N+C – Montagsblick KW 39/40

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UPDATE 4.10.2021: in der Rubrik “INTERNATIONALES” wurde die von SENTIX nachgereichte Meldung zum neuerlich verdüsterten Konjunkturausblick in der Form einer Reuters-Meldung eingefügt und im Abschnitt “FÜR DEN EILIGEN LESER” eingeflochten.

Die zurückliegende Woche war einmal mehr mit reichlichen Meldungen, gleichsam mit einem Meldungsschwall gesegnet – Lesestoff für eine ganze Woche sozusagen. Lesestoff für die ganze Woche: es geht um die Rezeption, die Behirnung, das inhaltliche Verstehen des Berichteten. Hier die geraffte Übersicht.

FÜR DEN EILIGEN LESER wiederholt sich das wöchentliche Mantra, denn summa summarum gibt es nur zu vermerken, das es der Wirtschaft rund um den Erdball noch – noch! – immer “supertoll” geht. Geschuldet ist das – blickt man auf die prozentuellen Anstiege – dem Basiseffekt. Und der macht sich nicht nur im Rückblick auf 2020, sondern auch im Rückblick auf 2019 bemerkbar: Boom im Einzelhandel, bei Investitionen, Boom in einzelnen Branchen, in anderen allerdings nicht: fragmentierte Wirtschaft, fragmentierte Gesellschaft hieß es letzte Woche etwas plakativ. Doch der Grundtenor dieser Sicht dürfte wohl stimmen.

Die Molltöne werden im Vergleich zur Vorwoche nun lauter, blickt man auf die diversen Konjunkturberichte und Meldungen zu den Lieferkettenproblemen. Die Erwartungen der Anlegerschaft haben sich laut SENTIX neuerlich in wiederholter Folge verdüstert. Was die Wirtschaftsaussichten betrifft, so sollen die freundlichen Arbeitsmarktdaten nicht täuschen, den Arbeitsmärkte laufen Wirtschaftsentwicklungen in aller Regel hinterher und nicht vorneweg. Auch macht ein großer Wirtschaftsplayer der Welt gerade keine gute Figur: China ist negativ ins Gerede gekommen. Hingegen machen Japan und die Schweiz momentan positive Schlagzeilen.

Was die Lieferketten betrifft: die Nachfrage nach Halbfabrikaten und Endprodukten ist hoch, doch die erwünschten Güter stecken in Häfen und nicht entladenen Container-Frachtschiffen, die sich in Häfen stauen, fest. Wann wird sich dieser Knopf lösen? Je länger er bestehen bleibt, um so düsterer werden die wirtschaftlichen Aussichten werden. Von einer beginnenden, je nach Sektor und Branche unterschiedlich ausgeprägten Flaschenhals- oder Sanduhr-Rezession und Mangelwirtschaft war letztens hier die Rede.

Es geht aber nicht nur um gestörte Lieferketten, sondern auch um die sich – vornehm gesagt – andeutenden Energieknappheiten. Nicht von ungefähr kümmert sich Österreich darum, was im Falle eines Zusammenbruches des Energienetzes nottut. Es geht dabei nicht allein um das Stromnetz, sondern – in Ansehung der Verflochtenheit der Energieträger miteinander – um eben weit mehr. Energieknappheit auf den Weltmärkten bedeutet steigende Energiepreise. Und die stiegen schon in den letzten Monaten in ungeahnter Stärke, machte einen bedeutenden Anteil der Inflation aus.

Der Anstieg der Inflation in den industrialisierten Ländern dominierte einmal mehr Schlagzeilen und sorgte für wahrnehmbarere Unruhe in Regierungs- und höheren Zentralbanketagen. Aus letzteren ertönte abermals die Botschaft, die Inflation sei vorübergehend. Mag sein. Die Zukunft wird es zeigen. Je länger die Geldentwertung andauern wird, umso größer wird die Gefahr, dass sich eine Stagflation herausbildet.

Die Börsen sehen solche Entwicklungen naturgemäß anders: ist die Stimmung jubelnd, wird verkauft; sinkt die Stimmung, hält man sich handelnd zurück; ist die Stimmung dann parterre, so kauft man ein. Nur: wann ist sie am Tiefpunkt? Wie auch immer: zumindest ein Zwischenhoch steht zu erwarten – dank saisonaler Tendenzen, die in den nächsten Wochen stärker werden werden: Zeit fürs Window dressing der vielen Fonds. Für steigende Kurse dürften die Zeichen also gut stehen.

Die langfristigen Probleme freilich bleiben bestehen: wie gehen wir mit dem Klimawandel um? Lässt sich die Erwärmung der Erde stoppen? Und wie? Das Potpourri der hier versammelten erschreckenden Klimanachrichten zeigt die Dringlichkeit des Problems.

Österreich macht sich – auf dem Hintergrund einer sich auch künftig gleichsam automatisch [!] stabilisierenden Finanzgebarung – auf, dem Klimawandel auf seine Weise Bremsblöcke in den Weg zu legen: eine ökosoziale Steuerreform wurde soeben vorgestellt. Was die Stabilisierung des Finanzhaushaltes betrifft, hat Österreich viele früher versäumte Hausaufgaben dank struktureller Verbesserungen nachgeholt. Was es mit der ökosozialen Steuerreform auf sich haben wird, wird sich erst zeigen. Allzu schlecht sieht die Reform aber auf den ersten Blick nicht aus.

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ÜBERSICHT

  • DIGITALE TECHNOLOGIEN
  • Die Diskette wird 50 Jahre alt – Nicht für die Ewigkeit gedacht: Bücher datensicherer als elektronische Speichermedien mit sich „verflüchtigenden“ Daten
    DIGITALE ANTHROPOLOGIE
  • Gehirn steuert Roboter – Forscher bei Signal-Decodierung erfolgreich – Hirnsignale in Steuersignale umwandeln – Hirnaktivität von Testpersonen aufgezeichnet – Decodierung funktioniert noch nicht zu 100 Prozent
  • Grazer Forscher steuern Roboter mit Gedanken
    ANTHROPOLOGIE
  • Menschen können laut Studie wahrscheinlich 130 Jahre alt oder älter werden
    SOZIALPSYCHOLOGIE
  • Psychologie: Soziales Verhalten zeigt sich im Gehirn – Evolutionäre Entwicklung – Neues Forschungszentrum
    CYBERCRIME
  • Cyberattacke auf SRH-Stiftung, Kliniken weiter offline – Angriff zielte auf Bildungseinrichtungen und Hochschulen der SHR – Betrieb in Krankenhäusern und medizinischen Versorgungszentren zu keinem Zeitpunkt gefährdet
    UMWELT – KLIMAWANDEL
  • Globale Erwärmung um zwei Grad erhöht Gefahren durch Wirbelstürme – Anstieg der Betroffenheit
  • Studie: Abholzung könnte Millionen Brasilianer großer Hitze aussetzen
  • Hitzewelle mal sieben – Mehr Extremwetter im Leben junger Generation – Anstieg auch bei Waldbränden, Überschwemmungen und Co.
  • Marine Hitzewellen kosten Fische das Leben und Menschen die Arbeit – Einnahmen-Rückgang um drei Prozent – Maßnahmen gegen schlimmste Auswirkungen
  • Mehr Quecksilber als vermutet gelangt durch Gasaustausch in Meere – Gasaustausch für 58 Prozent des Eintrags verantwortlich – Quecksilber vor allem an Land abgelagert
  • Kunststoffe können mit Netto-Null-THG-Emissionen hergestellt werden – Recycling, Biomassenutzung und CCU – Einsparungen von 249 Mrd. Euro
  • E-Truck-Hersteller Nikola setzt auf Wasserstoff – Kooperation mit Opal Fuels zum Bau von Wasserstofftankstellen in Nordamerika angekündigt – Bisher Fokus auf Methan –
    VERMÖGEN – EINKOMMEN – UNGLEICHHEIT
  • EINKOMMENSSCHERE – Die Armen werden immer ärmer, die Reichen immer reicher: Mit dieser These begründeten SPD, Grüne, Linke und Gewerkschaften schon im Wahlkampf Forderungen nach einem höheren Mindestlohn und höheren Sozialleistungen für Arbeitslose, …
    SPRACHE
  • Deutsch, eine Sprache im Werden – und „das/dass“ als Fehler Nummer 1
    INTERNATIONAL
  • Verbände warnen vor Zusammenbruch der Lieferketten wegen Corona-Krise
  • Schlimmer als bisher bekannt: BCG korrigiert Prognose für Produktionsausfälle bei Autos nach oben
  • Weltbank warnt vor langsamem Wirtschaftswachstum in Ostasien
  • ‘Time to rethink, transform, and safely restart tourism’, says UN chief – Tourism “touches almost every part of our economies and societies”, enabling the historically marginalized, and “those at risk of being left behind, to benefit from development”, declared UN Secretary-General António Guterres on Monday, marking World Tourism Day
  • Länder im Vergleich: unterschiedliche Konsumabhängigkeit
  • Opec+ könnte Ausweitung der Ölförderung beschleunigen
  • Opec-Chef warnt vor zu geringen Investitionen in Ölproduktion
  • Opec sieht sich selbst als Gewinner der Energiewende
    BÖRSE
  • SENTIX-Sentimente KW 40/2021: Sentimenteinbruch signalisiert steigende Kurse in den nächsten Wochen
  • Was die Aktienkurse treibt: Billigzins, Wirtschaftswachstum und zuletzt gesunkene Risikoprämie
  • Kursziel bis zu 17.000 Punkte: Wo Kapitalmarkt-Profis den Dax im nächsten Jahr sehen – Kurzfristig wird es schwieriger an den Börsen, aber der Dax wird 2022 neu durchstarten, sagen Analysten. Was den Optimismus hervorruft – und was Skeptiker sagen
  • START-UP-FINANZIERUNG – Es sind schwindelerregende Summen, die Risikokapitalgeber in Jungunternehmen (Start-ups) investieren. Fast 14 Milliarden Dollar (11,5 Milliarden Euro), eine Rekordsumme, haben Investoren in den ersten sieben Monaten dieses Jahres allein in London schon in Start-ups gesteckt, wie aus dem „Global Start-up Ecosystem Report 2021“ der Beratungsgesellschaft Genome hervorgeht.
  • FONDS (Pressespiegel / DJN, 30.9.2021) – Fondsgesellschaften scheinen vorsichtiger zu werden bei der Vermarktung vermeintlich oder tatsächlich nachhaltiger Wertpapierfonds: Einige der größten europäischen Fondsmanager haben der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge damit begonnen, ein einst allgegenwärtiges Nachhaltigkeits-Label aus ihren Produktbeschreibungen zu streichen.
    ZENTRALBANKEN
    – USA / FED
  • Fed/Powell sieht schwierige Entscheidung, falls Inflation nicht sinkt
  • Powell: Vorerst keine Entwarnung bei Inflation – US-Notenbankchef Jerome Powell befürchtet, dass die hohe Inflation und auch die Materialengpässe der US-Wirtschaft länger schaden werden als erwartet – Lieferengpässe auch in Japan
  • Powell: Lieferengpässe könnten Inflationsrückgang verzögern – Inflationsanstieg nur vorübergehend
  • US-Notenbanker Kashkari mit baldigem Tapering einverstanden
  • Fed/Bostic sieht Zeit für Ende der Nothilfen für gekommen
  • Daly hält höhere Zinssätze in naher Zukunft für unangebracht
  • Fed/Powell: Inflationstreibende Angebotsengpässe teilweise verschärft
  • Fed: Engpässe könnten länger als erwartet anhalten – US-Notenbankchef Jerome Powell rechnet mit einer längeren Regenerationszeit der Wirtschaft während der Wiedereröffnung nach der Coronakrise
  • Fed/Evans: US-Notenbank sollte bald mit Tapering beginnen
    – MEXIKO / Mexikanische Zentralbank
  • Mexikos Zentralbank erhöht Leitzins erwartungsgemäß auf 4,75 Prozent
    – CHINA / PBoC
  • Zentralbank signalisiert Hilfen für Krisenkonzern Evergrande – Die chinesische Zentralbank deutet an, Hilfen für den Krisenkonzern Evergrande zu organisieren
    – EUROPÄISCHE UNION / EZB
  • Lagarde: Noch ungewiss wohin: Pandemie kann Inflationtrends langfristig ändern langfristig – Langfristige Inflationsdämpfung dank Visualisierung von Dienstleistungen als Treiber – Lieferkettenprobleme könnten auch für Inflationsanstiege sorgen
  • Lagarde: EZB darf angesichts steigender Inflationsraten nicht „überreagieren“
  • EZB: Kreditvergabe an Unternehmen wächst im August langsamer
    – DEUTSCHLAND / DBB
  • Bundesbank legt Bericht vor Erhöhte Inflation bis weit ins kommende Jahr
  • Bundesbank erwartet kräftiges Wachstum im dritten Quartal – Inflation von vorübergehend 4 bis 5 Prozent in 2021Q4, Abschwächung auf 2 Prozent in 2022/HJ1 erwartet
  • Bundesbank: Obergrenzen mindern Wirksamkeit von PSPP
    USA
  • Lieferkettenstörungen und Los Angeles: Es staut auf dem Wasser
  • EIA: US-Rohöllagerbestände wider Erwarten gestiegen
  • API-Daten zeigen überraschenden Anstieg der US-Rohöllagerbestände
  • US-Aufträge für langlebige Güter steigen im August
  • ISM-Index für US-Industrie steigt im September
  • Markit: US-Industrie zeigt im September nachlassende Tendenz
  • Chicagoer Einkaufsmanagerindex im September stärker als erwartet gesunken
  • US-Wirtschaft wächst im zweiten Quartal um 6,7 Prozent und damit stärker als bisher bekannt
  • Michigan-Index der Verbraucherstimmung im September stärker verbessert als erwartet
  • Conference Board: Stimmung der US-Verbraucher im September deutlich eingetrübt
  • USA: Bauausgaben stagnieren im August
  • USA: Schwebende Hausverkäufe legen überraschend deutlich zu
  • USA: Häuserpreise steigen immer stärker
  • USA: Hauspreise steigen um fast 20 Prozent – Case-Shiller-Index
  • Konsum und Einkommen der US-Haushalte steigen im August
  • Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe steigen wider Erwarten
  • Sandra Navidi, BeyondGlobal: US-Krise „kann globales Finanzsystem aus Angeln heben“
  • US-Repräsentantenhaus verschiebt Abstimmung über Bidens Infrastrukturpaket
  • US-Kongress wendet drohenden Shutdown mit Übergangshaushalt ab
  • Yellen warnt vor Ende der Finanzreserven bis 18. Oktober
  • US-Senat stimmt gegen Entwurf für Übergangshaushalt
  • Ford kündigt Milliarden-Investition in Produktion von E-Autos an – Der US-Autobauer und sein koreanischer Batteriepartner treiben den Ausbau ihrer Montage- und Batteriewerke für Elektroautos in den USA voran
    CHINA
  • Sylvia Walter: Regierungpolitik: Der Geldhahn wird zugedreht
  • Chinesische Industrie: Chinas Caixin im September leicht verbessert
  • Chinas Industrie unerwartet schwach – Die Einkaufsmanagerindex in der chinesischen Industrie fällt unter die Wachstumsgrenze. Derweil kommt es im Dienstleistungssektor zu einer Erholung
  • China: Überalterung ungefährlich für Wohlstand – Höher gebildete junge Arbeitskräfte dürften altersdemografischen Wandel bald kompensieren – Übertriebene Alterssorge – Bildung bleibt ein Heilmittel
  • Studie: Alternde Bevölkerung mindert künftigen Wohlstand Chinas nicht
  • Gewinnwachstum der chinesischen Industrie weiterhin langsam – Die Gewinne der chinesischen Industrie wachsen den sechsten Monat in Folge langsamer
  • Höherer Umschlag in China belebt Containerhandel
  • Evergrande verkauft Anteil an Shengjing Bank
  • Evergrande – Aktie legt direkt zu: China deutet Hilfen für Evergrande an
    JAPAN
  • Stimmung japanischer Hersteller so gut wie seit drei Jahren nicht mehr
  • Japans Industrie im August deutlich schwächer
    ISRAEL
  • Israel sieht bei Irans Atomprogramm „alle roten Linien überschritten“ – Einkaufslager werden gefüllt – Dienstleistungsbranche
    EUROPA
  • Hunderte Milliarden Euro Schäden durch industrielle Luftverschmutzung in Europa
    GROSSBRITANNIEN
  • Britisches BIP-Wachstum für zweites Quartal nach oben revidiert
    SCHWEIZ
  • Boomhafte Erholung der Schweizer Industrie dauert an – Die Stimmung in der Schweizer Wirtschaft bleibt sehr positiv. Der Industrie- sowie der Dienstleistungssektor konnten sich verbessern – Einkaufslager werden gefüllt – Dienstleistungsbranche – Dienstleistungsbranche aufgehellt
  • Kof-Konjunkturbarometer sinkt leicht – Das Kof-Konjunkturbarometer ist im vergangenen Monat gesunken und büsst rund 2,9 Punkte ein. Die Konjunkturaussichten bleiben aber weiter positiv
  • Kof blickt optimistischer auf den Arbeitsmarkt – Langfristige Erwartung für die Arbeitslosenrate mit 2,7 Prozent erwartet: lchweizer Konjunkturexperten schätzen die Situation am Schweizer Arbeitsmarkt seit Beginn der Pandemie kontinuierlich optimistischer ein – Inflation für 2021 mit 0,6, 2022 mit 0,8 Prozent p.a. erwartet – Tiefere langfristige Zinsen mit minus 0,27 Prozent erwartet – Stabiler Euro-Franken-Kurs um 1,10, steigender Aktienmarkt
    EUROPÄISCHE UNION – EUROZONE
  • INFLATION – Die anziehende Inflation in Europa schlägt zunehmend höhere Wellen und wird in Kürze auch die Spitzen der EU beschäftigen.
  • Eurozone-Inflation steigt im September auf 3,4 Prozent
  • Wirtschaftsstimmung im Euroraum steigt im September leicht
  • Markit: Eurozone-Industrie schwächt sich im September weiter ab
  • Eurozone-Arbeitslosenquote sinkt im August auf 7,5 Prozent
  • EU macht 5,4 Milliarden Euro für Brexit-Folgen frei
  • WIRTSCHAFTSGIPFEL – Die EU will den für Mittwoch geplanten Wirtschaftsgipfel mit den USA nutzen, um das transatlantische Verhältnis zu kitten.
  • EU prüft Corona-Milliarden für Polen und Ungarn unter Auflagen
    SERBIEN
  • Serbien verlegt gepanzerte Fahrzeuge an Grenze zum Kosovo
    PORTUGAL
  • Regierende Sozialisten bei Kommunalwahlen in Portugal stärkste Kraft
    SPANIEN
  • Inflation in Spanien zieht im September kräftig an
    ITALIEN
  • Italien: Inflation steigt auf Neunjahreshoch
  • Italiens Erzeugerpreise steigen im August deutlich
    FRANKREICH
  • Frankreich: Inflation steigt mit +2,7 Prozent auf Zehnjahreshoch
  • Frankreich will Energiepreise bis April deckeln
    DEUTSCHLAND
  • SPD-Sieg bei Bundestagswahl in vorläufigem Ergebnis bestätigt
  • Ökonomen erleichtert über Ausbleiben von Rot-Rot-Grün
  • BREITBANDAUSBAU (Pressespiegel / DJN, 27.9.2021) – Der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, hat der Bundesregierung Versagen beim Ausbau des schnellen Internets vorgeworfen.
  • Deutsche HVPI-Inflation steigt im September auf 4,1 Prozent
  • Bundesländer melden hohe Jahresinflation im September
  • Deutschland: Benzin 26 Cent teurer als im Januar
  • Deutsche Importpreise steigen im August kräftig
  • DIW-Konjunkturbarometer noch positiv – Schub im dritten Quartal erwartbar – BIP legt binnen Jahresfrist um etwa anderthalb Prozent zu
  • IMK: Starker Aufschwung verschiebt sich – Kein Handlungsbedarf für die EZB – Budgetdefizit sinkt 2022 deutlich
  • Ifo-Exporterwartungen steigen im September
  • Markit: Lieferengpässe bremsen deutsche Industrie im September
  • DIW: BIP steigt im dritten Quartal um rund 1,5 Prozent
  • GfK: Konsumklima fast wieder auf Vorkrisenniveau
  • Ifo-Institut: Materialmangel der Industrie verschärft sich erneut
  • STAHLBRANCHE – Die deutsche Stahlindustrie braucht auf dem Weg zur Klimaneutralität bis zu 35 Milliarden Euro an staatlicher Hilfe, und das allein bis 2030.
  • Strafzinsen-Keule schon bei fast 400 Banken – Viele Institute verschärfen zudem bestehende Regelungen und reduzieren Freibeträge erheblich – Negativzins: „Kein Ende in Sicht“ – Hohe Freibeträge sind Geschichte
  • Grundstoff-Produktion in Gefahr Chemieindustrie schlägt Alarm wegen Gaspreises – Die explodierenden Gaspreise belasten energieintensive Unternehmen besonders stark. Die deutsche Chemieindustrie sieht nun ihre Wettbewerbsfähigkeit in Gefahr. In Ostdeutschland steht bereits die Produktion von Grundstoffen auf dem Spiel
  • Umsatz in gewerblicher Wirtschaft sinkt im August
  • Deutscher Einzelhandel verbucht solides Umsatzplus im August
  • Milliardendeal unter Schweden: Investor kauft 14.000 Berliner Wohnungen
  • Mieterbund fordert bis Sommer 2022 Gesetzentwurf zur Enteignung
  • Giffey verspricht Gesetzentwurf Berlin stimmt für Wohnkonzern-Enteignung
  • IW: Enteignung von Wohnungskonzernen teuer und wenig hilfreich
  • Heil sieht deutliche Herbstbelebung am Arbeitsmarkt
  • BA: Nachfrage nach Arbeitskräften stabil aufwärtsgerichtet
  • IAB-Arbeitsmarktbarometer auf hohem Niveau trotz Rückgang
  • Lage am deutschen Arbeitsmarkt im September verbessert
  • Ifo-Beschäftigungsbarometer steigt im September
  • Deutsche Staatsschulden steigen im ersten Halbjahr um 3,6 Prozent
    ÖSTERREICH
    – STATISTIK
  • Inflation im September 2021 laut Schnellschätzung voraussichtlich bei 3,2%
  • Erzeugerpreise des Produzierenden Bereichs im August 2021 um 9,5% über Vorjahresniveau
  • Konjunktur-Frühschätzung August 2021: Umsatzwachstum von 24,6% gegenüber August 2020 im Produzierender Bereich; im Vergleich zum Vorkrisenniveau im August 2019 Plus von 17,4%
  • Wirtschaft im Jahr 2020: historischer Rückgang von 6,7%
  • Tourismus-Sommersaison 2021: 20,7 Mio. Nächtigungen im August markieren Allzeithoch und Plus von 2,3 % gegenüber August 2019
  • Öffentliche Finanzen im 1. Halbjahr 2021: öffentliches Defizit 7,2%, öffentlicher Schuldenstand 86,2% des BIP
  • COVID-19-Impfstatus: 79% der Studierenden waren Ende August bereits vollimmunisiert
  • 82.000 minderjährige Kinder von Alleinerzieherinnen bekommen Geldunterhalt vom Vater
  • Zahl der Sterbefälle auf leicht erhöhtem Niveau
    – MELDUNGEN
  • Die Parlamentswoche vom 4. bis 8. Oktober 2021 – Ausstellungseröffnung im Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau, Ausschüsse, Bundesrat, Präsidialkonferenz
  • Konjunkturdynamik stabilisiert sich in den meisten Bereichen, Rückgänge in Gastronomie und Tourismus – WIFO-Konjunkturtest vom September 2021
  • Wöchentlicher WIFO-Wirtschaftsindex: Weitere Abschwächung – WWWI: 36. und 37. Kalenderwoche 2021
  • Was die Österreicher am liebsten besitzen: Einer repräsentativen Studie zufolge ist materieller Besitz vielen wichtig. Corona hat jedoch manche zum Umdenken gebracht
  • Österreich verstärkt „Blackout“-Vorsorge – Die Polizei soll bei einer drohenden „Blackout“-Gefahr früher gewarnt werden. Das Stromsystem sei durch die Erneuerbaren Energien immer anfälliger
  • Tourismus-Sommersaison 2021: 20,7 Mio. Nächtigungen im August markieren Allzeithoch
  • September 2021: Weiterhin hohe Anzahl an Nächtigungen – Details zu den Zahlungskartenumsätze im Reiseverkehr in Österreich – OeNB-Tourismusprognose für September 2021: Nächtigungsplus von 6 %
  • EuroSkills: Österreich mit 26 Medaillen zweiter knapp hinter Russland
  • Österreichische Studenten sind im Schnitt älter und arbeiten häufiger – „Hotel Mama“ vergleichsweise selten – Zwar älter, dafür weniger Nachwuchs
  • Budgetvollzug 2021 zeigt erste Zeichen der Entspannung nach COVID-19-Krise – Budgetausschuss behandelt Berichte zu laufenden Finanzagenden und vertagt Oppositionsanträge
  • Budgetausschuss: Rechnungshofpräsidentin Kraker präsentiert pandemiegeprägten Bundesrechnungsabschluss 2020 – Opposition kritisiert Intransparenz bei der COFAG und fordert mehr „Licht ins Dunkel“
  • Ökosoziale Steuerreform: „Weder sozial noch ökologisch“ – Wenig Lob und viel Kritik an Steuerreform – Preis für CO2-Emissionen für Fachleute zu niedrig – Lenkungseffekt „relativ begrenzt“ – Experte: Keine Kostenwahrheit – Einnahmen aus CO2-Bepreisung werden zu Klimabonus – „Geschenk“ für Besserverdienende und Konzerne – Lob für Entlastung aus der Wirtschaft – Bundeskanzler Kurz zufrieden – Entlastung in mehreren Punkten
  • Neu im Konsumentenschutzausschuss – SPÖ-Anträge zu Schuldnerschutzschirm, Kontoüberziehung, Pfandleihverträgen, Lebensmittelmarketing

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DIGITALE TECHNOLOGIEN

Die Diskette wird 50 Jahre alt – Nicht für die Ewigkeit gedacht: Bücher datensicherer als elektronische Speichermedien mit sich „verflüchtigenden“ Daten – Science-APA, 27.9.2021
Vor 50 Jahren drehte sich die erste Floppy-Disk in einem Computer von IBM. Die Plastikscheiben prägten die PC-Kinderjahre und waren in den 80er-Jahren allgegenwärtig. Moderne Technik übertrifft die Floppy gleich milliardenfach.
Die ersten Disketten waren mit 8-Zoll fast so groß wie ein A4-Blatt und speicherten 242.944 Bytes beziehungsweise Buchstaben. Dennoch waren sie eine Revolution, weil sie die Datenmenge von 3.000 der damals üblichen Lochkarten speichern konnten. Erstmals wurden so Daten einfach transportierbar.
Die Größe der Disketten schrumpfte allerdings schnell, wobei sie gleichzeitig immer mehr Daten speichern konnten. Die 5-Zoll-Variante speicherte bereits fünfmal mehr Daten als ihr Vorgänger. Am verbreitetsten war in den 80er-Jahren die 3,5-Zoll Floppy. Sie fasste immerhin 1,44 Millionen Bytes (1,44 MB). Ein komplettes Office-Paket von Microsoft brauchte aber dennoch einen Stapel von 32 Disketten.
Die nächste Speicherrevolution brachte die CD. Diese konnte bereits 650 MB Daten speichern, ab 1992 ließen sich CD-R am PC selber brennen. So konnten Private einfach ihre Daten sichern. Nebenbei ließen sich auf CD-R auch einfach Musik-CDs kopieren.
*** Dann kam der USB ***
Die nächste Revolution brachten USB-Speichersticks im Jahr 2000. Diese verzichten vollkommen auf bewegliche Teile und verwenden stattdessen Flash-Speicher. Die Grundlagen der Flash-Technik werden heute auch in Festplatten (SSD) und Speicherkärtchen (MicroSD) verwendet. Die kleinen MicroSD-Speicher werden in Handys, Kameras und Notebooks verwendet.
Vergleicht man die alten Disketten mit den neuesten MicroSD-Kärtchen, staunt man in 10er-Potenzen. Auf der Größe eines Daumennagels wird bei der MicroSD ein Terabyte gespeichert. Das sind 1.099.511.627.776 Bytes, und diese Menge entspricht über 4,5 Millionen uralten 8-Zoll-Disketten. Auf gleicher Fläche speichern wir heute also eine Milliarde Mal mehr Daten als vor 50 Jahren. Die Daten werden dabei rund 50.000 Mal schneller geschrieben als bei den ersten Floppy-Disketten.
Speichermedien sind während ihrer Entwicklung immer robuster geworden. Die magnetischen Folien der Floppy-Disketten mussten staubfrei und sorgfältig gelagert werden. Bei häufiger Nutzung wurden sie durch den Lese-/Schreibkopf regelrecht zerschlissen. Magnete waren für sie tödlich.
Die MicroSD-Kärtchen überleben dagegen notfalls auch eine 60-Grad-Wäsche. Dafür können elektrostatische Entladungen MicroSD-Speicher zerstören.
*** Nicht für die Ewigkeit ***
Für die Ewigkeit speichert kein heutiger Datenträger. In MicroSD-Kärtchen und USB-Sticks gibt es zwar keine mechanischen Teile, die verschleißen können. Dennoch rechnet man damit, dass sich die Daten darauf in wenigen Jahrzehnten „verflüchtigen“.
Die Geschichte der Floppy-Disk zeigt, dass digitale Speicher auch nutzlos werden können, weil schlicht niemand mehr ein Gerät besitzt, um das Gespeicherte wieder zu lesen. Wer also seine in den 80 Jahren auf Floppys getippten Memoiren der Nachwelt erhalten will, muss sie schleunigst auf ein jeweils aktuelles Medium umkopieren. Alle archivierten Daten müssen fortwährend mit der technischen Entwicklung Schritt halten.
Da hatte es die analoge Welt doch einiges einfacher: Das älteste Buch der Welt, die Diamant Sutra, ist über 1.300 Jahre alt – und lässt sich noch heute lesen. Dank Digitalisierung sogar an jedem PC: (https://www.bl.uk/virtual-books)
QUELLE: https://science.apa.at/power-search/17604363334961552272
SIEHE DAZU:
=> Virtual Books
QUELLE: https://www.bl.uk/virtual-books
=> Archive – interessante Beispiele daraus
=> pars pro toto: Johann Gustav Droysern: Grundriss der Historik, Druck des Manuskripts 1858
QUELLE: https://archive.org/details/bub_gb_kE0-AAAAYAAJ/page/n9/mode/2up
=> pars pro toto: Johann Gustav Droysern: Grundriss der Historik, 3. Auflage 1882 [1. Auflage 1868, 4. Auflage 1925, historisch-kritische Ausgabe 1977]
QUELLE: https://archive.org/details/grundrissderhist00droyuoft
=>pars pro toto: Lehrbuch der Infektionskrankheiten 1924
QUELLE: https://archive.org/details/JochmannLehrbuchDerInfektionskrankheiten2Aufl/page/n373/mode/2up

CYBERCRIME

Cyberattacke auf SRH-Stiftung, Kliniken weiter offline – Angriff zielte auf Bildungseinrichtungen und Hochschulen der SHR – Betrieb in Krankenhäusern und medizinischen Versorgungszentren zu keinem Zeitpunkt gefährdet – Deutsches Ärzteblatt, 28.9.2021
Fast zehn Tage nach einer Cyberattacke auf die SRH Holding sind von ihr betriebene Kliniken im Südwesten immer noch vom Netz. „Die IT-Infrastruktur wird derzeit wieder hergestellt, das wird sicher noch einige Tage dauern“, sagte ein Sprecher heute.
„Einen genauen Zeitraum können wir aber nicht nennen.“ Der Cyberangriff war am 19. September entdeckt worden, als Mitarbeiter nicht mehr auf Emails und Laufwerke zugreifen konnten.
Ob Daten abgeflossen sind – „dazu kann ich nichts sagen“, erklärte der Sprecher. Auch wer hinter der Attacke steckt und wieviel der Angriff die Holding kosten wird, stehe noch nicht fest. „Wichtig ist für uns, die Systeme wiederherzustellen und dass kein Schaden zurückbleibt“, sagte der Sprecher. Ziel der Attacke seien die Bildungseinrichtungen und Hochschulen der SRH gewesen, die Kliniken hätten nicht im Fokus gestanden, wie es weiter hieß.
Mit internen Kommunikationskanälen habe man sich aber gut behelfen können. Der Betrieb in Kranken­häusern und medizinischen Versorgungszentren sei zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen. Die SRH hat im Südwesten unter anderem Standorte in Karlsbad, Dobel, Waldbronn, Sigmaringen und Bad Herrenalb.
Die SRH-Holding mit Sitz in Heidelberg beschäftigt eigenen Angaben zufolge fast 17.000 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von etwa einer Milliarde Euro.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/127708/Cyberattacke-auf-SRH-Stiftung-Kliniken-weiter-offline

DIGITALE ANTHROPOLOGIE – ANTHROPOLOGIE

Gehirn steuert Roboter – Forscher bei Signal-Decodierung erfolgreich – Hirnsignale in Steuersignale umwandeln – Hirnaktivität von Testpersonen aufgezeichnet – Decodierung funktioniert noch nicht zu 100 Prozent – Science-APA, 27.9.2021
Mit der Kraft der Gedanken Querschnittgelähmten ein Stück Bewegungsfreiheit zurückgeben: Mithilfe von sogenannten Brain-Computer-Interfaces (BCI), die die Hirnaktivität ihrer Träger messen und die elektrischen Ströme, in Steuerungssignale umwandeln, soll das gelingen. Positive Ergebnisse hat Gernot Müller-Putz, Leiter des Instituts für Neurotechnologie der Technischen Universität Graz zu vermelden: Dort ist es erstmals gelungen, einen Roboterarm durch Gedanken zu steuern.
Patientinnen und Patienten mit schweren Rückenmarksverletzungen stehen vor einem gewaltigen Problem: Sie können u. a. ihre Hände und Arme nicht mehr bewegen. Im Fokus der Forschungen von Müller-Putz steht das Bemühen Querschnittgelähmten – also Personen, deren Rückenmark im Halsbereich verletzt wurde – mithilfe von Gehirn-Computer-Schnittstellen (BCI) wieder mehr Handlungsfähigkeit zu geben. Die Vision der BCI, wie sie in Graz vorangetrieben wird, basiert darauf, dass die bloße Vorstellung einer Bewegung bereits messbare Veränderungen der elektrischen Hirnaktivität auslöst, erzählte Gernot Müller-Putz. Er beschäftigt sich seit mehr als 20 Jahren mit der Kommunikation zwischen Hirn und Computer. Das Ganze soll mithilfe von bis zu 64 Elektroden, die die Hirnströme „von außen“ messen – und nicht mit Chips, die ins Hirn implantiert werden müssen – funktionieren, wie der Forscher gegenüber der APA erklärte.
*** Hirnsignale in Steuersignale umwandeln ***
Sein Team versucht in ausgeklügelten Experimenten entsprechende Hirnsignale über ein Elektroenzephalogramm (EEG) zu registrieren, zu verstärken, mit computergestützten Analysen auszuwerten und über Machine Learning in Steuersignale umzuwandeln. Damit sollen dann etwa ein Cursor am Computer bedient oder auch einen robotischer Arm – der für den Patienten Bewegungshandlungen ausführt – in Bewegung gesetzt werden. Die Grazer Gruppe hat mit dem nach fünf Jahren abgeschlossenen ERC-Consolidator Grant-Projekt „Feel your Reach“ wichtige Schritte bei der Entwicklung der Steuerung von u. a. Neuroprothesen gesetzt. „Es ist uns gelungen, aus den menschlichen Gehirnsignalen die Absicht einer kontinuierlichen Bewegung auszulesen. Und wir haben es geschafft, dass Personen durch die Kraft ihrer Gedanken einen Roboterarm in einer kontinuierlichen Wischbewegung herumfahren lassen können“, berichtete der Institutsleiter.
Im Zuge des mit rund zwei Millionen Euro dotierten Projektes hat die Gruppe rund 25 Publikationen herausgebracht. An die 350 Probandinnen und Probanden haben an den zugrunde liegenden Experimenten teilgenommen. „Bisher war die Steuerung der Bewegung unnatürlich und umständlich, weil dafür geeignete Denkmuster wiederholt imaginiert werden müssen. Wenn es reicht, die Bewegungsintention im EEG zu erfassen, sind wir schon ein schönes Stück weiter“, schilderte Müller-Putz das Bestreben. Das sei nach einer langen Reihe an Experimenten nunmehr gelungen.
*** Hirnaktivität von Testpersonen aufgezeichnet ***
Die Testpersonen machten im Grazer Labor zuerst einfache Wischbewegungen mit der Hand. Ihre Hirnaktivität wurde aufgezeichnet und ausgewertet. Die Forschenden konnten daraus ein Modell erstellen, das die Kinematik der Bewegung mit dem EEG in Verbindung bringt: Sie suchten also in den Hirnsignalen nach Korrelaten für Bewegungsparameter wie jeweilige Position, Beschleunigung, Geschwindigkeit oder Abstand. In mehreren Zwischenschritten konnte die Bewegung aus den Gehirnsignalen des Echtzeit-EEG decodiert werden. Die abgeleiteten Signale dienen letztlich zur Steuerung des robotischen Arms.
Mittlerweile kann das Team die Bewegungs-Intention der Testperson aus dem EEG decodieren. Als essenziell stellte sich die Auge-Hand-Koordination dar: „Das heißt, dass die Benutzer mit ihren Augen die Bewegungsbahn des robotischen Arms verfolgen konnten. Die Sehinformationen tragen dazu bei, die Bewegungsintention zu erfassen“, berichtete der Grazer Teamleiter.
*** Decodierung funktioniert noch nicht zu 100 Prozent ***
Inzwischen haben die Forschenden mehrere BCI entwickelt: Ein BCI kann erkennen, ob man mit einer Bewegung starten möchte, so Müller-Putz. Noch funktioniert die Decodierung der Signale nicht zu 100 Prozent: Ein weiteres BCI erkennt Fehler, also nicht erwünschte Bewegungen des Roboterarms: „Wenn die Person die falsche Bewegung sieht, können wir die Fehlerantwort des Gehirns aus dem EEG ablesen“, sagte der BCI-Experte. Das BCI stoppt die Bewegung des Roboterarms und korrigiert sie.
„Die Testpersonen können die Bewegung des Roboterarmes spüren“, freute sich Müller-Putz über einen weiteren Fortschritt. Möglich wird das durch Vibrationsgeber. Diese kleben am Schulterblatt und fahren die Bewegungen des Roboterarms in fein fließenden Vibrationen nach. Künftig sollen damit auch komplett Querschnittgelähmte Bewegungen nachempfinden können. „Allerdings müssen wir uns hier eine Anwendung im Bereich des Nackens oder Halses überlegen“, erläuterte Müller-Putz. Allen voran möchten die Forschenden den Start einer Bewegung, das Dekodieren der Bewegungsbahn aus visuellen, intentionalen und bewegungsempfindenden Informationen weiter verbessern, dabei Fehler erkennen und diese BCI-Systeme in einem „Dreifach-BCI-System“ vereinen. Der nächste Schritt wäre ein gesamter Bewegungsablauf vom Ergreifen eines Objekts über die räumliche Bewegung bis zum Ablegen des Objekts.
Die Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Biomedizinische Technik ÖGBMT (30. 9. und 1.10 an der TU Graz) widmet dem Brain-Computer-Interfacing einen eigenen Schwerpunkt: https://oegbmt2021.tugraz.at/index.html).
Ein ausführliches Porträt zu Müller Putz ist in APA-Science nachzulesen: https://science.apa.at/portrait/gedanken-machen-mobil/
QUELLE: https://science.apa.at/power-search/7638804665289446183
SIEHE DAZU:
=> Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Biomedizinische Technik ÖGBMT (30. 9. und 1.10 an der TU Graz)
QUELLE: https://oegbmt2021.tugraz.at/index.html
=> Porträt zu Müller Putz
QUELLE: https://science.apa.at/portrait/gedanken-machen-mobil/

