ifo-Prognosechef Timo Wollmershäuser.
Zu diesem Anstieg kam es demnach allerdings nur durch die Insolvenz der Wirecard AG, die mit knapp 13 Miliarden Euro zu Buche geschlagen habe. Sie sei keine unmittelbare Folge der Corona-Krise und des damit einhergehenden Konjunktureinbruchs gewesen. Die Antragspflicht für Insolvenzen war seit 1. März 2020 ausgesetzt. Das habe eine Zunahme der Insolvenzen verhindert. Außerdem werde der Einfluss der staatlichen Hilfsmaßnahmen auf das Insolvenzgeschehen in den Prognosen nicht abgebildet, da diese auf historischen Zusammenhängen beruhten, die Umfang und Ausgestaltung der Maßnahmen nicht berücksichtigen könnten.
Laut der Kurzexpertise haben die staatlichen Hilfsmaßnahmen das Insolvenzrisiko im Schnitt um knapp 25 Prozent gesenkt. Der größte Effekt gehe von den staatlichen Zuschüssen für Unternehmen aus, die im Jahr 2020 im Rahmen der Corona-Hilfen im Umfang von über 40 Milliarden Euro ausgezahlt wurden. Diese hätten den Gewinneinbruch bei den Unternehmen unmittelbar reduziert. Durch das Kurzarbeitergeld und einen stärkeren Rückgang der geringfügig Beschäftigten hätten Unternehmen außerdem weniger Personalkosten gehabt. Schließlich hätten auch die steuerlichen Liquiditätshilfen das Insolvenzrisiko reduziert.
„In welchem Umfang sich das im vergangen Jahr kumulierte Insolvenzrisiko später in tatsächliche Insolvenzen umwandelt, kann auf Basis der Modellprognose nicht abschließend beantwortet werden“, sagte Wollmershäuser. Als die Insolvenzantragsplicht im Frühjahr 2021 wieder in Kraft getreten war, habe das Insolvenzgeschehen zumindest spürbar zugenommen. Allein bis August 2021 summierten sich die voraussichtlichen Forderungen aus beantragten Insolvenzverfahren auf 47 Milliarden Euro. Daher sei davon auszugehen, „dass es im Jahr 2021 einen deutlichen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr geben wird“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54718512-ifo-institut-2020-weniger-insolvenzen-als-erwartet-015.htm
https://www.pressetext.com/news/20211210018
DEUTSCHLAND – Stabilitätsrat: 2022 und 2023 wird europäische Defizit-Obergrenze überschritten – 10.12.2021
Der Stabilitätsrat von Bund und Ländern hat eine erwartete Überschreitung der zulässigen europäischen Defizitobergrenzen durch Deutschland im nächsten und übernächsten Jahr als pandemiebedingt zulässig eingestuft. „Trotz der zwischenzeitlich aufgehellten Konjunkturerwartungen belasten die Auswirkungen der Corona-Pandemie nach wie vor die öffentlichen Haushalte erheblich“, erklärte das Gremium, das in Berlin unter dem Vorsitz von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und des nordrhein-westfälischen Finanzministers Lutz Lienenkämper (CDU) tagte.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54725648-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Scholz: Bund und Länder entscheiden notfalls schnell weitere Corona-Maßnahmen – 10.12.2021
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den gemeinsamen Willen von Bund und Ländern unterstrichen, bei einer möglichen Zuspitzung der Coronavirus-Pandemie durch die Omikron-Variante sofort Maßnahmen zu ergreifen. „Wir gucken uns jetzt genau die Daten an, wir versuchen, alle wissenschaftlichen Expertisen zu holen im Hinblick auf das, was an Veränderungen möglicherweise durch Mutationen stattfindet, und was das für Konsequenzen für uns hat“, sagte Scholz zur Frage möglicher Maßnahmen für die Weihnachtstage. „Dann werden notfalls kurzfristig neue weitere Diskussionen und Entscheidungen auf der Tagesordnung stehen“, erklärte er.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54718905-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Scholz: Wachstum und solide Finanzen sind kein Gegensatz – Macrons drei Ziele – Deutschland will Europäischen Stabilität- und Wachstumspakt nicht neu verhandeln – Südliche EU-Länder fordern Aufweichung der Mastricht-Richtlinien – 10.12.2021
Von Andrea Thomas
PARIS/BERLIN (Dow Jones)–Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich bei seinem Antrittsbesuch in Paris zuversichtlich gezeigt, dass sich Deutschland und Frankreich auf ein gemeinsames Vorgehen im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie verständigen können. Der europäische Stabilitäts- und Wachstumspakt, der den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union Schuldenobergrenzen setzt, erlaube Wachstum und solide Finanzen, erklärte Scholz. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron betonte hingegen, dass man angesichts der aktuellen Herausforderungen den Pakt pragmatisch anwenden müsse.
„Es geht ja darum, dass wir das Wachstum, das wir mit dem (europäischen) Wiederaufbaufonds auf den Weg gebracht haben, auch weiterhin ermöglichen und aufrechterhalten, und dass wir gleichzeitig für solide Finanzen sorgen. Es ist möglich, beides gleichzeitig zu erreichen, und keine Gegensatz“, erklärte Scholz in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Macron in Paris. „Das ist das, was uns, soweit ich das verstehe, auch eint. Insofern wird es uns gelingen, da zu gemeinsamen Konzepten zu kommen.“
Man habe sich darauf verpflichtet, die Flexibilitäten, die der Stabilitäts- und Wachstumspakt bietet, zu nutzen, um eine gemeinsame europäische Politik zu schaffen. „Wir gehen davon aus, dass die auch möglich ist“, so Scholz.
*** Macrons drei Ziele – Keine Rückkehr zu alten Debatten
Macron hingegen betonte, dass es drei Ziele beim Stabilitäts- und Wachstumspakt gebe. Man müsse erstens am Wachstum und am Ziel der Vollbeschäftigung festhalten. Zweitens müsse man eine umweltfreundlichere europäische Wirtschaft ermöglichen, wozu massive Investitionen nötig seien. Und drittens müsse man weiterhin an der Konvergenz zwischen den Mitgliedsstaaten der Eurozone arbeiten.
„Ich glaube, wir brauchen da eine gemeinsame Handlungsfähigkeit, um Innovationen voranzutreiben, um die Periode, die vor uns liegt, begleiten zu können. Es kann doch nicht angehen, zu den alten Debatten zurückzugehen. Wir sind in einem neuen Umfeld“, mahnte Macron. „Da müssen wir pragmatische Lösungen finden, um die drei genannten Ziele miteinander in Einklang zu bringen.“
*** Deutschland will Europäischen Stabilität- und Wachstumspakt nicht neu verhandeln
Anders als Frankreich will Deutschland den Europäischen Stabilität- und Wachstumspakt nicht grundsätzlich neu verhandeln, sondern nur transparenter und einfacher machen. Im Koalitionsvertrag erklärten SPD, Grüne und FDP, der Pakt habe seine Flexibilität bewiesen, und auf seiner Grundlage wolle man Wachstum sicherstellen, die Schuldentragfähigkeit erhalten und für nachhaltige und klimafreundliche Investitionen sorgen.
*** Macron schlägt Erhöhung der Obergrenze für Neu- und Gesamtverschuldung vor
Macron hingegen hat am Donnerstag vorgeschlagen, dass die im Stabilitätspakt verankerte Obergrenze für die Neuverschuldung von 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und die Gesamtschuldenlast von nicht mehr als 60 Prozent der Wirtschaftsleistung überarbeitet werden sollen, um dem Bedarf an neuen Investitionen nach der Corona-Pandemie gerecht zu werden.
*** Südliche EU-Länder fordern sei langem Aufweichung der Mastricht-Richtlinien
Bereits seit Jahren fordern die südlichen EU-Staaten, dass die in den 1990er Jahren festgelegten strengen Regeln des Stabilitäts- und Wachstumspakt aufgeweicht werden. Deutschland und etwa auch die Niederlande haben das aber bislang strikt abgelehnt.
Scholz wird nun nach Brüssel weiterreisen, wo er EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, EU-Ratspräsident Charles Michel und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg zu Gesprächen treffen wird.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54723524-scholz-wachstum-und-solide-finanzen-sind-kein-gegensatz-015.htm
DEUTSCHLAND – Scholz und Ampel-Regierung starten mit Vertrauensbonus – 10.12.2021
Der neue Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und seine Ampel-Koalition starten mit einem Vertrauensbonus in ihre Amtszeit. Laut einer Umfrage des Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF-Politbarometer glauben 77 Prozent der Befragten, dass Scholz seine Sache als Bundeskanzler eher gut machen wird, nur 14 Prozent trauen ihm das nicht zu. Ganz allgemein finden 58 Prozent aller Befragten die neue Regierung aus SPD, Grünen und FDP gut, 24 Prozent antworten mit „schlecht“ und 12 Prozent ist das egal. Besonders hohe Erwartungen werden mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach verbunden: 78 Prozent glauben, dass er seine Sache eher gut machen wird.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54722378-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
Wahlen in Deutschland: https://docs.google.com/spreadsheets/d/1aT2f8yc8p9-XjOqFCTQ1nDeP5GEORu9QZDOtUwF8smI/edit#gid=2003908598
9.12.2021, Donnerstag
CORONA – USA – Fauci zu Auffrischimpfung: Definition von „vollständig geimpft“ könnte sich bald ändern – „Es wird eine Frage des Wann und nicht des Ob sein“ – Omikron: Dritter Stich gibt nach bisheriger Datenlage Hoffnung – 9.12.2021
Washington – Der US-Immunologe Anthony Fauci erwartet eine baldige Änderung der Definition, wer in den USA als vollständig gegen SARS-CoV-2 geimpft gilt. „Es wird eine Frage des Wann und nicht des Ob sein“, sagte der Immunologe gestern dem Sender CNN mit Blick auf die Frage, ob eine Auffrischungsimpfung notwendig sein werde, um als vollständig geimpft zu gelten.
Es werde niemand bestreiten, dass es für einen optimalen Schutz eine dritte Impfung brauche – unabhängig von der Definition, sagte Fauci. „Holen Sie sich Ihre dritte Impfung. Denken sie nicht daran, was die Definition ist. Ich möchte nur, dass die Menschen optimal geschützt sind.“
Nach Angaben der Impfstoffhersteller Biontech und Pfizer sind für einen ausreichenden Schutz vor der Omikron-Variante des Coronavirus drei Dosen ihres Produktes nötig. Ersten Labordaten zufolge schützten zwei Dosen nicht ausreichend vor einer Infektion mit der kürzlich entdeckten Variante, hieß es.
Sie gehen allerdings davon aus, dass der Schutz vor einer schweren Erkrankung weiterhin gegeben ist. Diese Nachrichten der Hersteller ließen ihn ein wenig aufatmen, sagte Fauci, der auch den US-Präsidenten berät.
Angesichts der Omikron-Variante hatte die US-Regierung die Regeln für Coronatests für Einreisen in die USA verschärft. Ein Negativtest darf höchstens 24 Stunden vor der Abreise in die USA erfolgt sein.
Bislang gilt eine Frist von drei Tagen. Zusätzlich mussten Ausländer in der Regel auch schon zuvor eine vollständige COVID-19-Impfung nachweisen, bevor sie eine Flugreise in die USA antreten können. © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/129895/Fauci-Definition-von-vollstaendig-geimpft-koennte-sich-bald-aendern
CORONA – DEUTSCHLAND – STIKO: Kinderimpfung gegen Corona bei Vorerkrankung empfohlen, möglich auch ohne – 9.12.2021
Berlin – Die Ständige Impfkommission (STIKO) will die Coronaimpfung Kindern von fünf bis elf Jahren mit Vorerkrankungen sowie Kindern mit Kontakt zu Patienten mit hohem Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf empfehlen, die selbst nicht oder nur unzureichend durch eine Impfung geschützt werden können – wie etwa Hochbetagte sowie Immunsupprimierte.
Das teilte das Expertengremium heute zu einem Beschlussentwurf mit. Demnach sollen aber auch gesunde Kinder auf Wunsch und nach ärztlicher Aufklärung geimpft werden können.
„Zwar ist die 7-Tagesinzidenz in der Altersgruppe sehr hoch, so dass man davon ausgehen kann, dass ohne Impfung ein Großteil der Fünf- bis Elfjährigen mittelfristig infiziert werden wird, allerdings verlaufen die meisten Infektionen asymptomatisch“, erläuterte die STIKO heute.
Kinder ohne Vorerkrankungen in dieser Altersgruppe hätten derzeit ein geringes Risiko für schweres COVID-19, Krankenhauseinweisung und Intensivbehandlung. Hinzu komme, dass das Risiko seltener Nebenwirkungen der Impfung auf Grund der eingeschränkten Datenlage für diese Altersgruppe derzeit nicht eingeschätzt werden könne.
Daher spreche die STIKO für Kinder ohne Vorerkrankungen in dem Alter „derzeit keine generelle Impfempfehlung aus“. Neue Daten zur Sicherheit des Impfstoffs in dieser Altersgruppe oder andere relevante Erkenntnisse werde man „umgehend prüfen und die Empfehlung gegebenenfalls anpassen“.
Die STIKO schreibt weiter, sie weise „erneut und nachdrücklich darauf hin“, dass Eltern, Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher sowie andere in der Betreuung von Kindern und Jugendlichen tätige Menschen „dringend das Impfangebot inklusive Auffrischimpfung für sich wahrnehmen sollen“.
Für Fünf- bis Elfjährige wird ein niedriger dosiertes und anders abgefülltes Präparat im Vergleich zum herkömmlichen Biontech/Pfizer-Impfstoff verwendet. Von dem mRNA-Vakzin sollen laut STIKO zwei Dosen im Abstand von drei bis sechs Wochen gegeben werden.
Die Auslieferung dieses speziellen Kinder-Impfstoffs war kürzlich um eine Woche auf den 13. Dezember vorgezogen worden. Grünes Licht für die Zulassung in Europa hatte es Ende November gegeben.
Je nach Wissensstand passt die STIKO seine Impfempfehlungen immer wieder an. Auch die Impfung für Kinder ab zwölf Jahren war zunächst nur bei Vorerkrankungen empfohlen und später auf die gesamte Altersgruppe ausgeweitet worden.
Es handelt sich noch nicht um eine finale STIKO-Empfehlung. Es läuft nun noch ein vorgeschriebenes Stellungnahmeverfahren mit Fachgesellschaften und Ländern. Änderungen sind also noch möglich. Die Empfehlung der STIKO für Kinder von fünf bis elf Jahren soll dann mit der wissenschaftlichen Begründung zeitnah im Epidemiologischen Bulletin erscheinen.
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/129921/STIKO-Kinderimpfung-gegen-Corona-bei-Vorerkrankung-empfohlen-moeglich-auch-ohne
CORONA – ÖSTERREICH – Experten plädieren für regelmäßige PCR-Tests für alle – 9.12.2021
Experten der Forschungsplattform „Covid-19 Future Operations“ fordern in einem aktuellen Papier mehr langfristige und evidenzbasierte Planung politischer Maßnahmen, um die Pandemie in den Griff zu bekommen. Deren Ende sei nicht absehbar, subjektiv könne sie aber in den Hintergrund treten, „wenn wir gewisse Handlungen zur Gewohnheit machen, ähnlich wie wir z.B. unsere Kleidung dem Wetterbericht anpassen“. Entscheidend dafür seien das Impfen und regelmäßige PCR-Tests für alle. …
https://science.apa.at/power-search/1767755264122280605
KLIMAWANDEL – Korallenriffe von völliger Zerstörung bedroht – Klimawandel und Dynamitfischerei setzen Mauritius, Madagaskar, Komoren und Seychellen zu – 9.12.2021
Mombasa/Gland (pte001/09.12.2021/06:00) – Innerhalb der nächsten 50 Jahre drohen die Korallenriffe im westlichen Indischen Ozean vollständig zerstört zu werden. Dies ist das bestürzende Ergebnis einer Untersuchung von CORDIO East Africa http://cordioea.net , einem im kenianischen Mombasa ansässigen Ozeanforschungsinstitut. Ursache seien der Anstieg der Meerestemperatur und Überfischung – viele Einheimische setzen Dynamit ein, um leichter Beute zu machen.
*** Ostküste Afrikas untersucht
Konkret geht es um die Riffe an der Ostküste Afrikas, vor allem aber um die am stärksten gefährdeten Riffe der Inseln Mauritius, Madagaskar, Komoren und Seychellen, die für den Küstenschutz wichtig sind. Vom Aussterben der Riffe wären hunderte Mio. Menschen betroffen. „Es ist ziemlich ernst. Diese Riffe stehen vor dem Zusammenbruch“, so David Obura, Gründungsdirektor von CORDIO East Africa. In der untersuchten Region gebe es keine Riffe, die nicht geschädigt sind. Sie seien alle kleiner geworden und das Schrumpfen gehe weiter.
Die Forscher in Kenia haben mit der International Union for Conservation of Nature http://iucn.org im Schweizer Städtchen Gland 11.919 Quadratkilometer Riff bewertet, etwa fünf Prozent der weltweit von Riffen bedeckten Flächen. Korallenriffe bedecken nur 0,2 Prozent des Meeresbodens, beherbergen aber mindestens ein Viertel aller Meerestiere und -pflanzen. Der Klimawandel stellt die größte Bedrohung für die Gesundheit der Korallen im westlichen Indischen Ozean dar, wo die Wassertemperaturen schneller steigen als in anderen Meeren.
*** Erderwärmung wirft Schatten
Den Experten nach ist es dringend nötig, sowohl die Erderwärmung aufzuhalten als auch die rücksichtslose Fischerei mit Sprengstoff zu verhindern. Auch der Tourismus trage mit dem beliebten Korallentauchen zur Zerstörung der Riffe bei, heißt es. Im Oktober hat die größte globale Untersuchung zur Korallengesundheit ergeben, dass Dynamitfischerei, Umweltverschmutzung, aber vor allem die globale Erwärmung zwischen 2009 und 2018 bereits 14 Prozent aller Korallenriffe in der Welt zerstört haben.
https://www.pressetext.com/news/20211209001
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INTERNATIONAL – Welternährungsorganisation sieht Ökosysteme am Rande des Zusammenbruchs – 9.12.2021
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) warnt vor einem zunehmenden Druck auf die weltweiten Ökosysteme und fordert einen verantwortungsvolleren Umgang mit den weltweiten Land- und Wasserressourcen. „Die Situation hat sich in den vergangenen zehn Jahren deutlich verschlechtert“, erklärte FAO-Generaldirektor Qu Dongyu im Vorwort zu einem Bericht.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54714217-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
INTERNATIONAL – OECD-Frühindikator weist auf Gipfelpunkt in kommenden Monaten hin – 9.12.2021
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Konjunkturfrühindikator der OECD weist darauf hin, dass das Wirtschaftswachstum in den kommenden Monaten einen Gipfelpunkt erreichen könnte. Wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mitteilte, sank der Indikator für den gesamten OECD-Raum im November um 0,05 Prozent auf 110,7 Punkte. Im Oktober hatte der Index ebenfalls um 0,05 Prozent und im September um 0,04 Prozent nachgegeben.
Der Frühindikator der OECD dient dazu, sehr früh Anzeichen für konjunkturelle Wenden festzustellen. Die OECD spricht davon, dass Wendepunkte relativ zum Trend sechs bis neun Monate vor der Änderung antizipiert werden sollen.
