bookmark_borderN+C – Zeitenblick KW 49/50

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Zur freundlichen Erinnerung:

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Ein Hoffnungsschimmer glimmt auf: England und Israel weisen darauf hin, dass Boosterimpfungen gegen die Omikron-Variante des Coronavirus einen gewissen Schutz bieten. Die Wirksamkeit soll zwischen 70 und 75 Prozent liegen – zumindest in der ersten Zeit nach der Boosterung. Israel sieht gar ein Ende der Pandemie kommen, ausgelöst durch die stark infektiöse, aber wenig krankmachende Omikron-Variante. Ich träumte davon hier schon vor zwei Wochen. Wie auch immer: Pandemien kommen, Pandemien gehen. Es gibt keinen Grund zur Panik.

Lichtblicke auch hinsichtlich der Lieferketten: Hinweis dafür gibt unter anderem die deutsche Exportwirtschaft, die im Oktober kräftig expandierte; die Blockaden für deutsche Exporteure seien gelöst, heißt es. Der Wermutstropfen kommt allerdings in Gestalt einer schwächeren deutschen Auftragslage – ebenfalls im Oktober.

Wo man hinblickt, die Wirtschaftsnachrichten halten mäßig Erfreuliches und Unerfreuliches nebeneinander bereit – aber das auf relativ hohem Niveau.

Störfeuer gibt es allerdings von der Inflationsfront, insbesondere der US-amerikanischen und der deutschen. Die Anlegerstimmung bezüglich Aktien und Anleihen ist ebenfalls durchwachsen. Droht ein stärkerer Ausverkauf von Anleihen? Sollte dies eintreten, steigen die Sekundärmarktrenditen, in zunehmenden Maße werden Aktienveranlagungen uninteressant. Es geht dabei nicht um Kleinanleger*innen und Kleinstspekulanten*innen im privaten Bereich, hier ist die Rede von professionellen Vermögensverwalter*innen von Fonds und speziell von Pensionsfonds, die große, von der Potenz her Index-verändernde Volumina bewegen.

Ein weiterer Aspekt liefern die Staatsverschuldungen: diese spielten keine Rolle, für Europa wird die Anhebung der Neuverschuldungsrate gefordert, ebenso die Anhebung der Obergrenze der staatlcihen Gesamtschuldenstände in der Europäischen Union von 60 auf 80 Prozent. Freuen dürfen sich die Kapitalhalter: deren Vermögen wird zunehmen. Eine Umverteilungspolitik via Schuldenmachen, welche die Ungleichheit weiter befördern wird.

Vom weltpolitischen Parkett erschallen vermehrt aggressivere Töne. Das nährt die Unsicherheit: Ukrainekonflikt, USA-China-Konflikt in doppelter Hinsicht: Handel und Taiwan. Wie steht es um das Verhältnis Russland-China? Zwischendrin ringt die Europäische Union um Positionierung: zwischen Drohen und – aus wirtschaftlichen und machtpolitischen Gründen – Gewährenlassen. Heikel: die EU ist weder mit den USA oder China gleichzusetzen, wohl auch nicht mit Russland. Aus der weltpolitischen Ecke drohen somit weitere Störfeuer für Anleger*innen.

Ein drittes Störfeuer bilden die großen Immobilienunternehmen Chinas, welche finanziell am Rande des Grabes wanken. Werden sie zum Auslöser einer Weltfinanzkrise? Experten verneinen dies.

Dauerbrenner ist der Klimawandel. In dieser Hinsicht gibt es Unerfreuliches: die Einhaltung der Klimaziele ist nicht gewährleistet, die Zerstörung von Korallenriffen schreitet weiter fort. Umwelttechnologisches tut sich Gutes: Batteriebau ohne Lithium. Das beflügelt vermutlich die Elektromobilisierung und würde so den Klimawandel mit einbremsen.

Deutsche Betriebswirtschaftler haben sich dem Thema Studienabbrecher gewidmet: Studienabbruch bedeute eine Verlustposition für Studienabbrecher und den kostentragenden Staat. Betriebswirtschaftliche Perspektiven sind m.E. nicht alles: es gibt auch Gewinne für die Gesellschaft in Form eines höheren Bildungsgrades derjenigen, die vor einem erfolgreichen Abschluss eines Studiums eine Hochschule verlassen. Aber: wie lässt sich das messen?

Mit dieser Frage setze ich meinen hochschulpolitisch kritischen Schlusspunkt.

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