Kronengift – Die Coronapandemie im Blick KW 18

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SCHWERPUNKTE

Berichte aus diversen Ländern: Israel führt Entspannung an, Indien leidet massiv – Entwarnung zur indischen Mutante – Impfstoffinduzierte immune thrombotische Thrombozytopenie (VITT) und ihre Therapie – Asthma-Sprays gegen Covid-19 sind keine Alternative – EMA prüft Sinovac: neues Impfprinzip bald in Europa – Einmal-Impfung bei Genesenen wirkungsstark – EU-Impfpass fälschungssicher? – Situation in Österreich – Psychische Belastungen unter der Pandemie stark angestiegen

CORONAVIRUS: Epidemiologie-Links

siehe dazu auch auf diesem Blog die Coronavirus: Epidemiologie-Links

NDR-CORONAVIRUS-UPDATE jeden Dienstag mit Prof. Dr. Christian DROSTEN
und Prof.in Sandra CIESEK – Podcasts, Texte, Quellen – auch als Abonnement.

PODCASTS – Das Coronavirus-Update von NDR Info – dienstägliche Audio-Updates in einer Länge von jeweils mehr als ca. 2 Stunden – Beginn mit Folge 01 vom 26.2.2020
Wie steht es um einen Impfstoff? Wie entwickelt sich die Test-Strategie? Besteht Hoffnung auf ein Medikament? In unserem wöchentlichen Podcast wollen wir verlässlich über neue Erkenntnisse der Forschung informieren. Die NDR Wissenschaftsredakteurinnen Korinna Hennig und Beke Schulmann sprechen dazu seit Herbst 2020 wöchentlich, immer dienstags im Wechsel im Gespräch mit Prof. Christian Drosten, dem Leiter der Virologie an der Berliner Charité und Prof. Sandra Ciesek, der Leiterin der Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt. Die Audios dieses Podcasts stehen unter der Creative Commons-Lizenz CC by-nc-nd 3.0.
QUELLE: https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast4684.html

Mehr dazu siehe unter Coronavirus: Epidemiologie-Links

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Impfdashboard des Gesundheitsministeriums – Ausführliche, stets aktualisierte Information zur Impfungssituation in Österreich (u.a. Schaubilder)
2.460.022 Menschen (32,66% der impfbaren Bevölkerung) haben bis zum 5. Mai 2021 mindestens eine Corona-Schutzimpfung erhalten. [Unter diesen] haben 904.747 Menschen (12,01%) einen vollständigen Impfschutz [mittels Zweitimpfung] erhalten. Die impfbare Bevölkerung (16+ Jahre) sind 7.531.239 Personen. [Bezogen auf die Gesamtbevölkerung von rund 9 Mio Einwohnerinnen waren am 5. Mai 2021 27,33% erstgeimpft und 10,05% zweitgeimpft und damit derzeit vollimmunisiert.]
Im Schnitt wird alle 1,6 Sekunden in Österreich eine Impfung verabreicht. Errechnet anhand der eingetragenen Impfungen der letzten sieben Tage (Mittelwert über 24 Stunden). …
QUELLE: https://info.gesundheitsministerium.at/

COMMENT: Auch Kinder und Jugendliche stellen ernstzunehmende Vektoren (Überträger) des SARS-CoV-2 dar, weshalb sie m.E. in die Darstellung der relativen Häufigkeit von Geimpften einbezogen werden müssen; siehe dazu die Artikel in Kronengift – Die Corona-Pandemie im Blick für KW 15, welche Studien wiedergeben, die Kinder und Jugendliche als maßgebliche Überträger ausmachen. Diese Sichtweise senkt natürlich die entsprechenden Prozentangaben. Warum führt man sie nicht an? PR-Erfahrene wissen die Antwort darauf.

Weitere Übersichten siehe unter Coronavirus: Epidemiologie-Links

NEUES AUS MEDIZIN UND POLITIK (Auswahl in chronologisch absteigender Folge)

5. Mai 2021, Mittwoch

COVID-19: Erfolgreiche Behandlung der Impfkomplikation VITT mit Bivalirudin – Ärzteblatt, 5.5.2021
Eine impfstoffinduzierte immune thrombotische Thrombozytopenie (VITT), zu der es in seltenen Fällen nach COVID-19-Impfungen mit adenovirusbasierten Vakzinen kommen kann, darf nicht mit Heparin behandelt werden. US-Mediziner haben jetzt gute Erfahrungen mit dem Thrombin-Inhibitor Bivalirudin gemacht. Ihre Patientin erholte sich laut dem Bericht in den Annals of Emergency Medicine (2021; DOI: 10.1016/j.annemergmed.2021.04.035 ) innerhalb einer Woche vollständig von einer zerebralen venösen Sinusthrombose.
Die VITT wird nach derzeitigem Kenntnisstand durch Autoantikörper ausgelöst, die gegen einen Kom­­plex aus dem Plättchenfaktor 4 (PF4) und einem Polyanion gerichtet sind. Die Identität des Polyanions konnte noch nicht ermittelt werden. Im Verdacht steht vom Impfstoff „verlorene“ DNA.
Die Pathogenese der VITT ähnelt der heparininduzierten Thrombozytopenie (HIT). Experten raten deshalb dringend von einer Antikoagulation mit Heparinen ab, auch wenn die Heparine bei der VITT nicht der Auslöser sein können, da die meisten betroffenen Patienten gar kein Heparin erhalten haben. Der therapeutische Einsatz von Heparinen könnte jedoch dazu führen, dass sich weitere Komplexe mit PF4 bilden, die über eine Kreuzimmunität von den Autoantikörpern erkannt werden.
Die Behandlung der VITT sollte deshalb mit anderen Antikoagulanzien erfolgen.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123625/COVID-19-Erfolgreiche-Behandlung-der-Impfkomplikation-VITT-mit-Bivalirudin

AstraZeneca-Impfstoff Neurologen beobachten seltenes Hirnthrombose-Risiko auch bei älteren Frauen Der Spiegel, 5.5.2021
Die Impfung mit AstraZeneca wird in Deutschland für Menschen ab 60 Jahren empfohlen. Laut einer Studie könnten jedoch auch Frauen über 60 von einer sehr seltenen, aber gefährlichen Komplikation betroffen sein.
Laut einer aktuellen Studie unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) gibt es Hinweise darauf, dass das Risiko von Hirnvenenthrombosen nach einer AstraZeneca-Impfung nicht nur bei Menschen unter 60 Jahren erhöht ist, sondern auch bei Frauen, die 60 oder älter sind. Die Arbeit wurde noch nicht von anderen Forschenden begutachtet, sondern zunächst als sogenanntes Preprint veröffentlicht. …
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) hat alle neurologischen Kliniken in Deutschland im April gebeten, über sämtliche Fälle von Hirnvenenthrombosen, Schlaganfällen und Hirnblutungen zu berichten, die spätestens 31 Tage nach einer Covid-19-Impfung der betroffenen Person aufgetreten waren. Fast alle neurologischen Abteilungen von Unikliniken antworteten, von den Neurologien an anderen Krankenhäusern reagierten 30 Prozent.
Die Forschergruppe identifizierte anhand der Antworten 62 Betroffene, 47 davon (76 Prozent) Frauen. Der Altersmedian lag bei 46 Jahren, 80 Prozent waren jünger als 60 Jahre. 45 hatten eine Hirnvenenthrombose. Dazu kamen neun Fälle ischämischer Schlaganfälle, vier Fälle von Hirnblutungen und vier andere thrombotische Ereignisse. Elf Betroffene starben.
Anhand mehrerer Kriterien bewertete die Forschergruppe, wie wahrscheinlich ein ursächlicher Zusammenhang mit der Impfung war.

  1. Betroffene hatten Antikörper gegen einen Blutplättchen-Bestandteil namens PF4.
  2. Im Labor führten diese Antikörper zur Gerinnselbildung.
  3. Betroffene hatten einen Mangel an Blutplättchen, eine sogenannte Thrombozytopenie.
  4. Das Problem trat im Zeitraum zwischen einem und 16 Tagen nach Impfung auf, nicht später.

Der Grund für diese Kriterien: Aufgrund mehrerer Studien geht man davon aus, dass die Impfung in sehr seltenen Fällen dazu führt, dass der Körper Antikörper gegen seine eigenen Blutplättchen aktiviert (1), was dann dazu führt, dass die Blutplättchen wie bei einem Wundverschluss verklumpen (2). Dadurch entsteht ein Mangel an Blutplättchen (3). Dieser Prozess geschieht in einem bestimmten Zeitraum nach der Impfung, der nach bisherigen Untersuchungen eben in aller Regel nicht länger als 16 Tage dauert (4). Einer der aktuell verwendeten Begriffe für dieses neue Phänomen ist: Von Impfstoffen verursachte Thrombose mit Blutplättchenmangel (englische Abkürzung: VITT).
QUELLE: https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/astrazeneca-impfstoff-neurologen-beobachten-seltenes-hirnthrombose-risiko-auch-bei-aelteren-frauen-a-55183f23-d673-4ee4-927a-2e85c5f7b501
SIEHE DAZU
COVID-19 vaccine-associated cerebral venous thrombosis in Germany: a descriptive study – medRxiv, 30.4.2021
QUELLE: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.04.30.21256383v1

