Kronengift – Die Corona-Pandemie im Blick für KW 16

Views: 602

Update: 22.4.2021, 21:45 Ausbesserung von Rechtschreibfehlern etc., Schlagwörter

INFORMATIVE LINKS ZUR EPIDEMIOLOGISCHEN SITUATION

Siehe dazu auch auf diesem Blog die Coronavirus: Epidemiologie-Links

Impfdashboard des Gesundheitsministeriums – Ausführliche, stets aktualisierte Information zur Impfungssituation in Österreich (u.a. Schaubilder)Infostand am 21.4.2021:
1.871.875 Menschen (24,85% der impfbaren Bevölkerung*) haben mindestens eine Corona-Schutzimpfung erhalten.
[Unter diesen] haben 752.091 Menschen (9,99%) einen vollständigen Impfschutz [mittels Zweitimpfung erhalten].
* Die impfbare Bevölkerung (16+ Jahre) sind 7.531.239 Personen.
[Bezogen auf die Gesamtbevölkerung von rund 9 Mio Einwohner*innen waren am 21. April 2021 20,8% erstgeimpft und 8,4% zweitgeimpft und damit derzeit vollimmunisiert.]
Im Schnitt wird alle 1,8 Sekunden in Österreich eine Impfung verabreicht. Errechnet anhand der eingetragenen Impfungen der letzten sieben Tage (Mittelwert über 24 Stunden). … …
QUELLE: https://info.gesundheitsministerium.at/
COMMENT: Auch Kinder und Jugendliche stellen ernstzunehmende Vektoren (Überträger) des SARS-CoV-2 dar, weshalb sie m.E. in die Darstellung der relativen Häufigkeit von Geimpften einbezogen werden müssen; siehe dazu die Artikel in Kronengift – Die Corona-Pandemie im Blick für KW 15, welche Studien wiedergeben, die Kinder und Jugendliche als maßgebliche Überträger ausmachen. Diese Sichtweise senkt natürlich die entsprechenden Prozentangaben. Warum führt man sie nicht an? PR-Erfahrene wissen die Antwort darauf.

AGES Dashboard COVID-19 – Datenstand des Epidemiologischen Meldesystems – tägliche Aktualisierung
QUELLE: https://covid19-dashboard.ages.at/

AGES: Das Coronavirus und seine Mutationen in Österreich
QUELLE: https://www.ages.at/themen/krankheitserreger/coronavirus/sars-cov-2-varianten-in-oesterreich/

Zur österreichischen und internationalen epidemiologischen Lage – Österreich-Corona-Ampel – Durchimpfungssituation in Österreich – tägliche Aktualisierung (u.a. Schaubilder)
QUELLE: https://orf.at/corona/daten/oesterreich

Zur Österreichischen epidemiologischen Lage gemäß Europäischen CDC – wöchentliche Aktualisierung (u.a. Schaubilder)
QUELLE: https://covid19-country-overviews.ecdc.europa.eu/#4_Austria längere Seitenlade-Zeit!

Zur europäischen epidemiologischen Lage gemäß Europäischem CDC – wöchentliche Aktualisierung (u.a. Schaubilder)
QUELLE: https://www.ecdc.europa.eu/en/cases-2019-ncov-eueea längere Seitenlade-Zeit!

Corona-Pandemie: Lage in den USA – tägliche Aktualisierung
QUELLE: https://www.ecdc.europa.eu/en/cases-2019-ncov-eueea

Zur internationalen Pandemielage – Johns Hopkins University
QUELLE: https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps/opsdashboard/index.html#/bda7594740fd40299423467b48e9ecf6

Länderweiser Mobilitätsstatus gemäß APPLE – tägliche Aktualisierung
QUELLE: https://covid19.apple.com/mobility

COVID-19 News – Deutsches Ärzteblatt
aus der Medizin
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/sw/COVID-19?s=&p=1&n=1&r=me
alle Meldungen dazu
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/sw/COVID-19?s=&p=1&n=1

NEUES AUS MEDIZIN UND POLITIK (Auswahl in chronologisch absteigender Folge)

Till Fähnders, Joachim Müller-Jung: Trickst die indische Doppelmutante das Immunsystem von Geimpften aus? – Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21./22.4.2021
In Indien bahnt sich eine „Katastrophe“ an, schreibt der SPD-Gesundheitsfachmann Karl Lauterbach. Kommt mit der Mutante B.1.617 auf Europa und die Welt tatsächlich ein großes Problem zu?
Weltweit wächst die Sorge angesichts des dramatischen Zuwachses an Corona-Fällen in Indien und der dort offenbar grassierenden „Doppelmutante“ B.1.617. Seit einer Woche liegen die täglichen Neuinfektionen bei mehr als 200.000, allein am Donnerstag meldete die Regierung 312.721 neue Fälle, die höchste bislang verzeichnete Zahl. Erstmals waren binnen 24 Stunden mehr als 2100 Menschen gestorben. In den Krankenhäusern werden Betten, Medikamente und Sauerstoff knapp. Verschiedene Regierungen haben neue Restriktionen für Reisende aus Indien erlassen oder ihre Reisehinweise für das südasiatische Land verschärft.
QUELLE: https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/corona-mutation-aus-indien-trickst-sie-das-immunsystem-aus-17305282.html

Köksal Baltaci : Vaccine Impact: Wie die dritte Welle gebrochen wurde – Die Presse, 22.4.2021
Entgegen der Prognosen von Gesundheitsexperten sinkt die Zahl der Neuinfektionen – Impfungen tragen dazu ebenso bei wie Genesene, Maßnahmen zur Kontakreduktion und der Frühling.
Als Anfang April angesichts der drohenden Überlastung auf Intensivstationen in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland ein euphemistisch als „Osterruhe“ bezeichneter harter Lockdown angeordnet wurde, war sich der Großteil der Epidemiologen, Virologen und Mathematiker einig.
QUELLE (ZAHLPFLICHT): https://www.diepresse.com/5969140/vaccine-impact-wie-die-dritte-welle-gebrochen-wurde

Geburtenknick ab neun Monate nach Pandemie-Beginn – Science-APA, 21.4.2021
Die Corona-Pandemie hat vorerst zu einem teils deutlichen Geburtenknick in vielen Staaten geführt. Das zeigt eine Studie des Demographen Tomas Sobotka von der Akademie der Wissenschaften (ÖAW), die am Mittwochnachmittag präsentiert wird. In keinem einzigen der untersuchten Länder in der ganzen Welt sind die Geburtenzahlen neun Monate nach Ausbruch der Pandemie bis Jahresbeginn 2021 gestiegen – zum Teil gab es deutliche Einbrüche wie etwa in Spanien (minus 20 Prozent).

https://secure-psas.apa.at/apascience/?S7fcb1g7EIzSX6WrBSrn3qdz72VFmH7P74trDlq_sqiN0tlf7zSIfrXCPmzMoR7BDUkDd0dw0UyJrYKXjUdOXKLI8aJNs55g8YVQ6HyJpl4PffMJvuJL9A9OfQ_5aQ==
Quelle und Copyright 2021: APA

Sobotka und sein Team bauen derzeit eine Datenbank zu Fertilitätstrends in mehr als 30 Ländern auf. Für die Studie mit Beteiligung des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung in Rostock und des Wiener Wittgenstein Centre for Demography and Global Human Capital konnten sie für zehn Länder Geburtendaten bis Dezember 2020, für weitere zehn bis Jänner 2021 und für zwei bis Februar 2021 auswerten – darunter 15 EU-Staaten (inklusive Österreich) sowie die Schweiz, die USA, Russland, Südkorea, Taiwan, Norwegen und die Ukraine.
QUELLE: https://science.apa.at/power-search/17720241113770389807
WEITERFÜHRENDE LITERATUR:
Tomas Sobotka et al. (2021): Baby bust in the wake of the COVID-19 pandemic? First results from the new STFF data series
QUELLE: https://osf.io/preprints/socarxiv/mvy62/
How to tackle population decline in Europe’s regions? – European Parliament, 21.4.2021
QUELLE: https://www.europarl.europa.eu/news/en/headlines/society/20210414STO02006/what-solutions-to-population-decline-in-europe-s-regions

Geldsorgen sind schlimmer als Einsamkeit – Britische Wissenschaftler gehen Auswirkungen von Kontaktbeschränkungen auf den Grund – Pressetext, 21.4.2021
Geldsorgen belasten Menschen deutlich stärker als die Einsamkeit, die während der COVID-19-Pandemie durch Kontaktsperren ausgelöst wird. Das zeigt die Auswertung der Daten von 7.000 Briten durch Amy Andrada und Ugur Ozdemir von der University of Edinburgh http://www.ed.ac.uk .
*** Minderheiten sind eher [sic!] betroffen ***
Die Daten stammen von 2019, also vor dem Ausbruch der Pandemie und aus dem Jahr 2020. Die Wissenschaftler haben die Befragten in Gruppen eingeteilt, um die Auswirkungen ethnischer Zugehörigkeit, Alter, Familie und finanzieller Situation vergleichbar zu machen. Die Ergebnisse wurden auf der Online-Jahreskonferenz der British Sociological Association http://britsoc.co.uk vorgestellt.
Zunächst ging es um einen Vergleich zwischen 2019 und April 2020. Danach nahm die Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben bei 20- bis 39-Jährigen, bei Frauen und Menschen mit finanziellen Schwierigkeiten überproportional zu. Angehörige ethnischer Minderheiten und Menschen mit engen Freunden und Partnern waren dagegen weniger [sic!] stark betroffen.
Im zweiten Teil der Untersuchung ging es um Daten aus April und Juli 2020, als die Kontaktbeschränkungen drei Monate andauerten. Danach nahm die Unzufriedenheit derjenigen, die finanzielle Schwierigkeiten hatten, um 27 Prozent zu. Bei denen ohne Geldsorgen registrierten die Forscher eine Zunahme von lediglich einem Prozent.
*** Frauen stecken Einsamkeit besser weg ***
Menschen, die älter sind als 80 Jahre, stecken Kontaktbeschränkungen leichter weg als Jüngere, so die Experten. Laut der Umfrage sank ihr Wohlbefinden um nur vier Prozent. Bei Kindern und Jugendlichen unter 20 Jahren waren es zehn Prozent. Kurios muten die Ergebnisse bei Menschen an, die in einer Partnerschaft leben. Bei Männern stieg die Unzufriedenheit um 3,5 Prozent an, bei denen, die allein leben, um 7,5 Prozent. Bei Frauen lagen die Prozentzahlen bei 3,7 beziehungsweise 5,5 Prozent. Alleinlebende Frauen stecken Einsamkeit also besser weg als entsprechende Männer.
„Während der Pandemie können enge Beziehungen ein entscheidender Faktor für das Wohlbefinden sein“, so Andrada. „Eltern mit älteren Kindern begannen, sich besser zu entwickeln und Männer profitierten erheblich davon, mit einem Partner zusammenzuleben. Bei Frauen mit unterschiedlichen Lebensumständen wurde jedoch kein Effekt festgestellt.“
QUELLE: https://www.pressetext.com/news/20210421002

Deutschland – Ausgangssperre und Distanzlernen: Bundestag beschließt einheitliche Corona-Notbremse – n-tv, 21.4.2021
Der Bundestag hat einer Bundes-Notbremse gegen die dritte Corona-Welle zugestimmt. Eine Partei enthielt sich allerdings. Mit der damit einhergehenden Änderung des Infektionsschutzgesetzes können nun Ausgangssperren ab 22 Uhr verhängt werden.
Der Bundestag hat eine landesweit einheitliche Notbremse im Kampf gegen die dritte Corona-Welle beschlossen. Mit der entsprechenden Änderung des Infektionsschutzgesetzes rücken Ausgangsbeschränkungen ab 22 Uhr und weitere Schritte zur Vermeidung von Kontakten näher. In namentlicher Abstimmung votierten 342 Abgeordnete für das Gesetz. Es gab 250 Nein-Stimmen und 64 Enthaltungen. Zuvor hatten in zweiter Lesung die Fraktionen von Union und SPD dafür gestimmt. AfD, FDP und Linke votierten gegen das Gesetz. Die Grünen hatten sich enthalten.
Die Notbremse soll bundesweit verbindliche Regeln für schärfere Corona-Gegenmaßnahmen festlegen. In Kreisen oder Städten mit hohen Infektionszahlen sollen weitgehende Ausgangsbeschränkungen in der Nacht greifen. Auch ein Stopp von Präsenzunterricht und strengere Bestimmungen für Geschäfte sollen dem Eindämmen der Neuinfektionen dienen. Gezogen werden soll die Notbremse, wenn in einem Landkreis oder einer Stadt die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen an drei Tagen hintereinander über 100 liegt. Fürs Umschalten auf Fernunterricht in Schulen soll ein Inzidenzwert von 165 gelten. Der Einzelhandel soll bis zu einer Inzidenz von 150 mit dem „Click & Meet“-Verfahren und einer Testpflicht geöffnet bleiben. …
QUELLE: https://www.n-tv.de/politik/Bundestag-beschliesst-einheitliche-Corona-Notbremse-article22505370.html