Grazer Forscher steuern Roboter mit Gedanken – Steiermark-ORF, 28.9.2921
An der TU Graz ist es erstmals gelungen, einen Roboterarm durch Gedanken zu steuern. Im Zentrum der Forschung steht der Anspruch, Querschnittgelähmten wieder Handlungsfähigkeit zu geben.
Mit der Kraft der Gedanken Querschnittgelähmten ein Stück Bewegungsfreiheit zurückgeben: Mithilfe von sogenannten Brain-Computer-Interfaces (BCI), die die Hirnaktivität ihrer Träger messen und die elektrischen Ströme, in Steuerungssignale umwandeln, soll das gelingen.
Positive Ergebnisse hat nun Gernot Müller-Putz, Leiter des Instituts für Neurotechnologie der Technischen Universität Graz, zu vermelden: Die Grazer Gehirn-Computer-Schnittstelle kann aus Hirnsignalen Bewegungsintention erfassen und zur Steuerung des Roboterarms nutzen.
*** Vision und Vorstellung ***
Patientinnen und Patienten mit schweren Rückenmarksverletzungen stehen vor einem gewaltigen Problem: Sie können etwa ihre Hände und Arme nicht mehr bewegen. Im Fokus der Forschungen von Müller-Putz steht das Bemühen, Querschnittgelähmten – also Personen, deren Rückenmark im Halsbereich verletzt wurde – mithilfe von Gehirn-Computer-Schnittstellen (BCI) wieder mehr Handlungsfähigkeit zu geben.
Die Vision der BCI, wie sie in Graz vorangetrieben wird, basiert darauf, dass die bloße Vorstellung einer Bewegung bereits messbare Veränderungen der elektrischen Hirnaktivität auslöst, erzählt Gernot Müller-Putz – er beschäftigt sich seit mehr als 20 Jahren mit der Kommunikation zwischen Hirn und Computer. Das Ganze soll mithilfe von bis zu 64 Elektroden, die die Hirnströme „von außen“ messen – und nicht mit Chips, die ins Hirn implantiert werden müssen – funktionieren, wie der Forscher gegenüber der APA erklärte.
Ausgeklögelte Experimente
Sein Team versucht in ausgeklügelten Experimenten, entsprechende Hirnsignale über ein Elektroenzephalogramm (EEG) zu registrieren, zu verstärken, mit computergestützten Analysen auszuwerten und über Machine Learning in Steuersignale umzuwandeln. Damit sollen dann etwa ein Cursor am Computer bedient oder auch einen robotischer Arm – der für den Patienten Bewegungshandlungen ausführt – in Bewegung gesetzt werden.
*** „Feel your Reach“ ***
Die Grazer Gruppe hat mit dem nach fünf Jahren abgeschlossenen ERC-Consolidator Grant-Projekt „Feel your Reach“ wichtige Schritte bei der Entwicklung der Steuerung von u. a. Neuroprothesen gesetzt. „Es ist uns gelungen, aus den menschlichen Gehirnsignalen die Absicht einer kontinuierlichen Bewegung auszulesen. Und wir haben es geschafft, dass Personen durch die Kraft ihrer Gedanken einen Roboterarm in einer kontinuierlichen Wischbewegung herumfahren lassen können“, berichtete der Institutsleiter.
Bewegungsintention im EEG erfasst
Im Zuge des mit rund zwei Millionen Euro dotierten Projektes hat die Gruppe rund 25 Publikationen herausgebracht. An die 350 Probandinnen und Probanden haben an den zugrunde liegenden Experimenten teilgenommen. „Bisher war die Steuerung der Bewegung unnatürlich und umständlich, weil dafür geeignete Denkmuster wiederholt imaginiert werden müssen. Wenn es reicht, die Bewegungsintention im EEG zu erfassen, sind wir schon ein schönes Stück weiter“, schildert Müller-Putz das Bestreben. Das sei nach einer langen Reihe an Experimenten nunmehr gelungen.
Die Testpersonen machten im Grazer Labor zuerst einfache Wischbewegungen mit der Hand – ihre Hirnaktivität wurde aufgezeichnet und ausgewertet. Die Forschenden konnten daraus ein Modell erstellen, das die Kinematik der Bewegung mit dem EEG in Verbindung bringt: Sie suchten also in den Hirnsignalen nach Korrelaten für Bewegungsparameter wie jeweilige Position, Beschleunigung, Geschwindigkeit oder Abstand. In mehreren Zwischenschritten konnte die Bewegung aus den Gehirnsignalen des Echtzeit-EEG decodiert werden. Die abgeleiteten Signale dienen letztlich zur Steuerung des robotischen Arms.
*** Wichtige Auge-Hand-Koordination ***
Mittlerweile kann das Team die Bewegungsintention der Testperson aus dem EEG decodieren. Als essenziell stellte sich die Auge-Hand-Koordination dar: „Das heißt, dass die Benutzer mit ihren Augen die Bewegungsbahn des robotischen Arms verfolgen konnten. Die Sehinformationen tragen dazu bei, die Bewegungsintention zu erfassen“, berichtete der Grazer Teamleiter.
*** BCI erkennt auch Fehler ***
Inzwischen haben die Forschenden mehrere BCI entwickelt: Ein BCI kann erkennen, ob man mit einer Bewegung starten möchte, so Müller-Putz. Noch funktioniert die Decodierung der Signale nicht zu 100 Prozent: Ein weiteres BCI erkennt Fehler, also nicht erwünschte Bewegungen des Roboterarms: „Wenn die Person die falsche Bewegung sieht, können wir die Fehlerantwort des Gehirns aus dem EEG ablesen“, sagte der BCI-Experte. Das BCI stoppt die Bewegung des Roboterarms und korrigiert sie.
Bewegungen spürbar
„Die Testpersonen können die Bewegung des Roboterarmes spüren“, freute sich Müller-Putz über einen weiteren Fortschritt. Möglich wird das durch Vibrationsgeber. Diese kleben am Schulterblatt und fahren die Bewegungen des Roboterarms in fein fließenden Vibrationen nach. Künftig sollen damit auch komplett Querschnittgelähmte Bewegungen nachempfinden können. „Allerdings müssen wir uns hier eine Anwendung im Bereich des Nackens oder Halses überlegen“, erläuterte Müller-Putz.
Allen voran möchten die Forschenden den Start einer Bewegung, das Dekodieren der Bewegungsbahn aus visuellen, intentionalen und bewegungsempfindenden Informationen weiter verbessern, dabei Fehler erkennen und diese BCI-Systeme in einem „Dreifach-BCI-System“ vereinen. Der nächste Schritt wäre ein gesamter Bewegungsablauf vom Ergreifen eines Objekts über die räumliche Bewegung bis zum Ablegen des Objekts.
QUELLE: https://steiermark.orf.at/stories/3123368/
SIEHE DAZU:
=> Institut für Neurotechnologie (TU Graz)
QUELLE: https://www.tugraz.at/institute/ine/home/

ANTHROPOLOGIE

Menschen können laut Studie wahrscheinlich 130 Jahre alt oder älter werden – Deutsches Ärzteblatt, 29.9.2021
Menschen können laut einer neuen wissenschaftlichen Studie ein Alter von 130 Jahren oder gar noch mehr erreichen – auch wenn die Chancen dafür extrem gering sind. Wie die Fachzeitschrift Royal Society Open Science in ihrer heute veröffentlichten Ausgabe berichtete, ergibt sich dies aus einer Analyse der Daten von rund 1.100 Hochbetagten aus 13 Ländern. Gemeint sind damit Menschen ab 105 Jahren.
Die Höchstgrenze für die menschliche Lebensspanne wird in der Forschung seit langem kontrovers diskutiert. Die jüngste Analyse legt nahe, dass das Sterberisiko eines Menschen ab einem gewissen Alter nicht mehr ansteige, sondern konstant bei einer Wahrscheinlichkeit von etwa 50:50 liege.
Für jemanden, der bereits 110 Jahre alt sei, sei die Chance, ein weiteres Jahr zu leben, „als ob man eine Münze wirft“, sagte der Statistik-Professor Anthony Davison vom Schweizer Institut für Technologie (EPFL). „Wenn die Münze Kopf zeigt, leben Sie bis zu Ihrem nächsten Geburtstag, wenn nicht, sterben Sie irgendwann innerhalb des nächsten Jahres.“
Kürzlich war in einigen Studien die Ansicht vertreten worden, Menschen könnten theoretisch auch 150 Jahre alt werden. Davison wies darauf hin, dass die neue Studie auf einer breiteren statistischen Basis fuße als bisherige Erkenntnisse. Berücksichtigt wurde auch ein Datensatz von Bürgern aus Italien, die zwischen 2009 und 2015 mindestens 105 Jahre alt waren.
Das Kunststück, allein ein Alter von 110 Jahren zu erreichen, gelingt den Allerwenigsten. Möglicher­weise werde es im Laufe dieses Jahrhunderts Menschen geben, die 130 Jahre alt werden, sagte Davison. Das hänge auch von medizinischen und sozialen Fortschritten ab.
Bislang führt die Französin Jeanne Calment die Statistik der Lebensdauer an. Sie starb 1997 mit 122 Jahren. Calment könnte von der Japanerin Kane Tanaka abgelöst werden, die derzeit 118 Jahre alt ist.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/127716/Menschen-koennen-laut-Studie-wahrscheinlich-130-Jahre-alt-oder-aelter-werden

SOZIALPSYCHOLOGIE

Psychologie: Soziales Verhalten zeigt sich im Gehirn – Evolutionäre Entwicklung – Neues Forschungszentrum – Universität Innsbruck, 1.10.2021
Der Psychologe Matthias Schurz widmet sich in seiner Forschung dem Funktionieren des menschlichen Gehirns – und welche Gehirnbereiche für soziales Verhalten „zuständig“ sind. Schurz forscht am Institut für Psychologie und am Forschungsschwerpunkt Digital Science Center.
„In einer komplexen, arbeitsteiligen und globalisierten Welt ist es wichtig, andere Menschen richtig zu verstehen. Das setzt voraus, dass wir ihre Absichten, Interessen, und Gefühle richtig interpretieren – letztlich das, was wir allgemein als ‚Soft Skills‘ bezeichnen“, erklärt Dr. Matthias Schurz. Der Psychologe ist seit Herbst 2020 auch Teil des Forschungszentrums Digital Science Center und widmet sich in seiner Forschung unter anderem der sogenannten „Theory of Mind“. „Die Theory of Mind ist sozusagen die Grundlage sozialen Denkens – Menschen sind in der Lage, die eigene Perspektive zu verlassen, die Sichtweise anderer zu übernehmen und Handlungen anderer zu verstehen.“ Ob und wie gut ein Mensch die Perspektive anderer übernimmt, kann aber nicht so leicht über klassische Leistungstests erhoben werden, so wie zum Beispiel ein Wortschatztest das Sprachvermögen misst. Moderne Methoden der Gehirnforschung, wie die funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT), machen neue Erkenntnisse auf dem Gebiet möglich. Auf diese Methode setzt auch Matthias Schurz in seiner Forschung.
*** Evolutionäre Entwicklung ***
Die heutigen geistigen Fähigkeiten des Menschen sind im Laufe der Evolution entstanden. Dementsprechend lassen sich in höheren Säugetieren viele Spuren und Vorläufer des menschlichen Denkens finden. „Oft hilft der Vergleich zwischen einem Vorläufer und dem aktuellen Gehirn-Modell des Menschen, einen tieferen Einblick in die Entstehung und damit auch den Aufbau einer Gehirnregion zu erhalten“, erklärt Matthias Schurz. In einer kürzlich in „Science Advances“ erschienenen Studie hat ein interdisziplinäres Forschungsteam unter Leitung der Universität Oxford mit Beteiligung von Schurz eine Vorläuferfähigkeit der Theory of Mind im Gehirn von Rhesusaffen lokalisiert. Der psychologische Beitrag von Matthias Schurz lag darin, die experimentelle Aufgabe zu gestalten und dieses Wissen in der Datenanalyse umzusetzen. „Uns hat eine Frage besonders beschäftigt: Wie kann man einen bestimmten sozialen Denkprozess im Gehirn eines Rhesusaffen auslösen, obwohl der Affe keine Sprache besitzt und damit die Aufforderungen des Experimentators nicht versteht? Um das zu ermöglichen, haben wir in der aktuellen Studie Videos präsentiert, die andere Affen in sozialen Interaktionen mit überraschendem Ausgang zeigen.“ Die Hirnaktivitäts-Messung war für die Affen harmlos und entsprach einer normalen fMRT-Untersuchung, die auch Menschen regelmäßig machen. „Das fMRT hat ermöglicht, eine Gehirnregion sichtbar zu machen, die dazu beiträgt, soziale Situationen aufgrund der Absichten anderer Akteure vorherzusagen. Somit haben wir weitere Einblicke darüber gewonnen, wie soziales Denken in Lebewesen ohne Sprache und – im menschlichen Sinn – Kultur aussieht.
*** Neues Forschungszentrum ***
„Theory of Mind“ und soziales Verhalten sind grundlegend für erfolgreiche Kooperation und den Bestand zwischenmenschlicher Beziehungen – damit haben sie auch breite klinische Relevanz. „Mittlerweile ist gut belegt, dass zwischenmenschlicher Kontakt nicht nur für das psychische Wohlbefinden, sondern auch für die körperliche Gesundheit wichtig sind. Einsamkeit wurde mit einer langen Liste von körperlichen Beschwerden in Verbindung gebracht, wie kardiovaskuläre Erkrankungen, Schwächungen des Immunsystems, verminderte Schlafqualität, sowie ein höheres Risiko an Alzheimer-Demenz zu erkranken“, erklärt der Psychologe. In einer dieses Jahr erschienenen Kohorten-Studie zu Gehirnstruktur und Gehirnfunktion hat Schurz mit Kolleginnen und Kollegen die Daten von Rund 40.000 Erwachsenen analysiert. Dabei zeigte sich, dass sich insbesondere regelmäßiger Kontakt zu nahestehenden Menschen, sowohl in der Anatomie als auch in der Netzwerkaktivität des Gehirns widerspiegelt. Diese Veränderungen betreffen insbesondere Areale, die in einer vorangehenden Meta-Analyse mit mehr affektiven Formen der Theory of Mind, der sogenannten Empathie, in Verbindung gebracht wurden. Thematisch knüpft Schurz mit seinen Forschungsinteressen an das neu gegründete Forschungszentrum „Gesundheit und Prävention über die Lebensspanne“ der Universität Innsbruck an. Methodisch kann der Neuropsychologe bei der Auswertung großer Gehirn-Datensätze auf die Expertise am Digital Science Center bauen. Denn Matthias Schurz ist auch zur Hälfte an diesem interdisziplinären Forschungsschwerpunkt der Universität angestellt.
MARTIN SCHURZ (*1984 in Salzburg) startete im Herbst 2020 als Postdoc und ist nun Assistenzprofessor am Institut für Psychologie und am Forschungsschwerpunkt Digital Science Center der Universität Innsbruck. Nach seinem Psychologiestudium an der Universität Salzburg (Doktorat 2011) arbeitete er unter anderem an den Universitäten Oxford (UK) und Nijmegen (Niederlande). In seiner Forschung beschäftigt ihn unter anderem, wie sich soziale Fähigkeiten des Menschen im Gehirn zeigen: „Insbesondere möchte ich verstehen, wie wir die Perspektive eines anderen vertreten und gleichzeitig den Überblick über die Realität behalten können“, erklärt er. Dazu bedient er sich auch statistischer und maschineller Lernmethoden. Seine Expertise auf diesem Gebiet bringt er auch in die Lehre ein.
QUELLE: https://www.uibk.ac.at/newsroom/psychologie-soziales-verhalten-zeigt-sich-im-gehirn.html.de

UMWELT – KLIMAWANDEL

Globale Erwärmung um zwei Grad erhöht Gefahren durch Wirbelstürme – Anstieg der Betroffenheit – Science-APA, 27.9.2021
Eine globale Erwärmung von zwei Grad Celsius könnte laut einer neuen Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) dazu führen, dass im Vergleich zu einer Erwärmung um ein Grad weltweit 25 Prozent mehr Menschen durch tropische Wirbelstürme gefährdet werden. In Verbindung mit dem Bevölkerungswachstum könne dieser Wert bis 2050 sogar auf rund 40 Prozent steigen, teilte das PIK am Montag mit.
„Da die Weltbevölkerung Studien zufolge Mitte des Jahrhunderts ihren Höchststand erreichen wird, wären aufgrund des Klimawandels gleichzeitig mehr Menschen von intensiveren Wirbelstürmen betroffen – diese größere Bevölkerung wird einem höheren Risiko ausgesetzt“, erklärte der Leitautor der im Fachjournal „Nature Climate Change“ veröffentlichten Studie, der Wissenschafter Tobias Geiger vom PIK und vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Insofern sei auch der Zeitfaktor bei der Begrenzung der Erwärmung entscheidend.
Schon heute gehörten Wirbelstürme und Taifune zu den schlimmsten Naturkatastrophen weltweit und bedrohten potenziell etwa 150 Millionen Menschen pro Jahr, heißt es in der Studie. Dass diese Zahl durch den Klimawandel ansteigen wird, ist den beteiligten Forscherinnen und Forschern zufolge bei einer Erwärmung um zwei Grad unvermeidlich. „Wenn wir Treibhausgasemissionen rasch reduzieren und erst im Jahr 2100 eine globale Erwärmung von zwei Grad Celsius erreichen, würde dies den Anstieg der durch Wirbelstürme gefährdeten Menschen auf 20 Prozent begrenzen“, betonte Geiger.
An der Studie beteiligt war laut PIK ein interdisziplinäres Team von Wissenschafterinnen und Wissenschaftern aus Deutschland, der Schweiz und den USA. Berücksichtigt wurden Bevölkerungsmodelle, die bis zum Jahr 2100 wieder eine weltweit abnehmende Bevölkerung in Gebieten mit Zyklongefahr vorhersagen. Dies würde die zusätzliche Belastung durch Erwärmung teilweise kompensieren, erklärte Geiger.
*** Anstieg der Betroffenheit ***
„Unser Modell zeigt im Detail, dass im Jahr 2050 alle Länder, in denen das Wirbelsturmrisiko hoch ist, mit einem Anstieg der Betroffenheit rechnen müssen“, erklärte dazu auch der PIK-Forscher Johannes Gütschow. In einigen ostafrikanischen Ländern könne diese Zunahme fast 300 Prozent ausmachen, in den USA bis zu 100 Prozent. Auch die Arabische Halbinsel müsse mit einem starken Anstieg des Wirbelsturmrisikos rechnen.
Die Expertinnen und Experten fordern daher eine Überarbeitung der nationalen Klimaziele im Rahmen des Pariser Abkommens bereits auf der UN-Konferenz im November in Glasgow. Nach den bisher vorliegenden, für das Erreichen der Klimaziele unzureichenden Zusagen zur Verringerung der Emissionen würde „die Zahl der Menschen, die von Wirbelstürmen bedroht sind, im Laufe des Jahrhunderts weiter ansteigen, zum Beispiel in den von Hurrikanen gefährdeten Regionen der USA“, warnte die Ko-Leiterin der PIK-Forschungsabteilung Transformationspfade, Katja Frieler.
Deutlich günstiger wäre dagegen der Studie zufolge die Entwicklung, wenn es gelänge, die Erderwärmung wie angestrebt auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Dies könnte „kumulativ über 1,8 Milliarden Menschen bis zum Ende dieses Jahrhunderts vor der Gefährdung durch tropische Wirbelstürme schützen, verglichen mit der Erwärmung unter den derzeit vorgeschlagenen Emissionsreduktionen“, erklärte Frieler. „Es ist also höchste Zeit, die Treibhausgasemissionen schnell zu reduzieren, um so viele Menschen wie möglich zu schützen“, hob die Forscherin hervor.
QUELLE: https://science.apa.at/power-search/13319291985361850009

Studie: Abholzung könnte Millionen Brasilianer großer Hitze aussetzen – Gesundheitliche Probleme zu erwarten – Wassermangel und Trockenheit – Science-APA, 1.10.2021
Die fortschreitende Zerstörung des brasilianischen Amazonas-Regenwaldes in Verbindung mit dem weltweiten Klimawandel kann bis zum Jahr 2100 dazu führen, dass mehr als elf Millionen Menschen im Norden Brasiliens mit extremer Hitze leben müssen. Das geht aus einer Studie brasilianischer Wissenschafter hervor, die in der Fachzeitschrift „Communications Earth & Environment“ veröffentlicht wurde.
Basierend auf Szenarien des Weltklimarates IPCC schätzten die Wissenschafter den Ausstoß von Treibhausgasen in den kommenden Jahren ab und zeigten auf, wie dieser globale Temperaturanstieg bis zum Ende des Jahrhunderts mit einem Prozess zusammenhängt, der als „Savannisierung des Amazonasgebiets“ bekannt ist.
*** Gesundheitliche Probleme zu erwarten ***
Laut Studie könnte die enorme Hitze mit einem Wärmeempfinden von 34 Grad oder mehr im Schatten gesundheitliche Probleme bei den Bewohnern der nördlichen Bundesstaaten Amazonas und Pará verursachen. Dort leben viele Indigene. Hohe Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit schwächen die Kühlkapazitäten des Körpers, die Körpertemperatur erhöht sich. Eine solche Belastung kann zu Dehydrierung und Erschöpfung bis hin zum Zusammenbruch führen.
„Wenn die Entwaldung in ihrem derzeitigen Tempo weitergeht, werden die Auswirkungen auf unsere Zivilisation dramatisch sein“, sagte Paulo Nobre, Forscher am Nationalen Instituts für Weltraumforschung (Inpe) in São José dos Campos und einer der Autoren der Studie. Zudem werde die Entwicklung ernsthafte Folgen für die Wirtschaft haben, die weit über Ernteschäden hinausgingen.
*** Wassermangel und Trockenheit ***
In weiten Teilen Brasiliens herrschen derzeit Wassermangel und Trockenheit. Zudem verzeichnet das Amazonasgebiet die größte Abholzung und die schlimmsten Brände seit mehreren Jahren. Der Anteil Brasiliens am Amazonasgebiet, das sich über neun Länder Südamerikas erstreckt und als wichtiger CO2-Speicher gilt, entspricht flächenmäßig der Größe Westeuropas.
Der rechte Präsident Jair Bolsonaro sieht das Amazonasgebiet vor allem als ungenutztes wirtschaftliches Potenzial und will noch mehr Flächen für Landwirtschaft, Bergbau und Energiegewinnung erschließen. Kritiker werfen ihm vor, ein gesellschaftliches Klima geschaffen zu haben, in der sich Bauern auch zur illegalen Landnahme für landwirtschaftliche Nutzung ermutigt fühlen.
QUELLE: https://science.apa.at/power-search/2937463110866756871

Hitzewelle mal sieben – Mehr Extremwetter im Leben junger Generation – Anstieg auch bei Waldbränden, Überschwemmungen und Co. – Science-APA, 28.9.2021
Ein heute geborenes Kind wird in seinem Leben aufgrund des Klimawandels im Schnitt viel mehr Extremwetter erleben als ein 1960 geborener Mensch: In seine Lebenszeit werden doppelt so viele Waldbrände, drei Mal so viele Überschwemmungen und Ernteausfälle, sieben Mal so viele Hitzewellen fallen – sollten die Länder ihre aktuellen Strategien zur Reduktion von Treibhausgasen beibehalten. Das berichtet ein Forscherteam mit österreichischer Beteiligung im Fachjournal „Science“.
Die Wissenschafter, darunter etwa Wolfgang Lutz und Yoshihide Wada vom Internationalen Institut für angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg bei Wien, legten vorhandene Daten zu globalen Temperaturverläufen und Projektionen für Extremwetterereignisse mit Bevölkerungsdaten und Lebenserwartungszahlen übereinander. Dabei betrachteten sie unterschiedliche Szenarien, was die Erhöhung der weltweiten Durchschnittstemperatur angeht.
Ein Beispiel: Eine 1960 geborene Person erlebt der Rechnung zufolge im Schnitt etwa zwei bis sechs Hitzewellen. In die Lebenszeit eines 2020 geborenes Kindes fallen dagegen durchschnittlich zehn bis 26 Hitzewellen, wenn der globale Temperaturanstieg auf 1,5 Grad begrenzt wird. 15 bis 29 Hitzewellen sind es bei einem Anstieg von 2,0 Grad – und 21 bis 39 Hitzewellen, wenn die derzeitigen Klimastrategien der Regierungen beibehalten werden.
*** Anstieg auch bei Waldbränden, Überschwemmungen und Co. ***
Einen Anstieg gibt es demnach auch bei anderen Extremwetterereignissen, zum Beispiel Waldbränden. Menschen, die heute jünger als 40 Jahre sind, würden „ein bisher nie dagewesenes Leben“ führen, was Dürren, Hitzewellen, Überschwemmungen und Ernteausfälle angehe, sagte Hauptautor Wim Thiery von der Freien Universität Brüssel. Die Ergebnisse zeigten eine ernsthafte Bedrohung für die Sicherheit der jungen Generationen und legten drastische Emissionsreduzierungen nahe.
Besonders stark wird der Anstieg von Extremwetter-Ereignissen demnach für derzeit junge Menschen im Nahen Osten und in Nordafrika. Grundsätzlich werden junge Generationen in Ländern mit geringem Durchschnittseinkommen laut der Prognose stärker betroffen sein als in reicheren Ländern. Zwischen 2016 und 2020 im Afrika südlich der Sahara geborene Kinder werden fünfeinhalb bis sechs Mal mehr Extremwetter erleben. Aber auch Europa wird es demnach treffen: Hier werden für heutige Kleinkinder etwa vier Mal mehr Extremwetter-Ereignisse prognostiziert. Die Zahlen auf einzelne Länder herunterzubrechen ist laut den Studienautoren schwierig. Belastbar seien die Durchschnittswerte, wenn man sie auf kontinentaler Ebene oder für sehr große Länder betrachte.
„Die gute Nachricht ist: Wir können tatsächlich einen Großteil der Klimabelastung von den Schultern unserer Kinder nehmen, wenn wir die Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius begrenzen, indem wir aus der Nutzung fossiler Brennstoffe aussteigen“, sagte Mitautorin Katja Frieler vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Global könne das für die junge Generation 24 Prozent weniger Extremwetterereignisse bedeuten als wenn die Staaten bei ihren derzeitigen Zusagen zur Emissionsreduzierung bleiben. Für Europa wäre es ein Minus von 28 Prozent.
QUELLE: https://science.apa.at/power-search/16151193603183639218
SIEHE DAZU: Studie
QUELLE: http://dx.doi.org/10.1126/science.abi7339

Marine Hitzewellen kosten Fische das Leben und Menschen die Arbeit – Einnahmen-Rückgang um drei Prozent – Maßnahmen gegen schlimmste Auswirkungen – Science-APA, 1.10.2021
Den Meeren und ihren Bewohnern geht es der Klimaerwärmung wegen bekanntlich immer schlechter. Zusätzlichem Stress ausgesetzt werden sie durch marine Hitzewellen, die künftig vermehrt auftreten. Das kostet Fische das Leben und Menschen den Arbeitsplatz, wie eine internationale Studie mit Berner Beteiligung feststellt.
In einem Worst-Case-Szenario, bei dem keine Maßnahmen zur Eindämmung der Treibhausgasemissionen ergriffen werden, prognostizieren die Forschenden aufgrund mariner Hitzewellen einen Rückgang der potenziellen Fangmenge um sechs Prozent pro Jahr und einen Rückgang der Biomasse (gewichtsmäßige Fischmenge in einem bestimmten Gebiet) bei 77 Prozent der befischten Fischarten und wirbellosen Tiere. Dieser Rückgang kommt zu demjenigen hinzu, der aufgrund des langfristigen Klimawandels erwartet wird.
*** Einnahmen-Rückgang um drei Prozent ***
Allein im besonders stark betroffenen indonesischen Fischereisektor könnten fast drei Millionen Arbeitsplätze verloren gehen, wenn dort zwischen 2000 und 2050 eine marine Hitzewelle eintritt. Weltweit gesehen prognostizieren die Forschenden bei extremen Temperaturereignissen in den Ozeanen, dass die Einnahmen der Fischerei durchschnittlich drei Prozent und die Beschäftigung um zwei Prozent zurückgehen könnten, was einem potenziellen Verlust von Millionen von Arbeitsplätzen gleichkäme.
„Solche Extremereignisse verändern die Umweltbedingungen innert Kürze so stark wie der langfristige Klimawandel in Jahrzehnten“, sagt der an der Studie beteiligte Thomas Frölicher, Assistenzprofessor in der Abteilung Klima und Umweltphysik des Physikalischen Instituts und Mitglied des Oeschger-Zentrums für Klimaforschung der Universität Bern.
*** Maßnahmen gegen schlimmste Auswirkungen ***
Die Studie unter der Leitung der University of British Columbia schlägt auch Maßnahmen vor, welche die schlimmsten Auswirkungen von marinen Hitzewellen abmildern: So sollen Fangquoten in Jahren mit extremen marinen Temperaturereignissen reduziert werden – wenn nötig bis auf Null – damit sich der Fischbestand wieder erholen kann.
Dies sollte aber immer im Gespräch mit den Betroffenen geschehen. Denn „einige Entscheidungen könnten die Auswirkungen auf die Lebensgrundlagen der Menschen sowie auf die Nahrungsmittel- und Ernährungssicherheit verschärfen“.
QUELLE: https://science.apa.at/power-search/8381735429369147278
SIEHE DAZU:
=> Fachpublikation
QUELLE: https://www.science.org/doi/10.1126/sciadv.abh0895

Mehr Quecksilber als vermutet gelangt durch Gasaustausch in Meere – Gasaustausch für 58 Prozent des Eintrags verantwortlich – Quecksilber vor allem an Land abgelagert – Science-APA, 29.9.2021
Anders als bisher vermutet, gelangt nur etwa die Hälfte des Quecksilbers über Regen in die Meere. Einen ebenso großen Anteil schlucken die Ozeane über atmosphärischen Gasaustausch, wie ein Team um einen Basler Forscher im Fachmagazin „Nature“ berichtet. Quecksilber ist ein Nervengift, das vor allem durch den Verzehr von Meeresfrüchten und -fischen in den Körper gelangt. In Form von hochgiftigem Methylquecksilber reichern die Organismen das Schwermetall in ihrem Gewebe an.
Der Biogeochemiker Martin Jiskra untersuchte nun gemeinsam mit französischen Kollegen anhand von Isotopen, über welche Wege das Quecksilber in die Meere gelangt. Ihr Fazit: „Der Beitrag von Niederschlägen wird derzeit wohl überschätzt“, sagte der Forscher gemäß einer Mitteilung der Uni Basel. Stattdessen spielt der Gasaustausch an der Luft-Wasser-Grenze eine viel größere Rolle als bisherige Erdsystemmodelle vermuten ließen. Der Eintrag durch Regen sei bisher schwierig zu quantifizieren gewesen, weil „es über dem Meer keine Auffangstationen für Niederschläge gibt“, so Jiskra.
*** Gasaustausch für 58 Prozent des Eintrags verantwortlich ***
Das Team analysierte Proben des Mittelmeers und des Nordatlantiks, die Wasser bis aus 1.400 Metern Tiefe enthielten. Demnach gelangten 42 Prozent des Quecksilbers durch Regen in die Ozeane, 58 Prozent durch Gasaustausch. Anhand dieser Daten schätzten die Forschenden, dass sich der Eintrag durch Regen und Gasaustausch global gesehen mit jeweils 50 Prozent die Waage halten.
Jiskra zufolge hätten menschliche Aktivitäten laut Schätzungen die Quecksilbermenge im Oberflächenozean seit dem Beginn der Industrialisierung verdreifacht – insbesondere durch Kohlekraftwerke und Bergbau.
*** Quecksilber vor allem an Land abgelagert ***
Die neu gewonnenen Erkenntnisse machen aber Mut, denn: „Ein niedriger Eintrag von Quecksilber über Regen bedeutet, dass das Quecksilber anderweitig deponiert werden muss, da sich global gesehen die Emissionen und Einträge im Gleichgewicht halten“, erklärte Jiskra gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Neue Erkenntnisse deuteten darauf hin, dass über die Pflanzenaufnahme mehr Quecksilber als bisher gedacht an Land abgelagert und in Böden gespeichert werde. Das bedeute, dass anthropogene Quecksilberemissionen relativ rasch stabil in Böden gebunden und dem globalen Kreislauf entzogen würden. Daher könnte eine Reduktion der Emissionen zu einem schnelleren Rückgang der Quecksilber-Konzentration in der Atmosphäre sowie auch im Meer führen als bisher angenommen.
Im Jahr 2013 hatten sich 133 Staaten im Rahmen der Minamata-Konvention verpflichtet, die Quecksilber-Emissionen zu reduzieren.
QUELLE: https://science.apa.at/power-search/18381979819158238139
SIEHE DAZU:
=> Studie
QUELLE: https://doi.org/10.1038/s41586-021-03859-8

Kunststoffe können mit Netto-Null-THG-Emissionen hergestellt werden – Recycling, Biomassenutzung und CCU – Einsparungen von 249 Mrd. Euro – Science-APA, 1.10.2021
Plastik gehört zu den schlimmsten Klimaschädlingen. Das muss nicht sein, wie eine internationale Studie mit Zürcher Beteiligung zeigt. Durch Kombination dreier bekannter Technologien kann Kunststoff hergestellt werden, der über die ganze Lebensdauer klimaneutral ist.
Der vorgeschlagene Herstellungsweg schließt den Kohlenstoffkreislauf. Er benötigt weniger Energie als alternative Herstellungswege und ist gleich teuer wie diese oder sogar günstiger. Das teilten die Forscher der ETH Zürich, der RWTH Aachen und der University of California Santa Barbara am Freitag mit.
*** Recycling, Biomassenutzung und CCU ***
Der Schlüssel zur Netto-Null-Treibhausgas-Emission liegt in der Kombination von Recycling, Biomassenutzung und Kohlenstoffabscheidung und -nutzung (CCU). Diese drei Herstellungswege entsprechen dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft. Durch optimale Kombination der drei Herstellungswege kann der Energiebedarf gegenüber einem alternativen Herstellungsweg um 34 bis 53 Prozent gesenkt werden.
Bei diesem alternativen Herstellungsweg handelt es sich um die heutige Herstellungspraxis aus fossilen Rohstoffen, ergänzt mit umfangreicher Kohlenstoffabscheidung und -speicherung, insbesondere in den Müllverbrennungsanlagen, wo die Kunststoffprodukte am Ende ihres Lebenszyklus verbrannt werden.
*** Einsparungen von 249 Mrd. Euro ***
Die Kosten der Netto-Null-Produktion entsprechen ungefähr denjenigen des alternativen, fossilen Herstellungsszenarios. Unter optimalen Bedingungen könnten bis 2050 bei der weltweiten Kunststoffproduktion sogar 288 Milliarden Dollar (rund 249 Milliarden Euro) eingespart werden, haben die Forscher ausgerechnet.
Voraussetzungen sind kostengünstige Biomasse, CO2 und Strom aus erneuerbaren Quellen. Auch der Staat müsse ein bisschen nachhelfen, etwa durch die Verteuerung der Erdölförderung und Investitionsanreize für Recycling, Biomasse-Nutzung und Kohlenstoffabscheidung.
QUELLE: https://science.apa.at/power-search/8453980214460257916
SIEHE DAZU:
=> Fachpublikation
QUELLE: https://www.science.org/doi/10.1126/science.abg9853

Wolfgang Kempkens: E-Truck-Hersteller Nikola setzt auf Wasserstoff – Kooperation mit Opal Fuels zum Bau von Wasserstofftankstellen in Nordamerika angekündigt – Bisher Fokus auf Methan – Pressetext, 1.10.2021
Im nächsten Jahr sollen die ersten Serien-Trucks mit Elektromotoren ausgeliefert werden, so der Plan der Nikola Motor Company http://nikolamotor.com . Ein Jahr später folgt der „Nikola Tre FCEV“, der seinen Strom aus einer Brennstoffzelle an Bord bezieht, die mit Wasserstoff betrieben wird. Produziert werden die schweren Lkw aufgrund einer Kooperation mit der CNH Industrial, der Muttergesellschaft des italienischen Lkw-Herstellers Iveco, im Iveco-Werk Ulm.
*** Bisher Fokus auf Methan ***
Damit der nicht ausgeht, hat Nikola eine Vereinbarung mit Opal Fuels http://opalfuels.com zum Bau von Wasserstofftankstellen in Nordamerika getroffen. Opal Fuels betreibt in Indiana Biogasanlagen, die vor allem mit Rinderdung von örtlichen Milchviehfarmen betrieben werden. Dem produzierten Gas werden CO2 und andere Fremdprodukte entzogen, sodass reines Methan übrigbleibt, das die gleichen Eigenschaften wie Erdgas hat. Opal nennt es Renewable Natural Gas. Es wird an 140 unternehmenseigenen Tankstellen verkauft. Die derzeitige Jahresproduktion reicht für den Betrieb von 2.400 schweren Lkw.
Pablo Koziner, President of Energy and Commercial bei Nikola: „Die Allianz mit Opal Fuels setzt aufgrund der Erfahrungen, die das Unternehmen mit dem Bau von Gastankstellen hat, wertvolle Synergien frei.“ Es sei ein wichtiger Schritt zur Umsetzung der Infrastrukturpläne. Die Firma entwickelt zwei Elektro-Trucks. Eine Tankfüllung beim Tre FCEV reicht für 800 Kilometer. Die Motoren kommen auf eine Leistung von 645 PS und die Tankzeit liegt mit 20 Minuten nicht viel höher als die von Dieselfahrzeugen. Der „Nikola Tre BEV“ mit einem 645-PS-Motor bezieht seinen Strom aus einem Batteriepack an Bord. Es hat eine Kapazität von 753 Kilowattstunden und lässt sich innerhalb von zwei Stunden aufladen. Das reicht für 560 Kilometer.
QUELLE: https://www.pressetext.com/news/20211001017