Der Frühindikator des Euroraums fiel im November um 0,06 Prozent auf 101,0 Punkte, Deutschlands Indikator verringerte sich um 0,16 Prozent auf 101,2 Punkte und der US-Indikator um 0,06 Prozent auf 100,1 Punkte. Japans Indikator sank um 0,04 Prozent auf 100,7 Punkte und Chinas um 0,08 Prozent auf 100,4 Punkte.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54709284-oecd-fruehindikator-weist-auf-gipfelpunkt-in-kommenden-monaten-hin-015.htm
ZENTRALBANKEN – BRASILIEN – Brasiliens Zentralbank erhöht Leitzins zum siebten Mal in Folge – 9.12.2021
Die brasilianische Notenbank hat ihren Leitzins zum siebten Mal in Folge angehoben und angesichts der anhaltend starken Inflation eine weitere Erhöhung im selben Umfang für ihre nächste Sitzung im Februar in Aussicht gestellt. Der geldpolitische Ausschuss der Zentralbank (Copom) hob den Leitzins Selic um 1,5 Prozentpunkte auf 9,25 Prozent an. Damit markiert der brasilianische Leitzins den höchsten Stand seit mehr als vier Jahren. Im März dieses Jahres hatte der Selic noch auf einem Rekordtief von 2,00 Prozent gelegen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54706597-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – CHINA – Chinas Notenbank erhöht Reservesatz für Fremdwährungseinlagen – 9.12.2021
Die chinesische Zentralbank hat angekündigt, dass sie den Betrag der Fremdwährungseinlagen, den Banken beiseitelegen müssen, erhöhen wird, um die Aufwertung des chinesischen Yuan einzudämmen. Die People’s Bank of China (PBoC) teilte mit, dass sie den Mindestreservesatz (RRR) für Fremdwährungseinlagen mit Wirkung vom 15. Dezember um 2 Prozentpunkte auf 9 Prozent anheben wird. – 9.12.2021
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54714217-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
SYSTEMIC RISK BOARD – EUROPÄISCHE UNION – ESRB: Staatsanteil an EU-Banken-Assets sinkt etwas – 9.12.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Anteil von Staatsanleihen und Krediten an Staaten an den Assets von Banken in der EU hat nach Mitteilung des Systemrisikorats ESRB (European Systemic Risk Board) etwas abgenommen. Wie der ESRB nach seiner diesjährigen Generalversammlung mitteilte, bestanden rund 18 Prozent der italienischen Banken-Assets aus Forderungen gegen Staaten. IM Falle Frankreichs waren es 4 Prozent und in Deutschland 5 Prozent. In Spanien betrug der Staatsanteil an den Banken-Assets 11 Prozent und lag leicht über dem Vorjahresniveau.
Die höchsten Staatsanteile an ihren Assets verzeichneten Rumänien (26 Prozent), Polen (22 Prozent) und Kroatien (20 Prozent).
Eine geringere Verbindung zwischen Staaten und Banken des Euroraums bzw. eine bessere Berücksichtigung der Risiken solcher Investments sind eine Voraussetzung für die Etablierung einer gemeinsamen europäischen Bankeinlagensicherung.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54710684-esrb-staatsanteil-an-eu-banken-assets-sinkt-etwas-015.htm
USA – Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe fallen auf 52-Jahrestief – 9.12.2021
WASHINGTON (Dow Jones)–Die wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe sind auf den niedrigsten Stand seit 52 Jahren gefallen, was die Anspannung auf dem Arbeitsmarkt widerspiegelt, während sich die Wirtschaft von den Auswirkungen der Pandemie erholt. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge in der Woche zum 4. Dezember auf saisonbereinigter Basis um 43.000 auf 184.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte.
Das ist der niedrigste Wert seit der Woche zum 6. September 1969. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 211.000 vorhergesagt. Für die Vorwoche wurde der Wert nach oben revidiert, auf 227.000 von ursprünglich 222.000.
Der gleitende Vierwochendurchschnitt verringerte sich gegenüber der Vorwoche deutlich um 21.250 auf 218.750. In der Woche zum 27. November erhielten 1,992 Millionen Personen Arbeitslosenunterstützung. Dies war eine Zunahme gegenüber der Vorwoche um 38.000.
Tabelle: http://www.dol.gov/ui/data.pdf
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54711445-erstantraege-auf-us-arbeitslosenhilfe-fallen-auf-52-jahrestief-015.htm
USA – USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf niedrigstem Stand seit 1969 – 9.12.2021
WASHINGTON (dpa-AFX) – In den USA sind die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf den niedrigsten Stand seit 1969 gefallen. Die Zahl der Hilfsanträge fiel in der vergangenen Woche um 43 000 auf 184 000 Anträge, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Der Rückgang war stärker als erwartet. Analysten hatten im Schnitt mit 220 000 Anträgen gerechnet.
Die wöchentlichen Erstanträge gelten als Frühindikator für den Arbeitsmarkt. Die US-Notenbank Fed berücksichtigt den Arbeitsmarkt sehr stark bei ihrer Geldpolitik. Eine robuste Arbeitsmarktentwicklung erhöht den Druck auf die Fed, aus ihrer lockeren Geldpolitik auszusteigen.
Der starke Rückgang der Erstanträge könnte aber auch dadurch erklärt werden, wie die Regierung die Rohdaten um saisonale Schwankungen bereinigt. So sind die Zahlen unbereinigt sogar gestiegen./jsl/bgf/eas
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54711393-usa-erstantraege-auf-arbeitslosenhilfe-auf-niedrigstem-stand-seit-1969-016.htm
CHINA – Chinas Top-Notenbanker: Markt kann Evergrande-Krise überstehen – 9.12.2021
Der finanzielle Stress bei dem chinesischen Immobilienentwickler Evergrande und einigen seiner Konkurrenten wird dem Markt in Hongkong keinen längerfristigen Schaden zufügen, erwartet Chinas oberster Zentralbanker Yi Gang. Allgemeinere Probleme mit der Verschuldung dieser Unternehmen sollten nach den Grundsätzen des Marktes behandelt werden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54714217-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
CHINA – China warnt westliche Staaten vor Konsequenzen von Olympia-Boykott – 9.12.2.2021
Nach der Ankündigung eines diplomatischen Boykotts der Olympischen Winterspiele 2022 in Peking hat China vier westliche Länder vor Konsequenzen gewarnt. Die USA, Australien, Großbritannien und Kanada „werden unweigerlich den Preis für ihr Fehlverhalten zahlen“, sagte der Sprecher des Außenministeriums in Peking, Wang Wenbin. Er prangerte die „Nutzung der olympischen Plattform für politische Manipulationen“ an.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54710300-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
CHINA – China: Anstieg der Erzeugerpreise verlangsamt sich etwas – 9.12.2021
PEKING (dpa-AFX) – In China hat sich der Anstieg der Erzeugerpreise nach einem 26-Jahres-Hoch etwas verlangsamt. Bei den Verbraucherpreisen gab es dagegen das größte Plus seit August 2020. Der Preisindex für die Hersteller legte im November um 12,9 Prozent zu, wie das Statistikamt am Donnerstag in Peking berichtete. Im Oktober waren die Erzeugerpreise noch um 13,5 Prozent und damit so stark wie seit 26 Jahren nicht mehr gestiegen. Der Anstieg im November fiel aber höher aus, als Experten es erwartet hatten.
Die Teuerung bei den Herstellern schlägt sich auch zunehmend bei der Inflation für die Konsumenten nieder. Die Verbraucherpreise legten im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 Prozent zu und damit so stark wie seit August vergangenen Jahres nicht mehr. Im Oktober waren die Verbraucherpreise noch um 1,5 Prozent gestiegen. Volkswirte hatten allerdings mit einem etwas stärkeren Anstieg gerechnet.
Chinas Regierung hatte zuletzt mit einigen Maßnahmen wie Eingriffen an den Rohstoffmärkten versucht, den Anstieg der Erzeugerpreise einzudämmen. Sollte das weiter gelingen und sich die Entwicklung in den kommenden Monaten fortsetzen, könnte das den Spielraum für die Notenbank erhöhen, die Wirtschaft mit verschiedenen Maßnahmen anzukurbeln./zb/bgf/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54705153-china-anstieg-der-erzeugerpreise-verlangsamt-sich-etwas-016.htm
SCHWEIZ – Schweizer Regierung senkt BIP-Prognose für 2022 – 9.12.2021
Die Schweizer Regierung hat ihre Prognose zur Wirtschaftsentwicklung im nächsten Jahr gesenkt. Lieferengpässe und verschärfte Corona-Maßnahmen lasteten im Winter 2021/2022 international auf der Wirtschaft. Die Expertengruppe des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) rechnet jetzt mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 3,0 (Prognose im September: 3,4) Prozent. Für das Jahr 2023 prognostiziert die Expertengruppe ein BIP-Wachstum von 2,0 Prozent.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54710300-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
EUROPÄISCHE UNION – EU schlägt Beschäftigungs-Kriterien für Online-Lieferdienste vor – 9.12.2021
Von Sam Schechner
BRÜSSEL (Dow Jones)–Uber, Deliveroo und andere Online-Lieferdienste könnten nach einem Vorschlag der Europäischen Union gezwungen werden, ihren Fahrern und Zustellern mehr Leistungen zu gewähren und sie gegebenenfalls fest anzustellen. Der am Donnerstag vorgestellte EU-Gesetzesentwurf stuft viele der Jobs bei Online-Lieferplattformen als (abhängige) Beschäftigung ein. Bislang haben die meisten dieser Unternehmen diese als selbstständige Auftragnehmer betrachtet.
Der Gesetzesentwurf geht davon aus, dass viele der Unternehmen in der sogenannten Gig-Economy tatsächlich Arbeitnehmer beschäftigen, je nachdem, wie viel Kontrolle die Unternehmen darüber ausüben, wie diese ihre Arbeit verrichten.
Die Änderung würde für diese Unternehmen gelten, wenn sie bestimmte Kriterien erfüllen – zum Beispiel die Vergütung für Aufgaben festlegen und eine Bewertung der Leistung der Arbeitnehmer vornehmen. Die Einstufung als Angestellten-Verhältnis können die Online-Plattformen jedoch vor nationalen Gerichten anfechten.
*** Millionen Gig-Beschäftigte würden zu Arbeitnehmern
EU-Vertreter schätzen, dass etwa 5 Millionen der 28 Millionen Menschen, die in der EU für Online-Lieferdienste tätig sind, nach den neuen Regeln neu eingestuft werden würden. Viele von ihnen sind Arbeitskräfte, die persönliche Dienstleistungen erbringen, wie Fahrer und Zusteller, so die EU.
„Da immer mehr Arbeitsplätze durch digitale Arbeitsplattformen geschaffen werden, müssen wir menschenwürdige Arbeitsbedingungen für all diejenigen sicherstellen, die ihr Einkommen aus dieser Arbeit beziehen“, sagte Margrethe Vestager, die Vizepräsidentin der EU-Kommission.
*** Gesetzliche Umsetzung dauert
Der Vorschlag dürfte nun mehrere Jahre debattiert werden, bevor er zur Anwendung kommen kann. Um Gesetzeskraft zu erlangen, muss er vom EU-Parlament und den Mitgliedstaaten gebilligt werden. Danach hätte jeder der 27 EU-Staaten zwei Jahre Zeit, ihn auf nationaler Ebene anzupassen und umzusetzen.
Aber schon vor der Verabschiedung könnte sich der Entwurf darauf auswirken, ob und wie Beschäftigten in der Gig-Economy mehr Rechte zugestanden werden sollen. In diesem Geschäftsmodell werden über Apps einzelne Aufgaben an einen Pool von Personen verteilt. Diese werden von den App-Betreibern bisher aber nicht als angestellte Mitarbeiter behandelt.
*** Plattformen warnen vor Jobverlusten
Unternehmen wie Uber und Deliveroo sowie die estnische Mitfahr- und Essenslieferplattform Bolt Technology OU lehnen den Vorschlag in seiner jetzigen Form ab, da die Neueinstufung zu Arbeitsplatzverlusten in ihren Branchen führen könnte.
Bolt argumentiert, das Unternehmen werde wahrscheinlich gezwungen, Vollzeitfahrer in einem „Modell der maximalen Auslastung“ einzustellen – was bedeutet, dass es weniger Fahrer für längere Arbeitszeiten beschäftigen würde.
Deliveroo hat sich Anfang des Jahres aus dem spanischen Markt zurückgezogen, unter anderem wegen der dortigen Vorschriften, die seine Fahrer neu klassifizieren würden. Deliveroo argumentiert, diese Änderung habe negative Folgen für die Fahrer selbst, die Verbraucher, die Restaurants und die Wirtschaft im Allgemeinen.
Uber kündigte an, Standards für die Entlohnung schaffen zu wollen, dass die Fahrer aber unabhängig Beschäftigte bleiben sollen – was diese laut dem Unternehmen schätzen. Ein Sprecher sagte, Uber sei „besorgt, dass der Vorschlag der Kommission den gegenteiligen Effekt haben könnte – nämlich Tausende von Arbeitsplätzen zu gefährden“.
Uber hatte im März mitgeteilt, seinen Fahrern in Großbritannien den Arbeitnehmer-Status zu gewähren, der ihnen das Recht auf bestimmte Leistungen einräumt. Zuvor hatte Uber einen entsprechenden Rechtsstreit vor dem britischen Obersten Gerichtshof verloren.
Nach dem EU-Gesetzesentwurf würden Unternehmen als Arbeitgeber gelten, wenn sie zwei von fünf Kriterien erfüllen, darunter Einschränkungen für Dritte zu arbeiten, Aufgaben nicht oder nur begrenzt ablehnen zu können oder die Festlegung von Lohnhöhen oder Höchstgebühren.
*** Auch Begrenzung der automatisierten Kontrolle vorgesehen
Der Gesetzentwurf würde allen, die für die so genannten „Plattform-Unternehmen“ arbeiten, auch neue Rechte auf Informationen und Kontrolle über die automatisierte Verwaltung ihrer Tätigkeit einräumen – unabhängig davon, ob sie als Selbstständige oder Arbeitnehmer eingestuft werden. Hintergrund ist, dass immer mehr Unternehmen automatisierte Systeme einsetzen, um ihre Mitarbeiter zu überwachen.
Der Gesetzesentwurf ist der jüngste Vorstoß der EU, die Regulierung großer Technologieunternehmen auszuweiten. Ähnliche Vorstöße sind unter anderem in Großbritannien, den USA, Australien, Kanada zu beobachten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54710540-eu-schlaegt-beschaeftigungs-kriterien-fuer-online-lieferdienste-vor-015.htm
EUROPÄISCHE UNION – EU einigt sich auf Aussetzung der Roaming-Gebühren bis 2032 – 9.12.2021
Die EU-Mitgliedstaaten und Unterhändler des Europäischen Parlaments haben sich auf eine Verlängerung der ursprünglich bis Juni 2022 geltenden Abschaffung von Roaming-Gebühren geeinigt. Zusätzliche Kosten für die Telefon- oder Internetnutzung im EU-Ausland werden für weitere zehn Jahre bis 2032 ausgesetzt, wie der Rat der EU mitteilte.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54710300-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
FRANKREICH – Macron will neuen EU-Mechanismus zum Schutz der Außengrenzen – Macron fordert Überarbeitung der strikten EU-Regeln zur Staatsverschuldung – 9.12.2021
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich für einen neuen Mechanismus zum Schutz der Außengrenzen des Schengenraums ausgesprochen. Dieser solle im Fall einer Krisensituation greifen, „wenn eine stärkere Kontrolle unserer Außengrenzen nötig wird“, sagte Macron am Donnerstag auf einer Pressekonferenz zur anstehenden französischen EU-Ratspräsidentschaft in Paris.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat eine Überarbeitung der strikten EU-Regeln zur Staatsverschuldung gefordert. Um dem Bedarf an neuen Investitionen nach der Corona-Pandemie gerecht zu werden, müsse der Haushaltsrahmen neu geregelt werden, sagte Macron am Donnerstag auf einer Pressekonferenz zur anstehenden französischen EU-Ratspräsidentschaft in Paris.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54714217-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Deutsche Exporte steigen im Oktober kräftig um 4.1 Prozent MM, auf Jahressicht um 17,3 Prozent, mit Blick auf Februar um plus 3,8 Prozent – Blockaden gelöst – 9.12.2021
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Die deutsche Wirtschaft hat ihre Ausfuhren im Oktober kräftig gesteigert, nachdem in den beiden Vormonaten anhaltende Materialengpässe und gestörte Lieferketten für Rückgange gesorgt hatten. Zuletzt hatte es jedoch Anzeichen gegeben, dass sich diese Blockaden langsam lösen. Die Exporteure verkauften kalender- und saisonbereinigt 4,1 Prozent mehr im Ausland als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte.
Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur ein Plus von 1,1 Prozent erwartet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen die Exporte um 8,1 Prozent höher. Die Importe stiegen im Oktober um 5,0 Prozent gegenüber dem Vormonat. Auf Jahressicht ergab sich ein Anstieg von 17,3 Prozent.
Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, lagen die Exporte kalender- und saisonbereinigt um 3,8 Prozent höher, während die Importe sich in dieser Betrachtung um 13,5 Prozent erhöht haben.
Der Außenhandelsüberschuss betrug kalender- und saisonbereinigt 12,5 Milliarden Euro. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem Aktivsaldo von 13,8 Milliarden Euro gerechnet. Der Überschuss in der Leistungsbilanz betrug nach vorläufigen Berechnungen der Bundesbank 15,4 Milliarden Euro. Ökonomen hatten 18,0 Milliarden Euro erwartet.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54706005-deutsche-exporte-steigen-im-oktober-kraeftig-blockaden-geloest-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54705652-deutschland-exporte-und-importe-steigen-kraeftig-016.htm
DEUTSCHLAND – DIHK: Exportplus nur auf den ersten Blick sehr erfreulich – 9.12.2021
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat die jüngsten Exportzahlen zurückhaltend bewertet. „Das Exportplus im Oktober ist nur auf den ersten Blick sehr erfreulich“, sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. Ein Großteil des Anstiegs gehe auf importierte Kostensteigerungen bei wichtigen Vorprodukten und Rohstoffen zurück, „die unsere Exporteure an ihre ausländischen Kunden weitergeben“. Auch deuteten die zuletzt sichtlich gesunkenen Industrieaufträge aus dem außereuropäischen Ausland an, dass „die Luft im internationalen Geschäft dünner“ werde.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54710300-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Umfrage zeigt stark gestiegenen Optimismus im Russland-Geschäft – 9.12.2021
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)–Das allgemeine Geschäftsklima in Russland hat sich nach Einschätzung der deutschen Unternehmen im Russland-Geschäft trotz der Corona-Krise deutlich aufgehellt. Das geht aus der 19. Geschäftsklima-Umfrage Russland hervor, die der Ostausschuss der Deutschen Wirtschaft und die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer (AHK) im November gemeinsam durchgeführt haben. „Der Optimismus kehrt zurück“, sagte der Ostausschuss-Vorsitzende Oliver Hermes auf einer Online-Pressekonferenz. „Die deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen stehen auf einem festen Fundament und haben die Delle des ersten Corona-Jahres 2020 hinter sich gelassen.“
Die aktuellen politischen Spannungen könnten den positiven Ausblick aber in Frage stellen, warnte Hermes. „Es müssen jetzt alle diplomatischen Möglichkeiten genutzt werden, um eine weitere Eskalation abzuwenden“, forderte er. Mut mache, dass die neue Regierung in ihrem Koalitionsvertrag den Wunsch nach einem konstruktiven Dialog mit Russland und nach „substanziellen und stabilen Beziehungen“ unterstrichen habe. Sehr positiv sei, dass Russland ausdrücklich als Partner für Zukunftsthemen wie Klima, Umwelt, Wasserstoff und Gesundheit genannt werde. „Wir sehen im Koalitionsvertrag eine gute Basis, die Beziehungen mit Russland wieder positiver zu gestalten“, sagte Hermes.