SIEHE AUCH:
Bundestag beschließt einheitliche Coronanotbremse – Deutsches Ärzteblatt, 21.4.2021
Gegen teils heftige Kritik aus der Opposition haben die Mitglieder des Bundestags heute eine bundeseinheitliche Notbremse zur Eindämmung der Coronapandemie beschlossen. Die Neu­fassung des Infektionsschutzgesetzes beim Paragraf 28a sieht einheitliche Regelungen zu Kontakt­beschränkungen, Ausgangssperren sowie die Schließung von Geschäften und Schulen vor.
Die meisten Maßnahmen sollen ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 100 Neuinfektionen auf 100.000 Ein­wohner gelten, Schulen müssen ab einer Inzidenz von 165 schließen. In der namentlichen Abstim­mung votierten 342 Abgeordnete für den Gesetzentwurf der Großen Koalition. Es gab 250 Nein-Stimmen und 64 Enthaltungen.
Zuvor hatten die Grünen angekündigt, sich zu enthalten. Die weiteren Oppositionsparteien AfD, Linke und FDP lehnen die Neufassung des Infektionsschutzgesetzes ab. Die Abstimmung über das Gesetz zog sich über den Nachmittag hin, da mehrere Anträge der vier Oppositionsfraktionen zunächst ebenso als namentliche Abstimmung angesetzt waren. Die Änderungsanträge wurden jeweils abgelehnt.
[Es folgt eine ausführlicher Bericht über die Debatte dazu im Deutschen Bundestag.]
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123148/Bundestag-beschliesst-einheitliche-Coronanotbremse

Corona-Pandemie: Kurz rechnet nach wie vor mit Öffnungsschritten ab Mitte Mai – Mückstein verhalten skeptisch – Regierungsspitze stellt Nationalrat neuen Sozial- und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein vor – Parlamentskorrespondenz, 21.4.2021

Was die Pandemie-Entwicklung betrifft, zeigte sich Kurz nach wie vor zuversichtlich, dass Mitte Mai weitere Öffnungsschritte in Österreich möglich sein werden und man im Sommer zur Normalität zurückkehren könne. „Wir sind auf den letzten Metern“, ist er überzeugt. Mückstein selbst warnte allerdings vor allzu viel Euphorie. Es sei trügerisch zu glauben, dass der Gipfel der dritten Welle überwunden sei. „Es ist noch nicht vorbei“, bekräftigte er.

Was die weitere Pandemie-Entwicklung betrifft, zeigte sich Kurz zuversichtlich. „Wir sind auf den letzten Metern“, sagte er, wobei ihn vor allem die Impffortschritte optimistisch stimmen. So seien in den ersten Bundesländern über 65-Jährige bereits durchgeimpft. Auch habe man durch die umfassende Teststrategie inklusive Ausreisetestes in sechs Bundesländern einen dritten Lockdown verhindern können.
Bezüglich der ab Mitte Mai in Aussicht gestellten Öffnungsschritte ist man laut Kurz in der Endabstimmung mit den Landeshauptleuten, den Sozialpartnern und ExpertInnen. Ende der Woche soll ein Entwurf präsentiert werden. Im Sommer werde man wie angekündigt zur Normalität zurückkehren können, glaubt Kurz, wobei die Öffnungsschritte ihm zufolge „behutsam“ erfolgen müssen und man nicht übereilt agieren dürfe. Zum Comeback-Plan merkte Kurz an, es sei das Ziel der Regierung, Österreich zur alten wirtschaftlichen Stärke zurückzuführen.

Weitere Kapitel:

  • Kurz zu Anschobers Rücktritt: Man muss auch den Menschen hinter dem Politiker sehen
  • Kogler: Weg ist steinig, Regierung ist aber am richtigen Weg
  • Mückstein: „Es ist noch nicht vorbei“
  • Wöginger (ÖVP): Parlament muss Wiederaufbauplan der Regierung bestmöglich unterstützen
  • Rendi-Wagner (SPÖ) vermisst zentrales Krisenmanagement
  • Kickl (FPÖ): Anschober war Aufgabe von Anfang an nicht gewachsen
  • Maurer (Grüne): Impfung ist Weg zu einem normalen Leben
  • Meinl-Reisinger (NEOS): Bei Pandemie-Bekämpfung ist vieles schiefgelaufen
    Sitzungen des Nationalrats und des Bundesrats können auch via Livestream mitverfolgt werden und sind als Video-on-Demand in der Mediathek des Parlaments verfügbar.
    QUELLE: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20210421_OTS0196/corona-pandemie-kurz-rechnet-nach-wie-vor-mit-oeffnungsschritten-ab-mitte-mai
    VIDEO ON DEMAND: http://www.parlament.gv.at/MEDIA/

Wien: Hauptsächlich Ausländer auf Intensivstationen? Der Faktencheck – Vienna.at/APA, 21.4.2021
Stecken sich Migranten oder Menschen mit Migrationshintergrund eher an Covid-19 an? Liegen auf den Intensivstationen hauptsächlich Ausländer? Eine Statistik stellt den Anteil der Migranten in Spitälern ziemlich gut dar.
In sozialen Medien und auf Twitter entbrannte in den vergangenen Tagen eine Diskussion darüber, wie hoch der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund ist, die mit Corona auf Intensivstationen liegen. Der niederösterreichische FPÖ-Politiker Gottfried Waldhäusl bemängelte zuletzt etwa in einem oft geteilten Facebook-Posting, dass mehr als 50 Prozent der Covid-19-Intensivbetten aktuell mit Migranten belegt seien.
Das würden Gesundheitsexperten und Ärzte „hinter vorgehaltener Hand“ sagen. Im Bild darunter präzisiert er den Bereich auf Großstädte. Und obwohl Migranten sich „an keinerlei Sicherheitsmaßnahmen halten“, würden sie im nationalen Impfplan bevorzugt werden.
*** Kurzfassung ***
11,7 Prozent der Menschen, die bis Ende Februar 2021 wegen Corona intensivpflichtig wurden, hatten nicht die österreichische Staatsbürgerschaft. Eine geografische Auswertung wird aufgrund von hohen Schwankungsbreiten nicht durchgeführt. Prinzipiell sind Migranten stärker von Covid-19 betroffen. Das liegt unter anderem an beengten Wohnverhältnissen und Sprachbarrieren. Im aktuellen Impfplan werden sie nicht bevorzugt.

*** Migranten auf Intensivstationen: Lang-Analyse ***
Die Begriffe Migranten und Menschen mit Migrationshintergrund werden oftmals nicht eindeutig verwendet. Menschen mit Migrationshintergrund werden laut Statistik Austria dadurch definiert, dass beide Elternteile im Ausland geboren wurden. Das Innenministerium definiert Migranten als Menschen, die von einem Land zu einem anderen wandern, um dort zu leben und zu arbeiten. Menschen mit Migrationshintergrund können aber auch die österreichische Staatsbürgerschaft haben, wie aus einem Bericht u.a. der Statistik Austria hervorgeht. Dementsprechend schwer ist es hier allgemeingültige Aussagen zu treffen.
Über 88 Prozent österreichische Staatsbürger
Die Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) erhebt in Österreich die Staatsangehörigkeit von Covid-19-Intensivpatienten. Wie ein Pressesprecher der GÖG der APA auf Anfrage mitteilte, wurden von 1. Jänner 2020 bis 28. Februar 2021 insgesamt 5.790 Menschen aufgrund von Covid-19 intensivpflichtig. Davon seien 88,3 Prozent österreichische Staatsbürger gewesen. 8,5 Prozent stammten aus Drittstaaten und 3,2 Prozent aus weiteren EU-Staaten. Zusammengerechnet 11,7 Prozent der Menschen, die bis Ende Februar intensivpflichtig wurden, hatten also nicht die österreichische Staatsbürgerschaft.
Die Zahlen stammen laut dem Sprecher aus der „Diagnosen- und Leistungsdokumentation österreichischer Fondskrankenanstalten“ (LKF-Daten). Sie würden zwar in der Aktualität etwa zwei Monate hinterherhinken, seien dafür aber sehr exakt. Es ist nicht anzunehmen, dass sich der Anteil der Menschen mit nicht-österreichischer StaatMigrationssbürgerschaft innerhalb des darauffolgenden Monats gravierend verändert hat.
Relativ gesehen sind den GÖG-Daten zufolge Ausländer sogar weniger häufig wegen Corona auf Intensivstationen als österreichische Staatsbürger. Denn Ausländer stellten 11,7 Prozent der Menschen in Intensivpflege, jedoch 17,1 Prozent der Gesamtbevölkerung.
*** Mehrheit der Menschen mit Migrationshintergrund ohne österreichische Staatsbürgerschaft ***
Migranten sind per Definition wie oben dargelegt nicht gleich Ausländer, aber die Mehrheit der Menschen mit Migrationshintergrund hat nicht die österreichische Staatsbürgerschaft. Es gibt also keine Hinweise darauf, dass mehr als 50 Prozent der Covid-19-Intensivbetten mit Migranten belegt sind. …
Die Top-5-Länder, aus denen Intensivpatienten mit nicht-österreichischer Staatsbürgerschaft kommen, sind die Türkei, Serbien, Bosnien und Herzegowina, Deutschland und Rumänien. Das sind auch die größten Migrantengruppen in Österreich. Alle Länder bis auf Bosnien und Herzegowina finden sich auch in mehreren Epidemiephasen unter den fünf häufigsten Staatsangehörigkeiten der Covid-19-Infektionsfälle in Österreich. Die Zahlen in dem AGES-Lagebericht, der der APA vom Gesundheitsministerium zur Verfügung gestellt wurde, sind allerdings mit Vorsicht zu vergleichen, da die Nationalität bei einem großen Teil als unbekannt angeführt ist.
Gemessen am Bevölkerungsanteil der jeweiligen Nationalitäten in Österreich zeigt sich, dass mehr Türken (0,11 Prozent), Serben (0,09 Prozent) und Bosnier (0,08 Prozent) als Österreicher (0,07) wegen Covid-19 auf die Intensivstation mussten, aber weniger Rumänen (0,03 Prozent) und Deutsche (0,02 Prozent).
*** Migranten stark von Covid-19 betroffen ***
Die Migrationsforscherin Judith Kohlenberger von der WU Wien stellte mit Hinweis auf eine OECD-Studie fest, dass Migranten überdurchschnittlich stark von Covid-19 betroffen seien. In Ländern, für die entsprechende Daten vorliegen, hätten sie ein etwa doppelt so hohes Infektionsrisiko. Dafür gebe es mehrere Gründe wie beengte Wohnverhältnisse, Armut, weniger Möglichkeit zur Telearbeit, Sprachbarrieren oder mehr Vorerkrankungen: „All das macht sie exponierter vor dem Virus“, sagte sie im APA-Gespräch. …