VERMÖGEN – EINKOMMEN – UNGLEICHHEIT

EINKOMMENSSCHERE (Pressespiegel / DJN, 27.9.2021) – Die Armen werden immer ärmer, die Reichen immer reicher: Mit dieser These begründeten SPD, Grüne, Linke und Gewerkschaften schon im Wahlkampf Forderungen nach einem höheren Mindestlohn und höheren Sozialleistungen für Arbeitslose, gekoppelt mit einer stärkeren Besteuerung hoher Einkommen und Vermögen. Aber inwieweit trifft die These auf Deutschland überhaupt zu? Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln hat dies nun anhand einer Reihe von Indikatoren für die vergangenen Jahrzehnte überprüft und zieht ein klares Fazit: Das „oft bemühte sprachliche Bild einer sich immer weiter öffnenden Einkommensschere zwischen Arm und Reich“ erweise sich als „wenig stichhaltig“. (FAZ)
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54039225-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm

SPRACHE

Deutsch, eine Sprache im Werden – und „das/dass“ als Fehler Nummer 1 – Science-APA, 29.9.2021
Sätze wie „Ich fühl‘ dich“ oder „Isch hab Geistesblitz“, und diese ganzen Emojis. Mit der Jugend und der Sprache von heute geht es bergab – diese Klage hat Tradition. Schon im Mittelalter gab es Beschwerden, dass die Schüler nicht mehr wüssten, was korrektes Deutsch sei, heißt es in einem neuen Sammelband der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften. Darin geht es um die Lage der deutschen Sprache in den Schulen.
In das allgemeine Jammern stimmen die Wissenschafter in dem am Mittwoch in Berlin vorgestellten Sammelband über die Situation in Deutschland nicht ein, der Daumen geht weder rauf noch runter. Sprache an den Schulen, das ist facettenreich:
*** Was besser wurde und was schlechter wurde ***
„Unter historischer Perspektive haben Grundschüler mit Gymnasialempfehlung heute einen größeren Wortschatz und flexiblere Ausdrucksmöglichkeiten, während die Sicherheit in der Rechtschreibung eher zurückgegangen ist“, sagt Projektleiterin Ursula Bredel von der Stiftung Universität Hildesheim. Der Ludwigsburger Sprachwissenschafter Dirk Betzel hat das genauer untersucht, mit 1.000 Texten von Grundschülern aus Nordrhein-Westfalen von 1972 bis 2012. Der Fehlerquotient bei der Großschreibung stieg darin deutlich von 3,1 auf 11,2. Aber Betzel sagt, daraus könne man keine generelle Tendenz zur Verschlechterung ableiten, da dies nur eine Facette sei.
*** Deutschlands Rechtschreibfehler Nummer 1 ***
Der häufigste Fehler ist nach Angaben des Gießener Germanistik-Professors Helmuth Feilke das falsche „das“ oder „dass“. Es sei das am häufigsten falsch geschriebene Wort, das sei bei Schülern und Erwachsenen so. Für Feilke ist es ein „faszinierender Fehler“. Grammatisch seien die Verhältnisse sehr klar, er sei weder mit der Rechtschreibreform noch mit der Lehrweise zu erklären. Der richtige Ansatz zur Erklärung sei noch nicht gefunden, aber sei in Arbeit.
*** Sprache im Werden ***
Von einem Fünftklässler stammt folgende Argumentation: „Ich finde meiner Meinung nach das der Radfahrer der Unfallverursacher war. Weil er einfach auf die Straße gefahren ist und nicht angehalten hat.“ Für Feilke ist das nicht allein ein Satz mit Fehlern, sondern „Sprache im Werden“. Das Kind wendet etwa das „Weil“ so an, wie es dies vom Sprechen als Antwort auf Fragen kennt. Wie schriftliche Sprache funktioniert, lernt es erst noch.
Einen Anteil daran, wie sich Kinder und Jugendliche sprachlich entwickeln, hat auch das Elternhaus, wie die Wuppertaler Sprachwissenschafterin Vivien Heller nahelegt. Ein Schluss, der sich ziehen lässt: Wer zuhause mit den Eltern über Filme oder Bücher diskutiert, hat es leichter, als wenn dort nur über Organisatorisches gesprochen wird.
*** Handschrift oder Tippen? ***
Beides ist wichtig, wie Ursula Bredel deutlich macht. Für den Spracherwerb spielt das Schreiben demnach eine große Rolle, weil die motorischen Abläufe auch das Denken und die Wahrnehmung stabilisieren und unterstützen. In späteren Jahren wird dann das Tastaturschreiben interessanter, wenn es darum geht, größere Texte zu schreiben. Beide Techniken sollten gut und auch methodisch sorgfältig geübt werden.
Mit Blick auf die Debatte, welche Schrift an den Grundschulen gelehrt werden sollte, plädiert Bredel für eine verbundene Schrift (die nicht nach Druckbuchstaben aussieht), und dabei für die sogenannte Schulausgangsschrift. Ob noch in 20 Jahren das Schreiben mit der Hand gelehrt wird? „Ich weiß es nicht, würde es mir aber wünschen.“ Künftig könnten bei den Älteren in der Schule auch das Diktieren und die Spracherkennungsprogramme eine größere Rolle spielen.
*** Was könnte besser werden? ***
Bredel erklärt, die Schule fördere den Auf- und Ausbau bildungssprachlicher Fähigkeiten. Das gelingt ihren Worten nach dann besonders gut, wenn die Voraussetzungen in der Familie gegeben sind, wenn die Schule herausfordernde Aufgaben stellt und die Lehrkräfte als gute Sprachmodelle dienen. „Dies alles sehen wir eher in den Gymnasien und nur bedingt in den anderen Schularten.“
Besser werden sollte laut der Experten die Fort- und Weiterbildung im Lehrerbereich. Das sei ein „großes Manko“, sagt Projektleiter Feilke. Das Spektrum der Anforderungen an die Schule sei enorm gestiegen, sie erfülle sehr viele ihrer Aufgaben. Aber: „Sie muss und sie kann besser werden.“
QUELLE: https://science.apa.at/power-search/18281206482446059245
SIEHE DAZU:
=> „Die Sprache in den Schulen – Eine Sprache im Werden. Dritter Bericht zur Lage der deutschen Sprache“, Hrsg. Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung und Union der deutschen Akademien der Wissenschaften, Erich Schmidt Verlag, 328 S.

INTERNATIONAL

SENTIX – Konjunkturindex: Anleger sind skeptischer zur Eurolandkonjunktur – Nachdem der Sentix-Konjunkturindikator schon im Vormonat gesunken ist, sieht es im Oktober nicht besser aus – Reuters/Finanz & Wirtschaft, 4.10.2021
Börsianer blicken zunehmend skeptischer auf die Konjunktur im Euroraum. Das von der Investment-Beratungsfirma Sentix ermittelte Barometer fiel im Oktober um 2,7 auf 16,9 Zähler. Dies ist der dritte Rückgang in Folge und zugleich der tiefste Wert seit April. Zum einen verschlechterte sich die Lagebeurteilung der 1067 befragten Anleger und Investoren, wie aus der am Montag veröffentlichten monatlichen Umfrage hervorgeht. Zudem anderen fiel das Barometer für die Aussichten den fünften Monat in Folge und sackte auf den tiefsten Stand seit Mai 2020.
«Damit signalisiert der anhaltende Momentum-Verlust keinerlei Herbstbelebung, die typischerweise in dieser Jahreszeit einsetzt», lautet das Fazit von Sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy. Offen bleibe, ob es sich um eine Trendwende oder nur um ein langsameres Wachstum handele. Sollten die Erwartungswerte unter die Nulllinie fallen, «dann wäre ein stärkerer Einbruch der Wirtschaftsleistung zu erwarten».
Mit Blick auf Deutschland verschlechterte sich der Gesamtindex nur leicht um 0,9 auf 20,0 Punkte. Die Lage trübte sich zwar ein. «Die Erwartungswerte senden aber mit einem Plus von 2,7 Punkten sogar ein kleines Hoffnungssignal.» Dies sei als erste Reaktion nach der Bundestagswahl zu werten – «nachdem das ‘Schreckgespenst’ einer möglichen rot-rot-grünen Koalitionsregierung vom Tisch ist», betonte Hussy. Die Parteien sollten nun eine Hängepartie vermeiden und rasch eine Regierung bilden, um bei den Bremseffekten der Konjunktur gegenzusteuern.
QUELLE: https://www.fuw.ch/article/anleger-sind-skeptischer-zur-euroland-konjunktur
SIEHE DAZU:
=> SENTIX-Konjunkturindex: Momentum-Verlust hält an! – SENTIX, 4.10.2021
QUELLEN:
https://www.sentix.de/index.php/sentix-Economic-News/momentum-verlust-haelt-an.html
6-Seiten-PDF inkl. Tabellen und Schaubilder: https://www.sentix.de/index.php?option=com_rokdownloads&view=file&task=download&id=2829&Itemid=220

Verbände warnen vor Zusammenbruch der Lieferketten wegen Corona-Krise – Überblick am Morgen / DJN, 30.9.2021
Internationale Transportverbände und Gewerkschaften haben vor einem „Zusammenbrechen“ der Lieferketten infolge der Corona-Krise gewarnt. „Die Beschäftigten des Transportwesens haben den internationalen Handel während der gesamten Pandemie am Laufen gehalten“, hieß es in einem anlässlich der UN-Vollversammlung in New York veröffentlichten offenen Brief. Die Pandemie habe sich jedoch negativ auf die Beschäftigten ausgewirkt.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54077484-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

Schlimmer als bisher bekannt: BCG korrigiert Prognose für Produktionsausfälle bei Autos nach oben – DJN, 1.10.2021
Angesichts des verschärften Mangels an Halbleitern und anderen Vorprodukten in der Automobilindustrie hat die Beratungsgesellschaft Boston Consulting ihre Prognose für die globalen Produktionsausfälle deutlich nach oben korrigiert. „Wir gehen davon aus, dass zehn bis elf Millionen Fahrzeuge in diesem Jahr nicht gebaut werden können“, sagte Albert Waas, Partner bei Boston Consulting, der Welt am Sonntag.
Noch vor einem Monat hatte er die Ausfälle auf sieben bis acht Millionen Wagen geschätzt. Für das kommende Jahr rechnet Boston Consulting global mit einem Minus von fünf Millionen Autos. „Der Chipmangel bremst die wirtschaftliche Erholung der Autoindustrie nach Corona ab“, sagte Waas.
Mit einer Erholung auf das Niveau vor der Corona-Krise rechnet Waas auch langfristig nicht. „Wir werden in Europa nicht mehr die Produktionszahlen erreichen, die wir vor der Krise hatten“, sagte Waas. Er rechne zwar nicht mit einer Welle von Fabrikschließungen, allein schon wegen der starken Rolle der Gewerkschaft. Dennoch werde es weitere Verlagerungen nach Osteuropa und China geben. Werke in Europa, die sich nicht rechnen, könnten ja auch verkauft oder anders genutzt werden.
Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PWC erwartet unterdessen, dass bis zum Jahresende weltweit bis zu elf Millionen Autos weniger produziert und verkauft werden als im Vorjahr, wie das Nachrichtenmagazin Spiegel berichtete.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54099816-bcg-korrigiert-prognose-fuer-produktionsausfaelle-bei-autos-nach-oben-015.htm

Weltbank warnt vor langsamem Wirtschaftswachstum in Ostasien – Überblick am Morgen / DJN, 28.9.2021
Die meisten ostasiatischen Länder sehen sich bei der Erholung vom Coronavirus nach Einschätzung der Weltbank mit erheblichen Rückschlägen konfrontiert. Diese Entwicklung verstärkt die Befürchtung, dass die wieder aufflammende Pandemie die wirtschaftliche Kluft zwischen der Region und der westlichen Welt noch vergrößern wird, teilte die Weltbank mit.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54052427-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

‘Time to rethink, transform, and safely restart tourism’, says UN chief – Tourism “touches almost every part of our economies and societies”, enabling the historically marginalized, and “those at risk of being left behind, to benefit from development”, declared UN Secretary-General António Guterres on Monday, marking World Tourism Day – UN, 27.9.2021
The impact of the COVID-19 pandemic on tourism could result in a more than $4 trillion loss to the global economy, according to a recent report from the UN Conference on Trade and Development (UNCTAD).
Emergency for developing countries
Highlighting the fact that in the first months of this year, “international tourist arrivals decreased by a staggering 95 per cent in parts of the world”, Mr. Guterres said that tourism continues to suffer enormously due to the COVID-19 pandemic.
“This is a major shock for developed economies, but for developing countries, it is an emergency”, he added.
“Climate change is also severely affecting many major tourist destinations, particularly Small Island Developing States”, his message added. There, tourism accounts for nearly 30 per cent of all economic activity.
Tourism for inclusive growth
Acknowledging that many millions of livelihoods are in jeopardy, Mr. Guterres said that now it is “time to rethink, transform, and safely restart tourism”.
“With the right safeguards in place, the tourism sector can provide decent jobs, helping to build resilient, sustainable, gender-equal, inclusive economies and societies that work for everyone”, he added.
According to the United Nations specialized agency for responsible and sustainable tourism (UNWTO), tourism is a recognized pillar of most the Sustainable Development Goals (SGDs), particularly Goals 1 (poverty-elimination), 5 (gender equality), 8 (decent work and economic growth) and 10 (to reduce inequalities).
In his message, Mr. Guterres went on to call for targeted action and investment, towards green and sustainable tourism, “with high emitting sectors, including air and sea transport and hospitality, moving towards carbon neutrality”.
Adding that everybody should have a say in how tourism shapes the future of our societies, the UN chief concluded that “only through inclusive decision-making can we ensure inclusive, sustainable growth, deliver on the promise of the SDGs, and transform tourism to fulfil its potential”.
The sector could then become “an engine for prosperity, a vehicle for integration, a means to protect our planet and biodiversity, and an agent of cultural understanding between peoples”, said Mr. Guterres.
QUELLE: https://news.un.org/en/story/2021/09/1101382

Andreas Neinhaus: Länder im Vergleich: unterschiedliche Konsumabhängigkeit – Der Chart des Tages / Finanz & WIrtschaft, 28.9.2021

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QUELLE und COPYRIGHT 2021: Finanz & Wirtschaft; Morgan Stanley

GRAPHIK: https://www.fuw.ch/wp-content/uploads/2021/09/y05f3-konsumausgaben-der-privathaushalte-640×387.png
In der Schweiz gelten die Konsumausgaben als konjunktureller Stabilisator. Während die Exporte und die Investitionen von Quartal zu Quartal sehr unterschiedlich ausfallen können, entwickelt sich der Konsum erfahrungsgemäss recht stabil. Er verhindert, dass das Wirtschaftswachstum allzu sehr schwankt.
Auch deshalb war die Covid-Krise so aussergewöhnlich, sorgten doch die staatlichen Verbote und Lockdowns dafür, dass vor allem die Konsumausgaben drastisch eingeschränkt wurden. Die Wirtschaftsleistung brach ausserordentlich stark ein und erholte sich ebenso kräftig, sobald Geschäfte, Restaurants und Hotels wieder geöffnet werden durften.
Aber der Einfluss der Konsumausgaben der Privathaushalte auf das Wirtschaftswachstum variiert von Land zu Land. In der Schweiz trägt er die Hälfte zur gesamtwirtschaftlichen Nachfrage bei. Im internationalen Vergleich ist das eher wenig, wie der heutige Chart zeigt. Aufgeführt ist dort der Anteil des Privatverbrauchs am Bruttoinlandprodukt. Der Euroraum liegt mit 52% am BIP praktisch gleichauf mit der Schweiz. In Schweden und Norwegen ist der Anteil markant geringer (44 und 40% des BIP).
QUELLE (ZAHLPFLICHT): https://www.fuw.ch/article/der-chart-des-tages-2150/

Opec+ könnte Ausweitung der Ölförderung beschleunigen – Reuters/Finanz & Wirtschaft, 1.10.2021
Insidern zufolge soll die Ausweitung der Fördermengen bei den grossen Exportländer doch schneller gehen als zuvor angenommen.
Vor dem Hintergrund der jüngsten Ölpreis-Rally könnten die grossen Exportländer Insidern zufolge ihre Fördermengen nun doch schneller ausweiten als bislang geplant. Bei dem Opce+-Treffen am Montag könnte ein solcher Schritt beschlossen werden, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen am Donnerstag. Details wurden zunächst nicht bekannt. Am Vortag hatte es noch aus Kreisen geheissen, es solle dabei bleiben, dass die Quoten ab November um insgesamt 400’000 Barrel pro Tag angehoben würden.
Die «Opec+», zu der neben den Mitgliedern des Exportkartells weitere Förderländer wie Russland gehören, will kommende Woche dieses Thema beraten. Im Juli hatten sich die Staaten darauf geeinigt, die Fördermenge monatlich um 400’000 Barrel anzuheben, um damit auf die Erholung der Nachfrage nach dem Pandemie-bedingten Einbruch im vergangenen Jahr zu reagieren.
Wegen eines Angebotsdefizits sind die Preise für die Ölsorten Brent (Brent 79.14 +0.79%) aus der Nordsee und WTI (WTI 75.94 +1.09%) aus den USA in den vergangenen sechs Wochen um jeweils rund 20% gestiegen. Ersterer übersprang dabei zeitweise erstmals seit drei Jahren die Marke von 80 $ je Barrel (159 Liter). Als einen Grund für diese Rally nannten Börsianer die Schwierigkeiten Nigerias und Angolas, ihre Förderquoten zu erfüllen. Die dortigen Bohranlagen seien wegen mangelnder Investitionen marode.
QUELLE: https://www.fuw.ch/article/opec-koennte-ausweitung-der-oelfoerderung-beschleunigen/

Opec-Chef warnt vor zu geringen Investitionen in Ölproduktion – Überblick am Abend / DJN, 1.10.2021
Der Generalsekretär der OPEC hat vor weiteren Energieengpässen gewarnt, wenn die Welt nicht verstärkt in die Erschließung neuer Öl- und Gasvorkommen investiert. Dies ist die erste umfassende Reaktion des Kartells auf die zunehmenden Forderungen nach einer Begrenzung dieser Ausgaben. Im Mai hatte die Internationale Energieagentur erklärt, dass die Investitionen in neue Projekte zur Versorgung mit fossilen Brennstoffen sofort eingestellt werden müssen, wenn die Welt die Netto-Kohlenstoffemissionen bis 2050 auf null senken will.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54097326-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

Opec sieht sich selbst als Gewinner der Energiewende – Überblick am Abend / DJN, 28.9.2021
Die Opec prognostiziert einen unwahrscheinlichen Gewinner im Zuge der Energiewende weg von den Kohlenwasserstoffen – sie sagt voraus, dass das Kartell selbst seinen Einfluss auf dem globalen Ölmarkt in den nächsten zwei Jahrzehnten drastisch erhöhen wird. In ihrem Jahresbericht über langfristige Energietrends geht die Organisation der Erdöl exportierenden Länder (Opec) davon aus, dass die weltweite Ölnachfrage in den nächsten zwei Jahrzehnten stetig steigen wird. Bis zum Jahr 2045 wird das Öl ihrer Mitglieder 39 Prozent des weltweiten Rohölverbrauchs ausmachen, derzeit sind es etwa 33 Prozent.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54059991-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

BÖRSE

SENTIX-Sentimente KW 40/2021: Sentimenteinbruch signalisiert steigende Kurse in den nächsten Wochen – SENTIX, 3.10.2021
Die Nachwahlwoche nach der Bundestagswahl in Deutschland präsentierte sich erwartungsgemäß von einer schwächeren, hektischen Seite. Wobei die Unruhe weniger von der Politik, sondern mehr von den Turbulenzen an den Energiemärkte herrührte. Dies hat zu markanten Stimmungssignalen bei einer Reihe von Märkten geführt. Dieser Einbruch in den USA und Deutschland signalisiert steigende Kurse in den nächsten Wochen.
Weitere Ergebnisse: * FX: Sentimenteinbruch bei EUR-USD * Rohöl: Euphorie angezeigt * SENTIX:Konjunkturindex: Montag, 04.10.2021 um 10:30h
QUELLE (REGISTRIERPFLICHTR): https://www.sentix.de/index.php/sentix-Weekly/ergebnisse-des-sentix-global-investor-survey-kw-40-2021.html

Alexander Trentin: Was die Aktienkurse treibt: Billigzins, Wirtschaftswachstum und zuletzt gesunkene Risikoprämie – Der Chart des Tages / Finanz & Wirtschaft, 1.10.2021

https://www.fuw.ch/wp-content/uploads/2021/09/cdt-1-okt-640x414.jpg
QUELLE und COPYRIGHT: Finanz & Wirtschaft; UBS

GRAPHIK: https://www.fuw.ch/wp-content/uploads/2021/09/cdt-1-okt-640×414.jpg
Die billige Liquidität gibt der Börsenrally keine Impulse mehr. Das zeigt die obige Grafik. Sie basiert auf einer Schätzung der UBS, welche Faktoren in welchem Ausmass die US-Aktienkurse antreiben. Günstige Finanzierungsbedingungen haben seit dem Kurseinbruch wegen der Pandemie im Frühjahr 2020 rund die Hälfte des Gewinns im US-Leitindex S&P 500 zu verantworten. Rund ein Viertel stammt vom Wirtschaftswachstum und dem Gewinnzuwachs. Und ein weiteres Viertel ist auf andere Faktoren zurückzuführen.
Das bessere Konjunkturumfeld hat seit Ende vergangenen Jahres bis etwa diesen Juli den Aktien Schub gegeben. Seitdem hat auch dieser Börsentreiber an Kraft verloren. Was versteckt sich aber hinter den ominösen «anderen Faktoren»? Die Analysten von UBS nehmen an, dass zu diesen Faktoren die Aktienrisikoprämie gehört – diese besagt, wie viel Zusatzrendite die Aktieninvestoren gegenüber sicheren Anlageformen einfordern. Die Risikoprämie sei gesunken, das verteuere die Aktienbewertungen: Damit steigen die Börsenkurse, obwohl weder die Zinsen sinken noch die Gewinne der Unternehmen steigen.
QUELLE: https://www.fuw.ch/article/der-chart-des-tages-2153/

Kursziel bis zu 17.000 Punkte: Wo Kapitalmarkt-Profis den Dax im nächsten Jahr sehen – Kurzfristig wird es schwieriger an den Börsen, aber der Dax wird 2022 neu durchstarten, sagen Analysten. Was den Optimismus hervorruft – und was Skeptiker sagen – FINANCE BRIEFING / HANDELSBLATT, 29.9.2021
Lieferengpässe, steigende Rohstoffpreise, höhere Inflation: An den Aktienmärkten gibt es aktuell viele Unsicherheitsfaktoren, doch die Aktienstrategen in deutschen Banken bleiben zuversichtlich für den Dax. Im Herbst könne es zwar noch einmal „ruppiger“ an den Aktienmärkten werden, meint zum Beispiel Manfred Bucher von der BayernLB. Einen Trendwechsel gebe es aber nicht.
Die Wirtschaft und damit auch die Gewinne der Unternehmen sollten weiter wachsen – und damit auch die Aktienkurse weiter steigen. Daher rechnet die BayernLB damit, dass der deutsche Leitindex Ende nächsten Jahres bei 16.400 Punkten steht.
Auch Handelsblatt-Redakteur Ulf Sommer glaubt trotz berechtigter Wachstumssorgen der Anleger nicht an einen längeren Abschwung. „Solange die Nachfrage der Realwirtschaft hoch bleibt und Kurzarbeit bei Autokonzernen und in anderen Branchen ihre Ursache in Materialmangel und nicht etwa in einem Nachfragemangel hat, ist die rasante Erholung der Wirtschaft nur aufgeschoben, aber nicht aufgehoben“, kommentiert er.
Noch optimistischer ist die Dekabank, die per Ende 2022 für den Dax ein Kursziel von 17.000 Punkten ausruft. Zuletzt etwas schwächere Konjunkturdaten sollten Anleger nicht überinterpretieren, meint Joachim Schallmayer von der Dekabank. Probleme gebe es derzeit nur auf der Angebots-, nicht auf der Nachfrageseite. Daher verzögere sich der wirtschaftliche Aufschwung lediglich etwas.
Auch die zuletzt wieder deutlicher auf über 1,5 Prozent gestiegenen Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen beunruhigen die Strategen nicht. Größere Umschichtungen von Anleihen in Aktien erwartet Uwe Streich von der LBBW erst bei einer US-Rendite von 2,75 Prozent.
QUELLE (ZAHLPFLICHT): https://www.handelsblatt.com/finanzen/anlagestrategie/trends/dax-prognosen-kursziel-bis-zu-17-000-punkte-wo-kapitalmarkt-profis-den-dax-im-naechsten-jahr-sehen/27659400.html
SIEHE DAZU:
=> Ulf Sommer: Ein Absturz von zehn Prozent an der Börse ist aktuell möglich – mehr aber nicht – Wachstumssorgen alarmieren die Anleger zunehmend – zu Recht. Doch für einen längeren Abschwung fehlen fundamental immer noch die Voraussetzungen – HANDELSBLATT, 29.9.2021
QUELLE (ZAHLPFLICHT): https://www.handelsblatt.com/meinung/kommentare/kommentar-ein-absturz-von-zehn-prozent-an-der-boerse-ist-aktuell-moeglich-mehr-aber-nicht/27660054.html

START-UP-FINANZIERUNG (Pressespiegel / DJN, 30.9.2021) – Es sind schwindelerregende Summen, die Risikokapitalgeber in Jungunternehmen (Start-ups) investieren. Fast 14 Milliarden Dollar (11,5 Milliarden Euro), eine Rekordsumme, haben Investoren in den ersten sieben Monaten dieses Jahres allein in London schon in Start-ups gesteckt, wie aus dem „Global Start-up Ecosystem Report 2021“ der Beratungsgesellschaft Genome hervorgeht. Wie immer liegt das kalifornische Silicon Valley weltweit als Standort für Tech- und Start-up-Unternehmen ganz vorne. Der Bericht zeigt aber, dass die britische Hauptstadt London sich trotz Brexit und Corona auf Platz 2 gehalten hat. Sie liegt gleichauf mit New York und vor Peking, das auf Rang 4 kommt. Als erster deutscher Start-up-Standort findet sich Berlin auf Platz 22 der globalen Liste
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54075614-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm

FONDS (Pressespiegel / DJN, 30.9.2021) – Fondsgesellschaften scheinen vorsichtiger zu werden bei der Vermarktung vermeintlich oder tatsächlich nachhaltiger Wertpapierfonds: Einige der größten europäischen Fondsmanager haben der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge damit begonnen, ein einst allgegenwärtiges Nachhaltigkeits-Label aus ihren Produktbeschreibungen zu streichen. Sie befürchten offenbar, dass Aufsichtsbehörden vage Beschreibungen von nachhaltigen Investments nicht länger tolerieren. (Süddeutsche Zeitung/Börsen-Zeitung)
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54075614-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm

ZENTRALBANKEN

– USA / FED

Fed/Powell sieht schwierige Entscheidung, falls Inflation nicht sinkt – Überblick am Abend / DJN, 30.9.2021
Der Vorsitzende der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, geht unverändert davon aus, dass die jüngste Phase hoher Inflation vorbeigehen wird, dass es aber schwierig ist, den Zeitpunkt dafür zu bestimmen. Der Preisanstieg in diesem Jahr „ist eine Folge von Engpässen auf der Angebotsseite, auf die wir keinen Einfluss haben“, sagte Powell bei einer Anhörung des House Financial Services Committee, wo er neben Finanzministerin Janet Yellen auftrat.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54085716-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

Powell: Vorerst keine Entwarnung bei Inflation – US-Notenbankchef Jerome Powell befürchtet, dass die hohe Inflation und auch die Materialengpässe der US-Wirtschaft länger schaden werden als erwartet – Lieferengpässe auch in Japan – Reuters/Finanz & Wirtschaft, 30.9.2021
Hohe Inflation und Materialengpässe werden der Wirtschaft laut US-Notenbankchef Jerome Powell länger zusetzen als gedacht. Es sei frustrierend zu sehen, dass sich die Lieferkettenprobleme nicht besserten, sagte Powell am Mittwoch bei einer von Reuters-Chefredakteurin Alessandra Galloni moderierten Gesprächs-Runde beim Zentralbankforum der EZB: «Am aktuellen Rand verschlimmern sie sich offenbar sogar ein wenig», sagte Powell per Videoschalte. Das mit der Öffnung der Wirtschaft nach der Krise zusammenhängende Problem werde sich vermutlich bis ins nächste Jahr hineinziehen und auch die Inflation länger auf einem höheren Stand halten als gedacht.
Die Teuerungsrate in den USA ist wie in vielen anderen Regionen der Welt zuletzt kräftig gestiegen – unter anderem als Folge der Corona-Krise. Waren und Dienstleistungen kosteten im August 5,3% mehr als im Vorjahresmonat.
Er erwarte, dass die Inflation auch in den nächsten Monaten über dem Ziel der Federal Reserve von zwei Prozent liegen werde, bevor sie nachlasse, sagte Powell. Die Fed gehe aber davon aus, dass aus dem Inflationsschub kein dauerhaft erhöhtes Preisniveau entstehe. Doch sei es schwierig zu sagen, wie lange die Phase der erhöhten Preise andauere.
*** Lieferengpässe auch in Japan ***
Auch EZB-Chefin Christine Lagarde betonte, es sei schwierig vorherzusagen, wann sich die Lieferengpässe auflösten. Akute Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen setzen auch der deutschen Industrie zu: Der Material-Mangel hat sich im September verschärft und ist nun so gross wie nie zuvor, wie das Ifo-Institut mitteilte. Als Folge wollen immer mehr Unternehmen ihre Preise erhöhen. Die Verbraucherpreise in Deutschland sind bereits rasant gestiegen: Für die am Donnerstag anstehenden Daten für September erwarten Experten einen Anstieg auf 4,2%. Im August lag die Teuerungsrate bei 3,9% – so hoch wie seit fast 28 Jahren nicht mehr.
In der Euro-Zone waren es zuletzt 3,0% – der höchste Stand seit zehn Jahren. Lagarde betonte, es gebe keinen Grund anzunehmen, dass der Inflationsschub nicht vorübergehe. Mit Blick auf die derzeit erhöhten Energiekosten sei zu erwarten, dass dieser preistreibende Effekt im Laufe des nächsten Jahres nachlasse. Die von der Pandemie hart getroffene Wirtschaft werde zum Jahresende das Vorkrisenniveau wieder erreichen.
Der ebenfalls zur EZB-Konferenz zugeschaltete japanische Notenbankchef Haruhiko Kuroda rechnet damit, dass die Wirtschaft in seinem Land Ende 2021 oder Anfang 2022 ihr Vorkrisenniveau erreichen wird. Auch Japan leide unter Störungen der Lieferketten, die durch Schliessung von Fabriken in Südostasien ausgelöst worden seien. Diese Hemmnisse dürften sich in den kommenden Monaten aber auflösen.
Der Chef der Bank von England, Andrew Bailey, erwartet, dass die Wirtschaft im Vereinigten Königreich erst Anfang 2022 und damit «womöglich einen Monat oder zwei Monate» später als von der Notenbank im August angenommen Vorkrisenniveau erreicht. Auf die Frage, ob die Leitzinsen noch dieses Jahr steigen könnten, schwieg sich Bailey mit Blick auf die anstehende Entscheidung der Währungshüter im November aus. Dieser wolle er nicht vorgreifen. Doch seien Leitzinsen bei der Übertragung der geldpolitischen Impulse in die Finanzwelt und Wirtschaft das «bevorzugte Werkzeug» der Notenbank, betonte er.
Die Währungshüter in London halten den Schlüsselzins derzeit bei 0,1% und das Volumen ihres laufenden Wertpapier-Kaufprogramms bei 895 Mrd. Pfund. An den Finanzmärkten wird mit einer Zinserhöhung bis Februar 2022 gerechnet. Die Wahrscheinlichkeit einer Straffung bis Dezember wird auf 60% taxiert.
QUELLE: https://www.fuw.ch/article/powell-vorerst-keine-entwarnung-bei-inflation/

Powell: Lieferengpässe könnten Inflationsrückgang verzögern – Inflationsanstieg nur vorübergehend – Überblick am Morgen / DJN, 30.9.2021
Die anhaltenden Lieferengpässe könnten nach Einschätzung von Fed-Chef Jerome Powell dazu führen, dass die Inflation länger als erwartet auf ihrem derzeit erhöhten Niveau verharrt. Der Chef der US-Notenbank bekräftigte während einer Paneldiskussion beim Geldpolitischen Forum der EZB jedoch seine Überzeugung, dass der Inflationsanstieg nur vorübergehend und primär auf das Missverhältnis von Lieferengpässen bei zugleich sehr starker Nachfrage zurückzuführen ist.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54077484-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

US-Notenbanker Kashkari mit baldigem Tapering einverstanden – Überblick am Mittag / DJN, 1.10.2021
Der Präsident der Federal Reserve Bank of Minneapolis, Neel Kashkari, geht davon aus, dass der Leitzins noch einige Jahre nahe Null bleiben wird, befürwortet aber eine baldige Rücknahme der Anleihekäufe der Zentralbank. Die Federal Reserve kauft monatlich Staatsanleihen und Hypothekenanleihen im Wert von etwa 120 Milliarden Dollar, um ein reibungsloses Funktionieren der Märkte zu gewährleisten und die Wirtschaft während der Pandemie zu unterstützen. Außerdem hat sie ihren Leitzins auf nahezu Null gesenkt.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54093840-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

Fed/Bostic sieht Zeit für Ende der Nothilfen für gekommen – Überblick am Abend / DJN, 30.9.2021
Der Chef der US-Notenbank von Atlanta sieht die US-Wirtschaft so weit als erholt, dass die Zentralbank die Notmaßnahmen, die einen Zusammenbruch während der Pandemie verhindert haben, auslaufen lassen kann. Raphael Bostic sagte, die Wirtschaft habe sich sogar schneller erholt als erwartet und das Ziel der Fed, „substanzielle weitere Fortschritte“ zu erzielen, erreicht.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54085716-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

Daly hält höhere Zinssätze in naher Zukunft für unangebracht – Überblick am Morgen / DJN, 30.9.2021
Laut der Präsidentin der US-Notenbankfiliale von San Francisco, Mary Daly, hat sich die US-Wirtschaft noch lange nicht vollständig erholt und benötigt mehr Zeit zur Gesundung. Daly räumte ein, dass „die Inflationsdaten schon länger hoch sind, als wir erwartet haben“, und führte dies auf „anhaltende Störungen durch die Pandemie und die Delta-Variante“ zurück. Sie deutete an, dass eine Anhebung der Zinssätze in naher Zukunft angesichts der großen Unsicherheit über die Ausbreitung von Covid-19, insbesondere der Delta-Variante, nicht angebracht sei.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54077484-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

Fed/Powell: Inflationstreibende Angebotsengpässe teilweise verschärft – Überblick am Abend / DJN, 28.9.2021
In den USA haben sich nach Einschätzung von Fed-Chairman Jerome Powell einige inflationstreibende Angebotsengpässe verschärft. Als Beispiele nannte der US-Notenbank-Chef Jerome Powell in einer Anhörung vor dem Senatsausschuss für Bank- und Wohnungswesen sowie städtische Angelegenheiten die Autoindustrie sowie die Schiffe, die vor Los Angeles vor Anker liegen. Nach seinen Worten gibt es ein klares Missverhältnis von Angebot und Nachfrage. Solange die Engpässe und Staus auf der Angebotsseite nicht beseitigt seien, werde die Inflation nicht sinken.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54059991-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

Fed: Engpässe könnten länger als erwartet anhalten – US-Notenbankchef Jerome Powell rechnet mit einer längeren Regenerationszeit der Wirtschaft während der Wiedereröffnung nach der Coronakrise – Reuters/Finanz & Wirtschaft, 28.9.2021
Ein Anstieg der Preise und Einstellungsschwierigkeiten während der Wiedereröffnung der Wirtschaft nach der Corona-Pandemie könnten nach Einschätzung von US-Notenbankchef Jerome Powell länger anhalten als erwartet. Die amerikanische Zentralbank Federal Reserve (Fed) werde zudem gegen eine unkontrollierte Inflation vorgehen, sollte dieser Schritt notwendig werden, sagte Powell in einer vorab veröffentlichten Rede, die er am Dienstag vor dem Bankenausschuss des Senats halten will. Der Prozess der Wiedereröffnung der Wirtschaft sei beispiellos. Dabei könnten Engpässe oder Probleme bei der Rekrutierung von Personal auftreten, die grösser seien und länger dauerten als gedacht. Die Teuerungsrate in den USA ist wie in vielen anderen Regionen der Welt zuletzt kräftig gestiegen – unter anderem als Folge der Corona-Krise.
QUELLE: https://www.fuw.ch/article/fed-engpaesse-koennten-laenger-als-erwartet-anhalten/

Fed/Evans: US-Notenbank sollte bald mit Tapering beginnen – Überblick am Abend / DJN, 27.9.2021
Der Präsident der Federal Reserve Bank of Chicago, Charles Evans, wäre mit einer baldigen Rückführung der Anleihekäufe der Zentralbank einverstanden. Er schränkte allerdings ein, dass die Inflation, so hoch sie derzeit auch sei, nicht genug gestiegen sei, um die längerfristigen Erwartungen in der von den Entscheidungsträgern angestrebten Weise zu erhöhen.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54047853-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

– MEXIKO / Mexikanische Zentralbank

Mexikos Zentralbank erhöht Leitzins erwartungsgemäß auf 4,75 Prozent – Überblick am Morgen / DJN, 1.10.2021
Die mexikanische Zentralbank hat in ihrer dritten Sitzung in Folge die Zinssätze erhöht, weil die Inflation weiter über dem Zielwert liegt und die Inflationserwartungen steigen. Der fünfköpfige Vorstand stimmte am Donnerstag mit 4:1 Stimmen dafür, den Zielwert für den Tagesgeldsatz um 25 Basispunkte auf 4,75 Prozent anzuheben, nachdem er bereits im Juni und August um den gleichen Betrag erhöht worden war. Die Anhebung entsprach den Markterwartungen.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54090406-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