Österreich – Popper und Klimek: Impfungen noch nicht ausbreitungsmindernd – Science-APA, 5.5.2021
Für die geplanten Öffnungsschritte ab 19. Mai sind in Österreich zwar zu wenige Leute geimpft, aber saisonale Effekte könnten dieses Manko wettmachen, erklärte der österreichische Covid-19-Modellierer Niki Popper bei einem Online-Vortrag. „In Summe sehen wir das für 19. Mai positiv“, sagte er. Dass die Impfwirksamkeit „ausbreitungsmindernd“ ist, wäre erst ab Juni zu erwarten. „Wir haben also noch ein Fenster, wo ein Anstieg kommen kann“, so Experte Peter Klimek.
„Rein vom Impfen ist es, knallhart formuliert, zu früh“, so Popper, der am Centre for Computational Complex Systems (COCOS) der Technischen Universität (TU) Wien arbeitet. Laut Modellen wäre es aufgrund der gelieferten Impfdosen bis Ende Juni machbar, dass 65 Prozent der Menschen in Österreich durch Impfungen oder durchlebte Infektionen immun gegen das SARS-CoV-2 Virus sind. Von der Impflogistik her wird man diese Rate aber nicht schaffen, meint er. Außerdem würde „fehlende Adhärenz“ der Menschen die Durchimpfung verzögern, das heißt „weil nicht genug Leute mitmachen“. Sehr wohl würden die Impfungen aber schon die Zahl der Spitalsaufenthalte und Patienten auf den Intensivstationen wegen Covid-19-Infektionen senken.
Wenn man die Saisonalität einbezieht, sehe es aber besser aus, meinte Popper. Wie stark sie sich auswirkt, könne man aber noch nicht genau sagen. Deshalb wäre durchaus noch ein Anstieg möglich, so Peter Klimek vom Complexity Science Hub (CSH) in Wien. Wichtig sei auch, dass man regional genau beobachtet, was passiert, erklärte er bei dem vom Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF) organisierten Vortrag.
*** Bisher 20 Covid-Fälle trotz Vollimmunisierung ***
Laut dem wöchentlichen Nebenwirkungsbericht des Bundesamts für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) ist bisher bei 20 Personen in Österreich trotz einer Vollimmunisierung mit einer Corona-Schutzimpfung eine Covid-19-Erkrankung mit Symptomen aufgetreten. Sechs Betroffene eines solchen „Impfdurchbruchs“ sind demnach in der Folge verstorben, bei zwei weiteren wurde ein Krankenhausaufenthalt gemeldet. SARS-CoV-2-Infektionen ohne Erkrankungssymptome werden nicht mitgezählt.
Im Fall von Covid-19-Impfstoffen sind für einen vollständigen Impfschutz herstellerabhängig ein bis zwei Dosen notwendig und danach muss eine gewisse Zeitspanne zur Entwicklung einer entsprechenden Immunantwort abgewartet werden. Eine auftretende Covid-19-Erkrankung wird dann als Impfdurchbruch gemeldet, wenn nach der zweiten Dosis ein Zeitraum von sieben Tagen bzw. nach der einzigen Dosis ein Zeitraum von 28 Tagen oder mehr verstrichen ist.
*** Gemeldete Fälle von Biontech/Pfizer ***
Alle gemeldeten Erkrankungsfälle von Geimpften betrafen bisher den Hersteller Biontech/Pfizer. Mit diesem Vakzin wurden allerdings auch die meisten Impfungen durchgeführt und mit AstraZeneca sind durch das längere Intervall bis zur zweiten Dosis erst vergleichsweise wenig Menschen in Österreich voll immunisiert. Bis zum Ende des Berichtszeitraums am 30. April waren 3.132.230 Impfungen im E-Impfpass eingetragen. 2.168.070 Dosen des Biontech/Pfizer-Vakzins, 287.555 von Moderna und 676.580 Einheiten von AstraZeneca wurden bis dahin verabreicht, hält das BASG fest.
Bei diesen drei Impfstoffen sind im Unterschied zum bis dahin in Österreich noch nicht verimpften Johnson&Johnson-Vakzin zwei Dosen vorgesehen. Laut Impf-Dashboard des Gesundheitsministeriums hatten am 30. April 846.193 Menschen in Österreich eine zweite Dosis erhalten. Sieben Tage zuvor, am 23. April, waren es demnach 782.684. Dieser Zahl stehen in Relation die bisher 20 gemeldeten Fälle gegenüber, in denen die erhoffte Schutzwirkung ausgeblieben ist.
Das Ausbleiben einer Wirkung bei einer Impfung ist „besonders relevant und sollte in jedem Fall gemeldet werden“, betont das BASG. Die betroffene Person muss SARS-CoV-2 positiv getestet sein und zusätzlich Symptome wie z.B. Fieber, Kurzatmigkeit, Husten oder Geruchs- bzw. Geschmacksverlust haben. Eine Infektion ohne erkennbare Erkrankung wird laut BASG deshalb nicht als Impfdurchbruch eingestuft, da die aktuell zugelassenen Covid-19-Impfstoffe zur Verhinderung von Erkrankungen entwickelt wurden.
QUELLE: https://science.apa.at/power-search/8167441489023956538
SIEHE DAZU:
Wöchentliche BASG-Berichte: https://www.basg.gv.at/ueber-uns/covid-19-impfungen

Österreich – Corona – Menschen mit Seltenen Erkrankungen besonders betroffen – Science-APA, 5.5.2021
Rund sieben Prozent der Bevölkerung leiden an einer von über 7.000 bisher bekannten Seltenen Erkrankungen („Rare Diseases“). Diese Menschen sind von den Einschränkungen in der Coronakrise besonders betroffen, da oft intensive medizinische Betreuung und fortlaufende Kontrollen nötig sind, hieß es am Mittwoch bei einem Online-Pressegespräch des Verbands der pharmazeutischen Industrie (Pharmig). Bei der Telemedizin wurden jedoch aus der Krise positive Entwicklungen mitgenommen.
QUELLE: https://science.apa.at/power-search/4920975441724872482

4. Mai 2021, Dienstag

Molekularbiologe stuft indische Mutante als wenig besorgniserregend ein – Imba-Forscher Ulrich Elling pocht auf systematisches Sequenzieren in ganz Österreich, um Infektionsherde einzudämmen – Wiener Zeitung, 4.5.2021
In Indien entwickelte sich die Corona-Pandemie in den letzten Wochen zur Katastrophe. Das Land steuert rasant auf die Schwelle von 20 Millionen Corona-Ansteckungen zu. Die Welt richtet nun ihr Augenmerk auf das Virus namens B.1.617, bekannt als die indische Mutation des Coronavirus Sars-CoV-2. Aus Salzburg wurden zwei positive Screenings mit Indien-Bezug gemeldet, aus dem Burgenland und aus Niederösterreich jeweils ein Fall. Ob es sich dabei tatsächlich um die gefürchtete Variante handelt, werden allerdings erst die Sequenzierungen zeigen, die noch ausständig sind. Warum die Mutation aller Voraussicht nach gar nicht zum Fürchten ist, erklärt der Mikrobiologie Ulrich Elling vom Institut für Molekulare Biotechnologie (Imba) im Gespräch mit der „Wiener Zeitung“. Im Interview pocht er zudem auf ein österreichweites systematisches Sequenzieren, um möglichst früh Maßnahmen ergreifen zu können.
„Die Sorge besteht primär wegen der Bilder aus Indien. Die Mutante selbst gibt nicht so viel Grund zur Besorgnis“ betont Elling. Alle bisher bekannten indischen Mutanten würden vor allem den Immunschutz des Menschen umgehen, seien aber aufgrund einer nicht bestehenden Veränderung, wie sie die britische, die brasilianische, die südafrikanische und die Tiroler Varianten sehr wohl aufweisen, weniger infektiös. Dabei handelt es sich um die schon bekannte N501Y-Mutation. Diese erhöht die Infektiosität besonders stark. Was man allerdings noch nicht wisse, ist, wie die Mutationen miteinander kommunizieren und in Summe „mehr sind als die Einzeleffekte“.
Auch aufgrund des Austauschs mit indischen Wissenschafterkollegen sei davon auszugehen, dass die derzeit vorherrschende extreme Welle „nicht primär von der neuen Mutation getragen ist“, erklärt Elling. Nach wie vor dürfte die britische Variante B.1.1.7 das Hauptübel sein. …
Für Österreich fordert der Wissenschafter ein systematisches Sequenzieren. Am Imba hat Elling auf Basis moderner Genanalyse-Technologien die „SARSeq“-Methode entwickelt, womit sich bis zu 36.000 Proben pro Durchlauf in etwa 24 Stunden analysieren lassen. Derzeit landen in seinem Labor sporadisch Proben aus den Bundesländern. Da bestehe dringender Handlungsbedarf. „Was wir brauchen, ist ein systematisches Beproben aller Bundesländer – und zwar wöchentlich.“ Eine Anzahl von rund 200 Proben pro Bundesland würde schon zu erkennen geben, ob etwas losbricht – und das noch bevor es sich in der gesamten Region verbreitet. „Je früher wir eine Entwicklung erkennen, umso früher können wir Maßnahmen ergreifen und hoffentlich eingreifen“, so der Forscher. Ist eine Virusvariante schon im ganzen Land verbreitet, lässt sie sich nicht mehr eingrenzen.
Keine der bisher bekannten neuen Varianten sei gegen die Coronaimpfung resistent, betont Elling. Auch gebe es bisher keine Hinweise auf Resistenzen in jenen Ländern, die bereits eine hohe Durchimpfungsrate aufweisen. Zwar könnten Mutationen auch geimpfte Personen infizieren – „aber das heißt noch lange nicht, dass sie sich so aggressiv vermehren wie die Originalvariante in Ungeimpften“. Es sei davon auszugehen, dass der individuelle Schutz nicht bei 100 Prozent liegt, sondern nur zwischen 70 und 90 Prozent, wie auch seitens der Impfhersteller bekannt ist. …
QUELLE: https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wissen/forschung/2102880-Molekularbiologe-stuft-indische-Mutante-als-wenig-besorgniserregend-ein.html

Indien meldet mehr als 20 Millionen Coronafälle – Deutsches Ärzteblatt, 4.5.2021
Indien hat seit Pandemiebeginn mehr als 20 Millionen Coronainfektionen erfasst. Das zeigen aktuelle Zahlen des Gesundheitsministeriums. In den vergangenen 24 Stunden haben sich demnach mehr als 357.000 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. 3.449 Menschen seien im selben Zeit­raum mit oder an der Krankheit gestorben.
In absoluten Zahlen ist die größte Demokratie der Welt mit ihren mehr als 1,3 Milliarden Einwohnern hinter den USA am stärksten von der Pandemie betroffen. Experten gehen davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Opfer deutlich über den offiziellen Zahlen liegt. Es werde vergleichsweise wenig getestet und besonders in ländlichen Gebieten würden viele zu Hause sterben und nicht in der Statistik erscheinen.
Inzwischen sind Flugzeuge mehrerer Länder mit Hilfslieferungen in Indien angekommen. Doch die Not ist groß. Der deutsche Botschafter Walter Lindner sagte im Bayerischen Rundfunk: „Es gibt 20, 30 Krankenhäuser und überall fehlen Betten. Wir kriegen kein Bett mehr; keiner, egal, welche Privilegien er hat. Selbst, wenn noch irgendwo eines frei wäre, dann gibt es keine Sauerstoff-Versorgung. Das alles geht nicht über Nacht zu reparieren, da müssen Sie viel Hilfe reinbringen.“
Inzwischen gibt es in mehreren Bundesstaaten einen Lockdown. Heute kündete etwa der arme Bundesstaat Bihar einen solchen an. Die hohen Coronazahlen haben das Gesundheitssystem und die Krematorien des Landes ans Limit gebracht. Mit dem schnellen Anstieg werden verbreitete Sorglosigkeit noch vor einigen Wochen, große religiöse Feste und Wahlkampfveranstaltungen sowie Virusmutationen in Verbindung gebracht.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123545/Indien-meldet-mehr-als-20-Millionen-Coronafaelle

Brasilien – Corona: Zweitimpfungen in mehreren brasilianischen Großstädten ausgesetzt – Deutsches Ärzteblatt, 4.5.2021
Neuer Rückschlag für die Coronaimpfkampagne in Brasilien: Aufgrund von Lieferengpässen sind in mehreren Großstädten die Zweitimpfungen ausgesetzt worden. In den Hauptstädten von sieben Bundesstaaten wurde die Gabe der zweiten Impfdosis vorerst gestoppt, wie das Nachrichten­portal G1 gestern berichtete.
Die Behörden in Rio de Janeiro hatten am vergangenen Samstag angekündigt, die Zweitimpfungen für zehn Tage auszusetzen, da die Vorräte des chinesischen Vakzins Coronavac nicht ausreichend seien. Vor­gestern hieß es dann aber, dass zumindest Menschen ab 70 Jahren von Montag an wieder ihre zweite Impfdosis erhalten sollen.
Andere Einwohner der Millionenmetropole müssen hingegen noch länger warten. Für viele Erstgeimpfte könnte dies bedeuten, dass sie die zweite Dosis erst nach 30 bis 40 Tagen bekommen. Empfohlen wird ein Zeitraum von 28 Tagen zwischen den Impfungen.
Laut einem Bericht der Zeitung Folha de S.Paulo ist in mehr als der Hälfte der Hauptstädte der Bundesstaaten in Brasilien nicht genügend Impfstoff vorhanden, um allen Bürgern eine rechtzeitige Zweitimpfung zu garantieren.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123557/Corona-Zweitimpfungen-in-mehreren-brasilianischen-Grossstaedten-ausgesetzt