*** Arme Menschen leiden eher an Covid-19 ***
Auch eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums betonte, dass unabhängig von ihrer Herkunft Menschen in prekären Arbeits- und Wohnverhältnissen besonders gefährdet seien. Um dem entgegenzusteuern müssten Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz und die Armutsbekämpfung verstärkt werden. Zentral sei auch, dass Menschen mit verständlichen Informationen erreicht werden: „Wir werden (…) die Information fremdsprachiger Communitys weiter ausbauen“. Schon bisher würde der Österreichische Integrationsfonds Informationen in 17 Sprachen anbieten.
Kohlenberger zufolge muss in der Kommunikation über Covid-19 nach Alter, Bildung usw. diversifiziert werden. Migranten seien nämlich wie Österreicher keine homogene Gruppe. Ältere Migranten seien etwa besonders schwer zu erreichen. Mehrsprachige Nachrichtensendungen im Fernsehen oder Radio könnten hier Abhilfe schaffen, wohingegen Kommunikation auf Social Media wenig bringe.
*** Migranten im Impfplan – Mängel im Einsatz von Migrantensprachen ***
Kritisch sah sie, dass Covid-19-Informationsseiten für Deutschsprachige teilweise auf anderen Seiten zu finden seien als jene in Migrantensprachen. Beispielsweise die Seite „Österreich impft“ existiere nur auf Deutsch. Auch dass übersetzte Informationen gleichzeitig stark gekürzte Versionen seien, kritisierte sie. Keine Evidenz gebe es dafür, dass Migranten sich weniger an Covid-19-Maßnahmen hielten, wie von Waldhäusl behauptet.
Aus dem aktuell geltenden Covid-19 Impfplan (Stand 12.3.2021) geht nicht hervor, dass Migranten bevorzugt werden. In Phase 3, wenn mit der breiten Impfung der Bevölkerung begonnen wird, ist von „Bewohnerinnen und Bewohner in engen/prekären Wohnverhältnissen (Gemeinschaftsunterkünfte etc.)“ die Rede. Allerdings könne diese „Priorisierung aufgrund der Lebens- und Arbeitsverhältnisse“ nur unter der Voraussetzung von ausreichend verfügbaren Impfstoffen erfolgen.
QUELLE: https://www.vienna.at/hauptsaechlich-auslaender-auf-intensivstationen-der-faktencheck/6965241
SIEHE DAZU AUCH: Auf Covid-Intensivstationen liegen vorrangig Patienten mit österreichischer Staatsbürgerschaft – Der Standard, 22.4.2021
QUELLE: https://www.derstandard.at/story/2000126046285/auf-covid-intensivstationen-liegen-vorrangig-oesterreicher

Roaming-Monitor von RTR zeigt: Österreicher waren im Sommer 2020 trotz Corona auf Urlaub – Salzburger Nachrichten/APA, 21.4.2021
Nicht nur das Virus, sondern auch die Österreicher waren im Sommer 2020 auf Urlaub und gönnten sich eine Auszeit von der Pandemie. Wie der Roaming-Monitor der Telekomregulierungsbehörde RTR zeigt, stieg die Dauer der im EU-Ausland geführten Telefonate deutlich. Waren es im zweiten Quartal 2020 nur 74,7 Millionen Roaming-Minuten, waren es im dritten Quartal, also zwischen Juli und September, 126,3 Millionen. Das ist ein Anstieg um zwei Drittel, teilte die RTR am Mittwoch mit.
„Gleich verhält es sich beim Roaming-Datenvolumen: Im zweiten Quartal 2020 wurden 1,6 Petabyte im EU-Ausland konsumiert, im dritten Quartal waren es 5,1 Petabyte“, erklärte RTR-Chef Klaus Steinmaurer. „Sollte nächstes Jahr Reisen wieder uneingeschränkt möglich sein, rechne ich damit, dass sowohl bei den Gesprächsminuten als auch beim Datenvolumen mit neuen Höchstwerten zu rechnen ist“, so Steinmaurer.
Vor der Corona-Pandemie, im dritten Quartal 2019, hatte die Behörde mit mehr als 160 Millionen Gesprächsminuten und über 6 Petabyte die bisherigen Roaming-Höchststände verzeichnet.
QUELLE: https://www.sn.at/wirtschaft/oesterreich/oesterreicher-waren-im-sommer-2020-trotz-corona-auf-urlaub-102741715

COVID-19: Überleben mit ECMO-Therapie hängt von der Erfahrung des Ärzteteams ab – Deutsches Ärzteblatt, 21.4.2021
Eine extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) kann bei COVID-19-Patienten mit akutem Lungenversagen (ARDS) die Zeit bis zur Erholung der Lungen überbrücken. Die besten Überlebens­chancen hatten in einer Kohortenstudie aus dem Großraum Paris jüngere Patienten mit einer guten Nierenfunktion, bei denen frühzeitig mit der ECMO-Behandlung begonnen wurde.
Auch die Erfahrung einer Klinik mit der komplizierten Behandlung beeinflusst nach den in Lancet Respiratory Medicine (2021; DOI: 10.1016/S2213-2600(21)00096-5 ) vorgestellten Ergebnissen die Erfolgsrate.
Französische Mediziner haben vor 3 Jahren mit der EOLIA-Studie eine wichtige Grundlage für den Einsatz der ECMO beim ARDS geschaffen. Die im New England Journal of Medicine (2018; DOI: 10.1056/NEJMoa1800385 ) publizierten Ergebnisse konnten zwar nicht sicher belegen, dass die „künstliche Lunge“ die Prognose der Patienten gegenüber einer konventionellen maschinellen Beatmung (mit ECMO als Notfalloption) verbessert. Angesichts der guten Ergebnisse mit einer Überlebensrate von 65 % gelten die Einschlusskriterien der EOLIA-Studie heute jedoch vielerorts als Grundlage für eine Entscheidung zur ECMO. …
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123149/COVID-19-Ueberleben-mit-ECMO-Therapie-haengt-von-der-Erfahrung-des-Aerzteteams-ab

SARS-CoV-2: Warum manche Menschen keine Symptome entwickeln – Deutsches Ärzteblatt, 21.4.2021
Die Reaktion des Immunsystems entscheidet mit darüber, ob eine Infektion mit SARS-CoV-2 asymptomatisch verläuft oder zum tödlichen COVID-19 fortschreitet. Dies zeigt eine Multi­omicsanalyse, deren Ergebnisse jetzt in Nature Medicine (2021; DOI: 10.1038/s41591-021-01329-2 ) veröffentlicht wurden.
*** Was nach der Infektion im Körper abläuft ***
Das Eintreffen der Viren in den Alveolen der Lungen ruft zunächst die Makrophagen auf den Plan, die zur angeborenen Immunantwort gezählt werden. Dendritische Zellen begeben sich in die angrenzenden Lymphknoten, um dort die spezifische Immunantwort zu alarmieren, die B- und T-Zellen auf den Plan ruft. Gleichzeitig werden Signale ins Knochenmark gesandt, um Nachschub für die verbrauchten Makro­phagen anzufordern. Diese Zellen der ersten Abwehrlinie werden durch Monozyten aus den Blut ersetzt.
Im Knochenmark werden außerdem Megakaryozyten mobilisiert, die die Produktion von Thrombozyten steigern. Wenn alles gut geht, werden die Viren von den Makrophagen solange in Schach gehalten, bis die B-Zellen mit der Produktion der spezifischen Antikörper begonnen haben. Dann werden die Aktionen der Immunantwort vom Infizierten unter Umständen gar nicht bemerkt.
Gelingt die Abwehr der Viren nicht, kann es zu einer schweren Erkrankung mit Hyperinflammation und Zytokinsturm kommen, der die Erregerabwehr eher behindert. Bei COVID-19 kommt eine erhöhte Throm­bose­neigung hinzu, die für viele tödliche Verläufe verantwortlich gemacht wird.
*** Studie zur Ursache verschiedener Verläufe ***
Warum Infektionen mit SARS-CoV-2 so unterschiedlich verlaufen können, versucht ein Team um Muzlifah Haniffa von der Universität Birmingham in einer sogenannten Multiomicsanalyse zu ergründen. …
Die Unterschiede zwischen einer asymptomatischen Infektion mit SARS-CoV-2 und einem schweren Verlauf zeigten sich in verschiedenen Abteilungen der Immunabwehr. In der Bronchiallavage, die den Zustand in den zuerst von Virus angegriffenen Lungenalveolen widerspiegelt, kommt es bei leichten Infektionen kaum zu Veränderungen. Bei einer schweren Infektion werden vermehrt Monozyten ange­fordert, um die Viren zu bekämpfen. Haniffa erkannte dies an der Ähnlichkeit im Transkriptom von Phagozyten in der Lunge und den Monozyten im Blut. Wenn die Situation außer Kontrolle gerät, wird die Produktion von entzündlichen Zytokinen gesteigert. …
*** Spezifisches Immunsystem ***
Die Veränderungen in den B-Zellen und T-Zellen, den wichtigsten Akteuren der adaptiven Immun­antwort, betreffen unter anderem die Bildung der Antikörper. Zu den ersten Antikörpern gehören die IgA-Antikörper, die eine spezifische Abwehrlinie in den Schleimhäuten, also auch in den Alveolen, aufbauen sollen. Ihre Produktion war bei Patienten mit schweren Erkrankungen vermindert, obwohl ihre Produzen­ten, die Plasmazellen (und ihre Vorläufer, die Plasmablasten), vermehrt vorhanden waren. Ein Versagen dieser Zellen ist sicherlich ein wichtiger Aspekt für schwere Verläufe. …
Patienten mit leichten bis mittelschweren Symptomen wiesen dagegen einen hohen Anteil an B-Zellen und T-Helferzellen im Blut auf, die für eine ausreichende Bildung von Antikörpern benötigt werden.
*** Gender-Medizinisches ***
Die Forscher fanden auch einen möglichen Grund für den unterschiedlichen Verlauf bei Männern und Frauen. Bei Frauen kommt es offenbar zu einer stärkeren Vermehrung (klonale Expansion) der B-Zellen, was zu einer besseren Immunabwehr führen könnte.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123199/SARS-CoV-2-Warum-manche-Menschen-keine-Symptome-entwickeln

SARS-CoV-2: Jeder Fünfte in Deutschland mindestens einmal geimpft – Deutsches Ärzteblatt, 21.4.2021
In Deutschland haben jetzt mehr als ein Fünftel der Menschen eine Impfung gegen SARS-CoV-2 erhalten. Wie aus Daten des Impfquotenmonitoring des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht, lag die Quote heute bei rund 20,8 Prozent für die Erstimpfung (Stand 9.10 Uhr).
Demnach verabreichten die Impfzentren, mobilen Teams, Krankenhäuser sowie die Hausärzte bislang knapp 17,3 Millionen Erstimpfungen und weitere gut 5,6 Millionen Zweitimpfungen. Die Quote der voll­ständig Geimpften liegt bei 6,8 Prozent.
Gestern sind laut RKI-Daten 535.198 weitere Impfungen verabreicht worden. Die bisher meisten Impfun­gen an einem Tag gab es am 14. April mit insgesamt 770.046 Dosen.
Alle Bundesländer bis auf Baden-Württemberg und Hessen liegen nun beim Bevölkerungsanteil über der 20-Prozent-Marke. Die höchte Quote hat Bremen mit 23,5 Prozent, die niedrigste hat nach wie vor Hes­sen mit 18,8 Prozent.
Bis zum 18. April wurden 25,5 Millionen Dosen Impfstoff nach Deutschland geliefert. 90 Prozent davon wurden bis zum 20. April verimpft.
Die Impfkampagne in Deutschland hatte Ende vergangenen Jahres begonnen. Zunächst waren Menschen über 80, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal an der Reihe. Unter ande­rem werden auch chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf be­vorzugt geimpft.

QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123166/SARS-CoV-2-Jeder-Fuenfte-in-Deutschland-mindestens-einmal-geimpft

Deutschland: Bisher 59 Fälle von Hirnthrombosen nach Astrazeneca-Impfung – GB: 79 Fälle bei 20 Mio Astra-Zeneca-Verimpfungen – Deutsches Ärzteblatt, 21.4.2021
Bis zum 15. April sind dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) 59 Fälle von Sinus- und Hirnvenenthrom­bosen nach Impfung mit dem Astrazeneca-Impfstoff gemeldet worden, darunter 45 Frauen und 14 Män­ner. Das schreibt das PEI auf seiner Internetseite.
Die Behörde gibt an, dass die Meldungen Personen betrifft, die in den sechs Wochen zwischen dem 13. Februar und dem 31. März geimpft worden waren. Die Beschwerden traten ausschließlich nach der ers­ten Impfung auf. Bis Mitte April wurden nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) mehr als 4,2 Millionen Erstdosen und 4.153 Zweitdosen des Impfstoffs verabreicht.
Bei 57 der 59 Fälle wurden die Thrombosen innerhalb von 29 Tagen nach der Impfung symptomatisch. Bei zwei Fällen, in beiden waren Frauen betroffen, konnte zum Zeitpunkt des Auftretens keine Angaben gemacht werden. Bei 31 der 59 Betroffenen kam es auch zur Thrombozytopenie, dies spätestens nach 17 Tagen.
Die 45 betroffenen Frauen im Alter zwischen 20 und 72 Jahren waren fünf älter als 60 Jahre, sechs sind verstor­ben. Von den 14 betroffenen Männer waren zwei zwischen 60 und 70 Jahre alt, alle übrigen eben­f­alls jünger als 60. Auch von den Männern sind sechs Betroffene gestorben.
Das British Medical Journal hatte vor kurzem gemeldet, dass in Großbritannien unter den dort mehr als 20 Millionen Menschen, die mit dem Astrazeneca-Impfstoff geimpft worden waren, 79 Fälle der seltenen Thrombosen und Thrombozytopenien aufgetreten waren, 19 dieser Patienten starben, so die Medicines and Healthcare Products Regulatory Agency, das Pendant zum deutschen PEI.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123186/Bisher-59-Faelle-von-Hirnthrombosen-nach-Astrazeneca-Impfung

Joachim Müller-Jung: Die große Unbekannte im Astra-Zeneca-Impfstoff – Hinter der sehr seltenen Entgleisung nach einer Astra-Zeneca-Impfung verbirgt sich eine ganze Kaskade von Immunreaktionen. Was läuft schief? Greifswalder Forscher kommen den Auslösern offenbar näher – Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.4.2021
Eine fatale Kaskade von Immunreaktionen, die mutmaßlich auf die spezielle Zusammensetzung des Impfstoffes zurückzuführen ist, soll zu den seltenen schweren Nebenwirkungen führen, die zur Anwendungseinschränkung des Astra-Zeneca-Impfstoffs „Vaxzevria“ für unter 60-Jährige in Deutschland geführt haben. Das berichtete Andreas Greinacher von der Universität Greifswald nach Veröffentlichung eines neuen, noch nicht begutachteten Fachartikels auf der Online-Plattform „Research Square“.
Die seltenen Venenthrombosen mit einer gleichzeitig auftretenden Gerinnungsstörung sei „sehr wahrscheinlich ein Klasseneffekt“ der Vektorimpfstoffe, bei denen der eigentliche Impfstoff mit Hilfe sehr spezieller Adenoviren in den Körper injiziert wird. Bei mRNA-Viren seien die unerwünschten Folgeschäden, die die Bezeichnung „Vaccine-induced immune thrombotic thrombocytopenia“ – kurz VITT – erhalten haben, nicht zu erwarten. Und auch andere Vektorimpfstoffe, zu denen beispielsweise „Sputnik V“ oder der Impfstoff von Johnson & Johnson zählen, müssten nicht notwendigerweise betroffen sein. Allerdings ist das noch nicht untersucht worden.
Etwa achtzig der lebensbedrohlichen Nebenwirkungen, mehrheitlich Hirnvenenthrombosen, sind bisher in Deutschland gemeldet worden. Europaweit sollen es mehr als 150, weltweit ungefähr 200 Meldungen sein. Auf 100.000 Impfungen mit den Vakzinen tritt nach offiziellen Schätzungen eine solche schwere Nebenwirkung ein. „Um die Ursache in allen Details aufzuklären, dauert es vielleicht noch Jahre“, sagte Greinacher in einer internationalen Pressekonferenz. Er und sein Team seien sich aber sicher, den Ursachen nach einigen Wochen Laborarbeit auf der Spur zu sein.

*** Fehlreaktion startet kurz nach der Impfung ***
Insgesamt handelt es sich um eine ganze Kaskade von Reaktionen, die nach der Impfung ausgelöst werden. Beteiligt daran sollen einige der mehr als tausend Proteine sein, die bei der Herstellung und Formulierung des Adenoviren-Vektor-Impfstoffs enthalten sind, und auch Anteile der Adenoviren-Hülle selbst. Welche das im einzelnen genau sind, ist offenbar unklar. Die ersten deutlichen Symptome der Blutverklumpungen in den Venen – Kurzatmigkeit, Brustschmerzen, Beinschwellungen oder anhaltende Bauchschmerzen etwa – treten zwar frühestens nach vier bis fünf Tagen nach der Impfung auf (bei anderen Impflingen später), aber die eigentliche Fehlreaktion des Immunsystems startet bereits kurz nach der Impfung. Da beginnt ein entzündlicher Prozess, eine sehr übliche und evolutionär sehr alte Immunreaktion, die gegen Inhaltsstoffe des Impfstoffs gerichtet sind. Auffällig in Greinachers Experimenten war die vergleichsweise hohe Konzentration des Komplexbildners EDTA in dem Astra–Zeneca-Impfstoff, der industriell in großem Maßstab produziert und als reaktionsfreudige Substanz etwa harmlosen Reinigungsmitteln oder Agrochemikalien zugesetzt wird. Das EDTA könnte rund um die Einstichstelle die Durchlässigkeit für weitere Proteine führen, die an der Reaktion beteiligt sind.
Die verdächtigten Impfstoff-Inhaltsstoffe dürften Greinacher zufolge ein noch genauer zu bestimmender Kofaktor der fehlerhaften Immunreaktion sein. Zusammen mit dem Adenovektoren-Proteinen, die sich an die Blutblättchen binden können, wird der Prozess eingeleitet. Die Blutplättchen werden aktiviert, die daraufhin den Plättchenfaktor 4 ins Blut abgeben. Dieser verbindet sich mit den Proteinen zu relativ großen Komplexen, die daraufhin eine Folgereaktion auslösen: Antikörper vom Typ Immunglobulin-G attackieren diese PF-4-Komplexe. Das passiert alles innerhalb der ersten vierundzwanzig Stunden und kann etwa durch Fieber und akute Schmerzen bis hin zu Schüttelfrost bemerkt werden. Danach erst beginnen die nächsten Stufen, die später zu den Thrombosen und Gerinnungsstörungen führen.
*** Unklarheiten beim Alter ***
Die akute Entzündung ruft B-Immunzellen auf den Plan, die Autoantikörper gegen die PF-4-Komplexe bilden. Dies löst an der Oberfläche der Blutplättchen bei den wenigen Betroffenen eine Art immunologische Kettenreaktion aus, an der neben speziellen Immunzellen wie Granulozyten und Monozyten sowie Teilen des Komplementsystems auch ein DNA-zersetzendes Enzym – DNAse – beteiligt ist. Dieses soll die aus Granulozyten freigesetzte DNA zersetzen. Bei den VITT-Betroffenen ist die Aktivität dieses Enzyms aber deutlich reduziert, und möglicherweise ist das ein Grund, warum die Immunreaktion am PF-4-Komplex ungebremst weiterläuft.
Warum die fehlgeleitete Reaktion nur bei wenigen und ausgerechnet bei jüngeren Menschen stattfindet, bleibt unklar. Vielleicht, so spekulierte Greinacher, „fallen bei den Betroffenen eben alle die natürlich eingebauten Bremsen, die das Immunsystem unter Kontrolle halten könnten, gleichzeitig aus“.
Derzeit arbeitet das Team um Greinacher mit Impfexperten von Johnson & Johnson zusammen, um zu klären, ob bei dem frisch in der EU zugelassenen Vektor-Impfstoff ähnliche Kollateralschäden zu erwarten sind.

Ob eine der seltenen Entgleisungen des Immunsystems im Gang ist, lässt sich nach den ersten Symptomen – nach einigen Tagen also erst – mit Hilfe eines Elisa-Bluttests feststellen. Die Betroffenen können dann mit Immunglobulin-Cocktails behandelt werden, die bei anderen Autoimmunleiden auch eingesetzt werden.
QUELLE: https://www.faz.net/aktuell/wissen/astrazeneca-nebenwirkungen-forscher-kommen-der-ursache-naeher-17303518.html

COVID-19: Wie gefährlich ist die „indische“ Variante B.1.617? – Deutsches Ärzteblatt, 20.4.2021
Die Variante B.1.617, die sich offenbar in Indien ausgebreitet hat, ist bisher in 21 Ländern aufgetreten. Ob sie mit einem höheren Ansteckungsrisiko verbunden ist oder sogar zu schwe­reren Verläufen von COVID-19 führt, ist derzeit nicht bekannt.
Public Health England stuft B.1.617 derzeit nur als „Variant under investigation“ (VUI-21APR-01) ein. Auch das Robert-Koch-Institut (RKI) hat sie bisher nicht auf die Liste der besorgniserregenden Virus­varianten gesetzt.
In der Datenbank GISAID ist B.1.617 bereits am 5. Oktober aufgetaucht. In Großbritannien wurde sie erstmals am 22. Februar nachgewiesen, in Deutschland wurde sie dem Vernehmen nach das 1. Mal im März identifiziert. Laut der Plattform Pango Lineages war Deutschland heute mit 39 Sequenzen nach Indien (297), Großbritannien (167) und den USA (81) das Land mit den viertmeisten nachgewiesenen Sequenzen.

Insgesamt wurde B.1.617 bisher in 21 Ländern gefunden. Die Anzahl der nachgewiesenen Sequenzen sagt wenig über die Verbreitung aus, da Genomanalysen in den verschiedenen Ländern unterschiedlich häufig durchgeführt werden.
Die Variante B.1.617 hat 13 Mutationen, die zu Aminosäureveränderungen führen. Darunter sind 2 Mutationen im Spikegen (E484Q und L452R). Diese werden als „Doppelmutationen“ bezeichnet.
Dieser Begriff ist nach Ansicht von Sharon Peacock von der Universität Universität, der Direktorin des COVID-19 Genomics UK Consortium („COG-UK“), ungenau und ohne wissenschaftliche Bedeutung. Er sollte deshalb ebenso vermieden werden wie die Bezeichnung „Indienvariante“, da letztlich unklar sei, wo B.1.617 Variante entstanden ist.
Von den verschiedenen Mutationen sind 3 nach Einschätzung von Peacock wichtig. Die 1. Mutation ist E484Q. Mutationen an Position 484 sind in den Varianten B.1.351 (Südafrika), P.1 (Manaus) und teilweise auch in der britischen Variante B.1.1.7. aufgetreten. Dort allerdings als E484K. In E484K ist Glutamin­säure (E) durch Lysin (K) ersetzt, in E484Q erfolgte die Substitution durch Glutamin (Q). E484K macht das Virus unempfindlicher gegen bereits gebildete neutralisierende Antikörper (Immun-Escape).
Ob dies auch für E484Q zutrifft, ist nicht sicher, aber möglich. In Laborexperimenten konnten Pseudo­viren, die E484Q in ihrem Spikeprotein hatten, durch das Serum von rekonvaleszenten Patienten nur vermindert von der Infektion der Zellkulturen abgehalten werden (Cell Host & Microbe 2021; DOI: 10.1016/j.chom.2021.02.003 ) .
Die 2. relevante Mutation in B.1.617 ist laut Peacock L452R. Diese Mutation wurde auch in der kalifor­nischen Variante B.1.429 gefunden. Die Mutation L452R hat laut Peacock in Laborexperimenten die neutralisierende Wirkung des Plasmas von Rekonvaleszenten oder auch von monoklonalen Antikörpern abgeschwächt.
Die 3. relevante Mutation ist P681R. Mutationen an Position 681 (P681R oder P681H) wurden laut Peacock auch in mehreren in Großbritannien untersuchten Varianten (A.23.1/E484K, B.1.1.7 und B.1.318) gefunden. Sie seien relevant, weil sie sich neben der Furinspaltstelle des Spikeproteins befinden. Diese Stelle beeinflusst nach der Bindung von SARS-CoV-2 an der Zelle die Fusion der Virusmembran mit der Zellmembran. Wie sich P681R auf diesen Prozess auswirkt, ist allerdings noch unklar.
Derzeit entfallen fast 70 % der aus Indien an GISAID übermittelten Sequenzen auf die Variante B.1.617. Die meisten Sequenzen stammen aus den Staaten Maharashtra und Westbengalen, B.1.617 wurde aber auch in anderen Staaten gefunden. Die 297 an GISAID gemeldeten Sequenzen müssen jedoch in Relation zu den bisher etwa 4 Millionen Erkrankungen an COVID-19 gesehen werden. Es ist deshalb nicht sicher, ob die sequenzierten Viren repräsentativ für das Infektionsgeschehen sind.

QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123111/COVID-19-Wie-gefaehrlich-ist-die-indische-Variante-B-1-617

Studie der Uni Erlangen-Nürnberg: Einschränkungen durch Corona gefährden Integration von Zuwanderern massiv – Deutschlandfunk, 20.4.2021
Zu diesem Schluss kommen Expertinnen einer Studie der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg. Errungenschaften, die man in den vergangenen sechs, sieben Jahren erzielt habe, drohten zu versanden, warnen die Forscherin Petra Bendel und ihre Mitautorinnen. Der Zugang zu Schulbildung, Sprach- und Integrationskursen sei für Eingewanderte und ihre Nachkommen besonders schwierig, zumal es vielfach an WLAN, Tablets oder Computern fehle und die Unterstützung durch Ehrenamtliche bedingt durch die Pandemie stark zurückgegangen sei. Dies gelte besonders für geflüchtete Kinder, die in Gemeinschaftsunterkünften lebten und dort mehrheitlich keinen Schreibtisch für sich hätten.
Die Forscherinnen halten fest, Migranten und Geflüchtete seien „systemrelevant“. In Deutschland hätte mehr über 30 Prozent der im Lebensmittelsektor, in der Landwirtschaft und im Reinigungsgewerbe arbeitenden Personen eine ausländische Staatsbürgerschaft. Sie empfehlen, die Stärkung von „Anti-Diskriminierungsmaßnahmen“, um Migranten und Flüchtlinge besser zu unterstützen – auch beim Zugang zum Wohnungsmarkt.
QUELLE: https://www.deutschlandfunk.de/studie-der-uni-erlangen-nuernberg-einschraenkungen-durch.1939.de.html?drn%3Anews_id=1250439

EMA: COVID-19-Vakzin von Janssen kann mit Warnhinweis verwendet werden – Deutsches Ärzteblatt, 20.4.2021
Nach der Prüfung sehr seltener Fälle von Hirnvenenthrombosen hat die EU-Arznei­mittelbehörde (EMA) grünes Licht gegeben für den COVID-19-Impfstoff des US-Herstellers Johnson & Johnson (Janssen). Allerdings könne der Wirkstoff tatsächlich in sehr seltenen Fällen Thrombosen auslösen, teilte die EMA heute in Amsterdam mit. Das Vakzin soll deshalb künftig mit einem Warnhinweis versehen werden.
Die Experten des Ausschusses für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz (PRAC) der EMA hatten das Präparat erneut geprüft, nachdem es nach der Impfung in den USA zu acht Fällen von thrombotischen Ereignissen gekommen war. In Europa sei das Vakzin bisher kaum zum Einsatz gekommen, sagte EMA-Chefin Emer Cooke.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123060/EMA-COVID-19-Vakzin-von-Janssen-kann-mit-Warnhinweis-verwendet-werden

Fachgesellschaften dämpfen Erwartungen an Budesonid bei COVID-19 – Deutsches Ärzteblatt, 20.4.2021
In einer gemeinsamen Stellungnahme haben verschiedene Fachgesellschaften davor gewarnt, die Möglichkeiten des inhalativen Glukokortikoids (ICS) Budesonid bei COVID-19 zu überschätzen. Hin­tergrund ist die in der Fachzeitschrift The Lancet Respiratory Medicine veröffentlichte STOIC-Studie von Ramakrishnan und anderen aus Großbritannien (DOI: 10.1016/S2213-2600(21)00160-0 ).
Demnach soll der Wirkstoff Budesonid, der in vielen Asthmainhalatoren enthalten ist, im Frühstadium einer SARS-CoV-2-Infektion dazu beitragen, die Zeit bis zur Genesung zu verkürzen und schwere Verläufe zu verringern.
„Mit diesem Statement möchten wir darauf hinweisen, dass die STOIC-Studie lediglich Hypothesen ge­nerierend ist und dass sich aus dieser Studie noch keine generelle Empfehlung für eine ICS-Therapie in der geprüften Dosis für Patienten mit COVID-19 ableiten lässt“, heißt es in einer Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP), der Österreichischen Gesell­schaft für Pneumologie (ÖGP) und der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immuno­logie (DGAKI).
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123132/Fachgesellschaften-daempfen-Erwartungen-an-Budesonid-bei-COVID-19

Elf Todesfälle durch COVID-19 bei Kindern und Jugendlichen – Deutsches Ärzteblatt, 20.4.2021
Unter den stark von SARS-CoV-2 betroffenen Menschen sind eher selten Kinder und Jugendli­che. Aber auch sie können schwer erkranken oder sterben. Das zeigen Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI), die in einer Antwort der Bundesregierung der FDP-Fraktion vom 9. April veröffentlich wurden.
Von den rund 2,8 Millionen COVID-19-Fällen gegen Ende März/Anfang April – ein exaktes Datum gibt die Bundesregierung in ihrer Antwort nicht an – gab es demnach etwa 385.022 Fälle bei Kindern und Jugendlichen zwischen null und 19 Jahren.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123123/Elf-Todesfaelle-durch-COVID-19-bei-Kindern-und-Jugendlichen

Vergleich der 1. und 2. Welle hospitalisierter Patienten mit SARS-CoV-2 – Deutsches Ärzteblatt, 20.4.2921
Die Sterblichkeit von COVID-19-Patienten variiert regional erheblich. Zunehmende Erfahrung und verbesserte Behandlungen könnten einen Rückgang der Sterblichkeit in der 2. Welle erwarten lassen.
Stephan Budweiser und Co-Autoren verglichen die Daten von Patienten der 1. und 2. COVID-19-Welle aus Kliniken der Region Rosenheim, die in der 1. Welle als Hotspot galt, hinsichtlich Sterblichkeit und weiterer klinischer Endpunkte.
Budweiser et al. kommen zu dem Ergebnis, dass hospitalisierte Patienten aus einer während der 1. COVID-19-Welle stark belasteten süddeutschen Region in der 2. Welle ein verbessertes Überleben zeigten, insbesondere intensiv- und beatmungspflichtige Patienten.
Diese Unterschiede, so die Autoren, ergeben sich aus einer veränderten medikamentösen Therapie, dem häufigeren Einsatz von nasaler High-Flow und nichtinvasiver Beatmung und einer geringeren Intubationsrate.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123126/Vergleich-der-1-und-2-Welle-hospitalisierter-Patienten-mit-SARS-CoV-2

Das steckt wirklich hinter dem »Ösi-Wunder« – Geschäfte und Schulen sind vielerorts offen, trotzdem sinken die Infektionszahlen: Österreich hat das Coronavirus offenbar mit Massentests in den Griff bekommen. Ein Vorbild für Deutschland? – Der Spiegel, 20.4.2021
»Die Freiheit ist zum Greifen nah«, versprach Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) Ende vergangener Woche, nun wird er konkreter. Während Deutschland um eine nationale Notbremse ringt, planen die Nachbarn schon für Mai breite Öffnungsschritte.
Tatsächlich geht die Zahl der gemeldeten Infektionen in Österreich seit Anfang April allmählich zurück – ohne einen nationalen Lockdown. Geschäfte sind vielerorts geöffnet, ebenso wie Kitas, Schulen laufen im Wechselbetrieb. Die »Bild« schrieb vom »Ösi-Wunder«. Kurz begründet den Erfolg mit umfangreichen Tests.
Kann man sich also auch der Pandemie heraustesten? Nein, berichtet meine Kollegin Julia Köppe aus unserem Wissenschaftsressort. »Auch in Österreich gab es in manchen Gegenden sehr harte Einschränkungen, nur eben nicht im ganzen Land«, sagt sie. »Und inzwischen ist auch klar: Tests mögen zwar die Dunkelziffer ausleuchten, sie können Schulkinder aber nicht vor einer Infektion schützen.«
Das zeigt sich auch in den Zahlen: Zuletzt betrug die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Sechs- bis 14-Jährigen in Österreich 274. Nur in der nächsthöheren Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen lag sie mit 277 noch höher – auch in dieser Altersgruppe gehen viele noch zur Schule.
QUELLE (ZAHLPFLICHT): Das steckt wirklich hinter dem »Ösi-Wunder«

So erklärt Kanzler Kurz das Corona-„Ösi-Wunder“ – Heute, 20.4.2021
„Wie hat unser Nachbarland denn DAS geschafft?“, fragt die deutsche „Bild“ dazu, dass in Österreich ohne Bundes-Lockdown Corona am Rückzug scheint.
ÖSI-WUNDER: Corona-Zahlen runter – ohne Bundes-Lockdown“, titelte Deutschlands größte Tageszeitung „Bild“ am Montag über Österreich. „Wie hat unser Nachbarland denn DAS geschafft?“, fragt sich das Medium, denn:  Während Deutschland wochenlang im Dauer-Lockdown verharrte und die Infektionsfälle zuletzt trotzdem anstiegen, hatte Österreich keinen Bundes-Lockdown mehr und sperrt immer mehr Sektoren auf, meldet aber gleichzeitig sinkende 7-Tages-Inzidenzen.
„Die flächendeckenden Testmöglichkeiten im ganzen Land, das regionale Vorgehen und der Fortschritt bei den Impfungen zeigen Wirkung“, erklärt Bundeskanzler Sebastian Kurz das „Erfolgsgeheimnis“ unseres Landes. Gleichzeitig richtet er Dank an die Mithelfer aus: „Danke an alle Österreicherinnen und Österreicher, die hier einen wichtigen Beitrag geleistet haben und das auch weiterhin tun – gemeinsam schaffen wir noch die letzten Meter in dieser Krise!“
Der „Sieg über die Pandemie“ komme laut dem Kanzler „näher und wir wollen den Blick nach vorne richten: Mit der Erhöhung der Investitionsprämie beschleunigen wir digitale und ökologische Veränderungen in der Wirtschaft, regen Investitionen in Österreich an und helfen den Unternehmen Arbeitsplätze zu schaffen!“ Das schreibt Kurz auf seiner Facebook-Seite. Seit Montag berät die Regierung bei einer Klausur, wie das Land das wirtschaftliche Comeback angehen soll.
QUELLE: https://www.heute.at/s/so-erklaert-kanzler-kurz-das-corona-oesi-wunder-100138480

SIEHE DAZU:
Ösi-Wunder Corona-Zahlen runter – ohne Bundes-Lockdown – Bildzeitung, 19.4.2021
Wie hat unser Nachbarland denn DAS geschafft?
Seit 1. April fallen in Österreich die Infektionszahlen – und das ohne bundesweiten Lockdown. In den meisten Regionen des Landes sind Geschäfte und Kindergärten offen. Schulen arbeiten im Wechselbetrieb, Pflicht zur Heimarbeit gibt es nicht. Mögliches Erfolgsgeheimnis: massenhafte Schnelltests!
Deshalb habe Österreich eine geringere Dunkelziffer als Deutschland, erklärte Kanzler Sebastian Kurz (34).
Obwohl Österreich höhere Zahlen meldet als Deutschland (Inzidenz 162), will Kurz bald alle Branchen öffnen. Im Mai könnten Gastronomie-, Tourismus- und Kulturbetriebe wieder aufmachen.
„Mittlerweile haben wir ständige Massentests“, verwies Kurz auf die immense Zahl an täglichen Tests, die Grundlage für ein Beherrschen der Situation seien. „Wenn wir jetzt nicht übermütig werden, dann haben wir die Chance, allen Branchen eine Perspektive zu bieten“, sagte Kurz.
„Die Freiheit ist zum Greifen nah“, so Kurz. Bei den behutsamen Öffnungsschritten sollen Masken, Tests und der geplante Grüne Pass für Geimpfte, Getestete und Genesene eine wichtige Rolle spielen. …
SCHAUBILD: https://bilder.bild.de/fotos-skaliert/taegliche-covid-19-infektionen-in-deutschland-und-oesterreich—infografik-76108212/1,w=756,q=high,c=0.bild.gif
QUELLE: https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/oesi-wunder-corona-zahlen-runter-ohne-bundes-lockdown-76108070.bild.html
ÖSTERREICHISCHES MEDIENECHO DAZU (AUSWAHL) – es dominieren die türkisnahen Blätter:
Deutsche staunen über das Corona-„Ösi-Wunder“ – Heute, 19.4.2021
Die deutsche „Bild“-Zeitung berichtet am Montag von einem „Ösi-Wunder“. Gestaunt wird darüber, dass die Corona-Zahlen ohne Bundes-Lockdown fallen.
„ÖSI-WUNDER: Corona-Zahlen runter – ohne Bundes-Lockdown“, titelt Deutschlands größte Tageszeitung „Bild“ am Montag über Österreich. Und fragt sich: „Wie hat unser Nachbarland denn DAS geschafft?“ Während Deutschland nämlich wochenlang im Dauer-Lockdown verharrte und die Infektionsfälle zuletzt trotzdem anstiegen, sperrt Österreich immer mehr auf und meldet gleichzeitig sinkende 7-Tages-Inzidenzen.
QUELLE: https://www.heute.at/s/deutsche-staunen-ueber-das-corona-oesi-wunder-100138319
Corona-Lage: „Bild“ fragt: „Wie hat Österreich DAS geschafft?“ – Kronenzeitung, 19.4.2021
„Wie hat unser Nachbarland denn DAS geschafft?“, fragt die deutsche „Bild“ am Montag auf ihrer Onlineseite. Mit Nachbarland ist Österreich und unsere Corona-Strategie gemeint – und dass trotz regionaler Öffnungsschritte die 7-Tage-Inzidenz bundesweit kontinuierlich sinkt. Anders als in Deutschland, wo diese trotz monatelangen harten Lockdowns sogar leicht steigt. Die „Bild“ hebt dabei vor allem die Testoffensive hervor. Nicht zum ersten Mal, dass deutsche Medien Österreichs Corona-Strategie positiv hervorheben.
QUELLE: https://www.krone.at/2393731
Corona-Zahlen: Deutsche Bild-Zeitung spricht von „Ösi-Wunder“ – Kurier, 19.4.2021
Infektionszahlen sinken ohne bundesweitem Lockdown. Deutsches Boulevard-Blatt fragt: „Wie hat unser Nachbarland denn DAS geschafft?“
QUELLE: https://kurier.at/politik/inland/corona-zahlen-deutsche-bild-zeitung-spricht-von-oesi-wunder/401356439

