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UPDATE 6.9.2021: in der Rubrik „INTERNATIONALES“ wurde die von SENTIX nachgereichte Meldung zum verdüsterten Konjunkturausblick eingefügt und im Abschnitt „FÜR DEN EILIGEN LESER“ eingeflochten.
Die zurückliegende Woche war einmal mehr mit reichlichen Meldungen gesegnet – Lesestoff für eine ganze Woche sozusagen. Hier die geraffte Übersicht.
FÜR DEN EILIGEN LESER gibt es – ganz ähnlich wie in den letzten Wochen hier bald mehr als nur oft festgehalten: – summa summarum nur zu vermerken, das es der Wirtschaft rund um den Erdball noch immer “supertoll” geht – Dieses Noch gewinnt mit Blick auf die Meldungslage der vergangenen Woche weiter an Schärfe: in die optimistischen Töne staatsnaher Beobachter gibt es noch stärkere Zeichen der Eintrübung als in der vorvergangenen Woche vor allem in den USA, der jüngste Inflationsanstieg wird zum wiederholten Male von offiziellen Stellen als vorübergehend aufgefasst. Doch treten Stimmen hinzu, die die Gefahr einer kommenden Stagflation an die Wand malen (=> COMMENT und KOMMENTARE AUS FREMDER FEDER). Der Konjunkturausblick hat sich zudem bereits zum vierten Mal verdüstert, so der SENTIX Konjunkturindex. Auch die Corona-Pandemie spielt weiterhin eine Rolle. Die Gefahr in Form des Delta-Virus ist weiterhin bedeutungsvoll (=> COVID-19 Dashboard der Johns Hopkins University). Wie aufgeregte Debatten um Maßnahmen und Impfmanagement zeigen, herrscht eine irrlichternde Besorgnis weiterhin bei Gesundheitsexperten und in der Politik.
Aus den Sonderthemen ragen die Frage um die afghanischen Flüchtlinge und der Dauerbrenner Vermögens- und Erbschaftssteuern hervor. Afghanistans benachbarte Turkstaaten fürchten den Import islamistischer Vorstellungen in ihre Länder und schotten sich ab. Auch Österreichs Bundesregierung sagt Nein zur Aufnahme dieser Flüchtlinge und möchte gemeinsam mit der Europäischen Union die Turkstaaten zur Flüchtlingsaufnahme bewegen; indessen ruft EU-Kommissar Asselborn zur Front gegen Österreichs ablehnender Haltung und den derzeitigen EU-Vorsitz von Slowenien auf, das ebenfalls gegen die Flüchtlingsaufnahme votiert. Interessante Hintergrundinformationen zum Problem stellen die Beiträge “Afghanistan: Ein zerklüftetes Land” (Mit offenen Karten Reupload, ARTE, 2017) und “Die geographische Verbreitung des Islam und Islamismus” (Mit offenen Karten, ARTE, 2020) dar. Zur Vermögens- und Erbschaftssteuern melden sich wirtschaftsnahe Stimmen ablehnend, umverteilungsaffine Stimmen dagegen zustimmend zu Wort. Eine neue Studie, päsentiert zur Tagung der Zentralbanken in Jackson Hole, sieht als Ursache der „savings glut“, dem Überhang an Sparguthaben, die Bündelung von „Geld“ bei Reichen. Daraus, so schlussfolgern die Studienautoren, erhellt sich, dass die Reichen Verursacher des Niedrigzins seien. Für weitere kontroverse Diskussionen ist Stoff gegeben.
FAZIT: Neben optimistischen Ausblicken auf weiteres Wirtschaftswachstum gibt es zunehmend Zeichen einer harzenden Wirtschaft; noch handelt es ich um eine Art Jammern auf hohem Niveau; möglicherweise entwickelt sich aus der Inflation eine länger währende Stagflation (=> COMMENT und KOMMENTAR AUS FREMDEN FEDERN). Bremsend wirkt sich abermals die Pandemie mit steigenden Neuinfektionszahlen und ansteigenden Hospitalisierungen COVID-19-Erkrankter aus. Doch die Hoffnung stirbt bekanntnlich zuletzt: der Chef der deutschen Kassenärzte wähnt die Pandemie im Frühjahr 2022 beendet. Zündstoff für weitere Diskussionen liefern das Problem um afghanische Flüchtlinge und der Dauerbrenner Vermögens- und Erbschaftssteuern, denen sich die These um Reiche als angebliche Verursacher des Niedrigzins hinzugesellt.