bookmark_borderN+C – Montagsblick KW 41/42

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Die zurückliegende Woche ging neuerlich mit einer großen Menge an Meldungen einher – Lesestoff für eine ganze Woche – in der Tat: es geht um die Rezeption, die Behirnung, das inhaltliche Verstehen des Berichteten. Schon das Lesen der Schlagzeilen in der ÜBERSICHT hält auf dem Laufenden und die kleinen, grauen Hirnzellen in Schwung.
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FÜR DEN EILIGEN LESER wiederholt sich – es ist schon fast langweilig! Wo ist der News-Wert? – das wöchentliche Mantra, denn summa summarum gibt es weiterhin nur zu vermerken, das es der Wirtschaft rund um den Erdball noch – noch! – immer “supertoll” geht.

Ganz so „supertoll“ geht es freilich nicht mehr zu, aber noch „toll“ genug. Doch die steckengebliebenen Containerfrachtschiffe, die fehlenden Lastkraftwagenfahrer, die mangelnden Chips für die Elektronikteile, die die Autoindustrie – und nicht nur diese – so dringend benötigt, fehlen. Meldungen dazu gab es in der zurückliegenden Woche in vielfacher Form. Genug Sand im Getriebe, um Preise steigen zu lassen und gleichzeitig die Wirtschaftsaktivitäten einzubremsen. Stagflationäre Warnleuchten glimmen auf.

Tatsächlich fordern Gewerkschaften kräftige Lohnerhöhungen – zumindest jene in Deutschland. Ein Startschuss für die von Zentralbanken gefürchteten und eine Geldentwertung befestigenden Zweitrundeneffekte?

Geöffnete Geldschleusen tun ein Übriges, wie die Empfehlung des Internationalen Währungsfonds (IWF) sie nahelegt. Doch Zentralbanker und Wirtschaftsforscher sind sich einig: die Inflation bleibt kein Dauergast, 2022 wird sie schon Geschichte sein. Auch der neue WIFO-Chef Felbermayr äußert sich mit Blick auf Österreich im gleichen Sinn. Nur wenige Experten sehen dies anders.

Reihum fielen die Wirtschaftsprognosen gedämpfter aus, vom IWF und der OECD über den New Yorker Konjunkturindex, von den stockenden Autoverkäufen in China und in der Eurozone zu den pessimistischer eingestellten Wirtschaftsprognostikern in Deutschland und Österreich gibt es eines zu hören: leichtes Jammern auf hohem Niveau. Auf Mittelfrist wird wohl der Rebound-getriebene Wirtschaftsboom enden und zu schwachen Wachstumsraten der Vorjahre zurückkehren, so Felbermayr vom österreichischen Wirtschaftsforschungsinstitut. Damit dürfte er nicht nur allein die österreichische Wirtschaftssituation der Jahre nach 2022, 2023 skizziert haben, sondern auch die von Europa. Doch zuvor werden die derzeit fragmentierten Wirtschaftsdynamiken der einzelnen Branchen wieder gekittet sein: Jubel in der produzierenden Industrie, banges Warten auf Umsätze bei den Dienstleistern, allen voran dem Tourismus- und Beherbergungsgewerbe. Tu felix Austria aber bewirte Deine ausländischen Gäste zahlreich – so könnte es, kommt nichts seitens der Pandemie dazwischen, Ende dieses Jahres heißen.

Einer Gratwanderung gleich scheinen die Bemühungen um die Eindämmung des CO2-Ausstoßes, welche wirtschaftlich sowohl dämpfend als auch antreibend, unterm Strich vermutlich positiv wirken. Grundproblem bleibt hier: wie lassen sich Konsumwünsche der seit langem in der westlichen Welt verwöhnten Nachfrager in Einklang mit einer wirkungsvollen Klimapolitik bringen? Kritische Stimmen meinen, dass dies nahezu unmöglich sei: die vorherrschenden sozial treibenden Kräfte stünden dem entgegen. Für die jüngeren und jüngsten Generationen ist das kein gutes Omen.

Wie gerne schaut man da Richtung Innovation: die Weiterentwicklung des Menschen zum technoiden Mensch, die digitale Anthropologie als Hoffnungsgebiet. Aber nicht nur: Digitalisierung und Kriminalität haben schon längst Hochzeit gehalten. Und soziale Medien sowie Digitalisierung erweisen sich nicht nur als segensreich, sondern für viele heimlich, still und leise als digitale Stasi, als digitalisiertes stählernes Gehäuse der Bürokratie und Quelle für Überlastung, als Ursache für Negativstress und Burnout; nicht zuletzt als gesellschaftsspaltender Keil: immer schneller, immer schneller, wer – atemlos geworden – nicht mithalten kann oder will, was dann?

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