COMMENT: Die Meldung der Bildzeitung wurde von den türkisnahen Blättern aufgenommen, welche von Regierungseinschaltungen finanziell profitierten und profitieren, nicht von den anderen Printmedien, die dabei eher leer ausgehen.
Ein katastrophales Resumé des politischen Verhaltens von Bundeskanzler Kurz speziell mit Blick auf seine Medienpolitik zieht Armin Thurnher im Falter 15/2021, S. 15 – 17: von Lüge, Fake und gezielter Desinformation ist dort die Rede. Dabei plaudert Thurnher nicht nur aus dem Nähkästchen sondern bezieht sich auch auf einen Artikel der politischen Online-Zeitung politico, in der es zu Sebastian Kurz heißt: „Sebastian Kurz, a political wunderkind who became Austria’s leader at just 31, rose to power by cultivating a youthful, do-gooder image that endeared him to young and old alike. And then he went rogue.“, was soviel heißt wie: dann wandelte er sich zum Schurken/Schelm/Gauner/Spitzbub/Abtrünnigen.
Der journalistischen Redlichkeit sei hier darauf hingewiesen. Nicht wenige vermuten, dass mit Hilfe der Meldung der Bild-Zeitung über die Bande medienwirksam das Image des Bundeskanzlers aufpoliert werden solle. Der Kurz-PR-Stab habe die Springerpresse, eben die Bild-Zeitung, motiviert, Positives über die Coronabekämpfung zu melden. Die „türkise Presse“ in Österreich habe die Meldung aufgenommen und und gejubelt: unser großer Bruder bestaunt Österreich – dank des Bundeskanzlers Teststrategie. Wenige Tage später, am 22. April, liest sich das in Die Presse anders: die Impfungen seien es, die erste dämpfende Wirkung auf das Epidemie-Geschehen entfalten.
Allerdings übersehen man dabei nicht: die europäische Ausgabe von politico wird von der US-amerikanischen Tageszeitung in einem Joint-Venture mit dem Axel Springer Verlag herausgegeben.
SIEHE DAZU:
Sebastian Kurz: From political wunderkind to rogue operator – A sweeping corruption investigation has destroyed the Austrian leader’s fresh-faced image – politico, 8.4.2021
QUELLE: https://www.politico.eu/article/house-of-sebastian-kurz/

Österreich: Breite Öffnungsschritte mit Zutrittstests im Mai – Deutsches Ärzteblatt, 20.4.2021
Die geplante Öffnung von Gastronomie, Tourismus und Kultur in Österreich soll ab Mitte Mai un­ter strengen Auflagen erfolgen. „Alle Branchen brauchen endlich wieder einen Schritt in Richtung Nor­ma­lität“, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) heute im ORF-Radio. Die Maßnahme werde mit Zu­trittstests verbunden sein.
„Natürlich werden Personen, die ins Konzert gehen wollen, die ins Theater gehen wollen oder die auch auf Urlaub fahren wollen, einen Test machen müssen“, sagte der Regierungschef. Die Sicherheitskon­zep­te in der Coronakrise sollen dann in weiteren Schritten im Juni und Juli heruntergefahren werden. Die Details würden gegen Ende der Woche präsentiert, so Kurz.
In Österreich sind in den meisten Bundesländern mit Ausnahme von Gastronomie und Hotellerie seit Anfang Februar alle Geschäfte und viele Dienstleister geöffnet.
In Wien und Niederösterreich gilt wegen der angespannten Lage in den Kliniken im gesamten April ein Lockdown. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Österreich zuletzt auf knapp unter 200 gefallen.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123122/Oesterreich-Breite-Oeffnungsschritte-mit-Zutrittstests-im-Mai

COVID-19: FDA entzieht Antikörper Bamlanivimab Notfallzulassung für Monotherapie – Deutsches Ärzteblatt, 19.4.2021
Eine Zunahme von resistenten Varianten von SARS-CoV-2 hat die US-Arznei­mittel­behörde FDA veranlasst, dem Antikörper-Präparat Bamlanivimab die Zulassung für eine Mono­therapie zu entziehen. Andere Antikörper sind nicht betroffen. Auch darf Bamlanivimab weiterhin in Kombination mit Etesevimab eingesetzt werden.
Monoklonale Antikörper sind gentechnologisch hergestellte Proteine, die die Fähigkeit des Immunsys­tems nachahmen, Krankheitserreger wie SARS-CoV-2 abzuwehren. Anders als das Immunsystem, das nach einer Infektion eine Vielzahl unterschiedlicher Antikörpern produziert, die das Virus von verschie­denen Seiten angreifen, sind Antikörperpräparate wie Bamlanivimab nur gegen einzelne Stellen des Virus gerichtet. Die Präparate laufen damit Gefahr, unwirksam zu werden, wenn die Viren durch Muta­tionen die Bindungsstellen der Antikörper verändern. Dies scheint bei Bamlanivimab passiert zu sein.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123080/COVID-19-FDA-entzieht-Antikoerper-Bamlanivimab-Notfallzulassung-fuer-Monotherapie

EU und Biontech zurren Lieferung weiterer Impfstoffdosen fest – Deutsches Ärzteblatt, 19.4.2021
Die Europäische Union hat mit den Herstellern Biontech und Pfizer die Lieferung von weiteren Coronaimpfstoffdosen fest vereinbart. Damit erhält die EU nun definitiv insgesamt 600 Millionen Impf­stoff­dosen, wie die Pharmaunternehmen heute in Mainz mitteilten.
An die EU werden damit fest 100 Millionen zusätzliche Dosen des Coronaimpfstoffs geliefert, erklärten die beiden Partner. Darin enthalten sind die 50 Millionen zusätzlichen Impfdosen, deren Lieferung die EU bereits vergangene Woche angekündigt hatte.
Die Europäische Kommission hatte bereits zu Jahresbeginn eine Option auf diesen zusätzlichen Impfstoff vereinbart, die damit nun umgesetzt wird. …
Im zweiten Quartal sollen demnach 250 Millionen Dosen an die Europäische Union geliefert werden. Das sind viermal so viele Dosen wie im ersten Quartal.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123079/EU-und-Biontech-zurren-Lieferung-weiterer-Impfstoffdosen-fest

Deutschland – Coronaimpfungen: 19,8 Prozent gegen das Virus geimpft – Deutsches Ärzteblatt, 19.4.2021
Dies meldet das Robert-Koch-Instituts (RKI) vom 19. April hervor (Stand: 8 Uhr).
Demnach wurden etwa 16,4 Millionen Menschen ein Mal geimpft, weitere 5,5 Millionen haben den vollen Impfschutz.
Dabei haben die sieben Bundesländer Rheinland-Pfalz, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Schleswig Holstein, das Saarland und Bremen bereits die 20-Prozent-Marke bei jenen erreicht, die min­des­tens eine Impfung erhalten haben.
Der Stadtstaat Bremen hat mit 22,9 Prozent die höchste Quote. Am Wochenende impften die Ärzte weni­ger als unter der Woche. Vorgestern und gestern verabreichten sie insgesamt 599.226 Impfungen.
Die Impfkampagne in Deutschland hatte Ende vergangenen Jahres begonnen. Zunächst waren Menschen über 80, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal an der Reihe. Unter ande­rem werden auch chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf be­vorzugt geimpft.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123082/Coronaimpfungen-19-8-Prozent-gegen-das-Virus-geimpft

Deutschland: Intensivmediziner senden dringende Warnung an die Politik – Deutsches Ärzteblatt, 19.4.2021
Vor einer drohenden Überlastung der Intensivstationen und einem Kollaps der Regelversor­gung warnen die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) und der Berufs­verband Deutscher Anästhesisten (BDA).
„Gut 30 Prozent Belegung mit COVID-19-Patienten auf den Intensivstationen – wie im Moment – können wir schaffen“, sagt der BDA-Präsident Götz Geldner. Aber ab 40 Prozent sei kaum noch Regelbetrieb möglich.
Die Kliniken müssten dann immer mehr Operationen absagen und das so gewonnene Personal und die frei gewordenen Räumlichkeiten für die Versorgung der schwer kranken Coronapatienten verwenden.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123090/Intensivmediziner-senden-dringende-Warnung-an-die-Politik

Impfstoff Sputnik soll erst nach EMA-Zulassung eingesetzt werden – Regierung hofft auf eine rasche Zulassung. Neuer Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein beurteilte das russische Vakzin als „gut“. – Kurier, 19.4.2021
Die Regierung ist sich einig, eine Million Dosen des russischen Impfstoffs Sputnik anzukaufen. Das teilte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Montag mit. Allerdings dürfte der Impfstoff erst zum Einsatz kommen, wenn er von der europäischen Arzneimittelagentur zugelassen wird. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) deutete dies am Montag nach seiner Angelobung an. Auch das Kanzleramt betont, der Einsatz sei mit EMA-Zulassung geplant.
Mückstein nannte Sputnik „gut“. Eine EMA-Zulassung als Voraussetzung sei ihm aber „wichtig“. Ohnehin könne man durch die schnellere Biontech/Pfizer-Lieferung bis zum Sommer jeden impfen.
Im Kanzleramt verwies man indes darauf, dass das russische Vakzin schon in mehr als 50 Ländern zugelassen sei. Man hoffe daher auf eine rasche Zulassung durch die EMA. Denn jeder zusätzliche Impfstoff helfe Leben zu retten, Arbeitsplätze zu sichern und schneller zur Normalität zurückzukehren.
Alternativ zur EMA-Zulassung war in den vergangenen Wochen auch eine nationale Notfallzulassung überlegt worden. Ein entsprechendes Vorgehen hat etwa Ungarn gewählt.
QUELLE: https://kurier.at/wissen/gesundheit/impfstoff-sputnik-soll-erst-nach-ema-zulassung-eingesetzt-werden/401355911?utm_medium=Social&utm_source=Twitter#Echobox=1618828182

COVID-19: 2 Phänotypen mit Lungenversagen haben unterschiedliche Mortalität – Deutsches Ärzteblatt, 16.4.2021
Die Überlebenschancen von COVID-19-Patienten hängen bei einem akuten Lungenversagen (ARDS) nicht nur von der Lungenfunktion ab. Gleichzeitig bestehende systemische Entzündungs­reaktionen, Organversagen und Störungen der Blutgerinnung können laut einer Studie in EClinicalMedicine (2021; DOI: 10.1016/j.eclinm.2021.100829 ) das Sterberisiko verdoppeln.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123058/COVID-19-2-Phaenotypen-mit-Lungenversagen-haben-unterschiedliche-Mortalitaet