Tunesien – Coronaimpfungen in Tunesien wegen Ärztestreik unterbrochen – Deutsches Ärzteblatt
Wegen eines Ärztestreiks werden in Tunesien die Impfungen gegen das Coronavirus drei Tage lang ausgesetzt. Etwa 40.000 Menschen seien vom Impfstopp betroffen, teilte das Gesundheitsminis­terium gestern mit. Weil Impfstoff knapp ist, gehen die Immunisierungen im Land ohnehin nur langsam voran.
Knapp zwei Monate nach Beginn der Impfkampagne haben dem Ge­sund­heits­mi­nis­terium zufolge rund 300.000 Menschen eine erste Dosis und knapp 100.000 vollen Impfschutz erhalten. Die Regierung will in diesem Jahr etwa die Hälfte der rund 11,5 Millionen Einwohner impfen lassen.
Die Mitarbeiter des Gesundheitswesens fordern wegen der Pandemie unter anderem finanzielle Zuschüsse. Das Gesundheitsministerium forderte Ärzte im Land auf, ihre Arbeit wieder aufzunehmen und die Menschen weiter zu impfen.Tunesien hatte trotz steigender Fallzahlen erst kürzlich die Quaran­tänere­gelungen für Pauschalurlauber gekippt. Die ohnehin angeschlagene Wirtschaft im Land leidet schwer unter der Pandemie.
Das nordafrikanische Land registrierte vorgestern nach Angaben der Welt­gesund­heits­organi­sation (WHO) 1.600 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Es wird allerdings sehr wenig getestet. Seit Ende März nehmen die Infektionszahlen wieder stetig zu. In den meisten öffentlichen Krankenhäusern liegt die Auslastung wegen der vielen COVID-19-Pa­tienten inzwischen bei mehr als 90 Prozent.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123526/Coronaimpfungen-in-Tunesien-wegen-Aerztestreik-unterbrochen

Israel – Zahl der Coronaschwerkranken in Israel fällt auf Zehn-Monats-Tief – Deutsches Ärzteblatt, 4.5.2021
Erstmals seit knapp zehn Monaten ist in Israel die Zahl der Coronaschwerkranken unter die Marke von 100 gefallen. Wie aus Daten des Ge­sund­heits­mi­nis­teriums von gestern Abend hervorging, wurden 97 Menschen als schwer erkrankt eingestuft.
Beatmet wurden demnach 63. Letztmals hatte es am 7. Juli 2020 in dem Mittelmeerland weniger als 100 Schwerkranke gegeben. Am 17. Januar erreichte deren Zahl mit 1.192 ihren Höhepunkt. In Israel läuft seit dem 19. Dezember eine erfolgreiche Impfkampagne.
Seit rund drei Monaten gehen die Infektions- und Krankenzahlen stark zurück. Binnen 24 Stunden wurden nach den Ministeriumsdaten 51 neue Fälle gemeldet.
Nur 0,2 Prozent von knapp 29.000 Tests fielen positiv aus. Die meisten Coronabeschränkungen wurden wieder aufgehoben.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123544/Zahl-der-Coronaschwerkranken-in-Israel-faellt-auf-Zehn-Monats-Tief

Inaktivierter Ganzvirus-Impfstoff Sinovac: EMA prüft chinesischen Covid-19-Impfstoff – Neues Impfstoff-Prinzip – Pharmazeutische Zeitung, 4.5.2021
Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat ein Rolling-Review-Verfahren zur Prüfung des Covid-19-Impfstoffs der chinesischen Firma Sinovac eingeleitet. Es handelt sich um einen inaktivierten Ganzvirus-Impfstoff. Dieses Prinzip kommt unter den bislang in der EU zugelassenen Coronaimpfstoffen noch nicht vor.
Die Vakzine von Sinovac ist eine von mehreren Impfstoffentwicklungen gegen SARS-CoV-2 aus China. Die EMA führt den Kandidaten, der auch als CoronaVac bekannt wurde, unter der Bezeichnung »Covid-19 Vaccine (Vero Cell) Inactivated«. Der Zusatz »Inactivated« zeigt bereits an, dass die Vakzine als Antigen inaktivierte Erreger verwendet. In der EU soll der Impfstoff von der italienischen Firma Life’On S.r.l. in Verkehr gebracht werden.
Wie bei einem Rolling-Review-Verfahren üblich, wird die EMA jetzt nach und nach Datenpakete begutachten, die ihr von Sinovac beziehungsweise Life’On S.r.l. zur Verfügung gestellt werden. Sobald die Daten ausreichen, um Wirksamkeit und Sicherheit des Impfstoffs zu belegen, kann ein Antrag auf bedingte Marktzulassung gestellt werden. Die EMA rechnet damit, dass dies dank des Rolling-Review-Verfahrens deutlich schneller passieren kann als normalerweise, kann aber natürlich noch nichts über den weiteren Zeitplan sagen.
QUELLE: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ema-prueft-chinesischen-covid-19-impfstoff-125408/
SIEHE DAZU:
EMA starts rolling review of COVID-19 Vaccine (Vero Cell) Inactivated – European Medicine Agency, 4.5.2021
QUELLE: https://www.ema.europa.eu/en/news/ema-starts-rolling-review-covid-19-vaccine-vero-cell-inactivated

Frankreich – Zahl der Intensivpatienten in Frankreich wieder gestiegen – Deutsches Ärzteblatt, 4.5.2021
Die Zahl der Coronapatienten auf den Intensivstationen in Frankreich ist wieder angestiegen. Wie die französischen Gesundheitsbehörden mitteilten, wurden gestern 5.630 Infizierte auf Intensivstationen behandelt.
Binnen 24 Stunden kamen demnach 386 Intensivpatienten hinzu. In der vergangenen Woche war ihre Zahl leicht gesunken.
Auch die Zahl aller Coronapatienten, die in Frankreich im Krankenhaus liegen, stieg gestern wieder leicht an und liegt nun bei 28.950.
Die Inzidenz in Frankreich ist mit rund 300 weiter sehr hoch. Nach einem einmonatigen Lockdown traten gestern trotzdem Lockerungen der Coronaauflagen in Kraft. Die Menschen dürfen sich nun tagsüber wieder frei bewegen. Bisher galt eine Zehn-Kilometer-Grenze um die Wohnung für nicht notwendige Fahrten.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123546/Zahl-der-Intensivpatienten-in-Frankreich-wieder-gestiegen

D/A/CH – Eltern über Entwicklung ihrer Kleinkinder in Pandemie stark besorgt – Science-APA, 4.5.2021
Eltern mit Kindern bis zum Vorschulalter wurden durch die Corona-Pandemie teils an die Grenze ihrer Belastung gebracht – und sie hat nach ihrer Ansicht auch bei ihren Kindern zu psychischen bzw. sozio-emotionalen Veränderungen geführt. Viele fürchten langfristige und gravierende Folgen auf die Entwicklung ihrer Kinder, ergab eine Online-Befragung der Universität Graz und der Charité Universitätsmedizin Berlin unter 16.756 Familien in Österreich, Deutschland und der Schweiz.
Die Online-Befragungen des sogenannten ICKE-Projektes (Internationale Corona-Kita-Erhebung) fanden von Jänner bis März 2021 statt, die Fragen bezogen sich auf den Zeitraum 2020 bis Jänner 2021 (zweite Welle), teilte die Universität Graz mit. Auf die Frage, wie hoch die Familien die Belastung während der Lockdown-Phase auf einer zehnstufigen Skala bewerten würden (Wert 10 ist extrem hohe Belastung) gaben 73 Prozent der Familien einen Wert von sechs oder höher an. 15,7 Prozent beurteilten den Belastungswert mit vier oder niedriger. Die Studie wurde vom Internationalen Zentrum für Professionalisierung der Elementarpädagogik (PEP) der Universität Graz mit Standorten in Österreich und Deutschland und der Charité Universitätsmedizin Berlin durchgeführt. In diesem Zeitraum gab es in 4,3 Prozent der Familien und in der Hälfte der Betreuungseinrichtungen zumindest einen Covid-Fall.
*** Stress durch Doppelbelastung ***
In rund 4.300 offenen Statements beschrieben die Familien mit Kindern im Krippen- und Kindergartenalter, wie sie die Situation während der Pandemie erlebt haben und erläutern, woher der empfundene Stress für Eltern kommt: „Viele der Familien nennen hier konkret die Doppelbelastung durch pandemiebedingte Schließungen der Einrichtungen. Die Arbeit im Homeoffice bei zeitgleicher Kinderbetreuung führt dazu, dass die Familien das Gefühl haben, den Anforderungen kaum gerecht werden zu können“, hieß es dazu in der Kurzfassung der Studie.
Eltern schilderten, dass sie die Arbeit in die Nacht verlegten, Stunden reduzierten oder gar den Job kündigten. „Dazu kommt die Sorge um die Entwicklung der Kinder durch fehlende Anregung, mangelnde Sozialkontakte und die angespannte Situation in der Familie“, schilderte Catherine Walter-Laager von der Forscherinnen-Gruppe für Elementarpädagogik an der Universität Graz.
*** Negative Auswirkungen befürchtet ***
In über 1.000 Nennungen wurde befürchtet, dass sich fehlende Sozialkontakte aufgrund von Kindergarten- und Krippenschließungen und daraus resultierender fehlender Abwechslung sowie mangelnde Sozialkontakte auf die psychische, motorische und sprachliche Entwicklung negativ auswirkten könnten. „Hunderte von Familien“ bemerken mit zunehmender Länge bzw. Häufung von Lockdowns psychische bzw. sozio-emotionale Veränderungen bei ihren Kindern, die oft als „Wesensveränderungen“ umschrieben werden – dazu zählen Gereiztheit, Lustlosigkeit und auch Traurigkeit. Vor allem Familien mit Kindern im Jahr vor der Einschulung sowie Kindern mit Förderbedarf bewerten die Situation als herausfordernd oder gar bedrohlich.
„Es wird deutlich, dass die befragten Familien die Wichtigkeit der außerfamiliären Betreuung in Einrichtungen der frühen Bildung für die Förder- und Bildungsmöglichkeiten, für die Sozialisation, für eine gesunde psychische Entwicklung, sowie für die körperliche und motorische Entwicklung von Kindern sehr hoch einschätzen“, folgerten die Autoren zusammenfassend. Gleichaltrige sowie das pädagogische Personal seien wichtige Bezugspersonen, stabile soziale Netzwerke und vielfältige Lern- und Spielmöglichkeiten seien unerlässlich, damit sich die Jüngsten gut entwickeln. „Daher ist es wichtig, dass die Einrichtungen unter Einhaltung bekannter Sicherheitskonzepte geöffnet bleiben und der Betrieb möglichst gewohnt ablaufen kann. Das unterstützt auch das psychische Wohlbefinden“, betonte Walter-Laager.
QUELLE: https://science.apa.at/power-search/15268313676905579253