– CHINA / PBoC

Zentralbank signalisiert Hilfen für Krisenkonzern Evergrande – Die chinesische Zentralbank deutet an, Hilfen für den Krisenkonzern Evergrande zu organisieren – Reuters/Finanz & Wirtschaft, 28.9.2021
Bei Investoren steigt die Hoffnung auf staatliche Hilfen für den schuldenbeladenen Immobilienkonzern China Evergrande (3333 0.30 +7.61%). Die chinesische Zentralbank signalisierte Unterstützung für private Anleger, denen Evergrande Milliarden schuldet. Zudem drängt die Regierung Insidern zufolge staatseigene Immobilienfirmen, Teile des strauchelnden Konzerns zu übernehmen. Analysten der US-Bank Citigroup (C 71.37 -1.23%) rechnen wegen der Schuldenprobleme von Evergrande mit einem schwächeren Wirtschaftswachstum in China. Evergrande steht bei Kunden, Banken und Anlegern mit mehr als 300 Mrd. $ in der Kreide und ist in Zahlungsverzug geraten.
Die People’s Bank of China (PBOC) nannte zwar Evergrande nicht beim Namen, versprach aber, die Rechte und Interessen von privaten Immobilieninvestoren zu wahren. Sie werde Geldpolitik «flexibel, zielgerichtet und angemessen» gestalten sowie ein stabileres Kreditwachstum und eine angemessene Liquidität im Markt gewährleisten. Die Zentralbank pumpte weitere Milliarden in den Finanzmarkt. Auf einen Kommentar der Regierung oder der Notenbank haben Investoren seit Tagen gewartet. An den Börsen machte sich deshalb Erleichterung breit. Die gebeutelten Evergrande-Aktien legten in Hongkong um 4,7% zu. Auch Titel von anderen Immobilienkonzernen waren gefragt.
Mehrere Insider aus der Regierung und von Aufsichtsbehörden sagten der Nachrichtenagentur Reuters, der Staat werde aller Voraussicht Evergrande nicht direkt mit Kapital unter die Arme greifen. In Peking hoffe man vielmehr darauf, dass Teilverkäufe an staatseigene Immobilienfirmen wie China Vanke und China Jinmao Holdings das Risiko sozialer Unruhen senkten. Für Evergrande arbeiten rund 200’000 Menschen, mehrere Millionen werden jährlich rekrutiert für Bauprojekte. Wütende Investoren hatten vor ein paar Wochen die Evergrande-Zentrale gestürmt und ihr angelegtes Geld zurückverlangt.
«Evergrande wird zwar wohl in den nächsten Wochen Insolvenz anmelden, aber die chinesischen Behörden werden alle Hebel in Bewegung setzen, um Ansteckungseffekte zu vermeiden und Instabilität abzuwenden», sagte Analyst Robin Usson vom Vermögensverwalter Federated Hermes. Zahlreiche Firmen im ganzen Land verteilt würden in die Pflicht genommen, um mögliche Schockwellen aufzufangen. Einen «Lehman-Moment», den einige Analysten fürchten, werde es nicht geben, sagte Usson. Die Pleite der US-Bank Lehman Brothers 2009 hatte weltweit Banken zu Fall gebracht, viele Institute mussten vom Staat gestützt werden.
Sozialer Frieden soll erhalten bleiben
Für Zuversicht sorgte auch der Plan der Stadt Shenzhen, die Tochter Evergrande Wealth zu durchleuchten. Die Finanzaufsicht wolle eine gründliche Untersuchung einleiten, hiess es in einem Brief an Anleger, in den Reuters Einsicht hatte. Zudem forderte die Behörde Evergrande auf, sich um Rückzahlungen an Anleger zu bemühen. Guo Hui, Inhaber einer Gebäudereinigungsfirma, hofft auf schnelle Auszahlungen. Evergrande schuldet ihm 3,1 Mio. $ – seine Firma steht vor der Pleite. Um Gehälter weiter zahlen zu können, hat er seinen Porsche Cayenne verkauft und seine Wohnung inseriert. «Die Verantwortlichen bei Evergrande sagen entweder, dass kein Geld mehr da ist oder dass sie uns nicht bezahlen können.»
Der Präsident der Förderbank Asian Development Bank (ADB), Masatsugu Asakawa, sagte, China habe ausreichende geldpolitische Möglichkeiten zur Stützung des Finanzsystems und zur Vermeidung von Dominoeffekten. «Ich glaube nicht, dass die Schwierigkeiten einer einzigen Firma eine globale Krise auslösen werden, wie sie durch den Zusammenbruch von Lehman Brothers verursacht wurde», sagte Asakawa. Finanzielle Folgen für Kunden von Evergrande und die haushaltspolitische Lage von chinesischen Lokalprovinzen seien aber nicht auszuschliessen.
Um herauszufinden, welche Banken in welchem Ausmass von einem möglichen Evergrande-Kollaps betroffen sein könnten, verlangt die Zentralbank in Hongkong Auskünfte der Kreditinstitute, wie Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtete. Sie hätten 24 Stunden Zeit für eine Rückmeldung an die Aufsichtsbehörde. Wie Daten der Researchfirma Morningstar (MORN 268.03 -1.65%) zeigten, gehören zu den Anleihegläubigern von Evergrande unter anderem BlackRock (BLK 860.57 -1.7%), die Royal Bank of Canada (RY 126.57 -1.09%) sowie die Schweizer Bank UBS (UBSG 14.85 -0.37%) Group und der Vermögensverwalter Ashmore.
QUELLE: https://www.fuw.ch/article/zentralbank-signalisiert-hilfen-fuer-krisenkonzern-evergrande/

– EUROPÄISCHE UNION / EZB

Lagarde: Noch ungewiss wohin: Pandemie kann Inflationtrends langfristig ändern langfristig – Langfristige Inflationsdämpfung dank Visualisierung von Dienstleistungen als Treiber – Lieferkettenprobleme könnten auch für Inflationsanstiege sorgen – DJN, 28.9.2021
Die Pandemie könnte nach Einschätzung von EZB-Präsidentin Christine Lagarde die langfristigen Inflationsveränderungen dämpfen, da die Digitalisierung eine zweite Globalisierungswelle auslösen könnte. Eine solche Welle könnte auf der Virtualisierung von Dienstleistungen beruhen, sagte Lagarde in ihrer Rede zur Eröffnung des Geldpolitischen Forums der Europäischen Zentralbank (EZB).
In den kommenden Jahren bestehe aber auch die Möglichkeit, dass die Preise in die Höhe getrieben würden, da die aktuellen Versorgungsengpässe die Unternehmen veranlassen könnten, ihre Lieferketten zu diversifizieren oder einen Teil ihrer Produktion ins Inland zu verlagern. „Die Pandemie hat auch neue Trends ausgelöst, die die Inflationsdynamik in den kommenden Jahren beeinflussen könnten. Diese Trends könnten sowohl einen Aufwärts- als auch einen Abwärtsdruck auf die Preise erzeugen“, sagte Lagarde.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54056941-lagarde-pandemie-kann-inflationtrends-langfristig-veraendern-015.htm

Lagarde: EZB darf angesichts steigender Inflationsraten nicht „überreagieren“ – Übersicht am Abend / DJN, 28.9.2021
Die Europäische Zentralbank (EZB) darf laut EZB-Ratspräsidentin Christine Lagarde angesichts steigender Inflationsraten nicht überreagieren. „Die zentrale Herausforderung ist es, dass wir nicht auf temporäre Angebotseinbrüche überreagieren“, sagte Lagarde. Lieferengpässe und steigende Energiepreise hatten zuletzt zu steigenden Produktionspreisen geführt und die ohnehin stark angestiegen Inflationsrate weiter nach oben getrieben. Diese Faktoren hätten jedoch auf mittlere Sicht „keine Auswirkungen“, sagte Lagarde weiter.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54059991-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

Andreas Plecko: EZB: Kreditvergabe an Unternehmen wächst im August langsamer – DJN, 27.9.2021
Das Wachstum der Kreditvergabe an Unternehmen im Euroraum hat sich im August abgeschwächt. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) stieg die Buchkreditvergabe an nicht-finanzielle Unternehmen mit einer Jahresrate von 1,5 (Vormonat: 1,7) Prozent. Das Volumen der an private Haushalte ausgereichten Kredite wuchsen um 4,2 (4,2) Prozent, darunter die Kredite für den Hauskauf um 5,8 (5,7) Prozent. Die Konsumentenkredite stagnierten hingegen, nach einem Plus von 0,4 Prozent im Vormonat.
Die gesamte Kreditvergabe im Euroraum wuchs mit einer Jahresrate von 5,7 (6,0) Prozent, wobei die Kreditvergabe an Private um 3,1 (3,4) Prozent zunahm und die an den Staat um 12,1 (12,4) Prozent.
Die Geldmenge M3, deren wichtigster bilanzieller Gegenposten die Kredite sind, stieg im August mit einer Jahresrate von 7,9 (7,6) Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten eine Rate von 7,8 Prozent prognostiziert. Die Dreimonatsrate betrug 7,9 Prozent. Volkswirte hatten eine Rate von 7,9 Prozent erwartet. Das Wachstum der engeren Geldmenge M1 nahm auf 11,1 (11,0) Prozent zu.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54041629-ezb-kreditvergabe-an-unternehmen-waechst-im-august-langsamer-015.htm

– DEUTSCHLAND / DBB

Bundesbank legt Bericht vor Erhöhte Inflation bis weit ins kommende Jahr – n-tv, 27.9.2021
Die Teuerungsrate ist im August mit 3,9 Prozent zuletzt so stark ausgefallen wie seit fast 30 Jahren nicht mehr. Experten halten auch fünf Prozent für denkbar. Die Bundesbank rechnet bis weit ins kommende Jahr mit einer höheren Inflation.
Die Bundesbank erwartet bis weit ins kommende Jahr hinein eine erhöhte Inflation in Deutschland. Die Volkswirte der deutschen Zentralbank gehen in ihrem Monatsbericht davon aus, dass ab September bis zum Jahresende vorübergehend sogar Teuerungsraten zwischen 4 und 5 Prozent möglich sein werden.
„Anfang 2022 dürfte sich die Teuerung zwar spürbar ermäßigen, aber bis zur Jahresmitte noch über zwei Prozent liegen“, heißt es in dem Bericht weiter. Die Teuerungsrate war wegen steigender Benzin- und Nahrungsmittelpreise im August mit 3,9 Prozent so stark ausgefallen wie seit fast 28 Jahren nicht mehr. Viele Fachleute gehen davon aus, dass sie in den kommenden Monaten wegen Sondereffekten Richtung fünf Prozent anziehen dürfte.
*** Auch Lieferprobleme sind Preistreiber ***
Preistreibend wirken auch Lieferschwierigkeiten bei einigen Vorprodukten wie etwa Halbleitern, die in der Folge der Corona-Krise knapp geworden sind. Dies hemmt auch die Entwicklung der Industrie. Die Bundesbank verweist darauf, dass die Industrieproduktion im Juli zwar zum ersten Mal seit vier Monaten wieder stieg. Dies sei aber wohl weitgehend auf die Lage der Sommerferien zurückzuführen.
Insgesamt dürfte die deutsche Wirtschaftsleistung laut Prognose der Bundesbank im dritten Quartal kräftiger klettern als im Frühjahr mit 1,6 Prozent. Wegen der Lieferkettenprobleme in der Industrie sei jedoch noch nicht damit zu rechnen, dass der Vorkrisenstand aus dem vierten Quartal 2019 bereits wieder erreicht werde. (ntv.de, jki/rts)
QUELLE: https://www.n-tv.de/wirtschaft/Erhoehte-Inflation-bis-weit-ins-kommende-Jahr-article22831480.html
SIEHE DAZU:
=> Vorübergehende Einflüsse: Volkswirte sehen keine galoppierende Inflation – n-tv, 25.9.2021
QUELLE: https://www.n-tv.de/wirtschaft/Volkswirte-sehen-keine-galoppierende-Inflation-article22826990.html

Andreas Plecko: Bundesbank erwartet kräftiges Wachstum im dritten Quartal – Inflation von vorübergehend 4 bis 5 Prozent in 2021Q4, Abschwächung auf 2 Prozent in 2022/HJ1 erwartet – DJN, 27.9.2021
Die Bundesbank rechnet damit, dass die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal kräftiger wachsen wird als im Frühjahr. Damals legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,6 Prozent gegenüber dem ersten Quartal zu. Den Vorkrisenstand aus dem vierten Quartal 2019, den sie im Frühjahr noch um rund 3,75 Prozent verfehlte, werde sie aufgrund der angebotsseitigen Schwierigkeiten in der Industrie jedoch im Sommer wohl noch nicht wieder erreichen, erklärte die Bundesbank in ihrem Monatsbericht.
Die deutsche Wirtschaft habe im Sommer die im Frühjahr begonnene Erholung mit erhöhtem Tempo fortgesetzt. Besonders der private Verbrauch und die Dienstleister hätten starken Schub erhalten, da die pandemiebedingten Einschränkungen gelockert worden und mittlerweile zu einem großen Teil entfallen seien.
Die Lageeinschätzung im Handel und bei den übrigen Dienstleistern habe sich laut Ifo-Institut sehr deutlich verbessert. Zugleich habe am Arbeitsmarkt eine kräftige Erholung eingesetzt. In der Industrie hielten die angebotsseitigen Beschränkungen jedoch an. Dies habe zur Folge gehabt, dass das Produktionsniveau weiterhin erheblich hinter der starken Nachfrage zurückblieb. Die Industrieproduktion sei im Juli zwar zum ersten Mal seit vier Monaten wieder gestiegen, dies sei aber wohl weitgehend auf die Lage der Sommerferien zurückzuführen.
Bei der Inflation sind nach Einschätzung der Bundesbank „ab September bis zum Jahresende vorübergehend Raten zwischen 4 und 5 Prozent möglich“. Anfang 2022 dürfte sich die Teuerung zwar spürbar ermäßigen, aber bis zur Jahresmitte noch über 2 Prozent liegen, so die Erwartung.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54043034-bundesbank-erwartet-kraeftiges-wachstum-im-dritten-quartal-015.htm

Hans Bentzien: Bundesbank: Obergrenzen mindern Wirksamkeit von PSPP – DJN, 27.9.2021
Die für den Ankauf von Staatsanleihen im Rahmen des PSPP-Programms geltenden Obergrenzen mindern laut einer Untersuchung der Deutschen Bundesbank die geldpolitische Wirksamkeit dieser Käufe. Wie die Bundesbank in einem Papier zur neuen geldpolitischen Strategie der Europäischen Zentralbank (EZB) schreibt, wird auf diese Weise die Fähigkeit der EZB beeinträchtigt, die Existenz einer Leitzinsuntergrenze auszugleichen.
„Dies liegt darin begründet, dass sich die gesamtwirtschaftliche Wirkung eines Anleihekaufprogramms bereits nach seiner glaubwürdigen Ankündigung entfaltet“, heißt es in dem Bericht. Danach könne sich der expansive Impuls bereits einstellen, bevor die Notenbank mit den Anleihekäufen beginne oder bevor sie alle Käufe getätigt habe. „Für die Höhe der expansiven Wirkung spielt damit die erwartete Summe der Nettokäufe, das heißt der erwartete Bestand der Anleihekäufe auf der Notenbankbilanz, die entscheidende Rolle“, so die Bundesbank.
Im Rahmen des Staatsanleihekaufprogramms PSPP dürfen die Zentralbanken des Eurosystems maximal ein Drittel der ausstehenden Papiere eines Staats bzw. ein Drittel einer Emission erwerben. Allerdings ist nicht klar, ob es bei dieser Obergrenze bleiben wird. Der Europäische Gerichtshof hat in seiner Rechtsprechung nur gesagt, dass die Existenz einer Obergrenze als solcher wichtig sei.
Wegen der oben beschriebenen Emittenten- und Emissionslimits hat sich der EZB-Rat für ein umfassendes geldpolitisches Maßnahmenbündel entschieden: An der Zinsuntergrenze sollen auch künftig mit weiteren Instrumenten wie einer Zins-Forward-Guidance und mit einer asymmetrischen Reaktionsfunktion expansive Impulse gesetzt werden.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54043033-bundesbank-obergrenzen-mindern-wirksamkeit-von-pspp-015.htm
SIEHE DAZU:
=> Public Sector Purchase Programme (PSPP) – Deutsche Bundesbank
QUELLE: https://www.bundesbank.de/de/aufgaben/geldpolitik/geldpolitische-wertpapierankaeufe/public-sector-purchase-programme-pspp–830348

USA

Martin Lüscher: Lieferkettenstörungen und Los Angeles: Es staut auf dem Wasser – Der Chart des Tages / Finanz & WIrtschaft, 29.9.2021

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QUELLE und COPYRIGHT 2021: Finanz & Wirtschaft

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In Kalifornien war die Aussicht schon schöner. Wer diese Tage in Long Beach am Strand spazieren geht und auf den Pazifik blickt, wird Mühe haben, den Horizont zu sehen. Das liegt aber nicht an den vier als Inseln verkleideten Ölplattformen in der San Pedro Bay namens Astronaut Islands. Es liegt am Verkehr.
Für einmal stauen sich in Los Angeles nicht nur die Autos auf den unzähligen Autobahnen, sondern auch auf dem Wasser die Schiffe. Per Stand von vergangener Woche befinden sich zweiundsechzig Containerschiffe vor Los Angeles und warten darauf, in die Häfen von Los Angeles und Long Beach einlaufen zu können.
QUELLE: https://www.fuw.ch/article/der-chart-des-tages-2152/

EIA: US-Rohöllagerbestände wider Erwarten gestiegen – DJN, 29.9.2021
Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 24. September wider Erwarten ausgeweitet. Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 4,578 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten dagegen einen Rückgang um 2,5 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 3,481 Millionen Barrel reduziert. Bei den bereits am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) war mit 4,1 Millionen Barrel eine Zunahme registriert worden.
Die Benzinbestände nahmen nach EIA-Angaben um 0,193 Millionen Barrel zu. Analysten hatten ein Plus von 0,9 Millionen Barrel erwartet, nachdem die Vorräte in der vorangegangenen Woche um 2,554 Millionen gesunken waren. Die API-Daten hatten einen Anstieg von 3,6 Millionen Barrel angezeigt.
Die Ölproduktion in den USA war in der Woche mit 11,1 Millionen Barrel pro Tag um 0,5 Millionen höher als in der Vorwoche. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ergab sich ein Zuwachs von 0,4 Millionen Barrel.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54071057-us-rohoellagerbestaende-wider-erwarten-gestiegen-015.htm
SIEHE DAZU: http://www.eia.gov/petroleum/supply/weekly/

API-Daten zeigen überraschenden Anstieg der US-Rohöllagerbestände – DJN, 28.9.2021
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche überraschend gestiegen und zudem deutlich um 4,1 Millionen Barrel, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. In der Vorwoche war ein Minus von 6,1 Millionen Barrel berichtet worden, in den Wochen davor waren die Vorräte ebenfalls jeweils gesunken. Die Benzinbestände erhöhten sich um 3,6 Millionen Barrel nach minus 0,4 Millionen eine Woche zuvor.
Für die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Administration (EIA), die am Mittwoch veröffentlicht werden, erwarten Volkswirte beim Rohöl eine Abnahme von 2,5 Millionen und bei Benzin ein Plus von 0,9 Millionen Barrel.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54061295-api-daten-zeigen-ueberraschenden-anstieg-der-us-rohoellagerbestaende-015.htm

US-Aufträge für langlebige Güter steigen im August – dpa-AFX/DJN/, 27.9.2021
Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA ist im August überraschend stark gestiegen. Wie das US-Handelsministerium berichtete, stiegen die Orders gegenüber dem Vormonat um 1,8 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem Anstieg von 0,6 Prozent gerechnet. Der auf vorläufiger Basis gemeldete Rückgang aus dem Vormonat wurde auf plus 0,5 (bisher: minus 0,1 Prozent) nach oben revidiert.
Für den Ordereingang ohne den Transportbereich wurde ein Plus von 0,2 Prozent gemeldet. Bei den Auftragseingängen außerhalb des Rüstungsbereichs ergab sich eine Zunahme um 2,4 Prozent.
Die Bestellungen für zivile Investitionsgüter ohne Flugzeuge, die als wichtige Messgröße für die Unternehmensausgaben gelten, kletterten um 0,5 Prozent. In die Kategorie langlebige Wirtschaftsgüter fallen Produkte, die eine Lebensdauer von mindestens drei Jahren haben.
Bei den langlebigen Gütern handelt es sich um meist teure industriell gefertigte Waren wie Maschinen. Ohne den Transportsektor, zu dem etwa Flugzeuge zählen, erhöhten sich die Aufträge auf Monatssicht um 0,2 Prozent. Die zivilen Kapitalgüter ohne Flugzeuge, die von Analysten häufig als Richtschnur für die Investitionsneigung der Unternehmen betrachtet werden, stiegen um 0,5 Prozent.
QUELLEN:
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54045248-us-auftraege-fuer-langlebige-gueter-steigen-im-august-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54045282-usa-auftraege-fuer-langlebige-gueter-steigen-deutlich-staerker-als-erwartet-016.htm

Murat Sahin: ISM-Index für US-Industrie steigt im September – DJN, 1.10.2021
Die Aktivität in der US-Industrie hat sich im September beschleunigt. Der vom Institute for Supply Management (ISM) berechnete Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes erhöhte sich auf 61,1 (Vormonat: 59,9). Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Rückgang auf 59,5 prognostiziert.
Das Stimmungsbarometer liegt damit über der Marke von 50 Zählern, ab der es ein Wachstum der US-Dienstleistungsbranche signalisiert.
Unter den stark beachteten Unterindizes verharrte der für Neuauftrage bei 66,7, jener für die Beschäftigung legte zu auf 50,2 (Vormonat: 49,0).
Der Index für die Produktion gab nach auf 59,4 (Vormonat: 60,0), während der Subindex der Preise einen Anstieg auf 81,2 (Vormonat: 79,4) auswies.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54095877-ism-index-fuer-us-industrie-steigt-im-september-015.htm

Markit: US-Industrie zeigt im September nachlassende Tendenz – DJN, 1.10.2021
Die Aktivität in der US-Industrie hat im September im Vergleich zum Vormonat abgenommen. Der von IHS Markit in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex sank auf 60,7 von 61,1 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 60,5 erwartet. In erster Veröffentlichung war ebenfalls ein Wert von 60,5 ermittelt worden.
Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, unterhalb von 50 eine schrumpfende Wirtschaft.
IHS-Markit-Chefökonom Chris Williamson sagte trotz des jüngsten Rückgangs, die Nachfrage übersteige weiterhin das Angebot und die US-Wirtschaft sei dabei heiß zu laufen.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54095767-markit-us-industrie-zeigt-im-september-nachlassende-tendenz-015.htm
SIEHE DAZU: https://www.markiteconomics.com/Public/Release/PressReleases?language=en

Chicagoer Einkaufsmanagerindex im September stärker als erwartet gesunken – DJN/dpa-AFX, 30.9.2021
Das Geschäftsklima in der Region Chicago hat sich im September stärker als erwartet eingetrübt. Die Stimmung der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago hat sich im September abgeschwächt. Wie MNI Indicators mitteilte, fiel das Chicago Business Barometer auf 64,7. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten 65,0 erwartet nach einem Vormonatsstand von 66,8. Ein Wert oberhalb der sogenannten Wachstumsschwelle von 50 Punkten signalisiert eine wirtschaftliche Belebung in der für die US-Konjunktur wichtigen Metropolregion, unterhalb von 50 weist er auf eine Abschwächung hin.
Der Indikator notiert damit wieder deutlicher unter seinen jüngsten Hochständen. Im Mai hatte der Indikator mit 75,2 Punkten den höchsten Stand seit Ende 1973 erreicht. Werte über der Marke von 50 Punkten signalisieren wirtschaftliches Wachstum, Werte darunter deuten auf eine Schrumpfung hin
Der Subindex für die Produktion verringerte sich um 0,3 Punkte. Jener für die Auftragseingänge fiel um 3,4 auf 64,4 Punkte, während der für den Auftragsbestand um 20,5 auf 61,1 Punkte nachgab. Beim Subindex für Arbeitskräftebedarf ergab sich ein Plus von 4,1 Punkten, der Indexstand für die gezahlten Preise ab Fabriktor fiel um 3,2 Punkte.
QUELLEN:
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54083757-chicagoer-einkaufsmanagerindex-im-september-gesunken-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54083869-usa-chicago-geschaeftsklima-truebt-sich-staerker-als-erwartet-ein-016.htm

US-Wirtschaft wächst im zweiten Quartal um 6,7 Prozent und damit stärker als bisher bekannt – DJN/dpa-AFX, 30.9.2021
Die US-Wirtschaft ist zweiten Quartal ähnlich stark gewachsen wie im ersten Quartal und damit stärker als bisher bekannt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) erhöhte sich im zweiten Quartal in dritter Veröffentlichung auf das Jahr hochgerechnet um 6,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal, nachdem bei der zweiten Veröffentlichung ein Plus von 6,6 Prozent genannt worden war. Ökonomen hatten mit einer Bestätigung dieses Werts gerechnet. Im ersten Quartal war für das BIP ein Zuwachs von 6,4 Prozent verzeichnet worden.
Wie das US-Handelsministerium weiter mitteilte, stieg der als alternatives Inflationsmaß verwendete Deflator für die persönlichen Konsumausgaben (PCE) annualisiert um 6,5 (Vorquartal: 3,7) Prozent gegenüber dem Vorquartal. Vor allem die US-Notenbank favorisiert den PCE-Deflator bei ihren geldpolitischen Analysen.
Der BIP-Deflator, ein weiteres Inflationsmaß, stieg im zweiten Quartal um 6,1 (Vorquartal: 4,3) Prozent. Volkswirte hatten im Konsens eine Rate von 6,1 Prozent erwartet. Der BIP-Deflator misst die Preisentwicklung anhand aller produzierten Waren und Dienstleistungen. Die Verbraucherpreise werden dagegen mittels eines repräsentativen Warenkorbs erhoben.
Das Wachstum hat sich im Vergleich zum ersten Quartal nur leicht beschleunigt. Im Winterquartal war die Wirtschaft um 6,3 Prozent gewachsen.
US-Wachstumszahlen werden auf das Jahr hochgerechnet, also annualisiert. Sie sind deshalb nicht direkt mit Wachstumsdaten aus Europa vergleichbar, wo auf eine Annualisierung verzichtet wird.
QUELLEN:
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54082802-us-wirtschaft-waechst-im-zweiten-quartal-um-6-7-prozent-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54082494-usa-wirtschaft-waechst-etwas-staerker-als-gedacht-016.htm

Michigan-Index der Verbraucherstimmung im September stärker verbessert als erwartet – DJN/dpa-AFX, 1.10.2021
Das Konsumklima in den USA hat sich im September stärker als erwartet aufgehellt. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den USA stieg bei der Umfrage am Monatsende auf 72,8 von 70,3 Ende August. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 71,0 erwartet. Bei der ersten Umfrage Mitte des Monats lag er bei 71,0.
Das Konsumklima bleibt so auf einem niedrigen Niveau. Der Optimismus der Verbraucher würde vor allem durch die zuletzt deutlich gestiegenen Preise gedämpft, erklärte die Universität. Auch die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus laste weiter auf der Stimmung.
Der Index für die Erwartungen belief sich auf 68,1 (Vormonat: 65,1, vorläufig: 67,1), der Index für die Einschätzung der aktuellen Lage wurde mit 80,1 (78,5 bzw 77,1) angegeben.
Die Inflationserwartungen der Konsumenten auf Sicht von zwölf Monaten verharrten auf dem Vormonatsniveau von 4,6 Prozent. Auf Sicht von fünf Jahren legten sie zu auf 3,0 von 2,9 Prozent. Die US-Verbraucher spielen eine Schlüsselrolle für die US-Wirtschaft, weil rund 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts vom Privatkonsum abhängen.
Der Indikator der Uni Michigan ist ein Maß für das Kaufverhalten der amerikanischen Verbraucher. Er basiert auf einer telefonischen Umfrage unter rund 500 Haushalten. Abgefragt werden die finanzielle und wirtschaftliche Lagebeurteilung sowie die entsprechenden Erwartungen.
QUELLEN:
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54095824-stimmung-der-us-verbraucher-im-september-verbessert-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54095907-usa-konsumklima-der-uni-michigan-hellt-sich-staerker-als-erwartet-auf-016.htm
SIEHE DAZU: http://www.sca.isr.umich.edu/

Conference Board: Stimmung der US-Verbraucher im September deutlich eingetrübt – dpa-AFX/DJN, 28.9.2021
Die Stimmung unter den US-Verbrauchern hat sich im September abgeschwächt. Wie das Forschungsinstitut Conference Board berichtete, fiel der Index des Verbrauchervertrauens auf 109,3. Das ist der tiefste Stand seit Februar. Es ist zudem das dritte Minus in Folge. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 114,9 erwartet. Der Vormonatswert wurde auf 115,2 von zunächst 113,8 nach oben revidiert.
Der Index für die Einschätzung der aktuellen Lage ermäßigte sich auf 143,4 (Vormonat: 148,9), jener für die Erwartungen fiel auf 86,6 (92,8). Die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus habe den Optimismus der Verbraucher weiter belastet, erklärte die Herausgeberin der Umfrage, Lynn Franco. Die Sorgen über die kurzfristigen Wirtschaftsaussichten hätten sich verstärk. Er führte die Eintrübung auf die sich regional weiterhin ausbreitende Delta-Variante des Coronavirus zurück. Zum anderen verwies er auf die steigenden Preise, die die Zuversicht der Verbraucher belasteten.
Die US-Verbraucher spielen eine Schlüsselrolle für die US-Wirtschaft, weil rund 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts vom Privatkonsum abhängen. Im Rahmen der Umfrage des Conference Board wurden insgesamt 5.000 Haushalte befragt.
QUELLEN:
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54058230-stimmung-der-us-verbraucher-im-september-eingetruebt-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54058103-usa-verbraucherstimmung-truebt-sich-deutlich-ein-016.htm

USA: Bauausgaben stagnieren im August – dpa-AFX, 1.10.2021
In den USA haben die Bauausgaben im August stagniert. Sie blieben gegenüber dem Vormonat stabil, wie das US-Handelsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Analysten hatten hingegen mit einem Anstieg wie im Vormonat um 0,3 Prozent gerechnet. Zuletzt wurde die Branche durch Materialengpässe und Preissteigerungen für Baustoffe gebremst.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54095651-usa-bauausgaben-stagnieren-im-august-016.htm

USA: Schwebende Hausverkäufe legen überraschend deutlich zu – dpa-AFX, 29.9.2021
In den USA ist die Zahl der noch nicht ganz abgeschlossenen Hausverkäufe im August überraschend deutlich gestiegen. Die Verkäufe legten im Monatsvergleich um 8,1 Prozent zu, wie die Maklervereinigung National Association of Realtors (NAR) am Mittwoch in Washington mitteilte. Analysten hatten lediglich mit einem Anstieg um 1,4 Prozent gerechnet. Im Juli waren die Verkäufe noch um 2,0 Prozent gefallen.
Historisch niedrige Kreditzinsen, ein zuletzt moderaterer Preisanstieg und mehr verfügbare Immobilien würden die Käufer zurück auf den Markt bringen, sagte Lawrence Yun, Chefökonom des NAR. Die Erschwinglichkeit der Häuser bleibe jedoch für viele Käufer ein Problem.
Im Jahresvergleich fiel die Zahl der schwebenden Hausverkäufe um 6,3 Prozent. Im Juli waren die Verkäufe in dieser Betrachtung noch um 9,6 Prozent gesunken.
Die noch nicht ganz abgeschlossenen Hausverkäufe gelten als Frühindikator für den Häusermarkt in den USA, da sie die Lage zu einem frühen Zeitpunkt im Transaktionsprozess abbilden.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54070784-usa-schwebende-hausverkaeufe-legen-ueberraschend-deutlich-zu-016.htm

USA: Häuserpreise steigen immer stärker – FHFA – dpa-AFX, 28.9.2021
Die Häuserpreise in den USA steigen immer stärker. Im Juli legten gegenüber dem Vorjahresmonat um 19,2 Prozent zu, wie die Federal Housing Finance Agency (FHFA) am Dienstag in New York mitteilte. Gegenüber dem Vormonat betrug der Zuwachs 1,4 Prozent.
Die Preise seien im Jahresvergleich erneut in Rekordtempo gestiegen, sagte Lynn Fisher, stellvertretende Direktorin bei FHFA. Im Monatsvergleich habe sich das Tempo aber etwas abgeschwächt. Getrieben werden die Häuserpreise vor allem durch die extrem lockere Geldpolitik der US-Notenbank Fed und die Nachfrage nach mehr Wohnraum in der Corona-Pandemie.
Die FHFA ist die Aufsichtsbehörde für die in der Finanzkrise verstaatlichten Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac. Bei der Index-Berechnung werden die Verkaufspreise von Häusern verwendet, deren Hypotheken von den Agenturen gekauft oder garantiert worden sind.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54057641-usa-haeuserpreise-steigen-immer-staerker-fhfa-016.htm

USA: Hauspreise steigen um fast 20 Prozent – Case-Shiller-Index – dpa-AFX, 28.9.2021
Der Anstieg der US-Hauspreise scheint kein Ende zu nehmen. In den 20 großen Metropolregionen der Vereinigten Staaten stiegen die Preise im Juli gegenüber dem Vorjahresmonat um 19,9 Prozent, wie aus dem am Dienstag in New York veröffentlichten S&P/Case-Shiller-Index hervorgeht. Analysten hatten im Schnitt mit einem Zuwachs um 20,0 Prozent gerechnet. Im Juni hatte das Plus 19,1 Prozent betragen.
Erneut seien die Immobilienpreise mit Rekordtempo gestiegen, sagte Craig Lazzara, zuständiger Direktor bei Standard & Poor’s für den Indikator. Auf nationaler Ebene habe sich der Preisauftrieb den vierzehnten Monat in Folge verstärkt.
Getrieben wird der Häusermarkt nicht nur durch die extrem lockere Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Auch hat die Corona-Krise dem Immobilienmarkt nicht geschadet, eher war das Gegenteil der Fall: Der steigende Bedarf an Wohnraum treibt die Preise, da es immer mehr Menschen aus den Metropolen in die Vorstadt- und Peripheriegebiete zieht. Ein Grund dafür ist, dass viele Menschen von zu Hause arbeiten wollen.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54057593-usa-hauspreise-steigen-um-fast-20-prozent-case-shiller-index-016.htm

Konsum und Einkommen der US-Haushalte steigen im August – DJN/dpa-AFX, 1.10.2021
Die US-Konsumausgaben sind im August gewachsen und signalisierten damit, dass die wirtschaftliche Erholung in den USA an Fahrt gewinnt. Im Vergleich zum Vormonat erhöhten sich die Ausgaben um 0,8 Prozent, wie das US-Handelsministerium mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem Plus von 0,7 Prozent gerechnet. Für Juli wurde ein revidiertes Minus von 0,1 Prozent (vorläufig: Plus von 0,3 Prozent) genannt.
Die hochansteckende Delta-Variante des Coronavirus hat im Sommer zu einer Verlangsamung der Ausgaben für Restaurantbesuche, Hotels und Flugtickets geführt. Dennoch sind die Verbraucher nach wie vor in einer starken Position, um die wirtschaftliche Erholung voranzutreiben. Sie haben hohe Ersparnisse angehäuft und profitieren von einer Fülle offener Stellen und steigenden Löhnen.
Für die Einkommen meldete das Ministerium einen Anstieg von 0,2 Prozent im August. Das entsprach der Prognose von Volkswirten. Das für Juli gemeldete Plus von 1,1 Prozent wurde bestätigt.
Das von der US-Notenbank favorisierte Preismaß, der Gesamtindex für die persönlichen Konsumausgaben (PCE), stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozent. Auf Jahressicht erhöhte sich der Index um 4,3 Prozent. Die Fed verfolgt ein flexibles Inflationsziel: Die Preissteigerung darf für eine Weile höher als 2 Prozent liegen, wenn sie sich zuvor für einen längeren Zeitraum darunter bewegt hat.
In der Kernrate ohne die Komponenten Nahrung und Energie stieg der Index um 0,3 Prozent auf Monats- und 3,6 Prozent auf Jahressicht.
Die US-Notenbank Fed präferiert den Preisindikator PCE gegenüber dem bekannteren Index CPI. Letzterer liegt in der Regel höher, so auch aktuell bei 5,3 Prozent. Die Fed betrachtet die hohe Teuerung als übergangsweise Entwicklung.
QUELLEN:
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54094881-konsum-der-us-haushalte-steigt-im-august-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54094926-usa-konsumausgaben-und-einkommen-gestiegen-016.htm

Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe steigen wider Erwarten – DJN/dpa-AFX, 30.9.2021
Am US-Arbeitsmarkt hat sich die Lage in der vergangenen Woche überraschend verschlechtert. Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 25. September wider Erwarten zugelegt. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 11.000 auf 362.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 335.000 vorhergesagt.
Für die Vorwoche wurde der Wert mit 351.000 bestätigt. Der gleitende Vierwochendurchschnitt erhöhte sich gegenüber der Vorwoche um 4.250 auf 340.000.
In der Woche zum 18. September erhielten 2,802 Millionen Personen Arbeitslosenunterstützung. Dies war eine Abnahme gegenüber der Vorwoche um 18.000.
Seit Beginn des Jahres hatte sich die Lage zunächst merklich gebessert. Zuletzt ist der Indikator allerdings drei Mal in Folge gestiegen.
Die wöchentlichen Hilfsanträge bewegen sich aber immer noch auf einem höheren Niveau als vor der Pandemie zu Beginn des Jahres 2020. Damals wurden pro Woche nur gut 200 000 Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt. Allerdings befand sich der Jobmarkt vor der Krise in einem ungewöhnlich guten Zustand nahe der Vollbeschäftigung. Der Arbeitsmarkt spielt eine große Rolle für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed.
QUELLEN:
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54082653-erstantraege-auf-us-arbeitslosenhilfe-steigen-wider-erwarten-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54082493-usa-erstantraege-auf-arbeitslosenhilfe-steigen-ueberraschend-016.htm
SIEHE DAZU: http://www.dol.gov/ui/data.pdf

Sandra Navidi, BeyondGlobal: US-Krise „kann globales Finanzsystem aus Angeln heben“ – n-tv, 1.10.2021
Nur Stunden vor einem drohenden Shutdown von Teilen der US-Regierung einigen sich Demokraten und Republikaner. Die weitaus größere Gefahr jedoch bleibt. Sandra Navidi von BeyondGlobal erklärt, vor welchen Problemen die Demokraten und das Land jetzt stehen.
QUELLE (inkl. 3:05-min-Video): https://www.n-tv.de/mediathek/magazine/navidi/US-Krise-kann-globales-Finanzsystem-aus-Angeln-heben-article22841705.html

US-Repräsentantenhaus verschiebt Abstimmung über Bidens Infrastrukturpaket – Überblick am Morgen / DJN, 1.10.2021
Das US-Repräsentantenhaus hat die Abstimmung über das geplante milliardenschwere Infrastrukturpaket von Präsident Joe Biden verschoben. Die Abstimmung über das 1,2 Billionen Dollar teure Vorhaben werde nicht mehr wie geplant am Donnerstag stattfinden, erklärte der Chef der Demokraten im Repräsentantenhaus, Steny Hoyer, am späten Donnerstagabend (Ortszeit) in Washington. Hintergrund ist ein Streit innerhalb von Bidens Demokratischer Partei über das Paket.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54090406-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

US-Kongress wendet drohenden Shutdown mit Übergangshaushalt ab – Überblick am Morgen / DJN, 1.10.2021
Die drohende Haushaltssperre in den USA ist in letzter Minute abgewendet worden. Nach dem US-Senat stimmte auch das Repräsentantenhaus mit breiter Mehrheit für einen Übergangshaushalt, der eine Finanzierung der Bundesbehörden bis zum 3. Dezember sicherstellt. Ansonsten wären die USA nach Mitternacht in einen sogenannten Shutdown gerutscht, bei dem hunderttausende Bundesbedienstete in den unbezahlten Zwangsurlaub geschickt worden wären.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54090406-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