Mit 52 Prozent beobachten laut der Umfrage mehr als die Hälfte der Befragten im laufenden Jahr einen positiven oder leicht positiven Trend beim Geschäftsklima, nach lediglich 12 Prozent im Vorjahr. Hermes sah hierin eine „klare Trendumkehr“. Auch zur Wirtschaftsentwicklung im kommenden Jahr seien die Unternehmen deutlich optimistischer als vor Jahresfrist: 60 Prozent der Befragten rechnen 2022 demnach mit einer positiven oder leicht positiven Wirtschaftsentwicklung gegenüber 36 Prozent im Vorjahr. Fast die Hälfte bewerte die eigene Geschäftslage als gut bis sehr gut.
Als größte Hindernisse werden die Wechselkursentwicklung und die gegenseitigen Wirtschaftssanktionen wahrgenommen. Hier erhofften sich die Unternehmen Initiativen der neuen Bundesregierung zum Abbau politischer Spannungen. Die befragten Unternehmen sprechen sich laut den Angaben mit großer Mehrheit für den Ausbau von Energie- und Klimaprojekten mit Russland aus. An der Umfrage haben sich demnach fast 90 Unternehmen beteiligt, die in Russland über 50.000 Mitarbeiter beschäftigen und dort über 14 Milliarden Euro umsetzen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54709407-umfrage-zeigt-stark-gestiegenen-optimismus-im-russland-geschaeft-015.htm
DEUTSCHLAND – Deutsche Arbeitskosten steigen im dritten Quartal moderat – 9.12.2021
Von Andreas Plecko
WIESBADEN (Dow Jones)–Die Arbeitskosten in Deutschland sind im dritten Quartal moderat gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete, erhöhten sie sich um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Kalenderbereinigt lagen sie um 2,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahres.
Die Arbeitskosten setzen sich aus den Bruttoverdiensten und den Lohnnebenkosten zusammen und werden in Relation zu den geleisteten Stunden ausgewiesen. Die Bruttoverdienste erhöhten sich im dritten Quartal 2021 im Vergleich zum Vorjahresquartal kalenderbereinigt um 2,5 Prozent, die Lohnnebenkosten um 3,0 Prozent.
Verglichen mit dem dritten Quartal 2019, dem vergleichbaren Quartal im Jahr vor der Corona-Krise, ist der Arbeitskostenindex um 4,1 Prozent gestiegen. „Diese Veränderung resultiert hauptsächlich aus gestiegenen Arbeitskosten bei gesamtwirtschaftlich nahezu gleichbleibender Zahl an geleisteten Stunden je Arbeitnehmerin und Arbeitnehmer“, erklärten die Statistiker.
Europaweite Daten liegen aktuell erst für das zweite Quartal vor. Danach vergünstigte sich eine Stunde Arbeit im Durchschnitt der 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union um 0,1 Prozent. Deutschland lag im Vergleich zum Vorjahresquartal mit kalenderbereinigt minus 0,3 Prozent geringfügig unterhalb der EU-Entwicklung.
In vier weiteren EU-Staaten war der Arbeitskostenindex in dem Zeitraum rückläufig, am stärksten in Italien mit 8,2 Prozent und Spanien mit 4,6 Prozent. Auf der anderen Seite wiesen Zypern (18,0 Prozent), Rumänien (9,7 Prozent), Schweden (7,5 Prozent) und Polen (7,2 Prozent) die höchsten Steigerungen in der EU auf.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54706488-deutsche-arbeitskosten-steigen-im-dritten-quartal-moderat-015.htm
DEUTSCHLAND – Hotelbranche in Deutschland erholt sich von Corona-Krise – 9.12.2021
Die deutsche Hotelbranche erholt sich zusehends von der Corona-Krise. Die Beherbergungsbetriebe verbuchten im Oktober 43,3 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Das waren 30,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Allerdings lagen die Übernachtungszahlen noch um 5,1 Prozent unter dem Niveau vom September des Vorkrisenjahres 2019.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54706597-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ÖSTERREICH – Wohnen 3. Quartal 2021: Mieten bleiben bei 8,3 Euro pro Quadratmeter – 9.12.2021
http://www.statistik.at/web_de/presse/127212.html
ÖSTERREICH – ÖSTERREICH – Arbeitsmarkt im 3. Quartal 2021: vor dem vierten Lockdown weiter deutliche Erholung – 9.12.2021
http://www.statistik.at/web_de/presse/127207.html
8.12.2021, Mittwoch
CORONA – ÖSTERREICH – Weiter Maßnahmen für Ungeimpfte Österreich beendet Lockdown für fast alle – 8.12.2021
Der Lockdown in Österreich zeigt Wirkung: In den 20 Tagen halbiert sich die Inzidenz. Deshalb wird in der Nacht zum Sonntag „mit Sicherheitsgurt“ gelockert. Es droht jedoch ein Flickenteppich zwischen den Bundesländern. Für Ungeimpfte bleibt es bei den Ausgangsbeschränkungen. …
https://www.n-tv.de/politik/Osterreich-beendet-Lockdown-fuer-fast-alle-article22986309.html
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ZENTRALBANKEN – JAPAN – Bank of Japan entscheidet frühzeitig über Pandemie-Kreditprogramm – 8.12.2021
Die Bank of Japan (BoJ) wird wahrscheinlich im Dezember oder im Januar über eine Verlängerung ihres Pandemie-Kreditprogramms entscheiden, sagte Vizegouverneur Masayoshi Amamiya. Das Programm soll im März 2022 auslaufen. „Es ist wichtig, je nach Situation flexibel zu handeln“, sagte Amamiya bei einer Pressekonferenz. Er sagte, die Zentralbank werde die Entscheidung lange vor dem Auslaufen des Programms treffen, um die Vorhersehbarkeit ihrer Politik zu gewährleisten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54694463-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Schnabel: Keine EZB-Zinsanhebung vor Ende der Nettokäufe – 8.12.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte sich nach Aussage von EZB-Direktorin Isabel Schnabel bei einer künftigen Straffung ihrer Geldpolitik an die derzeit kommunizierte Reihenfolge halten und ihre Zinsen erst nach dem Ende der Nettoanleihekäufe anheben. Bei einer Konferenz in Frankfurt plädierte Schnabel außerdem dafür, nach dem Ende des Pandemiekaufprogramms PEPP einen „glaubwürdigen Backstopp“ gegen das Risiko einer „Fragmentierung“ des Euroraums vorzuhalten.
„Die Umkehrung der kommunizierten Reihenfolge der Instrumente ist unter diesen Umständen keine angemessene politische Reaktion“, sagte Schnabel laut veröffentlichtem Redetext. EZB-Ratsmitglied Robert Holzmann hatte kürzlich gesagt, dass er sich durchaus eine Zinserhöhung vor dem Ende der Nettokäufe vorstellen können. Schnabel hielt dem entgegen, dass anhaltend hohe Käufe trotz drohender Risiken für die Preisstabilität, nur um einen Anstieg der langfristigen Renditen zu vermeiden, zu fiskalischer und finanzieller Dominanz führen würde.
Die EZB müsste Schnabel zufolge bei Risiken für die Preisstabilität handeln, und zwar ohne Rücksicht auf Finanzierungsbedürfnisse. „Sollten sich beispielsweise die Inflationserwartungen als Reaktion auf eine anhaltende Periode mit einer Inflation oberhalb unseres Ziels lösen, selbst wenn dies auf negative Schocks auf der Angebotsseite zurückzuführen ist, würde dies eine Verkürzung des Zeithorizonts erfordern“, sagte sie.
Die EZB habe im Dezember 2020 trotz einer mittelfristigen Inflationsprognose von nur 1,4 Prozent ihre Anleihekäufe nicht erhöht, sondern sich auf die Sicherung günstiger Finanzierungsbedingungen verlegt. Sie habe ihren mittelfristigen Horizont, innerhalb dessen sie Preisstabilität erreichen wolle, einfach verlängert und damit Risiken für die Finanzstabilität entgegengewirkt. Umgekehrt müsse sie nun auch zu einer Verkürzung des Horizonts bereit sein.
„In diesem Fall darf die Geldpolitik nicht als Geisel der fiskalischen oder finanziellen Dominanz genommen werden – das heißt, selbst wenn die Finanzmärkte empfindlicher auf geldpolitische Änderungen reagieren, müssen die Zentralbanken Wege finden, um die Preisstabilität zu sichern, ohne die Finanzstabilität zu gefährden“, sagte Schnabel.
Sie wies aber auf das Risiko hin, dass „überraschende geldpolitische Entwicklungen“ in einigen Ländern zu einer ungewollt deutlichen Straffung der Finanzierungsbedingungen führen könnten. „Ein glaubwürdiger Backstopp, der dazu dient, solchen Fragmentierungsrisiken entgegenzuwirken, kann dazu beitragen, vor ungeordneten Bewegungen zu schützen und es der Zentralbank so ermöglichen, sich auf ihr Preisstabilitätsmandat zu konzentrieren“, sagte Schnabel. Das PEPP habe im Verlauf der Pandemie effektiv eine solche Backstopp-Funktion erfüllt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54699733-schnabel-keine-ezb-zinsanhebung-vor-ende-der-nettokaeufe-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Lagarde: ESRB muss sich um Klima- und Cyber-Risiken kümmern – 8.12.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Systemrisikorat ESRB (European Systemic Risk Board) muss sich nach Aussage seiner Chefin Christine Lagarde vor allem um die Risiken für die Finanzstabilität kümmern, die sich aus dem Klimawandel und aus Cyber-Angriffen ergeben. Lagarde sagte zur Eröffnung einer ESRB-Konferenz, die weitere Entwicklung der Klimarisiken sei in hohem Maße pfadabhängig, Finanzinstitute bepreisten Klimarisiken noch nicht richtig. In Bezug auf die Cyber-Risiken kündigte die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) einen Handlungsrahmen an, der den Behörden eine rasche und koordinierte Reaktion auf Cyber-Vorfälle ermöglichen soll.
*** 1. Klimarisiken
„Die ESRB-Analyse zeigt, dass die Finanzmärkte bei ihrer Preisbildung noch nicht ausreichend Klimarisiken berücksichtigen“, sagte Lagarde. Wenn ein Asset vor Ablauf seiner geplanten wirtschaftlichen Nutzungsdauer den Wert verliere, könne das zu Reaktionen im Finanzsystem führen. Das Erreichen solcher Kipppunkte sei alles andere als unrealistisch.
Lagarde zufolge konzentrieren sich 70 Prozent der Kreditexponierung der Banken gegenüber Unternehmen mit hohen oder zunehmenden physischen Klimarisiken in den Portfolios von 25 Euroraum-Banken. „Bei sieben dieser Banken macht diese Exponierung mehr als 10 Prozent ihrer gesamten Assets aus“, sagte sie. Der Einfluss des Klimawandels für die Finanzstabilität sei sehr stark pfadabhängig. Er hänge davon ab, ob die extremsten Klimaszenarien vermieden werden könnten und ob es zu einem geordneten oder einem ungeordneten Übergang zu einer kohlenstoffärmeren Wirtschaft komme. „Welchem Pfad wir folgen, liegt bisher noch in unserer Hand.“
Lagarde räumte ein, dass die wichtigste Rolle beim Kampf gegen den Klimawandle die Regierungen zu spielen hätten. Allerdings habe auch die makroprudenzielle Politik ihre Rolle zu spielen, indem sie die finanziellen Aspekte klimabezogener Risiken identifizieren und mildern. „Wir sollten nicht der falschen Logik von Zielkonkflikten folgen, indem wir glauben, dass Maßnahmen, die das Finanzsystem sicherer machen, das Finanzsystem daran hindern, die Transformation unserer Volkswirtschaften zu finanzieren“, sagte Lagarde.
*** 2. Cyber-Risiken
„Wir können uns glücklich schätzen, dass wir bisher kein systemisches Ereignis hatten“, sagte die ESRB-Chefin. Eine solche Attacke sei aber eher eine Frage des Wann als des Ob.
Lagarde zufolge bereitet der ESRB ein Rahmenwerk für den Umgang mit Cyber-Risiken vor, der eine koordinierte und rasche Reaktion der Finanzbehörden ermöglicht. „Der ESRB will dafür sorgen, dass er in naher Zukunft fertig und voll einsatzfähig ist“, sagte Lagarde. Insbesondere will der ESRB Kommunikationskanäle sowie eine Klassifizierung von Cyber-Vorfällen schaffen, damit die Behörden die Lage jederzeit korrekt beurteilen und schnell reagieren können.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54695774-lagarde-esrb-muss-sich-um-klima-und-cyber-risiken-kuemmern-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: Makroprudenzielle Maßnahmen machen Geldpolitik wirksamer gegenüber Finanzstabilitätsrisiken – 8.12.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Makroprudenzielle Maßnahmen zur Eindämmung von Risiken für die Finanzstabilität machen die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) laut einem von der EZB veröffentlichten Bericht wirksamer. Wie der Autor der Studie zeigt, verringert eine wirksame makroprudenzielle Intervention im Euroraum, einer Volkswirtschaft mit einem niedrigen natürlichen Gleichgewichtszins, die Wahrscheinlichkeit und Intensität systemischer Finanzkrisen.
Je stabiler diese Märkte sind, desto stabiler sind demnach auch die Kreditvergabe an Unternehmen und die gesamtwirtschaftliche Produktion. „Diese zusätzliche Verringerung des Risikos senkt den Preis risikofreier Assets im Vergleich zu risikoreichen Assets und erhöht folglich deren relative Renditen“, schreibt Alejandro Van der Ghote. Der natürliche Zinssatz, der ein risikofreier, kurzfristiger Realzins sei, steige daher ebenfalls.
Dieser höhere natürliche Zinssatz gibt der Zentralbank laut Van der Ghote mehr Spielraum für die Stimulierung der Gesamtnachfrage, insbesondere während Abschwüngen, wenn der natürliche Zinssatz konjunkturbedingt niedriger ist. „Dieser Vorteil ist jedem makroprudenziellen Instrument inhärent, das die Risikobereitschaft auf den Finanzmärkten während des Aufschwung bremst“, schreibt der Ökonom.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54693663-ezb-makroprudenzielle-massnahmen-machen-geldpolitik-wirksamer-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB/Schnabel: Deutschland noch ohne makroprudenziellen Puffer – 8.12.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–EZB-Direktorin Isabel Schnabel hat Deutschland für eine zu zögerliche Umsetzung von Empfehlungen des Systemrisikorats ESRB (European Systemic Risk Board) kritisiert. Schnabel sagte bei einer ESRB-Konferenz in Frankfurt: „Deutschland hat bereits 2019 eine ESRB-Warnung erhalten. Doch obwohl der deutsche Ausschuss für Finanzstabilität vergangene Woche dafür plädierte, dass die makroprudenzielle Politik rasch in den Präventionsmodus zurückkehren sollte, bleibt Deutschland das einzige Land des Euroraums, in dem derzeit keine makroprudenziellen Maßnahmen ergriffen werden. Dabei seien die Indikatoren für die Überbewertung der Immobilienpreise seit Ausbruch der Pandemie um 15 Prozentpunkte gestiegen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) ist nicht für makroprudenzielle Maßnahmen zuständig, obwohl ihre Präsidentin Christine Lagarde auch den ESRB leitet. Dieses Politikfeld liegt überwiegend in nationaler Hand. Dem deutschen Ausschuss für Finanzstabilität (AfS) gehören neben der Bundesbank die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) und das Bundesfinanzministerium an.
Deutschland hatte 2019 den makroprudenziellen Puffer, eine zusätzliche Eigenkapitalanforderung an Banken, aktiviert, diesen Schritt aber wegen der Corona-Pandemie wieder rückgängig gemacht.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54699734-ezb-schnabel-deutschland-noch-ohne-makroprudenziellen-puffer-015.htm
ZENTRALBANKEN – DEUTSCHLAND – Bundesbank/Buch: Stabiler Bankensektor notwendig für unabhängige EZB – 8.12.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die makroprudenziellen Aufsichtsbehörden des Euroraums müssen nach den Worten von Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch dafür sorgen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) bei ihrer Geldpolitik nicht auf die Stabilität nationaler Bankensysteme Rücksicht nehmen muss. Buch sagte bei einer Konferenz des Systemrisikorats ESRB (European Systemic Risk Board), zuständig für die makroprudenzielle Aufsicht seien vor allem die nationalen Behörden, wobei der ESRB der tendenziell vorhandenen Zögerlichkeit bei der Umsetzung konkreter Maßnahmen („inaction bias“) entgegenwirken müsse.
Buch zufolge spielt der makroprudenzielle Handlungsrahmen mit Blick auf die Unabhängigkeit der Geldpolitik eine ähnliche Rolle wie der Stabilitäts- und Wachstumspakt mit seinen Leitplanken für die Fiskalpolitik. Sie sagte: „Wir alle wissen, dass Geldpolitik unter Druck kommen kann, wenn eine notwendige monetäre Straffung verschoben wird, weil es Konsequenzen für die fiskalische Schuldentragfähigkeit geben könnte. Wir können in ähnlicher Weise eine Geldpolitik unter finanzieller Dominanz haben, wenn eine notwendige Straffung verschoben wird, weil es das Risiko von Instabilitäten im Finanzsystem gibt.“
Makroprudenzielle Politik ist laut Buch letzten Endes zum Schutz von Fiskal- und Geldpolitik da. Andererseits müsse der ESRB aber auch die potenziellen Rückwirkungen von Fiskal- und Geldpolitik für die Finanzstabilität diskutieren. „Der ESRB hat gezeigt, dass er diese Probleme angeht, und wir sollten daran weiterarbeiten“, sagte sie.
Buch wies darauf hin, dass die überwiegend nationale Zuständigkeit für die makroprudenzielle Aufsicht mit einer starken finanziellen Integration des Euroraums kontrastiert, die eine grenzüberschreitende Ausbreitung von Schocks begünstige. Die Bundesbank-Vizepräsidentin sprach von einem „sehr guten Netzwerk“ nationaler Institutionen, die aber verschiedene makroprudenzielle Instrumente nutzten und diese in unterschiedlichem Tempo einsetzten.
Der ESRB müsse die grenzüberschreitenden Auswirkungen nationaler Finanzmarktpolitik beobachten, für den Einsatz der besten Praktiken sorgen und oben genanntem „inaction bias“ entgegenwirken. „Wir alle wissen, wie schwierig es ist, die richtigen Entscheidungen zur richtigen Zeit zu treffen“, sagte sie. Der Ausschuss für Finanzstabilität, dem die Bundesbank angehört, dürfte noch vor Weihnachten darüber entscheiden, ob in Deutschland ein antizyklischer Kapitalpuffer aktiviert wird.
