bookmark_borderN+C – Montagsblick KW 26/27

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Die zurückliegende Woche war einmal mehr mit reichlichen Meldungen gesegnet – Lesestoff für eine ganze Woche sozusagen. Hier die geraffte Übersicht.

FÜR DEN EILIGEN LESER gibt es – wie letzte Woche ebenso – summa summarum nur zu vermerken, das es der Wirtschaft rund um den Erdball „supertoll“ geht: eine Erfolgsmeldung jagt die andere. Auch die Jagd an den Börsen geht weiter: höher, immer höher – the trend is your friend.
Dazu bekommt der brave Leser, die fleißige Leserin freihaus einen COMMENT:
Der Umwelt tut das forcierte Wirtschaftswachstum nicht gut: wir kurbeln mit Schulden den Konsum an, verschleudern dabei Ressourcen und heizen Mutter Erde ordentlich ein – auf die Dauer uns selbst.
Austerität? Welch‘ Schreckenswort! Nie und nimmer, da sei der Teufel vor. Hieß es. Heißt es. Das geht nun so seit Jahrzehnten – mit Keynes als Gewährsmann: kein Jahr ohne eine „alternativlose Staatsintervention“: der Staat als Investor muss dringend her, um dieses und jenes zu retten – und – pscht! nicht verraten! – um Wahlzuckerln zu finanzieren, wie gehofft wurde. Welch‘ trügerische Hoffnung.
BIP auf Pump hieß es letzte Woche hier in Frageform. Konsum auf Pump, Arbeitsplätze auf Pump, Klimawandel – jawohl: auch das auf Pump. Nun rächt sich – zumindest sehe ich das so – dieses Aufpumpen und Inflationieren des Konsums. So sozial war also die Idee mit dem Rezept des Vermögensverwalters und Börsenspekulanten Keynes vielleicht doch nicht.
Freundschaft? Solidarität? Humanität? Soziale Gerechtigkeit? Hehre Begriffe. Fürchterlich drohendes Ergebnis. Irgendwer schrieb da doch etwas vom Weg in die Knechtschaft, wenn auch in anderem, ähnlichem Kontext; die Zeit schritt voran. Auf dem Weg in die Knechtschaft befinden wir uns, so glaube ich, schon, der Digitalisierung sei Dank. Und das aber nicht erst seit gestern. New Monetary Theory als Hebel der Erdausbeutung und Knechtung der Massen? Wirtschaftswissenschaftler als Hybris-befangene Zauberlehrlinge der modern-wissenschaftlichen Art: wo aber bleibt der rettende Zauberer?
Und wohin gehen wir als Menschen, in welche Zukunft? Wohl bekomm’s!, möchte man sagen. Aber der Wunsch bleibt im Halse stecken: wohlbekömmlich dürfte das wissenschaftlich entworfene, von Politik-Handwerkern eifrig gezimmerte Gebäude nicht sein.
Respektvoll-behutsame Sparsamkeit in Selbstbeschränkung? Davon sind wir – schon der politisch alternativlosen Notwendigkeiten, wie es im Chor lautstark tönt – meilenweit entfernt. Die Angst vor der aufgebrachten Masse und dem Stimmenverlust bei der nächsten Wahl treiben. Wohl bekomm’s!

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