Yellen warnt vor Ende der Finanzreserven bis 18. Oktober – Überblick am Abend / DJN, 28.9.2021
US-Finanzministerin Janet Yellen hat den Kongress gewarnt, dass das Finanzministerium nicht in der Lage sein wird, alle Rechnungen der Regierung zu bezahlen, wenn die Gesetzgeber die Kreditaufnahmegrenze bis zum 18. Oktober nicht anheben. „Wir gehen davon aus, dass dem Finanzministerium dann nur noch sehr begrenzte Mittel zur Verfügung stünden, die schnell erschöpft sein würden. Es ist ungewiss, ob wir nach diesem Datum weiterhin allen Verpflichtungen der Nation nachkommen können“, schrieb sie in einem Brief an die Kongressführer am Dienstagmorgen.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54059991-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

US-Senat stimmt gegen Entwurf für Übergangshaushalt – Überblick am Morgen / DJN, 28.9.2021
Wenige Tage vor Ablauf des Haushaltsjahres zeichnet sich in den USA keine Einigung auf ein neues Budget ab. Der US-Senat stimmte am Montagabend gegen einen Entwurf der Demokraten für einen Übergangshaushalt und die damit verbundene Aussetzung der Schuldenobergrenze.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54052427-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

Ford kündigt Milliarden-Investition in Produktion von E-Autos an – Der US-Autobauer und sein koreanischer Batteriepartner treiben den Ausbau ihrer Montage- und Batteriewerke für Elektroautos in den USA voran – AWP/Finanz & WIrtschaft, 28.9.2021
Der US-Autokonzern Ford (F 10.01 +1.62%) will die Produktion von Elektroautos mit Investitionen in Höhe von mehr als 11 Mrd. $ ausweiten. Bis 2025 sollen vier neue Werke gebaut und 11’000 Arbeitsplätze geschaffen werden, wie das Unternehmen am Montag ankündigte.
Ford will die Fabriken zusammen mit seinem südkoreanischen Partner SK Innovation in den US-Bundesstaaten Kentucky und Tennessee bauen. Der US-Autobauer stellt nach eigenen Angaben sieben Mrd. $ für das Projekt bereit. Die restlichen 4,4 Mrd. $ steuert SK bei.
Ford-Chef Bill Ford erklärte, sein Unternehmen wolle «Amerikas Übergang zu Elektrofahrzeugen anführen und eine neue Ära der sauberen, CO2-neutralen Produktion einleiten». Der Autobauer geht davon aus, dass der Anteil reiner E-Autos an seiner Flotte bis 2030 auf 40 bis 50% ansteigt.
Derzeit verzeichnet Ford eine starke Nachfrage nach dem neuen Pickup F-150 Lightning und anderen Elektromodellen wie dem E-Transit und dem Mustang Mach-E.
QUELLE: https://www.fuw.ch/article/ford-kuendigt-milliarden-investition-in-produktion-von-e-autos-an/

CHINA

Sylvia Walter: Regierungpolitik: Der Geldhahn wird zugedreht – Der Chart des Tages / Finanz & Wirtschaft, 29.9.2021

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QUELLE und COPYRIGHT 2021: Finanz & Wirtschaft; Gavekal Dragonomics/Macrobond

GRAPHIK: https://www.fuw.ch/wp-content/uploads/2021/09/developer-640×414.png
Die chinesischen Immobilienentwickler stehen unter finanziellem Druck. Seit mehreren Monaten bereits wird die regulatorische Schraube angezogen, um die Immobilienkonzerne durch strengere Auflagen zur Entschuldung zu zwingen. Die Zahlungsunfähigkeit des Grosskonzerns Evergrande ist ein Resultat davon.
Die Finanzierungskonditionen für viele Unternehmen, die sich im Immobilienmarkt in China tummeln, haben sich bereits seit geraumer Zeit verschlechtert. Zum Leidwesen der Firmen wird seit Jahresbeginn auf nahezu allen Kanälen gleichzeitig der Hahn zugedreht.
Zum Regulierungseffekt kommt hinzu, dass der Markt ein Engagement in chinesische Immobilienfirmen zunehmend als gefährlich einstuft und Kapital zurückhält. Der Zugang zu Darlehen («Loans») und Einlagen und Hypotheken («Deposits & mortgages») wird immer schwieriger. Auch der Fluss der selbst aufgebrachten Mittel («Self-raised funds») schwächt sich seit Juli wieder ab.
QUELLE: https://www.fuw.ch/article/der-chart-des-tages-2151/

Chinesische Industrie: Chinas Caixin im September leicht verbessert – Überblick am Morgen / DJN, 30.9.2021
In der chinesischen Industrie hat sich die Aktivität im September belebt. Der von Caixin Media Co und dem Researchhaus Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor erhöhte sich auf 50,0 (August: 49,2) Punkte. Der Index beruht auf einer Umfrage unter rund 400 Unternehmen, wobei auch kleinere, in Privatbesitz befindliche Firmen stärker berücksichtigt sind.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54077484-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

Chinas Industrie unerwartet schwach – Die Einkaufsmanagerindex in der chinesischen Industrie fällt unter die Wachstumsgrenze. Derweil kommt es im Dienstleistungssektor zu einer Erholung – Reuters/Finanz & WIrtschaft, 30.9.2021
Hohe Rohstoffpreise und Stromausfälle drücken im September Chinas Industrietätigkeit, während der Dienstleistungssektor nach dem Abklingen der Virus-Ausbrüche wieder expandierte. Der offizielle Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes (PMI) lag im September bei 49,6 gegenüber von 50,1 im August, wie die Daten des Nationalen Statistikamtes (NBS) am Donnerstag zeigten und und rutschte damit zum ersten Mal seit Februar 2020 in die Kontraktion. Jenseits der 50er-Marke beginnt der Wachstumsbereich. Von Reuters befragte Analysten hatten erwartet, dass der Index unverändert bei 50,1 liegen würde. Chinas Wirtschaft hatte sich bereits weitgehend von der Pandemie erholt. Doch in den letzten Monaten schwächte sich die Dynamik ab, da der riesige Produktionssektor mit höheren Rohstoffpreisen – insbesondere bei Metallen und Halbleitern -, Produktionsengpässen und jüngst auch wegen Kohleknappheit und strengeren Emissionsnormen mit Stromrationierungen zu kämpfen hat.
Der offizielle Einkaufsmanagerindex für das nicht-verarbeitende Gewerbe lag im September bei 53,2 und erholte sich damit von 47,5 im August, wie aus den Daten des NBS hervorging. Die jüngsten Ausbrüche Virus in China scheinen nun weitgehend unter Kontrolle gebracht worden zu sein.
QUELLE: https://www.fuw.ch/article/chinas-industrie-unerwartet-schwach/

Thomas Pichler: China: Überalterung ungefährlich für Wohlstand – Höher gebildete junge Arbeitskräfte dürften altersdemografischen Wandel bald kompensieren – Übertriebene Alterssorge – Bildung bleibt ein Heilmittel – Pressetext, 29.9.2021
Befürchtungen, dass China aufgrund sinkender Geburtenraten und einer alternden Bevölkerung ein ökonomischer Abschwung bevorsteht, sind wahrscheinlich unbegründet. Das zeigt eine Studie des International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) http://iiasa.ac.at . Denn die zugrunde liegenden Annahmen über die Effekte von Altersstrukturen sind den Forschern zufolge veraltet. Berücksichtigt man, dass neue, junge Arbeitskräfte deutlich bessere Bildung haben, ergibt sich ein viel optimistischerer Ausblick.
*** Übertriebene Alterssorge ***
China überaltert, weshalb mittlerweile die langjährige Ein-Kind-Politik einer Drei-Kind-Politik weichen musste. Wie auch in anderen Ländern, wurde spekuliert, dass dies Wachstum und künftigen Wohlstand gefährden könnte. Doch das liegt an veralteten Betrachtungsweisen. „Statt uns nur auf die Altersstruktur der Bevölkerung zu konzentrieren, haben wir bei der Bewertung der Herausforderungen, die geringe Fertilität und alternde Bevölkerung mit sich bringen, die massive Ausweitung der Bildung in China berücksichtigt“, sagt Studienleiter Guillaume Marois, IIASA-Forscher und Professor am Asian Demographic Research Institute der Shanghai University http://adri.shu.edu.cn .
Statt sich klassisch einfach am Altersabhängigkeitsquotienten zu orientieren, hat das Team in seiner Analyse insbesondere die Auswirkungen einer immer besseren Bildung berücksichtigt. Denn einerseits sind gebildetere Arbeitskräfte produktiver. Andererseits führt ein höheres Bildungsniveau auch dazu, dass mehr Frauen aktiv am Arbeitsleben teilnehmen. Beides sind Faktoren, die den negativen Folgen einer alternden Bevölkerung entgegenwirken und somit zu einer insgesamt positiveren Zukunftsperspektive für Chinas Wirtschaft führen.
*** Bildung bleibt ein Heilmittel ***
Die Studie hat ergeben, dass die Gesamtzahl der Arbeitskräfte in China noch vor 2025 anfangen wird zu sinken. Allerdings wird die Zahl der höher gebildeten Arbeitskräfte weiter steigen, da die jetzt nachrückende Jugend viel bessere Bildung genossen hat als die jetzt in Pension gehende Generation. Eben das erlaubt einen optimistischeren Ausblick – aber nur, wenn dieser Trend auch anhält. „Mehr als gesteigerte Fertilität ist sicherzustellen, dass heutige und künftige Generationen eine qualitativ hochwertige Bildung erhalten, der Schlüssel, um die Herausforderungen der Bevölkerungsalterung zu bewältigen“, meint IIASA-Demografie-Experte Wolfgang Lutz.
QUELLE: https://www.pressetext.com/news/20210929002

Studie: Alternde Bevölkerung mindert künftigen Wohlstand Chinas nicht – Science-APA, 29.9.2021
Die Geburtenraten in China gehen seit Jahren sukzessive zurück, mit durchschnittlich 1,35 Kindern pro Frau wurde im Vorjahr ein Rekordtief erreicht. Dass durch den damit einhergehenden Bevölkerungsrückgang und die Überalterung das Wirtschaftswachstum und der künftige Wohlstand des Landes gefährdet sein könnte, verneint nun eine im Fachjournal „Pnas“ veröffentlichte Studie von Forschern um den Demographen Wolfgang Lutz von der Uni Wien und dem IIASA in Laxenburg bei Wien.
Mit einem im August dieses Jahres verabschiedeten Gesetz, das chinesischen Paaren auch offiziell erlaubt, ein drittes Kind zu bekommen, hat China eine klare Kehrtwende von der rigiden Ein-Kind-Politik vollzogen, die von 1980 bis 2016 für einen Großteil der Bevölkerung galt. Deren Folge war eine rapide Überalterung der chinesischen Bevölkerung, die den offiziellen Statistiken zufolge bereits in den nächsten Jahren anfangen wird zu schrumpfen.
*** Bildungsniveau könnte viele negative Folgen ausgleichen ***
Viele Befürchtungen über die Bevölkerungsalterung – nicht nur in China, sondern auch in anderen Ländern – würden allerdings auf vereinfachenden, nicht mehr zeitgemäßen Annahmen über die Auswirkungen der Altersstruktur beruhen, betonen die Forscher. In ihrer Studie haben sie daher auch Faktoren wie Erwerbsbeteiligung und Bildung berücksichtigt, die die Produktivität beeinflussen.
Ihrer Analyse zufolge wird sich das Wirtschaftswachstum Chinas positiver entwickeln als befürchtet wurde. Dies liegt vor allem daran, dass mit steigendem Bildungsniveau der Frauen die Wahrscheinlichkeit steigt, dass sie in das Erwerbsleben eintreten. Ältere Bevölkerungskohorten mit niedrigerem Bildungsstand würden durch jüngere Menschen mit höherem Bildungsstand ersetzt, die aufgrund ihrer besseren Ausbildung wesentlich produktiver sein werden. Dadurch könnten bei anhaltendem Trend zu einem steigenden Bildungsniveau viele der negativen Folgen der Bevölkerungsalterung ausgeglichen werden.
„Die Alterung der Bevölkerung ist unvermeidlich, aber negative wirtschaftliche Folgen der Bevölkerungsalterung sind nicht unvermeidlich“, betonte Lutz in einer Aussendung des Internationalen Instituts für angewandte Systemanalyse. Der Demograph hält „mehr noch als die Erhöhung der Geburtenrate die Gewährleistung einer qualitativ hochwertigen Bildung für die heutige und künftige Generation“ für entscheidend, um die Herausforderungen der Bevölkerungsalterung zu bewältigen.
QUELLE: https://science.apa.at/power-search/178419819743915472
SIEHE DAZU:
=> Studie
QUELLE: https://doi.org/10.1073/pnas.2108900118

Gewinnwachstum der chinesischen Industrie weiterhin langsam – Die Gewinne der chinesischen Industrie wachsen den sechsten Monat in Folge langsamer – Reuters/Finanz & Wirtschaft, 28.9.2021
Das Gewinnwachstum der chinesischen Industrieunternehmen hat sich im August wegen höherer Rohstoffpreise, Corona-Ausbrüchen und Engpässen bei wichtigen Vorprodukten bereits den sechsten Monat in Folge abgeschwächt. Die Überschüsse legten nur noch um 10,1% zum Vorjahresmonat auf 680,3 Mrd. Yuan (90 Mrd. €) zu, wie aus den am Dienstag veröffentlichten Daten des Statistikamtes in Peking hervorgeht. Im Juli hatte das Plus noch 16,4% betragen.
Die nach den USA zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt hat an Schwung verloren, da die riesige Industrie zunehmend mit Gegenwind zu kämpfen hat. So wuchs die Produktion im August so langsam wie seit über einem Jahr nicht mehr. Ein Grund dafür ist, das Corona-Ausbrüche immer wieder Betriebe lahm legen. Auch weltweit gestiegene Preise für Rohstoffe dämpfen die Profitabilität, ebenso die Kampagne Pekings zur Senkung der Kohlenstoffemissionen. Hinzu kommt ein anhaltender Mangel an wichtigen Teilen wie Halbleitern, wodurch vielerorts die Produktion gedrosselt werden musste. Das harte Vorgehen der Behörden gegen Immobilienspekulationen und die Neuverschuldung von Bauträgern für Projekte drückt zudem die Nachfrage nach baubezogenen Waren und Dienstleistungen.
«Die Epidemie breitet sich in einigen Gebieten immer noch aus, die Preise für Massengüter sind insgesamt hoch, die Kosten für die internationale Logistik sind geklettert, und der Mangel an Chips treibt die Kosten der Unternehmen in die Höhe», sagte Zhu Hong vom Statistikamt. Um die steigenden Preise für Rohstoffe einzuhegen, will China im nächsten Monat mehr Industriemetalle aus seinen staatlichen Lagerbeständen versteigern. Das hat es seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr gegeben. Anfang des Monats gab China auch erstmals Rohöl aus seinen strategischen Reserven frei.
Die Aussichten für die Hersteller haben sich jedoch weiter eingetrübt, da China die Kontrollen des Stromverbrauchs von energieintensiven Unternehmen verschärft hat, um die Klimaziele zu erreichen. Das geht zulasten der Produktion. «Wir gehen davon aus, dass das Wachstum der Industriegewinne in den kommenden Monaten weiter zurückgehen wird», erwarten die Analysten des Finanzhauses Nomura. «Wir glauben, dass die Verlangsamung im September aufgrund von schweren Stromausfällen in vielen Regionen noch stärker ausfallen könnte.»
Von Januar bis August stiegen die Gewinne der Industrieunternehmen im Jahresvergleich um 49,5% auf umgerechnet 740,6 Mrd. €. Die Verbindlichkeiten legten stiegen Ende August um 8,4% zu.
QUELLE: https://www.fuw.ch/article/gewinnwachstum-der-chinesischen-industrie-weiterhin-langsam/

Höherer Umschlag in China belebt Containerhandel – Überblick am Mittag / DJN, 28.9.2021
Der Containerumschlag-Index des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) ist nach der aktuellen Schnellschätzung im August saisonbereinigt um 3,2 Punkte auf 126,6 gestiegen. Der Anstieg des weltweiten Containerumschlags gehe vor allem auf die chinesischen Häfen zurück. In den europäischen Häfen sei der Umschlag hingegen leicht gesunken, teilte das RWI mit.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54056065-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

Evergrande verkauft Anteil an Shengjing Bank – Reuters / Finan & Wirtschaft, 29.9.2021
Der zahlungsunfähige Immobilienkonzern verkauft seinen Anteil der Shengjing Bank an die staatliche Vermögensgesellschaft Shenyang Shengjing für rund 1,5 Mrd. $.
Auf der Suche nach Barmitteln verkauft der zahlungsunfähige Immobilienkonzern China Evergrande seinen Anteil an der Shengjing Bank für rund 1,5 Mrd. $ an die staatliche Vermögensgesellschaft Shenyang Shengjing. 1,75 Mrd. Anteilsscheine, die 19,93% des ausgegebenen Aktienkapitals der Bank entsprechen, werden zu einem Preis von 5,70 Yuan (0,88 $ ) pro Stück an die Gesellschaft verkauft, erklärte Evergrande in einer Börsenmitteilung am Mittwoch in Hongkong. Shenyang Shengjing wird durch die Transaktion grösster Aktionär der Bank.
Evergrande steht bei Kunden, Banken und Anlegern mit mehr als 300 Mrd. $ in der Kreide und ist in Zahlungsverzug geraten. Zuletzt stieg die Hoffnung auf staatliche Hilfen zur Rettung des strauchelnden Konzerns.
QUELLE: https://www.fuw.ch/article/evergrande-verkauft-shengjing-bank-anteil/

Evergrande – Aktie legt direkt zu: China deutet Hilfen für Evergrande an – n-tv, 28.9.2021
Mit mehr als 300 Milliarden US-Dollar steht der chinesische Immobilienriese Evergrande in der Kreide. Seit Wochen schwelt die Krise in der Finanzwelt. China wird den Konzern zwar nicht direkt mit Geld retten, die Zentralbank sendet aber vielversprechende Signale. Die Aktie legt sofort zu.
Bei Investoren steigt die Hoffnung auf staatliche Hilfen für den schuldenbeladenen Immobilienkonzern China Evergrande. Die chinesische Zentralbank signalisierte Unterstützung für private Anleger, denen Evergrande Milliarden schuldet. Zudem drängt die Regierung Insidern zufolge staatseigene Immobilienfirmen, Teile des strauchelnden Konzerns zu übernehmen. Analysten der US-Bank Citigroup rechnen wegen der Schuldenprobleme von Evergrande mit einem schwächeren Wirtschaftswachstum in China. Evergrande steht bei Kunden, Banken und Anlegern mit mehr als 300 Milliarden US-Dollar in der Kreide und ist in Zahlungsverzug geraten.
Die People’s Bank of China (PBOC) nannte zwar Evergrande nicht beim Namen, versprach aber, die Rechte und Interessen von privaten Immobilieninvestoren zu wahren. Sie werde Geldpolitik „flexibel, zielgerichtet und angemessen“ gestalten sowie ein stabileres Kreditwachstum und eine angemessene Liquidität im Markt gewährleisten. Die Zentralbank pumpte weitere Milliarden in den Finanzmarkt.
Auf einen Kommentar der Regierung oder der Notenbank haben Investoren seit Tagen gewartet. An den Börsen machte sich deshalb Erleichterung breit. Die gebeutelten Evergrande-Aktien legten in Hongkong um 4,7 Prozent zu. Auch Titel von anderen Immobilienkonzernen waren gefragt.
*** „Wird in nächsten Wochen Insolvenz anmelden“ ***
Mehrere Insider aus der Regierung und von Aufsichtsbehörden sagten der Nachrichtenagentur Reuters, der Staat werde aller Voraussicht Evergrande nicht direkt mit Kapital unter die Arme greifen. In Peking hoffe man vielmehr darauf, dass Teilverkäufe an staatseigene Immobilienfirmen wie China Vanke und China Jinmao Holdings das Risiko sozialer Unruhen senkten.
Für Evergrande arbeiten rund 200.000 Menschen, mehrere Millionen werden jährlich rekrutiert für Bauprojekte. Wütende Investoren hatten vor ein paar Wochen die Evergrande-Zentrale gestürmt und ihr angelegtes Geld zurückverlangt. „Evergrande wird zwar wohl in den nächsten Wochen Insolvenz anmelden, aber die chinesischen Behörden werden alle Hebel in Bewegung setzen, um Ansteckungseffekte zu vermeiden und Instabilität abzuwenden“, sagte Analyst Robin Usson vom Vermögensverwalter Federated Hermes.
Zahlreiche Firmen im ganzen Land verteilt würden in die Pflicht genommen, um mögliche Schockwellen aufzufangen. Einen „Lehman-Moment“, den einige Analysten fürchten, werde es nicht geben, sagte Usson. Die Pleite der US-Bank Lehman Brothers 2009 hatte weltweit Banken zu Fall gebracht, viele Institute mussten vom Staat gestützt werden.
Für Zuversicht sorgte auch der Plan der Stadt Shenzhen, die Tochter Evergrande Wealth zu durchleuchten. Die Finanzaufsicht wolle eine gründliche Untersuchung einleiten, hieß es in einem Brief an Anleger, in den Reuters Einsicht hatte. Zudem forderte die Behörde Evergrande auf, sich um Rückzahlungen an Anleger zu bemühen. Guo Hui, Inhaber einer Gebäudereinigungsfirma, hofft auf schnelle Auszahlungen. Evergrande schuldet ihm 3,1 Millionen US-Dollar – seine Firma steht vor der Pleite. Um Gehälter weiter zahlen zu können, hat er seinen Porsche Cayenne verkauft und seine Wohnung inseriert. „Die Verantwortlichen bei Evergrande sagen entweder, dass kein Geld mehr da ist oder dass sie uns nicht bezahlen können.“
*** Der Dominoeffekt bleibt wohl aus ***
Der Präsident der Förderbank Asian Development Bank (ADB), Masatsugu Asakawa, sagte, China habe ausreichende geldpolitische Möglichkeiten zur Stützung des Finanzsystems und zur Vermeidung von Dominoeffekten. „Ich glaube nicht, dass die Schwierigkeiten einer einzigen Firma eine globale Krise auslösen werden, wie sie durch den Zusammenbruch von Lehman Brothers verursacht wurde“, sagte Asakawa. Finanzielle Folgen für Kunden von Evergrande und die haushaltspolitische Lage von chinesischen Lokalprovinzen seien aber nicht auszuschließen.
Um herauszufinden, welche Banken in welchem Ausmaß von einem möglichen Evergrande-Kollaps betroffen sein könnten, verlangt die Zentralbank in Hongkong Auskünfte der Kreditinstitute, wie „Bloomberg“ unter Berufung auf Insider berichtete. Sie hätten 24 Stunden Zeit für eine Rückmeldung an die Aufsichtsbehörde. Wie Daten der Researchfirma Morningstar zeigten, gehören zu den Anleihegläubigern von Evergrande unter anderem BlackRock, die Royal Bank of Canada sowie die Schweizer Bank UBS Group und der Vermögensverwalter Ashmore. (ntv.de, ses/rts)
QUELLE: https://www.n-tv.de/wirtschaft/China-deutet-Hilfen-fuer-Evergrande-an-article22834402.html

JAPAN

Stimmung japanischer Hersteller so gut wie seit drei Jahren nicht mehr – Überblick am Morgen / DJN, 1.10.2021
Die weltweite wirtschaftliche Erholung hat die Stimmung unter Japans großen Herstellern in den drei Monaten bis September auf den höchsten Stand seit fast drei Jahren klettern lassen. Der Hauptindex, der die Stimmung der großen Hersteller misst, lag im September bei plus 18, verglichen mit plus 14 im Juni, wie aus der vierteljährlichen Tankan-Unternehmensumfrage der Bank of Japan hervorgeht. Das war höher als die von einer Umfrage des Datenanbieters Quick unter Ökonomen erwarteten plus 13 und der höchste Stand seit Dezember 2018.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54090406-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

Japans Industrie im August deutlich schwächer – Überblick am Morgen / DJN, 30.9.2021
Japans Industrie hat vergangenen Monat einen deutlicher Dämpfer erlitten. Die Produktion sank laut Angaben der Regierung um 3,2 Prozent gegenüber dem Vormonat und damit deutlich stärker als erwartet. Ökonomen hatten im Konsens mit einem Minus von 0,5 Prozent gerechnet. Grund für den deutlichen Rückgang sind vor allem die Chipengpässe in der Autobranche.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54077484-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ISRAEL

Israel sieht bei Irans Atomprogramm „alle roten Linien überschritten“ – Einkaufslager werden gefüllt – Dienstleistungsbranche – Überblick am Abend / DJN, 27.9.2021
Israels Regierungschef Naftali Bennett hat bei der UN-Vollversammlung den Iran scharf für sein Atomprogramm kritisiert. „Das Nuklearwaffenprogramm des Iran ist an einem kritischen Punkt angelangt“, sagte Bennett am Montag in New York. Die Regierung in Teheran habe „alle roten Linien überschritten“.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54047853-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

EUROPA

Hunderte Milliarden Euro Schäden durch industrielle Luftverschmutzung in Europa – Überblick am Abend / DJN, 29.9.2021
Luftverschmutzung durch die industrielle Produktion verursacht in Europa Gesundheits- und Umweltschäden in Höhe von 280 bis 430 Milliarden Euro pro Jahr. Wie aus einem von der Europäischen Umweltagentur (EUA) vorgestellten Bericht hervorgeht, machte die europäische Industrie zwar „beträchtliche“ Fortschritte bei der Verringerung ihrer Umwelt- und Klimaauswirkungen. Die „gesellschaftlichen Kosten“ seien aber nach wie vor hoch, hieß es in dem Papier, das sich auf Daten aus dem Jahr 2017 bezieht.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54072268-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

GROSSBRITANNIEN

Britisches BIP-Wachstum für zweites Quartal nach oben revidiert – Überblick am Morgen / DJN, 30.9.2021
Die britische Wirtschaft ist im zweiten Quartal 2021 deutlich stärker gewachsen als zunächst angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg um 5,5 (vorläufig: 4,8) Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie die Statistikbehörde in einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einer Bestätigung des vorläufigen Wertes gerechnet.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54077484-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

SCHWEIZ

Boomhafte Erholung der Schweizer Industrie dauert an – Die Stimmung in der Schweizer Wirtschaft bleibt sehr positiv. Der Industrie- sowie der Dienstleistungssektor konnten sich verbessern – Einkaufslager werden gefüllt – Dienstleistungsbranche – Dienstleistungsbranche aufgehellt – AWP/Finanz & Wirtschaft, 1.10.2021
Die Stimmung in der Schweizer Wirtschaft bleibt sehr gut und die Zeichen stehen weiterhin auf Erholung. Die Einkaufsmanagerindizes für die Industrie sowie für den Dienstleistungssektor erholten sich im September von einem kleinen Rücksetzer im Vormonat.
Der PMI Industrie stieg im Berichtsmonat um 0,4 auf 68,1 Punkte, wie die Credit Suisse (CSGN 9.19 -1.14%) am Freitag mitteilte. Im Juli war er auf ein Rekordniveau von 71,1 Punkte gestiegen, bevor es im August etwas nach unten ging. Die Grossbank berechnet den Index zusammen mit dem Branchenverband Procure.ch.
Der Index misst, wie optimistisch die Einkaufsmanager auf die zukünftige Wirtschaftsentwicklung blicken. Werte von über 50 Punkten deuten auf Wachstum hin. Auf dem Höhepunkt der Coronakrise im letzten Frühling war der Index bis auf 41,2 Punkte abgesackt.
Die boomhafte Erholung der Schweizer Industrie dauert demnach an, fasst die Credit Suisse zusammen. Von AWP befragte Ökonomen hatten mit tieferen PMI-Werten gerechnet.
*** Einkaufslager werden gefüllt ***
Für die Industrieunternehmen gestalte sich die Einkaufslage derzeit aber schwierig, betonen die Autoren. Sie verweisen auf anziehende Einkaufspreise und längere Lieferfristen.
In diesem Umfeld kauften die Unternehmen aktuell «so viel wie möglich» ein, um ihre Lager zu füllen. Auf der anderen Seite würden sich bei den Unternehmen die Lager an zu verkaufenden Produkten leeren. Das deute auf eine «äusserst starke» Nachfrage hin.
Und der Boom dürfte bis auf Weiteres andauern. Als Argument hierfür nennt die Credit Suisse die neuerliche Steigerung der Produktion. Der gleichzeitig hohe Auftragsbestand führe dazu, dass die Unternehmen Kapazitäten und Personalbestand ausbauen würden.
*** Dienstleistungsbranche ***
Im mehr auf die Binnenwirtschaft ausgerichteten Dienstleistungssektor hat sich die Stimmung ebenfalls etwas aufgehellt. Der entsprechende PMI stieg um 0,8 auf 62,1 Punkte.
Er liegt damit weiterhin deutlich über der Wachstumsschwelle und deutet entsprechend auf eine andauernde Erholung hin. Auf dem Höhepunkt der Krise war der Index für die Dienstleister auf gegen 20 Punkte zurückgefallen.
Analog zur Industrie werde auch im Dienstleistungssektor der Personalbestand ausgebaut. Doch auch Dienstleistungsunternehmen seien mit höheren Einkaufspreisen konfrontiert. Sie seien aber nicht in der Lage, die höheren Kosten vollumfänglich auf die Endkunden zu überwälzen.
Ein anderer vorlaufender Konjunktur-Indikator, das Kof-Konjunkturbarometer, hatte zuletzt eine Abschwächung der Konjunkturerholung signalisiert. Der entsprechende Index ist im September das vierte Mal in Folge gefallen – der Höchststand datiert hier aus dem Mai.
QUELLE: https://www.fuw.ch/article/boomhafte-erholung-der-schweizer-industrie-dauert-an/

Kof-Konjunkturbarometer sinkt leicht – Das Kof-Konjunkturbarometer ist im vergangenen Monat gesunken und büsst rund 2,9 Punkte ein. Die Konjunkturaussichten bleiben aber weiter positiv – AWP/Finanz & Wirtschaft, 30.9.2021
Das Kof-Konjunkturbarometer ist im September den vierten Monat in Folge gesunken. Konkret ist es um 2,9 auf 110,6 Punkte gefallen, wie die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (Kof) am Donnerstag mitteilte.
Die Aussichten für die Schweizer Konjunktur bleiben laut der Kof aber trotz des erneuten Rückgangs freundlich. Der aktuelle Stand sei noch immer deutlich höher als der langfristige Mittelwert.
Die Kof-Ökonomen sprechen denn auch von einer «Abschwächung der Erholung». Diese Erholung von der Pandemie verlangsame sich zwar etwas, dürfte sich jedoch in den kommenden Monaten fortsetzen, meinen sie.

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QUELLE und COPYRIGHT 2021: Finanz & WIrtschaft; KOF

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In den vergangenen drei Monaten hatte sich das Barometer zum Teil deutlich zurückgebildet, nachdem es noch im Mai seinen historischen Höchststand bei 143,6 Punkten gesehen hatte.
Das Barometer hat sich damit im Berichtsmonat im Rahmen der Erwartungen entwickelt. Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Experten hatten einen Wert im Bereich von 106,0 und 112,0 Punkte prognostiziert.
Auslandnachfrage schlechter
Der erneute Rückgang des Barometers im September sei in erster Linie auf Indikatoren der Auslandsnachfrage zurückzuführen, schreibt die Kof. Ein zusätzliches negatives Signal sei vom Verarbeitenden Gewerbe und aus dem Wirtschaftsbereich «Übrige Dienstleitungen» gekommen. Leichte positive Impulse gebe es hingegen von der Finanz- und Versicherungsbranche.
Innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes stammten die negativen Entwicklungen zum grössten Teil von der Metallindustrie, den Bereichen Papier und Druck, dem Maschinen- und Fahrzeugbau sowie von der Textilindustrie, so die Kof weiter.
Im September 2021 fand laut den Angaben im Übrigen das jährliche Update des Kof-Konjunkturbarometers statt. Das Barometer basiere nun auf 322 Variablen.
Mit dem Einkaufsmanager-Index (PMI) wird am (morgigen) Freitag ein weiterer vorlaufender Konjunktur-Indikator veröffentlicht.
QUELLE: https://www.fuw.ch/article/konjunkturbarometer-sinkt-leicht/

Kof blickt optimistischer auf den Arbeitsmarkt – Langfristige Erwartung für die Arbeitslosenrate mit 2,7 Prozent erwartet: lchweizer Konjunkturexperten schätzen die Situation am Schweizer Arbeitsmarkt seit Beginn der Pandemie kontinuierlich optimistischer ein – Inflation für 2021 mit 0,6, 2022 mit 0,8 Prozent p.a. erwartet – Tiefere langfristige Zinsen mit minus 0,27 Prozent erwartet – Stabiler Euro-Franken-Kurs um 1,10, steigender Aktienmarkt – AWP/Finanz & Wirtschaft, 28.9.2021
Schweizer Konjunkturexperten sind immer optimistischer für den hiesigen Arbeitsmarkt. Ausserdem revidieren sie ihre Inflationsprognose leicht nach oben. Die Prognose für das Wirtschaftswachstum fällt dafür etwas tiefer aus als zuletzt.
Die von der Kof befragten Ökonominnen und Ökonomen gehen nun im Durchschnitt für 2021 von einem Wachstum des BIP (Bruttoinlandprodukts) von 3,4% aus, wie die Konjunkturforschungsstelle (KOF) am Dienstag in ihrem quartalsweise erhobenen KOF Consensus Forecast mitteilte. Bei der letzten Befragung im Juni waren es noch 3,5% gewesen.
Die Erwartungen für das kommende Jahr wurden dafür leicht auf plus 2,9% angehoben, nach zuvor 2,8%. Auch das langfristige Wirtschaftswachstum auf Sicht von fünf Jahren wird um 0,1 Prozentpunkte auf 1,6% angehoben.
Positiver für Arbeitsmarkt
Vor allem aber schätzen die Umfrageteilnehmer die Situation am Schweizerischen Arbeitsmarkt seit Beginn der Pandemie kontinuierlich optimistischer ein. Die Arbeitslosenquote soll im Jahr 2021 nur noch bei 3,0% liegen, 2022 dann noch bei 2,8%. Im Juni standen hier noch Werte von 3,1 und 3,0%.
Langfristig wird dann die Arbeitslosenquote bei 2,7% erwartet. Somit könnten die negativen Folgen der Pandemie auf den Arbeitsmarkt weniger stark sein als zu Beginn erwartet, resümiert die Kof.
Im Gegenzug fällt der erwartete Preisanstieg leicht höher aus als noch im Sommer. Nun rechnen die Experten für 2021 mit einer Inflation von 0,6% nach zuvor 0,5%. Im nächsten Jahr sollen die Konsumentenpreise dann um 0,8 (bislang 0,7)% steigen.
Die langfristige Prognose ist derweil mit 0,8% etwas zurückgekommen von +1,1% im Juni. Somit schienen die langfristigen Inflationserwartungen verankert zu sein und nicht auf die anziehende Inflation zu reagieren.
*** Tiefere langfristige Zinsen erwartet ***
Beim Blick auf die Zinsen dürfte sich in der kurzen Frist nicht viel tun. Bei den langfristigen Zinsen wird derweil ein Rückgang erwartet. Nachdem der Kassazins im Juni mit Blick auf drei Monate noch bei -0,13% prognostiziert wurde, liegt die Erwartung für die 10-jährige Bundesobligation nun bei -0,27%.
Der Euro-/Frankenkurs wird hingegen weiter stabil bei 1,10 erwartet. Für den Aktienmarkt wird mit einem Plus gerechnet. In drei Monaten sehen die Experten den SPI (SXGE 14’858.28 -1.96%) bei 15’869 Punkten, in 12 Monaten soll er dann bei 16’294 Zählern stehen. Aktuell steht der breite Index auf rund 15’155 Zählern.
QUELLE: https://www.fuw.ch/article/kof-blickt-optimistischer-auf-den-arbeitsmarkt/

EUROPÄISCHE UNION – EUROZONE

INFLATION (Pressespiegel / DJN, 1.10.2021) – Die anziehende Inflation in Europa schlägt zunehmend höhere Wellen und wird in Kürze auch die Spitzen der EU beschäftigen. Ratspräsident Charles Michel setzte das Thema steigende Energiepreise auf die Tagesordnung für den EU-Gipfel am 21. und 22. Oktober. „Kurzfristig müssen wir uns auf die unmittelbaren Probleme unserer Haushalte, der Industrie und der KMU konzentrieren“, erklärte Michel mit Blick auf kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU). In Deutschland ist die Inflation laut Statistischem Bundesamt erstmals seit 1993 über die Marke von 4 Prozent geklettert. (Börsen-Zeitung)
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54088852-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm

Andreas Plecko: Eurozone-Inflation steigt im September auf 3,4 Prozent – DJN, 1.10.2021
Der Preisdruck in der Eurozone hat im September stärker zugenommen als erwartet. Die jährliche Inflationsrate erhöhte sich auf 3,4 von 3,0 Prozent im Vormonat, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer ersten Meldung mitteilte. Das ist die höchste Rate seit September 2008. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur 3,3 Prozent vorhergesagt. Vor allem die Energiepreise sorgten für Auftrieb, die im Vorjahr wegen den Folgen der Corona-Pandemie in die Tiefe gerauscht waren.
Die Europäische Zentralbank (EZB) peilt mittelfristig eine Inflationsrate von knapp 2 Prozent an. EZB-Vertreter haben wiederholt gesagt, dass sie den aktuellen Inflationsanstieg als vorübergehend betrachten, da er auf Faktoren beruhe, die mit der Erholung der Wirtschaft von der Corona-Pandemie zusammenhingen. Für 2022 erwarten die Volkswirte der Zentralbank eine Teuerung von 1,7 Prozent und für 2023 von 1,5 Prozent.
An den Märkten wird aber zunehmend daran gezweifelt, ob der Inflationsanstieg nur vorübergehend ist. Eine Vielzahl von Faktoren – wie Nachholeffekte, Lieferkettenprobleme, Materialmangel, Energieknappheit und Lohnforderungen der Gewerkschaften – könnte dafür sorgen, dass der Preisauftrieb dauerhaft ist, geben Experten zu bedenken.
Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise ausspart, stieg im September ebenfalls. Die Kernrate gilt unter Ökonomen als Richtgröße für den Inflationstrend. Diese ohne die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak berechnete Kernrate kletterte auf 1,9 von 1,6 Prozent. Ökonomen hatten mit einem Anstieg auf 1,9 Prozent gerechnet.
Binnen Monatsfrist stiegen die Verbraucherpreise im September in der Gesamtrate um 0,5 Prozent, in der Kernrate betrug die Steigerung ebenfalls 0,5 Prozent. Volkswirte hatten Raten von 0,5 Prozent beziehungsweise 0,6 Prozent prognostiziert.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54091866-eurozone-inflation-steigt-im-september-auf-3-4-prozent-015.htm
SIEHE DAZU:
=> EU-Verbraucherpreise September nach Ländern (Vorabschätzung) – Tabelle / DJN, 1.10.2021
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54091864-tabelle-eu-verbraucherpreise-september-nach-laendern-vorabschaetzung-015.htm

Andreas Plecko: Wirtschaftsstimmung im Euroraum steigt im September leicht – DJN, 29.9.2021
Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat im September wider Erwarten leicht zugelegt. Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung stieg auf 117,8 Punkte von 117,6 im Vormonat. Volkswirte hatten mit einem Indexrückgang auf 116,5 Zähler gerechnet. Der für die gesamte Europäische Union (EU) berechnete Indikator verharrte bei 116,6 Zählern.
In der EU war die Stabilität der Wirtschaftsstimmung darauf zurückzuführen, dass das steigende Vertrauen im Baugewerbe und bei den Verbrauchern die Verschlechterung im Dienstleistungssektor und im Einzelhandel kompensierte. Das Vertrauen in der Industrie blieb unverändert.
Innerhalb der größten EU-Volkswirtschaften stieg die Stimmung in Spanien (plus 1,7), Deutschland (plus 0,8), den Niederlanden und Polen (jeweils plus 0,6), während sie sich in Frankreich (minus 1,3) und Italien (minus 0,9) verschlechterte.
Die Zuversicht der Industrie in der Eurozone stieg auf plus 14,1 Punkte von plus 13,8 im Vormonat. Ökonomen hatten einen Rückgang auf plus 12,5 erwartet. Beim Verbrauchervertrauen für den gemeinsamen Währungsraum wurde ein Anstieg auf minus 4,0 Punkte von minus 5,3 im Vormonat gemeldet. Das entsprach der ersten Veröffentlichung und auch den Prognosen von Volkswirten.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54066394-wirtschaftsstimmung-im-euroraum-steigt-im-september-leicht-015.htm

Markit: Eurozone-Industrie schwächt sich im September weiter ab – DJN, 1.10.2021
Die Geschäftsaktivität im verarbeitenden Gewerbe der Eurozone ist im September weiter gesunken. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Sektor fiel auf 58,6 Punkte von 61,4 im Vormonat, wie das IHS Markit Institut bei einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Bei der ersten Veröffentlichung war ein Wert von 58,7 Zählern ausgewiesen worden, Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses ersten Ausweises erwartet.
Dies ist der stärkste Rückgang seit April 2020, als die Coronavirus-Pandemie an Fahrt aufnahm und weltweit Restriktionen erlassen wurden. Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf eine Schrumpfung.
„Das Wachstum der Eurozone-Industrie blieb im September zwar robust, es schwächte sich jedoch deutlich ab, da viele Unternehmen zunehmend unter den Problemen in den Lieferketten zu leiden hatten“, kommentierte IHS-Markit-Chefökonom Chris Williamson.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54091250-markit-eurozone-industrie-schwaecht-sich-im-september-weiter-ab-015.htm
SAIEHE DAZU: https://www.markiteconomics.com/Public/Page.mvc/PressReleases

Eurozone-Arbeitslosenquote sinkt im August auf 7,5 Prozent – DJN, 30.9.2021
Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist im August gesunken. Wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte, verringerte sich die Arbeitslosenquote auf 7,5 Prozent, nachdem sie im Juli bei 7,6 Prozent gelegen hatte. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen solchen Rückgang exakt prognostiziert.
In der gesamten EU-27 betrug die Arbeitslosenquote 6,8 (Vormonat: 6,9) Prozent. Nach Schätzungen von Eurostat waren im August in der Eurozone 12,162 Millionen Menschen und in der gesamten EU 14,469 Millionen Menschen arbeitslos. Bei den Eurostat-Zahlen handelt es sich um saisonbereinigte Daten, die gemäß den Kriterien der International Labour Organization (ILO) ermittelt werden.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54079432-eurozone-arbeitslosenquote-sinkt-im-august-auf-7-5-prozent-015.htm

EU macht 5,4 Milliarden Euro für Brexit-Folgen frei – Überblick am Abend / DJN, 28.9.2021
Die Europäische Union hat insgesamt 5,4 Milliarden Euro freigegeben, um die Brexit-Folgen für die verbleibenden 27 Mitgliedstaaten abzufedern. Der Fonds, dem die EU-Länder am Dienstag in Brüssel abschließend zustimmten, soll vor allem „die am stärksten betroffenen Regionen, Sektoren und Gemeinschaften“ unterstützen, wie die Vertretung der Mitgliedstaaten in Brüssel mitteilte. Demnach sollen 646,6 Millionen Euro nach Deutschland fließen.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54059991-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

WIRTSCHAFTSGIPFEL (Pressespiegel / DJN, 27.9.2021) – Die EU will den für Mittwoch geplanten Wirtschaftsgipfel mit den USA nutzen, um das transatlantische Verhältnis zu kitten. Im Interview mit dem Handelsblatt und einigen anderen Medien hoben die Kommissionsspitzen Margrethe Vestager und Vladis Dombrovskis die „geopolitische Bedeutung“ der Konsultationen mit den Amerikanern hervor. Es gehe darum, „Standards und Regeln für das 21. Jahrhundert“ zu setzen, sagte Dombrovskis. Die USA und die EU seien „Alliierte, Partner und Freunde“. (Handelsblatt)
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54039225-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm

EU prüft Corona-Milliarden für Polen und Ungarn unter Auflagen – dpa-AFX, 1.10.2021
Die EU-Kommission prüft offenbar, die bisher blockierten Corona-Hilfsgelder für Polen und Ungarn unter Auflagen freizugeben. In Brüssel hieß es, in den kommenden Wochen könnten womöglich erste Teile der Milliardensummen fließen.
Wenn die Wiederaufbaupläne genehmigt werden, könnte Polen 23 Milliarden Euro an EU-Zuschüssen und weitere 34 Milliarden an Krediten erhalten. Ungarn könnte insgesamt 7,2 Milliarden Euro erhalten. Beide Länder werfen der EU-Kommission vor, die in der Pandemie dringend benötigten Hilfen für die Wirtschaft im Streit um Rechtsstaats-Defizite zurückzuhalten.
Nach Angaben aus EU-Kreisen könnte die Auszahlung der Gelder an Prüfkriterien geknüpft werden, die mit der Rechtsstaatlichkeit im Zusammenhang stehen. In Polen ist aus Sicht der EU-Kommission vor allem die Frage des Vorrangs von europäischem Recht vor nationalem Recht ungeklärt. Die rechtsnationalistische Regierung in Warschau hatte dazu das Verfassungsgericht angerufen, eine Entscheidung steht aber immer noch aus. Ungarn wird unter anderem gedrängt, das Vorgehen gegen die Korruption zu verschärfen.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54095250-eu-prueft-corona-milliarden-fuer-polen-und-ungarn-unter-auflagen-015.htm

SERBIEN

Serbien verlegt gepanzerte Fahrzeuge an Grenze zum Kosovo – Überblick am Abend / DJN, 27.9.2021
Vor dem Hintergrund immens verschärfter Spannungen mit dem Kosovo hat Serbien seine Militärpräsenz im Grenzgebiet verstärkt. Wie eine AFP-Korrespondentin am Montag berichtete, verlegte Belgrad vier gepanzerte Fahrzeuge an die Grenze zum Kosovo.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54047853-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

PORTUGAL

Regierende Sozialisten bei Kommunalwahlen in Portugal stärkste Kraft – Überblick am Mittag / DJN, 27.9.2021
Die regierenden Sozialisten in Portugal haben sich bei den Kommunalwahlen am Sonntag als stärkste Kraft behauptet – in Lissabon aber eine überraschende Niederlage erlitten. Das Lager von Ministerpräsident António Costa kam bei der Wahl auf 34,4 Prozent der Stimmen und kann künftig in mindestens 147 Gemeinden regieren.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54044172-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

SPANIEN

Inflation in Spanien zieht im September kräftig an – Überblick am Mittag / DJN, 29.9.2021
Der Inflationsdruck in Spanien hat sich im September stärker erhöht als erwartet. Nach Angaben der Statistikbehörde INE stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) mit einer Jahresrate von 4,0 Prozent. Im August hatte der Wert 3,3 Prozent betragen. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten für September nur mit einem Anstieg auf 3,5 Prozent gerechnet.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54068511-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

ITALIEN

Italien: Inflation steigt auf Neunjahreshoch – dpa-AFX, 30.9.2021
Der Inflationsdruck in Italien nimmt weiter zu. Im September stiegen die nach europäischen Standards berechneten Verbraucherpreise (HVPI) um 3,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Istat am Donnerstag in Rom mitteilte. Das ist die höchste Rate seit dem Jahr 2012. Im August hatte der Zuwachs 2,5 Prozent betragen. Analysten hatten im Schnitt mit dem jüngsten Anstieg gerechnet.
Besonders deutlich legten im September erneut die Energiepreise zu, die im Jahresvergleich um gut ein Fünftel stiegen. Die Lebensmittelpreise zogen ebenfalls an. Gleiches gilt für die Preise langlebiger Güter und von Dienstleistungen.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54080529-italien-inflation-steigt-auf-neunjahreshoch-016.htm

Italiens Erzeugerpreise steigen im August deutlich – Überblick am Mittag / DJN, 29.9.2021
Die italienischen Erzeugerpreise sind im August deutlich gestiegen. Die industriellen Produzentenpreise erhöhten sich gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent, wie die Statistikbehörde Istat mitteilte. Auf dem Inlandsmarkt stiegen die Erzeugerpreise um 0,4 Prozent, auf dem Auslandsmarkt um 0,6 Prozent. Auf Jahressicht erhöhten sich die Erzeugerpreise der Industrie um 11,6 Prozent.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54068511-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

FRANKREICH

Frankreich: Inflation steigt mit +2,7 Prozent auf Zehnjahreshoch – dpa-AFX, 30.9.2021
Der Preisauftrieb in Frankreich nimmt weiter zu. Im September stiegen die nach europäischer Methode (HVPI) ermittelten Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,7 Prozent, wie das Statistikamt Insee am Donnerstag in Paris mitteilte. Das ist die höchste Rate seit dem Jahr 2011. Im Vormonat hatte die Rate 2,4 Prozent betragen. Analysten hatten im Schnitt mit einem Anstieg auf 2,8 Prozent gerechnet.
Der nationale Preisindex (VPI), der etwas anders als der HVPI ermittelt wird, stieg im September ebenfalls an, lag mit 2,1 Prozent aber deutlich tiefer als der europäische Index. Letzterer ist ausschlaggebend für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Sie will auf die erhöhte Teuerung im Euroraum nicht reagieren, weil sie die Entwicklung als überwiegend temporär betrachtet.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54077375-frankreich-inflation-steigt-auf-zehnjahreshoch-016.htm

Frankreich will Energiepreise bis April deckeln – Überblick am Mittag / DJN, 1.10.2021
Frankreich will die Preise für Strom und Gas bis April deckeln. „Es wird keine weitere Erhöhung des Gaspreises mehr geben“, kündigte Premierminister Jean Castex auf dem Sender TF1 an. Der Gaspreis ist seit Januar um 57 Prozent angestiegen. Die Anbieter, die das Gas unter dem Einkaufspreis abgeben müssten, bekämen staatliche Hilfen, versicherte Castex.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54093840-ueberblick-am-mittag-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

DEUTSCHLAND

SPD-Sieg bei Bundestagswahl in vorläufigem Ergebnis bestätigt – Überblick am Morgen / DJN, 27.9.2021
Die SPD hat die Bundestagswahl knapp gewonnen. Die Sozialdemokraten erhielten 25,7 Prozent der Stimmen, wie aus dem vorläufigen Endergebnis hervorgeht, das der Bundeswahlleiter bekannt gab. Die Union erreichte demnach 24,1 Prozent. Die Grünen kamen mit 14,8 Prozent auf Platz drei, gefolgt von der FDP mit 11,5 Prozent und der AfD mit 10,3 Prozent. Die Linke erhielt 4,9 Prozent der Stimmen – sie verfehlte damit die Fünf-Prozent-Hürde. Da sie aber drei Wahlkreise direkt gewann, greift die sogenannte Grundmandatsklausel. Das bedeutet, dass die Linke mit der vollen Zahl von 39 Abgeordneten in den Bundestag einzieht, die ihr laut dem Zweitstimmenergebnis zusteht. Einen Sitz im neuen Bundestag bekommt zudem der Südschleswigsche Wählerverband (SSW).
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54040739-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

Ökonomen erleichtert über Ausbleiben von Rot-Rot-Grün – Überblick am Morgen / DJN, 27.9.2021
Führende Ökonomen haben mit Erleichterung darauf reagiert, dass mit dem Ergebnis der Bundestagswahl ein rot-rot-grünes Regierungsbündnis ausgeschlossen scheint, und von der neuen Regierung unter anderem Reformen bei der Rente und klare Entscheidungen in der Klimapolitik gefordert. „Das wichtigste Ergebnis ist, dass Rot-Rot-Grün keine Mehrheit hat“, erklärte der Präsident des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, Clemens Fuest. „Damit ist ein deutlicher Linksruck in der deutschen Wirtschafts- und Finanzpolitik vom Tisch“, hob Fuest in einem Statement für Dow Jones Newswires hervor.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54040739-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

BREITBANDAUSBAU (Pressespiegel / DJN, 27.9.2021) – Der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, hat der Bundesregierung Versagen beim Ausbau des schnellen Internets vorgeworfen. „Besonders in den ländlichen Regionen sind wir von einer flächendeckenden Mindestversorgung, wie sie bereits für Ende 2018 angekündigt war, auch Jahre später noch weit entfernt“, sagte Landsberg. Das im Koalitionsvertrag 2018 verankerte Ziel, Gewerbegebiete und Schulen direkt an das Glasfasernetz anzuschließen, sei „offenkundig“ auch verfehlt worden. Das nächste Ziel einer flächendeckenden Ausstattung aller Haushalte mit Highspeed-Internet bis zum Jahr 2025 sei „kaum noch zu realisieren“. (Handelsblatt)
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54039225-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm

Andreas Plecko: Deutsche HVPI-Inflation steigt im September auf 4,1 Prozent – DJN, 30.9.2021
Der am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessene Inflationsdruck in Deutschland hat sich im September sprunghaft erhöht. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg der HVPI mit einer Jahresrate von 4,1 (Vormonat: 3,4) Prozent. Gegenüber dem Vormonat stieg der Index um 0,3 Prozent. Die Preissteigerungen erfüllten exakt die Vorhersagen von Ökonomen.
Der nationale deutsche Verbraucherpreisindex stagnierte gegenüber dem Vormonat, wodurch die Jahresteuerungsrate auf 4,1 (3,9) Prozent zulegte. Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von 0,1 Prozent und 4,2 Prozent Jahresinflation prognostiziert.
Experten erklären die hohe Inflation unter anderem mit Basiseffekten durch niedrige Preise im Jahr 2020, so etwa wegen der temporären Senkung der Mehrwertsteuersätze und des damaligen Preisverfalls der Mineralölprodukte. Hinzu komme die CO2-Bepreisung zu Beginn dieses Jahres sowie krisenbedingte Effekte wie Materialengpässe in bestimmten Bereichen.
Nach Einschätzung der Bundesbank sind bis zum Jahresende vorübergehend Inflationsraten von rund 5 Prozent möglich. Anfang 2022 dürfte sich die Teuerung zwar spürbar ermäßigen, aber bis zur Jahresmitte noch über 2 Prozent liegen, so die Erwartung.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54082304-deutsche-hvpi-inflation-steigt-im-september-auf-4-1-prozent-015.htm

Bundesländer melden hohe Jahresinflation im September – Tabelle / DJN, 30.9.2021
Die Inflation in Deutschland ist im September hoch geblieben. Während die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat mehr oder weniger stagnieren, bewegte sich die Jahresinflation in einer Reihe von Bundesländern zwischen 3,8 und 4,8 Prozent.
Experten erklären die hohe Inflation unter anderem mit Basiseffekten durch niedrige Preise im Jahr 2020, so etwa wegen der temporären Senkung der Mehrwertsteuersätze und des damaligen Preisverfalls der Mineralölprodukte. Hinzu komme die CO2-Bepreisung zu Beginn dieses Jahres sowie krisenbedingte Effekte wie Materialengpässe in bestimmten Bereichen.
Für Gesamtdeutschland (Bekanntgabe um 14.00 Uhr) erwarten Volkswirte, dass die Verbraucherpreise im September gegenüber dem Vormonat um 0,1 (August: 0,0) Prozent gestiegen sind. Die jährliche Inflationsrate soll der Prognose zufolge auf 4,2 (3,9) Prozent klettern.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54078709-tabelle-bundeslaender-melden-hohe-jahresinflation-im-september-015.htm

Deutschland: Benzin 26 Cent teurer als im Januar – dpa-AFX, 1.10.2021
Benzin ist dem ADAC zufolge so teuer wie seit acht Jahren nicht mehr. Im September sei der Preis für einen Liter Super E10 gegenüber August um 1,2 Cent auf durchschnittlich 1,569 Euro gestiegen. „Der letzte Tag im September war auch der teuerste Tag zum Tanken: Ein Liter E10 kostete am 30. September 1,586 Euro, ein Liter Diesel 1,452 Euro“, teilte der ADAC am Freitag in München mit. Seit dem 1. Januar sei Benzin damit um 26 Cent teurer geworden, Diesel um 24 Cent. Am günstigsten sei das Tanken zwischen 18.00 und 19.00 Uhr sowie zwischen 20.00 und 22.00 Uhr, teilte der Autofahrerclub mit.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54094570-deutschland-benzin-26-cent-teurer-als-im-januar-016.htm

Andreas Plecko u.a.: Deutsche Importpreise steigen im August kräftig – DJN/dpa-AFX, 29.9.2021
Der Anstieg der deutschen Importpreise hat sich im August deutlicher als erwartet beschleunigt. Schon in den Monaten vor August waren die Teuerungsraten ungewöhnlich hoch. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, stiegen die Einfuhrpreise gegenüber dem Vormonat um 1,4 Prozent und lagen um 16,5 (Juli: 15,0) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Das war der stärkste Anstieg seit September 1981, als die Einfuhrpreise während der zweiten Ölpreiskrise mit einer Jahresrate von 17,4 Prozent gestiegen waren.
Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten eine monatliche Preissteigerung von 1,1 Prozent und eine Jahresteuerung von 16,1 Prozent prognostiziert.
Der starke Preisanstieg ist nach wie vor insbesondere auf die Entwicklung der Energiepreise zurückzuführen. Energieeinfuhren waren um 93,6 Prozent teurer als im Vorjahr. Der hohe Anstieg im Vorjahresvergleich ist insbesondere durch seit Juli 2020 stark gestiegene Preise für Erdgas begründet; diese lagen im August um 177,5 Prozent höher. Der Einfuhrpreisindex ohne Erdöl und Mineralölerzeugnissse lag den Angaben zufolge um 9,8 Prozent höher als im Vorjahr
Die Entwicklung der Importpreise ist ein Indiz für die deutsche Inflation, die Exportpreise lassen Rückschlüsse auf die globale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu.
Der Index der Ausfuhrpreise lag um 0,7 Prozent über dem Niveau des Vormonats. Im Vergleich zum Vorjahr wurde ein Anstieg um 7,2 Prozent registriert.
QUELLEN:
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54064000-deutsche-importpreise-steigen-im-august-kraeftig-015.htm
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54063868-deutschland-einfuhrpreise-steigen-mit-40-jaehrigem-rekord-016.htm

Florian Fügemann: DIW-Konjunkturbarometer noch positiv – Schub im dritten Quartal erwartbar – BIP legt binnen Jahresfrist um etwa anderthalb Prozent zu – Ruhe vor dem Sturm: Wirtschaft tritt im Winter auf der Stelle – Pressetext, 29.9.2021
Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) http://diw.de hält sich im September bei kräftigen 108 Punkten, deutlich oberhalb der Expansionsschwelle von 100 Punkten. Für das zu Ende gehende dritte Quartal ist damit ein kräftiger Schub zu erwarten – das BIP dürfte im Vergleich zum zweiten Quartal dieses Jahres um etwa anderthalb Prozent zulegen, so die Wirtschaftsforscher.
*** Ruhe vor dem Sturm: Wirtschaft tritt im Winter auf der Stelle ***
Beflügelt wird die Entwicklung den Berliner Ökonomen nach von einem Zwischenhoch bei den Dienstleistern, im verarbeitenden Gewerbe hält dagegen der Abwärtstrend an, heißt es. Die Industrie schwächle nur, weil es im internationalen Warenverkehr nach wie vor Probleme gibt und die hohen Auftragsbestände mangels nötiger Vorleistungsgüter nicht abgearbeitet werden können. „Dies ist aber wohl nur vorübergehend der Fall – 2022 dürften große Teile der Produktion nachgeholt und die Konjunktur dementsprechend merklich angekurbelt werden“, so das DIW Berlin.
Die Dienstleister profitieren laut den Fachleuten aktuell noch von der entspannten Corona-Lage im Sommer. In vielen Bereichen, die wie etwa das Gastgewerbe während der vorangegangenen Corona-Wellen besonders gebeutelt waren, dürfte die Wertschöpfung in die Höhe geschossen sein. „Mit Blick auf die wieder deutlich gestiegene Infektionsdynamik blicken die betroffenen Unternehmer aber wieder besorgter in die Zukunft“, sagen die Konjunkturforscher. Sie glauben, dass die vierte Corona-Welle die Dienstleister im Winter belastet, allerdings in spürbar geringerem Maße als im vergangenen Winter. Damit dürfte das kräftige Plus bei der Wirtschaftsleistung im dritten Quartal die Ruhe vor einem stürmischen Winter sein, in dem die deutsche Wirtschaft kaum von der Stelle kommt.
QUELLE: https://www.pressetext.com/news/20210929002

Andreas Kißler (WSJ): IMK: Starker Aufschwung verschiebt sich – Kein Handlungsbedarf für die EZB – Budgetdefizit sinkt 2022 deutlich – DJN, 29.9.2021
Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird nach einer neuen Prognose des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung dieses Jahr um 2,6 Prozent und nächstes um 5,1 Prozent zulegen. Gegenüber der letzten Prognose vom Juni senkten die Düsseldorfer Konjunkturforscherinnen und -forscher ihre Wachstumserwartung für 2021 damit deutlich um 1,9 Prozentpunkte. Für 2022 heben sie die Prognose um 0,2 Prozentpunkte an. „Wir erleben einen Aufschwung mit angezogener Handbremse“, erklärte der wissenschaftliche Direktor des IMK, Sebastian Dullien.
„Die Engpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten wie Halbleitern bremsen das Wachstum der deutschen Wirtschaft bis weit ins nächste Jahr“, erklärte das gewerkschaftsnahe Institut in Düsseldorf. Vor allem die Industrieproduktion könne dadurch derzeit nicht mit den boomenden Auftragseingängen mithalten. „Die Knappheiten sind ein wesentlicher Grund dafür, dass die wirtschaftliche Erholung 2021 deutlich weniger stark ausfällt als noch vor einigen Monaten erwartet“, hoben die Ökonomen hervor.
Treibende Kräfte des eher moderaten Wachstums in diesem Jahr seien Exporte, zum Teil aus Lagerbeständen, und Investitionen, während der private Konsum leicht bremse. 2022 werde der Konsum zum dominierenden Wachstumsfaktor, auch von den Investitionen komme ein kräftiger Beitrag. Die privaten Konsumausgaben sollen dieses Jahr um 0,4 Prozent zurückgehen und nächstes um 8,2 Prozent steigen. Die Ausrüstungsinvestitionen legen nach der Prognose 2021 um 6,6 Prozent und 2022 um 6,7 Prozent zu. Die Exporte werden nach der Prognose dieses Jahr um 9,5 Prozent zulegen und nächstes um 6,7 Prozent, die Importe 2021 um 9,1 Prozent und 2022 um 9,8 Prozent.
*** Kein Handlungsbedarf für die EZB ***
Die Arbeitslosenquote sinkt nach der Prognose 2021 leicht auf 5,7 Prozent und geht 2022 dann deutlicher auf 5,1 Prozent zurück. Die Zahl der Arbeitslosen soll auf 2,631 Millionen in diesem und 2,356 Millionen im kommenden Jahr sinken. Die Inflation steige zwar 2021 erstmals seit längerem über das Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) auf 2,9 Prozent im Jahresmittel. Da dafür neben dem Wirtschaftsaufschwung aber auch Sonderfaktoren wie die Rückkehr zum alten Mehrwertsteuersatz eine Rolle spielten, werde die Teuerungsrate 2022 wieder auf 1,9 Prozent zurückgehen. Dullien sah „derzeit keine Verfestigungstendenzen der Inflation und keinen Handlungsbedarf für die EZB“.
Unterstützt durch die umfangreiche Stabilisierungspolitik vieler Regierungen sei die Weltwirtschaft dynamisch aus dem Corona-Tal gestartet, wie auch die Rekordstände bei den Bestellungen für deutsche Produkte deutlich machten. Da sich aber die Nachfrage hin zu Elektronikprodukten verschoben habe und sich in vielen Teilen der Welt die Nachfrage schneller erhole als von den Unternehmen erwartet, sorgten Engstellen für besonders große Probleme. Das gelte für wichtige Rohstoffe und Vorprodukte, deren Gewinnung und Produktion nach der Pandemie auch erst mit Verzögerung wieder hochgefahren werde.
„Diese Engstellen sind hartnäckiger, als wir erwartet haben“, erklärte der Ökonom. „Deshalb hat das Wachstum in diesem Jahr deutlich weniger Schwung als im Sommer prognostiziert. Ein Teil davon verschiebt sich aber nach 2022, so dass im nächsten Jahr ein Rekordwachstum der deutschen Wirtschaft in Sicht ist.“ 2021 werde das Wachstum auch von der vierten Corona-Welle gebremst, sagte er bei einer Pressekonferenz.
*** Budgetdefizit sinkt 2022 deutlich ***
Da der Staat zur Krisenbekämpfung weiterhin sehr viel Geld einsetze, Anfang 2021 der Solidaritätszuschlag für die meisten Steuerzahler abgeschafft und einige andere Steuern sowie die EEG-Umlage gesenkt worden seien und sich die Einnahmen generell erst langsam erholten, ergebe sich 2021 ein Budgetdefizit von 4,9 Prozent des BIP. Im kommenden Jahr wird sich die erwartete konjunkturelle Belebung dann laut dem Institut stärker positiv auf die öffentlichen Haushalte auswirken, zudem wirke die Fiskalpolitik weniger expansiv, und das gesamtstaatliche Defizit gehe 2022 deutlich auf 1,9 Prozent des BIP zurück.
Das IMK rechnet in seiner Prognose damit, dass auch „die neue deutsche Regierung wirtschaftspolitisch weiter zur Stabilisierung beitragen und zugleich Investitionen in die Transformation vorantreiben wird“. Dies sei wichtiger als eine schnelle Regierungsbildung. Auch bei einer länger anhaltenden Regierungsbildung sei „kein messbarer Wachstumsdämpfer“ zu erwarten. Mit zunehmender wirtschaftlicher Erholung werde der fiskalische Impuls deutlich zurückgehen.
Das sei grundsätzlich angemessen, allerdings sollte die neue Regierung den enormen Investitionsbedarf in Infrastruktur, Digitalisierung und Dekarbonisierung konsequent und strategisch angehen und zu kräftigen kurzfristigen Investitionen bereit sein für den Fall, dass sich konjunkturelle Risiken realisieren. Dazu zähle auch die Möglichkeit, dass die US-Notenbank Fed zügiger als erwartet die Leitzinsen erhöht. Bei einer weltwirtschaftlichen Eintrübung sollte die Bundesregierung „verstärkt stabilisierend wirken und zwar insbesondere, indem sie konjunkturwirksame Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen vorzieht“, forderte Dullien.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54065511-imk-starker-aufschwung-verschiebt-sich-015.htm

Ifo-Exporterwartungen steigen im September – DJN, 27.9.2021
Die Ifo-Exporterwartungen sind im September auf 21,0 Punkte von 17,0 im August gestiegen. „In der deutschen Exportindustrie hat sich die Stimmung verbessert“, erklärte das Ifo-Institut. „Die deutschen Industrieexporte zeigen sich überraschend robust gegenüber der Beschaffungskrise bei Rohstoffen und Vorprodukten.“
Die Exporterwartungen konnten in nahezu allen Branchen zulegen. Am größten fiel der Zuwachs in der Automobilbranche aus. Sie erwartet deutlich steigende Auslandsumsätze. Ähnliches gilt für die Elektroindustrie. In der Chemie stieg der Indikator sogar auf den höchsten Stand seit November 2010.
Dagegen musste der Maschinenbau einen Dämpfer verkraften. Dennoch werden die Umsätze steigen, erwartet das Ifo-Institut. Rückläufige Exportzahlen erwartet gegenwärtig nur die Textilindustrie.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54039769-ifo-exporterwartungen-steigen-im-september-015.htm

Andreas Plecko: Markit: Lieferengpässe bremsen deutsche Industrie im September – DJN, 1.10.2021
Die deutsche Industrie hat im September weiter unter Lieferengpässen gelitten. Der von IHS Markit in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex sank auf 58,4 von 62,6 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 58,5 erwartet. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 58,5 ermittelt worden.
„Mit 58,4 Punkten vermittelt der aktuelle PMI einen falschen Eindruck von der eigentlichen Situation in der deutschen Industrie, denn der Teilindex Lieferzeiten verzerrt nach wie vor etwas das Bild“, sagte IHS-Markit-Volkswirt Phil Smith. „So sind die jüngsten Trends bei Produktion und Auftragseingang weniger ermutigend als es der Hauptindex vermuten lässt.“
Die seit Monaten andauernde „beispiellose Materialknappheit“ habe die Produktion vieler Hersteller spürbar beeinträchtigt. Zunehmend sei sichtbar, dass sich diese Störungen in der Lieferkette nach oben arbeiteten und sich in einer geringeren Nachfrage nach Vorleistungsgütern niederschlügen, da Aufträge entweder verschoben oder gleich ganz storniert werden.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54091152-markit-lieferengpaesse-bremsen-deutsche-industrie-im-september-015.htm
SIEHE DAZU: https://www.markiteconomics.com/Public/Release/PressReleases?language=de

Andreas Kißler (WSJ): DIW: BIP steigt im dritten Quartal um rund 1,5 Prozent – DJN, 29.9.2021
Die Wirtschaftsleistung ist im dritten Quartal nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) um rund 1,5 Prozent gestiegen. Das von dem Institut berechnete Konjunkturbarometer halte sich im September bei kräftigen 108 Punkten, deutlich oberhalb der Expansionsschwelle von 100 Punkten. „Für das zu Ende gehende dritte Quartal ist damit ein kräftiger Schub zu erwarten – das Bruttoinlandsprodukt dürfte im Vergleich zum zweiten Quartal dieses Jahres um etwa 1,5 Prozent zulegen“, erklärte das DIW.
Beflügelt werde die Entwicklung von einem Zwischenhoch im Dienstleistungsbereich, im verarbeitenden Gewerbe halte dagegen der Abwärtstrend an. Die Industrie schwächele allerdings nur, weil es im internationalen Warenverkehr nach wie vor klemme und die hohen Auftragsbestände mangels nötiger Vorleistungsgüter nicht abgearbeitet werden könnten. „Dies ist aber wohl nur vorübergehend der Fall – im kommenden Jahr dürften große Teile der Produktion nachgeholt und die Konjunktur dementsprechend merklich angekurbelt werden“, erwarteten die Berliner Ökonomen.
Die Dienstleistungsbranche profitierte derweil noch von der entspannten Corona-Lage im Sommer. In vielen Bereichen dürfte die Wertschöpfung in die Höhe geschossen sein. Mit Blick auf die wieder deutlich gestiegene Infektionsdynamik sähen die Betroffenen aber wieder besorgter in die Zukunft. Das DIW ging davon aus, dass die vierte Corona-Welle die Dienstleistungsbranche im Winter belastet, allerdings in spürbar geringerem Maße als im vergangenen Winter. „Damit dürfte das kräftige Plus bei der Wirtschaftsleistung im dritten Quartal die Ruhe vor einem stürmischen Winter sein, in dem die deutsche Wirtschaft kaum von der Stelle kommt“, erklärte das Institut.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54065947-diw-bip-steigt-im-dritten-quartal-um-rund-1-5-prozent-015.htm

Andreas Kißler (WSJ): GfK: Konsumklima fast wieder auf Vorkrisenniveau – DJN, 28.9.2021
Die Stimmung der Verbraucher hellt sich nach der Analyse der Konsumforscher der GfK wieder auf. Sie ermittelten für Oktober entgegen der Erwartung von Ökonomen eine Zunahme ihres Indikators zum Konsumklima auf 0,3 Punkte von revidierten minus 1,1 im Vormonat. Die von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen hatten hingegen einen Rückgang auf minus 1,9 Zähler angenommen. Tatsächlich erreicht das Konsumklima laut GfK aber den höchsten Wert seit fast eineinhalb Jahren. Im April 2020 sei zuletzt mit 2,3 Zählern ein besserer Wert gemessen worden.
Zur Erholung des Konsumklimas tragen den Angaben zufolge aktuell steigende Einkommensaussichten, eine zunehmende Konsumneigung sowie eine sinkende Sparneigung bei. Derzeit steige der „Optimismus bei den Konsumenten, dass die vierte Welle weniger ausgeprägt sein wird als von vielen befürchtet“, erklärte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl.
Deshalb sähen viele Verbraucher wieder Spielraum für weitere Lockerungen der Beschränkungen. „Auch wenn das Konsumklima fast wieder sein Vorkrisenniveau erreicht hat, bleibt abzuwarten, ob von einer grundlegenden Trendwende gesprochen werden kann“, erklärte er aber.
Sowohl Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung sind laut GfK im September gestiegen. Nach zwei Monaten mit zum Teil spürbaren Verlusten lege die Konjunkturstimmung wieder ordentlich zu. Der Indikator Konjunkturerwartung gewinnt laut den Angaben 7,7 auf 48,5 Punkte. Der zunehmende Konjunkturoptimismus signalisiere, „dass die Verbraucher hierzulande die deutsche Wirtschaft auf Erholungskurs sehen, wenngleich die Dynamik etwas gemäßigter ausfällt als noch vor einigen Monaten erwartet“. Ein stabiler Arbeitsmarkt trage ebenfalls stark zum hohen Niveau der Konjunkturerwartung bei.
Nachdem die Einkommensaussichten im Vormonat noch stagnierten, legten der Einkommensindikator um 6,9 auf 37,4 Punkte zu. Ein höherer Wert wurde laut GfK mit 41,2 Punkten zuletzt im Februar 2020, also vor der Krise, gemessen. Aufkommende Diskussionen über Inflation beeinflussten die Einkommensstimmung nicht wesentlich. Neben den Einkommensaussichten gewann auch die Anschaffungsneigung hinzu, und zwar um 3,1 auf 13,4 Zähler. Im Gegensatz zu Konjunktur- und Einkommenserwartung weise die Konsumneigung jedoch ein niedriges Niveau auf.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54051671-gfk-konsumklima-fast-wieder-auf-vorkrisenniveau-015.htm

Ifo-Institut: Materialmangel der Industrie verschärft sich erneut – Überblick am Morgen / DJN, 29.9.2021
Der Materialmangel in der deutschen Industrie hat sich nach einer Umfrage des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung erneut verschärft. 77,4 Prozent der Industriefirmen in Deutschland berichteten im September demnach über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen. Der Rekord vom Vormonat sei noch einmal übertroffen worden, im August waren es 69,2 Prozent
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54064627-ueberblick-am-morgen-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

STAHLBRANCHE (Pressespiegel / DJN, 30.9.2021) – Die deutsche Stahlindustrie braucht auf dem Weg zur Klimaneutralität bis zu 35 Milliarden Euro an staatlicher Hilfe, und das allein bis 2030. Das ist das Ergebnis einer Analyse des Thinktanks Agora Energiewende. Der Analyse zufolge stellen Klimaschutzverträge, die zwischen öffentlicher Hand und Unternehmen geschlossen werden, ein effektives Instrument dar, um Investitionen zu ermöglichen. (Handelsblatt)
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54075614-pressespiegel-zinsen-konjunktur-kapitalmaerkte-branchen-015.htm

Florian Fügemann: Strafzinsen-Keule schon bei fast 400 Banken – Viele Institute verschärfen zudem bestehende Regelungen und reduzieren Freibeträge erheblich – Negativzins: „Kein Ende in Sicht“ – Hohe Freibeträge sind Geschichte – Pressetext, 30.9.2021
Zum Ende des dritten Quartals weisen 392 Kreditinstitute Negativzinsen für Guthaben auf privaten Tagesgeld-, Giro- oder Verrechnungskonten für ihre Privatkunden aus. Davon haben über 214 Institute die Minuszinsen im laufenden Jahr eingeführt. Zudem verschärfen immer mehr Geldhäuser ihre bestehenden Negativzins-Regelungen, indem sie Freibeträge reduzieren oder den Zins noch tiefer ins Minus drücken. Das zeigt eine Auswertung des Vergleichsportals Verivox http://verivox.de von rund 1.300 Banken und Sparkassen.
*** Negativzins: „Kein Ende in Sicht“ ***
„Wir sehen nach wie vor eine große Dynamik bei Negativzinsen, doch während im ersten Halbjahr nahezu täglich neue Banken Verwahrentgelte einführten, hat sich diese Entwicklung momentan etwas verlangsamt“, sagt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. „Ein Ende des Negativzins-Trends ist aber nicht in Sicht.“
Immer mehr Banken verschärfen laut Verivox ihre bereits bestehenden Negativzinskonditionen. Entweder sie senken den Zins noch tiefer ins Minus oder sie reduzieren die Freibeträge, sodass Negativzinsen schon bei geringeren Guthaben fällig werden. Allein im dritten Quartal haben 30 Banken vorhandene Negativzins-Regelungen weiter verschärft – im gesamten Jahresverlauf taten das bislang 68 Institute.
*** Hohe Freibeträge sind Geschichte ***
Die Zeiten von Freibeträgen von 100.000 Euro und mehr sind vielfach vorbei. Inzwischen berechnen der Analyse nach mindestens 135 Banken schon ab einem Gesamtguthaben von 50.000 Euro oder weniger Negativzinsen. In einigen Fällen werden schon ab 5.000 oder 10.000 Euro auf dem Konto Negativzinsen fällig, halten die Heidelberger Vergleichsexperten fest.
Minus 0,5 Prozent – so hoch ist der Strafzins, den Banken selbst auf einen Teil ihrer überschüssigen Einlagen bezahlen, die sie bei der Europäischen Zentralbank parken. Die meisten Institute in der Verivox-Auswertung orientieren sich beim Verwahrentgelt an diesem Zinssatz. 13 Banken gehen mit ihren Negativzinsen noch darüber hinaus und belasten das Guthaben ihrer Kunden mit 0,55 bis ein Prozent Strafzinsen.
Aber nicht immer werden Negativzinsen als solche ausgewiesen. 21 Institute berechnen eine Gebühr für das üblicherweise kostenfrei geführte Tagesgeldkonto. Aus Kundenperspektive entstehen so faktisch Negativzinsen. Das Geld auf dem Konto wird weniger, auch wenn die Bank als Zinssatz 0,00 oder 0,01 Prozent ausweist. Elf dieser 21 Banken belassen es nicht bei der Gebühr, sondern verlangen zusätzlich auch nominell Negativzinsen.
QUELLE: https://www.pressetext.com/news/20210930023

Grundstoff-Produktion in Gefahr Chemieindustrie schlägt Alarm wegen Gaspreises – Die explodierenden Gaspreise belasten energieintensive Unternehmen besonders stark. Die deutsche Chemieindustrie sieht nun ihre Wettbewerbsfähigkeit in Gefahr. In Ostdeutschland steht bereits die Produktion von Grundstoffen auf dem Spiel – n-tv, 1.10.2021
Gestiegene Energiepreise bereiten der Chemie- und Pharmaindustrie in Deutschland wachsende Sorgen. „Der Preisschock für Gas in Kombination mit den ohnehin höchsten Strompreisen in Europa und der Welt entwickelt sich zu einem gravierenden Kostenproblem für energieintensive Unternehmen und ihre Wettbewerbsfähigkeit am Produktionsstandort Deutschland“, erklärte der Verband der Chemischen Industrie (VCI) auf Anfrage. „Hier eine Lösung zu finden, wird eine wichtige Aufgabe der neuen Bundesregierung sein.“
Dem Verband liegen derzeit allerdings keine Informationen darüber vor, „dass es in der gesamten Branche zu möglichen Abschaltungen von Produktionsanlagen wegen der Energiepreise kommen könnte, wie es in Ostdeutschland droht“. Das hänge auch davon ab, welche kurz-, mittel- und langfristigen Kontrakte die Unternehmen mit ihren Gasversorgern abgeschlossen hätten.
In der ostdeutschen Chemie- und Pharmaindustrie bedrohen dem VCI-Landesverband Nordost zufolge die hohen Energiepreise inzwischen die Produktion von Grundstoffen. Besonders die energieaufwendige „Basis-Chemie“ – also die Herstellung von Grundchemikalien wie Ethylen und Propylen – stehe davor, ihre Anlagen herunterzufahren, sagte ein Sprecher. Auch die Produktion rund um den Grundstoff Ammoniak sei von der Entwicklung am Energiemarkt besonders stark betroffen.
Von den bundesweit rund 465.000 Mitarbeitern der Chemie- und Pharmaindustrie sind 54.500 Beschäftigte in Ostdeutschland tätig. Eine betriebswirtschaftlich vernünftige Erzeugung von Ammoniak sei derzeit kaum möglich, beklagte auch der Industrieverband Agrar. Folgeprodukte wie Stickstoffdünger seien bereits auf einem hohen Preisniveau, und Kostensteigerungen könnten nur sehr begrenzt an die Endkunden weitergegeben werden, da die Unternehmen im internationalen Wettbewerb stünden. Produktionskürzungen bei Ammoniak im In- und Ausland seien die Folge. (ntv.de, chl/dpa)
QUELLE: https://www.n-tv.de/wirtschaft/Chemieindustrie-schlaegt-Alarm-wegen-Gaspreises-article22841722.html

Umsatz in gewerblicher Wirtschaft sinkt im August – DJN, 28.9.2021
Die Umsätze in der gewerblichen Wirtschaft sind im August gegenüber dem Vormonat leicht um 0,3 Prozent gesunken. Sie lagen damit aber um 12,9 Prozent höher als im Februar 2020, dem letzten Monat vor Beginn der coronabedingten Einschränkungen in Deutschland, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte.
Destatis berechnet die Umsatzentwicklung auf Basis der monatlichen Umsatzsteuervoranmeldungen. Das ermöglicht frühzeitige Aussagen zur Umsatzentwicklung, bevor die amtlichen Ergebnisse aus den Erhebungen nach Wirtschaftsbereichen vorliegen. Die gewerbliche Wirtschaft umfasst die Bereiche Industrie, Bau sowie Handel und Dienstleistungen.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54051813-umsatz-in-gewerblicher-wirtschaft-sinkt-im-august-015.htm

Andreas Plecko: Deutscher Einzelhandel verbucht solides Umsatzplus im August – DJN, 1.10.2021
Die Umsätze der deutschen Einzelhändler sind im August solide gewachsen, allerdings nicht ganz so stark wie von Ökonomen erwartet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Daten mitteilte, stiegen die Umsätze nach Abzug der Inflation um 1,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Zuwachs um 1,5 Prozent prognostiziert.
Für Juli wurde der monatliche Rückgang um 4,5 Prozent bestätigt. Auf Jahressicht stiegen die Umsätze im August preisbereinigt um 0,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorkrisenmonat Februar 2020 war der Einzelhandelsumsatz im August um 6,0 Prozent höher.
Der Einzelhandel macht rund 25 Prozent des privaten Konsums in Deutschland aus. Die Daten zum Einzelhandel unterliegen sehr häufig größeren Revisionen.
Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren setzte im August kalender- und saisonbereinigt real 3,4 Prozent weniger um als im Juli und lag 5,0 Prozent unter dem Vorkrisenniveau des Februars 2020. Der Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln steigerte seine Umsätze um 4,9 Prozent gegenüber dem Vormonat und verzeichnete gegenüber dem Vorkrisenniveau des Februars 2020 ein Plus von 12,2 Prozent.
Der Internet- und Versandhandel verzeichnete ein Umsatzplus von 9,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Mit 29,8 Prozent liegen die Umsätze in dieser Branche weiterhin deutlich über dem Niveau vom Februar 2020.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-10/54089782-deutscher-einzelhandel-verbucht-solides-umsatzplus-im-august-015.htm

Milliardendeal unter Schweden: Investor kauft 14.000 Berliner Wohnungen – n-tv, 27.9.2021
Das Berliner Volksbegehren zur Vergesellschaftung großer Wohnungsbestände schrecke Investoren ab, heißt es immer wieder. Der neueste Mega-Deal auf dem Immobilienmarkt vermittelt einen anderen Eindruck. Für gut neun Milliarden Euro wechselt ein riesiges Portfolio den Besitzer.
Unbeeindruckt vom Volksentscheid zur Enteignung großer Wohnungsunternehmen in Berlin kauft der schwedische Immobilienkonzern Heimstaden rund 14.000 Wohnungen in der Hauptstadt. Verkäufer ist der ebenfalls schwedische Konzern Akelius. Insgesamt wechseln knapp 28.800 Wohnungen in Deutschland und Schweden den Eigentümer – Heimstaden zahlt dafür insgesamt 9,1 Milliarden Euro.
Das Unternehmen mit Sitz in Malmö teilte mit, es erwerbe von Akelius insgesamt 17.600 Wohnungen in Berlin und Hamburg; nach Angaben von Akelius befinden sich 14.050 in der Hauptstadt und knapp 3600 in der Hansestadt. Der Kaufvertrag sei unterzeichnet, der Abschluss des Geschäfts sei vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden für Ende 2021 geplant, erklärte Heimstaden.
Akelius-Chef Rolf Spann teilte mit, es habe in Deutschland 15 Jahre gebraucht, um das nun verkaufte Immobilienpaket zu „erschaffen“. Es habe „eine einzigartige Qualität, ein geringes Risiko und hohes Langfrist-Potenzial“. Akelius hatte in den vergangenen Jahren immer wieder harte Kritik in Berlin auf sich gezogen. Das Unternehmen saniert gekaufte Wohnungen aufwändig und vermietet sie anschließend oft zu einem vielfachen des vorherigen Preises neu. Das Unternehmen betont jedoch, dabei sozial vorzugehen und keine Bewohner durch Mieterhöhungen aus ihren Wohnungen zu vertreiben. Heimstaden nannte keinen Kaufpreis für die 17.600 Wohnungen in Berlin und Hamburg. Zur Einschätzung: Das Land Berlin zahlt für rund 14.750 Wohnungen der Unternehmen Deutsche Wohnen und Vonovia rund 2,5 Milliarden Euro. Der Kauf war kurz vor der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus vereinbart worden.
Das schwedische Wohnungsunternehmen Heimstaden gehört dem norwegischen Milliardär Ivar Tollefsen. Das Unternehmen besitzt europaweit etwa 116.000 Wohnungen. In Deutschland hat es bislang rund 7300 Wohnungen in Berlin, Halle, Magdeburg und Rostock. Am heutigen Montag stellte Heimstaden einen offenen Brief an die Mieterinnen und Mieter von Akelius auf seine Internetseite. „Bei uns stehen die Interessen von Mieterinnen und Mietern, eine hohe Servicequalität, Erreichbarkeit und Kundenzufriedenheit an erster Stelle“, versicherte der Konzern. Aktuell ändere sich noch nichts.
In Berlin stimmte eine Mehrheit der Wählerinnen und Wähler für den Volksentscheid „Deutsche Wohnen & Co enteignen“. Ziel ist die Vergesellschaftung von Wohnungen der großen Immobilienkonzerne. Betroffen wären nach den Plänen der gleichnamigen Initiative alle „privaten profitorientierten Immobiliengesellschaften“, die mehr als 3000 Wohnungen in der Hauptstadt besitzen – also auch Heimstaden. Da der Volksentscheid jedoch kein konkretes Gesetz oder eine Verfassungsänderung zum Inhalt hat, ist das Ergebnis nicht bindend. Der Berliner Senat ist nicht verpflichtet, ein entsprechendes Gesetz zur Enteignung auszuarbeiten. (ntv.de, mbo/AFP)
QUELLE: https://www.n-tv.de/wirtschaft/Investor-kauft-14-000-Berliner-Wohnungen-article22831508.html

Mieterbund fordert bis Sommer 2022 Gesetzentwurf zur Enteignung – Überblick am Abend / DJN, 27.9.2021
Der Deutsche Mieterbund dringt nach dem Volksentscheid in Berlin zur Enteignung großer Wohnungskonzerne auf die zeitnahe Vorlage eines Gesetzntwurfs. „Der neue Senat muss ernsthaft mit dem Wählerwillen umgehen. Spätestens in der ersten Hälfte des kommenden Jahres sollte ein Gesetzentwurf vorgelegt werden“, sagte Mieterbunds-Präsident Lukas Siebenkotten der Funke Mediengruppe.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54047853-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

Giffey verspricht Gesetzentwurf Berlin stimmt für Wohnkonzern-Enteignung – n-tv, 27.89.2021
Das Ergebnis ist deutlich: In einem bundesweit einzigartigen Volksentscheid spricht sich eine Mehrheit der Berliner dafür aus, große Immobilienunternehmen zu enteignen. SPD-Wahlsiegerin Giffey will sich der Sache annehmen – mit einer Einschränkung.
Die Berlinerinnen und Berliner haben sich für die Enteignung großer Wohnungskonzerne ausgesprochen. In einem Volksentscheid stimmten 56,4 Prozent der Wähler am Sonntag für das Vorhaben, 39 Prozent lehnten es ab. Das teilte die Landeswahlleitung am Morgen mit.
Gleichzeitig wurde das nötige Mindestquorum für die Zustimmung von einem Viertel der Wahlberechtigten erreicht. Damit ist der Berliner Senat laut Beschlusstext aufgefordert, „alle Maßnahmen einzuleiten“, die zur Überführung von Immobilien in Gemeineigentum erforderlich sind, und dazu ein Gesetz zu erarbeiten. Allerdings ist das Votum für die Politik rechtlich nicht bindend, denn es wurde nicht über einen konkreten Gesetzentwurf abgestimmt, der durch einen erfolgreichen Volksentscheid direkt beschlossen wäre.
*** Giffey verspricht Gesetzentwurf ***
SPD-Spitzenkandidatin Franziska Giffey, die als Wahlsiegerin große Chancen hat, Berlins erste Regierende Bürgermeisterin zu werden, hat dennoch einen entsprechenden Gesetzesentwurf angekündigt. In der ARD schränkte sie am Morgen aber ein, dass man erst rechtlich prüfen müsse, ob das Gesetz umgesetzt werden könne.
„Ich bin immer noch der Auffassung, dass Enteignungen nicht dazu beitragen, auch nur eine einzige Wohnung zu schaffen und auch die große Frage des bezahlbaren Wohnens zu lösen. Wir haben jetzt aber einen Volksentscheid, der eindeutig ausgegangen ist. Wir müssen dieses Ergebnis respektieren und verantwortlich damit umgehen“, erklärte Giffey. „Es ist ein Appell“, sagte sie weiter, schränkte aber auch ein: „Es ist ganz klar, dass wir nur Schritte gehen können, die auch verfassungskonform sind, die rechtlich sicher sind.“
Nach Ansicht der Grünen, die zweitstärkste Kraft wurden, muss die neue Berliner Landesregierung das Ergebnis des Volksentscheids ernst nehmen. „Das gehört in Koalitionsverhandlungen“, sagte Spitzenkandidatin Bettina Jarasch am Morgen. Die Politik müsse prüfen, ob eine Umsetzung des Bürgervotums machbar sei. „Es gibt für ein solches Gesetz aber noch viele rechtliche und praktische Fragen zu klären.“ Jarasch warb als Alternative für ihr Konzept eines „Mietenschutzschirms“, also eines freiwilligen Pakts zwischen Politik, Vermietern und anderen Beteiligten für Neubau und faire Mieten. „Die Wohnungsunternehmen haben das in der Hand“, sagte sie.
*** Kosten von 36 Milliarden Euro? ***
Konkret geht es bei dem in Deutschland bisher einmaligen Vorhaben um Unternehmen mit mehr als 3000 Wohnungen in Berlin, soweit sie eine „Gewinnerzielungsabsicht“ verfolgen. Diese sollen vergesellschaftet, also gegen Entschädigung enteignet und in eine Anstalt öffentlichen Rechts überführt werden. Betroffen wären rund 240.000 Wohnungen der Konzerne Deutsche Wohnen, Vonovia sowie Heimstaden und somit etwa 15 Prozent des Berliner Bestands an Mietwohnungen.
In Berlin ist das Niveau vor allem der Angebotsmieten in den letzten Jahren stark gestiegen. Selbst Normalverdiener haben es in etlichen Stadtteilen schwer, eine bezahlbare Bleibe zu finden. Die Initiative „Deutsche Wohnen & Co enteignen“ glaubt, mithilfe einer Vergesellschaftung von Wohnungen den Anstieg der Mieten stoppen und langfristig bezahlbare Wohnungen sichern zu können.
Dennoch ist das Vorhaben rechtlich umstritten und würde Milliarden kosten. Allein die Entschädigungskosten würden sich laut Prognosen des Senats auf 29 bis 36 Milliarden Euro belaufen. Die Enteignungsinitiative rechnet mit 7,3 bis 13,7 Milliarden Euro. Sie will die Immobilienunternehmen nicht mit Geld, sondern mit Schuldverschreibungen entschädigen, die dann über einen Zeitraum von 40 Jahren aus den Mieteinnahmen getilgt werden.
Die Initiative beruft sich bei ihren Plänen auf Artikel 15 des Grundgesetzes. Dort heißt es: „Grund und Boden, Naturschätze und Produktionsmittel können zum Zwecke der Vergesellschaftung durch ein Gesetz, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt, in Gemeineigentum oder in andere Formen der Gemeinwirtschaft überführt werden.“ Sie kündigte an, die Berliner Koalitionsverhandlungen intensiv zu begleiten: „Wir akzeptieren weder Hinhaltestrategien noch Abfangversuche. Wir kennen alle Tricks“, erklärte Kalle Kunkel, ein Sprecher der Initiative. „Wir lassen nicht locker, bis die Vergesellschaftung von Wohnungskonzernen umgesetzt ist.“
*** Nur eine Partei ist für Enteignungen ***
Ob der Berliner Senat ein solches Gesetz erarbeitet, bleibt trotz der Zusage von Giffey offen und hängt nicht zuletzt von der politischen Zusammensetzung der neuen Landesregierung ab. SPD, CDU, AfD und FDP hatten sich vor der Wahl wie die Wirtschaft gegen Enteignungen ausgesprochen. Die Linke ist ohne Wenn und Aber dafür, die Grünen halten einen solchen Schritt „als letztes Mittel“ für möglich.
Rechtliche Prüfungen einer Vergesellschaftung werden kompliziert, schon jetzt gibt es Gutachten pro und kontra. In jedem Fall dürfte ein solches Vorhaben vor dem Bundesverfassungsgericht landen. Dort war Berlin zuletzt im April mit dem Mietendeckel gescheitert, also staatlich verordneten Obergrenzen für Mieten. (ntv.de, chr/dpa/DJ)
QUELLE: https://www.n-tv.de/politik/Berlin-stimmt-fuer-Wohnkonzern-Enteignung-article22830388.html
SIEHE DAZU:
=> KOMMENTAR von Jens Gänger: Mehrheit stimmt für Enteignung: Berliner zeigen den Mittelfinger – n-tv, 27.9.2021
QUELLE: https://www.n-tv.de/wirtschaft/kommentare/Berliner-zeigen-den-Mittelfinger-article22831002.html
=> Gutachter: „Verfassungswidrig“: Rückschlag für „Deutsche Wohnen enteignen“ – n-tv, 23.9.2021
QUELLE: https://www.n-tv.de/wirtschaft/Rueckschlag-fuer-Deutsche-Wohnen-enteignen-article22823409.html
=> Volksentscheid am 26. September Demozug in Berlin fordert Mietenstopp und Enteignung – n-tv, 12.9.2021
Tausende Menschen demonstrieren in Berlin für mehr bezahlbaren Wohnraum. Gerade in Großstädten ist der Wohnungsmarkt überlastet. Doch auch in kleineren Städten können die Mieten unverhältnismäßig hoch sein.
QUELLE (inkl. 1:51-min-Video): https://www.n-tv.de/mediathek/videos/wirtschaft/Demozug-in-Berlin-fordert-Mietenstopp-und-Enteignung-article22798569.html
=> „Mieter, spürt eure Macht“: Demonstranten fordern Mieten-Stopp in Berlin – n-tv, 11.9.2021
QUELLE: https://www.n-tv.de/wirtschaft/Demonstranten-fordern-Mieten-Stopp-in-Berlin-article22798107.html

IW: Enteignung von Wohnungskonzernen teuer und wenig hilfreich – Überblick am Abend / DJN, 27.9.2021
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hält eine Vergesellschaftung der großen Wohnungsunternehmen in Berlin für teuer und wenig hilfreich, um das Wohnproblem der Hauptstadt in den Griff zu bekommen. Zuvor hatte sich eine Mehrheit der Berliner Wähler von 56,4 Prozent für den Volksentscheid „Deutsche Wohnen & Co enteignen“ ausgesprochen.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54047853-ueberblick-am-abend-konjunktur-zentralbanken-politik-015.htm

Andreas Kißler, Andreas Plecko: Heil sieht deutliche Herbstbelebung am Arbeitsmarkt – DJN, 30.9.2021
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat sich erfreut über die verbesserte Lage am deutschen Arbeitsmarkt im September gezeigt. „Wir beobachten eine deutliche Herbstbelebung am Arbeitsmarkt und sinkende Arbeitslosenzahlen“, erklärte er in einem Statement. „Besonders erfreulich ist, dass der Einfluss der Pandemie auf den Arbeitsmarkt immer kleiner wird und die Erwerbstätigkeit deutlich wächst.“
Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) sank die saisonbereinigte Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 30.000, die saisonbereinigte Arbeitslosenquote verharrte bei 5,5 Prozent. Ohne Saisonbereinigung verringerte sich die Arbeitslosenzahl um 114.000 auf 2,465 Millionen, und die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Punkte auf 5,4 Prozent.
Heil betonte allerdings, „besonderes Augenmerk“ brauche auch in der Zukunft die Verringerung von Langzeitarbeitslosigkeit. Im September waren nach seinen Angaben 1,03 Millionen Menschen zwölf Monate oder länger arbeitslos – im Vergleich zum September 2019 ein Plus von 317.000 Menschen. „Die Auswirkungen der Pandemie zeigen sich deutlich“, konstatierte der Arbeitsminister. Hingegen liege die Zahl arbeitsloser junger Menschen mit 218.000 wie 2019 auf dem geringsten Septemberniveau seit der Wiedervereinigung. „Eine Entwicklung, die sehr erfreulich ist und die sich fortsetzen muss.“
Heil betonte, es zeige sich, dass es richtig gewesen sei, die Sonderregeln zum Kurzarbeitergeld bis Ende des Jahres zu verlängern. Denn trotz sinkender Zahlen befänden sich nach wie vor viele Menschen in Kurzarbeit. Dass im Juli knapp eine Millionen Menschen in Kurzarbeit gewesen seien, zeige, dass Kurzarbeit zentral im Übergang hin zu einem sich normalisierenden Arbeitsmarkt bleibe, bei dem einige Branchen noch immer unter Materialengpässen litten. Die Tendenz für den beginnenden Herbst sei „jedoch vielversprechend“.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54081443-heil-sieht-deutliche-herbstbelebung-am-arbeitsmarkt-015.htm

BA: Nachfrage nach Arbeitskräften stabil aufwärtsgerichtet – DJN, 29.9.2021
Die Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland hält im September an. Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) stieg um 1 Punkt auf 124 Zähler, wie die Bundesagentur mitteilte. „Damit ist die Arbeitskräftenachfrage stabil aufwärtsgerichtet, wenngleich mit schwächerer Dynamik als im Frühsommer, als sie von Aufholeffekten geprägt war“, erklärte die Bundesagentur.
Der BA-X bildet die Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt ab. Während die Arbeitslosenzahlen mit einigen Monaten Verzögerung auf konjunkturelle Änderungen reagieren, gilt die Bereitschaft der Unternehmen neue Mitarbeiter einzustellen, als ein frühes Signal für Entwicklungen am Arbeitsmarkt.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54065826-ba-nachfrage-nach-arbeitskraeften-stabil-aufwaertsgerichtet-015.htm

IAB-Arbeitsmarktbarometer auf hohem Niveau trotz Rückgang – DJN, 28.9.2021
Das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ist im September um 1,2 Punkte gegenüber dem Vormonat gesunken. Mit einem Wert von 106,2 Punkten hält sich der Frühindikator aber auf einem hohen Niveau. Die Aussichten auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit und der Beschäftigung zeigten insgesamt trotz des Rückgangs positive Signale, hieß es.
Die Beschäftigungskomponente erreicht mit 107,0 Punkten das höchste Niveau seit Anfang 2018. „Durch die Lieferengpässe in der Industrie wurde der Aufschwung etwas gebremst. Die Arbeitsagenturen erwarten, dass die Arbeitslosigkeit weiter zurückgeht, aber nicht mehr so schnell wie in den letzten Monaten“, berichtete Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs.
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Die Skala reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54052694-iab-arbeitsmarktbarometer-auf-hohem-niveau-trotz-rueckgang-015.htm

Andreas Plecko: Lage am deutschen Arbeitsmarkt im September verbessert – DJN, 30.9.2021
Die Lage am deutschen Arbeitsmarkt hat sich im September verbessert. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) sank die saisonbereinigte Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 30.000, nachdem sie im August um 53.000 zurückgegangen war. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote verharrte bei 5,5 Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Rückgang der Arbeitslosenzahl um 35.000 und eine Quote von 5,5 Prozent prognostiziert.
Ohne Saisonbereinigung verringerte sich die Arbeitslosenzahl um 114.000 auf 2.465.000 und lag um 382.000 unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die unbereinigte Arbeitslosenquote sank um 0,2 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent.
Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, betrug im September 3.233.000 Personen. Das waren 393.000 weniger als vor einem Jahr.
„Der Arbeitsmarkt entwickelt sich weiterhin positiv“, sagte Daniel Terzenbach, Vorstand Regionen der Bundesagentur für Arbeit (BA). „Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung nehmen kräftig ab. Die Beschäftigung und der Stellenbestand wachsen und liegen wieder über ihrem jeweiligen Vorkrisenniveau, gleichzeitig sinkt die Zahl der Kurzarbeiter deutlich.“
Konjunkturelles Kurzarbeitergeld erhielten im Juli – aktuellere Zahlen liegen nicht vor – 927.000 Arbeitnehmer. Die Inanspruchnahme ging damit weiter zurück. Im April 2020 hatte sie mit knapp 6 Millionen den Höhepunkt erreicht.
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahmen weiter zu. Die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) stieg im August gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 66.000. Mit 45,05 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 328.000 höher aus.
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahm saisonbereinigt von Juni auf Juli um 32.000 zu. Im Vergleich zum Vorjahr stieg sie um 481.000 auf 33,71 Millionen Beschäftigte.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54078345-lage-am-deutschen-arbeitsmarkt-im-september-verbessert-015.htm

Ifo-Beschäftigungsbarometer steigt im September – DJN, 28.9.2021
MÜNCHEN (Dow Jones)–Das Ifo-Beschäftigungsbarometer ist im September auf 104,3 Punkte von 103,6 im August gestiegen. Das ist der höchste Wert seit Oktober 2018. „Die deutschen Unternehmen stellen immer mehr neue Mitarbeiter ein“, teilte das Ifo-Institut mit. „Die fortschreitenden Öffnungen in vielen Branchen sorgen für einen ständigen Anstieg der Beschäftigung.“
Im Verarbeitenden Gewerbe ist das Beschäftigungsbarometer zwar insgesamt leicht gesunken. Aber der Maschinenbau und die Elektroindustrie planen gleichwohl, ihre Mitarbeiterzahl zu erhöhen. Bei den Dienstleistern stieg der Wert deutlich. Auf hohem Niveau plant auch die IT-Branche, Mitarbeiter einzustellen.
Im August zeigte sich im Gastgewerbe eine große Vorsicht. Diese ist nun einer gewissen Zuversicht gewichen. Im Handel ist die leicht positive Tendenz für Neustellungen nahezu unverändert geblieben. Im Bauhauptgewerbe schlägt sich die gute Konjunktur in deutlich ausgeweiteten Beschäftigungsplänen nieder.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54051769-ifo-beschaeftigungsbarometer-steigt-im-september-015.htm

Deutsche Staatsschulden steigen im ersten Halbjahr um 3,6 Prozent – DJN, 29.9.2021
Zum Ende des ersten Halbjahres 2021 waren Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung in Deutschland einschließlich aller Extrahaushalte mit 2,252 Billionen Euro bei Kreditinstituten und Unternehmen verschuldet. Dies entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 27.090 Euro, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte.
Die öffentliche Verschuldung stieg damit gegenüber dem Jahresende 2020 um 3,6 Prozent oder 78,9 Milliarden Euro. Insbesondere beim Bund ist dies weiterhin auf Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Pandemie zurückzuführen. Gegenüber dem ersten Quartal 2021 nahm die Verschuldung im zweiten Vierteljahr um 2,1 Prozent oder 46,3 Milliarden Euro zu.
Der Schuldenanstieg des Öffentlichen Gesamthaushalts ist mit Ausnahme der Sozialversicherung auf einen Zuwachs bei allen Ebenen zurückzuführen. Den größten Anteil verzeichnete der Bund mit einer Steigerung um 5,3 Prozent bzw 74,0 Milliarden Euro auf 1.477,5 Milliarden.
Die Länder waren zum Ende des ersten Halbjahres mit 639,9 Milliarden Euro verschuldet, was einem Zuwachs von 0,6 Prozent bzw 3,9 Milliarden Euro gegenüber Ende 2020 entspricht.
Die Gemeinden und Gemeindeverbände wiesen einen Schuldenstand von 134,4 Milliarden Euro aus, 0,8 Prozent bzw 1,1 Milliarden Euro mehr als zum Jahresende.
Die Verschuldung der Sozialversicherung lag zum Stichtag bei 41 Millionen Euro.
QUELLE: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-09/54064330-deutsche-staatsschulden-steigen-im-ersten-halbjahr-um-3-6-prozent-015.htm

ÖSTERREICH

– STATISTIK

Inflation im September 2021 laut Schnellschätzung voraussichtlich bei 3,2%
Erzeugerpreise des Produzierenden Bereichs im August 2021 um 9,5% über Vorjahresniveau
Konjunktur-Frühschätzung August 2021: Umsatzwachstum von 24,6% gegenüber August 2020 im Produzierender Bereich; im Vergleich zum Vorkrisenniveau im August 2019 Plus von 17,4%
Wirtschaft im Jahr 2020: historischer Rückgang von 6,7%
Tourismus-Sommersaison 2021: 20,7 Mio. Nächtigungen im August markieren Allzeithoch und Plus von 2,3 % gegenüber August 2019
Öffentliche Finanzen im 1. Halbjahr 2021: öffentliches Defizit 7,2%, öffentlicher Schuldenstand 86,2% des BIP
COVID-19-Impfstatus: 79% der Studierenden waren Ende August bereits vollimmunisiert
82.000 minderjährige Kinder von Alleinerzieherinnen bekommen Geldunterhalt vom Vater
Zahl der Sterbefälle auf leicht erhöhtem Niveau

QUELLE: https://www.statistik.at

– MELDUNGEN

Die Parlamentswoche vom 4. bis 8. Oktober 2021 – Ausstellungseröffnung im Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau, Ausschüsse, Bundesrat, Präsidialkonferenz – Parlamentskorrespondenz Nr. 1047 vom 01.10.2021
QUELLE: https://www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAHR_2021/PK1047/index.shtml

Konjunkturdynamik stabilisiert sich in den meisten Bereichen, Rückgänge in Gastronomie und Tourismus – WIFO-Konjunkturtest vom September 2021 – WIFO, 29.09.2021

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QUELLE und COPYRIGHT 2021: Wirtschaftsforschungsinstitut

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Die Konjunkturbeurteilungen der österreichischen Unternehmen blieben im September zuversichtlich, allein in Gastronomie und Tourismus zeigte sich ein stärkerer Rückgang, der auf die vierte Welle der COVID-19-Pandemie zurückzuführen ist. Der WIFO-Konjunkturklimaindex notierte bei 17,1 Punkten (saisonbereinigt) und damit um 0,5 Punkte unter dem Wert des Vormonates (17,6 Punkte). Die Erwartungen der Unternehmen deuten darauf hin, dass sich die Konjunkturdynamik im Herbst in den meisten Wirtschaftsbereichen trotz Pandemie und Lieferengpässen weiterhin stabil entwickeln dürfte.

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Der Index der aktuellen Lagebeurteilungen für die Gesamtwirtschaft sank im September (unter Ausschaltung saisonal bedingter Schwankungen) um 0,3 Punkte, notierte aber mit 20,2 Punkten weiterhin merklich im positiven Bereich. Allein in den Dienstleistungsbranchen verschlechterte sich der Index (–1,9 Punkte), lag jedoch mit 18,4 Punkten nach wie vor deutlich über der Nulllinie, die positive von negativen Konjunktureinschätzungen trennt. In der Bauwirtschaft stieg der Lageindex an (+2,2 Punkte) und notierte mit 37,1 Punkten auf überdurchschnittlichem Niveau. Auch in der Sachgütererzeugung gewann der Lageindex an Dynamik (+1,2 Punkte) und signalisierte mit 21,9 Punkten eine gute Sachgüterkonjunktur. Im Einzelhandel zeigte sich eine Indexverbesserung von 0,7 Punkten auf ein Niveau von 6,7 Punkten.
Der Index der unternehmerischen Erwartungen verlor im September 0,6 Punkte, notierte aber mit 14,2 Punkten weiter im optimistischen Bereich. Dies ist vor allem auf Rückgänge in den Dienstleistungsbranchen zurückzuführen, wo der Index weiter an Dynamik verlor (–1,8 Punkte), mit 11,2 Punkten jedoch über der Nulllinie notierte. In der Bauwirtschaft hingegen stieg der Erwartungsindex um 2,9 Punkte und notierte mit 41,8 Punkten deutlich im optimistischen Bereich. In der Sachgütererzeugung blieb der Erwartungsindex nahezu unverändert und notierte mit 17,3 Punkten weiterhin im optimistischen Bereich. Im Einzelhandel verbesserte sich der Erwartungsindex (+0,4 Punkte). Dieser blieb mit –8,2 Punkten zwar im negativen Bereich, notierte aber auf einem für den Einzelhandel in langfristiger Betrachtungsweise durchschnittlichen Niveau.
QUELLE: https://www.wifo.ac.at/main.jart?rel=de&content-id=1487278189573&j-cc-node=news&j-cc-id=1621537951661

Wöchentlicher WIFO-Wirtschaftsindex: Weitere Abschwächung – WWWI: 36. und 37. Kalenderwoche 2021 – WIFO, 28.09.2021

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Die Dynamik der wöchentlichen wirtschaftlichen Aktivität gemäß WWWI schwächte sich in den Kalenderwochen 36 und 37 (6. bis 19. September 2021) weiter ab. Nach vorläufiger Berechnung lag das BIP um 1,1% (Kalenderwoche 36) bzw. 0,9% (Kalenderwoche 37) über dem Vorkrisenniveau, einer Durchschnittswoche im Jahr 2019 als fixe Referenzperiode.

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Gegenüber dem vorläufigen Höhepunkt in der Kalenderwoche 32 verringerte sich das Wachstum damit um 1 Prozentpunkt. Im Vergleich zur selben Kalenderwoche im Vorjahr war das BIP um 2,8% bzw. 2,4% höher.
Die Bestimmungsfaktoren des WWWI wiesen in den vergangenen Wochen auf eine weitere Abschwächung in der Dynamik der wirtschaftlichen Erholung hin. Die Umsätze mit bargeldlosen Bezahlkarten nahmen in den letzten Wochen teilweise deutlich ab. Die Passagierankünfte auf dem Flughafen Wien gingen in der Kalenderwoche 37 zurück; die Abflüge stagnierten bereits in der Vorwoche. Auch die Mobilität gemäß Google-Mobilitätsindikatoren nahm am aktuellen Rand durchwegs ab. Für die Industrie zeigte sich zuletzt eine Stabilisierung im Wachstum. Im Vergleich zu den Vorwochen nahm der temperaturbereinigte Stromverbrauch etwas ab und die Stickstoffdioxid-Emissionen an Messstationen in der Nähe von Industrieanlagen leicht zu. Die Transportindikatoren im österreichischen Güterverkehr (Lkw-Fahrleistung und Luftfracht) zeigen eine Zunahme, während der Transport auf der Schiene zurückging. Vom Arbeitsmarkt kommen weiter günstige Signale: Die Zahl arbeitslos gemeldeter Personen sank im Wochendurchschnitt gegenüber der Vorwoche in allen Branchen, mit Ausnahme des Tourismus, weiter. Die Zahl offener Stellen nahm zu und liegt auf einem äußerst hohen Niveau.

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QUELLE und COPYRIGHT 2021: Wirtschaftsforschungsinstitut

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Nachdem sich die Entwicklung der privaten Konsumausgaben mit dem Beginn der Feriensaison beschleunigt hatte und der Konsum erstmals wieder das Vorkrisenniveau überschritt, schwächte er sich mit dem Überschreiten des Höhepunktes der Sommerhauptsaison ab der Kalenderwoche 34 wieder zunehmend ab. Dies ist sowohl durch eine geringere Nachfrage nach Dienstleistungen als auch nach Waren bedingt. In der Kalenderwoche 37 lag der private Konsum noch um 0,6% über dem Vorkrisenniveau. Auch die Reiseverkehrsexporte und -importe verloren mit dem Ende der Urlaubssaison am aktuellen Rand weiter an Dynamik. Der BIP-Beitrag (netto) des Reiseverkehrs verbesserte sich ähnlich wie im letzten Jahr zwar über den Sommer, blieb jedoch aufgrund vermehrter, wenn auch noch deutlich unter dem Vorkrisenniveau liegender Auslandsurlaube der österreichischen Bevölkerung auf einem etwas niedrigeren Niveau und lag zuletzt bei –0,4 Prozentpunkten.