Deutschland – Corona: Neuinfektionen sinken, Impfquote steigt – Deutsches Ärzteblatt, 4.5.2021
Während die Zahlen der Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland rückläufig sind, nimmt die Impfkampagne an Fahrt auf. Das zeigen die Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) von heute.
Demnach meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland dem RKI binnen eines Tages 7.534 Coronaneuin­fektionen. Zum Vergleich: Am Dienstag vor einer Woche hatte der Wert bei 10.976 gelegen. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Dienstagmorgen bundesweit bei 141,4 (Vortag: 146,9; Vorwoche: 167,6)
Deutschlandweit wurden nach RKI-Angaben binnen 24 Stunden 315 neue Todesfälle verzeichnet. Vor ge­nau einer Woche waren es 344 Tote. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.433.516 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.061.500 an.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123551/Corona-Neuinfektionen-sinken-Impfquote-steigt

3. Mai 2021, Montag

Gefährliches Spike-Protein Forscher: Covid-19 ist eine Gefäßerkrankung – Demonstration: Pseudoevirus zeigt verhängnisvolle Wirkung des Spikeproteins – n-tv, 3.5.2021
Dass das Spike-Protein des Coronavirus etwas Besonderes ist, weiß man schon länger. Offenbar ist es jedoch schon für sich betrachtet äußerst verhängnisvoll. Das zeigen Forscher an einem „Pseudovirus“.
Bisher wird das Spike-Protein des Coronavirus vor allem mit der besonderen Ansteckungsgefahr von Sars-Cov-2 in Verbindung gebracht. Eine Studie zeigt nun, dass die Proteine auch bei der durch das Virus ausgelösten Covid-19-Erkrankung eine Schlüsselrolle spielen.
In dem in der Fachzeitschrift „Circulation Research“ veröffentlichten Paper zeigen Forscher aus den USA und China, dass Sars-CoV-2 das Gefäßsystem auf zellulärer Ebene schädigt und angreift. Aus ihrer Sicht ist Covid-19 deshalb eine Gefäßerkrankung. Nur so lassen sich ihrer Meinung nach die große Zahl von anscheinend nicht zusammenhängenden Komplikationen nach Corona-Infektionen erklären.
QUELLE: https://www.n-tv.de/wissen/Forscher-Covid-19-ist-eine-Gefaesserkrankung-article22529342.html
SIEHE DAZU:
SARS-CoV-2 Spike Protein Impairs Endothelial Function via Downregulation of ACE 2 – Circulation, 128(2021)9, 31.3.2021
QUELLE: https://www.ahajournals.org/doi/10.1161/CIRCRESAHA.121.318902

Studie: Einmalimpfung erzeugt bei Genesenen Immunität auch gegen Varianten von SARS-CoV-2 – Deutsches Ärzteblatt, 3.5.2021
Bei Personen, die von COVID-19 genesen sind, kann eine einmalige Impfung die Immunität gegen SARS-CoV-2 deutlich verstärken. Nach einer Studie in Science (2021; DOI: 10.1126/science.abh1282 [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] ) könnten die Geimpften auch vor den Varianten B.1.1.7 und B.1.351 geschützt sein, während die Immunität bei Personen ohne frühere COVID-19-Erkrankung nach der 1. Impfdosis deutlich schwächer ausfiel.
Viele Länder schieben derzeit die 2. Dosis der Impfung gegen COVID-19 hinaus, um rasch möglichst viele Menschen impfen zu können. Die Strategie wird mit den Daten der Zulassungsstudien gerecht­fertigt, in denen es bereits nach der 1. Impfung zu einer deutlichen Schutzwirkung kam – gegen das originale Wuhan-Virus.
Mittlerweile wurde das Wuhan-Virus jedoch in vielen Ländern, so auch in Deutschland, durch die britische Variante B.1.1.7 verdrängt. Auch die südafrikanische Variante B.1.351 hat sich ausgebreitet. Ob die 1. Impfdosis auch gegen Infektionen mit den Virusvarianten schützt, ist nicht klar.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123528/Studie-Einmalimpfung-erzeugt-bei-Genesenen-Immunitaet-auch-gegen-Varianten-von-SARS-CoV-2

COVID-19: Zellatlas liefert Erklärungen für tödliche Verläufe – Deutsches Ärzteblatt, 3.5.2021
Eine COVID-19-Pneumonie wird zur tödlichen Gefahr, wenn die Entzündungs­reaktion außer Kontrolle gerät, die Regenerationsfähigkeit der Lungen erschöpft ist und eine beschleu­nigte Fibrosierung des Gewebes eine spätere Erholung verhindert.
Dies zeigt eine sogenannte Zellatlasanalyse in Nature (2021; DOI: 10.1038/s41586-021-03569-1 [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] ). Eine weitere Studie in Nature (2021; DOI: 10.1038/s41586-021-03570-8 [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] ) beschäftigt sich mit den Störungen anderer Organe bei tödlichen Verläufen.
Als Zellatlas bezeichnen Forscher die Kartierung der einzelnen Zellen im Körper. Dabei geht es weniger um die Gestalt unter dem Mikroskopie, als um ihre Funktion. Die Funktion lässt sich aus der Summe der aktivierten Gene ableiten, die als Boten-RNA leicht von der DNA des Erbguts unterschieden werden können. Die Boten-RNA kann heute in einzelnen Zellen untersucht werden, was die Erstellung von Zell­atlanten ermöglicht.
Bei einer Erkrankung wie COVID-19 zeigt der Zellatlas, welche Zerstörungen die Viren angerichtet haben und welche Abwehrmaßnahmen der Körper ergriffen hat.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123481/COVID-19-Zellatlas-liefert-Erklaerungen-fuer-toedliche-Verlaeufe

Bericht: Geplanter EU-Impfnachweis ist nicht fälschungssicher – Deutsches Ärzteblatt, 3.5.2021
Der geplante europäische Coronaimpfnachweis lässt sich einem Medienbericht zufolge problem­los fälschen. Nach Planungen des Ge­sund­heits­mi­nis­teriums sollen die im gelben Impfpass eingetragenen Impfnachweise umstandslos in Arztpraxen, Impfzentren oder in Apotheken auf den neuen EU-Impfausweis übertragen werden können, wie die Welt am Sonntag berichtet. Da dieser Nachweis im gelben Impfpass leicht zu fälschen sei, sei auch das darauf aufbauende neue EU-Zertifikat entsprechend anfällig für Betrug. …
Die Hackervereinigung Chaos Computer Club (CCC) sieht die Verantwortung für die offene Sicherheits­lücke beim Ge­sund­heits­mi­nis­terium. Beim Eintrag in den gelben Ausweis fehle die Absicherung gegen Fälscher komplett, sagte Sprecher Matthias Marx. „Das hätte man auch besser lösen können – mit Hologrammauf­kle­bern etwa, mit geprägtem Papier, mit Materialien, die sich nicht jeder auf Amazon zusammenklicken kann.“
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123501/Bericht-Geplanter-EU-Impfnachweis-ist-nicht-faelschungssicher

Coronaimpfung für alle Erwachsenen in Frankreich ab Mitte Juni – Deutschs Ärzteblatt, 3.5.2021
Frankreich will Impfungen gegen SARS-CoV-2 ab dem 15. Juni für alle Erwachsenen zulassen. Das kündigte Präsident Emmanuel Macron am Freitag auf Twitter an. Alle Menschen über 50 Jahre sollen sich ab dem 15. Mai impfen lassen können, schrieb er außerdem.
Alle Erwachsenen mit bestimmten Vorerkrankungen könnten ab diesem Wochenende einen Impftermin wahrnehmen. Das Ge­sund­heits­mi­nis­terium präzisierte, dass es dafür keine ärztliche Bescheinigung brau­che. Es müsse lediglich die Vorerkrankung angegeben werden.
Mehr als 15,2 Millionen Menschen haben in Frankreich mit Stand Donnerstagabend mindestens eine erste Impfung erhalten. Das entspricht knapp 23 Prozent der Gesamtbevölkerung.
Macron hatte am vergangenen Donnerstag bereits weitgehende Lockerungen angekündigt – so sollen ab Mitte Mai Geschäfte, Außenbereiche von Restaurants und bestimmte Kultureinrichtungen wieder öffnen.
Zuletzt wurden in Frankreich erstmals Einzelfälle der indischen Variante gemeldet. Die Fälle hängen den Behörden zufolge mit Rückkehrern aus Indien zusammen.
Frankreich ist von der COVID-19-Pandemie hart getroffen. Weit mehr als 100.000 Coronatote sind seit Be­ginn der Pandemie offiziell gemeldet worden. Seit Anfang April sind landesweit die Läden geschlos­sen, die Bewegungsfreiheit ist auch tagsüber eingeschränkt. Eine nächtliche Ausgangssperre gibt es bereits seit Monaten – aktuell gilt sie ab 19 Uhr.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123497/Coronaimpfung-fuer-alle-Erwachsenen-in-Frankreich-ab-Mitte-Juni

Niederlande verschieben weitere Lockerung von Coronamaßnahmen – Deutsches Ärzteblatt, 3.5.2021
Die Niederlande haben angesichts anhaltend hoher Infektionszahlen geplante Lockerungen der Coronaschutzmaßnahmen vorerst ausgesetzt.
Die im Rahmen eines Öffnungsplans ab 11. Mai vorge­sehenen Erleichterungen für Freiluftbereiche – da­run­ter Zoos, Vergnügungsparks und Sporteinrich­tungen – werden verschoben, beschloss die Regierung vor­gestern.
Wie die Nachrichtenagentur ANP berichtete, soll geprüft werden, ob sie ab dem 18. Mai möglich sind. Die Regierung folgte damit dem Rat von Experten, die auf eine Zunahme der Coronapatientenzahlen in den Krankenhäusern verwiesen.
Die Sieben-Tage-Inzidenz lag in den Niederlanden zuletzt deutlich über 300 und war damit etwa doppelt so hoch wie in Deutschland.
Die Niederlande haben Mitte der Woche die ersten Maßnahmen seit dem strengen Lockdown vom Dezem­ber gelockert. Unter anderem wurde die abendliche Ausgangssperre abgeschafft, Geschäfte dürfen wieder Kunden ohne Termin empfangen und Gaststätten im Außenbereich dürfen unter Auflagen wieder Gäste bedienen.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123494/Niederlande-verschieben-weitere-Lockerung-von-Coronamassnahmen