Der wissenschaftliche Beratungsausschuss (ASC) des Systemrisikorats ESRB hatte kürzlich einen festen Handlungsrahmen für makroprudenzielle Maßnahmen vorgeschlagen, mit denen die Stabilität des Finanzsektors bewahrt werden kann – ähnlich wie Preisstabilität durch Zentralbanken. Laut ASC hat die makroprudenzielle Politik derzeit ein Niveau, wie es die Geldpolitik in den 1960er Jahren hatte.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54697651-bundesbank-buch-stabiler-bankensektor-notwendig-fuer-unabhaengige-ezb-015.htm
USA – IRAN – USA verhängen neuen Sanktionen gegen den Iran – 8.12.2021
Die USA haben neue Sanktionen gegen rund ein Dutzend Organisationen und einzelne Verantwortliche im Iran verhängt. Das Finanzministerium in Washington erklärte in Washington, mit den Sanktionen werde auf „klare Verletzungen der Menschenrechte“ reagiert. Sie treffen unter anderem iranische Spezialeinheiten der Sicherheitsdienste oder der Terrorabwehr. Auch die Führung iranischer Haftanstalten sei von den Sanktionen betroffen, hieß es weiter in Washington.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54694463-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
USA – EIA: US-Rohöllagerbestände sinken nicht so stark wie erwartet – 8.12.2021
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 3. Dezember verringert. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 0,241 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 1,3 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 0,909 Millionen Barrel reduziert. Bei den bereits am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) war mit 3,1 Millionen Barrel eine Abnahme registriert worden.
Die Benzinbestände nahmen nach EIA-Angaben um 3,882 Millionen Barrel zu. Analysten hatten ein Plus von 1,7 Millionen Barrel erwartet, nachdem die Vorräte in der vorangegangenen Woche um 4,029 Millionen gestiegen waren. Die API-Daten hatten einen Anstieg von 3,7 Millionen Barrel angezeigt.
Die Ölproduktion in den USA war in der Woche mit 11,7 Millionen Barrel pro Tag um 0,1 Millionen höher als in der Vorwoche. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ergab sich ein Zuwachs von 0,6 Millionen Barrel.
Webseite: http://www.eia.gov/petroleum/supply/weekly/
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54700656-us-rohoellagerbestaende-sinken-nicht-so-stark-wie-erwartet-015.htm
USA -Demokraten und Republikaner einigen sich auf Erhöhung der US-Schuldengrenze – 8.12.2021
Die Demokraten und Republikaner im US-Kongress haben sich nach wochenlangen Verhandlungen auf eine Erhöhung der Schuldenobergrenze geeinigt. „Ich denke, es liegt im Interesse des Landes“, einen Zahlungsausfall zu vermeiden, sagte der republikanische Führer im Senat, Mitch McConnell. Die Republikaner stimmten einem außergewöhnlichen Verfahren zu, durch das die Demokraten die Schuldengrenze ohne die Stimmen der Opposition im Senat erhöhen können.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54694463-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
CHINA – AUSTRALIEN – Australien schließt sich diplomatischem Boykott der Winterspiele in Peking an – 8.12.2021
Australien schließt sich den USA beim diplomatischen Boykott der Olympischen Winterspiele in China an. „Es ist natürlich keine Überraschung, dass wir keine australischen Beamten zu diesen Spielen entsenden werden“, sagte Premierminister Scott Morrison. Die Sportler des Landes sollen hingegen schon nach Peking reisen. Morrison begründete die Entscheidung mit einer Reihe von „Meinungsverschiedenheiten“ zwischen Canberra und Peking.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54694463-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
CHINA – GROSSBRITANNIEN – Großbritannien kündigt „diplomatischen Boykott“ der Winterspiele in Peking an – 8.12.2021
Auch Großbritannien schließt sich dem von den USA angekündigten „diplomatischen Boykott“ der Olympischen Winterspiele in Peking an. Kein Minister seiner Regierung werde zu diesem Anlass nach China reisen, sagte der britische Premierminister Boris Johnson im Londoner Unterhaus. Einen sportlichen Boykott der Spiele im Februar schloss er aber aus.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54701890-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
JAPAN – Japans Wirtschaft schrumpft im 3Q stärker als zunächst erwartet – 8.12.2021
Die japanische Wirtschaft ist im Quartal von Juli bis September wegen schwächerer Ausgaben der Verbraucher und des Staates stärker geschrumpft als zunächst geschätzt. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt nach den USA und China schrumpfte auf Jahresbasis um 3,6 Prozent, wie revidierte Daten zeigten. Im November war ein vorläufiger Wert von 3,0 Prozent veröffentlicht worden. Im Vergleich zum Vorquartal schrumpfte die Wirtschaft um 0,9 Prozent.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54694463-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
SÜDAFRIKA – Umstrittenes Enteignungsgesetz in Südafrika scheitert im Parlament – 8.12.2021
Ein umstrittenes Gesetz über die Enteignung weißer Landbesitzer zugunsten der schwarzen Bevölkerung ist vom Parlament in Südafrika abgelehnt worden. Der Vorschlag verfehlte die für eine Verfassungsänderung notwendige Zweidrittelmehrheit. Der von Präsident Cyril Ramaphosa unterstützte Entwurf sah vor, dass der Staat Land, das mehrheitlich im Besitz weißer Südafrikaner ist, ohne Entschädigung umverteilen darf. Damit sollte eine der großen Ungerechtigkeiten aus der Zeit der Apartheid korrigiert werden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54694463-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – USA – Biden droht Putin im Ukraine-Konflikt mit beispiellosen, starken wirtschaftlichen Sanktionen – 8.12.2021
Im Ukraine-Konflikt hat US-Präsident Joe Biden dem russischen Präsidenten Wladimir Putin mit starken wirtschaftlichen Sanktionen gedroht. Sollte der Konflikt militärisch eskalieren, setze sich Russland „starken Sanktionen, darunter wirtschaftlichen“ aus, sagte Biden nach Angaben des Weißen Hauses in Washington beim zuvor abgehaltenen Videogipfel mit Putin. Biden habe in dem Gespräch gegenüber Putin überdies die „tiefe Besorgnis“ der US-Regierung und ihrer Verbündeten über den russischen Truppenaufmarsch an der Grenze zur Ukraine zum Ausdruck gebracht.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54694463-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
EUROPÄISCHE UNION – POLEN – Europarat fordert von Polen Einhaltung der Menschenrechtskonvention – 8.12.2021
Der Europarat hat Polen zur Einhaltung der Europäischen Menschenrechtskonvention aufgerufen. Die Generalsekretärin der Straßburger Länderorganisation, Marija Pejcinovic Buric forderte in einem Schreiben an Polens Außenminister Zbigniew Rau am Dienstag Erklärungen dazu, wie Warschau gedenke seinen Verpflichtungen aus der Menschenrechtskonvention gerecht zu werden. Polen hatte die Konvention 1993 unterzeichnet.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54694463-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
EUROPÄISCHE UNION – EU-Kommission will sich stärker gegen Handelsstreitigkeiten wappnen – 8.12.2021
Die Europäische Kommission will sich stärker gegen wirtschaftlichen Druck durch Drittstaaten und Handelsstreitigkeiten wappnen. Kommissionsvizepräsident Valdis Dombrovskis stellte in Brüssel ein neues Rechtsinstrument zur „Abschreckung“ vor, das der Brüsseler Behörde umfassende Kompetenzen einräumen würde. Der Vorschlag sende ein klares Signal, „dass die Europäische Union sich entschlossen verteidigen wird“, sagte Dombrovskis.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54701890-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – GfK-Studie: Kaufkraft der Deutschen steigt 2022 deutlich an – 8.12.2021
Die Kaufkraft der Deutschen steigt im Jahr 2022 laut einer Studie des Marktforschungsinstituts GfK deutlich um rund 1.000 Euro pro Kopf an. Insgesamt betrage die Kaufkraft pro Kopf somit voraussichtlich 24.807 Euro, wie das Institut erklärte. Nominal werde die Kaufkraft somit im Vorjahresvergleich um 4,3 Prozent steigen. Grund für den Anstieg sind demnach steigende Löhne in vielen Branchen, eine Erhöhung der Rente und erwartete Nachholeffekte nach der Pandemie.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54698235-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Creditreform: Insolvenzen von Firmen weiter rückläufig – 8.12.2021
Der Rückgang bei den Insolvenzen von Unternehmen hat sich fortgesetzt. Im Jahr 2021 sank die Zahl der Pleiten um 10,8 Prozent auf 14.300 Fälle, wie die Auskunftei Creditreform mitteilte. „Bei den Unternehmenspleiten haben wir den niedrigsten Wert seit Einführung der Insolvenzordnung im Jahr 1999 gemessen und zählen nur noch halb so viele Insolvenzen wie 2012“, sagte der Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung, Patrik-Ludwig Hantzsch.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54698235-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Unfallschutz auch auf dem Weg vom Bett ins Homeoffice – 8.12.2021
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Homeoffice stehen auch auf dem Weg zur erstmaligen Arbeitsaufnahme in der eigenen Wohnung oder im eigenen Haus unter dem Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung. Maßgeblich ist die „Handlungstendenz“ hin zur beruflichen Tätigkeit, wie am Mittwoch das Bundessozialgericht (BSG) in Kassel entschied. Dies gelte auch für Unfälle vor der jüngsten Gesetzesänderung im Juni. (Az: B 2 U 4/21 R)
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54701890-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
7.12.2021, Dienstag
CORONA – VAKZINOLOGIE – Aufwändige Studie: Eine Booster-Kombination enttäuscht, andere geben Hoffnung – 7.12.2021
Dass Kreuzimpfungen zu guten Immunantworten führen, ist durch Studien bereits belegt. Forschende testeten jetzt sieben verschiedene Covid-Impfstoffe an doppelt Geimpften. Ihr Fazit: Alle Booster wirken, aber unterschiedlich stark. Eine Variante sieht besonders schlecht aus.
Ein Team britischer Forscherinnen und Forscher um Victoria Cornelius und Saul Faust hat in einer aufwendigen klinischen Phase-2-Studie sieben verschiedene Covid-Impfstoffe in ihrer Booster-Wirkung getestet. Neben den vier in Europa und Großbritannien bereits zugelassenen Impfstoffen von Astrazeneca, Biontech/Pfizer, Janssen (Johnson & Johnson) sowie Moderna kamen auch die Impfstoffkandidaten von Novavax, Valneva und CureVac zum Einsatz. Dabei wurde in zwei Gruppen von Versuchspersonen jeweils die volle und die halbe Dosis verwendet. Die Probandinnen und Probanden waren zuvor entweder zweifach mit Astrazeneca oder Biontech/Pfizer geimpft. Der im Fachjournal „The Lancet“ veröffentlichten Studie zufolge wirkten alle Booster, die Unterschiede in Bezug auf Antikörper- und T-Zell-Antworten im Blut waren aber relativ groß.
Insgesamt nahmen 2878 erwachsene Versuchspersonen an der Studie teil, das festgelegte Mindestalter lag bei 30 Jahren. Etwa die Hälfte der Teilnehmenden war über 70 Jahre alt. Die Beteiligten erhielten zehn bis zwölf Wochen nach ihrer zweiten Impfdosis eine Booster-Impfung. Die Versuchspersonen wurden in je 13 Versuchs- und Kontrollgruppen aufgeteilt, in denen sie dann jeweils entweder die verschiedenen Booster-Impfstoffe in voller oder halber Dosierung oder ein Placebo bekamen.
Grundsätzlich sei durch alle Booster-Impfungen die im Labor feststellbare Immunantwort gesteigert worden, schreiben die Forschenden – mit einer Ausnahme. Eine Booster-Dosis mit Valneva zeigte in allen Gruppen nur eine schwache Wirkung. Für den Totimpfstoff wird demnächst mit einer Zulassung gerechnet.
Die Steigerung der Antikörperantworten gegenüber der Zweitimpfung reichte vom Faktor 1,3 bei einer halben Dosis Valneva nach zwei Dosen Biontech bis zum 32,3-fachen, dem Ergebnis nach einer vollen Dosis Moderna nach zwei Dosen Astrazeneca. Etwa 28 Tage nach der Booster-Impfung gab es in den verschiedenen Altersgruppen keinen Unterschied mehr hinsichtlich der Immunreaktion. Die Wissenschaftler interpretieren das als den Zeitraum, ab dem der volle Schutz durch die Booster-Impfung hergestellt ist.
In der Gruppe derjenigen, die zwei Dosen Astrazeneca als Grundimmunisierung erhalten hatten, konnten die Immunwerte mit einer vollen Dosis Biontech/Pfizer (Faktor 24,48) oder Moderna (Faktor 32,3) am stärksten gesteigert werden. Diejenigen, die mit Biontech grundimmunisiert waren, hatten dabei deutlich höhere Grundimmunitätswerte als die erste Gruppe. Bei ihnen wirkten eine weitere Dosis Biontech (Faktor 8,11) und Moderna (Faktor 11,49) am besten. Die Wirkung von Novavax wiederum war mit der von Astrazeneca und Janssen vergleichbar, in diesen Fällen konnten die Antikörper um das Fünf- bis maximal Achtfache gesteigert werden.
Generell sei die Menge der Impfreaktionen nach dem Boostern „akzeptabel“ gewesen, schreiben die Autoren. Vor allem jüngere Versuchspersonen hätten mit Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen reagiert. Am häufigsten kam es zu Schmerzen an der Einstichstelle. Am stärksten fielen die Reaktionen aus, wenn eine Booster-Impfung von Moderna nach einer Grundimpfung von Astrazeneca gegeben wurde und wenn auf eine Grundimpfung mit Biontech/Pfizer eine Auffrischung mit den Vektorimpfstoffen Janssen oder Astrazeneca folgte.
Die Wissenschaftler untersuchten auch, inwiefern die Booster-Impfungen gegen verschiedene Virusvarianten wirkten. Erwartungsgemäß war die Neutralisationsfähigkeit von Antikörpern gegen die Delta-Variante geringer als gegen den Wildtyp des Virus. Trotzdem zeigten alle Booster-Impfungen Wirkungen gegen alle Varianten. Omikron wurde dabei jedoch nicht berücksichtigt.
Die Autorinnen und Autoren weisen allerdings darauf hin, dass es sich bei den Daten lediglich um Laborwerte handelt. Es sei zwar wahrscheinlich, dass hohe Antikörper- und T-Zell-Werte auch im Alltag eine gute Immunität gegen Coronaviren bedeuten. Wie beides aber exakt zusammenhänge, sei noch nicht abschließend beantwortet.
Studienleiter Saul Faust von der Universität Southampton kündigte an: „Weitere Studien unserer Gruppe werden drei Monate und ein Jahr nach der Auffrischungsimpfung Daten liefern, die Aufschluss über die Auswirkungen auf den Langzeitschutz und das immunologische Gedächtnis geben werden. Wir untersuchen auch zwei der Impfstoffe bei Personen, die eine spätere dritte Dosis nach sieben bis acht Monaten erhalten haben.“ Diese Ergebnisse würden aber erst im neuen Jahr erwartet. Quelle: ntv.de, sba
https://www.n-tv.de/wissen/Eine-Booster-Kombination-enttaeuscht-article22981694.html
CORONA – EUROPA – WHO Europa: Coronaimpfpflicht muss „absolut letztes Mittel“ sein – Vorpreschendes Österreich, abwägendes Deutschland – Fünf- bis 14-jährige am häufigsten infiziert: Schutz der Kinder nötig – Kinder als Infektoren – Omikron macht Sorgen – 7.12.2021
Kopenhagen – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat dazu aufgerufen, eine Coronaimpfpflicht nur als letztes Mittel im Kampf gegen die Pandemie in Betracht zu ziehen. Vorschriften zu einer Impfpflicht „sind ein absolut letztes Mittel und nur anzuwenden, wenn alle anderen machbaren Optionen zur Verbesserung der Impfaktivität ausgeschöpft wurden“, sagte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge, heute bei einer Onlinepressekonferenz in Kopenhagen.
Kluge hob hervor, dass beim Erwägen einer Impfpflicht auch in Betracht gezogen werden müsse, wie sich eine solche Maßnahme auf das „Vertrauen der Öffentlichkeit“ auswirke.
In Österreich soll im Februar eine allgemeine Coronaimpfpflicht in Kraft treten. Auch in Deutschland wird derzeit angesichts einer heftigen vierten Coronawelle über diese Maßnahme diskutiert. Der designierte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte kürzlich angekündigt, ein Gesetzgebungsverfahren zur allgemeinen Coronaimpfpflicht „zeitnah“ auf den Weg zu bringen. Dabei solle jeder Abgeordnete ohne Fraktionszwang „nach seinem Gewissen abstimmen“ können.
Auf Initiative der Ampel-Fraktionen sollte der Bundestag heute gesetzliche Neuerungen zur Eindämmung der Coronapandemie auf den Weg bringen.
Dazu gehört die schon seit einiger Zeit geplante einrichtungsbezogene Impfpflicht, die etwa für das Personal in Alten- oder Pflegeheimen gelten soll. Wer dort tätig ist, soll dem Gesetzentwurf zufolge bis zum 15. März einen Impf- oder Genesenennachweis vorlegen müssen oder darlegen, dass er nicht geimpft werden kann.
WHO-Regionaldirektor Kluge rief heute überdies dazu auf, Kinder besser vor dem Coronavirus zu schützen. Kinder zwischen fünf und 14 Jahren seien derzeit am stärksten von den Infektionen betroffen. Es sei aktuell nicht „ungewöhnlich, unter jungen Kindern eine zwei bis drei Mal höhere Inzidenz als beim Bevölkerungsdurchschnitt festzustellen“.
Die gesundheitlichen Risiken dieser Entwicklung reichten „über die Kinder selbst hinaus“, sagte Kluge. Schließlich könnten sie die Coronainfektion an Eltern und Großeltern weitergeben. Gute Belüftung, das Tragen von Schutzmasken und regelmäßige Coronatests müssten daher an allen Grundschulen Standard sein, um eine sichere Lernumgebung zu schaffen und Schulschließungen zu vermeiden. Zu Coronaimpfungen bei Kindern sagte Kluge, diese müssten „national diskutiert und erwogen werden“.
Die WHO Europa ist zuständig für 53 Länder und Gebiete nicht nur in Europa, sondern auch in Zentralasien. Derzeit macht vielen Ländern eine erneute Coronawelle schwer zu schaffen. Für Beunruhigung sorgt außerdem die neue Coronavirus-Variante Omikron.
Diese gebe tatsächlich Anlass, „besorgt und vorsichtig zu sein“, sagte Kluge. Die derzeitige große Herausforderung sei aber die auch in Europa vorherrschende Delta-Variante des Coronavirus und wenn „wir heute gegen Delta Erfolg haben, wird dies ein Sieg gegen Omikron morgen sein“, mahnte der Chef der WHO Europa. © afp/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/129837/WHO-Europa-Coronaimpfpflicht-muss-absolut-letztes-Mittel-sein
UMELTTECHNOLOGIE – KLIMASCHUTZ – Batterien: Lithium bald nicht mehr nötig – 7.12.2021
Wissenschaftler der University of Texas erzielen Durchbruch beim Einsatz von Billigmaterialien
Austin (pte032/07.12.2021/13:55) – Forscher um Arumugam Manthiram vom Texas Materials Institute der University of Texas, Austin http://utexas.edu haben eine neue Batterie entwickelt, die weder teures Lithium noch wertvolles Kobalt braucht. Sie besteht in ihrem Kern aus den Allerweltsmaterialien Natrium und Schwefel, die auf der Erde im Überfluss vorhanden sind.