COVID-19: Junge Menschen anfällig für asymptomatische Reinfektionen – Deutsches Ärzteblatt, 16.4.2021
Junge Männer, die über Wochen auf engem Raum zusammen leben, die Nächte in gemein­samen Schlafsälen verbringen und tagsüber häufig einen engen körperlichen Kontakt haben, können sich schnell mit SARS-CoV-2 infizieren. In dieser Situation bietet auch eine Immunität durch eine frühere Infektion keinen absoluten Schutz, wie eine Studie an US-Rekruten in Lancet Respiratory Medicine (2021; DOI: 10.1016/S2213-2600(21)00158-2 ) zeigt.
Die Leiter des „United States Marine Corps Recruit Depot Parris Island“, wo alle männlichen Rekruten aus den Regionen östlich des Mississippi ihre Grundausbildung absolvieren, haben alles versucht, um das neue Coronavirus aus den Kasernen fernzuhalten. Alle Rekruten wurden 2 Wochen vor Beginn der Ausbildung in häusliche Quarantäne geschickt. Während dieser Zeit wurden 3 PCR-Abstriche durch­geführt. Auch wenn diese Tests negativ waren, mussten die Rekruten vor Betreten der Kasernen noch einmal 2 Wochen in eine überwachte Quarantäne. Vorher war eine Blutuntersuchung auf Antikörper fällig.
Diese Vorsichtsmaßnahmen haben nicht verhindert, dass es während der 6 Wochen der Grundausbildung zu einer Epidemie kam. Jeder 2. angehende US-Soldat wurde bei einer der regelmäßigen PCR-Kontrollen positiv getestet. Darunter waren nicht nur 1.079 der 2.247 Rekruten (48 %), die zu Beginn der Ausbildung keine Antikörper im Blut hatten. Auch 19 von 189 Rekruten (10 %), bei denen ein positiver Antikörpertest eine frühere (wegen negativer PRC-Tests überstandene) Infektion angezeigt hatte, infizierten sich erneut.
Aus dem Vergleich der beiden Gruppen ermittelt das Team um Stuart Sealfon von der Icahn School of Medicine in New York eine relative Inzidenzrate (IRR) von 0,18 (95-%-Konfidenzintervall 0,11 bis 20,8) die im Umkehrschluss bedeutet, dass eine frühere Infektion einen 82-%igen Schutz hinterlässt. Er kann sich mit der Schutzwirkung bei Angehörigen des britischen Gesundheitswesens (IRR 0,11; 0,03 bis 0,44) oder in der dänischen Bevölkerung (relatives Risiko 0,195; 0,155 bis 0,246) messen, die in anderen Studien ermittelt wurden.
Die Zahlen zeigen jedoch auch, dass bei jüngeren Menschen eine Infektion keine sichere Immunität hinterlässt. Über die Dauer macht die Studie keine Angaben, da der Zeitpunkt der Erstinfektion nicht bekannt ist. Die Zweitinfektion war bei den Rekruten von kürzerer Dauer: Nur 32 % waren nach 7 Tagen noch PCR-positiv gegenüber 47 % der erstmals Infizierten. Es kam auch seltener zu Symptomen (3 % versus 32 %).
Dies bedeutet, dass Reinfektionen bei jüngeren Menschen, auch wenn sie vermutlich nicht seltener sind als bei älteren Menschen, häufiger übersehen werden. Die jüngeren Reinfizierten könnten damit das Virus leichter verbreiten, weshalb Sealfon den jüngeren Menschen auch dann zur Impfung rät, wenn sie bereits an COVID-19 erkrankt waren.
Auf der anderen Seite war die mildere Zweitinfektion mit einer geringeren Viruslast verbunden. Die Konzentration in den Abstrichen war nach den Berechnungen von Sealfon etwa 10-fach niedriger, was auf eine geringere Übertragungsgefahr hindeutet.
Der Grund für die Zweitinfektion dürfte in vielen Fällen eine schwache Immunantwort nach dem 1. Kontakt mit dem Virus gewesen sein: Rekruten mit niedrigen Antikörper-Titern gegen das S-Protein (1:150 oder 1:450) infizierten sich genauso häufig wie Rekruten ohne vorherige Infektion. Das Serum der Rekruten, die sich ein 2. Mal infizierten, war in einem Labortest auch seltener in der Lage gewesen, die Infektion von Zellen zu verhindern.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123057/COVID-19-Junge-Menschen-anfaellig-fuer-asymptomatische-Reinfektionen

WHO: Welt steuert auf höchste Infektionsrate seit Pandemiebeginn zu – Deutsches Ärzteblatt, 16.4.2021
Die Welt­gesund­heits­organi­sation (WHO) ist besorgt über den Anstieg der weltweit gemeldeten Coronainfektionen und Todesfälle. „Die Zahl neuer Fälle pro Woche hat sich in den vergangenen zwei Monaten fast verdoppelt“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus heute in Genf. „Wir nähern uns der höchsten Infektionsrate, die wir bislang in dieser Pandemie gesehen haben.“ Die bislang höchste Ra­te gab es laut WHO gegen Ende 2020.
Stand 15. April meldete die WHO 5,04 Millionen neue Infektionen innerhalb von sieben Tagen. Seit Be­ginn der Pandemie wurden nach WHO-Angaben 137,8 Millionen Infektionen und 2,96 Millionen Todes­fälle registriert. Bis zum 15. April waren nach WHO-Informationen 734 Millionen Impfdosen verabreicht worden, der Großteil davon in reichen Ländern.
Die WHO ist besonders besorgt, weil die Fallzahlen jetzt in Ländern steigen, die bislang relativ ver­schont geblieben waren. Dazu gehört etwa Papua-Neuguinea im Südpazifik. Das arme Land mit knapp neun Millionen Einwohnern hatte bis Anfang des Jahres nur 900 Infektionen gemeldet.
Die Zahl hat sich bis Mitte April aber verzehnfacht, wie Ge­sund­heits­mi­nis­ter Jelta Wong berichtete. Australien hat dem Nachbarland Ende März 8.000 Impfdosen gespendet. Zusätzlich trafen inzwischen 132.000 Impfdosen über die von der WHO mitorganisierten Impfinitiative Covax ein.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123049/WHO-Welt-steuert-auf-hoechste-Infektionsrate-seit-Pandemiebeginn-zu

Nur Zurückdrängen von SARS-CoV-2 hilft gegen Mutationen – Science-APA, 16.4.2021
Nur weniger SARS-CoV-2-Infektionen verhindern das Entstehen potenziell noch gefährlicherer Virusvarianten. Hygiene- und Quarantänemaßnahmen sowie die Covid-19-Impfung sind entscheidend. In der Therapie von schweren Covid-19-Erkrankungen hat die Medizin enorm viel gelernt, hieß es in einer Online-Fortbildungsveranstaltung der österreichischen Intensivmedizin-Fachgesellschaft ÖGARI. Ähnlich äußerte sich vor kurzem auch der Wiener Infektiologe Christoph Wenisch.
„Die Veränderung der (SARS-CoV-2-)Viren ist etwas Normales. Pro Woche treten ein bis zwei Mutationen auf. Es wird weiterhin Varianten geben, die uns weiter beschäftigen werden. Das einzige, was hilft, wäre, dass die Infektion nicht mehr auftritt“, sagte Infektiologe Günter Weiss (MedUni Innsbruck). Die Pandemie mit hohen Infektionsraten sorgt automatisch für Mutationen der Erreger. Via Selektionsdruck setzen sich „erfolgreichere“ (z.B. infektiösere) SARS-CoV-2-Varianten durch.
Der Experte führte dazu auch die Entwicklung in Österreich an: Anfang 2021 entsprachen 90 Prozent der Covid-19-Erreger dem „Wildtyp“ aus Wuhan. „Das hat sich auf 26 Prozent in der Kalenderwoche zehn verschoben“, sagte Weiss bei der Veranstaltung der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI). Österreichweit machten in jener Woche bereits 46 Prozent der Infektionen Ansteckungen durch die britische Variante B.1.1.7 aus, 25 Prozent die südafrikanische Mutation B.1.351. In Ostösterreich ist mittlerweile fast nur noch die britische Virusvariante vertreten. B.1.1.7 ist offenbar etwa um 35 Prozent ansteckender. Verantwortlich dafür dürfte eine bessere Bindungsfähigkeit am ACE2-Rezeptor der Zellen sein. Eine höhere Sterblichkeit durch diese Virusvariante sei bisher vor allem bei Hochbetagten registriert worden.
*** Angst vor reinfektiösen Varianten ***
Die größte Sorge: Eine hoch infektiöse SARS-CoV-2-Variante erwirbt Genmutationen, welche die Erreger vor der Immunantwort besser schützen. Das kann auch zu Reinfektionen führen. Dies ist beispielsweise bei der B.1.525-Virusvariante der Fall. Sie enthält, anders als die B.1.1.7-Variante aus England, auch die sogenannte E484K-Mutation. Antikörper, die gegen andere Virusvarianten gebildet wurden, sind gegen die E484K-Mutation weniger wirksam. In Laborversuchen zeigte sich, dass solche Virusvarianten erst durch mehrfach höhere Antikörper-Konzentrationen neutralisiert werden, wie Weiss zeigte.
Man sollte jedenfalls so viel gegen Covid-19 impfen, wie es mit den zugelassenen Vakzinen ginge, erklärte Walter Hasibeder (Krankenhaus Zams/Tirol), neuer Präsident der ÖGARI. Ganz wichtig seien aber auch vorsichtiges Verhalten, Hygiene und das Tragen von Masken. Der Experte zitierte die Erkenntnisse aus der Covid-19-Erkrankungeswelle an Bord des US-Atom-Luftwaffenträgers „Theodore Roosevelt“ im vergangenen Jahr: „Innerhalb von kürzester Zeit infizierten sich 55 Prozent der Besatzung von rund 5.000 Mann. Aber das Tragen einfacher Masken reduzierte das Risiko einer Infektion um 70 Prozent.“ Dieses Resultat ist gerade bei den räumlich extrem beengten Verhältnissen auf einem solchen Schiff frappant.
*** Die Medizin hat viel gelernt ***
Insgesamt hat die Medizin im vergangenen Jahr bezüglich der Behandlung von Patienten mit schwerer Covid-19-Erkrankung enorm viel gelernt. „Wir haben an meiner Abteilung mittlerweile schon mehr 2.000 Covid-19-Patienten behandelt. Es gibt etablierte Behandlungsleitlinien“, sagte Christoph Wenisch, Leiter der Infektionsabteilung an der Klinik Favoriten, vor kurzem gegenüber der APA. Sein Credo: Vor allem der richtige Zeitpunkt für den Einsatz der jeweils richtigen Medikamente ist entscheidend. So sei das antivirale Medikament Remdesivir nur am Beginn wirksam. „Dafür wirkt die antientzündliche Therapie mit Cortison (z.B. Dexamethason) danach.“
Hinzu kämen nunmehr auch monoklonale Antikörper zur Verhinderung schwerer Krankheitsverläufe. „Aber die kann man schwer untersuchen, weil viele der SARS-Cov-2-Infektionen ja erst nach Tagen diagnostiziert werden“, erklärte der Infektiologe. Mittlerweile gibt es allerdings gute Daten dazu aus Quasi-Haushaltsstudien, in denen belegt wurde, dass mit einem Antikörper-Mix bei asymptomatischen SARS-CoV-2-Infizierten eine Krankheit mit Symptomen zu einem hohen Prozentsatz verhindert werden kann.
Eindeutig wird die Mortalität bei schwerer Covid-19-Erkrankung reduziert durch eine Blutverdünnung zur Verhinderung von Thromboembolien durch die Gabe von Heparin etc. Hasibeder zeigte dazu Daten aus einer Studie aus fünf New Yorker Spitälern mit 4.389 Patienten: „Ohne Antikoagulation (Blutverdünnung; Anm.) betrug die Mortalität rund 40 Prozent, mit Antikoagulation war sie um die Hälfte geringer.“ Wenisch verwies darauf, dass sogar niedrig dosiertes rtPA, jene Substanz, mit der Herzinfarkt- und Schlaganfallpatienten im Akutfall zur Auflösung des aufgetretenen Blutgerinnsels in einer Koronararterie oder einem Gehirngefäß behandelt werden, eingesetzt werden kann.
Trotzdem bleibt das Zurückdrängen der Infektionsraten das einzige Mittel, um die Pandemie möglichst gut in den Griff zu bekommen. Und durch die auftauchenden Mutationen bedingt werde es wohl auch immer wieder Anpassungen der Covid-19-Vakzine geben müssen, betonte Infektiologe Weiss bei der ÖGARI-Online-Fortbildungsveranstaltung.
QUELLE: https://science.apa.at/power-search/1083136873792665114

Grazer Mediziner publizierten Behandlungskonzept für Impf-Thrombose – Science-APA, 16.4.2021
Am LKH-Universitätsklinikum in Graz ist eine 51-jährige Patientin erfolgreich behandelt worden, nachdem sie im Zuge einer Impfung mit dem Vakzin AstraZeneca eine Bauchvenenthrombose und eine Lungenembolie erlitten hatte. Die Wissenschafterinnen und Wissenschafter haben ihre Methode nun im international renommierten Fachblatt „The Lancet“ veröffentlicht, hieß es in einer Aussendung.
QUELLE: https://science.apa.at/power-search/11536104561631881528
SIEHE DAZU:
Pulmonary embolism and thrombocytopenia following ChAdOx1 vaccination – The Lancet, 14.4.2021
QUELLE: https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(21)00871-0/fulltext

Corona – MedUni Wien: Gute Überlebenschance durch ECMO-Therapie – Science-APA, 16.4.2021
Covid-19-Patienten mit schwerem Verlauf in intensivmedizinischer Behandlung haben bei einer ECMO-Therapie (extrakorporale Membranoxygenisierung, Anm.) gute Überlebenschancen. Das hat eine Auswertung der MedUni Wien und der Universitätskliniken im Wiener AKH ergeben. Rund drei Viertel der Patienten, die zwischen Pandemiebeginn und April 2021 eine ECMO-Behandlung erhalten haben, konnten demnach am Leben erhalten werden, hieß es am Freitag in einer Aussendung von MedUni und AKH.
QUELLE: https://science.apa.at/power-search/13943191394019776367

Risiko von Sinusvenenthrombose nach COVID-19 viel höher als nach Impfung – Deutsches Ärzteblatt, 15.4.2021
Das Risiko, eine Sinusvenenthrobose (CVT) zu entwickeln, ist nach einer COVID-19-Infektion rund 100 Mal höher als in der Allgemeinbevölkerung und um ein Mehrfaches höher als nach einer COVID-19-Impfung oder einer Influenzaerkrankung. Dies zeigt eine heute auf der Publikationsplattform „OSF“ veröffentlichte Studie der Universität Oxford.
Die Arbeitsgruppe um Paul Harrison vom Department of Psychiatry der Universität Oxford und Maxime Taquet von der Oxford Health NHS Foundation untersuchten das Auftreten von CVTs 2 Wochen nach einer COVID-19-Diagnose (n= 513.284), nach einer Influenzaerkrankung (n=172.742) oder nach der 1. Dosis eines mRNA-Vakzins (Biontech oder Moderna; n=489.871). Als Vergleichswert diente außerdem die CVT-Hintergrundinzidenz in der Allgemeinbevölkerung.
Die CVT-Inzidenz nach einer COVID-19-Diagnose lag bei 39,0 pro Million und damit höher als nach einer Influenzaerkrankung (0 pro Million) oder nach einer Impfung mit einem mRNA-Vakzin (4,1 pro Million).
Die Inzidenz der in der Studie ebenfalls untersuchten Portalvenenthrombosen (PVT) lag nach einer COVID-19-Diagnose bei 436,4 pro Million.
Im Vergleich dazu erkrankten nach einer Influenza 98,4 Personen pro Million an einer PVT und nach einer Impfung mit einem mRNA-Vakzin 44,9 pro Million.
Die CVT-Inzidenz nach einer COVID-19-Diagnose war außerdem höher als die Hintergrundrate in der Allgemeinbevölkerung, die über einen 2-Wochen-Zeitraum bei 0,41 pro Million lag. …
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123013/Risiko-von-Sinusvenenthrombose-nach-COVID-19-viel-hoeher-als-nach-Impfung

Hoebel, Jens; Michalski, Niels; Wachtler, Benjamin; Diercke, Michaela; Neuhauser, Hannelore; Wieler, Lothar H.; Hövener, Claudia: Sozioökonomische Unterschiede im Infektionsrisiko während der zweiten SARS-CoV-2-Welle in Deutschland – Dtsch Arztebl Int 2021; 118: 269-70; DOI: 10.3238/arztebl.m2021.0188
Die ersten sozialepidemiologischen Untersuchungen der COVID-19-Pandemie stammen überwiegend aus Großbritannien und den USA. Die Befunde weisen vielfach auf erhöhte Risiken für eine SARS-CoV-2-Infektion und schwere COVID-19-Verläufe in sozioökonomisch benachteiligten Bevölkerungsgruppen hin (1). Indessen wurde in Deutschland bislang ein anderes Muster beobachtet. Bundesweite Analysen aus der ersten SARS-CoV-2-Welle im Frühjahr 2020 zeigten, dass in sozioökonomisch besser gestellten Regionen Deutschlands mehr laborbestätigte SARS-CoV-2-Infektionen gemeldet wurden als in sozioökonomisch benachteiligten Regionen, was besonders im anfänglichen Ausbruchsgeschehen der Fall war (2). Inwieweit dieses Muster auch während der zweiten SARS-CoV-2-Welle in Deutschland seit Herbst 2020 festzustellen ist oder verändert zutage tritt, ist bislang nicht untersucht und wird in diesem Beitrag analysiert. Die Ergebnisse können dazu beitragen, Bevölkerungsgruppen für gezielte Infektionsschutz- und Präventionsmaßnahmen in der Pandemie zu identifizieren. …
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/sw/COVID-19?s=&p=1&n=1&aid=218459
SIEHE AUCH: Socioeconomic differences in the risk of infection during the second SARS-CoV-2 wave in Germany

Massentests in London wegen südafrikanischer Coronavariante – Deutsches Ärzteblatt, 15.4.2021
Nach mehreren Coronainfektionen mit der südafrikanischen Virusvariante werden in London Zehntausende Bürger getestet. Heute sollten nach Angaben des Ge­sund­heits­mi­nis­teriums in einem nörd­lichen Bezirk der britischen Hauptstadt Massentests durchgeführt werden.
Zuvor waren seit Anfang der Woche bereits in den südlichen Bezirken Lambeth und Wandsworth mas­sen­­haft Anwohner getestet wurden.
Bei der Testoffensive, die in ähnlicher Form auch bereits in anderen Teilen Englands durchgeführt wurde, geht es darum, Ansteckungsherde gefährlicher Varianten aufzu­decken. Die Maßnahme wird immer dann eingesetzt, wenn Fälle solcher Varianten entdeckt werden, deren Infektionskette nicht klar zurückzuver­folgen ist.
Die erstmals im August 2020 in Südafrika nachgewiesene Variante verbreitet sich ähnlich wie die briti­sche deutlich schneller, weil sie sich schneller an menschliche Zellen binden kann. Aber sie steht auch im Verdacht, zudem der Immunantwort des Menschen besser zu entkommen.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/122993/Massentests-in-London-wegen-suedafrikanischer-Coronavariante

Curevac erwartet Zulassung im zweiten Quartal – Deutsches Ärzteblatt, 15.4.2021
Das Biotechunternehmen Curevac geht weiter davon aus, noch im zweiten Quartal des Jah­res eine Zulassung für seinen Coronaimpfstoff zu erhalten. Die klinische Entwicklung befinde sich in der finalen Phase und die Daten für das rollierende Zulassungsverfahren durch die Europäische Arzneimittel­agentur (EMA) würden rechtzeitig erwartet, gab das Unternehmen heute in Tübingen bekannt.­
Zugleich habe eine zusätzliche Studie einen vollständigen Schutz vor der zuerst in Südafrika aufge­tauch­te Virusvariante B.1.351 durch den Coronaimpfstoff CnCoV nachgewiesen, hieß es.
Das Unternehmen hat für das Geschäftsjahr 2020 erneut hohe Verluste verzeichnet. Vor Steuern lag das Minus bei 129,8 Millionen Euro nach 100,1 Millionen Euro 2019, wie Curevac mitteilte. Zum Ergebnis nach Steuern wurden zunächst keine Angaben gemacht.
Die Verluste seien vor allem durch die hohen Kosten für Forschung und Entwicklung des Corona­impf­stoffs begründet. Zum Teil seien diese durch Fördergelder etwa des Bundes ausgeglichen worden.
Der Umsatz stieg 2020 von 17,4 Millionen Euro im Vorjahr auf 48,9 Millionen Euro. Den hohen Anstieg begründete das Unternehmen unter anderem mit der Zusammenarbeit mit dem Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline. Beide Firmen kooperieren bei Entwicklung und Vermarktung des Coronaimpfstoffs CnCoV.
Curevac hatte bereits zuvor bekanntgegeben, bis Anfang Juni mit einer EU-Zulassung für seinen Corona­impfstoff zu rechnen. Momentan läuft eine bereits fortgeschrittene Studie mit rund 40.000 Teilnehmern zur Wirksamkeit des Impfstoffkandidaten.
QUELLE: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/sw/COVID-19?s=&p=1&n=1&nid=123012

Anteil der N501Y-Mutationen in Österreich weiterhin hoch – Science-APA, 15.4.2021
Der Anteil der N501Y-Mutationen in Österreich ist weiterhin hoch. In der vergangenen Kalenderwoche 14 machten diese Varianten mehr als zwei Drittel der positiven Fälle aus. Der Wert wird sich aber erhöhen, da noch nicht alle Fälle differenziert sind, berichtete die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) am Donnerstag in ihrem Mutationsbericht. Vorerst betrafen 68,9 Prozent die britische Variante B.1.1.7 und 0,2 Prozent die südafrikanische Variante B.1.351.
Neue Fälle der brasilianischen Variante P.1 wurden unter den Neuinfektionen der Vorwoche bisher nicht nachgewiesen. Die AGES erwartete wegen ausstehender Daten jedoch auch noch für die Kalenderwochen 12 und 13 einen wachsenden Anteil der N501Y-Mutationen insgesamt. Aussagekräftiger sind daher die Zahlen für die Kalenderwoche 11 (15. bis 21. März). Hier hatte die britische Variante österreichweit rund 79 Prozent ausgemacht, die südafrikanische 0,4 Prozent und die brasilianische 0,01 Prozent.
Im Osten Österreichs werden bereits 80 bis 90 Prozent der Neuinfektionen durch die britische Variante verursacht, informierte die AGES. Bei der südafrikanischen Variante trägt nach wie vor Tirol den größten Anteil, allerdings gab es von Kalenderwoche 5 zu 11 einen Rückgang von 21,8 auf 2,3 Prozent und nach den vorläufigen Daten in der Vorwoche vorerst 0,9 Prozent B.1.351-Anteil. Von der brasilianischen Variante (P.1) wurden bisher im März ein Fall in Tirol und einer in Wien bestätigt. Die drei Varianten sind leichter übertragbar und auch in einigen anderen Regionen der Welt zum vorherrschenden SARS-CoV-2-Virustyp geworden.
QUELLE: https://science.apa.at/power-search/47159136639157298
SIEHE DAZU:
AGES: Das Coronavirus und seine Mutationen in Österreich
QUELLE: https://www.ages.at/themen/krankheitserreger/coronavirus/sars-cov-2-varianten-in-oesterreich/
WIKIPEDIA: Coronavirus – SARS-CoV-2 (Severe Acute Respiratory Syndrome Coronavirus Type 2)
QUELLE: https://de.wikipedia.org/wiki/SARS-CoV-2
WIKIPEDIA: Coronavirus-Mutationen
QUELLE: https://de.wikipedia.org/wiki/SARS-CoV-2#Mutationen
WIKIPEDIA: 501.V2 (alias N501Y.V2 oder B.1.351) ist eine durch Mutation entstandene Variante des Coronavirus SARS-CoV-2.
QUELLE: https://de.wikipedia.org/wiki/501.V2

Alfred Kammer: From Vaccines to V-Shaped Recovery in Europe – IMF, 14.4.2021
One year into the pandemic, Europe finds itself at another turning point. New waves of infection are hitting the continent, requiring new lockdowns. But, unlike last year, safe and effective vaccines are now available. While the pace of vaccination is still slow, an end to the pandemic is in sight.
Reflecting the periodic infection waves and the pace of vaccinations, the economic recovery in Europe is still halting and uneven. While industrial production has returned to pre-pandemic levels, the service sector is still contracting.
However, looking ahead, we project that Europe’s economic growth will rebound by 4.5 percent this year. Assuming that vaccines become widely available this year and throughout next, as still expected, growth is projected at 3.9 percent in 2022. This will bring Europe’s output back to its pre-pandemic level but not to the path expected before the pandemic.
Virus mutations and vaccination delays are the prime concern at this time. The biggest worry over the medium term is economic scarring—output that never recovers because people who lost jobs during the pandemic cannot find new ones. This can happen because gaps witnessed in education and worker training are never recovered, deferred productive investment remains shelved, or resources remain in declining sectors rather than shifting to expanding ones.
Against this backdrop, the number one priority is to boost vaccine production. This is critical not only for Europe but also the world because Europe is a hub for vaccine production and exports. Investing in such an effort will pay off. Of course, faster vaccine production will need to be coupled with national efforts to quickly distribute these vaccines, getting them out of factories and to people.

Quelle: IMF

QUELLE: https://blogs.imf.org/2021/04/14/from-vaccines-to-v-shaped-recovery-in-europe/
SIEHE DAZU: https://www.imf.org/en/News/Articles/2021/04/14/tr041421-transcript-of-april-2021-european-department-press-briefing