COVID-19: Gynäkologische Fachgesellschaften fordern Impfung von Schwangeren und Stillenden – Deutsches Ärzteblatt, 3.5.2021
Schwangere und stillende Frauen sollten auch in Deutschland gegen COVID-19 geimpft werden. Das fordert eine Gruppe von gynäkologischen und reproduktionsmedizinischen Fachverbänden. Sie be­grün­den dies mit dem in der Schwangerschaft erhöhten Risiko auf schwere Verläufe von COVID-19 und die inzwischen vorliegenden Daten zur Sicherheit von mRNA-Impfstoffen.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) beim Robert-Koch-Institut (RKI) hatte sich zuletzt im April gegen eine generelle Impfung von Schwangeren ausgesprochen. Begründet wurde dies mit den fehlenden Stu­dien­daten.
Schwangere werden häufig von der Teilnahme an klinischen Studien ausgeschlossen. Dies war auch in den Zulassungsstudien zu den COVID-19-Impfstoffen so. Deshalb gibt es nach Einschätzung der STIKO keine sicheren Belege für die Wirksamkeit und die Sicherheit der Impfstoffe in der Schwangerschaft. Die glei­chen Bedenken betreffen die Stillzeit, in der eine Impfung der Mutter potenziell die Gesundheit des gestillten Kindes gefährden könnte.
In anderen Ländern haben sich die Gesundheitsbehörden dagegen für eine allgemeine und sogar bevor­zugte Impfung von Schwangeren ausgesprochen. Dazu gehören neben den USA auch Großbritannien, Israel und Belgien.
Die dortigen Behörden begründen dies mit den schwereren Verläufen von COVID-19 in der Schwanger­schaft. Die US-Centers for Disease Control and Prevention (CDC) hatten in einer früheren Studie darauf hin­gewiesen, dass Schwangere im Fall einer Erkrankung 3 Mal häufiger auf Intensivstation behandelt oder beatmet werden und dass auch das Sterberisiko um 70 % erhöht ist (MMWR, 2020; 69: 1641-7).
Zu ähnlichen Ergebnissen ist das deutsche CRONOS-Register gekommen, in dem bis zum April 2021 be­reits 1.905 SARS-CoV-2-positive Schwangerschaften dokumentiert wurden. Nach einer noch nicht publi­zierten Auswertung wurde bei einer von 25 Schwangeren eine intensivmedizinische Behandlung erfor­derlich.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123484/COVID-19-Gynaekologische-Fachgesellschaften-fordern-Impfung-von-Schwangeren-und-Stillenden

Neue Praxisinformation zur COVID-19-Therapie mit monoklonalen Antikörpern – Deutsches Ärzteblatt, 3.5.2021
Ärzte können auch in Deutschland bei Patienten mit COVID-19 eine Therapie mit monoklonalen Antikörpern gegen das Spikeprotein von SARS-CoV-2 erwägen und durchführen.
Die Bereitstellung, den Anspruch sowie die Vergütung dieser in Europa bislang rechtlich nicht zuge­lasse­nen Arzneimittel regelt eine Rechtsverordnung des Bundesministeriums für Gesundheit, die jetzt rückwir­kend zum 1. Januar in Kraft getreten ist.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat dazu die wichtigsten Informationen für Vertragsärzte in einer Praxisinformation zusammengefasst.
Laut der Rechtsverordnung kann die monoklonale Antikörpertherapie auch ambulant erfolgen, sofern ein Vertragsarzt die Anwendung für einen Patienten als indiziert erachtet und die Therapie im Rahmen eines individuellen Heilversuchs verantwortet.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123519/Neue-Praxisinformation-zur-COVID-19-Therapie-mit-monoklonalen-Antikoerpern
SIEHE DAZU: Praxisinformation zur COVID-19-Therapie mit monoklonalen Antikörpern
QUELLE https://www.kbv.de/media/sp/Praxisinfo_Coronavirus_Therapie_Monoklonale_Antik_rper.pdf

Deutschland: Gut 28 Prozent der Bürger gegen Corona erstgeimpft – Deutsches Ärzteblat, 3.5.2021
In Deutschland haben 28,2 Prozent der Menschen mindestens eine Coronaimpfung erhalten. Das geht aus dem Impfquotenmonitoring des Robert-Koch-Instituts (RKI) von heute hervor (Stand: 3. Mai, 12 Uhr). Den vollen Impfschutz erhielten bislang acht Prozent der Bevölkerung.
Gestern wurden demnach 250.114 Impfspritzen gesetzt. Der bislang höchste Tageswert seit Beginn der Impfkampagne war am vergangenen Mittwoch mit mehr als einer Million Impfungen erreicht worden.
Insgesamt verabreichten alle Impfstellen bislang etwas mehr als 30,1 Millionen Dosen, davon fast 23,5 Millionen bei Erstimpfungen und weitere knapp 6,7 Millionen bei Zweitimpfungen.
Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften hat das Saarland mit 31,4 Prozent.
Brandenburg liegt mit 25,5 Prozent leicht hinter den anderen Bundesländern zurück. Von etwa 35,7 Millio­nen gelieferten Impfdosen wurden bislang 84,4 Prozent verbraucht.
Die Impfkampagne in Deutschland hat Ende vergangenen Jahres begonnen. Zunächst waren Menschen über 80, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal an der Reihe. Unter anderem werden auch chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf bevorzugt geimpft.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123524/Gut-28-Prozent-der-Buerger-gegen-Corona-erstgeimpft

Erste Coronawelle: Sorge um unentdeckte Krebserkrankungen – Deutsches Ärzteblatt, 3.5.2021
In der ersten Coronawelle im Frühjahr 2020 sind laut einer Analyse der Barmer geschätzt 2.600 Krebserkrankungen unentdeckt geblieben.
Bei den neun häufigsten Krebserkrankungen lag die Zahl der Eingriffe von April bis Juni vergangenen Jah­res um 16,7 Prozent unter denen der Vergleichszeiträume der Jahre 2017 bis 2019, wie die Krankenkasse heute in Berlin mitteilte. Bei Brustkrebs, Mast- und Dickdarmkrebs betrug das Minus demnach sogar mehr als 20 Prozent.
In der ersten Coronawelle dürften damit etwa 2.600 Krebserkrankungen unentdeckt geblieben sein, da­run­ter fast 1.600 Brustkrebsfälle, wie aus der in Kooperation mit Experten des Universitätsklinikums Würzburg ent­stan­­denen Analyse hervorgeht. Das sei bei Krebs umso dramatischer, weil er im Frühstadium am besten therapierbar sei.
Nach der ersten Welle wurden Krebsoperationen nur zum Teil nachgeholt. Bei einigen Krebsarten, etwa an Lunge und Niere, nahmen die Eingriffe nach der ersten Pandemiewelle zu. Allerdings konnte der zuvor be­obachtete Rückgang damit nicht ausgeglichen werden.
Bei anderen Krebsarten dagegen blieben die Operationszahlen auch zwischen Juli und Oktober deutlich unter denen der Vorjahre, allen voran bei Operationen am Magen (minus 28 Prozent) und am Mastdarm (minus 24,8 Prozent).
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123523/Erste-Coronawelle-Sorge-um-unentdeckte-Krebserkrankungen

2. Mai 2021, Sonntag

1. Mai 2021, Samstag

30. APRIL 2021, Freitag

Weltweit bereits mehr als 150 Millionen bestätigte Coronainfektionen – Deutsches Ärzteblatt, 30.2.4021
Seit Beginn der Coronaviruspandemie ist die Zahl der weltweit nachgewiesenen Infek­tionen mit SARS-CoV-2 auf mehr als 150 Millionen angestiegen. Das ging gestern Abend aus Daten der US-Universität Johns Hopkins (JHU) in Baltimore hervor. Erst vor gut drei Monaten, am 26. Januar, war die Schwelle von 100 Millionen bekannten Infektionen überschritten worden.
Die Zahl der bekannten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus liegt der Universität zufolge inzwi­schen bei mehr als 3,1 Millionen, eine Million mehr als noch Ende Januar. Experten gehen sowohl bei den Infektionen als auch bei den Todesfällen allerdings weltweit von hohen Dunkelziffern aus.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123463/Weltweit-bereits-mehr-als-150-Millionen-bestaetigte-Coronainfektionen

Hersteller von Sputnik V will Brasilien wegen Einfuhrverbots verklagen – Deutsches Ärzteblatt, 30.4.2021
Der Entwickler des russischen Impfstoffs Sputnik V hat eine Verleumdungsklage gegen die brasilianische Aufsichtsbehörde Anvisa angekündigt, die die Einfuhr des Vakzins abgelehnt hatte. Anvisa habe „wissentlich falsche und unzutreffende Informationen“ über den Impfstoff verbreitet, schrieb der russische Hersteller gestern im Kurzbotschaftendienst Twitter. Anvisa hatte die Einfuhrverweigerung am vergangenen Montag mit fehlenden Daten zu Sicherheit und Wirksamkeit begründet.
Brasilien hatte seine Impfkampagne gegen das neuartige Coronavirus im Januar begonnen und dafür das Vakzin von Astrazeneca und das chinesische Präparat Coronavac genutzt. In der vergangenen Woche ver­kündete die Regierung, sie habe zehn Millionen Dosen von Sputnik V bestellt. Überdies hatten rund ein dutzend Bundesstaaten den Import des russischen Vakzins beantragt und bereits entsprechende Verträ­ge über den Erwerb von mehr als 30 Millionen Impfdosen unterschrieben.
Am vergangenen Montag gab Brasilien dann neben dem Einfuhrverbot für Sputnik V bekannt, auch 100 Millionen Dosen des Biontech/Pfizer-Impfstoffs sowie 38 Millionen Impfstoffdosen beim US-Pharmakon­zern Johnson & Johnson geordert zu haben.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123440/Hersteller-von-Sputnik-V-will-Brasilien-wegen-Einfuhrverbots-verklagen

Mehr als 386.000 neue Coronafälle in Indien – Deutsches Ärzteblatt, 30.4.2021
In Indien ist ein weltweiter Höchstwert an neuen Coronainfektionen binnen eines einzigen Tages erfasst worden. Innerhalb von 24 Stunden wurden mehr als 386.000 Infektionen registriert, wie aus Zahlen des Ge­sund­heits­mi­nis­teriums von heute hervorgeht.
Im selben Zeitraum starben weitere 3.498 Menschen mit oder an dem Virus. In dem südasiatischen Land mit insgesamt mehr als 1,3 Milliarden Einwohnern sind Krankenhäuser und Krematorien überfüllt. Me­di­­zinischer Sauerstoff ist knapp.
Zugleich berichteten mehrere indische Bundesstaaten, dass ihnen die Impfdosen ausgehen. Nach dem Plan der Regierung sollen sich von morgen an eigentlich alle Erwachsenen impfen lassen können.
Dem Land, das auch als „Apotheke der Welt“ bekannt ist und selbst massenhaft Coronaimpfstoff her­stellt, fehlt es jedoch an Impfstoffen. In der Hauptstadt Neu Delhi ist unklar, wann wirklich alle Men­schen über 18 Jahren geimpft werden. In der Finanzmetropole Mumbai wurden heute die Impf­zentren für mindestens drei Tage geschlossen.
Bislang erhielten weniger als zehn Prozent der Inder mindestens eine Impfdosis. Etwa zwei Prozent sind vollständig geimpft. Die Gesamtzahl der Coronainfektionen liegt inzwischen bei mehr als 18,7 Millionen.
Zudem starben seit Beginn der Pandemie mehr als 200.000 Menschen in Verbindung mit dem Virus.
In den ersten drei Monaten des Jahres hatte Indien noch Dutzende Millionen Dosen überwiegend an ärmere Länder exportiert. Der Ge­sund­heits­mi­nis­ter verkündete damals, dass sich Indien im „Endspiel“ der Coronapandemie befinde.
Damals kehrte das Leben wieder mehr oder weniger zur Normalität zurück. Es gab große religiöse Feste und Wahlkampfveranstaltungen. Der neue Anstieg wird auch mit der Virusmutante B.1.617 in Verbin­dung gebracht.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123472/Mehr-als-386-000-neue-Coronafaelle-in-Indien