*** Keine Brände, kein Zerfall
Manthiram ist keineswegs der Erste, der diese Materialien ausgewählt hat, um eine preiswerte Batterie zu bauen. Eine Premiere ist seine Innovation dennoch. Es ist ihm gelungen zu verhindern, dass sich Dendriten bilden, nadelspitze Ablagerungen, die Kurzschlüsse mit nachfolgenden Bränden oder gar Explosionen auslösen. Auch hat es der Experte geschafft, den Zerfall der Elektroden zu verhindern, der durch die bisher eingesetzten Elektrolyte ausgelöst wurde.
Amruth Bhargav, Doktorand in Manthirams Labor, hat als Elektrolyt eine hochkonzentrierte Salzlösung ausgewählt, die er mit einem Lösungsmittel verdünnte, das nicht mit anderen Materialien reagiert. Damit löste er gleichzeitig die Bildung von Dendriten und die Auflösung der Schwefelelektrode. Die so aufgebaute Batterie überstand 300 Lade- und Entladezyklen, ohne nennenswert an Kapazität zu verlieren.
*** Batterie wird nun vergrößert
Noch ist die Batterie relativ klein, also ungeeignet, um große Mengen an Energie zu speichern, wie es für den Betrieb von E-Autos und die Pufferung von Wind- und Solarstrom nötig ist. Deshalb macht sich Manthiram mit seinem Team jetzt daran, den Stromspeicher zu vergrößern. In beiden Bereichen dominieren derzeit Lithium-Ionen-Batterien, die einen hohen Anteil an den Kosten für E-Autos haben. Dazu kommt die Scheu von Energieversorgern, solche Batterien verstärkt zu installieren, um Flauten und sonnenarme Zeiten umweltverträglich zu überbrücken.
https://www.pressetext.com/news/20211207032
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ZENTRALBANKEN – AUSTRALIEN – Australische Notenbank lässt Leitzins bei 0,10 Prozent – 7.12.2021
Die australische Zentralbank hat ihren Leitzins bei 0,10 Prozent belassen. Die Reserve Bank of Australia (RBA) wies darauf hin, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis die Voraussetzungen für eine Zinserhöhung gegeben sind, und ging auf die Bedenken hinsichtlich der Omikron-Variante ein. „Das Auftauchen des Omikron-Stammes ist eine neue Quelle der Unsicherheit, aber es wird nicht erwartet, dass der Aufschwung entgleisen wird“, erklärte RBA-Gouverneur Philip Lowe.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54682409-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: PEPP-Nettokäufe sinken im Okt/Nov – EZB kauft Commercial Paper – 7.12.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Zentralbanken des Eurosystems haben ihre Nettokäufe im Rahmen des Pandemiekaufprogramms PEPP im Oktober und November 2021 etwas verringert, aber erstmals seit den Hochzeiten der Pandemie wieder Commercial Paper erworben. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) nahmen die PEPP-Bestände um 135,940 (August/September: +140,101) Milliarden Euro zu, darunter die an öffentlichen Anleihen um 132,491 (+136,451) Milliarden Euro. Vor der Sommerpause hatte sich das gesamte Zweimonatsvolumen auf 167 Milliarden Euro belaufen. Der EZB-Rat hat beschlossen, das Volumen im vierten Quartal gegenüber dem vor dem Sommer „moderat“ zu reduzieren.
Die Bestände an Unternehmensanleihen nahmen um 2,732 (+3,489) Milliarden Euro zu und die an Covered Bonds blieben unverändert, nachdem sie zuvor um 0,707 Milliarden Euro gestiegen waren. Die Bestände an Commercial Paper erhöhten sich dagegen, nachdem sie in den vergangenen Monaten abgebaut worden waren – und zwar um 0,717 (-0,545) Milliarden Euro.
Der Anteil deutscher Bundesanleihen an den gesamten im Rahmen des PEPP erworbenen Staatsanleihebeständen belief sich Ende November wie Ende September auf 26,7 Prozent. Frankreichs Anteil nahm auf 19,8 (September: 19,7) Prozent zu, Italiens sank auf 18,3 (18,4) Prozent und Spaniens blieb bei 12,4 Prozent.
Die Anteile am eingezahlten EZB-Kapital, an denen sich die Staatsanleihekäufe orientieren, liegen für diese Länder bei 26,4 Prozent, 20,4 Prozent, 17,0 Prozent und 12,0 Prozent. Es geben aber nicht alle Länder ausreichend Staatsanleihen entsprechend ihrem Kapitalanteil aus, weshalb ihre Kaufanteile auf andere Papiere verteilt werden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54687748-ezb-pepp-nettokaeufe-sinken-im-okt-nov-ezb-kauft-commercial-paper-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: PEPP-Anleihebestände wachsen im November um 68,085 Mrd Euro – 7.12.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Zentralbanken des Eurosystems haben die Anleihebestände unter dem Pandemiekaufprogramm PEPP im November in etwa wie im Vormonat ausgeweitet. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) wuchsen die PEPP-Bestände um 68,085 (Oktober: 67,855) Milliarden Euro. Der EZB-Rat hatte im September für das vierte Quartal eine „moderate“ Verringerung der monatlichen PEPP-Käufe beschlossen. Vor dem Sommer hatte das Volumen der monatlichen Käufe rund 80 Milliarden betragen.
Die APP-Bestände wuchsen um 21,187 (+23,186) Milliarden Euro. Im Rahmen des APP entfiel der größte Teil mit 14,774 (+15,038) Milliarden wie üblich auf öffentliche Anleihen, wobei der Anteil deutscher Bundesanleihen an den insgesamt erworbenen Papieren zunahm. Der Bestand an Unternehmensanleihen stieg um 5,142 (+5,481) Milliarden Euro. Die Bestände an Covered Bonds verringerten sich um 0,012 (+1,008) Milliarden Euro, die an ABS dagegen stiegen um 1,284 (+1,658) Milliarden Euro.
Die EZB will ihre APP-Anleihebestände bis auf weiteres monatlich um rund 20 Milliarden Euro erhöhen. Allerdings kommt es von Monat zu Monat zu Schwankungen, weil die EZB ihre Käufe der Marktliquidität anpasst. Diese Liquidität war während der Sommerferien besonders niedrig. Außerdem hat sie bis zu einem Jahr Zeit, die Tilgungsbeträge fällig gewordener Anleihen wieder anzulegen.
Der Anteil deutscher Bundesanleihen an den gesamten im Rahmen des APP erworbenen Staatsanleihebeständen nahm im November auf 27,0 (26,7) Prozent zu und Frankreichs auf 21,9 (21,8) Prozent. Italiens Anteil sank auf 18,3 (18,6) Prozent und Spaniens auf 13,0 (13,1) Prozent. Die Anteile am eingezahlten EZB-Kapital, an denen sich die Staatsanleihekäufe orientieren, liegen bei 26,4 Prozent, 20,4 Prozent, 17,0 Prozent und 12,0 Prozent.
Es sind nicht genügend Staatsanleihen von allen Euro-Ländern vorhanden, was durch höhere Käufe in den großen Mitgliedstaaten ausgeglichen wird. Außerdem werden keine griechischen Staatsanleihen erworben.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54687919-ezb-pepp-anleihebestaende-wachsen-im-november-um-68-085-mrd-euro-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: PEPP-Anleihebestände wachsen in Vorwoche weniger stark – Tabelle – 7.12.2021
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Anleihebestände der Zentralbanken des Eurosystems haben sich in der Woche zum 3. Dezember 2021 im Rahmen des Pandemieprogramm PEPP schwächer als zuvor erhöht. Nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) stiegen sie um rund 11 (zuvor: 16) Milliarden Euro. Die Bestände unter dem Anleihekaufprogramm APP entwickelten sich wie eine nachfolgende Tabelle zeigt.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54687582-tabelle-ezb-pepp-anleihebestaende-wachsen-in-vorwoche-weniger-stark-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB: Keine Anleihekäufe zwischen 22. Dezember und 2. Januar – 7.12.2021
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) legt bei ihren Anleihekäufen unter dem Pandemieprogramm PEPP und den APP über den Jahreswechsel wie üblich eine Pause ein. Wie die EZB auf ihrer Webseite mitteilte, ist der letzte Handelstag vor Weihnachten der 21. Dezember 2021 und der erste Handelstag im neuen Jahr der 3. Januar 2022. Die Wertpapierleihe der EZB bleibt an allen Werktagen in Betrieb, aber die Liste der unter PEPP und APP erworbenen Wertpapiere wird am 28. Dezember und am 4. Januar nicht aktualisiert.
Der erste Bericht im neuen Jahr über die wöchentlichen und monatlichen Kaufaktivitäten der EZB wird am 5. Januar 2022 um 15.00 Uhr veröffentlicht.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54688048-ezb-keine-anleihekaeufe-zwischen-22-dezember-und-2-januar-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – Enria: EZB prüft korrekte Verbuchung von Problemkrediten – 7.12.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) will wegen der gelockerten Rückstellungspraxis der Banken darauf achten, dass die Institute Problemkredite ordnungsgemäß verbuchen. „Trotz früher Anzeichen für eine pandemiebedingte Verschlechterung der Kreditqualität haben einige Banken bereits begonnen, ihre Rückstellungen aufzulösen und andere planen dies zu tun“, heißt es in einem auf der EZB-Website veröffentlichten Blog-Beitrag von EZB-Bankenaufsichtschef Andrea Enria, und Mario Quagliariello, Director of Supervisory Strategy and Risk, in dem die Aufsichtsprioritäten für 2022 bis 2024 vorgestellt werden.
Obwohl dies die Rentabilität im ersten Halbjahr 2021 erhöht habe, müssten die Aufsichtsbehörden sicherstellen, dass die Banken wachsam blieben und über robuste Risikokontrollen verfügten, um diesen Risiken aktiv zu begegnen zu können. „Zu diesem Zweck werden wir die Banken weiterhin dazu drängen, Kredite korrekt zu klassifizieren und eine Verschlechterung der Kreditqualität rechtzeitig zu erkennen“, heißt es weiter.
Die EZB habe sich im laufenden Aufsichtsprozess auf Schwächen bei „Forbearance“-Maßnahmen, die Umklassifizierung von Krediten im Rahmen von IFRS9 sowie auf „unlikely-to-pay“-Einschätzungen konzentriert. „Unsere Aufsichtsbehörden werden diesen Erkenntnissen rigoros nachgehen und die wesentlichen Engagements der Banken in Covid-19-gefährdeten Sektoren, einschließlich Gewerbeimmobilien, eingehend prüfen“, schreiben Enria und Quagliariello.
Als weiteres Problem stellen die Bankenaufseher die wegen der staatlichen Hilfsmaßnahmen zunehmend zu beobachtende Nachlässigkeit der Marktteilnehmer heraus. „Die Finanzierungsbedingungen sind günstig, die Renditeaufschläge für Staats- und Unternehmensanleihen sind niedrig, und die Renditeunterschiede sind geringer als vor der Pandemie“, schreiben sie. Auch die Aktienbewertungen seien hoch.
Enria und Quagliariello warnen, dass eine plötzliche „Anpassung“ der Renditen infolge veränderter Inflations- und Zinserwartungen zu einer Korrektur der Asset-Preise führen könnten. „Wir beobachten diese Situation genau, insbesondere in Anbetracht der Anfälligkeit der Banken gegenüber einigen der entsprechenden Risikofaktoren, insbesondere gegenüber Zinsen und Spreads.“
Die Aufsichtsteams werden demnach besonders darauf achten, dass sich bei den Banken keine zu hohen Risiken bei Leveraged Finance eingehen. Zudem soll im Rahmen gezielter Vor-Ort-Prüfungen ermittelt werden, ob die Institute ihre Gegenparteirisiken richtig managen. Schließlich will sich die EZB auch verstärkt um die Klimarisiken der Banken kümmern.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54684076-enria-ezb-prueft-korrekte-verbuchung-von-problemkrediten-015.htm
ZENTRALBANKEN – ÖSTERREICH – Holzmann: EZB könnte Zinsen vor Ende der Anleihekäufe anheben – 7.12.2021
FRANKFURT (Dow Jones)–EZB-Ratsmitglied Robert Holzmann plädiert dafür, dass sich die Europäische Zentralbank (EZB) die Option einer Zinserhöhung vor dem Ende ihrer Nettoanleihekäufe offen hält. „Ich war immer dagegen, das Anleihekaufprogramm und die Zinserhöhung zu eng zu verknüpfen“, sagte er im Interview mit dem Handelsblatt. Aus seiner Sicht „könnten die Zinsen schon angehoben werden, während die Nettokäufe noch laufen.“ In ihrer Forward Guidance hat die EZB festgelegt, dass die Leitzinsen erst kurz nach dem Ende der Nettoanleihekäufe steigen sollen.
Holzmann ist gegen diese Verknüpfung, die aus einer Zeit stamme, als eher eine Deflation, also eine Spirale sinkender Preise drohte. Bei einer höheren Inflation könne es hingegen „in bestimmten Situationen sinnvoll sein, die Zinsen schon zu erhöhen, aber den Märkten über die Anleihekäufe weiterhin Liquidität zur Verfügung zu stellen.“
Der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank hält es für „sehr unwahrscheinlich“, dass die Inflation „im Gesamtjahr 2022 einen Wert von unter 2 Prozent erreichen“ wird. Hinsichtlich des Wirtschaftswachstums sieht er aktuell wegen der neuen Omikron genannten Corona-Variante eine größere Unsicherheit. „In den kommenden zwei bis drei Wochen wissen wir vielleicht schon mehr, was sie aus medizinischer Sicht bedeutet. Aber ich bleibe optimistisch, dass wir nur eine Delle bei der wirtschaftlichen Erholung sehen und keine breite Abschwächung.“
Auf ihrer Sitzung im Dezember will die EZB über die Zukunft ihrer Anleihekäufe entscheiden. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat bereits ein Auslaufen der Nettokäufe innerhalb des Pandemie-Kaufprogramms PEPP für März 2022 signalisiert. Darüber kann die Notenbank besonders flexibel Anleihen kaufen, zum Beispiel gezielt von einzelnen Ländern.
Laut Holzmann könnte die EZB auch künftig „etwas Flexibilität behalten“, je nachdem, wie die Lage im Frühjahr aussehe. „Möglich wäre zum Beispiel, (das Pandemiekaufprogramm) PEPP sozusagen im Schrank zu behalten, also sich eine Reaktivierung vorzubehalten. Die andere Variante wäre, bei den Ersatzkäufen unter PEPP die Flexibilität beizubehalten.“ Zunächst müsse aber geprüft werden, ob dies technisch und juristisch möglich sei.
Auch nach dem Ende der Nettozukäufe will die EZB bis mindestens Ende 2023 den Bestand an Anleihen unter PEPP konstant halten und auslaufende Papiere durch Neukäufe ersetzen. Eine Ausweitung der Flexibilität des älteren Anleihekaufprogramms mit dem Kürzel APP lehnt Holzmann hingegen ab. Es sei bereits vor der Pandemie unter ganz anderen Voraussetzungen geschaffen worden und vom Europäischen Gerichtshof abgesegnet worden. „Wenn man neue Abweichungen von den bestehenden Regeln zuließe, könnte das zu einer neuen Überprüfung führen.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54683300-holzmann-ezb-koennte-zinsen-vor-ende-der-anleihekaeufe-anheben-015.htm
USA – API-Daten zeigen Rückgang der US-Rohöllagerbestände – 7.12.2021
NEW YORK (Dow Jones)–Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 3,1 Millionen Barrel zurückgegangen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. In der Vorwoche war ein Minus von 0,7 Millionen Barrel berichtet worden. Die Benzinbestände erhöhten sich um 3,7 Millionen Barrel nach plus 2,2 Millionen eine Woche zuvor. Für die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Administration (EIA), die am Mittwoch veröffentlicht werden, erwarten Volkswirte beim Rohöl eine Abnahme von 1,3 Millionen und bei Benzin ein Plus von 1,7 Millionen Barrel.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54691405-api-daten-zeigen-rueckgang-der-us-rohoellagerbestaende-015.htm
USA – USA: Handelsbilanzdefizit fällt deutlich – 7.12.2021
WASHINGTON (dpa-AFX) – Das Außenhandelsdefizit der USA ist im Oktober deutlich gefallen. Das Defizit sei von 81,4 Milliarden auf 67,1 Milliarden US-Dollar gesunken, teilte das Handelsministerium am Dienstag in Washington mit. Analysten hatten im Schnitt mit einem Defizit von 66,8 Milliarden Dollar gerechnet.
Die deutlich gestiegen Ausfuhren führten zu einer Verringerung des Defizits. Die Exporte legten zum Vormonat um 8,1 Prozent zu. Die Importe stiegen mit 0,9 Prozent deutlich schwächer.
Das Handelsdefizit der USA ist chronisch. Die Importe sind anhaltend höher als die Exporte. Die Vereinigten Staaten sind ein typisches Nettoimportland. Sie finanzieren das Defizit durch Auslandskredite. Die Kapitalmärkte der USA sind attraktiv, auch weil die Vereinigten Staaten mit dem Dollar über die Weltleitwährung verfügen.
Die größten ausländischen Kreditgeber der USA sind China und Japan. Sie halten die größten Bestände an US-Staatsanleihen – abgesehen von der US-Notenbank Fed./jsl/bgf/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54687049-usa-handelsbilanzdefizit-faellt-deutlich-016.htm
USA – US-Produktivität sinkt im dritten Quartal um 5,2 Prozent – 7.12.2021
WASHINGTON (Dow Jones)–Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft in den USA ist im dritten Quartal nach revidierter Rechnung saisonbereinigt und auf das Jahr hochgerechnet um 5,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal gesunken. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten ein Minus von 5,0 Prozent erwartet, nachdem auch bei der ersten Schätzung eine Abnahme von 5,0 Prozent ausgewiesen worden war.
