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COMMENT: Von der wohltuenden Wirkung der Zentralbanken – Oder: Lässt sich schönes Wetter herbeireden?
Alles lässt sich schönreden, wie dieser Fall zeigt: die Notenbanken, hier die Europäische Zentralbank (EZB), forscht selbst und stellt fest:
Die den Anleihemarkt stützenden und die dortigen Renditen senkenden Anleihekäufe – ZIRP und NIRP lassen grüßen – ließen die Einkommen der unteren 20% der Einkommensempfänger*innen um 2% steigen, so die EZB.
Wir haben nicht vergessen: die Anleiheaufkäufe der Europäischen Zentralbank haben einen beträchtlichen Umfang angenommen. Angeblich werden die Staaten dadurch nicht finanziert. Nein, sicherlich nicht. Das hat ja die Europäische Zentralbank höchst selbst festgestellt. Eine wichtige, aus Staatsräson „not-wendige“ Schönfärbung – würde ich meinen.
Doch zurück: die Einkommen des unteren Einkommensfünftels stiegen also um 2% – in welchem Zeitraum? Und im gleichen unbekannten Zeitraum stiegen die Mieten im Schnitt um wie viel Prozent?
Nun ja …
Man lese und staune: Der Einfluss auf die Mieten wurde in der EZB-Studie nicht untersucht. Aber: da die Renditen für Immobilien sanken, wurde die Tendenz zu steigenden Mieten gebremst, so heißt es in einem Bericht (s.u.).
Eine eigenwillige Interpretation – schenkt man der medialen Berichterstattung Glauben.
Niedrig- oder gar Negativzins-beflügelt steigen die Immobilienpreise, die Mieten ziehen aber nicht in gleichem Ausmaß mit, da gibt es ja die lästigen Alt- und Dauermieter mit – schrecklich! – unbefristeten Mietverträgen. Folge ist, dass die Renditen auf Immobilien sinken. Was, bitte, wird man in der Tendenz seitens der Immobilienhalter jetzt dennoch und mit aller Macht versuchen? Notgedrungen, versteht sich: eine betriebswirtsschaftliche Notwendigkeit, die allereinzigste (?) Perspektive.
Eine Elferfrage. Ich überlasse der geschätzten Leserschaft, diese selbst zu beantworten. Die Antwort darauf fällt meinen klugen Leser*innen sicher nicht schwer.
Und: wie wohltuend ist nun die Wirkung der Zentralbanken für die p.t. europäischen Staatbürger*innen tatsächlich?
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