Erste Neuinfektion nach 35 Tagen: Vietnam verschärft Coronamaßnahmen – Deutsches Ärzteblatt, 30.4.2021 Wegen
des ersten neuen Coronafalls nach 35 Tagen haben die Behörden in Vietnam die Schlie­ßung aller Bars und Nachtclubs in der Hauptstadt Hanoi angeordnet. Zudem gelte in der Stadt wieder eine Maskenpflicht im öffentlichen Raum, berichtete die Zeitung VnExpress heute. Zuvor war ein 27-Jäh­riger positiv getestet worden, der am 7. April aus Japan zurückgekehrt war.
Nach seiner Ankunft war der Mann zwei Wochen in staatlicher Quarantäne und drei Mal negativ auf das Virus getestet worden, bevor er mit einem Bus in sein Heimatdorf in die nördliche Provinz Ha Nam fuhr. Erst dann wurde die Erkrankung erkannt.
Mittlerweile seien acht weitere Fälle bestätigt worden, die meisten rund um Hanoi, hieß es. Alle stünden mit dem 27-Jährigen in Zusammenhang. Das Dorf, in dem seine Familie lebt, wurde dem Bericht zufolge abgeriegelt. Die etwa 1.000 Einwohner dürfen sich nicht mehr frei bewegen. Die Behörden versuchen nun, die Kontakte des Mannes genau nachzuvollziehen.Vietnam gilt als Vorzeigestaat in der Bekämpfung der Pandemie. Bisher wurden in dem südostasiat­i­schen Land mit mehr als 96 Millionen Einwohnern nur etwa 2.900 Coronafälle verzeichnet. 35 Men­schen sind in Verbindung mit COVID-19 gestorben.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123462/Erste-Neuinfektion-nach-35-Tagen-Vietnam-verschaerft-Coronamassnahmen

Knapp dreiwöchiger Coronalockdown beginnt in Türkei – Deutsches Ärzteblatt, 30.4.2021
Zur Eindämmung der hohen Coronafallzahlen hat in der Türkei ein landesweiter Lockdown begonnen. Alle für den Grundbedarf nicht nötigen Geschäfte schlossen gestern um 19 Uhr. Die Men­schen dürfen bis zum frühen Morgen des 17. Mai nur noch aus triftigen Gründen wie etwa zum Einkaufen auf die Straße. Dazu öffnen Supermärkte zu bestimmten Tageszeiten außer sonn­tags.
Von den Restriktionen nicht betroffen sind etwa der Bausektor und Betriebe, die für die Aufrecht­erhal­tung von Produktion und Lieferketten wichtig sind. Touristen sind von den Ausgangsbeschränkun­gen ausgenommen.
Es handelt sich um die strengste Maßnahme in der Türkei seit Beginn der Pandemie. Gewerkschafter hal­ten den Lockdown aber dennoch für halbherzig. 70 Prozent der Arbeiter müssten etwa weiter in die Be­triebe, sagte der Vorsitzende der linken Metallgewerkschaft (Metal-Is), Adnan Serdaroglu. Es fehle zudem an staatlicher Unterstützung, kritisierte er.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kündigte gestern Abend finanzielle Unterstützung unter anderem für kleine Unternehmen an. Bedürftige Familien erhielten zudem eine Zahlung von 1.100 TL (rund 113 Euro) pro Haushalt. Zahlreiche Menschen verließen die Millionenmetropole Istanbul vor Beginn der Beschränkungen, um an die Küste oder aufs Land zu fahren. Folge waren lange Staus. Auch an Flughäfen und Busbahnhöfen herrschte reger Betrieb.
Das Land mit 84 Millionen Einwohnern kämpft seit Wochen mit hohen Coronazahlen. Gestern lag die offizielle Zahl der Neuinfektionen bei rund 38.000 Fällen, vor zwei Wochen hatte das Gesundheitsminis­te­rium sogar noch mehr als 60.000 tägliche Neuinfektionen gemeldet.
Zu Beginn des Fastenmonats Ramadan Mitte April mussten bereits Cafés und Restaurants schließen und auf Lieferservice umstellen. Erdogan gab als Ziel aus, die Zahl der Neuinfektionen unter 5.000 Fälle pro Tag zu drücken.
Die Türkei hatte ihre Impfkampagne im Januar mit dem Impfstoff des chinesischen Herstellers Sinovac gestartet. Vom Impfstoff Biontech/Pfizer sind bislang nur 4,5 Millionen Dosen verfügbar. Gesund­heits­minister Fahrettin Koca zufolge wurden auch 50 Millionen Dosen des russischen Impfstoffs Sputnik V bestellt.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123464/Knapp-dreiwoechiger-Coronalockdown-beginnt-in-Tuerkei

Astrazeneca nimmt für Coronaimpfstoff weniger Ertrag hin – Deutschs Ärzteblatt, 30.4.2021
Der britisch-schwedische Pharmakonzern Astrazeneca hat mit seinem Coronaimpfstoff im ersten Quartal weltweit einen Umsatz von rund 275 Millionen Dollar (226,8 Millionen Euro) erzielt, aber keinen Gewinn mit dem Vakzin gemacht. Das teilte das Unternehmen heute in Cambridge mitteilte.
Der Kerngewinn je Aktie lag bei 1,63 Dollar und sei wegen des Pandemieimpfstoffs 3 Cent geringer aus­gefallen. Astrazeneca hatte angekündigt, dass der COVID-19-Impfstoff während der Pandemie zum Selbstkostenpreis geliefert werde – also dass damit kein Gewinn angestrebt wird.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123465/Astrazeneca-nimmt-fuer-Coronaimpfstoff-weniger-Ertrag-hin

Frankreich impft alle Menschen mit Begleiterkrankungen ab 18 Jahren – Deutsches Ärzteblatt, 30.4.2021
Frankreich öffnet die Impfung gegen das Coronavirus ab diesem Wochenende für alle Menschen mit Begleiterkrankungen ab 18 Jahren. Ab morgen sind nach Angaben von Ge­sund­heits­mi­nis­ter Olivier Véran rund vier Millionen Bürger mit Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck oder Nieren- und Herz­prob­lemen zur Impfung aufgerufen.
Zunächst war dies nur für stark Übergewichtige geplant. Bisher konnten sich Menschen unter 50 Jahren in Frankreich nur mit „einem sehr hohen Risiko für eine schwere Form“ der Lungenkrankheit COVID-19 impfen lassen. Dies galt etwa für Krebskranke.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123471/Frankreich-impft-alle-Menschen-mit-Begleiterkrankungen-ab-18-Jahren

Biontech/Pfizer: Antrag auf Impfstoffzulassung für Kinder ab zwölf Jahren gestellt – Deutsches Ärzteblatt, 30.4.2021
Der deutsche Impfstoffhersteller Biontech und sein US-Partner Pfizer haben nach eigenen Anga­ben bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) die Zulassung ihres Coronavakzins für Kinder und Jugendliche im Alter von zwölf bis 15 Jahren beantragt. …
Biontech und Pfizer hatten kürzlich mitgeteilt, dass eine klinische Studie in der Altersgruppe von zwölf bis 15 Jahren in den USA eine Wirksamkeit von 100 Prozent gezeigt habe. Die Impfung sei gut vertragen worden. Die Nebenwirkungen hätten jenen in der Altersgruppe von 16 bis 25 Jahren entsprochen, erklär­ten die Unternehmen. …
Parallel dazu läuft die klinische Studie von Biontech und Pfizer zur Wirkung und Sicherheit ihres Corona-Impfstoffs bei Kindern zwischen sechs Monaten bis einschließlich elf Jahren weiter. Biontech geht nach eigenen Angaben davon aus, dass belastbare Daten daraus bis September verfügbar sein werden. …
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123474/Biontech-Pfizer-Antrag-auf-Impfstoffzulassung-fuer-Kinder-ab-zwoelf-Jahren-gestellt

COVID-19: Rate der Klinikeinweisungen sinkt, Impfeffekt wahrscheinlich – Deutsches Ärzteblatt, 30.4.2021
Das schnelle Impfen alter Menschen in Deutschland in der Pandemie hat augenscheinlich posi­tive Effekte auf Klinikeinweisungen. Nach den Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) stieg der Anteil der Einweisungen wegen COVID-19 in Kliniken seit Ende Februar nicht mehr an.
Er verharrte bei sieben bis acht Prozent der gemeldeten Infizierten. Nachmeldungen seien für die aktuell niedrigste Zahl von vier Prozent nicht auszuschließen, teilte das RKI auf Anfrage mit.
Zum Vergleich: Auf dem Höhepunkt der ersten Welle hatte der Anteil der Klinikeinweisungen bei bis zu zwanzig Prozent der zu diesem Zeitpunkt gemeldeten Infizierten gelegen, bei der zweiten Welle bei bis zu zwölf Prozent.
Dieser bereits niedrigere Wert hatte nach Einschätzung von Gesundheitsmanagern mit Lehren aus der ersten Welle und mit Fortschritten beim Vermeiden schwerer Krankheitsverläufe zu tun.
Die Coronainfektionen bei den über 80-jährigen seien im Vergleich zur zweiten Welle nun aber erheblich zurückgegangen, heißt es beim RKI. So lagen die wöchentlichen Inzidenzen zuletzt bei den 80- bis 90-Jährigen zwischen 60 und 74 pro 100.000 Einwohner – und damit deutlich niedriger als in allen anderen Altersgruppen.
Das sei eigentlich nur durch die Wirkung der Impfung in dieser Altersgruppe zu erklären, hieß es auf Nachfrage beim RKI. Da diese Gruppe früher einen Großteil der hospitalisierten Fälle ausge­macht habe, erkläre sich auch die aktuell viel niedrigere gesamte Hospitalisierungsrate.
In den jüngeren Altersgruppen (35 bis 59 Jahre) seien aber mindestens genauso viele Patienten in der dritten Welle ins Krankenhaus gekommen wie in der zweiten. Sie müssten meist auch länger dort blei­ben als früher, insbesondere bei einer Versorgung auf Intensivstationen.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123451/COVID-19-Rate-der-Klinikeinweisungen-sinkt-Impfeffekt-wahrscheinlich