Wie das US-Arbeitsministerium weiter berichtete, erhöhten sich die Lohnstückkosten revidiert mit einer hochgerechneten Jahresrate von 9,6 Prozent. Vorläufig war eine Zunahme von 8,3 Prozent gemeldet worden. Volkswirte hatten eine Revision auf ein Plus von 8,4 Prozent erwartet.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54687006-us-produktivitaet-sinkt-im-dritten-quartal-um-5-2-prozent-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54687252-usa-produktivitaet-bricht-ein-lohnstueckkosten-steigen-stark-016.htm
USA – USA: Kreditvergabe an Verbraucher bleibt hinter Erwartungen zurück – 7.12.2021
WASHINGTON (dpa-AFX) – In den Vereinigten Staaten ist das Volumen der Verbraucherkredite im Oktober nicht so stark wie erwartet gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat habe die Kreditvergabe um 16,9 Milliarden US-Dollar zugelegt, teilte die US-Notenbank Fed am Dienstag in Washington mit. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Anstieg um 25 Milliarden Dollar gerechnet. Im Vormonat war die Kreditvergabe um revidierte 27,8 Milliarden Dollar geklettert./jha/bek
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54690456-usa-kreditvergabe-an-verbraucher-bleibt-hinter-erwartungen-zurueck-016.htm
CHINA – USA – USA/CHINA – Die USA verlieren das Wettrennen mit China um Künstliche Intelligenz, warnt Nicolas Chaillan, der Ex-Softwarechef des Pentagons im Interview mit dem Handelsblatt. Die Zusammenarbeit des US-Militärs mit dem Silicon Valley funktioniere nicht, es existiere „eine Mauer“, das Misstrauen sei bei Google & Co. groß. Die Ablehnung werde auch durch Mitarbeiter angeheizt, die China seit Jahrzehnten in die Konzerne eingeschleust habe. „Wir befinden uns im Krieg mit China – wir wissen es nur noch nicht“, sagt Chaillan. (Handelsblatt) – 7.12.2021
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54681179-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
CHINA – USA – USA verkünden diplomatischen Boykott der Olympischen Winterspiele in Peking – 7.12.2021
Die USA haben wegen Menschenrechtsverletzungen in China einen diplomatischen Boykott der Olympischen Winterspiele in Peking verkündet. Zu den Spielen im kommenden Februar werden keine Diplomaten und Regierungsvertreter entsandt, wie das Weiße Haus mitteilte. US-Athleten dürfen aber teilnehmen. China begehe einen „Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ in der Provinz Xinjiang und auch andere Menschenrechtsverletzungen, erklärte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki. – 7.12.2021
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54682409-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
CHINA – EUROPÄISCHE UNION – LITAUEN – Nachdem China laut der litauischen Regierung den heimischen Markt für Produkte aus Litauen geschlossen hat, fordern führende Abgeordnete des Europäischen Parlaments Solidarität der EU mit dem baltischen Land. „Das ist kein Angriff auf ein einzelnes Land, sondern ein Angriff auf die gesamte EU und deshalb ist eine solidarische Reaktion nötig“, sagte der grüne Europa-Abgeordnete Reinhard Bütikofer der Welt. „Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sollte das Thema deshalb auf die nächste Tagesordnung der Sitzung der Kommissare am Mittwoch nehmen und Charles Michel, der Vorsitzende des Europäischen Rates, sollte die Aggression Chinas gegenüber Litauen auf die Tagesordnung des nächsten EU-Gipfels setzen.“ (Welt) – 7.12.2021
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54681179-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
CHINA – WF-Chefin: Wirtschaftswachstum in China „merklich verlangsamt“ – 7.12.2021
Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgieva, hat sich besorgt über das sich verlangsamende Wirtschaftswachstum Chinas gezeigt. „China hat eine wirklich bemerkenswerte Erholung erreicht, aber seine Wachstumsdynamik hat sich merklich verlangsamt“, sagte Georgieva bei einem virtuellen Treffen mit Chinas Ministerpräsident Li Keqiang am Montag. Da China ein wichtiger Motor für das globale Wachstum sei, „werden energische Maßnahmen zur Unterstützung eines qualitativ hochwertigen Wachstums nicht nur China, sondern der ganzen Welt helfen“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54682409-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
CHINA – Chinas Exporte steigen im November stärker als erwartet – 7.12.2021
Die chinesischen Exporte haben im November stärker angezogen als erwartet, wenn das Wachstum sich auch etwas verlangsamt hat. Wie die Zollverwaltung mitteilte, legten die Ausfuhren Chinas im vergangenen Monat auf Jahressicht um 22 Prozent zu. Das ist mehr, als vom Wall Street Journal befragte Volkswirte mit im Mittel mit 16,1 Prozent erwartet hatten. Im Vergleich zum Vormonat, als das Exportwachstum noch 27 Prozent betragen hatte, ist dies jedoch eine Verlangsamung.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54682409-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
SÜDAFRIKA – Südafrikas Wirtschaft schrumpft im dritten Quartal – 7.12.2021
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Südafrikas ist im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 1,5 Prozent gesunken, was auf die Unruhen im Juli, die Covid-19-Pandemie und anhaltende Versorgungsengpässe zurückzuführen ist. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres wuchs die Wirtschaft im dritten Quartal um 2,9 Prozent, wie das Statistikamt des Landes mitteilte.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54686111-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
IRAN – FRANKREICH – Frankreich kritisiert iranische Vorschläge für Atomgespräche – 7.12.2021
Frankreich hat die Vorschläge aus Teheran zur Rettung des Atomabkommens mit dem Iran abgelehnt. „Die Vorschläge, die der Iran in der vergangenen Woche gemacht hat, sind keine vernünftige Basis“, sagte eine Sprecherin des französischen Außenministeriums am Dienstag in Paris. Sie seien zudem „nicht vereinbar mit dem Ziel eines schnellen Abschlusses, der die Interessen aller berücksichtigt“, fügte sie hinzu.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54689870-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – EU – USA – Biden sucht vor Gespräch mit Putin Schulterschluss mit Europa – 7.12.2021
Vor dem mit Spannung erwarteten Gipfelgespräch zwischen US-Präsident Joe Biden und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zum Konflikt in der Ostukraine haben die USA den Schulterschluss mit ihren europäischen Verbündeten gesucht. Bei einer Telefonkonferenz am Montagabend brachten die Staats- und Regierungschefs von Deutschland, USA, Frankreich, Italien und Großbritannien ihre „Entschlossenheit“ zum Ausdruck, dass die „Souveränität“ der Ukraine „respektiert“ werden muss, wie der französische Elysée-Palast mitteilte.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54682409-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – EUROPÄISCHE UNION – Von der Leyen droht Russland wegen Ukraine mit neuen Sanktionen – 7.12.2021
Im Ukraine-Konflikt hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Russland mit neuen Sanktionen gedroht. Europa werde mit zusätzlichen Strafmaßnahmen auf „alle weiteren Aggressionen und Verstöße gegen internationales Recht reagieren“, welche sich gegen Mitgliedsländer oder Nachbarn wie die Ukraine richteten.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54689870-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
EUROPÄISCHE UNION – EU-MINDESTLOHN – Die EU-Staaten müssen sich bei der Festlegung nationaler Mindestlöhne künftig an einheitlichen EU-Kriterien orientieren. Die Arbeitsminister der EU-Länder stellten sich am Montag mit großer Mehrheit hinter einen Vorschlag der Kommission für „faire Mindestlöhne“. Zu den Kriterien gehören Lohnentwicklung, Entwicklung der Produktivität oder Kaufkraft. Der Anteil von Beschäftigten mit Tarifverträgen soll auf mindestens 70 Prozent steigen. Eine Mindestlohn-Untergrenze ist nicht vorgesehen. (FAZ) – 7.12.2021
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54681179-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
EUROPÄISCHE UNION – EU-19: Eurozone-BIP wächst im dritten Quartal um 2,2 Prozent – EU-27-BIP wächst vergleichbar stark – 7.12.2021
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Wirtschaft im Euroraum ist im dritten Quartal 2021 solide gewachsen. Wie die Statistikbehörde Eurostat in einer dritten Veröffentlichung mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 2,2 Prozent. Die zweite Schätzung vom 16. November wurde damit bestätigt. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einer Bestätigung gerechnet.
Auf Jahressicht betrug das BIP-Wachstum 3,9 Prozent, womit es gegenüber der zweiten Veröffentlichung von 3,7 Prozent zu einer Aufwärtsrevision gekommen ist.
Im dritten Quartal stiegen die Konsumausgaben der privaten Haushalte im Euroraum um 4,1 (Vorquartal: 3,9) Prozent. Die Konsumausgaben des Staates erhöhten sich um 0,3 (2,1) Prozent. Die Bruttoanlageinvestitionen sanken um 0,9 (plus 1,3) Prozent. Die Ausfuhren stiegen um 1,2 (2,4) Prozent, die Einfuhren um 0,7 (2,9) Prozent.
Die Konsumausgaben der privaten Haushalte hatten einen starken positiven Einfluss auf das BIP-Wachstum (2,1 Prozentpunkte). Der Beitrag der Konsumausgaben des Staates war positiv (0,1 Punkt), aber negativ für die Bruttoanlageinvestitionen (0,2 Punkte). Der Beitrag des Handelsbilanzsaldos war positiv, während die Vorratsveränderungen einen leicht negativen Beitrag lieferten.
In den 27 EU-Ländern zusammen stieg das BIP um 2,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal und lag um 4,1 Prozent höher als im Vorjahresquartal.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54684143-eurozone-bip-waechst-im-dritten-quartal-um-2-2-prozent-015.htm
EUROPÄISCHE UNION – EU-19 und EU-27: BIP 3Q nach Ländern (3. Veröffentlichung) – Tabelle – 7.12.2021
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54684144-tabelle-eu-bip-3q-nach-laendern-3-veroeffentlichung-015.htm
EUROPÄISCHE UNION – Sparkassen-Chefvolkswirte: EU-Schuldenobergrenze von 80% vertretbar – 7.12.2021
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe halten eine Anhebung der Verschuldungsobergrenze für EU-Länder auf 80 (bisher: 60) Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für vertretbar, warnen aber vor noch mehr Spielraum. „Weitergehende Vorschläge, etwa eine Ausweitung bis auf 100 Prozent oder gar eine völlige Abschaffung, sehen sie hingegen skeptisch“, heißt es in einer Erklärung.
Stabiles Wirtschaftswachstum in Europa funktioniere nur mit soliden Staatsfinanzen, die Rahmenbedingungen hierfür hätten sich in den fast 30 Jahren seit der Verabschiedung des Stabilitäts- und Wachstumspakts jedoch grundlegend verändert. „Die Transformation zu mehr Nachhaltigkeit erfordert massive Investitionen, und durch das Niedrigzinsumfeld können Staaten heute größere Schuldenlasten tragen“, argumentiert Reinhold Rickes, Chefvolkswirt des Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV).
Nach Meinung von Jochen Intelmann, Chefvolkswirt der Hamburger Sparkasse, braucht Europa „neue, klare Regeln zur Verschuldung, die regelmäßig – etwa alle fünf bis zehn Jahre – überprüft und nachjustiert werden“.
Gleichzeitig fordern die Volkswirte von der Regierungen Europas, statt der bisherigen expansiven Fiskalpolitik zur Konsumstützung eine angebotsorientierte Wirtschaftspolitik. „Das Wachstum, das darüber generiert wird, hilft die aufgehäuften Schulden in Deutschland und Europa in mittlerer Frist wieder abzutragen.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54684697-sparkassen-chefvolkswirte-eu-schuldenobergrenze-von-80-vertretbar-015.htm
DEUTSCHLAND – ZEW-Konjunkturerwartungen sinken im Dezember leicht – 7.12.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Konjunkturerwartungen von Börsen- und Finanzexperten für Deutschland sind im Dezember weniger als erwartet gesunken, während sich die Beurteilung der Konjunkturlage allerdings markant verschlechterte. Der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen ging auf 29,9 (November: 31,7) Punkte zurück, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 25,0 Punkten prognostiziert.
Die vom Beratungsunternehmen Sentix am Montag veröffentlichten Konjunkturerwartungen für Deutschland hatten leicht zugelegt. Der ZEW-Index zur Beurteilung der Konjunkturlage sank auf minus 7,4 (plus 12,5) Punkte. Volkswirte hatten lediglich einen Rückgang auf plus 5,0 Punkte erwartet.
„Die deutsche Wirtschaft leidet spürbar unter den neuen Entwicklungen der Corona-Pandemie“, kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach die Daten. Nach wie vor bestehende Lieferengpässe belasteten Produktion und Einzelhandel. Der Rückgang der Konjunkturerwartungen zeige, dass die Hoffnung auf ein wesentlich stärkeres Wachstum im nächsten halben Jahr geringer werde. „Besonders die Ertragserwartungen exportorientierter und konsumnaher Branchen werden schlechter beurteilt“, sagte Wambach.
Der Index der Konjunkturerwartungen für den Euroraum stieg auf 26,8 (25,9) Punkte, während der Index der Lagebeurteilung auf minus 2,3 (plus 11,6) Punkte sank.
Die Inflationserwartungen für das Euro-Gebiet gingen abermals sehr stark zurück. Der Inflationsindikator lag bei minus 33,3 (52,3) Punkten. 54,6 Prozent der Expertinnen und Experten gehen inzwischen von einem Rückgang der Inflationsrate auf Sicht von sechs Monaten aus.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54684335-zew-konjunkturerwartungen-sinken-im-dezember-leicht-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54684295-deutschland-zew-konjunkturerwartungen-trueben-sich-weniger-als-erwartet-ein-016.htm
DEUTSCHLAND – IfW: Deutsche Exporte steigen im November um 1,2 Prozent – 7.12.2021
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Kiel Trade Indicator des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) deutet für November einen Anstieg der deutschen Exporte um 1,2 Prozent an. Wie das IfW mitteilte, wird für die Importe eine Stagnation auf dem Vormonatsniveau angezeigt. Laut dem Indikator ist für den Welthandel insgesamt ein monatlicher Zuwachs von 1,7 Prozent zu erwarten, wobei für China Rückgänge bei Aus- und Einfuhren von 3,6 und 2,0 Prozent geschätzt werden.
„Die positiven Handelszahlen für den Monat November sind ermutigend, allerdings ist die Aufwärtsbewegung äußerst fragil“, sagte der für die Indexerhebung zuständige Vincent Stamer. Es sei zu befürchten, dass die Freude aufgrund der immer noch massiven Überlastung der weltweiten Containerschifffahrt von nur kurzer Dauer sein werde. „Seit rund zwei Monaten verharren die Staus auf einem sehr hohen Niveau und verhindern einen klaren Aufwärtstrend im Welthandel.“
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54685869-ifw-deutsche-exporte-steigen-im-november-um-1-2-prozent-015.htm
DEUTSCHLAND – Deutsche Produktion steigt im Oktober um 2,8 Prozent – 7.12.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands ist im Oktober deutlich gestiegen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) erhöhte sie sich gegenüber dem Vormonat um 2,8 Prozent und lag arbeitstäglich bereinigt um 0,6 (September: 0,4) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten Ende vergangener Woche einen monatlichen Anstieg von 1,0 Prozent prognostiziert.
Allerdings hatten am Montag starke Daten zum Industrieumsatz bereits darauf hingedeutet, dass es auch die Produktion sinken dürfte. Das ursprünglich für September gemeldete Produktionsminus von 1,1 Prozent revidierten die Statistiker auf 0,5 Prozent.
Die Industrieproduktion im engeren Sinne erhöhte sich im Oktober auf Monatssicht um 3,2 Prozent. Die Erzeugung von Vorleistungsgütern nahm um 0,4 Prozent ab und die von Konsumgütern um 0,1 Prozent. dagegen stieg die Produktion von Investitionsgütern um 8,2 Prozent, darunter die von Kraftwagen und Kraftwagenteilen um 12,6 Prozent.
Die Bauproduktion erhöhte sich um 1,2 Prozent und die Energieproduktion um 0,9 Prozent.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54682906-deutsche-produktion-steigt-im-oktober-um-2-8-prozent-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54681628-deutschland-gesamtproduktion-legt-deutlich-zu-016.htm
DEUTSCHLAND – IWH: Leichter Aufwärtstrend bei Insolvenzen setzt sich fort – 7.12.2021
HALLE (Dow Jones)–Der leichte Aufwärtstrend bei der Anzahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften hat sich im November fortgesetzt. Nach Berechnungen des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) stieg der IWH-Insolvenztrend auf 655 nach 625 im Oktober. Damit stiegen die Zahlen gegenüber dem Allzeittief der Monate August/September um 15 Prozent an und liegen nun auf dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Zahl der betroffenen Jobs verharrte jedoch auf niedrigem Niveau.
Für die kommenden beiden Monate geht IWH-Experte Steffen Müller von einer weiter leicht steigenden Zahl an Insolvenzen bei Personen- und Kapitalgesellschaften aus. Allerdings blieben die Insolvenzzahlen weiterhin auf ungewöhnlich niedrigem Niveau.
„Durch die anhaltend geringen Insolvenzzahlen steigt derzeit jeden Monat die Zahl der Unternehmen, die nur durch staatliche Unterstützungsprogramme im Markt bleiben können“, erklärte der Insolvenzexperte des Instituts. Um dauerhaften Schaden durch fehlenden Wettbewerb zu begrenzen, wäre ein Signal aus der Politik hilfreich, Unterstützungsmaßnahmen nicht über den März 2022 hinaus weiterführen zu wollen, sagte Müller.
Die Analyse des IWH zeige, dass in den größten 10 Prozent der Unternehmen, deren Insolvenz im November gemeldet wurde, nur etwa 3.100 Jobs betroffen gewesen seien. Die Zahl der betroffenen Jobs war bisher nur im August 2021 noch niedriger.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54683640-iwh-leichter-aufwaertstrend-bei-insolvenzen-setzt-sich-fort-015.htm
DEUTSCHLAND – HAUSHALT 2022 – Die Sozialdemokraten haben gut verhandelt: Die sieben Minister der Partei und Kanzler Olaf Scholz verfügen künftig allein über 72 Prozent der Haushaltsmittel, legt man die Haushaltsplanung für 2022 zugrunde. Die FDP kommt auf 18 Prozent, die Grünen dürfen lediglich 10 Prozent aller Mittel verteilen. (Handelsblatt) – 7.12.2021
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54681179-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
ÖSTERREICH – Außenhandel im September 2021: Zunahme bei Importen und Exporten gegenüber dem Vorkrisenzeitraum im siebten Monat in Folge – 7.12.2021
http://www.statistik.at/web_de/presse/127210.html
6.12.2021, Montag
CORONA – WISSEN – Studie: FFP2-Masken bieten sehr hohen Coronaschutz – 6.12.2021
Göttingen – FFP2-Masken bieten einen extrem hohen Schutz vor einer Coronainfektion. Dabei kommt es aber auf die richtige Trageweise an, wie Forscher des Göttinger Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation nach einer Studie berichten.
Wenn sich ein infizierter und ein gesunder Mensch in einem Innenraum auf kurzer Distanz begegnen, liegt die Ansteckungsgefahr demnach auch nach 20 Minuten bei gut einem Promille (0,1 %).
Voraussetzung ist der korrekte Sitz der FFP2- oder KN95-Maske, wie das Team um Institutsdirektor Eberhard Bodenschatz in den „Proceedings“ der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften (PNAS) (DOI: 10.1073/pnas.2110117118 ) schreibt.
Bei schlecht sitzenden FFP2-Masken liege das Infektionsrisiko im gleichen Szenario dagegen bei rund 4 %, berechnet das Team.
Für optimalen Schutz muss der Nasenbügel demnach zu einem „abgerundeten W“ geformt werden, so dass er seitlich auf die Nasenflügel drückt. Bei OP-Masken reicht eine gute Passform noch, um die Infektionsgefahr auf maximal 10 % zu senken.
Die Forscher berechneten das Infektionsrisiko, indem sie diverse Faktoren wie etwa Partikelgrößen, Physik beim Ausatmen, diverse Maskentypen und Risiko des Einatmens von Coronaviren kombinierten.