QUELLE und COPYRIGHT 2021: Wirtschaftsforschungsinstitut

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Der BIP-Beitrag (netto) des Außenhandels mit Waren beträgt am aktuellen Rand –0,2 Prozentpunkte. Die Investitionen leisteten zuletzt keinen nennenswerten Beitrag zum BIP-Wachstum. Entstehungsseitig zeigte sich noch ein leichter Zuwachs in der Wertschöpfung. In der Güterproduktion und der Bauwirtschaft stabilisierte sich die Dynamik. Gemäß WIFO-Konjunkturtest stellen Produktionshemmnisse aufgrund von Engpässen bei Material (Rohstoffe und Vorprodukte) und Kapazität sowie fehlende Arbeitskräfte jedoch zunehmend eine Konjunkturbremse dar.
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Robert Kleedorfer: Was die Österreicher am liebsten besitzen: Einer repräsentativen Studie zufolge ist materieller Besitz vielen wichtig. Corona hat jedoch manche zum Umdenken gebracht – Kurier, 27.9.2021

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QUELLE und COPYRIGHT 2021: Kurier-Grafik: CB; Studie: Helvetia Versicherung, 526 Befragte

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Welcher Besitzgüter sind den Österreichern am wichtigsten? Dieser Frage ist der Marktforscher Triple M im Auftrag der Helvetia Versicherung in einer repräsentativen Umfrage unter 526 Teilnehmern nachgegangen. Ergebnis: 22 Prozent schätzen ihr Eigenheim (Wohnung, Haus) als allerwichtigsten Besitz ein, gefolgt von Auto bzw. Motorrad (18 Prozent). Schon an dritter Stelle landet das Smartphone (16 Prozent), während Gold, Geld und Wertpapiere auf nur drei Prozent kommen.
„Das Auto hat auf dem Land eine andere Bedeutung“, so Triple-M-Geschäftsführerin Christina Matzka. „Man muss die Wiener Sicht ein wenig relativieren“, ergänzt Helvetia-Österreich-Chef Thomas Neusiedler. „Ich kenne keine Sharing-Modelle, die in Poysdorf oder Zwettl funktionieren.“ Apropos Sharing: Gegenstände mit anderen Personen zu teilen, ist für die Hälfte der Befragten keine Option, besonders für über 50-jährige (57 Prozent).
Nur vier Prozent sehen sich als große Sharing-Fans. „Niemand sagt, ich möchte gar nichts besitzen“, so Neusiedler. All jene, die bereits sharen oder sich das vorstellen können, würden vor allem Werkzeuge mit anderen teilen (52 Prozent). Für 37 Prozent käme auch das Auto infrage, für weitere 27 Prozent Gartengeräte/Rasenmäher. „Da muss ein Umdenken stattfinden, gerade in der Nachbarschaft“, so Matzka.
Materieller Besitz hat seit der Corona-Pandemie leicht an Bedeutung verloren. Gerade Frauen, Personen über 50 Jahre und jene mit Matura würden eher sagen, dass Besitz für sie unwichtiger geworden ist. „Die Corona-Pandemie hat in diesem Bereich sicher Anlass zum Nachdenken gegeben. Für jeden Fünften ist der materielle Besitz wichtiger geworden, da er Sicherheit geben kann, zum Beispiel als wertvolle Anlage“, sagt Matzka. „Für den Großteil der Befragten sind allerdings andere, immaterielle Werte wie Gesundheit und Beziehungen stärker in den Vordergrund gerückt.“
*** Reparieren ***
Positiver ist die Einstellung zum Thema Reparieren. 37 Prozent geben an, alles, was möglich ist, zu reparieren, oder es zumindest zu versuchen. Weitere 50 Prozent lassen einiges reparieren, aber oft zahle es sich nicht aus.
68 Prozent haben jedenfalls schon Vorkehrungen zum Schutz ihres Besitzes getroffen. Alarmanlagen und Sicherheitstüren sind für 6 von 10 Befragten besonders sinnvoll, 29 Prozent nennen einen Hund. Bei künftigen Maßnahmen können sich 18 Prozent eine Alarmanlage vorstellen, gefolgt von Kameras (11 Prozent), Zusatzschloss (8 Prozent) und Versicherung (7 Prozent). „Viele unterschätzen den Wert ihres Besitzes“, sagt Neusiedler. Aber auch die (psychischen) Schäden, die etwa ein Einbruch verursache.
„Die Haushaltsversicherung nimmt beim Schutz von Besitz einen hohen Stellenwert ein, denn neun von zehn Befragten haben eine“, sagt Kaspar Hartmann, Vorstand für Schaden-Unfall bei Helvetia Österreich. 36 Prozent verfügen über eine Eigenheimversicherung. Rund die Hälfte der Befragten verlassen sich auch auf das wachsame Auge der Nachbarn. Alarmierend sei aber, so Hartmann, dass ganze 32 Prozent ihren Besitz sogar gar nicht schützen – immerhin wurde bereits ein Fünftel der Befragten selbst oder in der Familie Opfer eines Einbruchs.
Bei Autobesitzern haben 79 Prozent angegeben, zusätzlich zur Haftpflichtversicherung eine KFZ-Kaskoversicherung (Teil- oder Vollkasko) abgeschlossen zu haben. „Gleichzeitig geben aber 88 Prozent der Befragten an, eine Kaskoversicherung für ihr eigenes Sicherheitsgefühl als essenziell zu halten – hier gibt es eine Lücke von 10 Prozent, die es zu schließen gilt«, ergänzt Hartmann.
QUELLE: https://kurier.at/wirtschaft/was-die-oesterreicher-am-liebsten-besitzen/401749974

Österreich verstärkt „Blackout“-Vorsorge – Die Polizei soll bei einer drohenden „Blackout“-Gefahr früher gewarnt werden. Das Stromsystem sei durch die Erneuerbaren Energien immer anfälliger – APA/Die Presse, 28.9.2021
Die Vorkehrungen gegen ein „Blackout“ in der Stromversorgung in Österreich werden verstärkt. Dazu haben am Montag Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) und der Vorstand des Hochspannungsnetzbetreibers APG einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Die Polizei kann damit ein, zwei Stunden früher gewarnt werden. Die APG kann binnen längstens 20 bis 30 Stunden die Versorgung wiederherstellen, zeigen Simulationen. Jedoch wird das Stromsystem durch die Erneuerbaren immer anfälliger.
„Wir diskutieren den Erzeugungsausbau, vernachlässigen aber das Gesamtsystem“, monierte der technische Vorstandsdirektor der Austrian Power Grid (APG), Gerhard Christiner, vor Journalisten mit Blick auf Windkraft und Photovoltaik. Zur Netzstabilisierung hat die APG erneut Verträge mit Gaskraftwerken abgeschlossen, um bei Bedarf Leistung abrufen zu können. Heuer habe man schon 160 mal zur Netzstabilisierung eingreifen müssen.
Die Erfahrungen zeigen laut Christiner, dass ein Blackout im besten Fall nach etwa zehn Stunden beherrscht werden kann, laut den ständig durchgespielten Simulationen laufe die Versorgung nach längstens 20 bis 30 Stunden wieder. Die Wahrscheinlichkeit eines Blackouts sei sehr schwer zu benennen – der für technische Ausrüstung verantwortliche Generalmajor Peter Skorsch aus dem Innenressort sprach von einem „Blick in die Glaskugel“.
*** „Chaos-Phase“ möglichst kurz halten ***
Wichtig sei, dass man falls nötig schnellstmöglich reagieren könne, wie dies am 8. Jänner geschehen sei, so Christiner. Damals war wegen Problemen in Kroatien nahe der Grenze zu Ungarn das europäische Stromnetz kurzzeitig in zwei Regionen zerfallen. Gleich nach diesem Ereignis seien Schritte initiiert worden, um bei einem Blackout die „Chaos-Phase“ möglichst kurz zu halten, sagte Skorsch. Auch der 24. Juli, als es zu Stromausfällen in Spanien, Portugal und Teilen Frankreichs kam, zeige, dass Sicherheit nicht selbstverständlich sei, so Christiner.
Laut Nehammer kann die Polizei bei einem Blackout 72 Stunden lang, also für drei Tage, die volle Einsatzbereitschaft aufrechterhalten und für weitere sieben Tage die Sicherheit in Österreich gewährleisten. 100 Standorte der Polizei sollen nun zu resilienten – also durchhaltefähigen – Standorten ausgebaut werden, darunter das Innenministerium selbst sowie wichtige Zentralen wie das Bundeskriminalamt (BKA), die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN), die Cobra, die Landespolizeidirektionen und die Bezirkspolizeikommanden.
QUELLE: https://www.diepresse.com/6039577/osterreich-verstarkt-blackout-vorsorge

Tourismus-Sommersaison 2021: 20,7 Mio. Nächtigungen im August markieren Allzeithoch – Statistik Austria, 27.9.2021
Für August 2021 wurden laut vorläufigen Ergebnissen von Statistik Austria 20,66 Mio. Nächtigungen in österreichischen Beherbergungsbetrieben gemeldet.
„Der österreichische Tourismus ist auf dem Weg aus der Corona-Krise und hat im August 2021 einen neuen Nächtigungsrekord erreicht. Mit 20,66 Mio. Übernachtungen wurde der bisherige Nächtigungshöchstwert aus dem August 2019 um 2,3% übertroffen. Zu verdanken ist dies vor allem dem außerordentlich hohen Anstieg der Übernachtungen deutscher Gäste mit +25,0% sowie inländischer Gäste mit +14,3% gegenüber August 2019“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
Im Vergleich zum August 2020 nahmen die Nächtigungen inländischer Gäste um 7,2% auf 6,18 Mio. ab, während die Übernachtungen ausländischer Gäste um 27,8% auf 14,48 Mio. anstiegen.
Der stärkste ausländische Herkunftsmarkt war im August 2021 weiterhin mit Abstand Deutschland (9,6 Mio.; +21,1%), gefolgt von den Niederlanden (1,76 Mio.; +49,4%) und Italien (0,44 Mio.; +20,1%).
Die Zahl der Ankünfte insgesamt stieg im Vergleich zu August 2020 um 12,3% auf 5,18 Mio. an; dabei wurden um 28,1% mehr Ankünfte ausländischer Gäste und um 7,8% weniger Ankünfte inländischer Gäste als im August des Vorjahres gemeldet (siehe Tabellen 1 bis 5).
Weiterhin starke regionale Unterschiede in der Nächtigungsentwicklung im August gegenüber Vorkrisenniveau
Während in Vorarlberg (+13,5%), in der Steiermark (+11,5%) und in Tirol (+10,3%) zweistellige Nächtigungszuwächse gegenüber dem entsprechenden Vorkrisenmonat August 2019 aufwiesen, entwickelten sich die Nächtigungen in Wien (-50,8%), Niederösterreich (-11,0%) und Oberösterreich (-4,0%) negativ. Die Rückgänge sind auch im August 2021 auf das Ausbleiben ausländischer Gäste zurückzuführen, wobei sich in Wien zudem die Nächtigungen inländischer Gäste rückläufig entwickelten. In Kärnten (+9,3%), im Burgenland (+8,2%) und in Salzburg (+6,3%) wurden mehr Nächtigungen als im August 2019 gemeldet.
*** Laufende Sommersaison stärker als die des Vorjahres ***
Bedingt durch die hohe Anzahl an Nächtigungen im August ist auch die erste Hälfte der touristischen Sommersaison 2021 (Mai bis August) mit insgesamt 46,6 Mio. Nächtigungen um 17,7% höher als jene des Vorjahres ausgefallen. Für die Zunahme ist der Anstieg der Gästenächtigungen aus dem Ausland (+24,7% bzw. +5,88 Mio.) und jener aus dem Inland (+7,1% bzw. +1,12 Mio.) verantwortlich (siehe Tabellen 6 und 7).
Aufgrund der unterschiedlichen Zeiträume von pandemiebedingten Betriebs- und Grenzschließungen in beiden Sommersaisonen, sind die Entwicklungen jedoch nur bedingt vergleichbar.
Nächtigungsverluste im bisherigen Kalenderjahr im Vergleich zu 2020
Trotz deutlicher Nächtigungszunahmen in der bisherigen Sommersaison wurden im bisherigen Kalenderjahr 2021 (Jänner bis August) mit 50,32 Mio. Übernachtungen um 38,5% weniger verzeichnet als in der gleichen Periode des Vorjahres; dies ist auf die europaweiten Reisebeschränkungen im ersten Drittel des Jahres zurückzuführen. Daher fiel der Nächtigungsrückgang bei inländischen Gästen deutlich geringer (-18,0% auf 19,60 Mio.) als jener bei ausländischen Gästen (-46,9% auf 30,73 Mio.) aus. Auch die Zahl der Ankünfte im bisherigen Kalenderjahr liegt mit 13,38 Mio. deutlich unter der entsprechenden Vorjahresperiode (-34,7%; siehe Tabellen 8 und 9).
QUELLE: http://www.statistik.at/web_de/presse/126772.html

September 2021: Weiterhin hohe Anzahl an Nächtigungen – Details zu den Zahlungskartenumsätze im Reiseverkehr in Österreich – OeNB-Tourismusprognose für September 2021: Nächtigungsplus von 6 % – OeNB, 1.10.2021
Wie von der OeNB prognostiziert, kam es im August 2021 zu einem überraschend starken Anstieg von Nächtigungen in österreichischen Beherbergungsunternehmen. Im Vorjahresvergleich gingen die Nächtigungen von Inländern zwar um 7 % zurück (OeNB-Prognose: -6 %), die Nächtigungen von Ausländern stiegen jedoch um 28 % (OeNB-Prognose: +27 %), getragen von einem kräftigen Zuwachs deutscher und niederländischer Gäste. In
Summe ergibt sich damit ein Zuwachs von 15 %, der punktgenau prognostiziert wurde. Im Vergleich zum Rekordjahr 2019 konnte die Anzahl der Nächtigungen somit sogar um 2 % gesteigert werden – die Nächtigungen von ausländischen Touristen lag nur geringfügig unter dem damaligen Wert (-2 %), die Anzahl der Nächtigung von Inländern um 14 % über dem Wert von 2019. Die auf Basis von Zahlungskartenumsätzen erhobenen Ausgaben im Reiseverkehr zeigen einen erneuten Nächtigungszuwachs im September, und zwar sowohl im Vergleich zum Vorjahr (+22 %) als auch im Vergleich zum Rekordjahr 2019 (+6 %). Sowohl die Nächtigungen von inländischen als auch von ausländischen Touristen fielen stärker aus als in den beiden Vorjahren. Die Tourismuswirtschaft trotzte somit zum Sommerende den zuletzt erfolgten Anstiegen der Infektionszahlen. Die kommenden Nebensaisonmonate Oktober und November sind im Jahresverlauf mit einem Anteil von rund 9 % am gesamten Nächtigungsvolumen (im Jahr 2019) von vergleichsweise geringerer Bedeutung für das Gesamtjahr. Für die weitere Entwicklung im
Tourismussektor ist die mit Weihnachten voll einsetzende Wintersaison entscheidend.

QUELLE und COPYRIGHT 2021: Osterreichische Nationalbank (OeNB)

*** Details zu den Zahlungskartenumsätze im Reiseverkehr in Österreich ***
Die Ausgaben mittels Zahlungskarten von inländischen Gästen in Österreich bleiben – im Vorkrisenvergleich – im September1 auf dem sehr hohen Niveau von Juli und August (Juli: +63 %, August: +50 %; September: +61 %). Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Zuwachs von bis zu 10 %. Die Zahlungskartenumsätze ausländischer Touristen überstiegen im August erstmals das
Vorkrisenniveau (+14 %) und lagen auch im September mit 17 % über dem September 2019 und beinahe 50 % über den Vorjahreswert. Die Ausgaben von Gästen aus Deutschland und den Niederlanden, die im August schon positiv
überraschten, stiegen nochmals. Mit Schulbeginn (Kalenderwoche 37) reduzierte sich nicht nur die absolute Höhe
der Ausgaben, auch die Wachstumsraten gingen im Vergleich zu den Vorwochen zurück, auf + 47 % bei inländischen und +10 % bei ausländischen Touristen (jeweils im Vergleich zu 2019).
*** OeNB-Tourismusprognose für September 2021: Nächtigungsplus von 6 % ***
Die bis zur Kalenderwoche 38 vorliegenden Zahlungskartenumsätze werden verwendet, um die Anzahl der Nächtigungen im September zu schätzen (Erstveröffentlichung durch Statistik Austria Ende Oktober). Die OeNB erwartet für die Gesamtzahl der Nächtigungen einen Anstieg um 22 % gegenüber dem Vorjahr – getragen von einem weiterhin sehr kräftigen Zuwachs von Nächtigungen ausländischer Gäste (+36 %) bei einem geringen Zuwachs bei inländischen Touristen (+2 %). Im Vergleich zum Rekordsommer 2019 ergibt sich im September damit erneut ein Anstieg (+6 %), in dem Fall getragen von einem deutlichen Anstieg von Übernachtungen österreichischer Gäste (+17 %) bei einer gleichzeitig fast identen Anzahl an Übernachtungen ausländischer Gäste (+1 %).

QUELLE und COPYRIGHT 2021: Osterreichische Nationalbank (OeNB)

Die hohe Treffsicherheit der Augustprognose spiegelt den sehr engen Zusammenhang zwischen Zahlungskartenumsätzen und Nächtigungen wider. Im September sind die Umsätze von deutschen, niederländischen und italienischen Touristen in Österreich nochmals angestiegen; die Ausgaben in tourismusnahen Branchen stieg nochmals leicht an, ebenso die Ausgaben für Mautgebühren, bei Tankstellen und in der Fahrzeugvermietung. Wie der IHS Monitor zeigt, hat sich auch der positive Trend im Luftreiseverkehr fortgesetzt. Diese Entwicklungen untermauern die prognostizierte Beschleunigung der Wachstumsdynamik im heimischen Tourismus im September gegenüber den bereits überraschend positiven Augustzahlen.

QUELLE und COPYRIGHT 2021: Osterreichische Nationalbank (OeNB)

Dämpfend auf die Entwicklung im September könnte der höhere Anteil des Städtetourismus in der Nebensaison wirken; Im Jahr 2019 betrug der Anteil Wiens an den gesamten Nächtigungen in Österreich im August 9 % und im September 13%. Obwohl auch die Nächtigungen in Wien zuletzt wieder zunahmen (Juni: -77 %, Juli: -64 %, August: -51 %; jeweils im Vergleich zum Jahr 2019) sind die Verluste im Städtetourismus nach wie vor gravierend.
QUELLE (3-Seiten-PDF mit Schaubildern und einer Tabelle): https://www.oenb.at/dam/jcr:bfc6db22-b66c-4115-a9a5-ff27b465efdf/september-21_hohe-anzahl-an-naechtigungen.pdf

EuroSkills: Österreich mit 26 Medaillen zweiter knapp hinter Russland – Science-APA, 27.9.2021
Bei den EuroSkills sind am Sonntagabend im Messe Congress Graz die Medaillen vergeben worden. Russland gewann das Medaillenranking mit insgesamt 27 Medaillen, davon 13 in Gold. Österreich belegte knapp dahinter Rang zwei mit 26 Medaillen, darunter neun Goldmedaillen. Die Präsidentin von Worldskills Europe, Dita Traidas, sagte bei der Schlusszeremonie: „Es war wahrlich ein Schaulauf von beruflichen Spitzenleistungen, den wir in Graz zu sehen bekommen haben.“
Russland, Gastgeber der nächsten Berufs-EM, gewann 13 Goldmedaillen, sechsmal Silber und achtmal Bronze. Die zehn Präsentationsberufe werden nicht in die Wertung mit einbezogen. Österreich schnitt mit je neun Gold- und Silbermedaillen sowie acht Bronzemedaillen sehr gut ab. In den Präsentationsberufen gab es dazu noch zweimal Gold und Bronze und dreimal Silber. Hinter Österreich kam Frankreich mit 13 Medaillen auf Rang drei, gefolgt von der Schweiz mit zwölf und Deutschland mit neun Medaillen. Insgesamt wurden 15 Nationen mit Medaillen bedacht. Der „Jos de Goey“-Award für das insgesamt beste Teilnehmer wanderte nach Russland an das Duo Eldar Seidametov und Vladislav Diubanov im Skill „Mobile Robotics“.
Es war die siebente Ausgabe der Berufseuropameisterschaften, seit 2008 haben österreichische Teilnehmer insgesamt 144 Medaillen geholt. Es übergab Initiator Josef Herk die EuroSkills Flagge an St. Petersburg, dem Ausrichter der nächsten Berufs-EM 2023. Schon im kommenden Jahr werden die WorldSkills in Shanghai, China, über die Bühne gehen.
QUELLE: https://science.apa.at/power-search/17152673380620257989

Österreichische Studenten sind im Schnitt älter und arbeiten häufiger – „Hotel Mama“ vergleichsweise selten – Zwar älter, dafür weniger Nachwuchs – Science-APA, 30.9.2021
Die Studenten in Österreich sind im europäischen Vergleich älter und arbeiten nebenbei häufiger. Das zeigt die neue „Eurostudent“-Studie, in der die sozialen und ökonomischen Studienbedingungen in 26 Staaten gegenübergestellt werden. Bei der Bildungsherkunft ist das Bild differenziert: In Österreich sind sowohl Studenten aus bildungsfernen Haushalten als auch jene aus Akademikerfamilien weniger stark repräsentiert als in den Vergleichsländern.
Im Schnitt sind die österreichischen Studenten 27 Jahre alt – das ist mehr als ein Jahr mehr als das Durchschnittsalter der 25 Vergleichsländer (25,8 Jahre). Dabei spielt es keine Rolle, ob die Studenten an einer Universität inskribiert sind oder an einer anderen Hochschulinstitution (z.B. Fachhochschule, Pädagogische Hochschule). In Österreich sind sowohl die Uni-Studenten im Schnitt älter (27,1 Jahre) als ihre europäischen Kollegen (25,5 Jahre) als auch jene an anderen Hochschulen (26,7 vs. 26,2 Jahre). Ähnlich sehen die Ergebnisse beim Median-Alter der Studierenden aus.
*** „Hotel Mama“ vergleichsweise selten ***
Das höhere Alter hat auch Implikationen auf andere Lebensbereiche: So leben etwa in Österreich weniger Studenten noch bei ihren Eltern (20 Prozent) als im Europa-Vergleich (34 Prozent). Allerdings hat dies nicht nur mit dem etwas höheren Durchschnittsalter zu tun: Auch in den einzelnen Altersgruppen ist das „Hotel Mama“ in Österreich vergleichsweise selten: Hierzulande leben 39 Prozent der Studenten unter 22 Jahren bei den Eltern (Vergleichsstaaten: 46 Prozent), bei den 22- bis 24-Jährigen sind es 25 Prozent (Vergleichsstaaten: 38 Prozent).
Im Schnitt arbeiten die österreichischen Studenten auch etwas häufiger: 58 Prozent sind hierzulande sowohl während des Semesters als auch in der vorlesungsfreien Zeit erwerbstätig, im europäischen Vergleich sind es 53 Prozent. Jeweils sieben Prozent arbeiten nur während des Semesters und jeweils 18 Prozent nur in der vorlesungsfreien Zeit. Überhaupt nicht erwerbstätig sind demgegenüber in Österreich nur 17 Prozent der Studierenden und in den Vergleichsstaaten 22 Prozent. In etwa gleich groß ist der Anteil jener Studentinnen und Studenten, die sich primär als erwerbstätig (und nur nebenbei als Studierende) sehen: Dieser beträgt in Österreich 22 Prozent und im Schnitt 20 Prozent. Am höchsten ist dieser Anteil in Malta (33 Prozent), Polen, Estland (je 32 Prozent) und Ungarn (30 Prozent).
*** Zwar älter, dafür weniger Nachwuchs ***
Nicht ganz widergespiegelt wird das höhere Alter bei der Zahl der Studierenden mit Kind. In Österreich haben nur neun Prozent Nachwuchs, im Europa-Vergleich sind es elf Prozent. Am vermehrungsfreudigsten sind die Studierenden in Island, wo bereits ein Drittel Kinder hat, gefolgt von jenen in Norwegen (23 Prozent) und Estland (21 Prozent).
In allen Vergleichsländern sind Studenten aus bildungsfernen Schichten an den Hochschulen unterrepräsentiert, in Österreich allerdings etwas stärker. So haben etwa in Österreich nur vier Prozent der Studenten Eltern mit höchstens Pflichtschulabschluss, in den Vergleichsstaaten sind es dagegen neun Prozent. Umgekehrt stammen hierzulande auch „nur“ 53 Prozent der Studierenden aus Akademikerfamilien, während dieser Anteil europaweit bei 60 Prozent liegt. Erklärt werden könnte dies mit dem vergleichsweise bedeutsamen Anteil der Berufsbildung bzw. Lehre in Österreich: Aus diesem Segment (höchster Abschluss AHS-Matura, berufsbildende mittlere Schule, Berufsschule/Lehre, Gesundheits- und Krankenpflegeschule) stammen die Bildungsabschlüsse der Eltern von 44 Prozent der Studenten in Österreich (Vergleichsstaaten: 33 Prozent).
Für die Studie wurden Erhebungen aus Albanien, Österreich, Schweiz, Tschechien, Deutschland, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Georgien, Kroatien, Ungarn, Irland, Island, Italien, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowenien und der Türkei analysiert.
QUELLE: https://science.apa.at/power-search/18153173286272859794
SIEHE DAZU: https://www.eurostudent.eu/

Budgetvollzug 2021 zeigt erste Zeichen der Entspannung nach COVID-19-Krise – Budgetausschuss behandelt Berichte zu laufenden Finanzagenden und vertagt Oppositionsanträge – Parlamentskorrespondenz, 30.9.2021
Zwei Wochen vor der nächsten Budgetrede von Finanzminister Gernot Blümel beschäftigte sich der Budgetausschuss heute mit den laufenden Finanzagenden. Zur Diskussion standen neben dem von den Auswirkungen der Pandemie geprägten Budgetvollzug von Jänner bis Juli 2021 auch eine Reihe von Oppositionsanträgen, die (teils zum wiederholten Male) vertagt wurden. Bei den Euro-Krisenländern sieht das Finanzministerium trotz Corona-Krise nur geringe Rückzahlungsrisiken. …
QUELLE: https://www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAHR_2021/PK1042/index.shtml

Budgetausschuss: Rechnungshofpräsidentin Kraker präsentiert pandemiegeprägten Bundesrechnungsabschluss 2020 – Opposition kritisiert Intransparenz bei der COFAG und fordert mehr „Licht ins Dunkel“ – Parlamentskorrespondenz, 30.9.2021
Da das Finanzjahr 2020 erwartungsgemäß ganz im Zeichen der Maßnahmen zur Bekämpfung der Auswirkungen der COVID–19–Pandemie stand, waren die wirtschaftliche Entwicklung und die daraus resultierenden Haushaltsergebnisse bei der Budgeterstellung schwer abschätzbar. Dies schlug sich unter anderem im noch deutlicheren Anstieg des Defizits auf 22,48 Mrd. € (Finanzierungshaushalt) sowie bei den Staatsschulden nieder, deren BIP-Anteil sich von 70,5% auf 83,9% erhöhte. Auf gesamtstaatlicher Ebene erzielte Österreich im Jahr 2020 ein öffentliches Defizit von 8,9% des BIP; 2019 gab es noch einen Überschuss von 0,6% des BIP. Dies geht aus dem heute im Budgetausschuss mit den Stimmen von ÖVP und Grünen genehmigten Bundesrechnungsabschluss (BRA) hervor, der wie üblich vom Rechnungshof vorgelegt worden war (III-321 d.B.). Die Zustimmung verweigerten die VertreterInnen der Opposition, die abermals die mangelnde Transparenz bei der Auszahlung der Mittel durch die staatliche Finanzierungsagentur COFAG monierten, die zudem jeglicher parlamentarischen Kontrolle entzogen sei. In dieser Causa hatten SPÖ, FPÖ und NEOS im Vorfeld bereits gemeinsam eine Drittelbeschwerde beim Verfassungsgerichtshof eingebracht.
Aufgrund des drastischen Konjunktureinbruchs im Vorjahr sei es zu einem Rückgang des realen BIP um 6,6% und zu einer Erhöhung der Arbeitslosenrate auf 9,9% gekommen, führte Rechnungshofpräsidentin Margit Kraker als weitere Eckwerte des Wirtschaftsjahres 2020 an, das entscheidend von der Pandemie geprägt war. Die über den COVID-19-Krisenbewältigungsfonds finanzierten Maßnahmen summierten sich auf 8,5 Mrd. €, Steuererleichterungen schlugen sich in Form von Mindereinzahlungen im Ausmaß von 6,4 Mrd. € zu Buche. Darüber hinaus wurden 5,5 Mrd. € an Corona-Kurzarbeitsbeihilfen ausbezahlt. Aufgrund der mehrmaligen Änderungen der Budgetstruktur innerhalb eines kurzen Zeitraums waren Vergleiche der Gebarung auf Untergliederungsebene im Zeitverlauf nicht oder nur mit erheblichem Aufwand möglich, zeigten die RechnungshofprüferInnen kritisch auf und verwiesen dabei auf die im Bundeshaushaltsgesetz 2013 festgelegten Grundsätze der Budgetklarheit bzw. Transparenz.
Es handle sich dabei um keine „ästhetische Darstellung“, räumte Finanzminister Gernot Blümel ein. Diese Problematik habe jedoch auch schon bei früheren Regierungskonstellationen bestanden. Bei der COFAG sei er überzeugt davon, dass alles in Ordnung sei. Nun sei die Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs abzuwarten. Generell könne sich die wirtschaftliche Bilanz aus seiner Sicht sehen lassen, zumal die aktuellen Wachstumsprognosen wahrscheinlich noch nach oben revidiert werden müssen. Noch wenig in die Karten blicken ließ sich der Ressortchef bezüglich der Wiedererreichung des Maastricht-Ziels von 3% in Bezug auf das öffentliche Defizit; diese Frage werde in den bald startenden Budgetverhandlungen ausführlich diskutiert werden, kündigte er an. …
Weiters: * Bundesrechnungsabschluss in Corona-Zeiten: Ein Viertel der Auszahlungen ohne Einbindung des Nationalrats * Rege Debatte über Nachvollziehbarkeit der Corona-Maßnahmen * Kraker tritt für nachhaltige Reformschritte im Sinne eines stabilen öffentlichen Sektors ein * Blümel: COVID-19-Maßnahmen haben gegriffen und Wirtschaftserholung ermöglicht * Berger verweist auf Ergebnisse der Arbeitsgruppe zur Reform des Bundesrechnungsabschlusses
QUELLE: https://www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAHR_2021/PK1041/index.shtml

Ökosoziale Steuerreform: „Weder sozial noch ökologisch“ – Wenig Lob und viel Kritik an Steuerreform – Preis für CO2-Emissionen für Fachleute zu niedrig – Lenkungseffekt „relativ begrenzt“ – Experte: Keine Kostenwahrheit – Einnahmen aus CO2-Bepreisung werden zu Klimabonus – „Geschenk“ für Besserverdienende und Konzerne – Lob für Entlastung aus der Wirtschaft – Bundeskanzler Kurz zufrieden – Entlastung in mehreren Punkten – ORF, 4.10.2021
CO2 wird besteuert, die Lohnsteuer gesenkt, der Familienbonus erhöht und ein Klimabonus eingeführt – das sind einige der Eckpunkte der ökosozialen Steuerreform, die am Sonntag von der Regierung vorgestellt wurde. Während vonseiten der Wirtschaft Lob kam, äußerte die Opposition harsche Kritik. Auch Fachleute sehen eine verpasste Chance – vor allem, was den Klimaschutz betrifft.
Die SPÖ findet, die Steuerreform sei „weder sozial noch ökologisch“. Profitieren würden davon vor allem Großunternehmer und Konzerne. NEOS-Vorsitzende Beate Meinl-Reisinger kritisierte, dass der Mittelstand bei dieser Reform „durch die Finger schaut“. Und: Der CO2-Preis habe in dieser Form keinerlei Lenkungseffekt, sondern sei nur eine zusätzliche Steuer. Insgesamt werde nur die Klientel zufriedengestellt, die potenzielle Wähler seien.
Kein gutes Haar ließ auch die FPÖ an der Steuerreform. Diese sei „eine reine Mogelpackung zulasten der Bevölkerung“ und ein „Strafpaket für die österreichischen Steuerzahler“. Steuern würden das Klima nicht retten können, „sondern nur Anreize mit Hausverstand“.
*** Preis für CO2-Emissionen für Fachleute zu niedrig ***
Bei Umweltorganisationen sorgt vor allem für Unmut, dass die Abschaffung des Dieselprivilegs und die im Regierungsprogramm geplante Reform der Pendlerpauschale nicht in der Steuerreform enthalten sind, sowie die Höhe des CO2-Preises. Dieser sei zu niedrig angesetzt und entspreche nicht der Kostenwahrheit.
Als „verheerendes Signal“ sieht der WWF den erneut verschobenen Abbau umweltschädlicher Subventionen. Die NGO bewertete den Einstieg in die CO2-Bepreisung als wichtigen Schritt, forderte aber einen steileren Preispfad und einen größeren Ökobonus. Ähnlich äußerte sich die Umweltorganisation Global 2000: Der Einstieg in die CO2-Bepreisung in Österreich sei gut, aber zu zögerlich.
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Auch dem VCÖ ist der CO2-Preis zu niedrig. Das bedeute hohe Kosten für die Allgemeinheit und künftige Generationen. Ähnlich äußerte sich Greenpeace: „Es ist ein Armutszeugnis, dass es Österreich nicht gelingt, ein deutlich klimafreundlicheres Modell vorzulegen als etwa das konservative Deutschland.“ Der ÖAMTC sprach von „Licht und Schatten“.
*** Lenkungseffekt „relativ begrenzt“ ***
Leise Kritik kam von WIFO-Steuerexpertin Margit Schratzenstaller. Sie bewertete grundsätzlich als positiv, dass 2022 der Einstieg in die CO2-Bepreisung erfolge. „Man hätte sich aber gewünscht, dass das etwas mutiger gewesen wäre, sowohl was den Einstiegspreis anbelangt als auch den Zielpreis“, sagte sie.
Fußgänger auf einem Gehsteig
So werde der gewünschte Lenkungseffekt „relativ begrenzt bleiben“. Der neue WIFO-Chef Gabriel Felbermayr forderte eine rasche stufenweise Anhebung der CO2-Abgabe auf Verkehr und Energie auf 60 Euro je Tonne.
*** Experte: Keine Kostenwahrheit ***
Das sieht auch das Momentum-Institut ähnlich: Mit 30 Euro pro Tonne würde Benzin um acht Cent pro Liter teurer. Haushalte, die mit Gas oder Heizöl heizen, würden rund 130 Euro im Jahr mehr zahlen. Das würde nicht die notwendigen Effekte für den Klimaschutz auslösen, so die sozialliberale Denkfabrik.
Gegenüber dem „Standard“ meinte der Umweltökonom Stefan Schleicher, dass der Preis „in keiner Weise“ den wahren Kosten entspreche, und verwies auf den Preis, der derzeit beim europäischen Emissionshandelssystem gelte: Dieser liege bei rund 60 Euro pro Tonne CO2. Dem Klimaökonomen Gernot Wagner zufolge belaufe sich der Preis sogar auf „mindestens 100 Euro“ – mehr dazu in science.ORF.at.
*** Einnahmen aus CO2-Bepreisung werden zu Klimabonus ***
Ab 1. Juli 2022 müssen die Österreicherinnen und Österreicher für ihren CO2-Ausstoß eine zusätzliche Steuer bezahlen. Der Einstiegspreis beträgt 30 Euro pro Tonne und steigt bis 2025 auf 55 Euro. Ab 2026 soll es einen EU-weiten CO2-Emissionshandel für sämtliche Lebensbereiche geben.
Die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung werden unter anderem in Form eines Klimabonus an die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler retourniert. Der Bonus wird, je nachdem, wo man wohnt und ob man öffentliche Verkehrsmittel zur Verfügung hat oder auf das Auto angewiesen ist, ausgezahlt und parallel zu den Einnahmen jährlich steigen.
*** „Geschenk“ für Besserverdienende und Konzerne ***
Zusätzlich zum Klimaaspekt wird es zahlreiche Entlastungen geben, die sich bis 2025 auf 18 Milliarden Euro summieren sollen. Sparmaßnahmen als Gegenfinanzierung sind nicht vorgesehen, die Bundesregierung geht davon aus, dass die Entlastungen durch zusätzliches Wachstum und Betriebsansiedlungen finanziert werden und dass gleichzeitig der Abbau der Staatsverschuldung möglich ist.
Das Momentum-Institut kritisierte hierbei, dass bei der Einkommens- und Vermögenssteuersenkung sowie beim Familienbonus ebenfalls hauptsächlich die Besserverdiener bzw. große Unternehmen profitieren würden. ATTAC sprach bei der Reform von einem ein „Riesengeschenk für Besserverdienende, Konzerne und Vermögende“.
*** Lob für Entlastung aus der Wirtschaft ***
Lob kam dagegen von der Wirtschaft. Vor allem mit der Erhöhung des Gewinnfreibetrags sowie mit der Senkung der Körperschaftssteuer und der Tarifstufen in der Lohn- und Einkommensteuer seien langjährige Kammer-Forderungen aufgegriffen worden, sagte Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer.
Der ÖVP-Wirtschaftsbund sprach von einem „fairen Mix für einen starken Standort“ sowie einer „Entlastung der Betriebe und Klimaschutz mit Hausverstand“. Die Industriellenvereinigung betonte, es seien „notwendige Schritte in Richtung Entlastung“ gemacht worden. Mit der schrittweisen Senkung der Körperschaftssteuer auf 23 Prozent bewege sich Österreich in Richtung EU-Durchschnitt und stärke damit den Standort.
*** Bundeskanzler Kurz zufrieden ***
Der Handelsverband begrüßte die Reform ebenfalls weitgehend. „Schade ist allerdings, dass die kalte Progression nicht abgeschafft wurde, denn gerade die pandemiebedingte Teuerung wird große Teile der Senkung neutralisieren, und eine strukturelle Verankerung wäre der treffsicherste Ausgleich“, so Rainer Will, Chef des Handelsverbands.
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zeigte sich in der ZIB2 am Sonntag mit dem Ergebnis der Verhandlungen zufrieden. Man habe es geschafft, den Klimawandel, Soziales und den Wirtschaftsstandort in der Reform zu vereinen. Der Kritik, dass etwa die Schritte zum Klimaschutz zu zögerlich seien, hielt er entgegen: „Wir tun das nicht mit dem Holzhammer, sondern auf behutsame Weise.“
ZIB 2 am Sonntag, 3.10.2021
*** Entlastung in mehreren Punkten ***
§ Die geplante Senkung der Lohnsteuer erfolgt stufenweise: Die zweite Einkommensstufe wird mit Juli 2022 von 35 auf 30 Prozent gesenkt, die dritte Einkommensteuerstufe mit Juli 2023 von 42 auf 40 Prozent. Wie bisher bleiben Jahreseinkommen bis 11.000 Euro steuerfrei. Für Einkommen zwischen 11.000 und 18.000 Euro wurde der Steuersatz bereits im Vorjahr von 25 auf 20 Prozent gesenkt, daran ändert sich nichts. Unverändert bleiben auch die Steuerstufen für die höheren Einkommen.
§ Für kleine Einkommen werden die Krankenversicherungsbeiträge gesenkt, beginnend mit 1,7 Prozent. Bis zu einem Einkommen von 2.600 Euro brutto wird es eine langsam einschleifende Senkung der Beiträge geben. Davon profitieren laut Regierungsangaben 2,3 Millionen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen und 1,6 Millionen Pensionisten und Pensionistinnen.
§ Der Familienbonus wird am 1. Juli 2022 von 1.500 auf 2.000 Euro pro Kind und Jahr angehoben. Außerdem sollen Alleinerzieherinnen mit niedrigem Einkommen mehr vom Kinderbonus profitieren. Alleinerzieherinnen mit einem Einkommen bis 12.000 Euro pro Jahr erhalten einen Kinderbonus von 450 Euro pro Kind statt bisher 250 Euro. Außerdem wird der Bezieherkreis erweitert. Künftig sind auch jene Familien bezugsberechtigt, in denen beide Partner arbeiten und beide jeweils mehr als 6.000 Euro, aber unter 12.000 Euro verdienen.
§ Darüber hinaus soll ein Mitarbeiterbeteiligungsmodell eingeführt werden, mit dem Arbeitnehmer mit bis zu 3.000 Euro steuerfrei am Gewinn eines Unternehmens beteiligt werden können.
§ Unternehmen werden mit einer Senkung der Körperschaftssteuer (KöSt) um bis zu 700 Millionen Euro entlastet. Konkret wird die KöSt 2023 von 25 auf 24 Prozent und 2024 auf 23 Prozent gesenkt.
§ Entlastungen soll es nach deutschem Vorbild auch für besonders CO2-intensive Unternehmen geben, damit es nicht zu einem „Carbon Leakage“ kommt – Betriebe sollen nicht wegen der mit den Klimamaßnahmen verbundenen Kosten ihre Produktion in andere Länder mit weniger strengen Auflagen verlagern. Für besonders energieintensive Unternehmen ist eine „Härtefallregelung“ vorgesehen. Die Eigenstromsteuer für die Einspeisung von selbst erzeugtem Strom soll entfallen – diese Entlastung wird von der Regierung mit 50 Millionen Euro beziffert.
QUELLE: https://orf.at/stories/3231015/
SIEHE DAZU:
=> Ökonomie: Klimaerwärmung wird „verdammt teuer“ – Science-ORF, 3.9.2021
Hurricanes, Überflutungen, Dürren: Mit der Klimaerwärmung häufen sich Wetterextreme. Die Ökonomie versucht die kurz- und langfristigen Schäden, die dabei entstehen, in Geld umzurechnen. Das ist nicht ganz einfach, aber eines ist sicher: Die Klimaerwärmung wird „verdammt teuer“, wie es der Klimaökonom Gernot Wagner ausdrückt.
QUELLE: https://science.orf.at/stories/3208500/
=> Steuerreform: Wie ökosozial sind die Pläne der Regierung? – Debatte / ORF, 4.10.2021 ff
QUELLE: https://debatte.orf.at/stories/1818479/
=> Nora Laufer: Ökosteuerreform: Von CO2-Preis bis Klimabonus: Gelingt nun die Klimawende? – Der Standard, 4.10.2021
Bei der Ökosteuerreform orten Klimaexperten noch deutlich Luft nach oben. Österreichs Emissionen werden wohl kaum gesenkt
QUELLE: https://www.derstandard.at/story/2000130143225/von-co2-preis-bis-klimabonus-gelingt-nun-die-klimawende

Neu im Konsumentenschutzausschuss – SPÖ-Anträge zu Schuldnerschutzschirm, Kontoüberziehung, Pfandleihverträgen, Lebensmittelmarketing – Parlamentskorrespondenz, 30.9.2021
Die SPÖ thematisiert die ihrer Meinung nach prekäre finanzielle Lage vieler Menschen aufgrund der Auswirkungen der Corona-Krise. Einerseits fordert sie in mehreren Entschließungsanträgen die Schaffung eines Schutzschirmes für SchuldnerInnen, andererseits setzt sie sich für eine Deckelung der Kontoüberziehungszinsen sowie für mehr Transparenz bei Pfandleiverträgen ein. In einem weiteren Antrag machen sich die SozialdemokratInnen für verbindliche Vorgaben für Lebensmittelmarketing stark, das an Kinder gerichtet ist. …
QUELLE: https://www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAHR_2021/PK1045/index.shtml