Intensivpfleger: „In normalen Zeiten sterben Patienten anders“ – Deutsches Ärzteblatt, 30.4.2021
Mit eindringlichen und direkten Worten hat ein an Berliner Kliniken tätiger Intensiv­pfleger die Lage in der Pandemie beschrieben und die Politik kritisiert. „Die Intensivstationen sind voll. Da gibt es keinen Interpretationsspielraum“, sagte Ricardo Lange gestern bei einer Presse­konferenz mit Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn (CDU) und dem Präsidenten des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler.
Der Intensivkrankenpfleger, der nach eigenen Worten aus Brandenburg kommt und für eine Zeitarbeits­firma arbeitet, kritisierte, dass der Personalnotstand in der Branche nicht schon vor Jahren angegangen worden sei. Er schilderte die hohe körperliche Belastung durch die Schutzausrüstung, aber auch die psy­chischen Herausforderungen.
„In normalen Zeiten sterben die Patienten anders“, sagte Lange. Angehöri­ge könnten die Kranken über längere Zeit begleiten. Nun sei nur noch ein letzter Besuch beim bevorstehenden Tod möglich. Das letzte Bild, das die Sterbenden sähen, seien Angehörige in kompletter Schutzmontur, es gebe keinen körperli­chen Kontakt.
Pflegekräfte packten die Verstorbenen dann zum Infektionsschutz in schwarze Plastiksäcke. „Wir legen sie dort hinein und ziehen den Reißverschluss zu. Glauben Sie mir, wenn ich Ihnen sage: Das macht was mit einem“, sagte Lange. Man mache das nicht nur ein paar Mal, sondern unzählige Male. Wichtiger als Boni wären ihm bessere Arbeitsbedingungen. Bisher fehle ein schlüssiges Konzept, um Überlastung zu verhindern und Pflegekräfte zu unterstützen.
Einer gewissen Betriebsblindheit sei er sich bewusst, sagte der Intensivpfleger. „Ich sehe natürlich nur die schweren Verläufe, ich sehe nur Menschen, die zum größten Teil daran versterben.“ Umgekehrt sei es aber genauso, betonte er: Wer nicht auf einer Intensivstation arbeite oder im Privatumfeld betroffen sei, sehe nur die leichten Verläufe und Menschen, die nicht erkranken. „Das wiederum heißt nicht, dass es die schweren Verläufe nicht gibt.“
Spahn erläuterte, wie es zum Auftritt Langes kam: Nach einem Gespräch Spahns mit dem Schauspieler Jan-Josef Liefers wegen der umstrittenen Aktion #allesdichtmachen habe der Pfleger darauf hinge­wie­sen, dass auch die Situation auf Intensivstationen eine Rolle spielen solle. „Dann hab ich gesagt, das wäre doch heute eine gute Gelegenheit.“
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123436/Intensivpfleger-In-normalen-Zeiten-sterben-Patienten-anders

29. APRIL 2021, Donnerstag

Präsenzunterricht erhöht Covid-19-Risiko für Angehörige – Science-APA, 29.4.2021
Präsenzunterricht für Schüler erhöht das Risiko einer Covid-19-Infektion für im gleichen Haushalt lebende Angehörige. Zu diesem Ergebnis kommt eine Online-Erhebung mit einer halben Mio. Teilnehmer in den USA. Allerdings können Schutzmaßnahmen wie Maskentragen oder Abstandsregeln dieses Risiko signifikant reduzieren bzw. ganz verschwinden lassen, schreiben Forscher im Fachjournal „Science“. Schichtbetrieb allein führte zu keiner geringeren Infektionswahrscheinlichkeit.
QUELLE: https://science.apa.at/power-search/6597976754493734078

Zahl der Coronatoten in Indien erreicht neuen Höchststand – Deutsches Ärzteblatt, 29.4.2021
Indien hat mit 3.645 Coronatoten heute einen neuen Höchstwert verzeichnet. Wie aus Zahlen des indischen Ge­sund­heits­mi­nis­teriums hervorgeht, liegt die Gesamtzahl der Toten in dem Land damit nun bei 204.832.
Experten gehen allerdings von einer hohen Dunkelziffer aus. Mit fast 380.000 neuen Infektionsfällen binnen 24 Stunden wurde heute zudem ein weiterer weltweiter Höchstwert erreicht.
Indien hat sich in den vergangenen Tagen zum Epizentrum der Coronapandemie entwickelt. Allein seit Anfang April wurden mehr als sechs Millionen Infektionsfälle verzeichnet. Der dramatische Anstieg der Infektionszahlen ist vermutlich auch auf die neue Virusvariante B.1.617 zurückzuführen, die zuerst in Indien registriert wurde.
Das ohnehin schlecht ausgestattete Gesundheitssystem des Landes ist bereits völlig überlastet. In zahl­reichen Krankenhäusern sind Betten, medizinischer Sauerstoff und Medikamente knapp. Besonders dra­matisch ist die Lage in der Hauptstadt Neu Delhi.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123416/Zahl-der-Coronatoten-in-Indien-erreicht-neuen-Hoechststand

Nach Argentinien: Sputnik V wird auch in Mexiko produziert – Deutsches Ärzteblatt, 29.4.2021
Der russische Coronavirusimpfstoff Sputnik V soll auch in Mexiko hergestellt werden. Das erklärten die Außenminister beider Länder, Marcelo Ebrard und Sergej Lawrow, in einer Pressekonferenz gestern in Moskau.
Die Produktion könnte schon im Mai beginnen, wie Russlands staatlicher Direktinvestmentfonds RDIF im Twitter-Konto, das den Namen des Impfstoffes trägt, schrieb.
In Mexiko werden bisher die Impfstoffe von Astrazeneca und Cansino – für den Gebrauch in Lateiname­rika beziehungsweise in Mexiko – abgefüllt. Insgesamt sechs Präparate sind in dem nordamerikanischen Land für den Notfallgebrauch zugelassen.
Als erstes Land Lateinamerikas begann Argentinien vor wenigen Tagen mit der Herstellung von Sputnik V. In Brasilien hingegen, dem bevölkerungsreichsten Land Lateinamerikas, untersagte die zuständige Be­hörde Anfang der Woche die Einfuhr des russischen Mittels, weil es an Daten zu Qualitätskontrolle, Si­cherheit und Wirksamkeit fehle. [So wurden angeblich vermehrungsfähige Viren in dem Impfstoff nachgewiesen.]
Sputnik ist nach Angaben aus Moskau bereits in 62 Ländern zugelassen. Auch Deutschland führt Ge­spräche über mögliche Lieferungen des Impfstoffs.
Mexiko bestellte Ende Januar 24 Millionen Dosen Sputnik V von Russland. Mehr als eine Million Dosen des Vakzins – von insgesamt knapp 17 Millionen in Mexiko verabreichten Impfdosen – wurden bereits einge­setzt. Etwa 4,7 Prozent der rund 126 Millionen Einwohner Mexikos sind bislang vollständig gegen das Coronavirus geimpft – in Deutschland sind es 7,4 Prozent der Bevölkerung.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123414/Sputnik-V-wird-auch-in-Mexiko-produziert

ECDC: Virusvarianten haben Hospitalisierungs­risiko in Europa erhöht – Deutsches Ärzteblatt, 29.4.2021
Infektionen mit den 3 besorgniserregenden Varianten (VOC), die erstmals in Großbritannien (B.1.1.7), Südafrika (B.1.351) und Brasilien (P.1) entdeckt wurden, waren in mehreren europäischen Län­dern mit einer Zunahme von Hospitalisierungen und Intensivbehandlungen verbunden.
Dies geht aus einer Analyse des European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) in Eurosurveillance (2021; DOI: 10.2807/1560-7917.ES.2021.26.16.2100348 ) hervor.
Die Datenbank TESSy („The European Surveillance System“), die unter anderem Daten zu SARS-CoV-2 sammelt, hat die Mitgliedsländer vor Weihnachten um Meldungen zu den 3 VOC gebeten. Eine größere Anzahl von Meldungen ist aus 7 Ländern (Estland, Finnland, Irland, Italien, Luxemburg, Portugal und Zypern) eingetroffen, die ein Team um Cornelia Adlhoch vom ECDC in Stockholm jetzt ausgewertet hat. Die Studie umfasst den Zeitraum zwischen den Wochen 38/2020 und 10/2021, in dem 19.995 VOC gemeldet wurden.
Im Vergleich zu Patienten, die mit einem Nicht-VOC-Virus infiziert waren, war das Risiko einer Kranken­hauseinweisung bei B.1.1.7-Fällen 1,7 Mal höher, während es bei B.1.351 3,6 Mal höher und bei P.1 2,6 Mal höher war. Demnach geht von der südafrikanischen und der brasilianischen Variante ein höheres Risiko aus als von der britischen Variante, die inzwischen das Infektionsgeschehen in den meisten europäischen Ländern beherrscht (während B.1.351 und P.1 relativ selten sind.)
Auch das Risiko von Intensivbehandlungen war bei den neuen Varianten höher. Nach der Analyse von Adlhoch werden Patienten, die sich mit B.1.1.7, B.1.351 beziehungsweise P.1 infiziert haben, 2,3-, 3,3- und 2,2-fach häufiger auf Intensivstation behandelt.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123443/ECDC-Virusvarianten-haben-Hospitalisierungsrisiko-in-Europa-erhoeht

Biontech erwartet baldige Zulassung des Vakzins für Kinder – Science-APA, 29.4.2021
Der deutsche Biotechkonzern Biontech rechnet mit einer baldigen Zulassung seines Corona-Impfstoffs für Kinder. „Wir haben die Studiendaten für die Zwölf- bis 15-Jährigen in den USA für die bedingte Zulassung eingereicht, in Europa sind wir in den letzten Zügen vor der Einreichung“, sagte Biontech-Gründer und -Chef Ugur Sahin dem „Spiegel“. Am kommenden Mittwoch solle bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA eine Zulassung für Kinder ab zwölf Jahren beantragt werden.
QUELLE: https://science.apa.at/power-search/781665344817587662

Corona in Europa: Viele Staaten wagen Schritte aus dem Lockdown – Deutsches Ärzteblatt 29.4.2021
Es folgt eine Übersicht über die Lockerungsvorhaben in einzelnen europäischen Staaten.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123412/Corona-in-Europa-Viele-Staaten-wagen-Schritte-aus-dem-Lockdown

COVID-19: Erkrankungsrisiko steigt bereits ab einem BMI von 23 – Deutsches Ärzteblatt, 29.4.2021
Gewichtsstörungen können zu einem schweren Verlauf von COVID-19 führen. In einer Kohor­tenstudie an britischen Hausarztpatienten stieg das Risiko auf eine Hospitalisierung bereits unterhalb der Schwelle zum Übergewicht an. Das Sterberisiko war laut dem Bericht in Lancet Diabetes & Endocri­no­logy (2021; DOI: 10.1016/S2213-8587(21)00089-9) ) ab einem mäßigen Übergewicht erhöht..
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123444/COVID-19-Erkrankungsrisiko-steigt-bereits-ab-einem-BMI-von-23