„Im täglichen Leben ist die tatsächliche Infektionswahrscheinlichkeit sicherlich 10 bis 100 Mal kleiner“, wird Bodenschatz in einer Mitteilung des Instituts zitiert. Denn die Atemluft, die an den Rändern aus der Maske strömt, werde verdünnt.
Die Forscher hätten das Risiko jedoch so konservativ wie möglich berechnen wollen. „Wenn unter diesen Bedingungen sogar das größte theoretische Risiko klein ist, ist man unter realen Bedingungen auf der ganz sicheren Seite“, sagte Bodenschatz.
Im Gegensatz dazu steht das Ergebnis bei Begegnungen von zwei Personen, die keine Maske tragen: Wenn in diesem Fall ein gesunder Mensch mit drei Metern Abstand wenige Minuten in der Atemluft eines Infizierten stehe, werde er sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit anstecken, so die Forscher.
Bodenschatz betonte: „Unsere Ergebnisse zeigen noch einmal, dass das Maske-Tragen an Schulen und auch generell eine gute Idee ist.“ © dpa/aerzteblatt.de
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/129732/Studie-FFP2-Masken-bieten-sehr-hohen-Coronaschutz
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54669611-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
CORONA – DEUTSCHLAND – Drei von vier Deutschen begrüßen Maßnahmen gegen Ungeimpfte – Bericht – 6.12.2021
Laut einem Bericht hält es eine große Mehrheit in Deutschland für richtig, dass Ungeimpfte ihre Kontakte einschränken müssen. Die neuen bundesweiten Corona-Regeln treffen vor allem die, die sich bislang nicht haben impfen lassen. In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für die „Augsburger Allgemeine“ begrüßen knapp drei von vier Deutschen (74 Prozent) die Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte. 23 Prozent lehnen diese ab. Lediglich drei Prozent der Befragten sind unentschieden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54670853-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
CORONA – DEUTSCHLAND – Extremismusforscher fordert härteres Vorgehen gegen gewaltbereite Demonstrierende – 6.12.2021
Nach dem Fackelaufzug von Gegnern der Corona-Politik vor dem Privathaus der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Freitag hat der Extremismusforscher Oliver Decker ein aktiveres Vorgehen der Polizei gegen gewaltbereite Demonstrierende gefordert. „Man muss den Zugriff auch tatsächlich vollziehen und das Recht durchsetzen“, sagte Decker am Montag im ARD-„Morgenmagazin“ mit Blick auf „klar isolierbare Gruppen, die sich aus Gewaltbereiten zusammensetzen“. Auch gegen rechtsextreme Strukturen im Hintergrund müsse vorgegangen werden.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54674278-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
CORONA – ÖSTERREICH – DEUTSCHLAND – 40.000 protestieren in Wien gegen Corona-Maßnahmen – Viele Demos auch in Deutschland – NACHTRAG: 4.12.2021
Erneut sind in Deutschland und Österreich etliche Menschen aus Protest gegen die Corona-Politik der jeweiligen Regierungen auf die Straße gegangen. Nicht alle Demonstrationen verliefen friedlich.
In Wien sind erneut Zehntausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen den derzeit geltenden Teil-Lockdown und die angekündigte Corona-Impfpflicht zu protestieren. In der österreichischen Hauptstadt gab es mehrere Demonstrationen, an denen nach Polizeiangaben insgesamt mehr als 40.000 Menschen teilnahmen. Am Rande der Proteste kam es vereinzelt zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizisten. Auch in Deutschland gab es in einigen Städten Proteste.
Etwa 1200 Polizisten waren bei den Demonstrationen in Wien im Einsatz, es gab mehrere Festnahmen. Teilnehmer hätten mit Pyrotechnik geworfen, die Einsatzkräfte hätten Tränengas eingesetzt, teilte die Polizei mit. Ihren Angaben zufolge gab es auch rund 1500 Gegendemonstranten.
Wegen dramatisch steigender Infektionszahlen gilt in Österreich seit dem 22. November ein Teil-Lockdown, der noch bis 11. Dezember dauern soll. Die Schulen in dem Land sind aber nach wie vor geöffnet. Ab dem 1. Februar soll in Österreich eine allgemeine Corona-Impfpflicht gelten. Seit Beginn des Lockdowns sank die Zahl der täglichen Neuinfektionen von rund 13.000 auf unter 10.000 – dessen ungeachtet sind die Maßnahmen umstritten. Zu den Demonstrationen in Wien reisten laut österreichischen Medien auch viele Familien mit Kindern an. Es war bereits das dritte Wochenende in Folge mit Massenprotesten gegen die Corona-Regeln.
*** Demo trotz Verbot in Berlin
Auch in Deutschland haben mehrere tausend Menschen in verschiedenen Städten gegen die Corona-Regeln demonstriert. Allein in Hamburg gingen etwa 5000 sogenannte Querdenker und Impfskeptiker auf die Straße, wie eine Polizeisprecherin sagte. Die seit Wochen jeden Samstag stattfindende Demonstration sei friedlich verlaufen, allerdings habe es Schwierigkeiten mit dem Abstandhalten gegeben.
Im Berliner Bezirk Friedrichshain demonstrierte trotz eines Verbots nach Polizeiangaben eine untere dreistellige Zahl Menschen. Es gab mehrere Festnahmen wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln und Widerstands gegen die Beamten, wie es hieß. Eine ursprünglich angemeldete Demonstration von 1000 Impf- und Maßnahmen-Gegnern war am Freitag verboten worden. Grund waren nach Polizeiangaben frühere Erkenntnisse, dass die Teilnehmer regelmäßig die Corona-Regeln ignorieren.
In Frankfurt löste die Polizei zwei Demonstrationen nach erheblichen Verstößen gegen die Versammlungsauflagen auf. Die Teilnehmer hätten die Abstandsregeln missachtet und keine Masken getragen, twitterten die Beamten. Jeweils hatten sich rund 500 Gegner der Corona-Politik versammelt, hinzu kamen Gegendemonstranten.
Aus Trier berichtete die Polizei von einer aufgeheizten Stimmung unter den insgesamt rund 400 Teilnehmern einer Demonstration und einer Gegenveranstaltung. Es sei dem zeitweise „sehr bestimmten“ Vorgehen der Polizei zu verdanken, dass es nicht zu Übergriffen gekommen sei. In Potsdam nahm an einer Demonstration seiner Partei gegen die Corona-Maßnahmen auch AfD-Chef Tino Chrupalla teil. …
https://www.n-tv.de/panorama/40-000-protestieren-in-Wien-gegen-Corona-Massnahmen-article22977408.html
KLIMAWANDEL – KLIMAZIELE – Die ehrgeizigen Ziele in der Energie- und Klimapolitik der Ampel-Koalition sind Berechnungen des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Uni Köln schwer zu erreichen. Laut EWI müssen bis 2030 Gaskraftwerke mit einer installierten Leistung von 23 Gigawatt (GW) neu gebaut werden. Das entspricht rechnerisch der installierten Leistung von 23 Atomkraftwerken. „Bei der Bundesnetzagentur sind aktuell 2,3 Gigawatt Gaskraftwerkskapazitäten bis 2023 als geplanter Zubau gelistet. Dieser Wert müsste sich bis 2030 verzehnfachen. Das ist ohne Frage ein Kraftakt“, sagt EWI-Experte Max Gierkink. (Handelsblatt) – 6.12.2021
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54669611-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
KLIMAWANDEL – Studie: Klimawandel erhöht Gefahr langanhaltender Wetterlagen in Europa – 6.12.2021
Durch den Klimawandel steigt einer Studie zufolge in Europa die Gefahr langanhaltender sommerlicher Wetterlagen mit Extremwetterpotenzial. In der Folge dürften die Menschen in Europa künftig wahrscheinlich auch zunehmend stärkere und gefährlichere Wettereignisse erleben, hieß es in der am Montag vorgestellten Analyse unter Beteiligung von Experten des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK).
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54674278-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DIGITALISIERUNG – DEUTSCHLAND – Elektronische Patientenakte trotz großer Zustimmung kaum verbreitet – 6.12.2021
Drei Viertel beziehungsweise 76 Prozent der Deutschen können sich einer Umfrage zufolge die Nutzung der seit dem 1. Januar von den gesetzlichen Krankenkassen angebotenen elektronischen Patientenakte vorstellen. Bisher in Gebrauch hat die Akte allerdings erst ein halbes Prozent der Befragten, wie die am Montag vom Digitalverband Bitkom veröffentlichte Befragung ergab. Demzufolge gaben 39 Prozent der Befragten an, die Akte auf jeden Fall nutzen zu wollen, 37 Prozent wollen dies wahrscheinlich, 20 Prozent schließen die Nutzung aus.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54674278-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
HOCHSCHULÖKONOMISIERUNG – Studienabbrecher für deutschen Staat ein Milliardengrab – Für öffentliche Haushalte entsteht laut ZEW-Analyse eine negative Rendite von minus 5,9 Prozent – Erfolgreich abgeschlossenes Studium erbringt 6,6 Prozent Rendite – 6.12.2021
Mannheim (pte040/06.12.2021/13:59) – Wer das Studium nicht beendet und erst danach auf dem Umweg eine Berufsausbildung startet, kostet nicht nur den Fiskus viel Geld, sondern es ist auch für die Betroffenen ein Minusgeschäft. Laut einer aktuellen Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) http://zew.de übersteigen die staatlichen Ausgaben die zu erwartenden Erträge aus Steuern und anderen Abgaben über die folgenden 40 Jahre des Erwerbslebens. Zum anderen ergibt sich für die Abbrecher im Vergleich zur Referenzgruppe eine negative individuelle Bildungsrendite.
*** Oft zwei Jahre vertane Zeit
Für die öffentlichen Haushalte weist ein Studienabbruch laut ZEW-Berechnungen im Schnitt eine negative Rendite von minus 5,9 Prozent aus, während ein erfolgreich abgeschlossenes Studium eine positive Rendite in Höhe von 6,6 Prozent erwirtschaftet. Ein Studienabbruch nach zwei Jahren in Verbindung mit einer anschließenden dreijährigen Berufsausbildung weist auch für die Betroffenen negative Renditen aus. Im Vergleich dazu liegen die individuellen Renditen bei einem erfolgreichen Studienabschluss bei über sieben Prozent.
Zusätzlich haben die ZEW-Ökonomen auf Basis der Daten des Sozio-oekonomischen Panels wissenschaftlich untersucht, ab welchem Einkommensniveau die fiskalische Bildungsrendite bei Studienabsolventen aufgebraucht wäre. In der Simulation musste das Bruttoeinkommen um etwa 15 Prozent niedriger ausfallen, damit die Erträge des Fiskus auf null Prozent sinken.
https://www.pressetext.com/news/20211206040
Studie: https://www.zew.de/presse/pressearchiv/ein-studienabbruch-wird-fuer-betroffene-und-den-fiskus-zum-minusgeschaeft
Studie (4-Seiten-PDF inkl. Tabellen): https://www.zew.de/fileadmin/FTP/policybrief/de/pb08-21.pdf
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INTERNATIONAL – RÜSTUNGSBOOM – Die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie haben kein Loch in die Kassen der führenden Rüstungskonzerne gerissen. Im Gegenteil. Die 100 größten Waffenverkäufer der Erde haben 2020 Rüstungsgüter und Militärdienstleistungen im Wert von 531 Milliarden US-Dollar verkauft, was einem währungsbereinigten Anstieg um 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entsprach. Das teilte das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri in einem am Montag veröffentlichten Bericht mit. (Welt) – 6.12.2021
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54669611-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm
BANK FÜR INTERNATIONALEN ZAHLUNGSAUSGLEICH – IZ-Chef Carsten für systematische Regulierung von Schattenbanken – 6.12.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Chef der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), Agustin Carstens, befürwortet eine „systematische Regulierung“ von Schattenbanken. „Der regulatorische Rahmen für Finanzintermediäre, die keine Banken sind (Non-bank financial intermediaries – NBFIs) muss grundlegend angepasst werden, um ihn voll funktionsfähig zu machen“, schrieb Carstens im Vorwort des aktuellen BIZ-Quartalsberichts.
Carstens verwies auf die Marktturbulenzen im März 2020 und davor, in denen der NBFI-Sektor den Stress durch seine strukturelle Schwachstellen, insbesondere Liquiditätsinkongruenzen und versteckte Verschuldung, verstärkt habe. „Weil die Stabilität des gesamten Systems bedroht war, war eine massive Unterstützung durch die Zentralbank notwendig, um wieder Ruhe herzustellen“, so Carstens. Solche Vorkommnisse zeigten, dass der Status quo inakzeptabel sei.
Laut Carstens können NBFI das Finanzsystem einerseits effizienter machen und in Teile der Wirtschaft vordringen, wo Banken nicht tätig seien. Andererseits stellten sie aber ein Stabilitätsrisiko dar. „Zur Gewährleistung der Finanzstabilität ist es von entscheidender Bedeutung, den Bedarf an Notfallmaßnahmen der Zentralbank zu reduzieren“, heißt es in dem BIZ-Bericht. Ein systemischer Ansatz bei der Regulierung von NBFI sei der Schlüssel zu einer besseren Bewältigung ihrer strukturellen Schwachstellen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54673888-biz-chef-carsten-fuer-systematische-regulierung-von-schattenbanken-015.htm
ZENTRALBANKEN – CHINA – Chinas Zentralbank senkt Mindestreserveanforderung um 50 Basispunkte – 6.12.2021
PEKING (Dow Jones)–Chinas Zentralbank senkt die Mindestreserveanforderung für Banken um 50 Basispunkte. Wie die People’s Bank of China (PBoC) mitteilte, gelten die neuen Sätze ab 15. Dezember. Der gewichtete Durschnitt der Mindestreserveanforderungen liege dann bei 8,4 Prozent.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54672132-chinas-zentralbank-senkt-mindestreserveanforderung-um-50-basispunkte-015.htm
ZENTRALBANKEN – GROSSBRITANNIEN – Bank of England: Inflation in Großbritannien im April 2022 wohl über 5% – 6.12.2021
Die Inflation in Großbritannien wird laut dem Vizedirektor der Britischen Nationalbank Bank of England (BoE), Ben Broadbent, im April 2022 wohl über 5 Prozent liegen. Die Inflationsrate werde die Schwelle von 5 Prozent voraussichtlich „locker übersteigen“, sagte Broadbent in einer Rede an der Universität Leeds am Montag. Bisher hatte die britische Notenbank mit einem Höchstwert von 5 Prozent gerechnet.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54677815-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB will Euro-Banknoten neu gestalten – 6.12.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Europäische Zentralbank (EZB) will die Euro-Banknoten neu gestalten und dabei auch die Meinung der Bürgerinnen und Bürger berücksichtigen. Laut EZB-Mitteilung wird der Prozess der Neugestaltung mit der Einrichtung von Fokusgruppen beginnen, die die Meinung der Öffentlichkeit zu den Themen für die Geldscheine einholen sollen. Eine Themenberatungsgruppe, der aus jedem Land des Euroraums ein Experte angehört, wird dann dem EZB-Rat eine Auswahlliste mit neuen Themen vorlegen.
Die Mitglieder der Beratergruppe wurden bereits von der EZB auf der Grundlage von Vorschlägen der nationalen Zentralbanken ernannt und kommen aus verschiedenen Bereichen wie Geschichte, Natur- und Sozialwissenschaften, bildende Kunst und Technologie. Die derzeitige Gestaltung der Euro-Banknoten basiert auf dem Thema „Zeitalter und Stile“, das durch Fenster, Türöffnungen und Brücken repräsentiert wird.
Im Anschluss an die Vorschläge der Beratergruppe wird die EZB die Öffentlichkeit um ihre Meinung zu den in die engere Wahl gezogenen Themen bitten. Es folgt ein Gestaltungswettbewerb, nach dem die EZB die Öffentlichkeit erneut konsultieren wird. Der EZB-Rat wird die endgültige Entscheidung 2024 treffen.
„Die Euro-Banknoten werden bleiben“, erklärte EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Sie seien ein greifbares und sichtbares Symbol dafür, dass Europa zusammenstehe, insbesondere in Krisenzeiten, und die Nachfrage nach ihnen sei nach wie vor groß. Gegenwärtig prüft die EZB die Schaffung eines digitalen Euro, der das Bargeld ergänzen würde.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54672453-ezb-will-euro-banknoten-neu-gestalten-015.htm
ZENTRALBANKEN – EUROPÄISCHE UNION – EZB will Euro-Banknoten neu gestalten – Ergebnisse bis 2024 – 6.12.2021
FRANKFURT (dpa-AFX) – 20 Jahre nach Einführung des Euro-Bargeldes stößt die Europäische Zentralbank (EZB) einen Prozess zur Neugestaltung der Euro-Banknoten an. Die Notenbank werde „dabei mit den europäischen Bürgerinnen und Bürgern in einem Verfahren zusammenarbeiten, das 2024 zu einer endgültigen Entscheidung führen dürfte“, teilte die EZB am Montag in Frankfurt mit.
„Nach 20 Jahren ist es an der Zeit die Gestaltung unserer Banknoten unter die Lupe zu nehmen, und sie so zu gestalten, dass sich Europäerinnen und Europäer unabhängig von Alter oder Hintergrund besser mit ihnen identifizieren können“, ließ EZB-Präsidentin Christine Lagarde mitteilen.
Geplant ist ein mehrstufiger Prozess: Im ersten Schritt werden Fokusgruppen gebildet, die von den Menschen im gesamten Euroraum Meinungen zu möglichen Themen für die künftigen Euro-Banknoten einholen sollen. Anschließend wird eine Themenberatungsgruppe, in der jeweils eine Expertin oder ein Experte aus jedem Land des Euroraums vertreten ist, dem EZB-Rat eine Auswahl neuer Themen vorschlagen.
Die EZB wird dann die Öffentlichkeit um ihre Meinung zu den ausgewählten Themen bitten. Anschließend soll ein Design-Wettbewerb zu den neuen Banknoten stattfinden. Nach Abschluss des Gestaltungsverfahrens wird der EZB-Rat über die Herstellung der neuen Scheine und deren mögliche Ausgabetermine entscheiden.
Für 11 der damals 15 Mitgliedstaaten der Europäischen Union wurde der Euro am 1. Januar 1999 gesetzliches Zahlungsmittel – zunächst nur elektronisch, vom 1. Januar 2002 an dann auch in Form von Schein und Münze. Heute ist der Euro für gut 340 Millionen Menschen in 19 EU-Staaten offizielles Zahlungsmittel.
Die Sicherheitsmerkmale der Scheine als Fälschungsschutz wurden in den vergangenen Jahren überarbeitet und erweitert. Seit 2019 ist die zweite Euro-Banknoten-Generation komplett. Die Motive auf den Banknoten blieben erhalten: Bauwerke, die es in Wirklichkeit nicht gibt, zieren auch die zweite Generation der Euro-Banknoten. Die Grundfarben der Scheine haben sich ebenfalls nicht geändert./ben/DP/mis
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54671390-ezb-will-euro-banknoten-neu-gestalten-ergebnisse-bis-2024-016.htm
ZENTRALBANKEN – ÖSTERREICH – Anzahl an Kartenzahlungen nimmt 2020 weiter zu – Anzahl der von Zahlungssystembetreibern aus Österreich abgewickelten unbaren Zahlungstransaktionen – inkl. Schaubild – NACHTRAG: 24.11.2021
Seit 2015 ist bei der Anzahl von unbaren Transaktionen ein deutlicher Trend von vermehrten Kartenzahlungen erkennbar, welcher sich im Jahr 2020 weiter verstärkte. Gemessen an allen unbaren Zahlungstransaktionen entfiel im Jahr 2020 ein Anteil von 49,3 % (2015: 37,3 %) auf Kartenzahlungen, gefolgt von Überweisungen mit 27,6 % (2015: 34,0 %) und Lastschriften mit 20,6 % (2015: 27,5 %).