Indische Variante „nur vereinzelt“ in Deutschland nachgewiesen – Deutsches Ärzteblatt, 29.4.2021
Die Zahl der Nachweise der indischen Coronavariante B.1.617 in Deutschland bleibt laut Robert- Koch-Institut (RKI) relativ gering. Bisher sei sie „nur vereinzelt“, 22 mal, in untersuchten Proben entdeckt worden, heißt es in einem RKI-Bericht von gestern Abend.
In der Vorwoche hatte das Institut von 21 Funden gesprochen. Laut Bericht bleibt es hierzulande bei der Dominanz der besonders ansteckenden Variante B.1.1.7, die sich in den vergangenen Monaten rasch aus­gebreitet hatte: Es sei „keine Abschwächung“ zu beobachten, schreibt das RKI über die in Großbri­tannien entdeckte Mutante.
Bei den beiden anderen als besorgniserregend eingestuften Varianten aus Südafrika (B.1.351) und Brasi­lien (P.1) bleiben die Anteile konstant gering, bei einem Prozent und weniger, wie aus den Daten hervor­geht. In Deutschland wird allerdings nur ein Bruchteil der Proben mit Gesamtgenomsequenzierung auf Varianten untersucht.
Die indische Variante steht bei der Welt­gesund­heits­organi­sation (WHO) unter Beobachtung und ist im Gegensatz zu B.1.1.7, B.1.351 und P.1 nicht als besorgniserregend eingestuft. Das RKI schreibt, dafür fehlten gegenwärtig gesicherte Erkenntnisse. Bei Varianten geht es Experten um die Frage, ob eine verringerte Wirksamkeit der Immunantwort und/oder eine erhöhte Übertragbarkeit vorliegt.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123403/Indische-Variante-nur-vereinzelt-in-Deutschland-nachgewiesen

Erstmals mehr als eine Million Coronaimpfungen an einem Tag – Deutsches Ärzteblatt, 29.4.2021
Die Coronaimpfungen in Deutschland kommen weiter voran. Gestern habe es erstmals mehr als eine Million Impfungen an einem Tag gegeben, sagte Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn (CDU) heute in Berlin.
Zugleich sei damit erstmals an einem Tag mehr als ein Prozent der Bevölkerung geimpft worden. Insge­samt haben demnach nun mehr als ein Viertel aller Bundesbürger – nämlich 25,9 Prozent – mindestens eine erste Spritze erhalten. Schon den vollen Schutz mit einer Zweitimpfung haben 7,5 Prozent.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123427/Erstmals-mehr-als-eine-Million-Coronaimpfungen-an-einem-Tag

Fotoreportage zeigt Alltag auf COVID-19-Inten­sivstation – Deutsches Ärzteblat, 29.4.2021
In der Pandemie stehen die COVID-19-Intensivstationen derzeit im Zentrum des öffentlichen Interesses. Die Mühlenkreiskliniken aus Minden gewähren nun einen fotorealistischen Einblick in die Arbeit der Ärzte und Pflegekräfte auf der Intensivstation.
QUELLE (inkl. Bildergalerie): https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123433/Fotoreportage-zeigt-Alltag-auf-COVID-19-Intensivstation

Die Sorgen der „Generation Corona“ – Sieben von zehn Jugendlichen sind der Ansicht, dass sich die Aussichten auf einen Ausbildungsplatz durch die Pandemie verschlechtert haben. Von der Politik fühlen sich viele im Stich gelassen – HANDELSBLATT MORNING BRIEFING, 29.4.2021
Bei der Debatte über Impfreihenfolge und -fortschritt gerät eines zuweilen in Vergessenheit: dass es allein in Deutschland fast 14 Millionen Minderjährige gibt. Mein Kollege und Arbeitsmarktexperte Frank Specht berichtet nun von den Sorgen der „Generation Corona“. 71 Prozent der Jugendlichen sind zum Beispiel der Ansicht, dass sich die Chancen auf einen Ausbildungsplatz durch die Pandemie verschlechtert haben. Von der Politik fühlen sich viele im Stich gelassen, wie eine aktuelle Umfrage der Bertelsmann Stiftung zeigt.
Es gibt viele prominente Warner. „Wir blicken dieses Jahr mit Sorge auf den Ausbildungsmarkt“, sagte der Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, jüngst anlässlich der bundesweiten Woche der Ausbildung. „Wir müssen alles daransetzen, dass es keine Generation Corona gibt“, mahnt Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD).
Aber wie bewerten Jugendliche, die an der Schwelle zum Berufsleben stehen, selbst ihre Ausbildungsperspektiven im zweiten Corona-Jahr? Nicht gerade rosig, zeigt eine Umfrage im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Demnach sind 71 Prozent der Befragten der Ansicht, dass sich die Chancen auf einen Ausbildungsplatz durch die Pandemie verschlechtert haben. Das sind noch einmal gut zehn Prozentpunkte mehr als bei der vorherigen Befragung vor einem Dreivierteljahr.
QUELLE (ZAHLPFLICHT): https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/ausbildung-die-sorgen-der-generation-corona/27140756.html

Annette Stein, Antje Funcke: Jugendliche fühlen sich durch Corona stark belastet und zu wenig gehört – Studie der Bertelsmann-Stifung, 23.3.2021
Junge Menschen klagen in der Corona-Zeit über psychische Probleme, Vereinsamung und Zukunftsängste. Das gilt besonders für diejenigen mit finanziellen Sorgen. Von der Politik fühlen sie sich im Stich gelassen. Dabei sind sowohl materielle Unterstützung als auch eine stärkere Beteiligung von Jugendlichen gerade jetzt vonnöten.
Forscher:innen der Uni Hildesheim und Frankfurt haben junge Menschen zwischen 15 und 30 Jahren gefragt, wie es ihnen in der Corona-Pandemie geht, wie es um ihr Wohlbefinden steht, welche Sorgen und Ängste sie umtreiben. 64 Prozent stimmen zum Teil oder voll zu, psychisch belastet zu sein. 69 Prozent sind, und sei es nur teilweise, von Zukunftsängsten geplagt. Zudem gibt ein Drittel der Jugendlichen an, finanzielle Sorgen zu haben; vor Corona lag ihr Anteil noch bei etwa einem Viertel. Auffällig ist zudem, dass Jugendliche mit Geldsorgen öfter Zukunftsängste äußern und sich häufiger psychisch belastet und einsam fühlen als andere junge Menschen.
Von der Politik fühlen sich viele im Stich gelassen: In der Befragung vom November haben 65 Prozent angegeben, dass ihre Sorgen von der Politik nicht gehört werden – im April lag der Wert noch bei 45 Prozent.
Die Befragungen „Jugend und Corona“ wurden im April/Mai und im November 2020 von den Universitäten Hildesheim und Frankfurt/Main durchgeführt und in Kooperation mit uns vertiefend ausgewertet. Insgesamt haben 12.500 junge Menschen [im Alter von 15 bis 30 Jahren, Tabelle 1, S.26 im Langfassungs-PDF] bei der Online-Umfrage teilgenommen, 1.400 haben zusätzlich frei formulierte Antworten gegeben. …
Die Corona-Pandemie stellt die jungen Menschen in Deutschland vor große Herausforderungen. 61 Prozent von ihnen geben an, sich teilweise oder dauerhaft einsam zu fühlen. 64 Prozent stimmen zum Teil oder voll zu, psychisch belastet zu sein. 69 Prozent sind, und sei es nur teilweise, von Zukunftsängsten geplagt. Zudem gibt ein Drittel der Jugendlichen (34 Prozent) an, finanzielle Sorgen zu haben; vor Corona lag ihr Anteil noch bei etwa einem Viertel. Auffällig ist zudem, dass Jugendliche mit Geldsorgen öfter Zukunftsängste äußern und sich häufiger psychisch belastet und einsam fühlen als andere junge Menschen. Das geht aus den beiden Befragungen „Jugend und Corona“ hervor, die von den Universitäten Hildesheim und Frankfurt/Main durchgeführt und in Kooperation mit uns vertiefend ausgewertet worden sind.
Angesichts der großen Belastungen wären Aufmerksamkeit und Unterstützung für die jungen Menschen besonders wichtig. Doch genau diese vermissen sie. 65 Prozent der befragten Jugendlichen gaben während des zweiten Lockdowns im November 2020 an, dass ihre Sorgen eher nicht oder gar nicht gehört werden. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zur Befragung vom April und Mai 2020, bei der bereits 45 Prozent diesen Eindruck äußerten.
Anders als in der öffentlichen Debatte, möchten die Jugendlichen nicht auf ihre Rolle als Schüler:innen, Auszubildende oder Studierende in der Corona-Zeit reduziert werden. Dass sie in der Pandemie auf Vieles verzichten müssen – Kontakte zu Freund:innen und Gleichaltrigen, organisierte Freizeitaktivitäten, Möglichkeiten zur Selbstentfaltung – wird ihrer Meinung nach kaum thematisiert, geschweige denn anerkannt. In die Politik setzen sie nur wenig Hoffnung auf Besserung: 58 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Situation der Jugendlichen den Politiker:innen nicht wichtig sei. Mit 57,5 Prozent gehen fast genauso viele gar nicht erst davon aus, dass junge Menschen ihre Ideen in die Politik einbringen können. …
QUELLE: https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2021/maerz/jugendliche-fuehlen-sich-durch-corona-stark-belastet-und-zu-wenig-gehoert
1:19-min-Video: https://youtu.be/HCaVQfZObEM
LINK ZUR LANGFASSUNG (48-Seiten-PDF): https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/das-leben-von-jungen-menschen-in-der-corona-pandemie-1

Mediziner raten von Asthmasprays gegen Covid-19 ab – Science-APA, 29.4.2021
In Österreich haben Menschen Asthmasprays gehamstert, die laut einer britischen Studie Covid-19-Erkrankungen lindern könnten, sodass Asthmapatienten diese wichtigen Medikamente teils nicht mehr in den Apotheken bekamen. Die Studie wurde aber so mangelhaft mit wenigen Versuchspersonen durchgeführt, dass man derzeit keine Asthmaspray-Inhaltsstoffe bei Covid-19-Erkrankungen empfehlen kann, erklärten österreichische und deutsche Lungenmediziner bei einer Online-Pressekonferenz.
… „“Es gibt also keinen einzigen klaren Hinweis, dass die Behandlung etwas gebracht hat, und dass sie mittlere oder schwere Verläufe reduziert“, so Idzko: „Zum aktuellen Zeitpunkt wäre es demnach alles andere als seriös, eine Therapieempfehlung dafür abzugeben“. Es bräuchte größere Studien, die den Placeboeffekt ausschließen (verblindete Studien), um zu sehen, ob unterschiedliche Dosierungen dieser Wirkstoffe einen positiven Effekt zur Behandlung von Covid-19 haben könnten. Die Chancen scheinen aber nicht sehr hoch, denn die Zwischenergebnisse einer Folgestudie zeigen keinen Effekt.“ …
QUELLE: https://science.apa.at/power-search/16069316365626989385
SIEHE DAZU: http://go.apa.at/x0CAwJpP