Der durchschnittliche Betrag pro Transaktion (Klick auf die Säulen zeigt die Gesamtsumme und den durchschnittlichen Betrag) lag 2020 bei Überweisungen bei 5.368 EUR, bei Lastschriften bei 431 EUR, bei Kartenzahlungen bei 43 EUR, bei Scheckzahlungen bei 10.000 EUR, bei E-Geld-Zahlungen bei 21 EUR und bei sonstigen Zahlungen (z. B. Bargeldüberweisungen, Zahlungen via Apps, Bezahldienste im Internet und Finanztransfergeschäfte) bei 109 EUR. Auffallend über den Zeitverlauf war, dass der durchschnittliche Betrag einer Kartenzahlung seit 2015 von rund 57 EUR auf zuletzt 43 EUR stetig abnahm. Dafür verantwortlich sind auch neue Technologien (wie zum Beispiel NFC oder Apple Pay), die es den Kunden einfacher machen, ihre Einkäufe unbar zu begleichen, wobei vermehrt kleinere Beträge mittels Zahlungskarte bezahlt werden.
https://www.oenb.at/Publikationen/Statistik/statistik-im-fokus/zahlungstransaktionen.html
Langfassung (4.-Seiten-PDF inkl. Schaubildern): https://www.oenb.at/dam/jcr:0e8114cd-e1d8-46e5-92ce-12d1f0060636/03_statistiken_Q4_21_Anzahl-an-Kartenzahlungen-nahm-2020-weiter-zu.pdf
CHINA – Weiterer chinesischer Immobilienentwickler in Zahlungsverzug – 6.12.2021
Nach dem Mega-Konzern Evergrande hat ein weiterer chinesischer Immobilienentwickler Probleme bei der Bedienung eines Großkredits eingeräumt. In einer an die Hongkonger Börse adressierten Erklärung teilte das Unternehmen Sunshine 100 China Holdings am Montag mit, es habe eine Frist zur Rückzahlung von 170 Millionen Dollar (rund 150 Millionen Euro) plus Zinsen am Vortag verstreichen lassen müssen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54674278-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
IRAN – Iran erklärt sich zur Fortsetzung der Atomgespräche in Wien bereit – 6.12.2021
Der Iran hat sich zu einer Fortsetzung der Atomgespräche in Wien bereit erklärt – allerdings auf der Grundlage eigener Vorschläge aus der vergangenen Woche. Die von den USA kritisierten Vorschläge für eine Wiederbelebung des Atomabkommens seien „voll verhandelbar“, sagte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Said Chatibsadeh, am Montag in Teheran. Er warf den anderen Verhandlungsparteien vor, die Gespräche gezielt zu verzögern und dem Iran die Schuld dafür zu geben.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54674278-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
RUSSLAND – UKRAINE – USA – Moskau erwartet keinen „Durchbruch“ bei Gespräch von Putin und Biden – 6.12.2021
Die russische Regierung hat keine großen Erwartungen an das Gipfelgespräch von Präsident Wladimir Putin mit seinem US-Amtskollegen Joe Biden. „Es ist schwierig, einen Durchbruch bei den Verhandlungen zu ewarten“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Montag. Es sei aber zumindest zu hoffen, dass Biden und Putin „einander ihre Bedenken deutlich machen und darauf reagieren können“.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54677815-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
EUROPÄISCHE UNION – EU-Staaten einigen sich auf Rahmen für Mindestlöhne – 6.12.2021
Die EU-Staaten haben sich auf einen gemeinsamen Rahmen für Mindestlöhne verständigt. Die Arbeitsminister der 27 Mitgliedsländer stimmten am Montag in Brüssel einem Richtlinienvorschlag der EU-Kommission zu, der für mehr soziale Gerechtigkeit sorgen soll, wie der Rat als Vertretung der Mitgliedstaaten mitteilte. In Deutschland hat die Ampel-Koalition bereits angekündigt, den Mindestlohn auf 12 Euro pro Stunde anheben zu wollen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54677815-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
DEUTSCHLAND – Sentix: Anti-Corona-Maßnahmen bremsen deutsche Wirtschaft – 6.12.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der vom Beratungsunternehmen Sentix für Deutschland erhobene Konjunkturindex ist im Dezember gesunken. Nach Mitteilung von Sentix ging er auf 14,4 (November: 19,7) Punkte zurück. Der Index der aktuellen Lagebeurteilung sank auf 13,8 (24,8) Punkte, während der Erwartungsindex auf 15,0 (14,8) Punkte stieg. „Die Verschärfungen der Corona-Maßnahmen und insbesondere der Ausschluss von Kunden aus dem Einzelhandel durch die 2G-Maßnahmen belasten die Lagewerte in Deutschland erheblich“, schreibt Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner in der Mitteilung.
Dieser Lockdown wirke stärker negativ auf die Konjunktur als die vorherigen. Der deutliche Rückgang der Lagebeurteilung lasse eine „technische“ Rezession, also einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im vierten und ersten Quartal, möglich erscheinen.
Der Konjunkturindex des Euroraums ging auf 13,5 (18,3) Punkte zurück, wobei die Lagebeurteilung auf 13,3 (23,5) Punkte sank, die Erwartungen aber auf 13,8 (13,3) Punkte anzogen. „Die vor allem in Deutschland und Österreich ergriffenen Lockdown-Maßnahmen dämpfen das aktuelle Wirtschaftsgeschehen erheblich“, konstatiert Hübner. Angesichts der weiter steigenden Erwartungen hält Hübner das Basisszenario eines „mid-cycle-slowdowns“, also einer Konsolidierung in der Mitte eines Zyklus, vorerst weiter für valide.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54672049-sentix-anti-corona-massnahmen-bremsen-deutsche-wirtschaft-015.htm
DEUTSCHLAND – Deutscher Auftragseingang im Oktober weitaus schwächer als erwartet – 6.12.2021
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Auftragseingang der deutschen Industrie hat sich im Oktober aufgrund einer rückläufigen Auslandsnachfrage deutlich schwächer als erwartet entwickelt. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) sank er gegenüber dem Vormonat um 6,9 Prozent und lag kalenderbereinigt um 1,0 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Im September hatte er um 10,3 Prozent darüber gelegen. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Anstieg von 0,5 Prozent prognostiziert. Ohne Großaufträge ergab sich ein Rückgang von 1,8 Prozent. Den für September gemeldeten Anstieg bei den gesamten Auftragseingängen von 1,3 Prozent revidierten die Statistiker auf 1,8 Prozent.
Die Inlandsbestellungen erhöhten sich im Oktober auf Monatssicht um 3,4 (minus 5,6) Prozent, während die Auslandsaufträge um 13,1 (plus 7,0) Prozent zurückgingen, darunter die aus dem Euroraum um 3,2 (minus 6,6) Prozent und die von außerhalb des Euroraums um 18,1 (plus 15,7) Prozent. Die Bestellungen von Vorleistungsgütern verringerten um 2,7 (minus 1,0) Prozent und die von Investitionsgütern um 10,7 (plus 4,2) Prozent. Die Auftragseingänge von Konsumgütern stiegen um 4,3 (minus 1,6) Prozent.
Das Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) erklärte, dass der zweite starke Rückgang der Auftragseingänge innerhalb der vergangenen drei Monate einen weiteren Dämpfer für die konjunkturellen Aussichten bedeute. „Allerdings sollte die Entwicklung vor dem Hintergrund der zurzeit hohen Volatilität des Index und seiner Komponenten nicht überinterpretiert werden“, heißt es in der Pressemitteilung.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54670297-deutscher-auftragseingang-im-oktober-weitaus-schwaecher-als-erwartet-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54670102-deutschland-industrieauftraege-geben-stark-nach-016.htm
DEUTSCHLAND – Deutscher Industrieumsatz steigt im Oktober um 3,6 Prozent – 6.12.2021
FRANKFURT (Dow Jones)–Der preisbereinigte Umsatz im verarbeitenden Gewerbe Deutschlands ist im Oktober kräftig gestiegen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts erhöhte er sich gegenüber dem Vormonat um 3,6 Prozent. Der für September gemeldete Rückgang von 0,3 Prozent wurde auf 0,1 Prozent revidiert. Im Vergleich zu Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, war der Umsatz um 7,1 Prozent niedriger.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54670296-deutscher-industrieumsatz-steigt-im-oktober-um-3-6-prozent-015.htm
DEUTSCHLAND – Deutsche Industrie verbraucht 2020 1,9% weniger Strom – 6.12.2021
FRANKFURT (Dow Jones)–Der Energieverbrauch der deutschen Industrie ist 2020 um 1,9 Prozent gesunken. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) wurden 3.747 Petajoule Energie verbraucht, 88 Prozent davon wurden energetisch eingesetzt. Wie in den vergangenen Jahren waren die wichtigsten Energieträger in der Industrie Erdgas (31 Prozent), Strom (21 Prozent), Mineralöle und Mineralölprodukte (16 Prozent) sowie Kohle (16 Prozent).
Größter Energieverbraucher war im Jahr 2020 die chemische Industrie mit einem Anteil von 29 Prozent, gefolgt von der Metallerzeugung und -bearbeitung mit 22 Prozent sowie der Kokerei und Mineralölverarbeitung mit 10 Prozent.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54670369-deutsche-industrie-verbraucht-2020-1-9-weniger-strom-015.htm
DEUTSCHLAND – Deutsche Reisebüros und -veranstalter verlieren 2020 über 70% Umsatz – 6.12.2021
FRANKFURT (Dow Jones)–Die Corona-Krise hat 2020 laut einer Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) zu erheblichen Umsatzeinbrüchen in einzelnen Branchen der deutschen Wirtschaft geführt. Wie Destatis im Ergebnis einer Sonderauswertung mitteilte, waren die Reise- und die Unterhaltungsbranche besonders von der Krise betroffen: So verzeichneten Reisebüros, Reiseveranstalter und sonstige Reservierungsdienstleister ein Umsatzminus von 71,4 Prozent gegenüber 2019.,
In der Luftfahrt sank der Umsatz um 45,8 Prozent und in der Hotellerie und sonstigen Beherbergung um 41,0 Prozent. Mit kreativen, künstlerischen und unterhaltenden Tätigkeiten wurden 39,4 Prozent weniger Umsatz als vor der Krise erzielt. Der Jahresumsatz über alle Wirtschaftsbereiche hinweg ging um 3,8 Prozent zurück
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54670514-deutsche-reisebueros-und-veranstalter-verlieren-2020-ueber-70-umsatz-015.htm
DEUTSCHLAND – Bundesausgaben steigen zwischen 2005 und 2020 um mehr als die Hälfte – 6.12.2021
Die Gesamtausgaben des Bundes in jeweiligen Preisen sind nach den Ergebnissen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) in den Jahren von 2005 bis 2020 um 55,9 Prozent auf 508,2 Milliarden Euro gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, erhöhten sich die Einnahmen des Bundes in Abgrenzung der VGR im selben Zeitraum um 51,0 Prozent auf 421,7 Milliarden Euro. Beim Anstieg der Einnahmen und Ausgaben in jeweiligen Preisen muss die Entwicklung der Verbraucherpreise berücksichtigt werden, die im genannten Zeitraum um 22,7 Prozent stiegen.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54670853-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm
ÖSTERREICH – Großhandelspreise zogen im November 2021 um 16,6% an – 6.12.2021
http://www.statistik.at/web_de/presse/127185.html
ÖSTERREICH – Lohnsteueraufkommen 2020 um 3,0% gesunken, Bruttobezüge um 1,5% gestiegen – 6.12.2021
http://www.statistik.at/web_de/presse/127140.html
ÖSTERREICH – Wöchentlicher WIFO-Wirtschaftsindex KW 49 – inkl. Schaubildern – 6. 12. 2021
Mit dem Wirksamwerden des vierten österreichweiten Lockdown für die gesamte Bevölkerung (ab 22. November, Kalenderwoche 47) fiel die wöchentliche wirtschaftliche Aktivität gemäß WWWI wieder markant. Nach vorläufiger Berechnung lag der Indikator für das BIP in den Kalenderwochen 46 und 47 (15. bis 28. November 2021) um 1,2% bzw. 5,7% unter dem Vorkrisenniveau, einer Durchschnittswoche im Jahr 2019 als fixe Referenzperiode.
Der Rückgang um 4½ Prozentpunkte in der Kalenderwoche 47 ist in erster Linie auf kräftige Wertschöpfungseinbußen in den vom vierten Lockdown betroffenen Dienstleitungssektoren zurückzuführen. Im Vergleich zur selben Kalenderwoche im Vorjahr war das BIP in den Kalenderwochen 46 und 47 noch um 8,4% bzw. 4,3% höher. Dies ergibt sich zum einem durch einen Basiseffekt, da der zweite Lockdown 2020 bereits Anfang November begonnen hatte und zum anderen durch das im Herbst 2021 im Vergleich zum Vorjahr höhere wirtschaftliche Aktivitätsniveau in den nicht unmittelbar von Schließungen betroffenen Wirtschaftsbereichen.
Die vorliegende Berechnung des WWWI berücksichtigt die kürzlich von Statistik Austria veröffentlichte vierteljährliche Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) bis zum III. Quartal 2021 sowie Statistiken zu den Gästenächtigungen und den Einzelhandelsumsätzen für Oktober 2021. Die sich in der Quartalsrechnung ergebende Aufwärtsrevision des BIP führt zu einer Neuschätzung des WWWI seit Jahresbeginn 2021.
Die Bestimmungsfaktoren des WWWI sind insbesondere in der Kalenderwoche 47 vom neuerlichen Lockdown geprägt. Während die bargeldlosen Umsätze für den Einzelhandel und den privaten Konsum aufgrund von weihnachtlichen Vorziehkäufen (sehr starker Samstagsumsatz am letzten Geschäftstag vor dem Inkrafttreten des vierten Lockdown) in der Kalenderwoche 46 noch gestiegen waren, kam es in der Kalenderwoche 47 (vierter Lockdown ab 22. November 2021) zu einem deutlichen Einbruch. Die verschärften Eindämmungsmaßnahmen spiegeln sich auch in einem merklichen Rückgang der Personenmobilität in allen öffentlichen Räumen. Insbesondere in den Bereichen Handel und Freizeit sowie an Verkehrsstationen sanken die Google-Mobilitätsindikatoren signifikant, wenngleich nicht so stark wie in der „harten“ Phase des zweiten Lockdown im November 2020. Ebenso nahm das Passagieraufkommen auf dem Flughafen Wien gegenüber der ersten Novemberhälfte deutlich ab. Die Transportindikatoren für den österreichischen Güterverkehr entwickelten sich heterogen. Der temperaturbereinigte Stromverbrauch stagnierte, die Stickstoffdioxid-Emissionen an Messstationen in der Nähe von Industrieanlagen nahmen ab. Die Zahl der Arbeitssuchenden verzeichnet im Wochendurchschnitt bereits seit der Kalenderwoche 43 (letzte Oktoberwoche) merkbare Anstiege gegenüber den Vorwochen, was zum einen auf übliche saisonale Effekte und zum anderen auf die behördlichen Eindämmungsmaßnahmen zurückzuführen ist. Betroffen waren davon vor allem die Bereiche Beherbergung und Gastronomie, Bauwesen und sonstige Dienstleistungen. In der Kalenderwoche 47 kam es auch in allen anderen Wirtschaftsbereichen zu einer deutlichen Zunahme. Das Stellenangebot nahm seit dem Höhepunkt in der Kalenderwoche 36 spürbar ab, liegt jedoch weiterhin auf einem überdurchschnittlich hohen Niveau.
Nachdem die privaten Konsumausgaben bereits in der Kalenderwoche 45 mit dem Beginn der Einschränkungen für Ungeimpfte (Lockdown für Ungeimpfte – 2-G-Regel) um 1,6 Prozentpunkte gefallen waren, setzte sich dieser Rückgang in der Folgewoche abgeschwächt fort (zusätzlich Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte). Der ab der Kalenderwoche 47 geltende vierte Lockdown für die gesamte Bevölkerung führte zu einem markanten Einbruch um fast 10 Prozentpunkte auf rund 12% unter das Vorkrisenniveau. Auch bei den Reiseverkehrsexporten und -importen kam es zu einem starken Rückgang. Der BIP-Beitrag netto des Reiseverkehrs bezogen auf das Vorkrisenniveau verschlechterte sich auf rund –2,4 Prozentpunkte, da die Exporte etwas kräftiger sanken. Der Warenaußenhandel liefert ebenso wie die Investitionen kaum einen Beitrag zum BIP-Wachstum. Die markante Abschwächung der wirtschaftlichen Dynamik spiegelt sich entstehungsseitig insbesondere in der Wertschöpfung der Dienstleistungsbereiche. In der Beherbergung und Gastronomie nahm die Aktivität im Vergleich zur Periode ohne Einschränkungsmaßnahmen (Kalenderwochen 43 und 44) um 55 Prozentpunkte ab und liegt aktuell bei rund 16% des Vorkrisenniveaus. Im Handel betrug der Rückgang gegenüber der Vergleichsperiode 4,5 Prozentpunkte, in den sonstigen Dienstleistungen, die u. a. persönliche Dienstleistungen enthalten, 20,5 Prozentpunkte. In diesen drei Bereichen fällt der geschätzte Wertschöpfungsverlust durch den Lockdown heuer stärker aus als im Vorjahr, da die wirtschaftliche Aktivität durch die Beschränkungen von einem höheren Ausgangsniveau eingebremst wird. Auf die Güterproduktion, die Bauwirtschaft und die unternehmensnahen Marktdienstleistungen zeigt der neuerliche Lockdown keinen nennenswerten Einfluss. Letzteres bewirkt auch, dass der negative BIP-Effekt des vierten Lockdown (–5¼ Prozentpunkte) etwas schwächer ausfällt als im zweiten Lockdown im November des Vorjahres (–6 Prozentpunkte).
https://www.wifo.ac.at/jart/prj3/wifo/main.jart?rel=de&content-id=1564766301072&reserve-mode=active
ÖSTERREICH – Neues Kabinett unter Kanzler Nehammer in Österreich vereidigt – 6.12.2021
Nach den Affären und Skandalen unter Ex-Kanzler Sebastian Kurz hat Österreich nun bereits den zweiten neuen Regierungschef: Der bisherige Innenminister Karl Nehammer wurde ebenso wie eine Reihe von Ministern am Montag in Wien von Bundespräsident Alexander Van der Bellen vereidigt. Der 49-jährige Nehammer von der konservativen ÖVP übernimmt die Regierungsgeschäfte, nachdem sich Kurz infolge von Korruptionsermittlungen ganz aus der Politik zurückgezogen hatte und dessen kurzzeitiger Nachfolger Alexander Schallenberg als Kanzler zurückgetreten war.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-12/54677815-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm